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BESCHREIBUNG
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Erfindungsgegenstand ist ein Magnetband-Aufzeichnungs-und/oder -Wiedergabegerät
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Bei Magnetband-Aufzeichnungs- und/oder -Wiedergabegeräten - im folgenden
Magnetbandgerät - ist es oftmals erwünscht, ein weiteres Signal einem bereits zuvor
aufgezeichneten Signal hinzuzufügen, wobei die Signalkontinuität aufrechterhalten
bleiben soll. Um dies zu erreichen, muß eine Einrichtung vorhanden sein, die das
Band um einen bestimmten festgelegten Betrag zurückzieht oder zurückspult.
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Das bekannte Verfahren zum Zurückziehen eines bestimmten Bandstücks
sieht in üblicher Weise vor, ein Bandlängsstück im Bereich von 3 bis 60mm im Magnetbandgerät,
vorzugsweise im Rücklaufweg des Bands, in einer Art Reserveschleife zur Verfügung
zu haben. Zu diesem Zweck werden zwei oder mehr das Magnetband führende Stützen
beweglich ausgestaltet und die Bandspannung auf einer Seite einer Führungstrommel
wird vermindert und auf der anderen Seite erhöht, so daß das Band über den festgelegten
Laufweg verschoben wird.
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Fig. 1 der beigefügten Zeichnungen verdeutlicht das herkömmliche Prinzip
in Anwendung auf ein Videomagnetbandgerät (VTR-Gerät) mit Schrägspurauf zeichnung.
Bei der Aufzeichnung oder Wiedergabe wird ein von einer Vorratsspule 1 ablaufendes
Magnetband 2 durch Stützen 3, 4 und 5 geführt, umschlingt eine Führungstrommel 6
und wird durch eine Andruckrolle 8 gegen eine Antriebsrolle 7 gedrückt, so daß
die
Bandförderung mit konstanter Geschwindigkeit erfolgt.
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Das Band wird außerdem durch Stützen 9, 10, 11, 12, 13, 14 und 15
geführt und läuft schließlich auf eine Aufnahmespule 16 auf. In dieser Betriebsart
sind Bremsen 17 und 18 von den Naben der Bandaufnahmewickel 19 und 20 abgerückt.
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Die Stütze 4 ist an einem Ende eines Arms 21 befestigt.
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Der Arm 21 ist an seinem anderen Ende schwenkbar gelagert und wird
durch eine Feder 22 im Uhrzeigersinn gezogen.
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Wird das Magnetband 2 mit konstanter Geschwindigkeit gefördert, so
steht die Stütze 4 in einer Position A im Gleichgewicht zwischen der Bandspannung
und der Kraft der Feder 22.
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Rückt die Andruckrolle 8 von der Antriebswelle 7 ab, so wird das Magnetband
kurzzeitig angehalten und die Bremsen 17 und 18 wirken auf die Nabe 19 der Vorratsspule
bzw.
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auf die Nabe 20 der Aufnahmespule. Die Stütze 14 bewegt sich dann
von der Position B in die Position C, wobei die Spannung im Band vermindert wird
und als Folge davon wird die Stütze 4 durch die Feder 22 angezogen und bewegt sich
von der Position A in die Position B und zieht dabei ein festgelegtes Bandstück
um die Führungstrommel 6 in Richtung auf die Vorratsspule 1 zurück.
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Bei diesem Verfahren sind die Umschlingungswinkel des Magnetbands
2 an den Stützen 4 und 14 relativ groß, so daß eine vergleichsweise große Reibungskraft
entsteht, die häufig die Ursache von Fehlern ist, d.h. das über die Stütze 4 zurückgezogene
Bandstück ist nicht gleichbleibend konstant. Da die Bandspannung in der Nähe der
Stütze 14 abnimmt und da das Gleichgewicht zwischen der Bandsteifigkeit und der
Spannung den Umschlingungswinkel des Bands an der Stütze bestimmt, hat jede Umgebungsänderung
einen Einfluß auf den Reibungskoeffizienten und
auf die Bandspannung
mit der Folge, daß das Band um ein mehr oder weniger großes Stück zurückgezogen
wird.
