DE2846690C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen flexiblen Verbundschlauch mit einem
Innenschlauch, mindestens zwei Bewehrungslagen und einem Außen
schlauch nach dem Oberbegriff des einzigen Patentanspruchs.
Es hat sich gezeigt, daß thermoplastische Schläuche mit aufge
preßten Kupplungsstücken gewöhnlich im Bereich der Verbindung
zwischen dem Schlauch und dem Kupplungsstück zerstört werden.
Man kann annehmen, daß diese Zerstörung auf das Aufpressen des
Kupplungsstückes und die dabei auftretende Relativbewegung
zwischen den Schlauchlagen zurückzuführen ist. Beim Aufpressen
des Kupplungsstückes bewegt sich dessen Außenhülse in der
Längsrichtung zu dem Schlauch hin, dessen Lagen dabei in der
Längsrichtung bewegt werden, so daß das Bewehrungsmaterial im
Bereich des Endes der Außenhülse des Kupplungsstückes zusammen
gedrückt wird. Infolgedessen hat die den Innenschlauch umgebende
Bewehrung an dieser Stelle eine geringere Zugspannung. Wenn
danach der Schlauch unter Druck gesetzt wird, weitet sich
der Innenschlauch auf, bis die Bewehrung einen genügenden
Widerstand leistet. Bei diesem Aufweiten des Innenschlauches
wird dessen Wandstärke im Bereich der Aufbauschung ent
sprechend kleiner, so daß sich der Schlauch an dieser Stelle
örtlich aufweitet. Bei einer Druckentlastung trachtet
der Innenschlauch, in seinen ursprünglichen, entspannten
Zustand zurückzukehren. Ein wiederholtes Unterdrucksetzen
des Schlauches führt zu einer Ermüdung des Innenschlauches
und gestattet es dessen Molekülen, sich in der Längsrichtung
zu orientieren, so daß die Festigkeit des Schlauches gegen
über radialen Kräften im Bereich der Aufbauschung der Beweh
rung abnimmt und der Schlauch schließlich zerstört wird.
Es sind schon verschiedene Versuche gemacht worden, dieses
Aufbauschen des Bewehrungsmaterials zu vermeiden. Beispiels
weise kann man die Bewehrung mit dem Innenschlauch material
schlüssig verbinden und dadurch das Ausmaß der zwischen der
inneren Bewehrungslage und dem Innenschlauch möglichen
Relativbewegung herabsetzen. In diesem Fall kann sich jedoch
jede zusätzliche Lage aus Bewehrungsmaterial relativ zu der
benachbarten Bewehrungslage bewegen, so daß die weiter außen
liegenden Bewehrungslagen aufgebauscht werden und ihre Zug
spannung verringert werden. Man kann zwar diese Längsbewe
gung zwischen den Bewehrungslagen herabsetzen, indem man die
Lagen materialschlüssig miteinander verbindet, doch erhält
man dann einen relativ steifen, sperrigen Schlauch.
Ein flexibler Verbundschlauch nach dem Oberbegriff des einzi
gen Anspruchs ist aus der DE-OS 20 51 247 bekannt. Er be
sitzt einen Innenschlauch und einen Außenschlauch aus poly
merem Material. Zwischen diesen beiden Schläuchen befinden
sich zwei Lagen aus textilen Verstärkungselementen. Diese
Verstärkungseinlagen können mehrfädige Garne aufweisen, die
verdrallt sein können. Alle Lagen sind miteinander form
schlüssig verbunden, also der Innenschlauch, die beiden
Bewehrungslagen und der Außenschlauch. Der vorbekannte
Verbundschlauch ist daher relativ steif und sperrig.
Die DE-OS 20 04 769 beschreibt einen Hochdruckschlauch, der
aus einem Innenschlauch, einem Außenschlauch und aus einer
oder mehreren dazwischen befindlichen Geflechtsschichten aus
Kunststoff-Fäden besteht.
Aus der DE-OS 19 10 598 ist ein Druckmittelschlauch für
hydraulische Anlagen, insbesondere für Druckmittelüber
tragungsverbindungen in Fahrzeugen, bekannt. Er besteht aus
mindestens zwei Gewebeeinlagen, die sich zwischen einem aus
elastomerem Material bestehenden Innenmantel und einem Außen
mantel befinden. Die dem Gegenstand dieser Vorveröffent
lichung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, einen
derartigen Druckmittelschlauch zu schaffen, der extrem hohen
Belastungen unterworfen werden kann, einfach und billig her
zustellen ist und der eine Herstellung in großen Stückzahlen
bei gleichmäßiger Qualität gestattet. Um diese Aufgabe zu
lösen, sind Gewebeeinlagen ohne Verwendung einer Material
zwischenschicht unmittelbar aneinanderliegend angeordnet.
