DE2837729B2 - Wiederaufladbare galvanische Zelle und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Wiederaufladbare galvanische Zelle und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine wiederaufladbare galvanische Zelle sowie ein Verfahren zu ihrer
Herstellung.
Eine alkalische Sekundärzelle mit einer Zinkanode (Anode = negative Elektrode) sollte theoretisch eine
hohe Energiedichte besitzen, und die Zelle sollte zu einem Zyklus starker Entladung befähigt sein, und zwar
über relativ viele Entladungszyklen. Um die theoretische Leistungsfähigkeit zu erreichen, muß die Zinkanode
unter den Bedingungen starker Entladung eine hohe Wiederabscheidung aufweisen und nach wiederholten
Zyklen eine geringe Abnahme der Anodenleistungsfähigkeit zeigen. Mit einer konventionellen metallischen
Zinkanode schlägt sich beim Wiederaufladen abgeschiedenes Zink unglücklicherweise nicht am selben Ort, in
derselben Menge und in derselben Form nieder wie ursprünglich. Dies führt zu einer allmählichen Abnahme
der Anodenleistungsfähigkeit mit jedem Zyklus. Die übliche Abnahme der Anodenleistungsfähigkeit einer
wiederaufladbaren alkalischen Zelle mit einer Zinkanode wurde mit dem Zinkverlust der Anode an das ganze
Zellsystem erklärt.
Normalerweise ist der Zellelektrolyt mit ZnO
gesättigt, wobei sich lösliche Alkalizinkate ergeben. Obwohl der Entladungsprozeß festes ZnO als ein
Produkt ergeben kann, wird Zinkmetall vorzugsweise aus seiner Lösung, wo es sich als geladenes Zink
befindet, abgeschieden, wobei sich das Zinkoxid später je nach Bedarf auflöst, um das gelöste Zink, das
niedergeschlagen wurde, zu ergänzen. Um einen adäquaten Zinknachschub für die Wiederaufladung über
viele Zyklen hinweg sicherzustellen, ist es nicht ungewöhnlich, etwas zusätzliches festes Zinkoxid in der
Zelle bereitszustellen, selbst wenn diese vollständig geladen ist Dies ist notwendig, wenn etwas Zink, das
ursprünglich aktiv ist, nicht zur Verfugung steht Auch
Zinkoxid, das durch die Entladung gebildet wird, löst
ίο sich möglicherweise an einem bestimmten Ort nicht
schnell genug auf, und zwar wegen der langsamen Diffusion und Konvektion, so daß es wirksam isoliert
wird. Orientierungs- und Gravitationseffekte können so das Verhalten der Zelle ungünstig beeinflussen.
Ein Weg, diese Probleme möglichst gering zu halten, besteht darin, eine Matrix für die Wiederabscheidung
des Zinks beim Wiederaufladen der Zelle zu bilden. Nach dem US-Patent 30 42 732 wird eine Anodenstruktur
aus einer Mischung von pulverförmigem metallischem Zink und einem Metalloxid wie Bleioxid bzw.
Kupferoxid gebildet. Ein Teil des Zinks reagiert z. B. mit dem Bleioxid, wobei sich Zinkoxid und metallisches Blei
ergibt. Das metallische Blei bildet sich auf dem Zink, das nicht reagierte, und bildet so eine Matrix, auf der sich
beim Laden der Zelle das Zink wieder niederschlägt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Verbesserung der aus der US-PS 30 42 732 bekannten
wiedenoifladbaren galvanischen Zelle mit einer positiven
Elektrode, einer negativen Zinkelektrode, einem
jo Separator und mit einem wäßrigen alkalischen Elektrolyten,
wobei die negative Elektrode eine kohärente metallische poröse Struktur aufweist, die in Gegenwart
des wäßrigen alkalischen Elektrolyten aus Bleioxid und/oder Kupferoxid gebildet wird und deren Poren im
wesentlichen mit Zinkoxid und einem wäßrigen alkalischen Elektrolyten gefüllt sind.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Amperestundenkapazität der porösen Struktur zwischen
90-100% der anfänglichen Amperestundenkapazität des aktiven Zinkmetalls beträgt.