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Ein anderer Nachteil ergibt sich aus der Verwendung der Bremsen 17
und 18 bei der Anhaltung des Magnetbands wenn die Andruckrolle 8 von der Antriebsrolle
7 abrückt. Durch die stets veränderliche Trägheit aufgrund der sich ändernden Bandwickel
wird das Magnetband in unterschiedlichen Positionen angehalten, was wiederum zu
nennenswerten Änderungen bei der Länge des zurückzuziehenden Bandstücks führt, sobald
die Andruckrolle von der Antriebsrolle abrückt.
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Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung
zum Zurückziehen eines bestimmten Bandstücks bei Magnetbandgeräten so zu verbessern,
daß veränderliche Umwelteinflüsser die veränderliche Trägheit der Bandwickel usw.
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keinen Einfluß mehr haben auf das zurückzuziehende Bandstück.
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Die erfindungsgemäße Lösung der gestellten Aufgabe ist im Patentanspruch
1 angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Um das Band in einen genau festgelegten Abschnitt im Aufzeichnungsbereich
zurückzuziehen, ist gemäß der Erfindung eine feststehende Stütze auf der in Bezug
auf die Andruckrolle gegenüberliegenden Seite der Antriebsrolle vorgesehen.
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Weiterhin sieht die Erfindung die Verwendung einer verschieblichen
Bandführungsstütze zwischen der Antriebsrolle und der feststehenden Stütze vor,
so daß zwischen der Antriebswelle und der feststehenden Stütze das Magnetband um
einen bestimmten gegebenenfalls veränderbaren Betrag zurückgezogen werden kann.
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Beim Magnetbandgerät mit erfindungsgemäßen Merkmalen ist also eine
Antriebswelle vorgesehen, die das Magnetband im
Zusammenwirken mit
einer Andruckrolle mit konstanter Geschwindigkeit fördert. Im Laufweg zwischen den
beiden Bandwickeln läuft das Magnetband zwischen der Andruckrolle und einer auf
der in Bezug auf die Andruckrolle gegenüberliegenden Seite der Antriebsrolle angeordneten
feststehenden Stütze hindurch und wird dabei zwischen der feststehenden Stütze und
der Andruckrolle eingeklemmt sobald die Andruckrolle die Antriebsrolle freigibt.
Daraufhin wird eine Führungsstütze verschoben und vermindert den Magnetbandweg zwischen
der Antriebsrolle und der feststehenden Stütze um einen bestimmten Betrag, wobei
die Spannung an einer Stelle aufgebracht wird, die dem Zuführabschnitt näher liegt
als der Aufzeichnungs-bzw. Wiedergabebereich. Mit der Erfindung kann ein bestimmtes
Magnetbandstück mit hoher Genauigkeit zugeführt werden.
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Die gemäß der Erfindung vorhandene Vorrichtung zur Vergrößerung oder
Verkleinerung einer Bandschleife liegt zwischen dem Kontaktpunkt an der Antriebsrolle
und einer Andruckrolle und der gegenüberliegenden Seite der Andruckrolle. Die Vorrichtung
weist ein Kopplungsstück auf, das an beiden Enden Führungsrollen trägt. Dieses Kopplungsstück
ist an einem Ende angelenkt und eine Bandschleife umläuft die am angeljnkten Ende
vorgesehene Rolle in einer Stellung des Kopplungsstücks und die andere Rolle, wenn
das Kopplungsstück in der anderen Schwenkposition steht.
