DE2838691C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G63/66—Polyesters containing oxygen in the form of ether groups
- C08G63/668—Polyesters containing oxygen in the form of ether groups derived from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
- C08G63/676—Polyesters containing oxygen in the form of ether groups derived from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds in which at least one of the two components contains aliphatic unsaturation
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Description
Die Erfindung betrifft neue, durch Strahlung aushärtbare
Acrylpolyester, welche eine große Aushärtgeschwindigkeit
bei ultravioletter Bestrahlung oder durch Beschuß
mit beschleunigten Elektronen aufweisen und welche
technologisch bemerkenswerte Eigenschaften besitzen,
so daß sie leicht für jeden ins Auge gefaßten Anwendungsfall
angepaßt werden können. Weiterhin betrifft die Erfindung
die Herstellung und die Verwendung dieser neuen
Acrylpolyester als Bindemittel in durch Strahlung aushärtbaren
Massen.
Unter dem verwendeten Ausdruck "Acrylpolyester" sind organische,
polymerisierbare Verbindungen zu verstehen, welche
durch Polyveresterung von Dicarbonsäuren mit einem stöchiometrischen
Überschuß von OH-Gruppen von zweiwertigen und
polywertigen Alkoholen, wobei die überschüssigen Hydroxylgruppen
anschließend mit Acrylsäure oder einem ihrer funktionellen
Derivate verestert werden, erhalten wurden; wenn
die so erhaltenen Acrylpolyester eine ausreichende Menge an
CH₂=CH-COO-Gruppen enthalten, sind sie mit einer technisch
annehmbaren Geschwindigkeit mit Hilfe von Ultraviolettstrahlen
oder mittels beschleunigter Elektronen als Erzeugungsquelle
für freie Radikale "durch Strahlung aushärtbar".
Die Acrylpolyester dieser Kategorie waren bereits der Gegenstand
zahlreicher Veröffentlichungen in Form von Aufsätzen
und Patentschriften. In dieser Hinsicht wird auf Aufsätze
wissenschaftlicher und technischer Art von russischen Autoren
verwiesen wie A. A. Berlin et al., T. E. Lipatova, M. M.
Mogilevich et al., Ya. L. Raskin et al., usw., welche sich
auf Acrylpolyester im allgemeinen jedoch hauptsächlich auf
Methacrylpolyester beziehen. A. Hoffmann untersucht in dem
Artikel "Electron Curing of Coatings: State of the Art 1970
in Isotropes and Radiation Technology" Vol. 9, No. 1, S. 78-
92 (1971) eine bestimmte Anzahl von ungesättigten Polyestern
und anderen mehrfach ungesättigten Verbindungen.
Von der Patentliteratur seien
insbesondere genannt: russische Patentschriften 132.745,
132.819, 172.487, 179.618, 180.335, 181.280, 197.401-3, 202.731,
215.497, 224.793, 229.800, 233.906, 246.231, 254.071, 260.165,
309.001, 320.515, 328.122, 341.896, US-Patentschriften 36 55 823,
32 87 292, 34 32 478, belgische Patentschriften 7 74 777,
8 14 979, 8 21 408 und 8 31 185, britische Patentschriften
10 89 187 und 12 58 272, deutsche Patentschriften bzw.
Patentanmeldungen 21 45 767, 22 61 612 und 12 69 343 sowie
französische Patentschrift 20 16 568.
Insbesondere in der FR-A-20 16 568 werden gemischte
polymerisierbare Ester beschrieben, die hergestellt werden
mit einem mehrwertigen Alkohol, der wenigstens 3
Hydroxylgruppen an benachbarten Kohlenstoffatomen aufweist
(z. B. Glycerin), einer aliphatischen Dicarbonsäure und Acrylsäure. Die
Härtungsgeschwindigkeit durch UV-Bestrahlung dieser Acrylate
ist jedoch relativ gering.
Einige typische Vertreter des Standes der Technik sind folgende
Verbindungen:
- - Bis-(äthylenglykol)-dimethacrylat-adipat,
- - Bis-(diäthylenglykol)-dimethacrylyl-phthalat,
- - Sorbit-tetracylyl-pelargonat,
- - Bis-(glyceryl)-tetramethacrylyl-sebacat oder -phthalat,
- - Bis-(pentaerythrit)-hexacrylyl- oder -hexamethacrylyl-adiphat,
- - Tris-(pentaerythrit)-octamethacrylyl-diadipat,
- - Produkte der Telomerisationsaddition von Epoxyverbindungen an (Meth)acrylsäureanhydriden und polywertigen Säureanhydriden,
- - Produkte der Kondensation von (Meth)acrylsäure mit Hydroxylestern des Produktes der Veresterung von Polycarbonsäuren und Epoxyverbindungen,
- - Produkte der (Meth)acrylierung von hydroxylierten, d. h. hydroxylgruppenhaltigen Oligoestern oder umgekehrt die Einwirkung eines Chlorids einer Disäure auf Di(meth)acrylat von Trimethyloläthan oder einem anderen Polyol, usw.
Trotz der beträchtlichen Anzahl der bislang vorgeschlagenen
Acrylpolyester sind Verbindungen selten, die als einzige
Polymerisate industrielle bzw. technische Anwendungen finden
konnten. Am häufigsten werden sie in relativ geringen Mengen
eingesetzt, um andere, klassische Polymerisate zu modifizieren.
Die Gründe für diese Situation sind zahlreich und
unterschiedlich:
- (a) Acrylpolyester der hier betrachteten Klasse werden häufig aus relativ kostspieligen und/oder gefährlichen Ausgangsmaterialien deren Ursprung technologische und/oder ökologische Probleme hat, hergestellt; dies gilt beispielsweise für die Verwendung von Säurechloriden und Epoxyverbindungen;
- (b) die Ausbeuten bei ihrer Herstellung sind manchmal enttäuschend, wodurch ihre Kosten beträchtlich erhöht werden mit der Folge, daß keine Konkurrenzfähigkeit gegenüber weniger kostspieligen, traditionellen und bereits gut im Markt eingeführten Produkten gegeben ist;
- (c) da der hier betrachtete Acrylpolyester noch nicht im gehärteten Zustand vorliegt, muß er technologisch gut bestimmte Eigenschaften für jede ins Auge gefaßte technische Anwendung besitzen. Unter diesen spielt die Viskosität die Hauptrolle, wobei für bestimmte Anwendungen die geforderte Viskosität nur einige Pa · s (beispielsweise bei der Flexographie) betragen darf, während für andere Anwendungen die Viskosität mehrere zehn Pa · s (z. B. beim Offsetdruck) oder sogar mehrere hundert Pa · s (z. B. als Klebstoffe vom "Heißschmelztyp") erreichen kann. Zwar kann man die Viskosität mit Hilfe von Hilfsstoffen regeln, jedoch wird dies im allgemeinen der Härtungsgeschwindigkeit der den Polyester enthaltenden Masse schaden;
- (d) eine erhöhte Aushärtgeschwindigkeit ist nicht das einzige geforderte Kriterium eines durch Strahlung aushärtbaren Acrylpolyesters; außerdem muß er, wenn er durch UV-Strahlung oder durch Elektronenbestrahlung gehärtet wird, einen Film liefern, der gute mechanische Eigenschaften (Zugfestigkeit, Falzfestigkeit, Oberflächenhärte, usw.) und andere besondere Eigenschaften wie eine gute Lösungsmittelbeständigkeit, ein gutes Zerfließen, eine gute Benetzbarkeit, eine gute Haftung auf den unterschiedlichsten Substraten bzw. Unterlagen usw. aufweisen. Es sei darauf hingewiesen, daß diese Forderungen häufig gegenläufig sind, beispielsweise die Weichheit und die Oberflächenhärte der Haut aus gehärtetem Acrylpolyester.
Aus den vorangegangenen Anmerkungen ergibt sich, daß durch
Strahlung aushärtbare Acrylpolyester noch zahlreiche Verbesserungen
erfahren können, sei es durch Auswahl der Ausgangsmaterialien,
beim Herstellungsverfahren, bei mechanischen
und technologischen Eigenschaften und bei den Gestehungskosten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung sind daher durch Strahlung
aushärtbare Acrylpolyester des zuvor beschriebenen Typs, wobei
folgende Ziele erreicht werden:
- - die Herstellung von Polyestern aus wenig kostspieligen und ausreichend auf dem Markt vorhandenen Ausgangsmaterialien;
- - die Anwendung eines technisch und ökonomisch vorteilhaften Herstellungsverfahrens für solche Polyester unter Erzielung guter Ausbeuten;
- - die Reduzierung ökologischer Probleme auf ein Minimum sowohl bei der Stufe der Herstellung wie auch bei der Stufe der Anwendung;
- - die Herstellung von Acrylpolyestern, welche bereits im Verlauf ihrer Herstellung für die zukünftigen Anwendungen in einfacher Weise angepaßt werden können, indem bestimmte Herstellungsparameter variiert werden. Dies weist erneut darauf hin, daß solche Acrylpolyester, obwohl sie zur gleichen chemischen Familie von Verbindungen gehören, "nach Maß" in Abhängigkeit von der für sie vorgesehenen kommerziellen bzw. technischen Anwendung hergestellt werden können;
- - die Herstellung von Massen zum Überziehen bzw. Beschichten, für Lacke, für Anstriche, für Druckfarben und für Klebstoffe für Laminate mit Hilfe solcher Polyester, wobei deren Qualität wenigstens derjenigen von Acrylpolyestern des Standes der Technik gleich ist.
Diese Ziele und andere Ziele, welche sich aus der Beschreibung
ergeben, werden erfindungsgemäß durch neue, durch Strahlung
aushärtbare Acrylpolyester erreicht, welche der folgenden allgemeinen
Formel (I) entsprechen:
worin
A der Rest eines linearen Polyesters der folgenden allgemeinen Formel ist:
A der Rest eines linearen Polyesters der folgenden allgemeinen Formel ist:
worin bedeuten:
R₁ einen Rest, der von wenigstens einer Dihydroxylverbindung in Form von aliphatischen, zweiwertigen Alkoholen, aliphatischen, zweiwertigen Ätheralkoholen und Oxyalkylierungsprodukten solcher Alkohole und Äther-alkohole oder aromatischen, Dihydroxylverbindungen abstammt,
R₂ einen Rest, der von wenigstens einer Dicarbonsäure in Form von Säuren, bei denen jede Carboxylgruppe in alpha-Stellung bezogen auf eine Gruppe
R₁ einen Rest, der von wenigstens einer Dihydroxylverbindung in Form von aliphatischen, zweiwertigen Alkoholen, aliphatischen, zweiwertigen Ätheralkoholen und Oxyalkylierungsprodukten solcher Alkohole und Äther-alkohole oder aromatischen, Dihydroxylverbindungen abstammt,
R₂ einen Rest, der von wenigstens einer Dicarbonsäure in Form von Säuren, bei denen jede Carboxylgruppe in alpha-Stellung bezogen auf eine Gruppe
angeordnet ist, oder von Säuren,
bei denen eine Carboxylgruppe in alpha-Stellung
zu einer Gruppe,
angeordnet ist und bei denen
die andere Carboxylgruppe in alpha-Stellung zu
einer Gruppe
angeordnet ist, sowie deren Anhydriden
abstammt,
x eine ganze Zahl von 1 bis 20,
B die gleiche Bedeutung wie R₂ hat,
C einen Rest, der von wenigstens einer aliphatischen Polyhydroxylverbindung in Form von aliphatischen Polyhydroxylalkoholen und Polyhydroxyl-äther-alkoholen, welche m+l OH-Gruppen aufweisen und deren eine OH- Gruppe mit B verestert ist und m OH-Gruppen mit D verestert sind oder deren oxyalkylierten Derivaten abstammt, bedeutet,
D einen Acrylsäurerest bedeutet und
m eine ganze Zahl von 2 bis 7 ist,
mit der Bedingung, daß, falls R₂ und B alle beide von Dicarbonsäuren, in denen jede Carboxylgruppe in alpha-Stellung zu einer Gruppe -CH₂- angeordnet ist, abstammen, R₁ wenigstens eine sekundäre OH-Gruppe aufweisen muß.
x eine ganze Zahl von 1 bis 20,
B die gleiche Bedeutung wie R₂ hat,
C einen Rest, der von wenigstens einer aliphatischen Polyhydroxylverbindung in Form von aliphatischen Polyhydroxylalkoholen und Polyhydroxyl-äther-alkoholen, welche m+l OH-Gruppen aufweisen und deren eine OH- Gruppe mit B verestert ist und m OH-Gruppen mit D verestert sind oder deren oxyalkylierten Derivaten abstammt, bedeutet,
D einen Acrylsäurerest bedeutet und
m eine ganze Zahl von 2 bis 7 ist,
mit der Bedingung, daß, falls R₂ und B alle beide von Dicarbonsäuren, in denen jede Carboxylgruppe in alpha-Stellung zu einer Gruppe -CH₂- angeordnet ist, abstammen, R₁ wenigstens eine sekundäre OH-Gruppe aufweisen muß.