Der »kohärente metallische poröse Körper« wird durch Reduktion von Bleioxid oder Kupferoxid
hergestellt, und zwar durch Kontakt mit dem Zinkmetall in Gegenwart einer alkalischen Lösung im Innern der
Zelle. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird der »kohärente metallische poröse Körper« als eine
schwammähnliche Struktur von miteinander verbundenen metallischen Teilchen definiert, welche eine
ausreichende Kapazität hinsichtlich des Volumens aufweisen müssen, damit sich die Zinkoxidteilchen
während der Entladung auf ihnen niederschlagen können und ein großes Oberflächengebiet entsteht, das
als eine Oberfläche für das abgeschiedene metallische Zink während der Ladung dient. Um den kohärenten
ο5 metallischen porösen Körper mit der für die Zelle
erforderlichen und ausreichenden volumetrischen Kapazität bereitzustellen, erwies es sich als notwendig,
genügend Metalloxid bereitzustellen, das ungefähr mit dem gesamten metallischen Zinkmaterial reagiert, das
als Ausgangsmaterial für die negative Elektrode dient und von Anfang an vorhanden ist; dabei bildet sich
anfänglich eine im wesentlichen entladene Anodenstruktur.
Die Anodenstruktur gemäß der Erfindung wird in situ innerhalb der Zelle gebildet, indem der verfestigten
Mischung der trockenen Ausgangsmaterialien, welche die negative Elektrode bilden, eine im voraus bestimmte
Menge eines geeigneten wäßrigen alkalischen Elektro-
lyten beigemischt wird. Wenn Bleioxid verwendet wird,
besteht eine bevorzugte Ausführungsform darin, daß eine Oberflächenbeschichtung aus einer für den
Elektrolyten durchlässigen Polymerkomposition auf der verfestigten Mischung angebracht wird, bevor der
alkalische Elektrolyt zugefügt wird. Es ist jedoch notwendig, daß das Beschichtungsmaterial im wesentlichen
auf die äußere Oberfläche der negativen Elektrode beschränkt ist, damit insbesondere eine zufriedenstellende
elektronische Leitfähigkeit gewährleistet ist.
Die Herstellung der Anodenstruktur in situ kann zusammen mit irgendeiner konventionellen Zellkonfiguration
oder Gestalt, ι. Β. einer zylinderförmigen Zelle
oder Knopfzelle verwendet werden. Zudem kann die Kathode irgendeine positive Elektrode sein, die in
einem alkalischen Elektrolyten wie wäßriges Kaliumhydroxid oder Natriumhydroxid entladen und wieder
aufgeladen werden kann.
Demgemäß ist es das Hauptziel der vorliegenden Erfindung, eine wiederaufladbare alkalische Zelle
bereitzustellen, die eine verbesserte Anodenstruktur aufweist, die aus einem kohärenten porösen Körper
besteht, der seinerseits aus Blei oder Kupfer besteht und dessen Poren im wesentlichen mit oxidiertem Zink und
einem wäßrigen alkalischen Elektrolyten gefüllt sind.