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Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachfolgend unter
Bezug auf die Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau eines bekannten Magnetbandgeräts
mit einer Einrichtung zur Bildung einer Bandschleife,um einen bereits mit einer
Aufzeichnung versehenen Abschnitt mit einem weiteren Signal zu versehen; Fig. 2
in einer der Fig. 1 ähnlichen Darstellung die erfindungsgemäßen Elemente; Fig. 3
und 4 vergrößerte Teildarstellungen der wesentlichen Teile aus Fig. 2 in zwei unterschiedlichen
Betriebsstellungen; Fig. 5 die Seitenschnittdarstellung des in den Fig. 3 und 4
dargestellten Abschnitts entlang der Schnittlinie V-V in Fig. 4.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Magnetbands gemäß
Fig. 2 sind die bereits erläuterten und aus Fig. 1 bekannten Teile mit den gleichen
Bezugs hinweisen gekennzeichnet. Wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist ein
Magnetkopf im Bandlaufweg zwischen einer Vorrats- und einer Aufnahmespule angeordnet.
Das von der Vorratsspule 1 zugeführte Magnetband 2 wird -im Zusammenwirken der Antriebsrolle
7 und der Andruckrolle 8 mit konstanter Geschwindigkeit gefördert. Abweichend von
Fig. 1 wird das Band jedoch durch eine Führungsrolle 23 im Bandlaufweg zwischen
der Magnetkopftrommel 6 und der Aufnahmespule 16 geführt, deren Funktion und Aufbau
weiter unten erläutert wird. Über Stützen 10, 11, 12 und 13 wird das Band von der
Rolle 23 aus zur Aufnahmerolle 16 geführt. Auf der in Bezug auf die Andruckrolle
8 gegenüberliegenden Seite der Antriebsrolle 7 ist eine feststehende Stütze 24 in
einem solchen Abstand angeordnet, daß sie im normalen Aufzeichnungs- und Wiedergabebetrieb
die Andruckrolle 8 nicht berührt.
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Die Rolle 23 ist auf einer um eine Stütze 25 schwenkbaren Basis 26
befestigt. Die Rolle 23 steht in einer Position E, wenn die Andruckrolle 8 gegen
die Antriebsrolle 7 drückt und bewegt sich in die Position F, wenn die Andruckrolle
von der Antriebsrolle 7 abrückt. Die Fig. 3 und 4 verdeutlichen das Verschwenken
der Rolle 23 und der Stütze 25.
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Wie diese Figuren zeigen, drückt die Andruckrolle 8 gegen die feststehende
Stütze 24, sobald die Andruckrolle 8 von der Antriebsrolle 7 abrückt, wodurch das
Magnetband 2 angehalten wird. Gleichzeitig wirken die Bremsen 17 und 18 auf die
Vorratsspule 1 bzw. die Aufnahmespule 16 und ein Freigaberiegel 27, der sich synchron
mit der Andruckrolle 8 bewegt, rückt von einem durch einen Zapfen 30 schwenkbar
gelagerten Hebel 28 ab. Eine Feder 29 wirkt jetzt auf den Hebel 28 und verschwenkt
diesen um den Zapfen 30 im Gegenuhrzeigersinn, bis der Hebel 28 gegen einen Anschlag
31 anstößt. Die Basis 26 und der Hebel 28 sind über ein Verbindungsstück 32 gegeneinander
verschwenkbar miteinander verbunden, d.h. an beiden Enden des Verbindungsstücks
32 liegen Drehpunkte. Die Basis 26 kann um eine Achse 33 im Uhrzeigersinn so verschwenkt
werden, daß das Magnetband 2 von der Rolle 23 freikommt, die das Band 2 im Normalbetrieb
wie oben erläutert führt. Das Band umschlingt dann die Stütze 25. Dieses Verschwenken
der Basis 26 bewirkt gleichzeitig eine Verkürzung des Bandlaufwegs zwischen der
Antriebsrolle 7 und der feststehenden Stütze 24, was anders ausgedrückt die Möglichkeit
bietet, das Magnetband in Richtung auf die Vorratsspule 1 um ein festgelegtes Stück
zurückzuziehen und zwar durch die Verschiebung der Stütze 4 unter Wirkung der Feder
22. Rückt andererseits die Andruckrolle 8 gegen die Antriebsrolle 7 vor, so drückt
der Freigaberiegel 27 auf den Hebel 28 und verschwenkt diesen im Uhrzeigersinn bis
die Achse 34 der auf der Basis 26 be-
festigten Rolle 23 gegen
einen Anschlag 35 anliegt.
