DE2843437C2

DE2843437C2 - Mehrkammeriges Hohlprofil aus Kunststoff

Info

Publication number: DE2843437C2
Application number: DE2843437A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang 5210 Troisdorf Budich
Original assignee: Dynamit Nobel AG
Current assignee: Dynamit Nobel AG
Priority date: 1978-10-05
Filing date: 1978-10-05
Publication date: 1985-05-15
Also published as: EP0010593B2; EP0010593A1; ATE1157T1; EP0010593B1; DE2843437A1; DE2963011D1

Description

Die Erfindung befaßt sich mit einem mehrkammerigen Hohiprofii aus Kunststoff, insbesondere für Rahmen von Fenstern oder Türen mit zwischen zwei in Längserstreckung des Profils zueinander parallel verlaufenden Wänden durch von diesen abgehende Querwände bzw. Stege gebildete Kammern und mit in Längserstreckung des Profils verlaufenden Verstärkungsanlagen.

Mehrkammerige Hohlprofile, extrudiert aus thermoplastischem Kunststoff, werden insbesondere im Bauwesen vielfach angewendet, unter anderem bevorzugt zum Herstellen ,on Rahmen für Fenster oder Türen. Der niedrige Elastizitätsmodul vie^J°r Kunststoffe macht es nun erforderlich, insbesondere bei langen Profilabschnitten, die Festigkeit durch zusä rliche Verstärkungen /u erhöhen bzw. von vornherein metallische Verstärkungen vorzusehen. In der deutschen Auslegeschrift 12 81 66* sind beispielsweise mehrkammerige Hohlprofile aus Kunststoff beschrieben, bei denen in Längserstreckung des Profils in einer oder mehreren der Hohlkammern metallische Verstärkungsprofile durch nachträgliches Einschieben vorgesehen sind.

Das nachträgliche Einlegen von Verstärkungsprofi len, wie es beispielsweise in der DE-AS 12 81 664 beschrieben wird, bedingt, daß die Verstärkungsprofile in einem separaten Arbeitsgang zugeschnitten und gegebenenfalls mit erheblichem Kraftaufwand infolge der auftretenden Maßtoleranzen in die Kunststoffhohlprofi-Ie, gegebenenfalls sogar an mehreren Stellen, eingeschoben werden müssen und zur Fixierung noch vernietet oder verschraubt werden.

Die mehrkammerigen Hohlprofile aus Kunststoff, die durch Extrusion hergestellt werden, und auf die die Erfindung angewendet werden soll, kommen überwiegend im Bauwesen zum Einsatz. Der Kunststoff hat hier den Vorteil der Wartungsfreiheit und Witterungsbeständigkeit, hat jedoch aufgrund seines niedrigen Ε-Moduls für manche Konstruktionen den Nachteil, daß die mechanische Belastbarkeit des reinen Kunststoffprofils nicht ausreichend ist. Hier hilft man sich durch Verstärkungsprofile aus geeigneten Malenalien, insbesondere Metalien, die in die hohlen Kammern oder in eine hohle Kammer der Profile eingebracht werden.

Dieses nachträgliche Anbringen von großquerschnittigen Verstärkungseinlagen ist jedoch mit erheblichem Arbeitsaufwand verbunden. Die großquerschnittigen verstärkten Profile kommen auch vielfach zur Anwendung, ohne daß ihre hohe mechanische Belastbarkeit erforderlich wäre. Die Erfindung schafft hier nun einen Mittelweg, um einerseits ein möglichst einfaches Herstellungsverfahren für verstärkte Kunststoffhohlprofile zu schaffen, andererseits jedoch den materialbedingten Aufwand an Verstärkungsprofilen zu reduzieren.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mehrkammerige Hohlprofile aus Kunststoff der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß bei vereinfachter Herstellungsweise und eimern geringen Materialaufwand für die Verstärkungseinlage eine

ίο optimale statische Belastbarkeit erzielt ist

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe für ein mehrkammeriges Hohlprofil dergestalt, daß als Verstärkungseinlagen Glasfaserrovings im Bereich der von den die Sichtseiten des Profils bildenden Wänden abgehenc-jn Querwände bzw. Stege einextrudiert sind.

Erfindungsgemäß werden Verstärkungseinlagen mit relativ kleinem Querschnitt an besonders geeigneten Stellen in die Kunststoffwandungen bzw. Steg.· eingebettet, so daß mit relativ wenig Versteifungsmaterial eine überdurchschnittliche Steigerung der statischen Belastbarkeit des Kunststoifhohlprofils erzielt wird. Die bei der Extrusion der Kunststoffprofile einextrudierten Verstärkungseinlagen sind somit kraftschlüssig mit dem Kunststoff verbunden. Dies ist auch bei Profilen, die im Bauwesen eingesetzt werden und der Bewitterung ausgesetzt sind von Vorteil, da durch Sonneneinstrahlung und bei einseitiger Wejmeeinwirkung die Verstärkungseinlagen der Verformung des Kunststoffes entgegenwirken und dadurch auch Schrumpfungen des Kunst-Stoffprofils in Längsrichtung reduziert werden.

Die Verstärkungseinlagen können beliebigen Querschnitt aufweisen, bevorzugt werden jedoch runde Querschnitte.

