DE2839120A1

DE2839120A1 - Geschoss mit einem rohrfoermigen koerper

Info

Publication number: DE2839120A1
Application number: DE19782839120
Authority: DE
Inventors: Siegfried 8500 Nürnberg Rhau
Original assignee: Diehl GmbH and Co
Current assignee: Diehl Verwaltungs Stiftung
Priority date: 1978-09-08
Filing date: 1978-09-08
Publication date: 1982-09-09
Also published as: DE2839120C2; IT7925522A0; CA1153621A; FR2511497A1; IT1122530B

Description

·-' ■ "- 2"- -" ■ '■' DIEHL GMBH & CO., Stephanstr. 49, 8500 Nürnberg

Geschoß mit einem rohrförmigen Körper

Die Erfindung bezieht sich auf den Gegenstand des Oberbegriffes nach Anspruch 1.

Aus der DE-OS 27 12 807 ist ein Geschoß mit einem axialen Kanal für den Durchschlag von gepanzerten Zielen bekannt. Am Geschoß ist zum vorderen Ende hin ein sich verjüngender Außenkonus und daran anschließend ein zylindrischer Abschnitt mit einem Führungsband vorgesehen. Das Geschoß ist zur Erzielung von Härte aus einem wärmebehandelten Werkzeugstahl oder einer Wolframlegierung. Es kommt bei diesem Geschoß darauf an, daß es unter Vermeidung der·Splitterbildung in die Panzerung eindringt und diese durchschlägt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,' ein Geschoß gegen weich und halbhart gepanzerte Luft- und Bodenziele, wie Land- und Luftfahrzeuge zu schaffen, das im Ziel große, kompakte Splitter erzeugt, die die Struktur, des Zieles und damit das Ziel selbst zerstören. Hierzu soll das Geschoß einfach im Aufbau und kostengünstig herstellbar sein.

Die Lösung dieser Aufgabe ist"dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 zu entnehmen.

Überraschend ist, daß das erfindungsgemäße Geschoß beim Schuß auf Duralplatten bzw. geschottete Duralplatten nach Durchschlag

der ersten Platte die folgenden mit Splitterwirkung durchschlägt und nach Durchschlag der ersten Platte eine gebündelte Flamme und nach etwa de.r dritten Platte eine breit gefächerte Flamme erzeugt. Die Flammwirkung führt zur Entzündung von Kerosin oder anderen leicht brennbaren Stoffen.

Beim spitzwinkligen Schuß von ca. 5 bis 8° auf eine Flguzeugstruktur, insbesondere Tragfläche mit einer aus hochfestem Dural bestehenden Außenhaut, einer Dicke von 2 mm und einer

Festigkeit von 70 bis 80 kp/mm durchschneidet das Geschoß* überwiegend als Ganzes die Außenhaut, dringt in die Tragfläche ein und zerlegt sich erst bei Aufprall auf eine .Verstärkung, wie Nietreihe, Traverse oder Rohrleitungen unter Flammwirkung " in große Splitter. Es treten nur wenige Splitter ins Freie. Damit liegt ein einfaches, der Wirkung eines Spreng-Brand-Geschoß ähnliches Geschoß vor, das ohne Sprengstoff und ohne Zünder funktionsfähig ist.

Bei gleichen Verhältnissen, jedoch 5 mm Dural mit einer Festig-

keit von 40 bis 44 kp/mm zerbricht das Geschoß*beim Durchgang durch die Platte und teilt sich in wenige großflächige Splitter, die unter Flammwirkung an den vorgenannten Verstärkungen zerschellen.

Erfindungswesentlich ist, daß der Körper möglichst große radiale Zugspannungen aufweist, die bei relativ geringen Schockbean- . spruchungen frei werden und dann auf .die bestehenden Splitter radial beschleunigend einwirken.

Im Gegensatz hierzu ist das Geschoß nach der DE-OS 27 12 807 zwar gehärtet, jedoch tritt die Splitterwirkung erst bei Parizerbeschuß, also hoher Schockbeanspruchung auf. Denn ein

·" * drallstabilisiert

Panzerdurchschlagsgeschoß ist"durch Spannungsfreiglühen (Entspannen des Materials) weitgehend frei von radialen Zugspannungen.

Vorzugsweise zu verwendende, härtbare und durch den Härtevorgang radiale Zugspannungen aufweisende Werkstoffe für das erfindungsgemäße Geschoß sind dem Anspruch 2 zu entnehmen.

Die Maßnahme nach dem Anspruch 3 eignet sich besonders für Geschosse mit heckseitigen, in Ausnehmungen angeordneten Führungsbändern bzw. mit Ausnehmungen zur Befestigung von Treibladungshülsen. Damit wird vermieden, daß die Geschosse im Bereich der Ausnehmungen vorzeitig durch Kerbwirkung abreißen.

Die Weiterbildung des erfindungsgemäßen Geschosses nach dem Anspruch 4 erlaubt eine kostengünstige Fertigung.

