-
Vorrichtung zur Vernichtung von Getränkedosen, insbeson-
-
dere gefüllten Getränkedosen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Vernichtung von Getränkedosen, insbesondere gefüllten Getränkedosen, mit einem
lotrechten Fülltrichter, dessen Mündung ein Preßkanal mit einem darin alternierend
bewegbaren Preßkolben zugeordnet ist.
-
Es sind bereits Vorrichtungen der vorbezeichneten Art bekannt. Die
bekannten Vorrichtungen dienen zum Basieren von Stroh aber auch von Abfall, insbesondere
Kartonverpackungen, Obstkisten und Papier. Bei den bekannten Vorrichtungen wird
ein dem Preßdruck des Kolbens entgegengesetzter Druck durch die Reibung bereits
zu Ballen gepreßten Materials an den sich verengenden Wandungen des Preßkanal erzeugt.
Die Vorrichtung ist damit nur geeignet, trockene Feststoffe, insbesondere zellstoffhaltige
Stoffe, zu verpressen.
-
Getränkedosen müssen gemäß gesetzlicher Bestimmung nach einer gewissen
Verweilzeit vom Herstellerwerk aus dem Handel gezogen werden. Die Getränkedosen
werden vernichtet. Das Dosenmaterial wird nachfolgend eingeschmolzen und zu neuen
Blechprodukten verarbeitet. Der Inhalt der
Getränkedosen geht in
Verarbeitungsbetriebe, wo eine Verwertung, insbesondere bei der Herstellung von
Viehfutter, stattfindet.
-
Das Öffnen und Entleeren einzelner Dosen ist aus wirtschaftlichen
Gründen nicht zur Vernichtung der Getränkedosen geeignet. Man ist deshalb bestrebt,
mehrere Dosen gleichzeitig zu zerquetschen. Dabei hat sich als Problem erwiesen,
eine sichere Zerquetschung aller einem Preßvorgang unterwprfenen Dosen zu gewährleisten.
Für das Zerquetschen einer Dose sind maximal ungefähr 500 kp Preßkraft aufzuwenden.
Die auf zuwendende Preßkraft wird durch mehrere gleichzeitig gepreßte Dosen entsprechend
erhöht.
-
Bei den bekannten Vorrichtungen ist die einer solchen Größenordnung
der Kraft des Preßkolbens entgegengesetzte hohe Gegenkraft jedoch nicht mehr gegeben.
-
Weiterhin ist es mit bekanten Vorrichtungen zum Zerquetschen der
Dosen nicht gewährleistet, daß das Dosenmaterial und die SSssigkeit einwandfrei
voneinander getrennt werden.
-
Der Erfindung liegt die-Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, daß sie zum Zerquetschen von Getränkedosen,
insbesondere von gefüllten Getränkedosen verwendet werden kann.
-
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst worden, daß
ein den Preßkanal absperrendes, zusammen mit den Wandungen des Preßkanals eine Preßkammer
bildendes Schott vorgesehen ist und daß die Wandungen des Preßkanals
mindestens
im Bereich der gebildeten Preßkammer Durchlaßöffnungen für abfließende Flüssigkeit
aufweisen.
-
Das Schott kann taktweise, und zwar in Abahängigkeit von den Bewegungen
des Kolbens in den PreR-kanal absperrend eingesetzt werden bzw. herausgezogen werden.
Das Schott ist demzufolge ein Absperrelement, welches das Ablaufen der Flüssigkeit
aus den zerquetschten Dosen verhindert und gleichzeitig in vorteilhafter Weise auch
eine Gegendruckplatte, durch die gewährleistet ist, daß die hohen Preßkräfte zur
Zerquetschung der Getränkedo sen iberhaupt eingesetzt werden können.
-
Die aus dem Fülltrichter in die durch das Schott gebildete Preßkammer
nachrutschenden Getränkedosen werden durch den vorgehenden Prefßkolben zerquetscht,
wobei die darin enthaltene Flüssigkeit durch die in den Wandbereichen der Preßkammer
vorhandenen Durchlaßöffnungen sofort abfließen kann. In der rreßkammer verbleibt
nach Beendigung des die Zerquetschung bewirkenden Kolbenhubs das verformte Dosenmaterial.
