DE2833178C2 - Hydraulisches Tandem-Bremsdruckmindererventil - Google Patents
Hydraulisches Tandem-BremsdruckmindererventilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein hydraulisches Tandem-Bremsdruckmindererventil
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art
Es ist bekannt, daß während des Bremsvorganges infolge der im Schwerpunkt des Kraftfahrzeuges angreifenden
Bremskraft eine dynamische Achslastverlagerung stattfindet, wodurch die Vorderräder zusätzlich
belastet und die Hinterräder entlastet werden, so dali die Hinterräder frühzeitig blockieren und eine Neigung
zum Ausbrechen des Fahrzeughecks einleiten können. Um diese Achslastverlagerung auszugleichen, muß auf
die Vorderräder eine größere Bremskraft wirken als auf die Hinterräder. Um bei voller Ausnutzung des Kraftschlusses
zwischen Fahrbahn und Räder ein vorzeitiges Blockieren der Hinterräder zu vermeiden, ist es daher
vielfach üblich, zwischen den Hauptbremszylinder der Bremsanlage und die Radbremszylinder der Hinterräder
einen Bremskraftverteiler, insbesondere einen Bremsdruckniinderer, zwischenzuschalten und dadurch
— ab einem bestimmten vom Hauptbremszylinder gelieferten Hydraulikdruck — den an den Hinterradbremsen
wirksam werdenden Bremsdruck zu reduzieren, wodurch eine Anpassung an die Achslastminderung der
Hinterachse ermöglicht wird.
In Kraftfahrzeugen, die an einer Achse mit Scheibenbremsen
und aii der anderen Achse mit Trommelbremsen ausgerüstet sind, ist es vielfach üblich, am Hauptbremszylinder
oder in den zur trommelgebremsten Achse führenden Bremsleitungen ein Vordruckventil
einzubauen, durch welches in den Radbremszylindern der Trommelbremsen auch bei nicht betätigtem Bremspedal
ein be&timmter Mindestdruck aufrechterhalten
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein konstruktiv einfaches und in seiner Funktionsweise erweitertes
Tandem-Bremsdruckiiiindererventil der eingangs
genannten Art zu schaffen. In diesem soll insbesondere die Funktion tines sonst benötigten Vordruckventils integriert
sein und darüber hinaus Vorkehrungen getroffen sein, um bei in einem der beiden Kreise auftretenden
Defekten (Leitungsbrüche etc.) )größere Hydraulikölverluste zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird bei einem hydraulischen Tandem-Bremsdruckmindererventil
der angegebenen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die den Stufenkolben
(Flatterkolben) als Lagerung und Führung dienenden Führungsbuchsen sind also derartig federvorbelastet
und axial verschiebbar gelagert, daß sie die Funktion eines Vordruck- bzw. Restdruckventiles übernehmen
und gleichzeitig als Vfintilsicherung bei Leitungsdefekten
fungieren.
Vorteilhafte Ausgestalteten der Erfindung sind in
den Unteransjprüchen angegeben.
Anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele werden die Erfindung sowie erfindungswesentliche
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Schnittdarstellung eines ersten hydraulischen
Tandem-Bremsdruckmindererventils gemäß der Erfindung,
F i g. 2 eine Schnittdarstellung eines zweiten hydraulischen Tandem-Bremsdruckmindererventils und
Fig.3a and 3b eine Detaildarstellung des in Fig. 1
verwendeten Dichtungsringes.
Das Ventilgehäuse 1 des in der F i g. 1 gezeigten Tandem-Bremsdruckmindererventils
ist symmetrisch aufgebaut und besteht aus einem mittleren Gehäuseteil 1!
sowie zwei dieses Gehäuseteil stirnseitig abschließenden Endteilen 12. Im Ventilgehäuse 1 sind insgesamt
vier Anschlußbohrungen vorgesehen. Zwei Eingangsbohrungen I und II sind mit nicht weiter dargestellten
zum Hauptbremszylinder des Kraftfahrzeuges führenden Bremsleitungen und zwei Ausgan7^bohrungen III
und !V sind mit nicht weiter dargesteütin zu den Radbremszylindern
der Hinterachse führenden Bremsleitungen zu verbinden.
Das mittlere Gehäuseteil 11 weist eine nicht weiier bezifferte durchgehende axiale Bohrung auf, in der zwei
zylindrische Führungsbuchsen 2 gleichachsig gelagert sind. Innerhalb der beiden Führungsbuchsen 2 sind zwei
Stufenkolben (Flatterkolben) 3 mit ihrem Stufenkolbenschaft 33 axial verschiebbar gelagert und zwar derart,
daß ihre Stufenkolbenköpfe 31 innerhalb der Leitungsverbindung zwischen der Eingangsbohrung I bzw. II
und der zugehörigen Ausgangsbohrung III bzw. IV zu liegen kommen.
