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Meßvorrichtung für Bewegungskenngrößen von Geschossen
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Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung für Bewegungskenngrößen,
insbesondere für die Geschwindigkeit von Geschossen, bei der die für eine bestimmte
Wegstrecke benötigte Zeit mit Hilfe von Signalgebern gemessen und in einer Meßwert-Ermittlungseinrichtung
in Verhältnis zur Wegstrecke gesetzt wird, und bei der der Signalgeber von wenigstens
zwei im wesentlichen identisch ausgebildeten Meßstellen gebildet wird, die in einem
bestimmten Abstand zueinLander liegen. Als Bewegungskenngrößen, zu deren Messung
die Meßvor richtung bestimmt ist, kommen die Beschleunigung o.dgl von Geschlossen
oder Projektilen sowie vorzugsweise die Geschwindigkeit derartiger Geschoßkörper
in Betracht.
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Übliche Meßvorrichtungen für die Geschwindigkeit von Geschossen basieren
auf dem physikalischen Zusammenhang von zurückgelegtem Weg und dafür benötigter
Zeit gemäß folgender Gleichung.
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v = s wobei mit v die Geschwindigkeit t mit s die zurückgelegte Wegstrecke
und mit t die hierfür benötigte Zeit bezeichnet sind. Zur Erfassung der zur Zurücklegung
der bestimmten Wegstrecke benötigten Zeit dienen Signalgeber, die in bestimmtem
Abstand und Bildung von zwei geschlossenen Kontakten in Form von sogenannten Kontaktstreifen
angeordnet sind. Der vorgegebene Abstand zwischen den Signalgebern kann beispielsweise
einen Meter betragen und stellt die zurückzulegende Wegstrecke für das Geschoß dar.
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Die bei einer derartigen bekannten Meßvorrichtung vorgesehenen Kontaktstreifen
miigsen vollständig und sicher durchgetrennt werden, um eine genaue und einwandfreie
Signalgebung sicherzustellen. Nach jeder Messung muß ein neuer Kontaktstreifen verwendet
werden, was sehr umständlich und zeitraubend ist. Da die Kontaktstreifen für den
vorgegebenen Bestimmungszweck sehr schmal ausgelegt sein müssen, damit sie vom Geschoß
sicher zerstört werden, ist es erforderlich, daß die Schußwaffe zur Abfeuerung des
Geschosses oder Projektiles zu dem Kontaktstreifen genau ausgerichtet sein muß.
Um dies zu erreichen sind sogenannte Adjustiereinrichtungen zusätzlich vorgesehen,
in denen die Schußwaffe eingespannt und bezüglich des Kontaktstreifens ausgerichtet
wird. Hierdurch lassen sich Fehlschüsse oder auch Schüsse, die für eine Auswertung
zur Bestimmung der Geschwindigkeit des Geschosses ungeeignet sind, vermeiden. Diese
zusätzliche Adjustiereinrichtung ist relativ teuer und kompliziert aufgebaut. Auch
besteht bei den bisher bekannten Meßvorrichtungen die Gefahr der Ermittlung verfälschter
Meßergebnisse, die auf eine ungenaue Kontaktgabe beim Durchtrennen des Kontaktstreifens
zurückzuführen sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßvorrichtung für
Bewegungskenngrößen der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß die Schwierigkeiten
und Nachteile beim Stand der Technik überwunden sind. Insbesondere soll eine Meßvorrichtung
derart weitergebildet werden, daß sie bei leichter Bedienung und kompaktem Aufbau
funktionssicher genaue Messungen ergibt. Auch sollen
zusätzliche
Einrichtungen wie z.B. zur Adjustierung der Schußwaffe nicht benötigt werden. Vorzugsweise
sollen die Signalgeber an den Meßstellen schnell und leicht ersetzbar bzw. austauschbar
sein, sowie mehrfach verwendbar sein.
