DE2841923C3 - Polyvinylchlorid-Plastisole mit verbesserter Haftung - Google Patents

Polyvinylchlorid-Plastisole mit verbesserter Haftung

Info

Publication number
DE2841923C3
DE2841923C3 DE2841923A DE2841923A DE2841923C3 DE 2841923 C3 DE2841923 C3 DE 2841923C3 DE 2841923 A DE2841923 A DE 2841923A DE 2841923 A DE2841923 A DE 2841923A DE 2841923 C3 DE2841923 C3 DE 2841923C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
adhesion
plastisol
polyvinyl chloride
weight
adhesion promoter
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2841923A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2841923A1 (de
DE2841923B2 (de
Inventor
Hans-Günter 4650 Unna Volland
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer Pharma AG
Original Assignee
Schering AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Schering AG filed Critical Schering AG
Priority to DE2841923A priority Critical patent/DE2841923C3/de
Priority to US06/079,089 priority patent/US4268548A/en
Publication of DE2841923A1 publication Critical patent/DE2841923A1/de
Publication of DE2841923B2 publication Critical patent/DE2841923B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2841923C3 publication Critical patent/DE2841923C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B05SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05DPROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05D7/00Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials
    • B05D7/14Processes, other than flocking, specially adapted for applying liquids or other fluent materials to particular surfaces or for applying particular liquids or other fluent materials to metal, e.g. car bodies
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D127/00Coating compositions based on homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Coating compositions based on derivatives of such polymers
    • C09D127/02Coating compositions based on homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Coating compositions based on derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment
    • C09D127/04Coating compositions based on homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Coating compositions based on derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment containing chlorine atoms
    • C09D127/06Homopolymers or copolymers of vinyl chloride