Hieraus ist ersichtlich, daß im Falle von x = 1 in der Formel
(II) die Einheit A-B₂ in der Formel (I) bereits einen
linearen Polyester darstellt, welcher 4 interne Estergruppen
und 2 endständige Carboxylgruppen aufweist.
Bei der Betrachtung der Bedeutung der Symbole in den zuvorgenannten
allgemeinen Formeln I und II ergibt sich, daß die
erfindungsgemäßen, durch Strahlung aushärtbaren Acrylpolyester
aus wenig kostspieligen und reichlich auf dem Markt
vorhandenen Ausgangsmaterialien hergestellt werden; tatsächlich
wird R₁ aus wenigstens einem aliphatischen, zweiwertigen
Alkohol oder Äther-alkohol oder einem Oxyalkylierungsprodukt
eines solchen Alkohols oder Äther-alkohols oder
einem Diphenol gebildet, R₂ und B werden aus wenigstens einer
Dicarbonsäure (oder einem Dicarbonsäureanhydrid) gebildet,
C wird aus wenigstens einem aliphatischen Polyhydroxylalkohol,
welcher 3 bis 8 OH-Gruppen aufweist, gebildet und D wird durch
Acrylsäure gebildet.
Dies stellt einen ersten Vorteil im Vergleich zu durch Strahlung
aushärtbaren Acrylpolyestern des Standes der Technik dar,
welche als Ausgangsmaterialien insbesondere Säurechlorid und/
oder epoxydierte Verbindungen verwenden, wobei dies kostspielige,
gefährlich zu handhabende und eine starke Korrosion der
Herstellungsapparaturen hervorrufende Produkte sind.
Als zur Bildung von R₁ in der allgemeinen Formel (II) verwendete,
aliphatische, zweiwertige Alkohole oder Äther-alkohole
seien insbesondere genannt: Äthylenglykol, 1,2- und 1,3-Propylenglykol,
1,4-, 1,3- und 2,3-Butandiol, 1,6-Hexandiol, Neopentylglykol,
Diäthylenglykol, Dipropylenglykol, Dibutylenglykol,
Polyäthylenglykole, Polypropylenglykole, usw. Ebenfalls kann
man oxyalkylierte Verbindungen, insbesondere oxyäthylierte
und oxypropylierte Verbindungen der zuvorgenannten Alkohole
oder Äther-alkohole wie auch von aromatischen Dihydroxylverbindungen
wie Bisphenol A, Pyrocatechin, Resorcin, Hydrochinon,
p-Xylylenglykol, p-Hydroxybenzylalkohol, etc. verwenden.
Als zur Bildung von R₂ in der Formel II oder von B in der
Formel I verwendete Dicarbonsäuren oder Dicarbonsäureanhydride
kann man die Carbonsäuren verwenden, bei denen jede Carboxylgruppe
in alpha-Stellung zu einer -CH₂-Gruppe steht, beispielsweise
Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäur, Adipinsäure,
Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, usw.,
oder auch Dicarbonsäuren, bei denen jede Carboxylgruppe in
alpha-Stellung zu einer
steht, z. B. Maleinsäure,
Fumarsäure, Cyclohexan-1,4-dicarbonsäure, 1,2-Dihydrophthalsäure,
Δ⁴-Tetrahydrophthalsäure oder deren Anhydride oder
auch Dicarbonsäuren, bei denen eine Carboxylgruppe in alpha-
Stellung zu einer
und die andere zu einer
steht, beispielsweise 1,6-Dihydrophthalsäure, oder
auch Dicarbonsäuren, bei denen jede Carboxylgruppe in alpha-
Stellung zu einer
steht, wie z. B. o-Phthalsäure,
Isophthalsäure, Terephthalsäure, 3,6-Dihydro-1,2-phthalsäure,
4,5-Dihydro-1,2-phthalsäure, Tetrachlor- oder Tetrabromphthalsäure
oder deren Anhydride.
Als aliphatische Polyhydroxyalkohole oder Polyhydroxyläther-
alkohole mit 3 bis 8 OH-Gruppen, welche zur Bildung
von C in der allgemeinen Formel I verwendet werden, seien
beispielhaft genannt: Trimethyloläthan, Trimethylolpropan,
Pentaerythrit, Di- und Triphentaerythrit, Sorbit, usw., jedoch
mit Ausnahme von Glycerin, da sich hier leicht als Folge
der Nähe der OH-Gruppen untereinander Verätherungsreaktionen
und eine vorzeitige Gelierung des Polyesters ergeben. Anstelle
von aliphatischen, freien Polyhydroxylverbindungen
kann man ebenfalls für die erfindungsgemäßen Zwecke deren
oxyalkylierte Derivate und insbesondere ihre Produkte der
Oxyäthylierung oder Oxypropylierung verwenden, wobei hier
Produkte von Glycerin eingeschlossen sind, da in einem oxyalkylierten
Glycerin die OH-Gruppen sehr viel weiter voneinander
entfernt sind als im eigentlichen Glycerin.
Bei den erfindungsgemäßen Polyestern ist nur der Rest D in
der allgemeinen Formel I ein Acrylrest, CH₂=CH-COO-, daher
unter Ausschluß des Methacrylrestes, CH₂=C(CH₃)-COO-, und
anderer alpha-substituierter Reste, die wegen ihrer nicht
ausreichenden Reaktionsfähigkeit für die erfindungsgemäßen
Zwecke nicht geeignet sind. Der Acrylrest stammt immer von
Acrylsäure selbst ab, wobei diese leicht im Handel erhältlich
ist und nicht die Nachteile der anderen funktionellen
Derivate von Acrylsäure aufweist, wie sie beispielsweise
die bekannten Acrylylhalogenide hinsichtlich ihrer Korrosionsaktivität
besitzen, oder die Alkylacrylate, deren Verwendung
eine Umesterungsreaktion erfordern würde, wobei die
Gefahr einer partiellen Spaltung der Kette des linearen Polyesters
A gegeben wäre unter Erhaltung eines Endproduktes von
schlechter Qualität und bei gleichzeitigem Abfall der Ausbeute
an gewünschtem Produkt.
Als Beispiele für der allgemeinen Formel I entsprechende
Acrylpolyester seien insbesondere die folgenden genannt:
- - das Kondensationsprodukt von 2 mol Phthalsäureanhyrid mit 3 mol Diäthylenglykol+2 mol Adipinsäure (zur Bildung von A-B₂), dann mit 2 mol Pentaerythrit (= C) und 6 mol Acrylsäure (= D);
- - das Kondensationsprodukt von 4 mol Adipinsäure mit 5 mol Dipropylenglykol+2 mol Adipinsäure (zur Bildung von A-B₂), dann mit 2 mol Trimethylolpropan (= C) und 4 mol Acrylsäure (= D);
- - das Kondensationsprodukt von 2 mol Tetrahydrophthalsäureanhydrid mit 3 mol 1,6-Hexandiol+2 mol Adipinsäure (zur Bildung von A-B₂), dann mit 2 mol Trimethylolpropan (= C) und 4 mol Acrylsäure (= D);
- - das Kondensationsprodukt von 2 mol Phthalsäureanhydrid mit 3 mol Tetraäthylenglykol+2 mol Phthalsäureanhydrid (zur Bildung von A-B₂), dann mit 2 mol des Kondensationsproduktes von 1 mol Pentaerythrit mit 7 mol Äthylenoxid (= C) und 6 mol Acrylsäure (= D).
Das Kondensationsprodukt von 1 mol Pentaerythrit mit 7 mol
Äthylenoxid ist im Handel erhältlich (Warenbezeichnung
Pluracol PeP 450).
Das wesentliche Merkmal, welches allen der allgemeinen Formel I
entsprechenden Verbindungen gemeinsam ist, ist die
Anwesenheit eines linearen dihydroxylierten (dessen Rest A
ist) und dicarboxylierten (dessen Rest A-B₂ ist) Polyesters
in jedem Molekül. Der Einfachheit halber wird dieser lineare
Polyester auch als "Vorpolymerisat" bezeichnet. Bei dem Vorpolymerisat
A handelt es sich daher um einen linearen, dihydroxylierten
Polyester A und bei dem Vorpolymerisat A-B₂
handelt es sich um den dicarboxylierten Polyester A-B₂. An
dem Vorpolymerisat A-B₂ werden anschließend die Polyhydroxylverbindungen
und die Acrylsäure gebunden, deren Reste mit (C)
bzw. (D) in der allgemeinen Formel I bezeichnet sind, um die
erfindungsgemäßen, durch Strahlung aushärtbaren Acrylpolyester
zu erhalten.
Zuvor wurde präzisiert, daß das Vorpolymerisat "A" oder "A-B₂"
linear sein muß. Tatsächlich wurde gefunden, daß ein lineares
Vorpolymerisat für die erfindungsgemäßen Zwecke vorteilhafter
ist als ein verzweigtes Vorpolymerisat. Dieser Schluß wurde
aus Arbeiten der Anmelderin gezogen, in deren Verlauf Acrylpolyester
hergestellt wurden, welche im wesentlichen das
gleiche Molekulargewicht (zwischen 1100 und 1200) besaßen,
die sich jedoch hinsichtlich der Kettenstruktur des Basisvorpolymerisates
unterschieden. Die erzielten Ergebnisse sind
in der Tabelle I wiedergegeben, wobei die verwendeten Abkürzungen
folgende Bedeutung haben:
AAD = Adipinsäure
BuD = Butandiol-1,4
PE = Pentaerythrit
AA = Acrylsäure
TMP = Trimethylolpropan
ASUC = Bernsteinsäureanhydrid
DEG = Diäthylenglykol
AP = Phthalsäureanhydrid
BuDA = Diacrylat von Butandiol-1,4
TMPTA = Triacrylat von Trimethylolpropan
DEGDA = Diacrylat von Diäthylenglykol
BuD = Butandiol-1,4
PE = Pentaerythrit
AA = Acrylsäure
TMP = Trimethylolpropan
ASUC = Bernsteinsäureanhydrid
DEG = Diäthylenglykol
AP = Phthalsäureanhydrid
BuDA = Diacrylat von Butandiol-1,4
TMPTA = Triacrylat von Trimethylolpropan
DEGDA = Diacrylat von Diäthylenglykol
Aus der Spalte "Viskosität" ist ersichtlich, daß der Polyester
(a), der ein erfindungsgemäßes Vorpolymerisat enthält,
eine sehr viel höhere Viskosität als die Polyester (b), (c)
und (d) aufweist.
In der Spalte "% Polyacrylat" ist der Prozentsatz an parasitärem
Ester angegeben, der zwischen der Acrylsäure und dem
Diol oder Polyol neben dem gewünschten Vorpolymerisat gebildet
wird. Dieses Nebenprodukt ist das Ergebnis einer Umesterung
und es stellt einen Verlust an Ausbeute an erfindungsgemäßem
Ester dar. Diese Acrylate von Diolen oder Polyolen
können nicht mehr von den gewünschten Vorpolymerisaten abgetrennt
werden, und sie haben sich bei bestimmten Anwendungen
(z. B. beim Offsetdruck) als unerwünscht herausgestellt, wobei
ihre Verminderung der Reaktionsfähigkeit noch nicht berücksichtigt
ist. Aus der Tabelle I ist ersichtlich, daß dieser
Verlust nur 2% im Fall des erfindungsgemäßen Polyesters
(a) beträgt, während im Fall von Polyestern mit verzweigter
Kette (b), (c) und (d) dieser Verlust wenigstens 10% beträgt
und sogar 20% erreichen kann.
Die Messung der Reaktionsfähigkeit mit Talk in m/sec, wie sie
in der letzten Spalte der Tabelle I angegeben ist, wird in
folgender Weise ausgeführt: zu dem zu untersuchenden Polyester
werden 6 Gew.-% eines Gemisches aus Benzophenon/Michler-
Keton in einem Gewichtsverhältnis von 4/1 zugesetzt, dann wird
mit einer Stabrakel eine Schicht von 12 µm des so erhaltenen
Produktes auf ein Band aus imprägniertem Papier aufgebracht.
Anschließend wird das Band mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit
unter einer UV-Lampe von 80 W/cm, die mit einem halbelliptischen
Reflektor versehen ist, in einem Abstand von
8 cm von der Lampe durchgeführt. Unmittelbar nach dem Durchtritt
unter der Lampe wird mit einem Finger Talkum auf eine
Hälfte des beschichteten Bandes aufgebracht, anschließend
wird fünfmal leicht mit einem absorbierenden Papier der
mit Talkum versehene Teil abgeklopft. Anschließend werden
bei streifend einfallendem Licht die beiden Teile miteinander
verglichen. Falls der Überzug gut ausgehärtet ist,
weist der mit Talkum behandelte Teil die gleiche Brillanz
wie der andere Teil auf und es gibt keine Haloerscheinungen
bei der Trennung der beiden Teile. Wenn dagegen der mit Talkum
behandelte Teil matter als der andere Teil geworden ist,
ist dies die Folge einer nicht vollständigen Aushärtung und
der unzureichenden Dosis von empfangener UV-Strahlung.