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Erfindungsgemäß zeichnet sich eine Meßvorrichtung der eingangs genannten
Art dadurch aus, daß jede Meßstelle von wenigstens zwei senkrecht zur Geschoßbahn
angeordneten dünnen elektrisch leitenden Flächen gebildet wird, die sehr dicht hintereinander
und voneinander isoliert gespannt sind und beim Durchschlag des Geschosses das Signal
auslösen. Die dünnen elektrisch leitenden Flächen der Meßstellen überdecken so groß
bemessene Flächen, daß man auch beim freien Anlegen der Schußwaffe ohne Schwierigkeiten
auf sie zielen und sie auch treffen kann. Gleichzeitig können die leitenden Flächen
solange verwendet werden, bis im wesentlichen die ganze elektrisch leitende Fläche
zerfetzt ist. Da die elektrisch leitenden Flächen dünn und sehr dicht hintereinander
und voneinander isoliert gespannt sind, wird unmittelbar beim Durchschlag des Geschosses
zwischen den beiden elektrisch leitenden Flächen ein Kontakt geschlossen, der für
den Beginn der Zeitmessung maßgebend ist.
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Aufgrund dieses Aufbaus und der Auslegung jeder Meßstelle, auch der
zweiten in bestimmtem Abstand zur ersten liegenden Meßstelle, die beim Durchschlag
des Geschosses ein Signal für das Ende der Zeitmessung liefert, ist ein funktionssicheres
Arbeiten der Meßvorrichtung sichergestellt, weil im wesentlichen frei von jeglichen
Außen- und Umwelteinflüssen eine direkte und genaue Zeitmessung ermöglicht wird.
Da die leitenden Flächen senkrecht zur Geschoßbahn liegen, sind auch Meßwertverfälschungen
durch schräges Auftreffen des Geschosses oder Projektiles vermieden, so daß die
Meßvorrichtung nach der Erfindung äußerst genaue Meßwerte für Bewegungskenngrößen
von Geschossen liefert. Die Meßvorrichtung nach der Erfindung ist insgesamt kompakt
aufgebaut und nimmt nur wenig Platz in Anspruch. Da die Meßstellungen im wesentlichen
identisch ausgebildet sind, ist auch eine günstige Fertigung der Meßvorrichtung
gewährleistet.
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Weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung sind
in Unteransprüchen wiedergegeben.
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Nach Anspruch 2 weist die Meßvorrichtung vorzugsweise für jede Meßstelle
einen Träger mit einer Öffnung auf, über die die leitenden Flächen gespannt sind.
Zweckmäßig ist die hoffnung, die von dem Träger begrenzt wird rechteckförmig, um
eine weitgehende Ausnutzung der durch die öffnung gebildeten freien Fläche für die
Messung zu ermöglichen. Vorzugsweise ist der Träger rahmenförmig ausgebildet, so
daß er ein möglichst geringes Eigengewicht besitzt, um sehr einfach aufgebaute Stützen
zum Aufstellen der Meßvorrichtung nach der Erfindung verwenden zu können.
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Zusätzlich kann auch wie im Anspruch 5 angegeben der Träger als Spann-
und Klemmeinrichtung für die leitenden Flächen ausgebildet sein. Zweckmäßige und
vorteilhafte Anordnungen und Ausbildungen der Klemmeinrichtungen sind in den Ansprüchen
6 bis 1o wiedergegeben.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Spanneinrichtung enthält Anspruch
11. Hierbei ist eine Begrenzungsstrebe des Trägers verstellbar ausgebildet. Durch
die Verstellung wird erreicht, daß die leitenden Flächen ohne Schwierigkeiten manuell
gespannt und jederzeit nachgespannt werden können, um ein stets einwandfreies Arbeiten
der Meßvorrichtung sicherzustellen. Zweckmäßige Weiterbildungen dieser Spanneinrichtung
sind in den Ansprüchen 12 bis 14 angegeben.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform des Trägers der MeBvorrichtung
nach Anspruch 15 bildet der Träger eine Aufnahme für einen starren Rahmen, auf dem
die leitenden Flächen befestigt sind und der als Ganzes austauschbar ist. Somit
braucht man beim Ersetzen der leitenden Folie bei dieser Ausführungsform nur den
starren Rahmen mit den daran angebrachten leitenden Flächen an der betreffenden
Meßstelle auszutauschen, ohne daß noch zusätzliche Spann-und Klemmeinrichtungen
vorgesehen zu sein brauchen. Eine derartige Meßvorrichtung ist insbesondere leicht
bedienbar und auch von Laien handzflhaben. Das Ersetzen verbrauchter leitender Flächen
ist
schnell ohne Schwierigkeiten ausführbar.
