-
Blattzufuhreinrichtung
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Blattzufuhreinrichtung zum Abnehmen
einzelner Blätter von einem Stapel derselben und zum Zuführen der Blätter nacheinander
zu einer folgenden Station, und betrifft insbesondere eine derartige Blattzufuhreinrichtung
für die getrennte Zufuhr einzelner Blätter in einer beschleunigten Folge und somit
mit erhöhter Zufuhrkapazität.
-
Das Abnehmen und Zuführen einzelner Blätter von einem Stapel kommt
auf den verschiedensten Gebieten zur Anwendung, beispielsweise für die Zufuhr einer
Folge von einzelnen Röntgenfilmblättern zu einem automatischen Röntgenfilm-Entwicklungsgerät.
In der folgenden Beschreibung ist deshalb, soweit anwendbar, von einem solchen "Entwicklungsgerät"
und "Filmblättern" die Rede.
-
Bei einem solchen Entwicklungsgerät läßt sich die Arbeitsgeschwindigkeit
durch die Verwendung einer selbsttätig arbeitenden Blattzufuhreinrichtung wesentlich
steigern.
-
Die Arbeitsgeschwindigkeit bekannter Zufuhreinrichtungen hat jedoch
mit der Entwicklung solcher Entwicklungsgeräte nicht Schritt gehalten, so daß also
die Kapazität derartiger Geräte durch die Arbeitsgeschwindigkeit der Zufuhreinrichtung
begrenzt ist. Daher ist eine Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit der Zufuhreinrichtung
notwendig, zu welchem Zweck insbesondere die von einer Abhebeeinrichtung zum Abheben
der einzelnen Blätter vom Stapel für ein vollständiges Arbeitsspiel benötigte Zeit
verkürzt und die vom Stapel abgehobenen Blätter schneller weiterbefördert werden
müßten.
-
Wird jedoch die vorstehend zuerst genannte Maßnahme an einer bekannten
Blattzufuhreinrichtung angewendet, so kann es vorkommen, daß mehere Blätter gleichzeitig
vom Stapel abgehoben werden oder daß die Blätter durch harten Aufschlag der Abhebeeinrichtung
beschädigt werden. Bei Anwendung der an zweiter Stelle genannten Maßnahme an einer
bekannten Blattzufuhreinrichtung besteht die Gefahr, daß die Zufuhrgeschwindigkeit
höher wird als die Einzugsgeschwindigkeit der Entwicklungseinrichtung, so daß zwischen
aufeinander folgenden Zubringer- und Einzugswalzenpaaren festgehaltene Filmblätter
übermäßig stark durchgebogen und dadurch beschädigt werden können.
-
Mit dem Ziel der Beseitigung der vorstehend angeführten Mängel beschreibt
die japanische veröffentlichte Patentanmeldung 98029/76 eine Filmblatt-Zufuhreinrichtung,
welche wahlweise auf eine hohe und eine niedrigere Geschwindigkeit für die Zufuhr
der einzelnen Filmblätter zu einem automatischen Entwicklungsgerät schaltbar ist
Bei dieser Zufuhreinrichtung werden die einzelnen Filmblätter dem Einlaß des automatischen
Entwicklungsgeräts mittels eines ersten Förderwalzenpaars für hohe Vorschubgeschwindigkeit
und eines zweiten Förderwalzenpaars für wahlweise hohe und niedrigere Vorschubgeschwindigkeit
zugeführt.
-
Nach dem mittels eines Sensors ermittelten Durchgang jeweils eines
Filzblatts wird die Vorschubgeschwindigkeit des zweiten Walzenpaars so verringert,
daß sie der Einzugsgeschwindigkeit eines Walzenpaars im Entwicklungsgerät entspricht.
Für das erste und das zweite Förderwalzenpaar sind daher getrennte Antriebseinrichtungen
für den Antrieb mit verschiedenen Geschwindigkeiten notwendig. Dadurch wird å jedoch
der Aufbau einer solchen Zufuhreinrichtung kompliziert und teuer.
-
Ein Ziel der Erfindung ist daher die Schaffung einer Blatt-Zufuhreinrichtung,
bei welcher die vorstehend beschriebenen Mängel bekannter Zufuhreinrichtungen beseitigt
sind und mittels welcher eine höhere Zufuhrgeschwindigkeit erzielbar ist, welche
der Arbeitsgeschwindigkeit einer nachgeschalteten Vorrichtung angepaßt ist.
-
Gemäß der Erfindung enthält eine Zufuhreinrichtung der genannten Art
einen Sensor, welcher beim Durchgang der Hinterkante jeweils eines Blatts ein Ausgangs
signal erzeugt, eine durch das Ausgangs signal des Sensors gesteuerte Abhebeeinrichtung
zum Abheben jeweils eines Blatts von einem Stapel und ein Uransportwalzenpaar zum
Weiterbefördern der abgehobenen Blätter zu einer nachfolgenden Station. Zwischen
dem Blattstapel und dem
Transportwalzenpaar ist eine Blatt führung
mit einer solchen Neigung angeordnet, daß darauf abgelegte Blätter durch ihr Eigengewicht
daran herabgleiten. Der Sensor ist nahe der Blattführung in einer durch die Beziehung
v . t - k definierten Entfernung vom Gransportwalzenpaar angeord, net, wobei v die
den Blättern vom Transportwalzenpaar erteilte Lineargeschwindigkeit, t die von der
Abhebeeinrichtung für ein volles Arbeitsspiel benötigte Zeit und k ein zwischen
aufeinander folgenden Blättern einzuhaltender Sicherheitsabstand ist.