Weitere Vorteile, Ziele und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich .. us der
folgenden Beschreibung der Erfindung in den Zeichnungen. Es zeigt
F i g. 1 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht einer zylinderförmigen Nickel-Zinkzelle mit
einer Anodenstruktur gemäß der Erfindung,
F i g. 2 eine bildliche Darstellung (im Ausschnitt) des kohärenten metallischen Körpers gemäß der Erfindung,
wobei das oxidierte Zink chemisch aus den Poren entfernt worden ist; es handelt sich um eine Rasterelektronen-mikroskopische
Aufnahme mit 5000facher Energie (lineare Vergi ößerung),
Fig.3 eine bildliche Darstellung (Ausschnitt) der Anodenstruktur nach dem Laden; es handelt sich um
eine Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahme bei 5000facher Energie (lineare Vergrößerung);
F i g. 4 eine andere Darstellung (Ausschnitt) derselben in Fig. 3 dargestellten Anodenstruktur nach dem
Entladen; es handelt sich um eine Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahme bei 5000facher Energie (lineare
Vergrößerung) und
F i g. 5 eine Darstellung typischer Entladungskurven für wiederaufladbare alkalische Nickel-Zinkzellen gemäß
der Erfindung, und zwar für den 14. Zyklus.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Bildung einer Anodenstruktur innerhalb der Zelle, indem eine
verfestigte Mischung von pulverisiertem Zink und Bleioxid und/oder Kupferoxid einem wäßrigen alkalischen
Elektrolyten ausgesetzt wird; die Bestandteile der Mischung liegen in einem im voraus bestimmten
Verhältnis zueinander vor. Bei dem Kontakt mit dem Elektrolyten reagiert das aktive Zinkmetall mit dem
metallischen Oxid, wobei das Oxid reduziert wird und ein kohärenter metallischer poröser Körper entsteht,
dessen Poren im wesentlichen mit oxidiertem Zink und einem wäßrigen alkalischen Elektrolyten gefüllt sind.
Auf Fig. 1 ist eine konventionelle zusammengewikkeite
Elektrodenzellkonstruktion gezeigt, die aus einer zylinderförmigen Dose 12 besteht, einer isolierenden
Scheibe 27, welche den Boden der Dose 12 isoliert, einem zusammengewickelten Elektrodenaufbau 16, der
aus einer Kathode 26, einer Anode 28 und einem Deckel- und Verschlußaufbau 22 besteht.
Ein Satz von positiven und negativen leitfähigen Fahnenelementen 20 und 18 koppeln die Elektroden 26
und 28 elektrisch mit der Dose 12 und dem Deckel 22.
Der zusammengewickelte Elektrodenaufbau 16 kann auf konventionelle Art und Weise dadurch konstruieri
werden, daß längliche Folien oder Streifen aus Elektrodenmaterial, die voneinander durch längliche
Folien aus einem Separatormaterial 24 getrennt sind,
κι aufeinandergelegt werden und dann zu einer zusammengewickelten
Konfiguration aufgewickelt werden. Die Kathode 26 kann aus irgendeinem wiederaufladbaren
Kathodenmaterial bestehen, das in Kalilauge oder Natronlauge als Elektrolyt betriebsfähig ist; Beispiele
is für ein derartiges Kathodenmaterial sind Oxide des
Nickels, des Silbers, des Kupfers oder Mangans.
Für ein Nickel-Zinksekundärzellsystem kann die Kathode 26 aus einem imprägnierten porösen Nickelsinter
bestehen, der z. B. auf einem nickelplattierten, perforierten Stahlträger gebildet wird. Die Anode 28
weist vorzugsweise die Form einer gepreßten Pulverelektrode auf, die entsprechend dem in den US-Patenten
33 10 437 und 34 32 351 beschriebenen Verfahren hergestellt werden kann, und zwar indem e;ne trockene
Mischung von Zinkpulver und einem pulverisierten Oxid von blei oder Kupfer verwendet wird. Das
bevorzugte Ausgangsmaterial für die negative Elektrode (Anode) ist Bleioxid und Zink. Die pulverförmige
Mischung wird auf einen konventionellen leitenden Träger aufgepreßt, ζ. B auf ein expandiertes Metallgitter
vorzugsweise aus amalgamiertem Kupfer. Alternativ können die Ausgangsmaterialien für die negative
Elektrode in eine Paste umgewandelt werden, z. B. durch Zusatz einer wäßrigen Suspension von Polytetra-
J5 fluoräthylen, die dann auf ein Gitter aus amalgamiertem
Kupfer aufgetragen und getrocknet wird. In jedem Fall kann ein Bindemittel, z. B. synthetische Mikrofasem aus
Nylon und/oder Modacrylfasern zugesetzt werden, um die verfestigte negative Elektrodenmischung noch
fester zusammenzuhalten. Der Träger aus dem Kupfergitter bildet ein günstiges Substrat, auf dem die
Reduktion des Metalloxides durch das aktive Zinkmetall stattfindet, und zwar bei dem Kontakt mit einem
Elektrolyten. Er bildete auch eine gute elektrische Leitfähigkeit für die Anodenstruktur und trägt zu ihrer
physikalischen Festigkeit bei.