Die Reaktivität mit Talkum, bei welcher der mit Talkum
behandelte Teil ebenso brillant bleibt wie der andere Teil
wird maximale Geschwindigkeit, ausgedrückt in m/sec, genannt.
Die Tabelle I zeigt, daß die Reaktivität des erfindungsgemäßen
Polyesters (a) dessen Basisvorpolymerisat eine lineare
Kette besitzt, sehr viel höher ist als die Werte der nicht
erfindungsgemäßen Polyester (b), (c) und (d), deren Basisvorpolymerisat
eine verzweigte Kette aufweist.
Zu den erfindungsgemäßen Polyester (a) gemäß Tabelle I
(Seite 11 der Beschreibung) wurde eine solche 1,4-Butandiol-
Diacrylat-Menge zugegeben, daß eine Zusammensetzung
erhalten wurde, die 15 Gew.-% 1,4-Butandiol-Diacrylat
enthielt.
Diese Zusammensetzung besaß eine Viskosität in Pa · s von
325 bei 25°C. Dies entspricht etwa den Werten der Polyester
(b), (c) und (d). Unter den in der Beschreibung angegebenen
Bedingungen wurde die Reaktivität mit Talkum (linke
Spalte der Tabelle I) gemessen. Es wurde eine Reaktivität
von 2,4 m/sec ermittelt.
Daraus kann man ersehen, daß trotz eines Gehalts von 15%
1,4-Butandiol-Diacrylat, wobei sich dieser Wert zwischen
dem der Polyester (b) und (c) der Tabelle I befindet, die
Reaktivität mit Talkum, ausgedrückt in m/sec im Bereich des
erfindungsgemäßen Polyesters (a) bewegt. Obwohl der erfindungsgemäße
Effekt durch die Verdünnung vermindert wurde,
verbleibt dennoch ein überlegenes Ergebnis im Vergleich zu
den verzweigten, nicht erfindungsgemäßen Vergleichspolyestern
(b), (c) und (d).
Bei der zuvor gegebenen Definition der durch Strahlung aushärtbaren
Acrylpolyester der allgemeinen Formel (I) wurde
präzisiert, daß, falls beide Reste R₂ und B Dicarbonsäurereste
darstellen, bei denen jede COOH-Gruppe von einer
-CH₂-Gruppe in alpha-Stellung getragen wird, R₁ (der Rest
des Dihydroxylalkohols oder Dihydroxyläther-alkohols) wenigstens
eine sekundäre OH-Gruppe enthalten muß. Hieraus folgt,
daß man zur Herstellung des Vorpolymerisates A oder A-B₂
nicht nur Dicarbonsäuren, bei denen jede COOH-Gruppe in
alpha-Stellung durch eine -CH₂-Gruppe getragen wird, mit
lediglich Diolen, welche nur primäre OH-Gruppen enthalten,
verwenden kann. Falls das Diol "diprimär" ist, muß die Disäure
wenigstens eine COOH-Gruppe aufweisen, welche in alpha-
Stellung durch eine
getragen ist, wenn
jedoch das Diol wenigstens eine sekundäre OH-Gruppe aufweist,
können die COOH-Gruppen der Disäure beliebig in alpha-Stellung
durch eine
getragen werden. Umgekehrt
gilt, daß, falls die Disäure beide COOH-Gruppen an einer
-CH₂-Gruppe aufweist, das Diol wenigstens eines sekundäre
OH-Gruppe enthalten muß, während, falls die Disäure wenigstens
eine ihrer COOH-Gruppen durch eine
getragen aufweist, die OH-Gruppen des Diols beliebig sein
können, d. h. diprimär, disekundär oder gleichzeitig primär
und sekundär. Falls diese Bedingungen nicht eingehalten werden,
ergibt sich schließlich im Verlauf der Acrylylierung eine
wesentliche Umesterung zwischen dem zur Herstellung des Vorpolymerisates
verwendeten Diol und der Acrylsäure bei einem
gleichzeitigen Ausbeuteverlust an Polyester der Formel I und
an Reaktivität gegenüber der Quelle für die Strahlungshärtung,
siehe das folgende Beispiel 3.
Die Anwesenheit des zentralen Vorpolymerisates mit linearer
Kette in den erfindungsgemäßen Acrylpolyestern ermöglicht
die beliebige Modifizierung ihrer physikalischen, chemischen
und technologischen Eigenschaften, so daß sie für ihre spätere
Verwendung angepaßt werden können.
Eine erste Feststellung ist, daß das Vorpolymerisat A oder
A-B₂ im Vergleich zu Vorpolymerisaten mit verzweigter Kette,
welche das gleiche Molekulargewicht und die gleiche Reaktionsfähigkeit
besitzen, den fertigen Acrylpolyestern eine größere
Weichheit erteilt. Darüber hinaus wird bei Verlängerung der
Kette des erfindungsgemäßen, linearen Vorpolymerisates die
Weichheit erhöht. Jedoch erhöht sich die Viskosität gleichzeitig
mit der Erhöhung des Molekulargewichtes, dagegen nimmt
die Reaktivität ab. Falls die Reaktivität bei gleichzeitiger
Erhöhung der Länge der Kette des Vorpolymerisates erhöht werden
soll, gibt es mehrere Möglichkeiten. Zunächst kann man
das Vorpolymerisat A-B₂ mit einer an Hydroxylgruppen reicheren
Polyhydroxylverbindung C verestern, beispielsweise kann
man Pentaerythrit durch Dipentaerythrit oder Tripentaerythrit
ersetzen, wodurch statt 6 Acrylylgruppen 10 bzw. 14 Acrylylgruppen
pro Molekül an fertigem Polyester bei gleichzeitiger
Einstellbarkeit der Reaktivität gebunden werden können. Eine
andere Möglichkeit zur Beibehaltung oder zur Steigerung der
Reaktivität des Polyesters besteht darin, die Dicarbonsäure
(oder das Dicarbonsäureanhydrid) R₂ oder das Diol R₁ in der
Formel II durch eine halogenierte Dicarbonsäure (oder ein
halogeniertes Dicarbonsäureanhydrid) ganz oder partiell zu ersetzen
z. b. durch Tetrachlor- oder Tetrabromphthalsäureanhydrid,
bei welchem die Halogenatome an Kohlenstoffatomen mit einer
Elektronenkonfiguration sp² gebunden sind, wie dies in der
belgischen Patentschrift 8 41 681 der Anmelderin vorgeschlagen
ist.
Mit Hilfe des linearen Vorpolymerisates A-B₂ kann man daher
eine gute Weichheit erhalten, indem die Kettenlänge geregelt
wird (Wert x in der Formel II). Jedoch kann man auch die Weichheit
und die Steifigkeit beliebig modifizieren, indem geeignete
Disäuren und Diole ausgewählt werden und indem der Wert
von x modifizierte oder nicht modifiziert wird. Um die Weichheit
zu verbessern, verwendet man bevorzugt für R₁ und R₂
Diole und Disäuren, welche wenigstens 6 Kohlenstoffatome
enthalten. Für R₁ verwendet man beispielsweise 1,6-Hexandiol,
1,8-Octandiol und in ganz allgemeiner Weise höhere Diole,
HO(CH₂)nOH, wobei n Werte von 6 bis 36 besitzen kann. Für
R₂ verwendet man beispielsweise Adipinsäure und höhere Dicarbonsäuren,
HOOC(CH₂)nCOOH, wobei n Werte von 4 bis 34 haben
kann. Andere weichmachende Verbindungen sind Äther-diole,
beispielsweise die Produkte der Oxyalkylierung von Diolen
mit einem Alkylenoxid, beispielsweise Äthylenoxid und Propylkenoxid.
Wenn den erfindungsgemäßen Acrylpolyestern dagegen Steifigkeit
erteilt werden soll, verwendet man Disäuren und Dialkohole,
welche aromatische Ringe enthalten, beispielsweise
Phthalsäureanhydrid, oder bei denen das aliphatische Molekül
sterisch durch Reste gehindert ist, z. b. Neopentylglykol. Hieraus
ist ersichtlich, daß es durch Modifizierung des Wertes
von x einerseits und der Art der Bestandteile R₁ und R₂ des
Vorpolymerisates A oder A-B₂ andererseits möglich ist, erfindungsgemäß
Acrylpolyester herzustellen, welche zwei sich
widersprechende Eigenschaften vereinigen: die Weichheit und
die Oberflächenhärte des Films.
Ein anderes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß man
wegen des linearen Vorpolymerisates A oder A-B₂ den endgültigen
Acrylpolyester an die Natur des Substrates bzw.
der Unterlage, auf welchem/welcher der Polyesterfilm abgelagert
wird, anpassen kann. Zur Erleichterung der Benetzbarkeit
von hydrophilen Substraten oder Unterlagen gibt man
in das Vorpolymerisat polare Moleküle ein, während für lipophile
Substrate oder Unterlagen im Gegensatz hierzu Verbindungen
mit mehr oder weniger ausgeprägtem Fettcharakter eingegeben
werden.
Im Verlauf von systematischen Untersuchungen wurde gefunden,
daß erfindungsgemäße Polyester mit bestimmten Strukturen eine
bessere Haftung auf bestimmten Substraten oder Unterlagen als
auf anderen aufweisen. Für den Fachmann auf dem Gebiet ist es
ohne weiteres möglich, solche Beobachtungen auszunutzen, um die
Zusammensetzung des Vorpolymerisates und des endgültigen Acrylpolyesters
im Hinblick auf seine Anwendung bei einem vorgegebenen
Substrat bzw. einer vorgegebenen Unterlage zu optimieren.
Ebenfalls kann man das Vorpolymerisat und den erfindungsgemäßen
Acrylpolyester den anderen Anforderungen anpassen. Falls
beispielsweise eine gute Abriebbeständigkeit erzielt werden
soll, verwendet man vorteilhafterweise als Diolbestandteil
Neopentylglykol. Falls dagegen die bestmögliche Beständigkeit
gegenüber chemischen Einwirkungen oder einer Hydrolyse
erzielt werden soll, kann man in das Vorpolymerisat insbesondere
eine Säure wie HET, aromatische Dicarbonsäuren wie
Phthalsäureanhydrid und wenigstens eine sekundäre OH-Gruppe
enthaltende Diole eingeben.
Hinsichtlich der Herstellung von der allgemeinen Formel (I)
entsprechenden Verbindungen verfügt man über mehrfache Verfahrensweisen:
- I. Man könnte zusammen unter klassischen Veresterungsbedingungen die molaren Anteile aller zur Herstellung des Polyesters der allgemeinen Formel (I) erforderlichen Bestandteile reagieren lassen, d. h. wenigstens eine Dicarbonsäure (R₂ in der Foirmel II, B in der Formel I), wenigstens eine Dihydroxylverbindung (R₁ in der Formel II), wenigstens eine aliphatische Polyhydroxylverbindung (C in der Formel I) und Acrylsäure (D in der Formel I). Diese Methode weist jedoch den Nachteil auf, daß Nebenveresterungsreaktionen oder Umesterungsreaktionen auftreten können, welche die Endausbeute an gewünschtem Produkt herabsetzen. Daher werden die folgenden Verfahrensweisen bevorzugt:
- IIa. Man stellt zunächst das Vorpolymerisat A-B₂, welches zwei endständige
COOH-Gruppen aufweist, aus wenigstens einer Dicarbonsäure
(Rest R₂ in der Formel II, Rest B in der Formel I) und
aus wenigstens einer Dihydroxylverbindung (Rest R₁ in der
Formel II) in den erforderlichen Anteilen, um gleichzeitig
die gewünschte Kettenlänge x und den Abschluß der beiden
Enden der Kette durch eine Carboxylgruppe zu erreichen, her.
Zwei Varianten sind bei dieser Stufe möglich:
- 1. man verwendet einen Überschuß von Dicarbonsäure bzw. Dicarbonsäuren im Verhältnis zu der Dihydroxylverbindung bzw. den Dihydroxylverbindungen, wodurch in einer Stufe das Vorpolymerisat A-B₂ mit 2 endständigen COOH-Gruppen hergestellt werden kann, oder
- 2. man stellt zunächst ein Vorpolymerisat (A in der allgemeinen Formel I) mit zwei endständigen OH-Gruppen durch Kondensation von wenigstens einer Dicarbonsäure (R₂ in der Formel II) mit einem Überschuß an Dihydroxylverbindung bzw. Dihydroxylverbindungen (R₁ in der Formel II) her, anschließend verestert man dieses Dihydroxylvorpolymerisat mit wenigstens einer Dicarbonsäure (B in der Formel I), welche von der bzw. den zur Herstellung des Dihydroxylvorpolymerisates (A) verwendeten Dicarbonsäure/n verschieden oder hiermit gleich ist.