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Zweckmäßig sind die leitenden Flächen folienartig, wie z.B. in Form
einer endlosen Bahn ausgebildet.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung an
bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 eine perspektivische
Gesamtansicht der Meßvorrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 eine Seitenansicht in
vergrößertem Maßstab zur Erläuterung der Klemmeinrichtung und der Spanneinrichtung
bei der Meßvorrichtung nach der Erfindung, Fig. 3 eine perspektivische Ausschnittsansicht
einer Weiterbildung einer Meßstelle, die für die erfindungsgemäße Meßvorrichtung
bestimmt ist, Fig. 4 eine Seitenansicht der Ausführungsform der Meßstelle nach Fig.
3, Fig. 5 eine weitere Ausführungsform eines Trägers für die leitenden Flächen der
Meßvorrichtung nach der Erfindung in auseinandergezogener Darstellung.
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In Fig. 1 ist die Meßvorrichtung insgesamt mit 1 bezeichnet. Diese
Meßvorrichtung 1 umfaßt zwei im bestimmten Abstand angeordnete Signalgeber 2, 3,
die von zwei Meßstellen 4, 5 gebildet werden. Jede Meßstelle 4, 5 weist zwei dünne
elektrisch leitende Flächen 10, 11 oder 12, 13 auf, die an einem Träger 20, 21 über
eine vom Träger 20, 21 gebildete öffnung 22, 23 dicht hintereinander und voneinander
isoliert gespannt sind. Der Träger 20 für die leitenden Flächen 1o, 11, der für
die in Fig. 1 rechts liegende Meßstelle 4 bestimmt ist, ist aus Begrenzungsstreben
30 bis 33 zusammengesetzt. Die Längsstreben 30, 31 sind mit Hilfe von oberen und
unteren Quer streben 32, 33 miteinander verbunden. An der Oberseite der Meßstelle
4 in Höhe der oberen Querstrebe 32 des Trägers 20 ist eine Klemmeinrichtung vorgesehen,
deren Klemmleiste mit 53 bezeichnet ist.
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Spiegelbildlich hierzu ist auf ähnliche Art und Weise an der
unteren
Querstrebe 33 eine untere Klemmeinrichtung vorgesehen, deren Klemmleiste mit 54
bezeichnet ist. Die Begrenzungsstreben 30 bis 33 des Trägers 20 begrenzen eine öffnung
22, über die die leitenden Flächen10, 11 gespannt gehalten sind.
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Mit Hilfe eines insgesamt mit 40 bezeichneten Abstandshalters ist
eine zweite insgesamt mit 5 bezeichnete Meßstelle in einem bestimmten Abstand zur
ersten Meßstelle 4 angeordnet. Gemäß der dargestellten Ausführungsform umfaßt der
Abstandshalter wenigstens zwei stabförmige Abstandselemente 41, 42, die jeweils
auf einer Seite an einer der Längsstreben 30, 31 des rechtsseitigen Trägers 20 befestigt
sind.
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Die zweite Meßstelle 5 ist im wesentlichen identisch wie die ersten
Meßstelle 4 ausgebildet. Sie umfaßt einen Träger 21, der von Begrenzungsstreben
35 bis 38 gebildet wird. Die Längsstreben des Trägers 21 sind hierbei mit 35 und
36, die obere Querstrebe mit 37 und die untere Querstrebe mit 38 bezeichnet. Entsprechend
wie bei der ersten Meßstelle 4 sind auch bei der zweiten Meßstelle 5 Klemmeinrichtungen
vorgesehen, deren Klemmleisten mit 53 und 54 bezeichnet sind. Über die von den Begrenzungsstreben
35 bis 38 des Trägers 21 begrenzte öffnung 23 sind elektrisch leitende dünne Flächen
12, 13 dicht hintereinander und voneinander isoliert gespannt gehalten.