Der Schlauch wird nicht auf ein Kupplungsstück aufgepreßt.
Es ist auch nicht für eine intermittierend wechselnde
Belastung geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen flexiblen Verbund
schlauch nach dem Oberbegriff des einzigen Anspruchs zu
schaffen, bei dem die Bewehrung mit dem Innenschlauch in
Berührung bleibt, wenn er auf ein Kupplungsstück aufgepreßt
wird, und der gleichzeitig genügend flexibel ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeich
nenden Teil des einzigen Anspruchs angegebenen Merkmale
gelöst. Sowohl zwischen den (gegebenenfalls mehreren)
äußeren Bewehrungslagen als auch zwischen den äußeren Be
wehrungslagen und der inneren Bewehrungslage ist keine
materialschlüssige Verbindung vorhanden. Der Schlauch ist
also sehr flexibel. Das Fasermaterialgarn besitzt mindestens
zwei Drehungen pro 2,45 cm, wobei einander benachbarte
Bewehrungslagen mit ihren gezwirnten Garnen derart
ineinander greifen, daß eine Längsbewegung der Bewehrungs
lagen relativ zueinander verhindert wird. Die Bewehrung
bleibt also mit dem Innenschlauch auch dann in Berührung,
wenn der Innenschlauch auf ein Kupplungsstück aufgepreßt
wird. Hierdurch kann der Schlauch nicht in der Nähe des
Kupplungsstücks zerstört werden, wie dies bei vorbekannten
Schläuchen dann der Fall ist, wenn eine intermittierend
wechselnde Belastung stattfindet. Der erfindungsgemäße
flexible Verbundschlauch kann auf ein Kupplungsstück
aufgepreßt werden, ohne daß er im Bereich des Endes des
Kupplungsstücks geschwächt wird. Beim Aufpressen des
Kupplungsstückes greifen die gezwirnten Garne einander
benachbarter Bewehrungslagen so ineinander, daß eine
Längsbewegung der Bewehrungslagen relativ zueinander und ein
Aufbauschen des Bewehrungsmaterials und die durch ein
derartiges Aufbauschen verursachte Schwächung des Schlauches
verhindert werden.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
an Hand der Zeichnungen beschrieben.
In diesen zeigt
Fig. 1 im Querschnitt ein Ausführungsbeispiel eines be
kannten Schlauches mit einem aufgepreßten Kupp
lungsstück. Man erkennt, daß die Bewehrung und
der Außenschlauch im Bereich des Endes des
Kupplungsstückes aufgebauscht sind.
Fig. 2 zeigt im Querschnitt einen Schlauch gemäß der
Erfindung mit einem aufgepreßten Kupplungsstück.
Man erkennt, daß hier die Schlauchlagen im
Bereich des Kupplungsstückes nicht aufgebauscht
sind.
Fig. 3 zeigt in einer Seitenansicht, teilweise zur
Darstellung von einzelnen Lagen aufgebrochen,
einen Schlauch gemäß der Erfindung.
Fig. 4 zeigt im Querschnitt ein relativ flaches Rotoset-Garn,
Fig. 5 im Querschnitt ein erfindungsgemäß hergestelltes,
gezwirntes Garn aus mehreren Spinnfäden,
Fig. 6 in Ansicht ein gezwirntes Garn aus einem ein
zigen Spinnfaden mit zwei bis fünf Drehungen pro
2,45 cm,
Fig. 7 in Stirnansicht das Einfachgarn gemäß Fig. 6,
Fig. 8 in Ansicht ein mehreren verzwirnten Spinnfäden
bestehendes gezwirntes Garn mit zwei bis fünf Dre
hungen pro 2,45 cm,
Fig. 9 in einer Stirnansicht das gezwirnte Garn gemäß
Fig. 8,
Fig. 10 in Ansicht ein Rotoset-Garn oder ein Garn mit
einer Schutzdrehung mit etwa 1/2 Drehung pro 2,45 cm
und
Fig. 11 in Ansicht das Rotoset-Garn oder Garn mit Schutz
drehung gemäß Fig. 1.