Nach Herausziehen des Schotts aus dem Preßkanal kann durch eine nachfolgende Hubstufe
der rreßkolben noch weiter vorgeschoben werden, so daß das zu einem Ballen verformte
Dosenmaterial am Ende des Preßkanals ausgestoßen wird.
-
Je nach Dimensionierung des Preßkanals und die durch das Schott damit
ausgebildete Preßkammer können mit der erfindungsgemä3en Vorrichtung mehrere hundert
Getränke
dosen pro Minute vernichtet werden.
-
Da die lose in den Fülltrichter einzuwerfenden Dosen nicht geordnet
in die Preßkammer bei zurückgezogenem Kolben fallen, kann es vorkommen, daß Dosen
teilweise bereits in der Preßkammer, teilweise jedoch auch noch in der Zündung des
Fülltrichters liegen. Bei vorgehendem Kolben werden die derart liegenden Dosen durch
an den relativ gegeneinander bewegbaren Kanten von Preßkolben und Fülltrichtermündung
vorhandenen Schneiden abgeschert. Die Betriebssicherheit der Vorrichtung wird dadurch
in vorteilhafter Weise erhöht, da sich keine Fremdkörper zwischen Freßkolben und
Preßkanal f estld emmen können. Vorzugsweise ist die der Fülltrichtermündung zugeordnete
Schneidkante halbkreisförmig ausgebildet. Eine solche Ausformung hat den Vorteil,
daß die Sctneidkanten punktförmig belastet werden und deshalb ein Abscheren der
Blechdosen durch den höheren spezifischen Schneiddruck erleichtert wird.
-
Der Preßkanal und das Schott haben abdichtende Führungselemente gemeinsam.
Die F11rungselemente sind so ausgebildet, daß der Preßdruck des Preßkolbens aufgenommen
werden kann. Gleichzeitig wird eine flüssigkeitsdichte Verbindung zwischen dem Schott
und den Wandungen des Preßkanals hergestellt, damit die beim Zerquetschen der Getränkedosen
anfallende Flüssigkeit nicht aus der Preßkammer austreten kann, sondern diese durch
die Durchlaßöffnungen verläßt.
-
Als Durchlaßöffnungen können beispielsweise
siebarjggelochte
Wandbereiche des Preßkanals verwendet werden.
-
Tritt durch die abdichtenden Führungselemente zwischen Schott und
Preßkanal doch einmal Flüssigkeit durch, können auch hinter dem Schott noch Durchlaßöffnungen
angeordnet sein, um auch diese Leckflüssigkeit abzuleiten.
-
Die Ableitung der Flüssigkeit kann mittels eines einfachen Trichterablaufs
vorgenommen werden.
-
Der Hub des Preßkolbens ist vorzugsweise verstellbar ausgebildet,
indem entsprechende Steuerungsvorrichtungen, beispielsweise im Hydraulikkreislauf
des den Preßkolben bewegenden Zylinders, angeordnet sind. Beispielsweise kann durch
einen geringeren Hub das Fassungsvolumen der Preßkammer verringert werden, weil
der Kolben nicht bis zur vollständigen Freigabe der Trichtermündung zur-ückgezogen
wird.
-
Auch die Preßkraft der Preßkolbens ist einstellbar. Daraus ergibt
sich der Vorteil, daß das Volumen der zusaTengepreßten Dosen vorwählbar ist.
-
Die zu vernichtenden Getränkedosen können in den Fülltrichter maschinell
z.B. mit einem Förderband oder manuell eingefüllt werden.