- IIb. Zum Abschluß der Herstellung des Acrylpolyesters der Formel I
läßt man 1 mol des unter IIa hergestellten Vorpolymerisates
A-B₂ mit 2 mol der Polyhydroxylverbindung (deren Rest mit C
in der allgemeinen Formel I bezeichnet ist und die m+1
Hydroxylgruppen enthält) und mit dem 2fachen von m mol Acrylsäure
(D) reagieren. Hier gibt es ebenfalls mehrere mögliche
Arbeitsweisen:
- 1. man läßt zusammen die drei Bestandteile A-B₂, C und D in den angegebenen Molverhältnissen in einer einzigen Stufe reagieren, oder
- 2. man läßt zunächst jede COOH-Gruppe des Vorpolymerisates A-B₂ mit einer der m+1 OH-Gruppen der Polyhydroxylverbindung (C) reagieren und man verestert anschließend die restlichen 2 m OH-Gruppen hiervon mit Acrylsäure, oder
- 3. man verestert zunächst m OH-Gruppen der Polyhydroxylverbindung (C), welche m+1 OH-Gruppen aufweist, mit Acrylsäure (D) und man verestert anschließend 2 mol dieses Acrylates (das noch eine freie OH-Gruppe enthält) mit 1 mol des Polyesters A-B₂.
Die bevorzugten Arbeitsweisen sind die unter IIa.1 und IIb.1
beschriebenen Arbeitsweisen.
Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Acrylpolyester
angewandten Veresterungsbedingungen sind die klassischen
Bedingungen, d. h. man kann einen Veresterungskatalysator
verwenden, beispielsweise p-Toluolsulfonsäure, und die
Reaktionsteilnehmer in Anwesenheit eines Inhibitors für
radikalische Polymerisation wie Hydrochinonmethyläther
(zur Hemmung einer vorzeitigen Polymerisation der in dem
Molekül enthaltenen Acrylreste) und eines azeotropischen
Lösungsmittels wie Benzol, Toluol und Xylol, zum Mitschleppen
des Veresterungswassers aus dem System durch azeotrope
Destillation erhitzen. Der Veresterungsgrad wird durch Bestimmung
der Säurezahl verfolgt. Im folgenden werden noch
detaillierte Beispiele zur Herstellung von erfindungsgemäßen
Acrylpolyestern gegeben.
Die erfindungsgemäßen Acrylpolyester sind flüssige Produkte,
welche im allgemeinen relativ hohe Viskositäten besitzen, die
bis zu mehreren hunderten oder mehreren tausenden Poise reichen
können. Für bestimmte technische Anwendungen ist es erforderlich,
die Viskosität der so erhaltenen Acrylpolyester
zu erniedrigen. Selbstverständlich kann man dieses Ergebnis
dadurch erzielen, daß nicht polymerisierbare oder polymerisierbare
Verdünnungsmittel zugesetzt werden. Gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Acrylpolyester, die eine relativ niedrige Viskosität
aufweisen müssen, welche von einigen Dutzend Poise bis zu
einigen hundert Poise reicht, kann man in folgender Weise
arbeiten:
statt lediglich den Acrylpolyester der Formel I bei seiner Herstellung zu bilden, verwendet man eine ausreichend hohe Menge an Polyhydroxylverbindung (Rest C in der Formel I) und von Acrylsäure (Rest D in der Formel I), um neben dem gewünschten Acrylpolyester der Formel I 1 mol an Acrylester der Formel III zu bilden:
statt lediglich den Acrylpolyester der Formel I bei seiner Herstellung zu bilden, verwendet man eine ausreichend hohe Menge an Polyhydroxylverbindung (Rest C in der Formel I) und von Acrylsäure (Rest D in der Formel I), um neben dem gewünschten Acrylpolyester der Formel I 1 mol an Acrylester der Formel III zu bilden:
C(D)m+1 (III)
worin die Symbole C, D und m die gleiche Bedeutung wie in
der Formel I besitzen. So erhält man gleichzeitig aus:
Phthalsäureanhydrid (AP)|2 mol | |
Neopentylglykol (NPG) | 3 mol |
Adipinsäure (AAD) | 2 mol |
Pentaerythrit (PE) | 3 mol |
Acrylsäure (AA) | 10 mol: |
2 AP+3 NPG+2 AAD+2 PE+6 AA (= 1 mol Polyester der Formel I)
Der Vorteil dieser Verfahrensvariante liegt darin, daß in
einer einzigen Stufe ein Gemisch eines Polyesters der Formel I
mit einem polymerisierbaren Verdünnungsmittel der Formel III
erhalten werden kann und die Durchführung von zwei
getrennten Synthesen, weiterhin ein Mischvorgang der beiden
einzeln auf diese Weise hergestellten Verbindungen vermieden
werden können. Auf diese Weise wird gleichzeitig eine wirtschaftlich
und technisch vorteilhafte Synthese und Handhabung
erreicht.
Die erfindungsgemäßen, durch Strahlung aushärtbaren Acrylpolyester
sind hauptsächlich als Bindemittel bei der Herstellung
von durch Ultraviolettbestrahlung oder Bombardement
mit beschleunigten Elektronen aushärtbaren Massen bestimmt,
wobei diese Massen bzw. Zusammensetzungen insbesondere
als Überzüge, Lacke, Anstrichmittel, Druckfarben und
Klebestoffe für Laminate mit extrem rascher Aushärtung verwendet
werden können. Diese durch Strahlung aushärtbaren
Zusammensetzungen enthalten 5 bis 100 Gewichtsteile des erfindungsgemäßen
Polyesterbindemittels auf 100 Gewichtsteile
der Zusammensetzung. Außer dem erfindungsgemäßen Polyesterbindemittel
enthalten solche Zusammensetzungen verschiedene
übliche Hilfsbestandteile, die zur Anpassung an die zuvorgenannten
technischen Anwendungen unerläßlich sind. Diese
Hilfsbestandteile sind folgende Stoffe:
- - die Diacrylate eines Diols oder Äther-diols) oder Polyacrylate eines Polyols (oder Äther-polyols),
- - ein Photoinitiatorsystem,
- - Hilfs- bzw. Zusatzstoffe,
- - Füllstoffe,
- - Pigment oder farbgebende Mittel.
Als Diacrylate von Diolen oder Äther-diolen seien insbesondere
Diacrylate von Butandiol-1,4, Hexandiol-1,6, Neopentylglykol
Di-, Tri- und/oder Tetraäthylenglykol genannt. Diese
Ester können alleine oder im Gemisch untereinander eingesetzt
werden.
Als Polyacrylate von Polyolen oder Äther-polyolen seien inbesondere
das Triacrylat von Trimethyloläthan, Trimethylolpropan,
das Tetracrylat von Pentaerythrit, das Hexyacrylat von
Dipentaerythrit, usw. genannt. Zuvor wurde schon präzisiert,
daß solche Polyacrylate von Polyolen oder Äther-polyolen bereits
in situ gleichzeitig mit dem erfindungsgemäßen Acrylpolyester
hergestellt werden können; man kann sie jedoch auch
später zu den erfindungsgemäßen, durch Strahlung aushärtbaren
Zusammensetzungen zusammen mit den anderen Hilfsstoffen zugeben.
Die Di- und Polyacrylate sind zur Senkung der Viskosität der
durch Strahlung aushärtbaren Zusammensetzungen bestimmt. Da
solche Di- und Polyacrylate polymerisierbare Acrylreste enthalten,
nehmen sie ebenfalls an der Aushärtung durch Strahlung
teil. Entsprechend den Anwendungen, für welche die durch Strahlung
aushärtbaren Zusammensetzungen bestimmt sind, können sie
0 bis 90 Gewichtsteile Diacrylat von Diol(Äther-diol) und/oder
Polyacrylat von Polyol (Äther-polyol) auf 100 Teile der erfindungsgemäßen,
durch Strahlung aushärtbaren Zusammensetzungen
enthalten.
Für die Strahlungshärtung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
mit beschleunigten Elektronen ist es nicht erforderlich,
ein Photoinitiatorsystem einzusetzen, da diese Art von Bestrahlung
von sich alleine eine ausreichend große Bildung von freien
Radikalen für eine extrem rasche Aushärtung sicherstellt. Wenn
dagegen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mit einer Strahlung
photogehärtet werden sollen, deren Wellenlängen zwischen
200 und 500 nm (UV-Strahlung) liegt, ist die Anwesenheit eines
Photoinitiatorsystems unerläßlich. Ein solches Photoinitiatorsystem
umfaßt Photosensibilisatoren und/oder Photointiatoren.
Die Photosensibilisatoren, unter Zwischenschaltung des ungesättigten
Systems bzw. der ungesättigten Systeme gemäß der Erfindung
oder eines Photoinitiators, bilden freie Radikale oder
Ionen, welche die Vernetzung (das Aushärten) der Zusammensetzung
initiieren.
Hinsichtlich allgemeiner Hinweise auf Photosensibilisatoren
oder Photoinitiatoren, welche bei der vorliegenden Erfindung
anwendbar sind, wird auf die folgenden Literaturstellen verwiesen:
G. DELZENNE, Ind. Chim. Belge, 24, (1959), 739-764
J. KOSAR, "Light Sensitive Systems", Wiley, New York, 1965
N. J. TURRO, "Molecular Photochemistry", Benjamin Inc., New York, 1967
H. G. HEINE, H. J. ROSENKRANZ, H. RUDOLPH, Angew. Chem. 84, (1972), 1032.
J. KOSAR, "Light Sensitive Systems", Wiley, New York, 1965
N. J. TURRO, "Molecular Photochemistry", Benjamin Inc., New York, 1967
H. G. HEINE, H. J. ROSENKRANZ, H. RUDOLPH, Angew. Chem. 84, (1972), 1032.
Die Photoinitiatoren sind insbesondere chemische Körper, welche
zu einer der folgenden Familien gehören:
- - Verbindungen mit Carbonylgruppen wie Pentandion, Benzil, Piperonal, Benzoin und seine halogenierten Derivate, Benzoinäther, Anthrachinon und seine Derivate, p,p′-Dimethylaminobenzophenon, Benzophenon, usw.;
- - Verbindungen, welche Schwefel oder Selen enthalten, wie Di- und Polysulfide, Xanthogenate, Mercaptane, Dithiocarbamate, Thioketone, beta-Naphthoselenazoline;
- - Peroxide;
- - stickstoffhaltige Verbindungen wie Azonitrile, Diazoverbindungen, Diazide, Acridinderivate, Phenazin, Chinoxalin, Chinazolin und Oximester, z. B. 1-Phenyl-1,2-propandion-2-[O-(benzoyl)- oxim];
- - Halogenverbindungen wie halogenierte Ketone oder Aldehyde, Methylarylhalogenide, Sulfonylhalogenide oder -dihalogenide;
- - Photoinitiatorfarbstoffe wie Diazoniumsalze, Azoxybenzole und Derivate, Rhodamine, Eosine, Fluorescein, Acriflavin, usw..
Die Photosensibilisatoren gehören zu einer der folgenden Familien:
Ketone und deren Derivate, Carbocyanine und Methine,
aromatische, polycyclische Kohlenwasserstoffe wie Anthracen,
usw., Farbstoffe wie Xanthene, Safranin und Acridine.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten 0 bis 35
Gewichtsteile und vorzugsweise 0 bis 20 Gewichtsteile an Photoinitiatoren
und/oder Photosensibilisatoren auf 100 Gewichtsteile
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
Als Beispiele für Zusatzstoffe seien genannt:
- - an sich bekannte Hitze- und Lichtstabilisatoren,
- - an sich bekannte Antioxydantien,
- - an sich bekannte Viskositätsmodifikationsmittel oder thixotrope Mittel,
- - an sich bekannte Verlaufmittel,
- - Kettenübertragungsmittel, welche zur Beschleunigung der radikalischen Polymerisation, sobald diese einmal gestartet ist, dienen; Beispiele solcher Mittel sind Mercaptane und Xanthogenate, Di- und Triamine, Alkanolamine, Monoalkyldialkanolamine und Dialkylmonoalkanolamine, Morpholin und seine Derivate, Polyamine, N-Phenylglycin und seine Derivate, N,N′- Dimethylmonoäthanolamin-monoacrylat, N-Methyldiäthanolamindiacrylat, Triäthanolamin-triacrylat usw.,
- - Polymerisationsinhibitoren zur Sicherstellung der Stabilität bei der Zwischenlagerung, beispielsweise Chinone, Hydrochinone, substituierte Phenolderivate, primäre, aromatische Amine, Kupferverbindung, usw.,
- - Wachse, deren Aufgabe es ist, die Erzielung von gehärteten, nicht-ritzbaren Filmen zu begünstigen, wobei diese Wachse natürlich wie Candelillawachs, Carnaubawachs usw., oder synthetisch wie Polyäthylenwachse, Polypropylenwachse, Paraffinwachse, chlorierte Paraffinwachse, chlorierte Naphthalinwachse usw. sein können.