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Verkleben von metallischen oder gläsernen Werkstoffen bzw. zur Herstellung von Überzügen auf metallischen oder gläsernen Werkstoffen mit PVC-Plastisolen mit verbesserter Haftung, welche haftverbessernde Zusätze auf Basis von Schiffschen Basen (Azomethinen) und funktioneile Gruppen tragenden Silanen enthalten.
Die Verrottungsfestigkeit von Polyvinylchlorid bzw. dessen Copolymerisaten gegen aggressive Medien ist hinlänglich bekannt und wird auf breiter Basis zum Korrosionsschutz von metallischen Oberflächen, zum Verkleben an Dünnblechkonstruktionen und zum Dichten an Schweißnähten, insbesondere im Automobilsektor genutzt
Solche Oberzüge werden in erster Linie in Form weichmacherhaltiger Vinylchlorid-Polymerisate (Plastisole) durch Streichen, Walzen oder Spritzen auf die Oberfläche der zu schützenden Werkstoffe aufgebracht In einer weitverbreiteten Form bestehen solche Überzugsmassen (Plastisole) aus einem verpastbaren Polyvinylchlorid, das sich im besonderen durch ein definiertes Quellvermögen im Weichmacher auszeichnet, aus einem Weichmacher oder Weichmachergemisch, Füllstoffen, Stabilisatoren sowie gegebenenfalls Farbpigmenten und Polyvinylchlorid-Verarbeitungshilfsstoffen.
Die Formulierung von weiehmacherhaliigen Polyvinylchlorid-Überzugsmassen, deren Herstellung sowie Anwendungstechnik ist weitgehend in Krekeler Wick, Kunststoff-Handbuch (1963) Band H, Teil 1, S. 396 ff, beschrieben.
Es ist bekannt daß ein wesentliches Kriterium für die Güte solchermaßen applizierter Plastisole deren Haftung am beschichteten Werkstoff ist. Dies trifft vor allem für Überzüge auf Metallteilen zu. Lockere Adhäsion der Schutzschicht erhöht die Gefahr des Eindringens aggressiver Medien. Im Falle der Beschichtung kann so z. B. Wasser den Überzug leicht unterwandern und das Metall korrodieren. Dies wird um so eher möglich sein, je geringer die Haftung des Schutzfilms am Metall ist Zur Erhöhung der Haftung dieser Oberzüge wurde bereits vorgeschlagen, dem weichmacherhaltigen Polyvinylchlorid haftverbessernde Additive in Form von organischen Aminverbindungen oder von Estern der Acryl- bzw. Methacrylsäure oder deren Gemische zuzusetzen. Diese beiden Stoffklassen weisen jedoch
ι ο gravierende Nachteile auf.
Freie Amingruppen aufweisende organische Verbindungen, wie aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Amine erbringen, dem Polyvinylchlorid zugemischt häufig zwar eine Haftverbesserung der Be- schichtung auf metallischem Untergrund. Sie weisen in der Regel jedoch eine hohe Flüchtigkeit auf und haben als unerwünschte Begleiterscheinungen eine stärkere Zersetzung des Polyvinylchlorids beim Einbrennen des Überzugs zur Folge. Dies ist an einer starken Blasigkeit und Braunfärbung des Schutzfilms erkennbar. Am vorteilhaftesten erweisen sich noch Kondensationsprodukte aus polymeren Fettsäuren und Polyaminen, sogenannte Polyaminoamide, doch zeigen auch diese noch den unerwünschten Effekt der Zersetzung, wenn auch in abgeschwächter Form. Zudem lassen sich bei Zusatz aminischer Haftvermittler nur mäßige innere Festigkeiten der eingebrannten Beschichtung erzielen.
Die andererseits als Haftmittel angewandten Ester der Acrylsäure bzw. Methacrylsäure befriedigen eben falls nicht da die Handhabung der zu ihrer Vernetzung und damit Wirksamkeit erforderlichen Peroxide in der Praxis wegen ungenügender Viskositätsstabilität der Mischung schwierig ist Zudem wirken diese Additive zumeist erst ab höheren Konzentrationen genügend haftvermittelnd, so daß ihr wirtschaftlicher Einsatz in Frage gestellt ist
Ein Fortschritt bezüglich Einbrenntemperatur und Haftfestigkeit an metallischen Untergründen ist mit den in der DE-OS 2512 366 beschriebenen Produkten erzielbar. Jedoch ist die Haftung an ' sogenannten schwierigen Untergründen, wie z. B. unvorbehandeltem Aluminium oder Glas, noch nicht voll befriedigend.
In der FR-PS 14 43 750 werden für spezielle Anwendungszwecke Aminosilane als Haftvermittler in
4r> PVC-Plastisolen beschrieben. Abgesehen davon, daß diese Produkte aus wirtschaftlichen Gründen nur im begrenzten Rahmen eingesetzt werden können, ist die Haftung auf den oben genannten Untergründen noch weiter verbesserungsbedürftig.
Es bestand somit der Bedarf an wirtschaftlichen Plastisolen, die hochfeste Verbindungen zwischen den verschiedensten Werkstoffen, insbesondere auch bei den schwierig zu verklebenden Untergründen, herzustellen erlauben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde. Haftvermittler für PVC-Plastisole zu finden, die die obengenannten Nachteile nicht aufweisen und die auch bei schwierigen Untergründen, wie z. B. unvorbehandeltem Aluminium und Glas, hohe Haftungen der
μ Schutzüberzüge bzw. hohe Bindefestigkeiten der Klebeverbindungen aufweisen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Überzügen auf metallischen Werkstoffen durch Beschichten der Werkstoffe
