-
J#alous ie
-
Die Erfindung betrifft eine in Räumen hinter Fenstern anbringbare
Jalousie zum Regulieren der Stärke der Sonnenlichteinstrahlungen, mit einer Vielzahl
von nebeneinander angeordneten und mittels einer Verstelrvorrichtung um ihre Längsachse
verstellbaren Lamellen, die in ihrer maximalen Abdeckstellung eine geschlossene
Fensterabdeckung bilden und die an ihrer einen Flachseite einen reflektierenden
Belag aufweisen.
-
Jalousien dieser eingangs beschriebenen Art sind in einer Vielzahl
von Aus föhrungs formen bekannt. Sie dienen ausschliesslich dazu, in Räumen die
Intensität der Lichteinstrahlung zu regulieren.
-
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, eine
Jalousie der eingangs erläuterten Art so weiterzubilden, dass sie ausser zur Abdunkelung
von Räumen auch zu deren Temperierung eingesetzt werden kann.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die der reflektierenden
Flachseite gegenüberliegende Flachseite der Lamellen lichtabsorbierend ist und beide
Flachseiten in bekannter Weise abwechselnd vor die Fensterscheibe einstellbar sind.
-
Eine sich durch diese Merkmale auszeichnende Jalousie ermöglicht es,
die durch das Fenster eindringende Sonnenenergie zu einem grossen Teil zu absorbieren,
sobald die lichtabsorbaerende Flachseite der Lamellen dem Fenster zugekehrt ist.
In diesem Falle werden die Lamellen durch die #rmestrahlen der Sonne aufgeheizt.
Dadurch kann dann ein Gebäuderaum sowohl durch von den Lamellen abgegebene Strahlungswärme
als auch durch Konvektion erwärmt werden, indem die aufgeheizten Lamellen an die
sie umgebende Luft Wårme abgeben.
-
Versuche haben gezeigt, dass mit Hilfe erfindungsgemässer Jalousien
während der kühleren Jahreszeit, besonders im Winter, Räume mit Fenstern insbesondere
kleinerer Abmessungen bei strahlender Sonne auch bei abgestellter Heizung ausreichend
beheizt werden konnten.
-
Einen besonderen Vorteil bietet die erfindungsgemässe Jalousie dann,
wenn in der kalten Jahreszeit unbewohnte Räume zu temperieren sind, um ein Einfrieren
von Wasserleitungen zu vermeiden. Bei entsprechender Dimensionierung der Lamellen
kann deren Absoxptionsvermögen derart ausgelegt werden, dass auch während der Nachtzeit
aufgrund ihres Emissionsvermögens eine hierfür ausreichende Raumtemperierung gewährleistet
ist.
-
Während der wärmeren Jahreszeit sind schliesslich die Lamellen der
Jalousie so einzustellen, dass deren sonnenreflektierende Flachseite dem Fenster
zugerichtet ist, so dass die Abstrahlung ins Rauminnere bei hohen Aussentemperaturen
und hoher Lichtentensität vernachlässigbar gering bleibt.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstrecken sich
die Lamellen in bekannter Weise in vertikaler Richtung.
-
Die angestrebte Temperierung von Räumen lässt sich hierbei in besonders
gunstiger Weise erzielen, wenn die Lamellen längliche Hohlkörper bilden, die mindestens
an ihrem unteren und oberen Bereich offen sind. Die Lamellen bilden in diesem Falle
Kamine, in deren unteren Bereich kühle Luft eintritt, die bei ihrer Erwärmung nach
oben abströmt und wieder austritt. Sofern hierbei die Hohlkörper auf ihrer reflektierenden
Flachseite mindestens im Bereich
des oberen Endes insbesondere schlitzartige
oeffnungen zum Austritt erwärmter Luft aufweisen, wird dadurch sichergestellt, dass
in der Luft fliegende Staubteilchen von der Jalousie abgelenkt werden und sich nicht
auf deren Lamellen ablagern können.
-
Die-Lamellen können aber auch massiv ausgebildet sein.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen einander benachbarte
massive oder hohle Lamellen im Querschnitt zueinander komplementäre Profile auf,
wodurch einmal eine Vergrösserung ihrer Oberfläche und zum anderen eine raumsparende
gegenseitige Zuordnung erreicht werden kann, falls die Lamellen zur Freigabe des
Fensters nach der Seite hin zu verschieben sind. Bevorzugt ist hierbei ein Tel der
Lamellen im Querschnitt bikonvex und der andere, diesem benachbarte Teil der Lamellen,
im Querschnitt bikonkav gestaltet. Diese Querschnittsformen einander benachbarter
Lamellen ermöglichen deren Unterbringung auf besonders engem Raum.