Gemäß den ins Auge gefaßten Anwendungen können die erfindungsgemäßen,
photohärtbaren Zusammensetzungen 0 bis 10 Gewichtsteile
und vorzugsweise 0 bis 5 Gewichtsteile solcher Zusatzstoffe
auf 100 Gewichtsteile der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
enthalten.
Die in den erfindungsgemäßen, durch Strahlung aushärtbaren Zusammensetzungen
verwendeten Füllstoffe können gegenüber UV-
Strahlung transparent sein, d. h. eine minimale Absorption bei
Wellenlängen von 200 bis 500 nm des Spektrums besitzen, wie
beispielsweise gefälltes oder mikronisiertes Calcium- oder
Magnesiumcarbonat (Calcit, Aragonit, usw.) Barium- oder Calciumsulfat
(Baryt, Blanc Fix, usw.) oder mikronisiertes (feinst zerkleinertes)
hydratisiertes Kalium- oder Magnesiumsilikoaluminat,
mikronisiertes Magnesiumsilikat, gefälltes Aluminiumoxidhydrat,
Asbestin, mikronisiertes oder nicht mikronisiertes Talkum, usw..
Jedoch kann man ebenfalls opazifierende, mineralische, d. h. anorganische
Pigmente wie Oxide von Titan, Zink, Eisen oder Chrom,
Sulfide von Zink oder Cadmium, Phosphate von Mangan oder Ammonium,
Aluminate von Kobalt usw. unter der Bedingung einsetzen,
daß eine höhere Bestrahlungsenergie eingesetzt wird, beispielsweise
eine größere Anzahl von UV-Radiatoren.
Die Unterschiede, welche zwischen transparenten und opazifierenden
Füllstoffen vorhanden sind, betreffen lediglich den Fall,
bei welchem die Zusammensetzungen mit UV-Strahlung photopolymerisierbar
sind. Im Fall der Polymerisation der Zusammensetzung
mit einem Bündel von beschleunigten Elektronen fallen diese Unterschiede
wegen des sehr hohen Energieniveaus dieser Bestrahlungsart
nicht mehr in Betracht. Anders ausgedrückt bedeutet dies,
daß alle mineralischen Füllstoffe geeignet sein können.
Je nach den ins Auge gefaßten Anwendungen enthalten die erfindungsgemäßen,
durch Strahlung aushärtbaren Zusammensetzungen
0 bis 60 Gewichtsteile Füllstoffe auf 100 Gewichtsteile der
Zusammensetzung.
Pigmente oder farbgebende Mittel werden zu den erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen zugesetzt, um diesen die gewünschten,
kolorimetrischen Eigenschaften zu erteilen. Solche farbgebenden
Mittel oder Pigmente dürfen die Photopolymerisation des
Bindemittels weder verlangsamen noch hemmen, außerdem dürfen
sie weder mit dem Photoinitiatorsystem chemisch reagieren noch
dieses adsorbieren. Vorzugsweise werden sie unter den in "Colour
Index" aufgeführten Produkten ausgewählt, deren Absorption im
Wellenlängenbereich zwischen 200 und 500 nm so schwach wie möglich
ist, damit die Photoaushärtung der Zusammensetzungen durch
UV-Bestrahlung erreicht werden kann. Wie zuvor im Fall der Füllstoffe
erläutert, fallen diese Betrachtungen im Fall der Verwendung
einer Bombardierung mit beschleunigten Elektronen als Mittel
des Aushärtens weg, da diese Bestrahlungsart ein sehr viel
höheres Energieniveau als UV-Bestrahlung besitzt.
Je nach den ins Auge gefaßten Anwendungen enthalten die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen 0 bis 40 Gewichtsteile an Pigmenten
oder farbgebenden Mitteln auf 100 Gewichtsteile der Zusammensetzung.
Wenn die Zusammensetzungen als Lacke dienen sollen, homogenisiert
man das Bindemittel, d. h. den erfindungsgemäßen Acrylpolyester,
mit dem Photoinitiatorsystem und den eventuellen
Zusatzstoffen in einem Mischer, gegebenenfalls in der Wärme,
falls das Bindemittel sehr viskos ist, ohne jedoch ungefähr
80°C zu überschreiten, um kein Starten der Vernetzung hervorzurufen.
Man läßt das so erhaltene Gemisch abkühlen, falls die
Viskosität für die ins Auge gefaßte Anwendung zu hoch ist, wird
diese dadurch korrigiert, daß der Zusammensetzung die angemessene
Menge eines Di- (oder Poly)acrylates eines Diols (oder
Polyols) oder Äther-diols (oder Äther-polyols) zugesetzt wird.
Wenn die Zusammensetzungen außerdem Füllstoffe und Pigmente
(oder farbgebende Mittel) enthalten, beispielsweise bei der
Verwendung als Beschichtungen, Anstrichmittel oder Druckfar
ben, dispergiert man diese Füllstoffe und Pigmente in einem
Teil des Bindemittels in einem gewöhnlichen Mischer und läßt
dieses Gemisch einen Dreiwalzenstuhl passieren, gegebenenfalls
in der Wärme, wie zuvor beschrieben, um ein homogenes Produkt
zu erhalten, in welchem die Füllstoffe und Pigmente vollstän
dig von dem Bindemittel benetzt sind. Anschließend gibt man
das Photoinitiatorsystem und die Zusatzstoffe zu, dann stellt
man die Viskosität mit dem restlichen Teil des Bindemittels,
das als Reserve zurückgehalten wurde, ein. Falls es erforder
lich ist, korrigiert man die Endviskosität der Zusammensetzung
mit Di- (oder Poly)acrylat von Diol (oder Polyol) oder Äther
diol (oder Äther-polyol).
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden in gegenüber
Licht opaken Behältern unter kühlen Bedingungen aufbewahrt,
um eine Exposition gegenüber direkter Sonnenbestrahlung oder
durch Fenster zu vermeiden.
Die Viskosität der Zusammensetzungen, gemessen bei 25°C, vari
iert in Abhängigkeit der Verwendung, für welche diese bestimmt
sind. So beträgt die Viskosität für den Siebdruck ungefähr 5
bis 15,0 Pas, vorzugsweise liegt sie in der Nähe von 8 Pas.
Für Flexographie bzw. Gummidruck und Walzendruck beträgt sie
nur ungefähr 0,1 bis 0,5 Pas. Bei der Verwendung als Überzug bzw.
Beschichtung, beispielsweise als Porenverschlußmittel bei Holz,
festem Karton und Teilchenagglomeraten nach der als "Reverse
Roll" bzw. gegenläufige Walzenstreichung bezeichneten Technik
variiert die Viskosität von ungefähr 100,0 bis 400,0 Pas, und
dasselbe gilt bei der Verwendung als sogenannter "Heißschmelz
klebstoff". Die zuvor gemachten Viskositätsangaben sind jedoch
lediglich erläuternd, in Abhängigkeit von der ins Auge gefaßten
Anwendung kann die Viskosität der erfindungsgemäßen Zusammen
setzungen modifiziert werden, wobei dies im üblichen Rahmen
des Wissens des Fachmannes bleibt und durch Variation der
Art der zur Herstellung der Acrylpolyester der Formel I ver
wendeten Bestandteile, dem Polymerisationsausmaß × des Vor
polymerisates der Formel II, der Menge an als Hilfsstoff
verwendeten Di- oder Polyacrylat, dem Gehalt und der Art
der Füllstoffe und Pigmente, dem Gehalt an Zusatzstoffen
und unter anderem auch dem Gehalt an Verlaufmitteln oder
an thixotropen Mitteln, usw. erreicht werden kann.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind in ultraviolettem
Licht aushärtbar, welches durch Mitteldruckquecksilberdampf
strahler für UV-Licht von wenigstens 80 W/cm linear, die vor
zugsweise mit einem Reflektor ausgerüstet sind, in einem Ab
stand von ungefähr 8 bis 50 cm ausgestrahlt wird. Ebenfalls
kann man weniger starke UV-Strahler verwenden, wenn man bei
Ausschluß von Sauerstoff arbeitet, dessen Hemmwirkung für die
radikalische Polymerisation wohlbekannt ist.
Ebenfalls sind die Zusammensetzungen mit Strahlen beschleunig
ter Elektroden von wenigstens 150 keV und vorzugsweise von un
gefähr 300 bis 500 keV aushärtbar, wobei die Leistungsfähig
keit der verwendeten Apparaturen in direkter Abhängigkeit von
der Dicke der durch Polymerisation auszuhärtenden Schicht der
Zusammensetzung steht.
Unter dem Einfluß von der einen oder der anderen dieser Be
strahlungsarten härten die erfindungsgemäßen Zusammensetzun
gen bzw. Massen vollständig in einer Zeitspanne aus, die von
einem Bruchteil einer Sekunde bis zu ungefähr 5 Sekunden
reichen kann. Bei den folgenden Beispielen ist im allge
meinen die Aushärtgeschwindigkeit durch die Lineargeschwindig
keit des Durchführens der Zusammensetzung unter der Bestrahlungs
quelle in m/min angegeben. Da die Breite eines fokussierten UV-
Bandes ungefähr 2,5 cm beträgt, stellt eine Lineargeschwindig
keit von 1,5 m/min unter einer UV-Lampe eine Bestrahlungsdauer
von 1 Sekunde dar. Eine Durchtrittsgeschwindigkeit von beispiels
weise 15 m/min entspricht daher einer Bestrahlungsdauer von
1/10 sec.
Die Zusammensetzungen, welche als Bindemittel erfindungsgemäße
Acrylpolyester enthalten, sind für verschiedene technische An
wendungen geeignet, von denen im folgenden einige Beispiele auf
geführt sind.
So kann man durch Zusammengeben des erfindungsgemäßen Bindemit
tels der allgemeinen Formel I mit einem substituierten Dimethylol
acrylamid, wie es in der britischen Patentschrift No. 20 03 490
der Anmelderin,
hinterlegt am 5. September 1977, beschrieben ist, Zusammen
setzungen für UV-Lötschutzlacke und für UV-Markierungssiebdruck
farben für die Herstellung von gedruckten Schaltungen herstel
len. Dieselben UV-Druckfarben können ebenfalls für das Markie
ren von Unterlagen wie Papier, Karton, Glas, Metall, Kunststoff
materialien, Lederersatzstoffe (insbesondere aus Polyurethanen
und PVC), zum Markieren von Flaschen aus PVC, Polyäthylen, Poly
propylen usw. verwendet werden. Die Zusammensetzungen können
ebenfalls als Lacke und als Gummidruckfarben und als Walzen
auftragslacke für die zuvorgenannten Unterlagen und insbeson
dere für Holz, Karton, steifes PVC und halbsteifes PVC verwen
det werden. Ebenfalls sind sie als Porenverschlußmittel und
als durch Bombardierung mit beschleunigten Elektronen ultra
rasch aushärtbare Anstrichmittel zur abschließenden Behand
lung von Holz, festem Karton, Holzspanplatten, usw. in der
Möbel- und Bauindustrie vorteilhaft. Ebenfalls kann man sie
als Klebstoffe bei der Herstellung von Laminaten und bei allen
Klebeanwendungen nach der sogenannten "Heißschmelztechnik" ver
wenden.
Die erfindungsgemäßen Acrylpolyester weisen alle Vorteile auf,
die dieser Art von Verbindungen zueigen sind, unter anderem eine
sehr große Aushärtgeschwindigkeit mit UV-Strahlung oder beim
Bombardement mit beschleunigten Elektroden und eine ausge
zeichnete Beständigkeit gegenüber chemischen Stoffen, wobei
dies ein Merkmal von Acrylharzen im allgemeinen ist, wobei
sie jedoch praktisch nicht dieser Klasse von Verbindungen
eigenen Nachteile aufweisen. Tatsächlich kann man gemäß der Er
findung durch Strahlung aushärtbare Acrylpolyester aus relativ
wenig kostspieligen und leicht zugänglichen Ausgangsmaterialien
herstellen. Weiterhin ist das Verfahren zu ihrer Herstellung
wirtschaftlich und technisch vorteilhaft, wobei ausgezeichnete
Ausbeuten erzielt werden. Außerdem werden die ökologischen
Probleme sowohl bei der Stufe der Herstellung wie auch bei
ihrer Anwendung vermieden. Insbesondere sei auf die Möglich
keit der praktisch unbegrenzten Modifizierung der Eigenschaf
ten der erfindungsgemäßen Acrylpolyester hingewiesen, wobei nur
relativ kleinere Änderungen bei der Auswahl der Ausgangsmateria
lien und der Herstellungsbedingungen angewandt werden müssen, um
sie für die unterschiedlichsten, spezifischen Anwendungen anzu
passen.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläu
tert.