Der in Fig. 1 gezeigte Schlauch 10 besitzt einen Innen
schlauch 12, eine erste Bewehrungslage 14, eine zweite
Bewehrungslage 16 und einen Außenschlauch 18. Der Innen
schlauch 12 und der Außenschlauch 18 können aus jedem der
bekannten polymeren Kunststoffe hergestellt werden, die
in der Schlauchindustrie zur Erzeugung von bewehrten
Schläuchen bekannt sind, beispielsweise aus Nylon 6/66,
Nylon 11, Hytrel, Polyurethan oder dergl. Man kann den
Außenschlauch 18 aus demselben Material herstellen wie
den Innenschlauch 12 oder aus einem anderen Material.
Die Bewehrungslagen 14 und 16 bestehen aus synthetischem
Filamentmaterial, beispielsweise aus Nylon, Dacron,
Kunstseide oder Kevlar in Form von ungezwirnten Rotoset-
Garn oder aus Garn mit einer Schutzdrehung, d. h. aus
schwach gezwirnten Garn mit beispielsweise 1/2 Drehung
pro 2,45 cm (Fig. 10). Kevlar ist ein von der Firma
E. I. duPont de Nemours Company erhältliches Fasermaterial
garn aus aromatischem Nylon oder Aramid und ist von der
Firma duPont früher als Fiber B-Nylon bezeichnet worden.
Man kann den Innenschlauch 12 mit den Bewehrungslagen 14
und 16 umflechten oder spiralförmig umwickeln, und er ist
mit der Lage 14 mittels eines geeigneten Klebstoffes ver
klebt. Dagegen sind die Bewehrungslagen 14 und 16 mitein
ander nicht materialschlüssig verbunden.
Das Kupplungsstück 20 besitzt eine Außenhülse 22 und
einen in dieser allgemein zentrisch angeordneten Nippel
24. Vor dem Aufpressen des Kupplungsstückes wird der
Nippel 24 in den Innenschlauch 12 so eingeführt, daß er
in dessen Innenanordnung mit Rippen 26 eingreift, die ein
Widerhakenprofil haben und am Außenumfang des Nippels aus
gebildet sind. Beim Aufpressen der Außenhülse 22 bewegt
sich diese in der Längsrichtung zu dem freien Schlauch
hin und radial einwärts, so daß sie den Außenschlauch
18 in Ringnuten 28 einspannt, die am Innenumfang der
Hülse 22 ausgebildet sind. Infolge dieser Längsbewegung
der Hülse 22 bewegen sich der Außenschlauch 18 und die
Bewehrungslagen 14 und 16 in der Längsrichtung relativ
zueinander. Da hier ein Rotoset-Garn verwendet wird, d. h.,
ein flaches, ungezwirntes Garn (Fig. 4), können die
Bewehrungslagen 14 und 16 eine beträchtliche Längsbewegung
relativ zueinander ausführen, so daß das die Lage 16
bildende Bewehrungsmaterial in dem mit 30 bezeichneten
Bereich aufgebauscht wird und zwischen den Bewehrungs
lagen 14 und 16 ein Zwischenraum 32 entsteht. Infolge
dieses Aufbauschens des Bewehrungsmaterials wird die
Zugspannung des den Innenschlauch 12 umgebenden Beweh
rungsgarns herabgesetzt, so daß bei unter Druck gesetz
tem Schlauch 10 der Innenschlauch 12 sich im Bereich
dieser Aufbauschung aufweiten kann. Bei einer darauf
folgenden Druckentlastung trachtet der Innenschlauch 12,
in seinen ursprünglichen, entspannten Zustand zurück
zukehren. Ein wiederholtes Unterdrucksetzen und Druck
entlasten des Schlauches führt zu einer Ermüdung des
Innenschlauches und gestattet es den Molekülen desselben,
sich in der Längsrichtung zu orientieren, so daß die
Festigkeit des Schlauches gegenüber radialen Kräften im
Bereich der aufgebauschten Bewehrung abnimmt und der
Schlauch schließlich zerstört wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
in der Fig. 2 gezeigt, in der Teile, die den vorstehend
beschriebenen ähneln, mit denselben Bezugszeichen be
zeichnet sind. Diese Teile werden nicht noch einmal be
schrieben. In dieser Ausführungsform bestehen die Beweh
rungslagen 34 und 36 des Schlauches ebenfalls aus synthe
tischem Filamentmaterial, wie Nylon, Dacron, Rayum oder
Kevlar, das aber hier in Form eines gezwirnten Garns vor
liegt, d. h., eines Garns, das viel stärker gezwirnt ist
als einer Schutzdrehung entspricht. Beispielsweise hat
in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung das
gezwirnte Garn je nach der Beschaffenheit der es bilden
den, synthetischen Filamente zwei bis fünf Drehungen pro
2,45 cm.