b5 mit feinteiligem Polyvinylchlorid bzw. Vinylchloridcopolymerisaten (Plastisole), welche übliche Weichmacher, Füllstoffe, Additive und Haftvermittler enthalten, und Einbrennen der Beschichtungen bei Temperaturen
zwischen 100 bis 2000C, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man a!ä Haftvermittler 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Plastisolformulierung, eine Verbindung, welche mindestens eine Azomethin- und eine .Silangruppe im Molekül enthält, der Plastisolformulierung zusetzt.
Ein weiteres Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Haftvermittler in Mengen von 03 bis l,5Gew.-%, bezogen auf die Plastisolformulierung, verwendet werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel für das Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, bestehend aus einem modifizierten Plastisol, das als Haftvermittler 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Plastisolformulierung, einer Verbindung mit mindestens einer Azomethin- und einer Silangruppe im Molekül enthält
Die besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Piastisole sind darin zu sehen, daß sie bereits bei relativ niedrigen Temperaturen, nämlich zwischen 100 und 2000C, insbesondere zwischen 120 und 1600C, eingebrannt werden können und zu Überzügen auf normalen metallischen Werkstoffen, wie z. B. Karosserieblechen, aber auch insbesondere auf den sogenannten schwierigen Untergründen wie unvorbehandeltem Aluminium oder Glas, führen, die eine sehr gute Haftfestigkeit aufweisen und die nicht zu störenden Farbänderungen und nicht zu Strukturmängeln des Überzugs und Blasenbildung führen.
Der erfindungsgemäß gefundene Effekt ist um so überraschender, als beispielsweise weder die Schiff- jo sehen Basen noch die Merkapto- bzw. Hydroxysilanverbindungen allein Haftung an den schwierig zu verklebenden Untergründen zeigen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen, welche mindestens eine Azomethin- (Schiffsche Base) und eine Silangruppe im Molekül enthalten, sind Umsetzungsprodukte aus den kommerziellen Aminogruppen enthaltenden Silanen mit Ketonen und/oder Aldehyden sowie die Umsetzungsprodukte aus reaktive Gruppen, wie z. B. insbesondere die Aminogruppe, die Merkaptogruppen, die Hydroxylgruppe, enthaltenden kommerziellen Silanen und Schiffschen Basen mit Verbindungen, welche mit den reaktiven Gruppen der beiden Komponenten reagieren.
Die Silankomponente ist innerhalb eines relativ weiten Bereichs variierbar. Bevorzugt werden die kommerziellen Silane der allgemeinen Formel
X-CnH2n-Si(OR)3,
worin X eine funktioneile Gruppe, insbesondere eine ffl Aminogruppe, eine Merkaptogruppe oder eine Hydroxylgruppe bedeutet, welche über einen gegebenenfalls substituierten insbesondere aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, (mit η — 2 —6 C-Atomen) der gegebenenfalls auch Heteroatome enthalten kann, mit dem « Silanrest, worin R ein niederer Alkylrest mit 1 bis 6, insbesondere mit 1 bis 2 C-Atomen bedeutet, der teilweise durch Wasserstoff ersetzt sein kann, verknüpft ist.
Bevorzugt werden erfindungsgemäß t>o
y-Aminopropyltriäthoxysilan,
y-Glycidyloxipropyltrimethoxysilan,
y-Merkaptopropyltrimethoxysilan,
N-/?-Aminoäthyl-y-aminopropyltrimethoxysilan
sowie ein handelsübliches Triaminosilan mit der t>5 Aminzahl 625.
Als Amine zur Herstellung von Schiffschen Basen kommen aliphatische, cycloaliphatische und araliphatische Polyamine in Betracht, z. B.
Äthylendiamin,
Propylendiamine,
Butylendiamin,
Hexamethylendiamin,
2,2,4{2,4,4)-TrimethyIhexamethylendiamin,
2,2-Dimethyl-1,3-diaminopropan,
Nonamethylendiamin,
S^'-Dimethyl^^'-diamino-dicyclohexylmethan,
Diaminocyclohexan,
Bis-(1,4-aminomethyl)-cyclohexan,
2-Aminomethylcyclopentylamin,
2,2-Bis-(4-amino-cyclohexyl)propan,
S-Aminomethyl-SAS-trimethylcyclohexylamin.
Für die weitere Umsetzung mit Diisocyanate^ wie z. B. IsocyanatomethylO.S.S-trimethylcyclohexylisocyanat oder dessen isocyanathaltigen Voraddukten, eignen sich Schiffsche Basen aus Aminen, wie
Diäthylentriamin,
Triäthylentetramin,
Tetraäthylenpentamin,
Tripropylentetramin,
Tetrapropylenpentamin und
insbesondere Diäthylentriamin,
Dipropylentriamin,
3-(2-Aminoäthyl)aminopropylamin,
N,N'-Bis(3-aminopropyl)ätnylendiamin, sowie
höhere Polyäthylen- bzw.
Polypropylenpolyamine.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden Schiffschen Basen kommen auch freie Aminogruppen tragende Kondensationsprodukte von Polycarbonsäuren mit einem Überschuß an mehrwertigen Aminen, die in der Technik als Poiyaminoamide bezeichnet werden, in Betracht. Bevorzugte Poiyaminoamide basieren auf dimerisierten höheren ungesättigten Fettsäuren und Polyalkylenpolyaminen, wie Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Dipropylentriamin usw. Die Poiyaminoamide auf Basis der dimerisierten Fettsäuren bzw. Polyaminoimidazoline, die aus diesen durch Abspaltung eines weiteren Mols Wasser entstehen, sind in der Technik als Härtungsmittel für Epoxidharze bekannt (z. B. DE-PS 9 72 757 und DE-PS 14 20 472).