In ein Doppelmantelglasreaktionsgefäß mit einem Fassungsvermögen
von 3 l, das mit einem Rührer, einem Thermometer, einem Stick
stoffzuleitungsrohr und einem Vakuumanschluß sowie einer Kolonne
zur azeotropen Destillation versehen war, wurden die folgenden
Verbindungen eingeführt:
148 g = 1 Mol Phthalsäureanhydrid
212 g = 2 Mol Diäthylenglykol
10 g Benzol
212 g = 2 Mol Diäthylenglykol
10 g Benzol
Der Druck in dem Kolben wurde bis auf 100 mm Hg abgesenkt,
anschließend wurde der Normaldruck mit Stickstoff wieder
hergestellt. Es wurde unter Rühren erhitzt, wobei das sich
während der Polyveresterung bildende Wasser bei seiner Bil
dung entfernt wurde. Innerhalb von 15 Stunden veränderte
sich die Temperatur des Reaktionsgemisches von 150°C auf
180°C, und es wurden 18 ml Wasser aufgefangen. Die Säure
zahl des Gemisches betrug 4,2.
Das Gemisch wurde auf eine Temperatur unterhalb von 50°C
abgekühlt und es wurden nacheinander hinzugegeben:
292 g = 2 Mol Adipinsäure
272 g = 2 Mol Pentaerythrit
504 g = 7 Mol Acrylsäure (Überschuß von ungefähr 1 Mol)
600 g Benzol
40 g p-Toluolsulfonsäure in 67 Gew.-%iger wäßriger Lösung
2 g Kupfer(I)-oxid.
272 g = 2 Mol Pentaerythrit
504 g = 7 Mol Acrylsäure (Überschuß von ungefähr 1 Mol)
600 g Benzol
40 g p-Toluolsulfonsäure in 67 Gew.-%iger wäßriger Lösung
2 g Kupfer(I)-oxid.
Der Druck wurde auf ungefähr 100 mm Hg abgesenkt, und der
Normaldruck wurde mit Stickstoff wieder hergestellt. Wäh
rend der gesamten Polyveresterung wurde ein leichter Stick
stoffstrom durchgeleitet. Das Wasser aus der Polyveresterung
begann sich nach Erreichen der Temperatur von 85°C abzutren
nen. Innerhalb von 7 Stunden veränderte sich die Temperatur
des Reaktionsgemisches von 85°C auf 95°C, und im Verlauf die
ser Zeitspanne wurden 183 ml Wasser aufgefangen. Die Azidität
des Reaktionsgemisches betrug zu diesem Zeitpunkt 0,8 mäq
H⁺/g. Das Reaktionsgemisch wurde abkühlen gelassen und es
wurde Benzol hinzugesetzt, um den Gehalt an Trockenstoffen
auf 25% einzustellen. Das Reaktionsgemisch wurde durch nach
einanderfolgende Waschvorgänge mit einer wäßrigen 20%igen
NaCl-Lösung gereinigt. Anschließend wurde die organische Phase
über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Zu
der organischen Lösung wurden 1000 Tpm (Tpm = Teile pro Million)
Stabilisator (Hydrochinonmethyläther) hinzugesetzt.
Das Produkt dieses Beispieles wurde dadurch isoliert, daß das
Benzol unter Vakuum (40 mbar) bei einer Temperatur unterhalb
von 50°C vertrieben wurde. Das Endprodukt war eine viskose
Flüssigkeit, welche folgende Eigenschaften besaß:
Ausbeute: | |
1105 g = 94% Ausbeute | |
Viskosität bei 25°C: | 32,0 Pas |
OH/g: | 0,52 mäq |
H⁺/g: | 0,19 mäq |
Es enthielt ungefähr 6 acrylartige Unsättigungen pro Kette;
der Gehalt an Diäthylenglykoldiacrylat betrug ungefähr 5 Gew.-%.
In ein Doppelmantelglasreaktionsgefäß mit einem Fassungsver
mögen von 1 l, das mit einem Ankerrührer, einem Thermometer,
einem Stickstoffeinleitungsrohr, einem Vakuumanschluß und einer
Kolonne für azeotrope Destillation versehen war, wurden
296 g = 2 Mol Phthalsäureanhydrid (AP), 312 g = 3 Mol Neopentyl
glykol (NPG) und 15 g Benzol eingefüllt.
Bei gewöhnlicher Temperatur wurde der Druck auf 50 mm Hg abge
senkt, anschließend wurde der Druck auf atmosphärischen Wert
mit Stickstoff wieder angehoben. Während der gesamten Ver
esterungsdauer wurde ein leichter Stickstoffstrom durchge
leitet.
Das Reaktionsgefäß wurde erhitzt, indem heißes Öl in dem Doppel
mantel zirkuliert wurde. Sobald die Temperatur des Gemisches un
gefähr 130°C erreicht hatte, begann eine exotherme Reaktion. Der
erste Tropfen an durch Veresterung gebildetem Wasser wurde bei
einer Temperatur von 71°C am Kopf der Kolonne aufgefangen.
Die Veresterung wurde für 13,5 h fortgeführt, indem die
Temperatur im Gemisch bis auf 205°C angehoben wurde. Zu
diesem Zeitpunkt war die Temperatur am Kolonnenkopf auf
ungefähr 79-80°C gestiegen, es trat kein Wasser mehr über
und die Azidität des Reaktionsgemisches war auf unter einen
Index von 5 abgesunken.
Insgesamt wurden ungefähr 35 ml Wasser aufgefangen, und die
Veresterungslösung enthielt 0,08 mäq H⁺/g, dies entspricht
einer Säurezahl von 4,5.
Die Masse wurde auf 100°C abgekühlt, und sie wurde langsam
mit 130 g Benzol verdünnt. Diese Lösung enthält ungefähr
21% Benzol und weist eine Viskosität von 1,7 Pas bei 25°C
auf.
Vorpolymerisat A + 2 AAD + 2 PE + 6 AA (= Polyester der Formel I)
1 PE + 4 AA (= Ester der Formel III)
1 PE + 4 AA (= Ester der Formel III)
In ein Glasreaktionsgefäß, wie es zuvor verwendet wurde, jedoch
mit einer Kapazität von 3 l, wurden die folgenden Bestandteile
eingefüllt:
717 g = 1 Mol Vorpolymerisat A
292 g = 2 Mol Adipinsäure (AAD)
408 g = 3 Mol Pentaerythrit (PE)
720 g = 10 Mol Acrylsäure (AA)
600 g Benzol
50 g p-Toluolsulfonsäure als 67%ige wäßrige Lösung
2 g Kupfer(I)-oxid.
292 g = 2 Mol Adipinsäure (AAD)
408 g = 3 Mol Pentaerythrit (PE)
720 g = 10 Mol Acrylsäure (AA)
600 g Benzol
50 g p-Toluolsulfonsäure als 67%ige wäßrige Lösung
2 g Kupfer(I)-oxid.
Bei Umgebungstemperatur wurde ein Vakuum (133 mbar) hergestellt,
dann wurde der Druck auf atmosphärischen Druck mit Stickstoff ge
bracht.
Anschließend wurde das Gemisch unter dauerndem Rühren erhitzt
und der erste Tropfen des Veresterungswassers wurde aufgefan
gen, sobald das Gemisch 89°C erreicht hatte. Die Veresterung
wurde für ungefähr 11 Stunden fortgeführt. Zu diesem Zeitpunkt
waren 241 ml Wasser aufgefangen worden und die Temperatur des
Gemisches war bis auf 95°C angestiegen; das Gemisch wies eine
Azidität von 0,78 mäq H⁺/g auf.
Das Gemisch wurde auf gewöhnliche Temperatur kommen gelassen
und es wurde in ein Reaktionsgefäß von 10 l eingegossen, das
mit einem Ankerrührer und einem Bodenventil ausgerüstet war.
Das Gemisch wurde mit 5200 g Benzol verdünnt, dies ergab eine
benzolische Lösung mit ungefähr 25 Gew.-% Polymerisat.
Anschließend wurden Waschvorgänge mit einer wäßrigen Lösung
zur Entfernung von nicht erwünschten Produkten durchgeführt.
Jeder Waschvorgang wurde durch Zugabe von 1 l wäßriger Lö
sung, Rühren während 5 min zur Erzielung einer guten Disper
sion, Stoppen des Rührers und sorgfältiges Dekantierenlassen
der wäßrigen Phase durchgeführt. Vor der Durchführung des
Waschvorganges mit dem folgenden Wasser wurde die wäßrige
Phase abgelassen. Es wurden zwei Waschvorgänge mit einer
wäßrigen 20%igen NH₄Cl-Lösung, dann drei Waschvorgängen
mit einer wäßrigen Lösung, welche 20% NH₄Cl plus 5%
Natriumhydrogencarbonat enthielt, und abschließend ein
letzter Waschvorgang mit einer 20%igen wäßrigen NH₄Cl-
Lösung durchgeführt.
Anschließend wurde die organische Phase über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet.
Das Produkt wurde durch Zugabe von 2 g Hydrochinonmethyläther
stabilisiert, und das Produkt wurde unter Entfernung des Ben
zols durch Destillation unter Vakuum bei einem Absolutdruck
von 40 mbar ohne Überschreiten einer Temperatur von 50°C iso
liert.
Das Endprodukt war eine viskose Flüssigkeit mit folgenden
Eigenschaften:
Menge: | |
1610 g = 92,5% Ausbeute | |
Viskosität bei 25°C: | 126,0 Pas |
Hydroxylzahl: | 42 |
Säurezahl: | 10 |
Gehalt an acrylartiger Unsättigung: | 4,92 mäq db/g*) |
Gardner-Färbung: | 1-2 |
Gehalt an Neopentylglykoldiacrylat (durch Gelpermeationschromatographie, GPC): | 4% |
ß) db = Doppelbindung |
Unter Anwendung der in Beispiel 2 beschriebenen Arbeits
weise wurden 11 weitere Gemische mit den Bezeichnungen C1
bis C11 gemäß der Erfindung hergestellt, weiterhin 5 Gemische
mit der Bezeichnung NC1 bis NC5 nicht gemäß der Erfindung als
Vergleichsbeispiele. Diese verschiedenen Gemische sind in der
folgenden Tabelle II zusammengestellt, hierin bedeuten:
Spalte 1: Bezeichnung des Gemisches
Spalte 2: detaillierte Zusammensetzung hiervon
Spalte 3: MG = Molekulargewicht des Vorpolymerisates A-B (Teil zwischen den eckigen Klammern in der 2. Spalte)
Spalte 4: Viskosität des Gesamtgemisches bei 25°C in Pas [Pascalsekunden]
Spalte 5: % an Neben-Diacrylat in dem Gesamtgemisch
Spalten 6, 7 bzw. 8: Milliäquivalent (mäq) an Hydroxylgruppen, Säure und Doppelbindung pro g des Gesamtgemisches,
Spalte 9: Reaktivität gegenüber Talk in m/sec des Gesamtgemisches.
Spalte 2: detaillierte Zusammensetzung hiervon
Spalte 3: MG = Molekulargewicht des Vorpolymerisates A-B (Teil zwischen den eckigen Klammern in der 2. Spalte)
Spalte 4: Viskosität des Gesamtgemisches bei 25°C in Pas [Pascalsekunden]
Spalte 5: % an Neben-Diacrylat in dem Gesamtgemisch
Spalten 6, 7 bzw. 8: Milliäquivalent (mäq) an Hydroxylgruppen, Säure und Doppelbindung pro g des Gesamtgemisches,
Spalte 9: Reaktivität gegenüber Talk in m/sec des Gesamtgemisches.
Die verschiedenen zur Herstellung dieser Gemische verwendeten
Verbindungen wurden mit folgenden Abkürzungen bezeichnet:
AIP = Isophthalsäure
DEG = Diäthylenglykol
AAD = Adipinsäure
PE = Pentaerythrit
AA = Acrylsäure
AP = Phthalsäureanhydrid
HD = Hexandiol-1,6
NPG = Neopentylglykol
TMPD = 2,2,4-Trimethylpentandiol-1,3
PG = Propylenglykol-1,2
DPG = Dipropylenglykol
EG = Äthylenglykol
AM = Maleinsäureanhydrid
DEG = Diäthylenglykol
AAD = Adipinsäure
PE = Pentaerythrit
AA = Acrylsäure
AP = Phthalsäureanhydrid
HD = Hexandiol-1,6
NPG = Neopentylglykol
TMPD = 2,2,4-Trimethylpentandiol-1,3
PG = Propylenglykol-1,2
DPG = Dipropylenglykol
EG = Äthylenglykol
AM = Maleinsäureanhydrid
Die jedem dieser Abkürzungen vorgestellte Zahl bedeutet die
Anzahl der Mole. In jedem Fall war die Verbindung der Formel
III Pentaerythrittetracrylat.
Die Tabelle zeigt deutlich die Gründe dafür, daß gemäß der
Erfindung R₂, B und R₁ aus Verbindungen herrühren müssen,
die eine exakt bestimmte, chemische Natur besitzen müssen.