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Nachstehend wird die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung
1 erläutert.
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Mit einer Schußwaffe 6 wird ein Projektil bzw. ein Geschoß 7 über
eine Geschoßbahn 8 auf die erste Meßstelle 4 gerichtet. Beim Durchschlag des Geschosses
7 durch die leitenden Flächen 1o, 11 wird ein Signal ausgelöst und der Meßwertermittlungseinrichtung
übertragen, was dadurch bewirkt wird, daß beim Durchschlag des Geschosses 7 die
beiden dünnen elektrisch leitenden Flächen 10, 11 miteinander in Kontakt gebracht
werden. Dieses so erzeugte
und beim Durchschlag des Geschosses
7 ausgelöste Signal bildet den Beginn der Zeitmessung bei der Geschwindigkeitsmessung
des Geschont als/ ses 7 Bewegungskenngröße eines Geschosses. Da die leitenden Flächen
10, 11 sehr dicht hintereinander angeordnet und jeweils dünn ausgelegt sind, wird
das Geschoß 7 von seiner ursprünglichen Geschoßbahn 8 beim Durchschlag durch die
leitenden Flächen 10, 11 im wesentlichen nicht abgelenkt und seine Anfangsgeschwindigkeit
verringert sich nicht, da die leitenden Flächen 10, 11 einen geringen mechanischen
Widerstand dem Geschoß 7 entgegensetzen und da die leitenden Flächen 10, 11 gespannt
gehalten sind. Nach dieser ersten Signalauslösung an der ersten Meßstelle 4 durchfliegt
das Geschoß 7 im wesentlichen unter Beibehaltung seiner ursprünglichen Geschoßbahn
8, die senkrecht zu den leitenden Flächen 1o, 11 liegt, die Strecke zwischen den
beiden Meßstellen 4 und 5. Unmittelbar an der Meßstelle 5 trifft dann das Geschoß
7 auf die mit Hilfe des Trägers 21 über die öffnung 23 gespannt gehaltenen leitenden
Flächen 12, 13 auf. Beim Durchschlag durch die leitenden Flächen 12, 13 wird wie
bei der ersten Meßstelle 4 auch bei der zweiten Meßstelle 5 ein Signal ausgelöst
und der Meßwertermittlungseinrichtung übertragen, das für das Ende der Zeitmessung
maßgebend ist. Die in der Figur nicht dargestellte Meßwertermittlungseinrichtung
setzt die zurückgelegte Wegstrecke zur Ermittlung beispielsweise der Geschwindigkeit
des Geschosses 7 ins Verhältnis zur hierfür benötigten Zeit, die über die Meßstellen
4, 5 erfaßt wird. Durch die bei der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung 1 vorgesehenen
stabförmigen Abstandselemente 41, 42 wird sichergestellt, daß die beiden Meßstellen
4, 5 mit Hilfe des Abstandshalters 40 eine definierte Lage und einen definierten
Abstand zueinander haben. Die Verbindung von Abstandshalter 40 mit den Trägern 20,
21 der Meßstellen 4, 5 ist im wesentlichen starr.
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In Fig. 2 ist in einer Seitenansicht in vergrößertem Maßstab einer
der beiden Träger 20, 21 dargestellt, wobei die insgesamt mit 52 bezeichnete Spanneinrichtung
und die insgesamt mit 50 bezeichnete Klemmeinrichtung für die leitenden Flächen
10, 11 detailliert dargestellt sind. Gemäß der in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsform
ist eine obere insgesamt mit 50 und eine untere insgesamt mit 51 bezeichnete Klemmeinrichtung
vorgesehen. Die obere Klemmeinrichtung 50 und die untere Klemmeinrichtung 51 weisen
jeweils eine quer zur leitenden Fläche lo, 11 verlaufende Klemmleiste 53 oder 54
auf. Die Klemmleisten 53, 54 liegen in der Nähe der vom Träger 20 gebildeten öffnung
22 und erstrecken sich über die Breite der leitenden Flächen 1o, 11 in Querrichtung
hinaus.