Als gebräuchliche Ketone seien
Aceton, Methyläthylketon,
Diäthylketon, Methylisobutylketon,
Cyclohexanon, Cyclopentanon,
Diisobutylketon,
3,3,5-Trimethylcyclohexanon,
Methylphenylketon
und als mögliche Aldehyde
Butyraldehyd,
Isobutyraldehyd,
Benzaldehyd usw.
genannt.
Die Herstellung der an sich bekannten, erfindungsgemäß mitzuverwendenden Schiffschen Basen erfolgt nach den üblichen Verfahren, wie sie z. B. Norton et al., Journal of Organic Chemistry, Vol. 19 Il (1954), S. -1065 und C. Mannich und H. Davidson, Ber. dtsch. ehem. Ges. 69 (1936), S. 2106 ff., beschrieben haben, aus Aminen und Ketonen bzw. Aldehyden.
Die so hergestellten erfindungsgemäß mitzuverwendenden Schiffschen Basen können allein oder als G"misch verwendet werden.
Der Einsatz der so hergestellten Schiffschen Basen beschränkt sich nicht allein auf die monomere Form. Es
können präpolymere Verbindungen, wie sie z. B. in den Addukten aus Isocyanaten bzw. präpolymeren Isocyanaten mit den obengenannten Verbindungen, welche noch funktionelle Gruppen wie z. B. Hydroxyl- bzw. Aminogruppen enthalten, verwendet worden.
Als Verknüpfungsbausteine können alle Verbindungen verwendet werden, welche mit den reaktiven Gruppen der Schiffschen Basen und der Silane Additionsreaktionen eingehen kennen, wie z. B. NCO-" haltige und epoxidgruppenhaltige Bausteine. Bevorzugt werden zur Verknüpfung aliphatische und cycloaliphatische Isocyanate, wie z. B. Hexamethylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat 4,4'-DiisocyanatodicycIohexylmethan, präpolymere Isocyanate, die Gruppierungen wie z.B. Urethan oder Biuret enthalten können, und aliphatische oder aromatische Glycidylverbindungen wie Äthylenglykoldiglycidyläther, Dicarbonsäurediglycidester und Diphenoldiglycidyläther eingesetzt
Als bevorzugte Epoxidverbindungen seien z. B. Epoxide, die sich von Bisphenolen, wie ·?. B. Diphenylol- 2« propan (Bisphenol A), Diphenylolmethan (Bisphenol F) und Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukten (Novolaken) sowie von aromatischen Di- und Polycarbonsäuren wie z. B. den Phthalsäuren ableiten, genannt.
Das Verhältnis von Schiffschen Basen und Silanen zu den Verknüpfungsbausteinen wird vorteilhafterweise so gewählt, daß auf ein Äquivalent Verknüpfungsbaustein je ein halbes Äquivalent Schiffsche Base und Silan kommen, wobei Abweichungen natürlich möglich sind.
Die Mengenangabe in Äquivalent bezieht sich auf die jo jeweiligen untereinander reaktiven Gruppen der einzelnen Komponenten.
Die erfindungsgemäßen Haftvermittler können allein oder in Mischung in Mengen von 0,05 Gew.-% bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 1,5 Gew.-°/o, bezogen auf die Plastisolformulierung, eingesetzt werden. Mischungen mit üblichen Haftvermittlern, welche inert gegenüber den erfindungsgemäßen Haftvermittlern sind, eignen sich ebenfalls zur Modifizierung, wenn es sich um normale — z. B. metallische — Materialien handelt. Bei den sogenannten schwierig zu verklebenden Materialien muß mit einem Abfall der Klebwerte — abhängig von den jeweiligen Mischungsverhältnissen — gerechnet werden.
Der erfindungsgemäße Effekt des Haftvermittlers ist einerseits von dessen Art und der Menge in der jeweiligen Plastisolrezeptur sowie der Art des jeweiligen Untergrundes abhängig, andererseits ist auch die Zusammensetzung der Plastisolformulierung nicht ohne Einfluß. Das heißt, die Wirksamkeit des Haftvermittlers muß wegen der Vielzahl der Bestandteile in den unterschiedlichen Plastisol-Rezepturen (PVC, Weichmacher, Extender, Füllstoff, Stabilisator) jeweils geprüft werden. Aufgrund der großen Variationsbreite der Komponenten der Plastisolrezepturen ist das Mischungsverhältnis der erfindungsgemäßen Haftvermittler zu dessen Optimierung für die jeweilige Plastisolrezeptur in der Regel anhand einiger Orientierungsversuche leicht möglich.
Die erfindungsgemäßen Haftvermittler können — je bo nach Anforderung in der Praxis — in Kombination mit den handelsüblichen Haftvermittlern verwendet werden. Bei Mitverwendung dieser Haftvermittler gemäß dem Stand der Technik ist zu beachten, daß je nach Plastisolformulierung und Untergrund sowie Typ und b5 Menge des handelsüblichen Haftvermittlers ein mehr oder minder großer Abfall der Bindefestigkeiten auftreten kann.
Die erfindungsgemäßen haft/erbessernden Mischungen mit den handelsüblichen Haftvermittlern können in Mengen von 0,05 bis 5Gew.-%, insbesondere 0,5 bis l,5Gew.-°/o, bezogen auf die Plastisolformulierung, eingesetzt werden.
Herstellung der Haftvermittler
A) Addukt aus Isophorondiisocyanat (IPDi), y-Mercaptopropyltrimethoxisilan und einer Sch'ffschen Base aus Diäthylentriamin (DTA) und Methyüsobutylketon (MIBK) im Molverhältnis 1:1:1