Auf die beiden Stufenkolben 3 wirkt eine sie axial auseinanderdrückende erste Federvorrichtung 41, so
daß sie im Ruhezustand an axialen Anschlägen, in den gezeigten Ausführungsbeispielen mit ihren Stirnflächen,
zur Anlage kommen. Zwischen den ebenfalls axial verschiebbar gelagerten Führungsbuchsen 2 ist eine diese
axial auseinanderdrückende zweite Federvorrichtung 42 wirksam, durch welche die Führungsbuchsen 2 mit
den Stirnflächen ihrer voneinander abgewandten Enden an im Bereich der Ausgangsbohrungen angeordneten
Dichtungsringen 5 zur Anlage bringbar sind.
Im Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 sind die Endteile 12 als Gewindestopfen ausgebildet und in das mittlere
Gehäuseteil 11 eingeschraubt. Die Ausgangsbohrungen III und IV verlaufen koaxial zur durchgehenden
Axialbohrung im mittleren Gehäuseteil als axiale Bohrungen in den beiden Endteilen 12. Die beiden Eingangsbohrungen I und Il sinii demgegenüber als radiale Bohrungen
im mittleren Gehäuseteil 11 ausgeführt. Bei dieser Ausführung sind die Dichtungsringe 5 durch die in
die axiale Bohrung hineinragenden inneren Stirnflächen der Endteile 12 jeweils gegen eine in der axialen Bohrung
des mittleren Gehäuseteils vorgesehene Bohrungsschulter 13 gespannt. Die Dichtungsringe 5 dienen
in diesem Ausführungsbeispiel somit einerseits zur zuverlässigen Abdichtui.g zwischen dem mittleren Gehäuseteil
11 und den beiden Endteilen 12 und andererseits im Zusammenwirken mit den Stirnflächen der Führungsbuchsen
2 und den schaftseitigen Stirnflächen der Stufenkolbenköpfe 31 als für die Vordruckfunktion und
für die Mindererfunktion notwendige Dichtungsglieder.
Die voneinander abgewandten Enden der Führungsbuchsen 2 weisen eine stufenförmige Verringerung ihres
Außendurchmessers auf. so daß an den Enden der Führungsbuchsen umlaufende Ringräume 21 entstehen.
wobei die Eingangsbohrungen I und Il räumlich so angeordnet sind, daß sie mit diesen Ringräumen 21 ständig
in Verbindung stehen. Die beiden Federvorrichtungen 41 und 42 sind so bemessen, daß bei nicht betätigtem
Bremspedal die Stufenkolbenköpre 31 stirnseilig an den
Endteilen 12 und die Führungsbuchsen 2 mit ihren voneinander abgewandten Enden an den Dichtungsringen 5
anliegen, so daß die druckmäßige Verbindung zwischen den Eingangsbohrungen I bzw. Il und den zugeordneten
Ausgangsbohrungen III bzw. IV unterbrochen ist.
Bei Betätigung des Bremspedals baut sich in den Ringräumen 21 ein mit zunehmender Pedalkraft ansteigender
Hydraulikdruck auf. Sobald der Hydraulikdruck in den Ringräumen 21 so groß geworden ist. daß die auf
die axiale Stirnfläche der Führungsbuchse 2 ausgeübte Kraft die Kraft der auseinanderdrückenden zweiten Federvorrichtung
42 übersteigt, werden die beiden Führungsbuchsen 2 gegen die Kraft dieser zweiten Feder-
flächen von den Dichtungsringen 5 abheben. Dadurch wird die zuvor gesperrte Verbindung zwischen Eingangsbohrungen
I, Il und Ausgangsbohrungen III. IV geöffnet, so daß sich im Bereich der Ausgangsbohrungen
III, IV ein entsprechender Hydraulikdruck aufbauen kann.
Für den ungestörten Durchfluß der Hydraulikflüssigkeit sind in den Dichtungsringen 5 axiale Durchlässe 51
sowie in den Stufenkolbenköpfen 31 Schlitze 32 vorgesehen. Aufgrund der Konstruktion ist die schaftseitige
Stirnfläche der Stufenkolbenköpfe 31 kleiner als die vom Stufenkolbenschaft 33 abgewandte Stirnfläche.