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Dadurch wird eine ausreichende Andrückfläche zwischen leitenden Flächen
1o, 11 und der Klemmeinrichtung 50, 51 sichergestellt.
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Zwischen den beiden leitenden Flächen 1o, 11 liegt ein Distanzelement
55, das an seinen beiden Außenflächen mit leitendem Material beschichtet ist und
als Grundmaterial elektrisch isolierendes Material umfaßt. Die obere Klemmleiste
53 und das Distanzelement 55 wird von einer Klemmschraube 57 bzw. einem Schraubenbolzen
57 durchzogen, der auch wie bei der dargestellten Ausführungsform über eine Durchgangsbohrung
die obere Querstrebe 32 des Trägers 20 durchzieht. Der Kopf des Schraubenbolzens
57 liegt auf der von den leitenden Flächen abgewandten Seite des Trägers 20 auf
dem Körper der Querstrebe 32 auf. Mit Hilfe einer Mutter 58, die bei der dargestellten
Ausführungsform von einer Flügelmutter gebildet wird, kann die Klemmleiste 53 sowie
das Distanzelement 55 unter Aufbringung der entsprechend erforderlichen Klemmwirkung
für die leitenden Flächen 10, 11 gegen die Vorderseite der oberen Querstrebe 32
angedrückt werden. An den über die obere Klemmeinrichtung 50 überstehenden Teilen
der leitenden Flächen 1o, 11 können Anschliisse 61 beispielsweise durch Anlöten
befestigt seine die zu der nicht dargestellten Meßwertermittlungseinrichtung eine
elektrische Verbindung herstellen. Zwischen den leitenden Flächen 1o, 11 ist an
der unteren Klemmeinrichtung 51 ein in Größe und Gestalt im wesentlichen gleich
wie das Distanzelement 55 der oberen Klemmeinrichtung 50 ausgebildetes Distanzelement
56 vorgesehen. Im Gegensatz zum Distanzelement 55 der oberen Klemmeinrichtung So
weist das Distanzelement 56 der unteren Klemmeinrichtung 51 sowohl im Grundkörper
als auch an den Außenflächen elektrisch isolierendes Material auf. Mit Hilfe dieser
Distanzelemente 55, 56 werden die leitenden Flächen in sehr geringem Abstand dicht
hintereinander gehalten. Die Klemmschraube bzw. der Schraubenbolzen
der
unteren Klemmeinrichtung 51 ist mit 59 bezeichnet und durchzieht wie bei der oberen
Klemmeinrichtung 50 sowohl die Klemmleiste 54 als auch das Distanzelement 56 und
geht durch eine Durchgangsbohrung in der unteren Querstrebe 33 des Trägers 20. Mit
Hilfe dieser beiden Klemmeinrichtungen 50 und 51 werden die leitenden Flächen lo,
11 an ihrer Ober- und Unterseite unmittelbar nach der unteren bzw. oberen Begrenzungskante
der Öffnung 22 des Trägers 20 festgeklemmt.
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Um die leitenden Flächen lo, 11 gespannt halten zu können, ist bei
der Ausführungsform nach Fig. 2 eine Spanneinrichtung 52 vorgesehen. Die Spanneinrichtung
52 umfaßt bei der dargestellten Ausführungsform eine verstellbar angeordnete Begrenzungsstrebe
30 bis 33 des Trägers 20 bzw. Begrenzungsstreben 35 bis 38 des Trägers 21. Hierbei
ist die obere Querstrebe 32 gemäß Fig. 2 verstellbar gelagert. Zu dieser verstellbaren
Lagerung der Querstrebe 32 weist sie eine vertikal verlaufende Durchgangsbohrung
62 auf, die von einem Führungsstift 63 durchzogen wird, der in eine Paßöffnung 64
der Längsstrebe 30 eingepaßt ist. Eine derartige Spanneinrichtung 52 ist in der
Nähe jeder Außenkante der Querstrebe 32 vorgesehen.