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Bei der bekannten Vorrichtung für den Bandrückzug liegt die Genauigkeit
mit der ein bereits mit einem Signal versehener Abschnitt zurückgezogen werden kann,
bestenfalls in der Größenordnung von + 1mm. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dagegen beträgt die Abweichung maximal - 0,3mm.
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Bei der dargestellten und beschriebenen Vorrichtung wird die Bandspannung
an der Stütze 4 in der Position A bei der Förderung des Bands 7 mit konstanter Geschwindigkeit
durch die Förderrolle 7 mittels der Feder 22 ausgeglichen und es wird während des
Zurückziehen des Bands eine schwächere Kraft als Bandspannung benötigt. Dies ist
insbesondere bei drehenden Magnetköpfen von Vorteil, bei denen die Bandspannung
im allgemeinen nicht über 80g liegen darf, da andernfalls ein Haften des Bands am
Magnetkopf und andere Schwierigkeiten auftreten können. Mit der verschiebbaren Rolle
23, die sich in gleicher Richtung verschiebt, in der auch der Rückzug des Bands
um einen bestimmten Betrag erfolgen soll, trägt wesentlich dazu bei, den nachteiligen
Effekt der unterschiedlichen- Spaanung aufgrund von Reibung zu vermindern. Es wurde
auch ermittelt, daß das Band nach Möglichkeit stets unter gleichem Zug auf die Aufnahmespule
auflaufen sollte, um einen konstanten Krümmungsradius des Magnetbands in der Nähe
der Rolle 23 sicherzustellen, wenn das Magnetband mittels der Antriebsrolle 7 und
der Andruckrolle 8 mit konstanter Geschwindigkeit gefördert wird und Änderungen
im Betrag um den das Band zurückgezogen werden soll zu vermeiden sind. Dies wird
mit der Erfindung erreicht. Um die Genauigkeit beim Bandrückzug zu verbessern, sollte
auch sichergestellt sein, daß die Andruckrolle 8 und die Rolle 23 genau aufeinander
abgestimmt sind, d.h. die
Drehbewegung der Rolle 23 sollte genau
erst dann beginnen, wenn die Andruckrolle 8 bereits stillsteht, d.h. wenn ihre Endposition
im Kontakt mit der Antriebsrolle 7 oder der feststehenden Stütze 24 erreicht ist.
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Die Stützen 10, 11, 12 und 13, die Andruckrolle 8, die Rolle 23, die
Stütze 25, die Basis 26, der Hebel 28, die Feder 29, der Zapfen 30, der Anschlag
31, das Verbindungsstück 32 usw. sind auf einem Ring 36 angeordnet. Dieser Ring
36 läßt sich verdrehen, um die Umschlingung des Bands an der Führungstrommel 6 zu
verändern. Die Funktion und der Aufbau des Führungsrings 36 werden vorliegend nicht
näher erläutert; es wird insoweit auf die US-PS 3 968 517 verwiesen.
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Mit der Erfindung läßt sich eine wesentlich höhere Genauigkeit hinsichtlich
des Längs stücks erreichen, um das das Band zur wiederholten Aufzeichnung auf einen
bereits mit einem Signal versehenen Abschnitt zurückgezogen wird. Umgebungseinflüsse,
Änderungen im Reibungskoeffizienten und Änderungen in der Massenträgheit aufgrund
von Durchmesseränderungen bei den Bandspulen wirken sich nicht mehr nachteilig auf
den Betrag aus, um den das Band zurückgezogen wird. Die Erfindung ist insbesondere
für VTR-Geräte mit Schrägspuraufzeichnung von Vorteil, denn es lassen sich jetzt
sehr genau Bandkorrekturen in Bezug auf einen Punkt vornehmen, an dem das Band zuvor
kurzzeitig angehalten worden war, ohne daß befürchtet werden muß, daß einzelne aufgezeichnete
Abschnitte, z.B. einzelne Bilder,gelöscht werden.