Entsprechend der daraus resultierenden wirksamen Differenzfläche wirken daher auf die beiden Stufenkolben
3 gegen die Wirkung der ersten Federvorrichtung 41 gerichtete Kräfte ein. Solange diese kleiner sind als die
Kraft der ersten Federvorrichtung 41 behalten die Stufenkolben 3 ihre gezeigte räumliche Lage bei. Bis zu
diesem Hydraulikdruck stimmt entsprechend der den Hinterradbremsen zugeführte Hydraulikdruck mit dem
vom Hauptbremszylinder gelieferten Hydraulikdruck überein.
Sobald jedoch ein bestimmter erster Hydraulikdruck überschritten wird und die an diesen Differenzflächen
angreifenden Kräfte die Kraft der ersten Federvorrichtung 41 übersteigen, werden die beiden Stufenkolben 3
gegen die Wirkung dieser ersten Federvorrichtung 41 aufeinander zu bewegt bis die schaftseitigen Stirnflächen
ihrer Stufenkolbenköpfe 31 an den Dichtungsringen 5 zur Anlage kommen, so daß die druckmäßige
Verbindung zwischen den Eingangsbohrungen I bzw. II und den Ausgan&sbohrungen III bzw. IV unterbrochen
wird.
Um dies sicherzustellen, sind die axialen Durchlässe 51 der Dichtungsringe 5 so schaftnah angeordnet, daß
sie vom anliegenden Stufenkolbenkopf 31 verdeckt sind.
Durch die druckmäßige Unterbrechung wird der im Bereich der Ausgangsbohrungen III bzw. IV herrschende
Hydraulikdruck auch bei einem weiteren Anstieg des Eingangsdruckes infolge einer weiteren Betätigung des
Bremspedals zunächst konstant beibehalten. Mit der Erhöhung des Eingangsdruckes steigen auch die an den
nicht bedeckten Teilen der schaftseitigen Stirnflächen der Stufenkolben 3 einwirkenden Kräfte. Sowie die
Summe der an der schaftseitigen Stirnfläche angreifenden Kraft und der Kraft der ersten Federvorrichtung 41
größer wird als die im Bereich der Ausgangsbohrung am Stufenkolbenkopf 31 angreifende Kraft hebt der
Stufenkolbenkopf 31 wieder von dem Dichtungsring 5 ab, was einen Druckanstieg im Bereich der Ausgangsbohrungen
III bzw. IV zur Folge hat.
Dieses Wechselspiel von Anlegen und Abheben des Stufenkolbenkopfes 31 an der Dichtung wiederholt sich
in kleinen Stufen, was zur gewünschten Druckminde
rung führt. Bei Beendigung des Bremsvorganges, d. h. bei Fortnahme des Fußes vom Bremspedal, baut sich
der Druck in den zu den Hinterradbremsen führenden Ausgangsbohrungen III und IV entsprechend der
ίο Druckabsenkung im Bereich der Eingangsbohrungen I
und II ab, wobei im Hinblick darauf, daß die schaftseitige Stirnfläche des Stufenkolbenkopfes 31 jeweils nur für
eine sehr kurze Zeit am Dichtungsring 5 zur Anlage kommt, in der Praxis davon ausgegangen werden kann,
η daß der Stufenkolbenkopf 31 bei Beginn der Eingangsdruck-Absenkung
gerade nicht an der Dichtung 5 anliegt. Im übrigen ist die Seitensteifigkeit der Dichtungsringe
5 so gewählt, daß sie bei einer entsprechenden AbSbukü"" des Ein^an^sdruckeH unter der Wtrlnn? Λρ%
im Bereich der Ausgangsbohrungen anstehenden Hydraulikdrucks etwas von der Stirnfläche der Endteile 12
abhebt, wodurch auch die Anlage der Stufenkolbenköpfe 31 an den Dichtungsringen 5 so weit gelöst wird, daß
sich der Druck im Bereich der Ausgangsbohrungen ebenfalls abbauen kann.
Von Vorteil ist in diesem Zusammenhang, wenn —
wie in den F i g. 1 und 3 strichliert angedeutet — eine von de? Stirnflächen der Endteile 12 normalerweise abgedichtete
axiale Durchbrechung 53 vorgesehen ist, welche beim vorerwähnten Abheben der Dichtungsringe
5 geöffnet wird und somit eine Verbindung zwischen den Eingangs- und Ausgangsbohrungen herstellt.