Nachdem das Bleioxidpulver mit dem Zinkpulver vermischt worden ist, und als eine verfestigte Masse auf
das Gitter als Träger aufgetragen worden ist, muß die so
so gebildete negative Elektrode oberflächenbeschichtet werden, bevor sie innerhalb der Zelle einem alkalischen
Elektrolyten ausgesetzt wird. Dies besteht darin, daß die äußere Oberfläche der negativen Elektrode mit einem
für den Elektrolyten durchlässigen polymeren Beschichtungsmaterial umgeben wird, das auch eine beschränkte
oder teilweise Wasserlöslichkeit aufweist, ζ. B. Natriumcarboxymethylcellulose
oder andere Cellulosederivate oder Polysaccharide, Polyacrylamide, Polyvinylalkohol
oder ein Copolymeres des Äthylens und der Acrylsäure.
Eine Oberflächenbeschichtung kann beispielsweise dadurch gebildet werden, daß die Elektrode in eine
Wasserlösung eingetaucht wird, die 0,5 bis 1 Gewichtsprozent
Natriumcarboxymethylcellulose enthält; danach wird getrocknet. Die polymere Beschichtung bildet
eine Oberflächenbarriere, welche verhindert, daß Pb++-Ionen die Anode verlassen, und zwar vor oder
während der Reduktion des Bleioxides durch Zinkmetall zu metallischem Blei in Gegenwart des alkalischen
Elektrolyten. Die Beschichtung sollte im wesentlichen auf die äußere Oberfläche der negativen Elektrode
beschränkt sein. Dies ist gewährleistet, wenn bei der Herstellung der negativen Elektrode die Mischung der
Ausgangsrnaterialien komprimiert wird oder auf andere Weise verfestigt wird. Der alkalische Elektrolyt kann
der Zelle zugesetzt werden, nachdem der Elektrodenaufbau in den Behälter 12 eingeführt worden ist, gerade
vor dem Einfügen des Deckels und des Verschlußabbaus 22.
Die längliche Folie aus dem Separatormaterial 24 kann aus irgendeinem konventionellen Material hergestellt
werden, z. B. aus einem nichtgewebten Polyamidfabrikat, aus einem Modacrylfabrikat, Polypropylen, aus
faserverstärkter, regenerierter Cellulose oder dergleichen. Die bevorzugte Anordnung besteht darin, daß die
positive Elektrode 26 in eine Hülle aus nichtgewebtem Polyamid-Fabrikat eingehüllt wird und eine zusätzliche
Folie aus faserartiger Cellulose zwischen die positive und negative Elektrode plaziert wird, bevor der Aufbau
16 zu einer Nickel-Konfiguration aufgerollt wird. Der zusammengewickelte Elektrodenaufbau 16 wird dann in
die Dose 12 eingeführt, wobei die isolierenden Deckel 27 und 29 am unteren und oberen Teil des
zusammengewickelten Elektrodenaufbaus 16 liegen, um eine Kantenverkürzung zu verhindern. Zwischen der
Dose 12 und der positiven Elektrode 26 wird über die Fahne 20 eine Verbindung hergestellt und die negative
Elektrode 28 ist durch die Fahne 18 mit dem Deckelaufbau 22 verbunden. Ein Elektrolyt, z. B.
Kalilauge, wird dann der Zelle zugesetzt. Der Deckelaufbau 22 wird dann über der Dose 12
verschlossen. Während der ersten 24 Stunden nach Verschluß der Zelle benetzt der Elektrolyt die negative
Elektrode und bildet in situ die poröse Anodenstruktur gemäß der Erfindung.