Eine hohe kinetische Energie im Ziel ist durch das Geschoß nach dem Anspruch 5 erreichbar. Mit dieser Maßnahme ist gewährleistet, daß^für das Eindringvermögen ins Ziel und für die Splitterwirkung genügend Energie zur Verfügung steht.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen in Halb-Schnitt-Darstellung:

Fig. 1, 2· einteilige Geschosse
Fig. 3, 4 zweiteilige Geschosse.

Die dargestellten Geschosse stimmen bezüglich· ihrer Form nahezu überein. Es sind bezeichnet mit 1 bis 4 Körper, 5 bis 8 Abschnitte, 9 Greifkante, 10 Konus, 11 zylindrischer Kanal,

Absatz für einen nicht dargestellten Treibboden, 13 bis 15 Ausnehmungen, 16 Führungsband.

Nach Fig. 1 ist für ein drallfreies Geschoß der Körper 1 aus einem härtbaren Wälzlagerstahl, z. B. 110 Cr 2 (in Gewichtsprozenten, 1 - 1,1 % Kohlenstoff, 0,4 - 0,6 % Chrom) und ist durchgehend gehärtet auf 65 HRC.

Der Körper 1 dringt in das Ziel je nach Härte des Zieles einstückig oder mehrstückig in Form von großen kompakten Splittern ein. Das ganze Geschoß trägt zur Splitterbildung bei.

Die harte Greifkante 9 gewährleistet bei sehr flachem Auftreffwinkel am Ziel, daß der Körper'in'der Außenhaut des Zieles Fuß faßt, die Außenhaut aufschneidet, ohne Überschlag des Körpers in das Ziel eindringt und bei Stoß auf eine Verstärkung der harte Körper vollkommen in Splitter zerlegt wird.

Nach Fig. 2 ist der Körper 2 für ein drallstabilisiertes Geschoß vorgesehen. An der Splitterbildung nimmt nur der vordere, harte Geschoßabschnitt daran teil. Der relativ weiche, hintere Abschnitt· dringt zwar ebenfalls ins Ziel ein. Er wirkt dort als Teil eines abgebremsten Geschosses.

Nach den Figuren 3, 4 sind die für drallfreie Geschosse vorgesehenen Körper zweiteilig. Der vordere Abschnitt 5, 7 besitzt eine axial durchgehende Härte von 65 HRC. Der hintere Abschnitt ist aus ungehärtetem Wälzlagerstahl oder um die Masse des Geschosses wesentlich zu erhöhen aus Wolfram. Die Abschnitte sind durch Gewinde 20 oder eine Schrumpfverbindung 21 miteinander verbunden.

Die Wirkung im Ziel ist bei einem drallstabiliserten Geschoß wesentlich höher air, bei einem drallfreien Geschoß. Der Drall wirkt, neben dem Stabilisierungseffekt für die Geschoß-Flugbahn sich aus auf das Eindringvermögen ins Ziel und auf die Ausbreitung und Wirkung der Splitter.

Beim Eindringen ins Ziel ist das um seine Längsachse rotierende Geschoß einer Gefahr des Kippens oder Überschlagens nicht ausgesetzt. - Die entstandenen Solitter breiten sich durch die Art des Geschoß-Aufschlaues,den Drall und die freiwerdende Zugspannung des Genchor.ses etwa sternförmig oder stark gefächert aus, d. h., die Splitterwirkung ist optimiert.

Bei einem drallfreien Geschoß überwiegt jedoch die Flugbahn-Komnonente gegenüber der Zugspannungs-Komponente. Die Splitter Dreiten sich in Abhängigkeit der Form der die Splitterbildung bewirkenden Struktur überwiegend in Richtung der genannten Komponente aus. Die Splitterwirkung ist daher klein gegenüber dem vorgenannten drallstabilisierten Geschoß.

Claims

Patentansprüche:

1. )Geschoß' mit einem rohrförmigen Körper, der einen axialen

Kanal besitzt,

dadurch gekennzeichnet,

daß der Körper (1-4) eine Härte von etwa 60 bis 66 HRC besitzt und dadurch hohe radiale Zugspannungen aufweist.

2. Geschoß nach· Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstoff ein härtbarer VTälzlagerstahl, ein Mangan-Molybdän-Stahl oder ein Wolframkarbid verwendet wird.

3. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körner (2) von der Geschoßspitze (9)· ab bis etwa zur Mitte die Härte von etwa 60 bis 66 HRC besitzt und anschließend die Härte auf etwa 35 HRC absinkt. · ·

4. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (3, 4) in einen "harten" vorderen Abschnitt (5, 7) und in einen "weichen" hinteren Abschnitt (6, 8) geteilt ist und

die Abschnitte über ein Gewinde, Passung oder Schrumpfverbindung miteinander verbunden sind.

5.. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der hintere "weiche" Abschnitt (6, 8) aus Material hoher Dichte, wie Schwermetall, vorzugsweise Wolfram, besteht.

ORIGINAL INSPECTED