Dieser Druckabbau geht solange von statten, bis der im Eingangsbereich herrschende Druck auf einen Wert
abgesunken ist, bei dem die Kraft der zweiten Federvorrichtung 42 ausreicht, um die Führungsbuchsen 2 gegen
die Wirkung der an den Stirnflächen der Führungsbuchsen 2 wirksamen Druckkräfte in die in F i g. 1 gezeigte
Stellung zurückzuschieben, in der die Stirnflächen der Führungsbuchsen 2 dichtend an den Dichtungsringen 5
anliegen und die Eingangsbohrungen I und II von den Ausgangsbohrungen ill und IV druckmäßig trennen. In
den mit den Ausgangsbohrungen III bzw. IV verbundenen Bremsleitungen der Hinterradbremsen bleibt somit
ein entsprechender Restdruck oder Vordruck erhalten.
Wenn in einer der von den Ausgangsbohrungen III bzw. IV zu den Radbremszylindern der Hinterachse führenden
Bremsleitungen ein Defekt auftritt, was in diesem Kreis einen entsprechenden Druckabfall zur Folge
hat, werden die über die zweite Federvorrichtung 42 miteinander gekoppelten beiden Führungsbuchsen 2
axial so lange verschoben, bis die Führungsbuchse 2 des defekten Kreises an dem ihr zugeordneten Dichtungsring
5 zur Anlage kommt, so daß die Verbindung zwischen der Eingangsbohrung und der Ausgangsbohrung
des defekten Bremskreises unterbrochen ist.
Um den Defekt zu signalisieren ist es in einfacher Weise möglich, innerhalb der Axialbohrung des mittleren
Gehäuseteiles 11 einen Kontakt o. ä. so anzuordnen,
daß immer dann, wenn eine der beiden Führungsbuchsen 2 über die Hälfte des gesamten zur Verfugung stehenden
axialen Weges hinaus verlagert wird, ein Signal abgegeben wird
In den F i g. 3a und 3b sind die in F i g. 1 verwendeten Dichtungsringe 5 im einzelnen dargestellt. Die scheibenförmigen
Dichtungsringe 5 aus Gummi oder einem ähnlichen elastischen Material weisen ein zentrisches Loch
52 auf, welches vom Stufenkolbenschaft 33 der Stufenkolben 3 durchgriffen wird. Vom zentrischen Loch 52
ausgehend sind mehrere axiale Durchlässe 51 ausgebildet, die bei eingebautem Stufenkolben 3 eine Verbindung
zwischen den beiden Dichtungsringseiten herstellen, die bei anliegendem Stufenkolbenkopf 31 jedoch
dicht verschlossen ist. Der radial äußere Rand der Scheiben v\ d, wie in F i g. 1 erkennbar, zwischen mittlerem
Gehäuseteil Il und Endteil 12 fest eingespannt. Strichliert
angedeutet ist die bereits erwähnte axiale Durchbrechung 53.
Das in Fig. 2 dargestellte Tandem-Druckmindererventil
stimmt in den wesentlichen Bestandteilen mit dem in F i g. 1 gezeigten Ventil überein, so daß einander entsprechende
Teile mit den gleichen Bezugsziffern versehen wurden. Im Gegensatz zu Fig. I sind die Endteile
12 nicht als in das mittlere Gehäuseteil einschraubbare Schraubstopfen ausgebildet, sondern eher als kappenar-
\\afz Decke! mit einem ko?.xi?.! zurdürcht^h^n^n Ax'l··!-
bohrung im mittleren Gehäuseteil 11 verlaufenden nicht
weiter bezifferten Sackloch.
Während die Stufenkolben 3 im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 lediglich mit ihren Stufenkolbenschäften
33 gelagert und geführt sind, ihre Stufenkolbenköpfe 31 dagegen freiliegen, sind in F i g. 2 die Stufenkolbenköpfe
31 in den vorerwähnten axialen Sacklöchern der Endteile 12 druckdicht und gleitend gelagert. Der Durchmesser
der Stufenkolbenköpfe 31 ist dabei mindestens so groß bemessen wie der stirnseitige Außendurchmesser
der Führungsbuchsen 2, deren Enden wie in Fig. 1 jeweils -inen umlaufenden Ringraum 21 aufweisen. In diesem
Ausführungsbeispiel sind sowohl die Eingangsbohrungen I und II als auch die Ausgangsbohrungen IH und
IV axial verlaufend in den beiden Endteilen 12 angeordnet. Die beiden Ausgangsbohrungen III und IV sind dabei
so geführt, daß sie jeweils in einer zwischen dem Stufenkolbenkopf 31 und dem Boden des axialen Sacklochs
gebildeten ersten Kammer 71 münden, während die zugeordneten Eingangsbohrungen I und Il in einer
zweiten Kammer 72 münden, welche im Trennfugenbereich zwischen dem mittleren Gehäuseteil 11 und dem
Endteil 12 ausgebildet ist und druckmäßig ständig mit dem vorerwähnten Ringraum 21 in Verbindung steht.