-
Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht einer bekannten
Bilmblatt-Zufuhreinrichtung, Fig. 2 eine schematisierte Seitenansicht einer Filmblattzufuhreinrichtung
in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 3 ein Zeitdiagramm der
Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Zufuhreinrichtung und Fig. 4 ein Zeitdiagramm
der Arbeitsweise der bekannten Zufuhreinrichtung.
-
In Fig. 1 erkennt man eine bekannte Vorrichtung 3 für die Zufuhr einzelner
Röntgenfilmblätter 1 zu einem automatischen Entwicklungsgerät 2. Die Filmblätter.l
sind in Form eines Stapels in einem Magazin 4 enthalten und werden in Abhängigkeit
vom Ausgangs signal eines auf den Durchgang der Hinterkante jeweils eines Blatts
ansprechenden Sensors 8 mittels einer Abhebeeinrichtung 5, beispielsweise eines
Sauglufthebers, vom Stapel abgehoben. Die
einzelnen abgehobenen
Blätter 1 werden von einem Transportwalzenpaar 6 ergriffen und einem Einzugswalzenpaar
7 am Einlaß des Entwicklungsgeräts 2 zugeführt.
-
Die in Fig. 2 dargestellte erfindungsgemäße Zufuhreinrichtung 3 ist
ebenso wie die in Fig 1 gezeigte bekannte Einrichtung an einem automatischen Entwicklungsgerät
2 angeordnet Die- Zufuhreinrichtung 3 enthält eine Abhebeeinrichtung 5 zum Entnehmen
einzelner Filmblätter 1 aus einem an der Beschickungsseite der Einrichtung geneigt
angeordneten Magazin 4. Die entnommenen Blätter 1 werden dann einzeln mittels eines
Transportwalzenpaars 6 einem Einzugswalzenpaar 7 des Entwicklungsgeräts 2 zugeführt.
-
Die erfindungsgemäße Zufuhreinrichtung unterscheidet sich von der
bekannten Zufuhreinrichtung im wesentlichen dadurch, daß zwischen dem Magazin 4
und dem Transportwalzenpaar 6 eine Führung 9 für die Filmblätter 1 und an der dem
Magazin 4 zugewandten Seite der Führung 9 ein auf den Durchgang der Hinterkante
jeweils eines Blatts ansprechender Sensor 8 angeordnet ist Die Führung 9 ist geneigt
angeordnet, so daß vom Magazin 4 auf sie überführte Blätter 1 unter ihrem eigenen
Gewicht abwärts bis zum Transportwalzenpaar 6 gleiten. Die Führung 9 besteht aus
einem Blech mit glatter Oberfläche oder weist eine Reihe von frei drehbaren Rollen
auf Sie ist möglichst steil geneigt, so daß die Filmblätter 1 möglichst schnell
daran herabgleiten.
-
Für die Anordnung des auf den Durchgang der Hinterkante der Blätter
1 ansprechenden Sensors 8 sind die von der Abhebeeinrichtung 5 für ein volles Arbeitsspiel
benötigte Zeit t, die den Filmblättern vom Transportwalzenpaar 6 erteilte Lineargeschwindigkeit
v, welche gewöhnlich gleich der Einzugsgeschwindigkeit des Walzenpaars 7 ist, und
ein zwischen aufeinander folgenden Blättern 1 einzuhaltender
Sicherheitsabstand
k in Betracht gezogen. Der Sicherheitsabstand k soll das Überlappen aufeinander
folgender Blätter 1 verhindern und beträgt beispielsweise 20 bis 50 mm.
-
Der Abstand 1 zwischen dem Sensor 8 und dem Transportwalzenpaar 6
ist definiert durch die Beziehung l=v. t-k Selbst wenn die Länge der einzelnen Filmblätter
1 größer ist als der Abstand 1, ist daher zwischen aufeinander folgenden Blättern
1 immer ein Sicherheitsabstand k vorhanden, so daß ein gegenseitiges Überlappen
ausgeschlossen ist Die für ein Arbeitsspiel der Abhebeeinrichtung 5 benötigte Zeit
t und die den Blättern von den Transportwalzen 6 erteilte Lineargeschwindigkeit
v sind auf bestimmte Werte derart begrenzt, daß die Filmblätter einander nicht überlappen
und nicht beschädigt werden.