-
Für die taktweise Bewegung des absperrenden Schotts ist ebenfalls
ein Arbeitszylinder, beispielsweise ein Hydraulikzylinder vorgesehen9 Durch geeignete
iviraulische Steuerschaltungen wird die alternierende Bewegung des Pre3.kolbens
und die davon abhängige alternierende Bewegung des Schotts bewirkt, so daß die Arbeitsweise
der Vorrichtung
selbsttätig abläuft.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus den sich weitere erfinderische
Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
-
Die Zeichnung zeigt einen schematischen Schnitt durch die Vorrichtung
in der Seitenansicht. In einem waagerechten Preßkanal 1 ist ein Preßkolben 2 mittels
eines Hydraulikzylinders 3 beweglich geführt. Der Preßkanal 1 ist der Erfindung
4 eines Einfülltrichters 5 zugeordnet. Die relativ gegeneinander bewegbaren Kanten
6 und 7 von Fülltrichtermündung und PreDikolben sind mit schematisch dargestellten
Schneiden ß und 9 versehen. Die Schneide 8 ist als halbkreisförmige Schneidkante
ausgebildet.
-
An der dem Preßkolben 2 abgewandten Seite ist in den Preßkanal ein
absperrendes Schott 10 eingelassen, wodurch unter der Mündung 4 des Fülltrichters
5 eine Preßkammer 11 ausgebildet ist. Unmittelbar vor dem absperrenden Schott ist
ein ;Tandbereich 12 des Preßkanals mit Lochungen versehen, durch die sich in der
Preßkammer 11 bei Zerquetschen der Getränkedosen ansammelnde Flüssigkeit ablaufen
kann. Die Flüssigkeit wird in einem Ablauftrichter 13 gesammelt.
-
Hinter dem Schott ist ein zweiter gelochter Wandbereich 14 vorgesehen,
durch den möglicher.ieise aus den abdichtenden Führungselementen des Schotts leckende
Flüssigkeiten noch aus dem Preßkanal in den Trichter 13 fließen können.
-
Das Schott 10 ist in den schematisch dargestellten
Führungen
15 lotrecht geführt und kann durch einen Hydraulikzylinder 16 vollständig aus dem
Preßkanal herausgezogen werden.
-
Die Vorrichtung arbeitet wiw folgt: Bei dem Ausführungsbeispiel ist
der Prefkolben 2 vollständig zurückgezogen, so daß die Mündung 4 des Fülltrichters
freigegeben ist. Das Schott 10 ist vom Hydraulikzylinder 16 in den Preßkanal eingefahren.
Aus dem Fülltrichter 5 fallen die Getrank"edosen in die Preßkammer 11. Der Hydraulikzylinder
3 schiebt den PreSkolben gegen das als Gegendruckplatte wirkende absperrende Schott
1O, wobei alle in der Preßkammer 11 befindlichen Getränkedosen zerquetscht werden.
Die aus den zerquetschen Dosen auslaufende Flüssigkeit fließt durch den gelochten
,andbereich 12 aus dem BreS-kanal heraus in den AblauStrictnter 13.
-
Sobald der Preßkolben 2 eine Endstellung erreicht hat, bei der alle
in der Preßkammer befindlichen Dosen zerquetscht sind, wobei die Mündung des Fülltrichters
4 nunmehr durch die Mantelfläche des Kolbens verschlossen ist, wird die Bewegung
des Kolbens unterbrochen und der Hydraulikzylinder 16 zieht das absperrende Schott
10 aus dem Preßkanal heraus. Bei wiedereinsetzendem Hub des Preßkolbens 2 können
die nunmehr zu einem Ballen zusammengepreßten Dosen durch TYeiterbewegung des Kolbens
aus der hinteren Öffnung 17 des Preßkanals ausgestoßen werden.
-
Danach wird der Kolben zurückgezogen. Sobald der Kolben das noch
immer zurückgezogene Schott 10 passiert hat, schiebt der Hydraulikzylinder 16 das
Schott in seine absperrende
Position in den Preßkanal hinein.
Bei weiterzurückgehendem Kolben wird wieder die Mündung 4 des Fülltrichters 4 freigegeben,
so daß erneut zu zerquetschende Dosen in die Preßkammer 11 fallen. Danach widerholt
sich der Preßvorgang in der vorbeschriebenen eise.