Das gezwirnte Garn besteht aus einem einzigen
Spinnfaden, wie er in Fig. 6 gezeigt ist, oder aus zwei
oder mehreren verzwirnten Spinnfäden, wie sie in Fig. 8
gezeigt sind. Ein Schlauch mit Bewehrungslagen 34 und 36,
deren Garne 38 und 40 aus mehreren verzwirnten Spinnfäden be
stehen, ist in Fig. 5 dargestellt. Mit dem gezwirnten
Garn wird der Innenschlauch 12 umflochten, auf den jedoch
vor dem Umflechten mit der inneren Bewehrungslage 34
ein nichtlösender Klebstoff, beispielsweise auf Urethan
grundlage, aufgetragen wird, um eine feste Verbindug
zwischen dem Innenschlauch 12 und der Bewehrungslage 34
zu gewährleisten. Zwischen einander benachbarten Beweh
rungslagen ist kein Bindemittel erforderlich, weil infolge
der Verwendung von gezwirnten Garn die Bewehrungslagen
34 und 36 formschlüssig ineinandergreifen und auch zwi
schen dem Außenschlauch 18 und den Windungen des gezwirn
ten Garns der äußersten Bewehrungslage 36 ein formschlüs
siger Eingriff gewährleistet ist. Man kann aber zwischen
dem Außenschlauch und der äußersten Bewehrungslage zu
sätzlich zu dem formschlüssigen Eingriff eine material
schlüssige Verbindung mit Hilfe von Klebstoff herstellen.
Da der Innenschlauch mit der ersten Bewehrungslage mate
rialschlüssig verbunden ist, infolge der Verwendung von
gezwirnten Bewehrungsgarn die einander benachbarten Be
wehrungslagen ineinandergreifen und das gezwirnte Garn
der äußersten Bewehrungslage mit dem Außenschlauch form-
und/oder materialschlüssig verbunden ist, stellt der
Schlauch effektiv einen Verbundkörper dar und können
sich seine Lagen während des Aufpressens des Kupplungs
stückes relativ zueinander in der Längsrichtung höch
stens in einem vernachlässigbar kleinen Ausmaß bewegen,
so daß sich das Bewehrungsgarn nicht aufbauschen kann.
Da zwischen einander benachbarten Bewehrungslagen keine
materialschlüssige Verbindung vorhanden ist, hat der
Schlauch eine genügende Flexibilität.
Claims (1)
- Flexibler Verbundschlauch, bestehend aus
einem Innenschlauch aus thermoplastischem Kunststoff,
mindestens zwei den Innenschlauch umgebenden Bewehrungslagen aus einem gezwirnten Fasermaterialgarn, das aus einem oder mehreren Spinnfäden aus dem Fasermaterial besteht, wobei eine innere Bewe rungslage mit dem Innenschlauch materialschlüssig verbunden und von einer oder mehreren äußeren Bewehrungslagen umflochten ist und das Fasermaterialgarn mit 0 bis 15 Drehungen pro 2,45 cm verdrallt sind
und einem die Bewehrungslagen umgebenden Außenschlauch aus thermo plastischem Kunststoff, insbesondere mit einer formschlüssigen Verbindung der Bewehrungslage mit dem Außenschlauch,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den äußeren Bewehrungslagen (16, 36) und zwischen ihnen und der inneren Bewehrungslage (14, 34) keine materialschlüssige Verbindung vorhanden ist,
und daß das Fasermaterialgarn mindestens zwei Drehungen pro 2,45 cm besitzt, wobei einander benachbarte Bewehrungslagen (16, 36; 14, 34) mit ihren gezwirnten Garnen derart ineinandergreifen, daß eine Längsbewegung der Bewehrungslagen (16, 36; 14, 34) relativ zueinander verhindert wird.
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