Es wird bevorzugt, daß die ungeladene Anodenkapazität größer ist als die ungeladene Kathodenkapazität,
um die Wasserstoffentwicklung während der Ladung und Überladung möglichst gering zu halten. Um eine
kohärente, poröse metallische Struktur bereitzustellen, die eine genügende Volumenkapazität für das oxidierte
Zink aufweist, sollte die Metalloxidkapazitä1 in Amperestunden
die Zinkamperestundenkapazität erreichen. Vorzugsweise beträgt die Amperestundenkapazität des
Metalloxides 90—100% der Amperestundenkapaziiät des negativen Elektrodenmaterial, für das Zink
verwendet wurde. F i g. 2 zeigt eine Darstellung (im Ausschnitt) des kohärenten porösen metallischen
Körpers; es handelt sich um eine Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahme bei 5000facher Energie (lineare
Vergrößerung). Das oxidierte Zink und überschüssiges metallisches Zink wurden chemisch entfernt, bevor die
Aufnahme gemacht wurde. Die verbleibende schwammähnliche Struktur ist ein dreidimensionales Netzwerk
aus miteinander verbundenen fadenförmigen Metallteilchen. Die Menge des Metalloxides, die erforderlich ist,
um eine poröse Struktur zu bilden, die eine ausreichende Volumenkapazität aufweist, ist ein entscheidendes
Merkmal der vorliegenden Erfindung. Während der Ladung bedeckt das plattierte Zink die fadenförmigen
metallischen Teilchen in der wie in Fig.3 gezeigt schwammähnlichen Struktur und während der Entladung
füllt das oxidierte Zink die Poren oder Leerräume zwischen den fadenförmigen Teilchen, wie in Fig.4
gezeigt ist Fig.3 ist eine bildliche Darstellung (Ausschnitt) der geladenen Elektrode, und zwar handelt
es sich um eine Rasterelektronen-mikroskopische
Aufnahme bei 5000facher Energie (lineare Vergrößerung). Die Leerräume zwischen den fadenförmigen
Teilchen fungieren als eine Ablage für das hydratisierte oxidierte Zinkoxid (ZnO · X H2O) und den Elektrolyten.
F i g. 4 ist eine bildliche Darstellung (Ausschnitt) der entladenen Elektrode, und zwar handelt es sich um eine
Rasterelektronen-mikroskopische Aufnahme (lineare Vergrößerung) bei 5000facher Energie. Die fadenförmigen
Teilchen sind, wie gezeigt, mit oxidiertem Metall beschichtet und die Leerräume zwischen den Teilchen
sind teilweise mit dem Elektrolyten gefüllt und stärker mit hydratisiertem Zinkoxid (ZnO · X H2O).
Als ein Beispie! für die praktische Durchführung der
Erfindung wurden vier wiederaufladbare zylinderförmige Zellen mit der Zinkanode gemäß der Erfindung und
mit einer konventionellen Nickeloxidkathode konstruiert und geprüft. Zellen der Untergröße Chatten einen
2ü Durchmesser von 2,25 cm und eine Höhe von 4,2 cm; sie
wurden im wesentlichen, wie in F i g. 1 gezeigt, zusammengebaut.
Die Zinkanode wurde gemäß folgendem Verfahren hergestellt.
-r> Mischvorschrift:
Zinkpulver (Zn) 49,54 Gramm
pulverförmiges Bleimonoxid
(PbO) 135,82 Gramm
Nylonfasern
(3,0 Denier, geschnitzelt) 0.56 Gramm
pulverförmiges Quecksilberoxid
(HgO) 14,08 Gramm
Summe 200,00 Gramm
Ein Teil der oben aufgeführten Bestandteile (20,0 Gramm PbO, 14,08 Gramm HgO und 0,56 Gramm
Nylonfasern) wurden zuerst in einer »Mikromühle« eine
Minute lang gemahlen; dann wurden sie mit dem Rest der übrigen Bestandteile kombiniert und die gesamte
Mischcharge wurde dann in einem V-Mischer (ein Viertel Größe) 1,5 Stunden lang geschüttelt. Jeder
Anodenstreifen wurde dadurch hergestellt, daß das geschüttelte Mischpulver bei einem Druck von
4ΐ 12,5 kN/cm2 mit einer Ramme oder mit einem Plunger
auf einen expandierten Kupferstreifen gepreßt wurde, der sich in einer Stahlform befand. Das Pulver wurde
gleichmäßig in einer derartigen Menge verteilt, daß der endgültige Anodenstreifen (Länge: 13,7 cm, Breite:
V) 2,5 cm und Dicke: 0,5 mm) 9,96 Gramm Pulver enthielt.