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Längs der von den Führungsstiften 63, 64 gebildeten Führungsbahnen
ist die Querstrebe 32 in vertikaler Richtung verstellbar. Zur einfachen Verstellung
der Querstrebe 32 in Bezug zu der daran anschließenden Längsstrebe 30 ist bei der
in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform eine Druckschraube 65 vorgesehen, bei deren
Verdrehung der Abstand von Querstrebe 32 zur Längsstrebe 30 des Trägers 20 regulierbar
ist, um die leitenden Flächen 10, 11 unter Spannung zu setzen. Wenn die leitenden
Flächen mit Hilfe der Spanneinrichtung 52 unter Spannung gesetzt worden sind, werden
die Klemmeinrichtungen 50, 51 angezogen, um ein sicheres Anlegen der leitenden Flächen
10, 11 gegen die Begrenzungsstreben 30 bis 33 bzw. 35 bis 38 zu gewährleisten Als
leitende Flächen 1o, 11 bzw. 12, 13 der ersten Meßstelle 4 bzw. der zweiten Meßstelle
5 kommen verschiedenartigausgelegte
folienartige Materialien in
Betracht. Vorzugsweise werden die leitenden Flächen von Metallfolien gebildet, die
leitende Eigenschaften haben. Zweckmäßig kann die leitende Fläche auch von einem
einseitig mit leitendem Material beschichtetem isolierendem Trägermaterial gebildet
werden, wobei das isolierende Trägermaterial Papier, Kunststoff o.dgl. sein kann.
Vorzugsweise kann das Trägermaterial beidseitig mit leitendem Material beschichtet
sein, so daß für jede Meßstelle 4, 5 nur ein derartiges Folienmaterial benötigt
wird.
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Anhand den Figuren 3 und 4 ist eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Meßvorrichtung 1 im Ausschnitt dargestellt, wobei jeweils nur eine Meßstelle, beispielsweise
die mit 4 in Fig. 1 rechts liegende Meßstelle dargestellt ist. Die hierbei vorgesehenen
leitenden Flächen lo, 11 werden von einem endlosen bahnförmigen folienartigen Material
gebildet, das auf Rollen aufgewickelt ist. Die dort dargestellte Einrichtung dient
zum schnellen und leichten Ersetzen eines durch mehrere Durchschüsse verbrauchten
Materiales der leitenden Flächen 1o, 11. Die beidseitig des insgesamt mit 20 bezeichneten
Trägers überstehend angeordneten Rollen des leitenden Flächenmateriales 10, 11 bilden
die Vorratsrollen 72, 73. Die spiegelbildlich an der Unterseite des Trägers 20 beidseitig
über diesen überstehend angeordneten Rollen bilden die Aufwickelrollen 74, 75 für
das leitende Flächenmaterial 10, 11. Wenn der die öffnung 22 bedeckende Flächenteil
der leitenden Flächen 1o, 11 durch mehrmaliges Durchschießen verbraucht ist und
keine sichere Kontaktgabe mehr gewährleistet, werden die Klemm- und Spanneinrichtungen
50, 51, 52, die detailliert in der Fig. 2 dargestellt sind gelöst, und durch Weiterdrehen
der Aufwickelrollen 74, 75 an der Unterseite des Trägers 20 wird ein neues Flächenteil
der endlosen Bahn des leitenden Flächenmaterials 1o, 11 von der Vorratsrolle 72,
73 abgezogen. Wenn die öffnung 22 mit neuem unverbrauchtem leitendem Flächenmaterial
1o, 11 bedeckt ist, werden die leitenden Flächen 10, 11 mit Hilfe der Spanneinrichtung
52 unter Spannung gesetzt und dann mit Hilfe der Klemmeinrichtungen 50, 51 festgeklemmt.
Auf diese Art und Weise können die leitenden Flächen 10, ie öffnung 22 des Trägers
20 überdecken, kontinuierlich ersetzt werden, wobei das Ersetzen
sehr
schnell und leicht auszuführen ist. Wenn wie zuvor erläutert die leitenden Flächen
1o, 11 von einem folienartigen, endlosen, bahnenförmigen Material gebildet werden,
das aus einem isolierenden Trägermaterial besteht, das beidseitig mit leitendem
Material beschichtet ist, braucht nur jeweils eine Vorratsrolle 72 bzw. 73 und nur
eine Aufwickelrolle 75 bzw. 74 vorgesehen zu sein.