-
Die Blattführung 9 kann (nicht dargestellte) Führungsleisten für die
beiden Seitenränder der Blätter 1 und eine obere Abdeckung 9A zum Niederhalten der
Filmblätter auf ihrem Weg zu den ransportwalzen 6 aufweisen. -Die vorstehend beschriebene
BlattzuSIlhreinrichtung 3 arbeitet folgendermaßen: Die Filmblätter 1 werden in bekannter
Weise, etwa unter Anwendung von Saugluft mittels der Abhebeeinrichtung 5 aus dem
Magazin 4 entnom men und in durch die Zeit t bestimmten Abständen einzeln auf der
Aufgabeseite der Blattführung 9 abgelegt.
-
Die Zeitspanne t entspricht dabei dem Abstand zwischen den beiden
Punkten A und B in Fig. 3. Das Abheben und Festhalten der Blätter mittels des Sauglufthebers
5 ist allgemein bekannt und braucht deshalb nicht im einzelnen beschrieben zu werden.
Zum Abheben der Blätter kann auch eine andere bekannte Einrichtung verwendet werden.
-
Das auf der Blattführung 9 abgelegte Filmblatt 1 gleitet unter seinem
eigenen Gewicht auf dieser abwärts, so daß es innerhalb einer sehr kurzen, in Fig.
3 durch den Punkt C bezeichneten Zeitspanne von den Transportwalzen 6 ergriffen
wird. Das von den Transportwalzen 6 ergriffene Blatt 1 wird dann mit einer verringerten
Lineargeschwindigkeit v weiterbefördert. Dabei bewegt sich die hintere Kante des
Blatts am Sensor 8 vorüber, worauf dieser zu dem in Fig. 3 mit D bezeichneten Zeitpunkt
ein den Durchgang der Blatthinterkante anzeigendes Ausgangs signal erzeugt. Das
Ausgangssignal löst eine erneute Betätigung der Abhebeeinrichtung 5 aus, worauf
sich die vorstehend beschriebenen Vorgänge wiederholen.
-
Zwischen der Länge L eines Filmblatts 1 und dem durch die Beziehung
l,= v r t - k definierten Abstand zwischen dem Sensor 8 und den Transportwalzen
6 besteht die folgende Beziehung: Ist L = 1, so wird ein voraufgehendes Blatt von
den Transportwalzen 6 um den Betrag v e t = (L + k) weiterbefòrdert, bevor die Transportwalzen
nach Ablauf der für ein Arbeitsspiel der Abhebeeinrichtung 5 benötigten Zeit t das
folgende Blatt ergreifen Dadurch ist dann das folgende Blatt durch den Sicherheitsabstand
k vom voraufgehenden Blatt getrennt. Falls L1, verlängert sich die Zeitspanne C-D
bis zum Auslösen der Betätigung der Abhebeeinrichtung gegenüber dem Fall, daß L
= 1.
-
Ist dagegen L Xl, dann ist (L + k) < v t. In diesem Falle entfällt
dann die Verzögerung C-D Dabei arbeitet die Abhebeeinrichtung 5 nun kontinuierlich
ohne Stillstandszeiten zwischen den Arbeitsspielen, wobei dann zwischen den aufeinander
folgenden Blättern ein I;rößerer Abstand als der Sicherheitsabstand k auftreten
kann.
-
Der zeitliche Ablauf der beschriebenen Vorgänge ist in Fig. 3 dargestellt.
Wie man aus dieser Figur erkennt, wird jeweils ein Filmblatt 1 aus dem Magazin 4
entnommen, während das voraufgehende Filmblatt von den Transportwalzen 6 weiterbefördert
wird Dadurch läßt sich die für die Zufuhr der Blätter zum Entwicklungsgerät 2 benötigte
Zeit wesentlich verkürzen. Dies wird insbesondere bei einem Vergleich mit Fig. 4
deutlich, in welcher der zeitliche Ablauf eines Arbeitsspiels einer bekannten Zufuhreinrichtung
in gleicher Weise wie in Fig. 3 dargestellt ist. Diesem gegenüber ist die für ein
Arbeitsspiel der erfindungsgemäßen Zufuhreinrichtung benötigte Zeitspanne wesentlich
verkürzt.
-
Durch die Anmelderin angestellte Untersuchungen haben gezeigt, daß
mit der in Fig. 1 dargestellten bekannten Zufuhreinrichtung höchstens etwa 150 Blätter
der Größe 254 x 304 mm pro Stunde verarbeitet werden können, während die Zufuhrleistung
der erfindungsgemäßen Einrichtung bei 240 Blatt/h liegt. Die Arbeitsgeschwindigkeit
der erfindungsgemäßen Zufuhreinrichtung liegt somit also um ca. 60% höher als die
der bekannten Zufuhreinrichtung. Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebene
Ausführungsform einer Filmblatt-Zufuhreinrichtung für ein automatisches Entwicklungsgerät
beschränkt, sondern auch für andere Blattzufuhreinrichtungen etwa an einem Kopiergerät
oder einer Druckerpresse anwendbar.
-
Wie man aus vorstehender Beschreibung erkennt, bietet die erfindungsgemäße
Blattzufuhreinrichtung bei einfachem Aufbau den Vorteil einer gegenüber bekannten
Vorrichtungen erheblich gesteigerten Zufuhrleistung.