Die theoretische Anodenkapazität betrug 2,02 Amperestunden. Eine geeignete Metallkontaktfahne wurde an
eine Kante des Streifens angeschweißt. Jeder zusammengepreßte Anodenstreifen wurde einmal in eine
wäßrige Lösung von Natriumcarboxymethylcellulose (0,75 GeW.-%) eingetaucht und dann an der Luft
getrocknet
Der gegenüberliegende Nickeloxidelektrodenstreifen
wurde auf eine größe von 14,2 cm χ 2,5 cm zurschtge-
tio schnitten, und zwar aus einem konventionellen Fabrikprodukt,
das aus einer imprägnierten Nickelsinterrqlle bestand. Die Dicke betrug 0,67 mm und die theoretische
Kathodenkapazität war 0329 Amperestunden. Eine
Kontaktfahne wurde an eine Kante angeschweißt.
hr. Zwei Separatormaterialien wurden verwendet, wobei
eines die negative Zinkelektrode einhüllte und das andere die positive Nickeloxidelektrode einhüllte.
Der negative Separator bestand aus einem cellulose-
Der negative Separator bestand aus einem cellulose-
artigen Film (Wursthülle), und der positive Separator bestand aus einem nichtgewebten Nylonfilz. Beide
Materialien sind kommerziell erhiiltlich und in der Batterieherstellung üblich.
Ein Anodenstreifen und ein Kathodenstreifen, jeder in seinen eigenen Separator eingehüllt, wurden ausgerichtet
und übereinandergelegt und dann zu einem Wickel zusammengerollt, wobei ein Hohlraum (Durchmesser
4,7 mm) im Zentrum übrigblieb.
Der aufgewickelte Aufbau wurde in einen gut passenden zylinderförmigen Stahlbecher eingeführt,
Fahnenverbindungen wurden an den Becher und an den Deckel angeschweißt und die Fahne und die Innenseite
des Deckels wurden mit einem schützenden Fettsäure-Polyamidmaterial beschichtet; 4,0 ml von wäßrigem
KOH (35 Gew.-%), gesättigt mit Zinkoxid, wurden mit Hilfe einer Vakuumfülltechnik zugefügt; der Deckel und
der Verschiußaufbau wurden auf den oberen Teil des Behälters gebracht, und der Oberteil des Behälters
wurde radial um den Verschluß und den Deckel zusammengepreßt. Die in situ-Bildung des porösen
schwammartigen Bleikörpers war 24 Stunden nach Verschluß der Zellen beendet.
Die Zellen wurden bei 22°C in einer Anzahl von Ladungs-Entladungszyklen getestet, und zwar bei
verschiedenen konstanten Entladungsgeschwindigkeiten im Bereich von IC (0,850 Ampere) bis l/IOC (0,085
Ampere). Das Laden wurde so durchgeführt, daß mit ungefähr 300 Milliampere begonnen wurde und auf
ungefähr 40 Milliampere am Ende der Ladung gesenkt wurde. Die Entladung wurde fortgesetzt bis ungefähr 0,5
Volt/Zelle ver dem Wiederaufladen; die gelieferte Amperestundenkapazität wurde zu 1,0 Volt/Zelle Lade-Endspannung
berechnet. F i g. 5 zeigt die tatsächlichen Entladungskurven (Volt gegen Zeit) für drei einzelne
Zellen für den 14. Zyklus bei einer Geschwindigkeit von O1IC (0,085 Ampere). Die Zellen gaben ungefähr 1/3 der
Nennleistung bei einer IC Entladungsgeschwindigkeit und ungefähr die Hälfte der Nennleistung bei einer C/2
Entladungsgeschwindigkeit. Bei der C/5 Entladungsgeschwindigkeit und der C/10 Entladungsgeschwindigkeit
wurde ungefähr die volle Nennleistung (0,850 Ampere-T siimden) erhalten. Die Zellen wurden schließlich so
lange geladen und entladen, bis sie versagten, was bei den besten Zellen ungefähr 37 Zyklen erforderte. Die
Prüfung der Zellen gab einen Hinweis auf ein Separatorproblem (Verkürzung), aber ein Versagen der
ίο Anode trat nicht ein.