So ist aus den erfindungsgemäßen Beispielen C1 und C7 er
sichtlich, daß, falls das Vorpolymerisat zwischen den eckigen
Klammern wenigstens eine Dicarbonsäure enthält, deren
COOH-Gruppen jeweils von einer
in alpha-Stellung
getragen sind (Isophthalsäure AIP oder Phthalsäureanhydrid
AP) oder durch eine =CH-Gruppe (Maleinsäureanhydrid AM) ge
tragen wird, der Prozentsatz an Diacrylat 5% nicht über
steigt. Aus den Beispielen C8 und C9 ist ersichtlich, daß
dasselbe gilt, obwohl eine Disäure mit -CH₂-Gruppen in alpha-
Stellung verwendet wird, falls das Diol wenigstens eine sekun
däre OH-Gruppe (2,2,4-Trimethylpentandiol-1,3 TMPD und Propy
lenglykol PG) enthält. Aus den Beispielen C10 und C11 ist er
sichtlich, daß, falls die Disäure COOH-Gruppen in alpha-Stel
lung zu einer
aufweist und falls gleichzeitig das
Diol wenigstens eine sekundäre OH-Gruppe (Dipropylenglykol DPG)
enthält, man sogar die Anwesenheit des Diolacrylates durch
Gelpermeationschromatographie nicht mehr nachweisen kann.
Wenn dagegen die Disäure die beiden COOH-Gruppen in alpha-
Stellung zu einer -CH₂-Gruppe aufweist und der Alkohol le
diglich primäre OH-Gruppen besitzt, wie im Fall der nicht-
erfindungsgemäßen Beispiele NC1 bis NC4, wird der Prozent
satz an Diacrylat größer als 10%. Dieser übermäßige Gehalt
an Dioldiacrylat wirkt sich auf die Reaktivität gegenüber
Talkum aus; so zeigen die erfindungsgemäßen Beispiele C1
bis C11 Reaktivitäten von höher als 1,7 m/sec, wobei im Bei
spiel C10 3,5 m/sec erreicht werden, während die nicht-er
findungsgemäßen Beispiele NC1 bis NC4 nur eine von 0,7 bis
1,3 m/sec reichende Reaktivität ergaben.
Im Beispiel NC5 enthält der Polyester kein lineares Vorpoly
merisat gemäß der Erfindung. Daher kann sich offensichtlich
kein Dioldiacrylat bilden, da in diesem Beispiel kein Diol
verwendet wird. Trotzdem ist ersichtlich, daß die Reaktivi
tät gegenüber Talkum wesentlich geringer ist als bei den er
findungsgemäßen Beispielen C1 bis C11 trotz der Tatsache, daß
das NC5-Polymerisat weder durch das Diacrylat noch durch das
Tetracrylat von Pentaerythrit verdünnt ist.
Es wurden 2 Gew.-% eines Photoinitiators wie Benzildimethyl
ketal (Warenbezeichnung Irgacure 651 von CIBA) unter Rühren
bei 60°C in 100 g des in Tabelle I angegebenen Polyesters (a)
aufgelöst. Nach der Durchführung der Auflösung wurde das Rüh
ren gestoppt, wobei jedoch das Erwärmen während 1 Stunde zur
Entgasung des Bindemittels fortgeführt wurde.
Das Bindemittel wurde in Form einer Schnur von ungefähr 1 mm
Durchmesser über die gesamte Länge der Ränder einer Glasplatte
von 80 × 150 × 3 mm aufgetragen. Auf diese Platte wurde an
schließend eine andere Glasplatte mit den gleichen Abmessun
gen aufgelegt, indem die beiden Platten leicht zusammengepreßt
wurden, um die Bindemittelschnur auf eine Breite von 2 bis 3 mm
zu bringen. Dann wurden die Platten unter einer UV-Lampe mit
80 W/cm bei einer Geschwindigkeit von 0,25 m/sec in einem Ab
stand von der Lampe von 8 cm bestrahlt.
Eine Stunde nach der Bestrahlung war es nicht mehr möglich,
die Platten ohne Zerbrechen voneinander zu trennen.
Es wurden miteinander vermischt:
55 Gew.-Teile des in Tabelle II genannten Gemisches C7
20 Gew.-Teile des Kondensationsproduktes von 2 Mol Acrylamid mit 4,2 Mol Paraformaldehyd, 1 Mol Diäthylen glykol und 2 Mol n-Butanol⁺
2 Gew.-Teile 2-Äthylanthrachinon
2 Gew.-Teile Äthylhexylpolyacrylat (Verlaufmittel)
2 Gew.-Teile grüner Farbstoff Sandorin und
25 Gew.-Teile Bariumsulfat
⁺) dieses Kondensationsprodukt ist in der von der Anmelderin am 5. September 1977 hinterlegten britischen Patentschrift 20 03 490 mit BI bezeichnet.
20 Gew.-Teile des Kondensationsproduktes von 2 Mol Acrylamid mit 4,2 Mol Paraformaldehyd, 1 Mol Diäthylen glykol und 2 Mol n-Butanol⁺
2 Gew.-Teile 2-Äthylanthrachinon
2 Gew.-Teile Äthylhexylpolyacrylat (Verlaufmittel)
2 Gew.-Teile grüner Farbstoff Sandorin und
25 Gew.-Teile Bariumsulfat
⁺) dieses Kondensationsprodukt ist in der von der Anmelderin am 5. September 1977 hinterlegten britischen Patentschrift 20 03 490 mit BI bezeichnet.
Das Gemisch wurde zweimal durch einen Dreiwalzenstuhl durchge
schickt, um einen vollkommen homogenen Lack zu erhalten. Die
Viskosität bei 25°C betrug 8,0 Pas.
Nach der Siebdrucktechnik wurde dieser Lack auf eine Platte
für eine gedruckte Schaltung aus Kupfer (Kupferbelag auf einer
Kunstharzplatte aus Bakelit) aufgetragen, wobei die auf
getragene Schicht ungefähr 18 g/m² hatte. Die verwendete Sieb
druckschablone war so beschaffen, daß die später zu verzinnen
den Bereiche nicht von dem Lack bedeckt waren.
Anschließend wurde der Lack gehärtet, indem die so mit Lack
versehene Platte mit einer Geschwindigkeit von 5 m/min in einem
Abstand von 8 cm unter einer UV-Lampe von 80 W/cm, die mit
einem halbelliptischen Reflektor versehen war, geführt wurde.
Der Lack, der auf diese Weise durch UV-Strahlung ausgehärtet
wurde, haftete vollkommen sowohl an dem Kupfer wie auch an dem
Kunststoff und er besaß eine gute Ritzbeständigkeit und Lösungs
mittelbeständigkeit.
In konventioneller Weise wurde anschließend eine dünne Schicht
an Flußmittel (zur Erleichterung des späteren Verzinnens der
nicht mit Lack beschichteten, verkupferten Teile bestimmten
Lösung) versehen. Das Lösungsmittel des "Flußmittels" wurde
verdampft, entweder bei gewöhnlicher Temperatur oder in einem
belüfteten Ofen, anschließend wurde das Verzinnen in einem
Bad aus geschmolzenem Zinn-Blei bei einer Temperatur von
250-260°C durchgeführt. Zu diesem Zweck wurde die Platte mit
der verkupferten Seite in Kontakt mit der Oberfläche des Bades
aus geschmolzenem Metall für 8 Sekunden angeordnet, wozu die
Platte einer Vor- und Zurückbewegung unterworfen wurde, um den
mechanischen Effekt des "Wellenlötverfahrens" zu simulieren,
wie es bei der industriellen Herstellung von gedruckten Schal
tungen üblicherweise verwendet wird. Anschließend wurde die
Platte abgekühlt, die Oberfläche der gedruckten Schaltung wurde
mit einem mit Aceton getränkten Lappen gereinigt, um die Reste
des "Flußmittels" zu entfernen, welche die Tests auf mechanische
Beständigkeit unter Schutz des UV-Lackes verfälschen könnten.
Diese Tests waren wie folgt:
- 1) Aussehen des ausgehärteten Lackes: auf Kunststoff (Bakelit):
ohne Fehler
auf verkupferten Teilen: ohne Fehler (keine Bläschen, keine Risse, kein Ablösen des ausgehärteten Lackes); - 2) Reinheit der Verzinnung: vollkommen, d. h. es gab kein ge schmolzenes Zinn, welche unter den auf die verkupferten Teile aufge tragenen UV-Lack eindrang, was zu Kurzschlüssen zwischen zwei nahe liegenden Punkten der Lötung füh ren könnte;
- 3) Ritzbeständigkeit: ausgezeichnet;
- 4) Hafttest mit Klebepapier guter Qualität:
einfacher Text bei kräftigem Abreißen: ausgezeichnet
Kreuzschnitt-Test: ausgezeichnet
Gitterschnitt-Test (1 mm Kantenlänge): ausgezeichnet.
Es wurden drei Lacke mit folgender Zusammensetzung in Gewicht
hergestellt:
40 Teile des noch definierten Vorpolymerisates
47 Teile Hexandiol-1,6-diacrylat
3 Teile Benzophenon
10 Teile N,N-Diäthyläthanolamin-acrylat (Beschleuniger)
1 Teil Silikonöl als Netzmittel und Verlaufmittel (Warenbezeichnung BAYSILON OL von BAYER AG).
47 Teile Hexandiol-1,6-diacrylat
3 Teile Benzophenon
10 Teile N,N-Diäthyläthanolamin-acrylat (Beschleuniger)
1 Teil Silikonöl als Netzmittel und Verlaufmittel (Warenbezeichnung BAYSILON OL von BAYER AG).
Die Lacke wurden auf ein mit Polyurethan beschichtetes Gewebe
mittels einer Messerrakel in einer Stärke von 4 µm aufgetra
gen. Dann wurde die Bestrahlung durch zwei Durchtritte mit
einer Geschwindigkeit von 20 m/sec unter einer UV-Lampe von
80 W/cm durchgeführt.
An Prüfkörpern wurden die folgenden beiden Tests durchgeführt:
Bally-Test (Literatur: A. R. PAYNE, "Promerics in the Shoe Industry", Elsevier (1970) S. 108)
Anzahl der Faltzyklen, denen der Lack widersteht, ohne Bruchstellen oder Ablösungen aufzuweisen.
Test auf Knitterneigung (Literatur: Notice Creusot-Loire Instrumentation, Froissabilimètre, Modell FR.01 entsprechend Norm BNCF Nr. 284F)
Anzahl der von dem Lack ausgehaltenen Knitterzyklen.
Bally-Test (Literatur: A. R. PAYNE, "Promerics in the Shoe Industry", Elsevier (1970) S. 108)
Anzahl der Faltzyklen, denen der Lack widersteht, ohne Bruchstellen oder Ablösungen aufzuweisen.
Test auf Knitterneigung (Literatur: Notice Creusot-Loire Instrumentation, Froissabilimètre, Modell FR.01 entsprechend Norm BNCF Nr. 284F)
Anzahl der von dem Lack ausgehaltenen Knitterzyklen.
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind im folgenden zusammen
gestellt:
15 Gew.-Teile Phthalocyaninblau
60 Gew.-Teile des Gemisches C10 (Tabelle II)
15 Gew.-Teile Trimethylolpropantriacrylat
5 Gew.-Teile Photoinitiator (Irgacure 651 von CIBA)
4 Gew.-Teile Dioctylphthalat
1 Gew.-Teil Polyäthylenwachs (PA-520 von Hoechst)
60 Gew.-Teile des Gemisches C10 (Tabelle II)
15 Gew.-Teile Trimethylolpropantriacrylat
5 Gew.-Teile Photoinitiator (Irgacure 651 von CIBA)
4 Gew.-Teile Dioctylphthalat
1 Gew.-Teil Polyäthylenwachs (PA-520 von Hoechst)
Nach dem Auftrag in einer Stärke von 1 g/m² auf ein Papier
band und der Bestrahlung mit unterschiedlichen Geschwindig
keiten unter einer UV-Lampe von 80 W/cm trat die Erschei
nung des Durchschlagens nur ab 4 m/sec auf.
40 Gew.-Teile des Gemisches C2 (Tabelle II)
40 Gew.-Teile Hexandiol-1,6-diacrylat
5 Gew.-Teile N,N-Diäthyläthanolamin-acrylat
2 Gew.-Teile Silikonöl als Netz- und Verlaufmittel (BAYSILON OL von BAYER)
1 Gew.-Teil Dioctylphthalat
12 Gew.-Teile Phthalocyaninblau
40 Gew.-Teile Hexandiol-1,6-diacrylat
5 Gew.-Teile N,N-Diäthyläthanolamin-acrylat
2 Gew.-Teile Silikonöl als Netz- und Verlaufmittel (BAYSILON OL von BAYER)
1 Gew.-Teil Dioctylphthalat
12 Gew.-Teile Phthalocyaninblau
Nach dem Auftrag in einer Stärke von 6 g/m² auf Cellophan
härtete diese Druckfarbe vollkommen bei einer Geschwindig
keit von 20 m/min unter einer UV-Lampe von 80 W/cm aus. Die
Haftung auf der Unterlage und die Flexibilität der Druckfarbe
waren gut.