44,4 g IPDI und
39,2 g y-Mercaptopropyltrimethoxisilan sowie
0,01 g Zinn-II-octoat werden zusammengegeben, auf 95°C erwärmt und ca. 5 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Das so erhaltene Addukt wird zu
g Ketimin (aus Diäthylentriamin und MIBK), das auf ca. 95" C erhitzt ist, im Laufe von ca. 2V2 h zugetropft. Das Reaktionsprodukt läßt man noch ca. 2 Stunden reagieren und verdünnt dann mit einem Lösungs- und Verdünnungsmittel auf Basis von hochsiedenden Kohlenwasserstoffen auf eine 70%ige Lösung. Das Produkt hat eine Aminzahl von 101.
B) Addukt aus Bisphenol-A-diglycidyläther, y-Mercaptopropyltrimethoxisilan und einer Schiffschen Phase aus Diäthylentriamin und Methylisobutylketon im Molverhältnis 1:1:1
g Bisphenol-A-diglycidyläther
g Ketimin (aus Diäthylentriamin und MIBK) und
g p-Mercaptopropyltrimethoxisilan werden zusammengegeben und 6 Stunden be: max. 25° C gerührt, anschließend läßt man noch weitere 4 Stunden bei ca. 6O0C nachreagieren. Man erhält ein viskoses Produkt mit einer Aminzahl von 197. Die Viskosität wird durch Zugabe von 30% eines Lösungs- und Verdünnungsmittels auf Basis von hochsiedenden Kohlenwasserstoffen gesenkt
C) Schiffsche Base aus y-Aminopropyltriäthoxysilan und Methylisobutylketon (MIBK)
g y-Aminopropyltriäthoxysilan
g MIBK und
g Molekularsieb (03 nm) werden zusammengegeben und ca. 10 Stunden unter Rückfluß erhitzt, wobei die Innentemperatur maximal 122°C erreicht Nach Abkühlen wird vom Molekularsieb abfiltriert (restliches, fein verteiltes Molekularsieb ist zu zentrifugieren). Im Wasserstrahlvakuum wird bis max. 145° C der Ketonüberschuß abdestilliert. Man erhält ein Produkt mit einer Aminzahl von 189.
D) Addukt aus y-Glycidoxypropyl-trimethoxysilan und der Schiffschen Base aus Diäthylentriamin und Methylisobutylketon.
Zu 109g Ketimin gibt man bei HO— 120°C
g y-Glycidoxypropyl-trimethoxysilan in-
nerhalb von 1 Stunde. Man läßt ca. 8 h bei 12O0C nachreagieren und erhält ein Produkt mit einer Aminzahl von 329.
E) Addukt aus Bisphenol-A-diglycidyläther, y-Mercaptopropyltrimethoxisilan und einer Schiffschen Base aus Diät vlentriamin und Methylisobutylketon im Molverhaltnis 1 : 0,75 : 0,75.
Man gibt
77 g Bisphenol-A-diglycidyläther 29,4 g y-Mercaptopropyltrimethoxisilan und 40,2 g Ketimin zusammen und verfährt analog (B).
Die Viskosität wird durch Zugabe von 30%
Xylol gesenkt.
Vergleichsbeispiele
(F) Unisetzungsprodukt aus 1 MoI IPDl und 2 Mol Diäthylentriamin/Methyl-isobutyl-keton (MiBK)-Ketimin
(G) y-Aminopropyltriäthoxysilan
(H) Triaminosilan
(I) y-Mercaptopropyltrimethoxisilan (J) Mischung aus (F) und (I) im Verhältnis 1 : 1.
Beispiele für das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Verwendung der Haftvermittler:
Mit den nachfolgend beispielsweise aufgeführten Rezepturen wurden die erfindungsgemäßen sowie die im Vergleich aufgerührten Haftvermittler abgeprüft.
Plastisolrezeptur I
22,3 Gew.-Tl. eines verpastbaren Emulgator enthaltenden PVC mit K-Wert 70
27,3 Gew.-Tl. Phthalsäure-di-2-äthylhexylester
49,6 Gew.-Tl. Füllstoffgemisch aus 50% Kreide und 50% Bariumsulfat
0,8 Gew.-Tl. Diisobutylzinn-diisooctyl-thiolglycolsäureester
Plastisolrezeptur Il
28,5 Gew.-Tl. eines verpastbaren PVC
28,5 Gew.-Ti. Phthalsäure-di-2-äthylhexylester 42,7 Gew.-Tl. Kreide
0,3 Gew.-Tl. Diisobutylzinn-diisooctyl-thioglycolsäureester
Das Plastisol wurde in an sich bekannter Weise aus dem Polyvinylchloridpulver mit dem Weichmacher sowie den Füllstoffen und dem Stabilisator durch innige Vermischung hergestellt. Danach wurden die erfindungsgemäßen Haftvermittler bzw. Haftvermittlergemische (Zugabemenge laut nachfolgender Tabelle) unter Rühren zugesetzt, um das gebrauchsfertige Plastisol zu erhalten.
Die mit den erfindungsgemäßen Plastisolen erzielbaren Bindefestigkeiten von Verklebungen wurden in Anlehnung an DIN 53 283 bestimmt.
Dabei wurden unvorbehandelte Aluminiumbleche, Glas, Kunststoff, unlackierter Stahl als Fügeteile verwendet.
Maße der Fügeteile:
2,5 cm χ 0,15 cm
(Breite χ Länge χ Stärke).
Die Schichtstärke des Plastisol in der Klebfuge wurde mittels Distanzstücke auf 2 mm eingestellt.
Die Fügeteile wurden bei 160° C 30 Minuten lang erhitzt und dabei 15 mm überlappend verklebt.
Ein Vergleich der Bindefestigkeiten der erfindungsgemäßen Haftvermittler A-E mit den entsprechenden zum Stand der Technik gehörenden Haftvermittlern F-J in den jeweiligen Plastisolrezepturen 1 bzw. II verdeutlicht die beschriebenen Vorteile, welche mit den erfindungsgemäßen Haftvermittlern zu erzielen sind.
Erfindungsgemäße Beispiele
Plastisol-Rezeptur
Zusatzmenge
Haftvermittler. Gew.-%
Bindefestigkeit in N/cm2 an unvorbehandeltem Aluminium
A I 1,0
B I 1,0
C I 1,0
D I 1,0
E I 1,0
Vergleichsbeispiele
F I 1,0
G II 1,0
H II 1,0
I I 1,6
I 1 1,0
365
397
251
289
353
42
196
122
30
35