-
Sowohl die lichtabsorbierende Oberfläche der einen Flachseite der
Lamellen als auch die lichtreflektierende Oberfläche der anderen Flachseite ist
zweckmässig durch jeweils einen Belag gebildet, wobei die Lichtabsorption durch
einen schwarzen und die Lichtreflektion durch einen spiegelnden Belag optimal erzielt
wird.
-
Die Lamellen wird man vorteilhaft durch aus Kunststoff bestehende
Formkörper bilden. Sie können in massiver Ausführung oder als Hohlkörper im s trangpressverfahren
hergestellt werden.
-
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe kann schliesslich auch
durch eine Jalousie gelöst werden, die zum Regulieren der Stärke des eingestrahlten
Sonnenlichtes mit mindestens einem harmonikaartig gefalteten und mittels einer Betätigungsvorrichtung
aus dem zusammengefalteten Zustand in einen auseinandergezogenen Zustand überführbaren
Träger ausgestattet ist.
-
Eine solche Jalousie zeichnet sich erfindungsgemäss dadurch aus, dass
die Faltbahnen des Trägers an ihrer dem Fenster zugewandten Seite abwechselnd das
Sonnenlicht reflektierend und absorbierend ausgebildet sind. In diesem Falle ist
die Konstruktion so zu treffen, dass zum Aufheizen des Trägers durch die Tiefe der
Betätigungsvorrichtung die lichtabsorbierenden Faltenbahnen des Trägers sich derart
formieren lassen, dass sie eine im wesentlichen geschlossene Fensterabdeckung bilden
und zum Reflektieren des Sonnenlichtes die lichtreflektierenden Faltenbahnen hinter
dem Fenster in ihre Reflektionsstellung gebracht werden können.
-
Rei einer bevorzugten Ausführungsform dieser Jalousie ist hierbei
vorgesehen, dass der Träger bei in ihre Bereitschaftstellung gebrachten lichtabsorbierenden
Faltbahnen im wesentlichen über seine gesamte Länge eine Vielzahl von zueinander
parallelen und mindestens an ihren Endbereichen auf ihrer vom Fenster abgewandten
Seite Öffnungen für einen Luftein- und -austritt aufweisende Luftführungskanälen
besitzt, in die zu erwärmende Kaltluft von unten einströmen und nach oben erwärmt
aus diesen wieder abströmen kann.
-
Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung sind in der sich anschliessenden
Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles einer erfindungsgeinässen
Jalousie und/oder in den Patentansprüchen erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig.
1 eine schaubildliche Darstellung eines mit der erfindungsgeinässen Jalousie ausgestatteten
Fensters, vom Rauminnere aus gesehen, Fig. 2 einen Querschnitt durch das Fenster
entlang der Linie 2 - 2 der Fig. 1, Fig. 3 einen Teilschnitt durch die Jalousie
entlang der Linie 3 - 3 der Fig. 2 in grösserem Maßstab als Fig. 2
Fig.
4 eine Darstellung eines Tejlquerschnittes der Jalousie in einer ihrer Benutzungsstellungen
zum völligen Abdunkeln eines Raumes.
-
In Fig. 1 bezeichnet 10 als Ganzes ein Fenster, dem im Rauminnern
eine als Ganzes mit 12 bezeichnete Jalousie zugeordnet ist. Diese besitzt in bekannter
Weise eine Vielzahl von länglichen, relativ schmalen Lamellen 14, die mindestens
an ihrem oberen Ende, vorzugsweise sowohl an ihrem oberen als auch an ihrem unteren
Ende, mittels jeweils eines Führungszapfens 16, 18 in einem oberen und einem unteren
Führungsprofil 20, 22 verschiebbar aufgehängt sind. Die Lamellen sind mittels einer
geeigneten Handhabe 24 um ihre Längsachse um 1800 zu verdrehen, so dass jeweils
eine ihrer Flachseiten vor die durch das Fenster 10 verschlossene Fensteröffnung
einstellbar ist. Dabei sind sämtliche Lamellen mittels der Handhabe 24 gemeinsam
verdrehbar.
-
Die Lamellen sind auf ihrer einen, beispielsweise mit 26 bezeichneten
Flachseite lichtabsorbierend ausgestattet, wozu diese Flachseite in geeigneter Weise
geschwärzt ist. Auf ihrer mit 28 bezeichneten Flachseite sind sie lichtreflektierend
ausgebildet, wozu diese Flachseite beispielsweise eine spiegelnde MEtallauflage
erhalten kann.