Die Erfindung ist in der Zeichnung an zwei Ausführungsbeispielen dargestellt und wird anhand dieser nachfolgend erläutert Es zeigen die

F i g. 1 und 2 Querschnitte durch mehrkammerige Kunststoffhohlprofile mit erfindvingsgemäßer Verstärkungseinlage, wobei die dargestellte, ι Profile zum Her stellen von Rahmen für Fenster oder Türen dienen.

In der F i g. 1 ist im Querschnitt ein Z-förmiges mehrkammeriges Hohiprofii aus thermoplastischem Kunststoff, beispielsweise Hart-PVC, dargestellt, das für die Flügelrahmen eines Fensters benutzt wird. Dieses Hohlprofil 1 weist zwei zueinander parallele Wände 10, 11 auf. die in Längserstreckung des Profils verlaufen und die hier die Sichtseiten des Rahmens bilden. Diese beiden Hauptwände 10. 11 sind nun durch Querwände 15, 16 und Stege 12, 13, 20, 26, 27 und 25 miteinander unter Bildung von Kammern verbunci -¹ Die Querwände 15, 16 bilden dabei den zentralen Kammerbereich, der durch den Zwischensteg 25 in die beiden Kammern 17, 18 unterteilt wird. Von diesem zentralen Bereich springen die ebenfalls mit den Kammern 22,23 ausgebildeten Vorsprünge in Verlängerung der Sichtseiten 10, 11 vor. Die Verstärkungseinlagen 4 sind nun in die Wandungen bzw. Stege einextrudiert und zwar vorzugsweise in den Bereichen ausgehend von den Wänden 10. 11 und den von diesen abgehenden Querwänden 15,16 t^w. Stegen 19, 20. Die Verstärkungseinlagen 4 können hierbei nur in eine Kammer hineinragen, wie in die Kammer 17,22 bzw. im Eckbereich der Wände 11,16 oder aber mittig in einen Steg gesetzt in zwei Kammern hineinragend, wie die Verstärkungseinlage 4 in den Steg 19, in die Kammern 23 und 18. Anstelle der runden Verstärkungseinlagen könnten auch massive runde oder massive quadratische oder rechteckige oder auch gewinkelte Einlagen zur Verstärkung des Kunststoffprofils vorgesehen sein.

In dem gezeigten Profil 1 nach F i g. 1 bilden die Verstärkungseinlagen 4 im Querschnitt ein Trapez, es ist also nicht erforderlich im erfindungsgemäßen Sinn, daß die Verstärkungseinlagen in jeder Weise einer Symmetrieachse folgen müßten. Sie werden jedoch aus statisehen Gründen je nach dem vorgegebenen Profilquerschnitt an geeigneten Steilen angeordnet sein. Es ist auch denkbar, beispielsweise nur drei Verstärkungseinlagen vorzusenen, die die drei Ecken eines Dreiecks im Querschnitt betrachtet, bilden. Bei dem Flügelrahmenprofil 1 nach F i g. 1 ist noch die Verglasung 2 dargestellt, die unter Zwischenschaltung von Dichtungsprofilen 3 mit der Glashalteleiste 5 an dem Profil 1 befestigt ist.

In dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 ist ein mehrkammeriges Kunststoffhohlprofil, das als L-Profil ausgebildef ist, dargestellt und das beispielsweise zum Herstellen von Blendrahmen für Fenster oder Türen dient. Auch bei diesem Profil 1 sind zueinander in Längserstreckung des Profils verlaufende parallele Wände 10, 11 als Hauptwände vorgesehen, die hier ebenfalls Sichtseiten bilden. Im Eckbereich, der diese beiden Wände 10, 11 miteinander verbindenden Querwände 15, 16 bzw. der hiervon abgehenden Stege 20,21 sind ebenfalls Verstärkungseinlagen 4 in die Wandungen eingebettet und vollständig von Kunststoff außenseitig umschlossen. Die Anzahl der erforderlichen Verstärkungseinlagen 4, ihre Querschnitte und ihre Anordnung innerhalb der Profilquerschnitte der Kunststoffprofile 1 richtet sich auch nach dem Verwendungszweck der Profile 1 sowie nach den an diese gerichteten Anforderungen be züglich der mechanischen Belastungen.

In dem gezeigten Querschnitt des Profils 1 nach F i g. 2 wäre es auch denkbar, daß in dem Steg 21 vorgesehene Verstärkungseinlagen auch im Eckbereich zwisehen Wandung 10 und Außenwandung der Kammer 24 vorzusehen. Eine solche Anordnung käme auch insbesondere dann in Frage, wenn beispielsweise die Kammern 24 un·¹ 17 nicht durch den Zwischensteg 21 unterteilt wären.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims

Patentanspruch:

Mehrkammeriges Hohlprofil aus Kunststoff, insbesondere für Rahmen von Fenstern oder Türen mit zwischen zwei in Längserstreckung des Profils zueinander parallel verlaufenden Wänden durch von diesen abgehende Querwände bzw. Stege gebildete Kammern und mit in Längserstreckung des Profils verlaufenden Verstärkungseinlagen, dadurch gekennzeichnet, daß als Verstärkungseinlagen (4) Glasfaserrovings im Bereich der von den die Sichtseiten des Profils bildenden Wänden (10, 11) abgehenden Querwände (15,16) bzw. Stege (20, 21, 19) einextrudiert sind.