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Oberzügen auf metallischen Werkstoffen durch Beschichten der Werkstoffe mit feinteliigem Polyvinylchlorid bzw. Vinylchloridcopolymerisaten (Plastisole), welche übliche Weichmacher, Füllstoffe, Additive und Haftvermittler enthalten, und Einbrennen der Beschichtungen bei Temperaturen zwischen 100 bis 2000C, dadurch gekennzeichnet, daß man als Haftvermittler 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Plastisolformulierung, eine Verbindung, welche mindestens eine Azomethin- und eine Silangruppe im Molekül enthält, der Plastisolformulierung zusetzt
Z Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftvermittler in Mengen von 0,5 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf die Plastisolformulierung, verwendet werden.
3. Mittel für das Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, bestehend aus einem modifizierten Plastisol, das als Haftvermittler 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Plastisolformulierung, einer Verbindung mit mindestens einer Azomethin- und einer Silangruppe im Molekül enthält
DE2841923A 1978-09-27 1978-09-27 Polyvinylchlorid-Plastisole mit verbesserter Haftung Expired DE2841923C3 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2841923A DE2841923C3 (de) 1978-09-27 1978-09-27 Polyvinylchlorid-Plastisole mit verbesserter Haftung
US06/079,089 US4268548A (en) 1978-09-27 1979-09-26 Polyvinyl chloride-plastisol having improved adhesion