-
Die Lamellen sind beim vorliegenden Ausfiih'rungsbeispiel durch Hohlprofile
gebildet, die beispielsweise aus extrudiertem Kunststoff hergestellt sein können.
Bevorzugt wird man diese jedoch durch Formkörper aus Metall, insbesondere aus in
hohem Masse oxidationsfestem Aluminium oder aus Edelstahl, bilden. Die Hohlkörper
bildenden Lamellen weisen an ihren lichtreflektierenden Flachseiten im unteren und
mittleren Bereich Lufteintrittsschlitze 30, 32 sowie im oberen Bereich Luftaustrittsöffnungen
34 auf. Diese können auch schlitzförmig bzw. die Lufteintrittsschlitze auch anders
gestaltet sein.
-
Um das Fenster 10 öffnen zu können, sind alle Lamellen entweder in
einer Richtung zusamnenzuschieben oder ein Teil der Lamellen ist nach links und
der andere Teil nach rechts zu einem Lamellenpaket zusammenzuschieben.
-
Befindet sich die Jalousie hinter dem Fenster und ist es gewünscht,
dass Sonnenstrahlen in den betreffenden Raum einfallen können, so können die Lamellen
in bekannter Weise so eingestellt werden, dass die Flachseiten benachbarter Lamellen
zueinander im wesentlichen parallel ausgerichtet sind.
-
In der warmen Jahreszeit bei starker Wärmeeinstrahlung und starker
Lichtintensität sind die Lamellen so zu verdrehen, dass deren lichtreflektierende
Flachseiten 28 dem Fenster zugewandt sind. Das durch das Fenster einfallende Sonnenlicht
wird dann nach aussen reflektiert, wobei die Abstrahlung in das Rauminnere vernachlässigbar
gering ist. Auch können die Lamellen derart eingestellt werden, dass der betreffende
Raum stärker ausgeleuchtet wird, ohne dass es zu einer Blendung durch die Sonne
kommen kann. Dies ist insbesondere in Übergangszeiten, z.B. von der wärmeren zur
kälteren Jahreszeit, gewünscht.
-
In der kalten Jahreszeit kann die Jalousie nicht nur als Blendschutz
sondern auch zur Temperierung eines Raumes benutzt werden, indem die Lawellen um
1800 derart verdreht werden, dass deren lichtabsorbierende schwarze Flachseiten
26 im &m Fenster zugerichtet sind. In diesem Falle werden die Lamellen durch
die Sonne durch Absorption des Sonnenlichtes aufgeheizt, wobei die Lamellen lsrårmetauscher
bilden, indem kühle Luft in deren Lufteinlasschlitze 30, 32 eindringt, in den als
Hohlkörper ausgebildeten Lamellen nach oben stimmt und aus deren Luftaustrittsöffnungen
34 wieder erwärmt ab fliesst. Ausser desem hRrmetransport durch Konvektion erfolgt
auch eine Beheizung des Raumes durch Emission, wobei diese Wärmeabgabe sich auch
fortsetzt, wenn die Sonne untergegangen ist. Auf diese Weise wird eine Idumtemperierung
erzielt, die es beispielsweise bei unbewohnten Räumen im Winter unnötig macht, diese
zu beheizen, um ein Einfrieren von Wasserleitungen zu vermeiden. In der Stellung,
in der das Sonnenlicht zum Aufheizen der Lamellen absorbiert wird, ist dann der
betreffende Raum vor direkter Sonneneinstrahlung ebenfalls geschützt, wobei die
eingestrahlte Wärme zur Raumtemperierung genutzt wird.
-
Zweckmässigerweise wird man die Querschnittsform der Lamellen so wählen,
dass die lichtabsorbierende sowie die lichtreflektierende Flachseite eine möglichst
grosse Fläche erhält und zum anderen sich die Lamellen auf einen
mo
gl ichs t kleinen Raum zusammenschieben lassen.
-
In Fig. 3 ist eine diese Forderungen erfüllende Querschnittsgestaltung
der Lamellen gezeigt. Es ist zu ersehen, dass hierbei Lamellen eine bikonkave Querschnittsform
und die zu diesen benachbarten Lamellen eine komplementäre, d.h. bikonvexe Querschnittsform
aufweisen.
-
Trotz der durch diese Querschnittsform erreichten günstigen Raunnutzung
in unbenutztem Zustand der Jalousie lässt sich mit deren Hilfe, wie Fig. 4 zeigt,
das Fenster vorteilhaft abschirmen.
-
Leerseite