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Bei einer zweckmäßigen, nicht dargestellten Weiterbildung sind nur
eine bzw. zwei Vorratsrollen 72, 73 vorgesehen, und nach dem Abziehen der verbrauchten
leitenden Fläche 1o, 11 wird das verbrauchte, leitende Flächenmaterial unterhalb
der unteren Klemmeinrichtung 51, deren Klemmleiste mit 54 bezeichnet ist, abgerissen.
Nach dem Abreißen können dann die verbrauchten leitenden Flächen 10, 11 weggeworfen
werden. Das Abreißen der verbrauchten leitenden Flächen lo, 11 erfolgt erst, nachdem
die Klemmeinrichtungen So, 51 und die Spanneinrichtungen 52 derart betätigt worden
sind, daß die neuen leitenden Flächen 1o, 11 über der öffnung 22 des Trägers 20
gespannt gehalten sind. Erforderlichenfalls können die Klemm- und Spanneinrichtungen
nach dem Abreißen noch nachreguliert werden.
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In Fig. 5 ist eine alternative Ausführungsform eines insgesamt mit
80 bezeichneten Trägers dargestellt. Dieser Träger 80 bildet eine oder beide der
Meßstellen 4, 5 der Meßvorrichtung 1. Der Träger 80 bildet hierbei eine Aufnahme
für einen starren Rahmen 83, an dem die leitenden Flächen 1O, 11 befestigt sind.
Zur Aufnahme weist der Träger 80 an den beiden Längsstreben und der unteren Querstrebe
eine durchgehende Führungsnut 82 auf. In Verlängerung dieser Führungsnut ist im
Träger 80 an seiner Oberseite eine durchgehende schlitzförmige öffnung 85 vorgesehen.
Über diese schlitzförmige Öffnung 85 wird der starre Rahmen 83 eingeführt. Auf dem
starren Rahmen 83 sind die leitenden Flachen 1o, 11 unter Spannung gesetzt befestigt,
und der starre Rahmen 83 zusammen mit den darauf befestigten leitenden Flächen 10,
11 kann als Ganzes nach seinem Verbrauch ersetzt werden. Zum erleichternden Einführen
des starren Rahmens 83 ist ein Griffelement 84 an der Oberseite des starren Rahmens
83 ausgebildet. Dieses steht im eingeführten Zustand
des starren
Rahmens 83 über den schlitzförmigen Spalt 85 des Trägers 80 über, so daß es zum
Entnehmen des starren Trägers 83 nach seinem Verbrauch günstig zugänglich ist und
einfach über das Griffelement 84 gegriffen werden kann. Durch die Führungsnuten
82 in dem Träger 80 ist der starre Rahmen 83 in seinem eingeführten Zustand unveränderlich
lagegerecht ausgerichtet und festgelegt.
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Durch diese in Fig. 5 dargestellte alternative Ausführungsform des
Trägers 80 kann der Aufbau und die Ausbildung der Meßstellen 4, 5 der Meßvorrichtung
1 nach der Erfindung wesentlich vereinfacht werden, da man die bei den anderen Ausführungsformen
zusätzlich vorgesehenen Klemm- und Spanneinrichtungen nicht benötigt. Diese in Fig.
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5 dargestellte alternative Ausführungsform stellt eine gewichtsmäßig
sehr leichte Auslegung dar. Die starren Rahmen 83 mit den darauf befestigten leitenden
Flächen 10, 11 können als Fertigteil geliefert werden und nach Bedarf eingesetzt
werden. Die starren Rahmen 83 können als Einwegteile ausgelegt werden oder können
anschließend in einem Herstellungsbetrieb wiederum mit neuen leitenden Flächen versehen
werden. Eine derartige Auslegung ist wartungstechnisch und betriebstechnisch sehr
günstig und gleichzeitig wird ein geringer Raumplatzbedar für die gesamte Meßvorrichtung
1 erreicht.