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2841923A DE2841923C3 (de) 1978-09-27 1978-09-27 Polyvinylchlorid-Plastisole mit verbesserter Haftung

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2841923A1 DE2841923A1 (de) 1980-04-03
DE2841923B2 DE2841923B2 (de) 1980-08-21
DE2841923C3 true DE2841923C3 (de) 1981-05-21

Family

ID=6050518

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2841923A Expired DE2841923C3 (de) 1978-09-27 1978-09-27 Polyvinylchlorid-Plastisole mit verbesserter Haftung

Country Status (2)

Country Link
US (1) US4268548A (de)
DE (1) DE2841923C3 (de)

Families Citing this family (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4959399A (en) * 1988-05-20 1990-09-25 W. R. Grace & Co.-Conn. Acidic adhesion promoters for PVC plastisols
US4900771A (en) * 1989-01-26 1990-02-13 Aster, Inc. Hot applied plastisol compositions
JPH06192522A (ja) * 1992-12-07 1994-07-12 Tsuchiya Mfg Co Ltd メタノール燃料フィルタ組み立て用塩化ビニルプラスチゾル型接着剤組成物
US6162504A (en) * 1997-12-04 2000-12-19 Henkel Corporation Adhesives and sealants containing adhesion promoter comprising waste powder prime
US6103309A (en) 1998-01-23 2000-08-15 Henkel Corporation Self-levelling plastisol composition and method for using same
US20040034143A1 (en) * 2001-05-17 2004-02-19 James Hubert Plastisol composition and method for using same
DE102006012774A1 (de) * 2006-03-17 2007-09-27 Construction Research & Technology Gmbh Azomethinverbindungen enthaltendes Additiv
US7902286B2 (en) * 2008-02-29 2011-03-08 Polyone Corporation Abrasion resistant poly(vinyl chloride) plastisol
CN105001748A (zh) * 2014-10-30 2015-10-28 合肥蓝天家具制造有限责任公司 一种汽车防划白色油漆
WO2018044883A1 (en) * 2016-08-29 2018-03-08 Invista North America S.A R.L. Multifunctional polyamine-based compounds