Es ist offensichtlich, daß die in situ-Bildung der negativen Elektrode, zwar bevorzugt, nicht der einzige
Weg ist, um die poröse Anodenstruktur gemäß der Erfindung herzustellen. Beispielsweise kann beim
Zusammenbau der Knopfzellen die Pulvermischung durch Druck verfestigt werden, oder sie kann als Paste
in den Anodenbecher gebracht werden, und die sichtbare, entblößte Oberfläche des Anodenpreßlings
kann mit einer elektrolytdurchlässigen Beschichtung dadurch beschichtet werden, daß die Oberfläche mit
einer verdünnten wäßrigen Lösung (0,5 bis 1,0%) bestrichen oder besprüht wird, worauf getrocknet wird.
Die Zelle kann dann mit dem alkalischen Elektrolyten eingebaut werden, wobei sich die endgültige Elektrodenstruktur
in situ ergibt.
Andererseits jedoch kann der verfestigte Anodenpreßiing
einem wäßrigen alkalischen Elektrolyten in einem separaten Verfahrensschritt ausgesetzt werden,
und zwar vor dem Zusammenbau der Zelle. Die elektrochemische Reduktion des Metalloxids, welche
die erwünschte Anodenstruktur ergibt, verläuft genau so wie bei der in situ-Herstellung. Elektroden oder ein
Vorrat von Elektroden, die so hergestellt werden, müssen natürlich vorder Atmosphäre geschützt werden
(C02-Absorption, Wasseraufnahme und Oxidation), bis der Zusammenbau der Zelle vollendet ist, und zwar
wegen des alkalischen Elektrolyten.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
030166/303
Claims (3)
1. Wiederaufladbare galvanische Zelle mit einer positiven Elektrode, einer negativen Zinkelektrode,
einem Separator und mit einem wäßrigen alkalischen Elektrolyten, wobei die negative Elektrode
eine kohärente metallische poröse Struktur aufweist, die in Gegenwart des wäßrigen alkalischen Elektrolyten
aus Bleioxid und/oder Kupferoxid in situ gebildet wird und deren Poren im wesentlichen mit
Zinkoxid gefüllt sind, daduich gekennzeichnet,
dcß die Amperestundenkapazität der porösen Struktur zwischen 90—100% der anfänglichen
Amperestundenkapazität des aktiven Zinkmetalls beträgt
2. Wiederaufladbare galvanische Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
kohärente metallische poröse Struktur von einer äußeren polymeren Beschichtung aus einem in
Wasser teilweise löslichen Polysaccharid, aus Polyacrylamid, Polyvinylalkohol und einem Copolymeren
aus Äthylen und Acrylsäure umgeben ist, die im wesentlichen auf die äußere Oberfläche der Struktur
beschränkt ist.
3. Verfahren zur Herstellung einer wiederaufladbaren
galvanischen Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung aus pulverisiertem
Zink und dem Bleioxid und/oder Kupferoxid gebildet wird, und zwar in dem Ausmaß, daß das
Metalloxid eine Amperestundenkapazität zwischen 90—100% der anfänglichen Amperestundenkapazität
des Zinks hat, die Mischung zusammengepreßt wird, die Mischung zu einer im voraus bestimmten
Gestalt geformt wird und daß die Mischung dem Elektrolyten innerhalb der Zelle ausgesetzt wird.
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