65 Gew.-Teile des Gemisches C7 (Tabelle II)
20 Gew.-Teile Hexandiol-1,6-diacrylat
3 Gew.-Teile Photoinitiator (Irgacure 651 von CIBA)
6 Gew.-Teile N,N-Diäthyläthanolamin-acrylat
2 Gew.-Teile Äthylhexyl-polyacrylat (Verlaufmittel)
2 Gew.-Teile Benzidin gelb AAMX
2 Gew.-Teile Kieselerde zur Mattierung (AEROSIL 380)
20 Gew.-Teile Hexandiol-1,6-diacrylat
3 Gew.-Teile Photoinitiator (Irgacure 651 von CIBA)
6 Gew.-Teile N,N-Diäthyläthanolamin-acrylat
2 Gew.-Teile Äthylhexyl-polyacrylat (Verlaufmittel)
2 Gew.-Teile Benzidin gelb AAMX
2 Gew.-Teile Kieselerde zur Mattierung (AEROSIL 380)
Nach dem Auftrag in einer Dicke von 18 g/m² auf Papier
härtete diese Druckfarbe vollständig bei 5 m/min unter
einer UV-Lampe von 80 W/cm aus. Die Haftung war ausge
zeichnet und die ausgehärtete Druckfarbe war gegenüber
Lösungsmitteln beständig (50maliges Abtupfen mit einem
mit Aceton getränkten Wattetampon).
40 Gew.-Teile des Gemisches C6 (Tabelle II)
40 Gew.-Teile Neopentylglykoldiacrylat
5 Gew.-Teile Benzophenon
15 Gew.-Teile N,N-Diäthyläthanolamin-acrylat
1 Gew.-Teil Silikonöl (BAYSILON OL von BAYER)
40 Gew.-Teile Neopentylglykoldiacrylat
5 Gew.-Teile Benzophenon
15 Gew.-Teile N,N-Diäthyläthanolamin-acrylat
1 Gew.-Teil Silikonöl (BAYSILON OL von BAYER)
Dieser Lack weist eine Viskosität von 30 sec im Ford-Becher Nr. 4
auf, und er ist sowohl mit einer Gummidrucklackauftragsvorrich
tung als auch mit einer Lackauftragseinrichtung mittels direk
ter oder gegenläufiger Walzen auftragbar.
Die Reaktivität gegenüber Talkum bei einer Schicht von 6 µm
beträgt 0,7 m/sec.
Nach dem Auftrag als Schicht von 6 µm auf steifes oder halb
steifes PVC, auf Papier, auf Karton oder auf Polyurethan und
nach der Aushärtung bei 20 m/min unter einer UV-Lampe von
80 W/cm haftet dieser Lack vollkommen (Kreuzschnitt-Test)
auf diesen unterschiedlichen Unterlagen, er ist ausreichend
weich, um ein Falten von 180° auszuhalten, und er widersteht
vollkommen 50 Tupfvorgängen mit einem mit Aceton getränkten
Wattetampon. Die Beständigkeit gegenüber Verschmutzung und
Abrieb sind ebenfalls ausgezeichnet.
Der gleiche Lack, aufgetragen in einer Menge von 15 g/m² als
Endschicht auf Edelhölzer weist einen schönen Glanz auf und
widersteht 50 aufeinanderfolgenden Wärmealterungszyklen von
-20°C auf +50°C.
80 Gew.-Teile des Gemisches C7 (Tabelle II)
20 Gew.-Teile Tetraäthylenglykol-diacrylat
5 Gew.-Teile Photoinitiator (Irgacure 651 von CIBA)
20 Gew.-Teile Tetraäthylenglykol-diacrylat
5 Gew.-Teile Photoinitiator (Irgacure 651 von CIBA)
Nach dem Auftrag in einer Dicke von 12 µm zwischen zwei PVC-
Folien, wovon eine transparent war, oder zwischen einem Papier
blatt und einer transparenten Cellophanfolie härtet dieser Lack
bei einer Geschwindigkeit von 10 m/min bei Bestrahlung durch die
transparente Folie mit einer UV-Lampe von 80 W/cm aus.
Unmittelbar nach der Bestrahlung haften die beiden Folien bzw.
Blätter gut zusammen. Am übernächsten Tag war es nicht mehr
möglich, eine Delaminierung ohne Zerreißen der transparenten
Folie durchzuführen.
30 Gew.-Teile des Gemisches C2
35 Gew.-Teile Tetraäthylenglykol-diacrylat
15 Gew.-Teile 2-Hydroxyäthylacrylat
10 Gew.-Teile Hexandiol-1,6-diacrylat
10 Gew.-Teile Kieselerde zur Mattierung (SYLOID 72)
1 Gew.-Teil Silikonöl (BAYSILON OL von BAYER)
35 Gew.-Teile Tetraäthylenglykol-diacrylat
15 Gew.-Teile 2-Hydroxyäthylacrylat
10 Gew.-Teile Hexandiol-1,6-diacrylat
10 Gew.-Teile Kieselerde zur Mattierung (SYLOID 72)
1 Gew.-Teil Silikonöl (BAYSILON OL von BAYER)
20 Gew.-Teile des Gemisches C2
20 Gew.-Teile Butandiol-1,4-diacrylat
15 Gew.-Teile Hydroxybutylacrylat
35 Gew.-Teile TiO₂
10 Gew.-Teile CaCO₃
1 Gew.-Teil Silikonöl (BAYSILON OL von BAYER)
20 Gew.-Teile Butandiol-1,4-diacrylat
15 Gew.-Teile Hydroxybutylacrylat
35 Gew.-Teile TiO₂
10 Gew.-Teile CaCO₃
1 Gew.-Teil Silikonöl (BAYSILON OL von BAYER)
Beschleuniger von 300 keV-50 mA (BROWN-BOVERY),
Inertatmosphäre (Verbrennungsgas)
Dosis = 10 Mrad/sec
erforderliche Dosis zum Aushärten: 3 Mrad
Geschwindigkeit des Vorbeiführens: 23 m/min
Inertatmosphäre (Verbrennungsgas)
Dosis = 10 Mrad/sec
erforderliche Dosis zum Aushärten: 3 Mrad
Geschwindigkeit des Vorbeiführens: 23 m/min
Der Lack wurde in einer Schicht von 15 g/m² auf Edelholz
aufgetragen, während das Anstrichmittel als Schicht von
80 g/m² auf Hartfaserplatten (Hartkarton), der zuvor mit einem
Porenverschlußmittel behandelt worden war, aufgebracht
wurde.
gute Haftung (Kreuzschnitt-Test)
Härte: 4H (nicht ritzbar mit dem Nagel)
Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln: ausgezeichnet
Härte: 4H (nicht ritzbar mit dem Nagel)
Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln: ausgezeichnet
Claims (9)
1. Durch Strahlung aushärtbare Acrylpolyester der folgenden
allgemeinen Formel
worin A der Rest eines linearen Polyesters der folgenden
allgemeinen Formel ist:
worin bedeuten:
R₁ einen Rest, der von wenigstens einer Dihydroxyl verbindung in Form von aliphatischen, zweiwerti gen Alkoholen, aliphatischen, zweiwertigen Äther alkoholen und Oxyalkylierungsprodukten solcher Alkohole und Äther-alkohole oder aromatischen, Dihydroxylverbindungen abstammt,
R₂ einen Rest, der von wenigstens einer Dicarbonsäure in Form von Säuren, bei denen jede Carboxylgruppe in alpha-Stellung bezogen auf eine Gruppe angeordnet ist, oder von Säuren, bei denen eine Carboxylgruppe in alpha-Stellung zu einer Gruppe angeordnet ist und bei denen die andere Carboxylgruppe in alpha-Stellung zu einer Gruppe angeordnet ist, sowie deren An hydriden abstammt,
x eine ganze Zahl von 1 bis 20,
B die gleiche Bedeutung wie R₂ hat,
C einen Rest, der von wenigstens einer aliphatischen Polyhydroxylverbindung in Form von aliphatischen Poly hydroxylalkoholen und Polyhydroxyl-äther-alkoholen, welche m+l OH-Gruppen aufweisen und deren eine OH- Gruppe mit B verestert ist und m OH-Gruppen mit D verestert sind oder deren oxyalkylierten Derivaten abstammt, bedeutet,
D einen Acrylsäurerest bedeutet und
m eine ganze Zahl von 2 bis 7 ist,
mit der Bedingung, daß, falls R₂ und B alle beide von Di carbonsäuren, in denen jede Carboxylgruppe in alpha-Stel lung zu einer Gruppe -CH₂- angeordnet ist, abstammen, R₁ wenigstens eine sekundäre OH-Gruppe aufweisen muß.
R₁ einen Rest, der von wenigstens einer Dihydroxyl verbindung in Form von aliphatischen, zweiwerti gen Alkoholen, aliphatischen, zweiwertigen Äther alkoholen und Oxyalkylierungsprodukten solcher Alkohole und Äther-alkohole oder aromatischen, Dihydroxylverbindungen abstammt,
R₂ einen Rest, der von wenigstens einer Dicarbonsäure in Form von Säuren, bei denen jede Carboxylgruppe in alpha-Stellung bezogen auf eine Gruppe angeordnet ist, oder von Säuren, bei denen eine Carboxylgruppe in alpha-Stellung zu einer Gruppe angeordnet ist und bei denen die andere Carboxylgruppe in alpha-Stellung zu einer Gruppe angeordnet ist, sowie deren An hydriden abstammt,
x eine ganze Zahl von 1 bis 20,
B die gleiche Bedeutung wie R₂ hat,
C einen Rest, der von wenigstens einer aliphatischen Polyhydroxylverbindung in Form von aliphatischen Poly hydroxylalkoholen und Polyhydroxyl-äther-alkoholen, welche m+l OH-Gruppen aufweisen und deren eine OH- Gruppe mit B verestert ist und m OH-Gruppen mit D verestert sind oder deren oxyalkylierten Derivaten abstammt, bedeutet,
D einen Acrylsäurerest bedeutet und
m eine ganze Zahl von 2 bis 7 ist,
mit der Bedingung, daß, falls R₂ und B alle beide von Di carbonsäuren, in denen jede Carboxylgruppe in alpha-Stel lung zu einer Gruppe -CH₂- angeordnet ist, abstammen, R₁ wenigstens eine sekundäre OH-Gruppe aufweisen muß.
2. Verfahren zur Herstellung von Polyester nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man
unter klassischen Veresterungsbedingungen und in den ge
eigneten Molverhältnissen einen linearen Polyester mit
zwei endständigen Hydroxylgruppen, wenigstens eine Dicarbon
säure,
wenigstens eine aliphatische Polyhydroxylverbindung und Acrylsäure, zusammen reagieren läßt.
wenigstens eine aliphatische Polyhydroxylverbindung und Acrylsäure, zusammen reagieren läßt.
3. Verfahren zur Herstellung von Polyester nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man:
- a) zunächst ein lineares Vorpolymerisat mit zwei end ständigen COOH-Gruppen aus wenigstens einer Dicarbon säure und wenigstens einer Dihydroxylverbindung in den erforderlichen Anteilen, um gleichzeitig die ge wünschte Kettenlänge x und die beiden Carboxylgruppen am Ende der Kette zu erhalten, herstellt, und
- b) anschließend 1 Mol des in Stufe (a) hergestellten Vorpolymerisates mit 2 Mol einer Polyhydroxylver bindung und 2 × m Mol Acrylsäure reagieren läßt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man in der Stufe (a) ein zwei endständige COOH-
Gruppen aufweisendes Vorpolymerisat durch Einsatz eines Über
schusses von Dicarbonsäuren, bezogen auf die Dihydroxylver
bindungen, herstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man in der Stufe (a) zunächst ein lineares, zwei
entständige OH-Gruppen aufweisendes Vorpolymerisat herstellt,
indem man durch Kondensation wenigstens eine Dicarbonsäure mit
einem Überschuß wenigstens einer Dihydroxylverbindung reagie
ren läßt und daß man anschließend dieses Vorpolymerisat mit
wenigstens einer Dicarbonsäure verestert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in der Stufe (b) in einer
einzigen Stufe das lineare Vorpolymerisat, die aliphatische
Polyhydroxylverbindung und Acrylsäure miteinander reagieren
läßt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in der Stufe (b) zunächst
jede COOH-Gruppe des linearen Vorpolymerisates mit einer von
m+1 OH-Gruppen der Polyhydroxylverbindung reagieren läßt, und
daß man anschließend die restlichen 2 m OH-Gruppen hiervon
mit Acrylsäure verestert.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in der Stufe (b) zunächst
m OH-Gruppen der m+1 OH-Gruppen aufweisenden Polyhydroxyl
verbindung mit Acrylsäure verestert, und daß man anschließend
2 Mol dieses Acrylates mit 1 Mol des linearen Vorpolymerisates
verestert.
9. Verwendung der Acrylpolyester nach Anspruch 1 als Bindemittel
für Überzüge, Lacke, Anstrichmittel, Druckfarben und Klebstoffe
für Laminate.
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