Family Cites Families (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3061467A (en) * 1962-10-30 Method of coating metals with an aque-
GB872929A (en) * 1957-07-25 1961-07-12 Union Carbide Corp Amino alkyl silicon compounds as bonding agents for polymeric coatings to metals
GB1113635A (en) 1964-08-12 1968-05-15 Bostik Ltd Improvements in or relating to plastisol compositions
FR1443750A (fr) * 1964-08-12 1966-06-24 Bostik Sa Composition obturante à base d'un plastisol et d'un silane
CH471214A (de) * 1966-02-22 1969-04-15 Arfa Roehrenwerke Ag Verfahren zur Herstellung von haftfesten und korrosionsbeständigen Überzügen
DE2512366C3 (de) * 1975-03-21 1979-10-25 Schering Ag, 1000 Berlin Und 4619 Bergkamen Verfahren zur Herstellung von Überzügen auf metallischen Werkstoffen durch Beschichten mit Polyvinylchlorid
US4151317A (en) * 1975-03-21 1979-04-24 Schering Aktiengesellschaft Polyvinyl chloride plastisols and method of coating metal therewith

Also Published As

Publication number Publication date
DE2841923A1 (de) 1980-04-03
US4268548A (en) 1981-05-19
DE2841923B2 (de) 1980-08-21

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69408314T2 (de) Grundierzusammensetzung zur steigerung der haftung eines urethanklebstoffes zu nichtporösen oberflächen
EP0084111B1 (de) Verfahren zum Herstellen von Überzügen und Klebeverbindungen mit Polyvinylchlorid-Plastisolen mit verbesserter Haftung und Plastisole für das Verfahren
EP2125982B1 (de) Wässrige zwei- oder mehrkomponentige wässrige epoxidharz-primerzusammensetzung
DE2654871C3 (de) Polyvinylchlorid-Plastisole mit verbesserter Haftung
EP0555284B1 (de) Plastisolzusammensetzung
DE2841923C3 (de) Polyvinylchlorid-Plastisole mit verbesserter Haftung
EP0024501B1 (de) Zweikomponenten-Polyurethan-Dichtmassen und ihre Verwendung
DE4314359A1 (de) Korrosionsfeste wäßrige Grundiermittel für Klebverbindungen
EP0098372B1 (de) Verfahren zum Herstellen von Überzügen und Klebeverbindungen mit Polyvinylchlorid-Plastisolen mit verbesserter Haftung und Plastisole für das Verfahren
DE4315191A1 (de) Plastisolzusammensetzung
EP2128103A1 (de) Aromatisches Sekundäres Aminosilan enthaltende Haftvermittlerzusammensetzung
DE2906134C2 (de) Polyvinylchloridplastisole mit verbessertem Eigenschaftsbild und Verfahren zu deren Herstellung
DE3508176A1 (de) Klebstoffmasse
EP0781771A1 (de) Cyclische Amidin- sowie Uretdiongruppen enthaltende Verbindungen, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie deren Verwendung
DE2512366C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Überzügen auf metallischen Werkstoffen durch Beschichten mit Polyvinylchlorid
EP3670565A1 (de) Überlackierbare hitzehärtende epoxidharzklebstoffe
DE2857425C2 (de) Polyvinylchlorid-Plastisole mit verbesserter Haftung
DE2848720C2 (de)
EP0253101B1 (de) Pulverlacke, deren Herstellung und Verwendung
DE2642514A1 (de) Polyvinylchlorid-plastisole mit verbessertem eigenschaftsbild
EP0643103B1 (de) Härtbare Bindemittel
DE2405111B2 (de) Mit haertbaren epoxidharzmassen beschichtete grossrohre und behaelter und verfahren zu deren herstellung
DE3148234C2 (de)
CH628359A5 (en) Process for the preparation of modified epoxy resins, and the use of the process
DE2831848A1 (de) Polyvinylchloridplastisol

Legal Events

Date Code Title Description
OAP Request for examination filed
OD Request for examination
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
AG Has addition no.

Ref country code: DE

Ref document number: 2857425

Format of ref document f/p: P

AH Division in

Ref country code: DE

Ref document number: 2857425

Format of ref document f/p: P

8339 Ceased/non-payment of the annual fee