Die Stufenkolbenköpfe 31 sind jeweils mit von der einen zur anderen Seite führenden axialen Kanälen 34 versehen,
welche schaftnah angeordnet sind. Im Boden des axialen Sacklochs ist jeweils ein elastischer Anschlag 14
für den Stufenkolbenkopf 31 vorgesehen. Die mit den Stufenkolbenkopf 31 in Berührung kommende Fläche
dieses Anschlages ist kleiner als die Querschnittsfläche des Stufenkolbenschafts 33 bemessen, so daß bei am
Anschlag 14 anliegenden Stufenkolben 3 die wirksame schaftseitige Stirnfläche des Stufenkolbenkopfes 31
kleiner ist als die der ersten Kammer 71 zugewandten wirksamen Stirnfläche des Stufenkolbenkopfes 31. In
der schaftseitigen Stirnfläche des Stufenkolbenkopfes 31 ist jeweils in Höhe der Stirnfläche der benachbarten
Führungsbuchse 2 ein Dichtungsring 8 eingelassen, welcher durch einen auf dem Stufenkolbenschaft 33 sitzenden,
nicht weiter bezifferten Sicherungsring axial fixiert ist
Die Funktionsweise dieses Tandem-Bremsdruckmindererventils stimmt im wesentlichen mit der des in
F i g. 1 gezeigten Ventils überein. Bei nicht betätigtem Bremspedal liegen die Führungsbuchsen 2 stirnseitig an
den in den Stufenkolbenköpfen 31 eingelassenen Dichtungsringen 8, die als reine Ringscheiben aus Gummi
oder einem ähnlichen elastischen Material ausgebildet sind, dichtend an. Erst wenn der Druck in der zweiten
Kammer 72 bzw. in den Ringräumen 21 eine Höhe erreicht hat, die ausreicht, um die Kraft der zweiten Federvorrichtung
42 aufzuheben, werden die Führungsbüchsen 2 aufeinander zu bewegt, bzw. von den Dichtungsringen
8 abgehoben. Über die erste Kammer 71, die in den Stufenkolbenköpfen 31 angeordneten axialen
Kanäle 34 und die zweite Kammer 72 ist danach eine druckmäßige Verbindung zwischen der Eingangsbohrung
I bzw. Il und der Ausgangsbohrung III bzw. IV hergestellt.
Bei weiterer Steigerung des vom Hauptbremszylinder gelieferten Hydraulikdrucks baut sich der Druck im
Bereich der Ausgangsbohrungen zunächst in gleicher Weise auf wie im Bereich der Eingangsbohrungen.
Wie bereits zuvor erwähnt ist die der ersten Kammer 71 zugewandte wirksame Stirnfläche des Stufenkolbenkopfes
31 größer als die zugeordnete schaftseitige Stirnfläche, ςο HaO eine der Kraft der ersten Federvorrichtung
41 entgegenwirkende, mit wachsendem Eingangsdruck steigende Kraft an den Stufenkolben angreift. Bei
einer bestimmten Höhe des Hydraulikdruckes wird diese Kraft so groß, daß die Stufenkolben 3 gegen die
Wirkung der ersten Federvorrichtung 41 aufeinander zu
2s bewegt werden, so daß die an den schaftseitigen Stirnflächen
ihrer Stufenkolbenköpfe 31 angeordneten Dichtungsringe 8 gegen die Enden der ebenfalls bereits zurückgeschobenen
Führungsbuchsen 2 gepreßt werden, wodurch die druckmäßige Verbindung zwischen Eingang
und Ausgang unterbrochen ist.
Bei weiterer Steigerung des Eingangsdruckes baut sich im Bereich der Ringräume 21 schließlich wieder ein
so hoher Druck auf, daß die Stufenkolbenköpfe 31 mit den Dichtungsringen 8 von den Führungsbuchsen 2 abheben.
Dieses Wechselspiel von Anlegen und Abheben wiederholt sich bei weiterer Steigerung des Druckes in
der bereits geschilderten Weise.
Bei Beendigung des Bremsvorganges, d. h. bei Absenkung des Eingangsdruckes laufen im wesentlichen die
gleichen Vorgänge ab wie bei der in F i g. 1 gezeigten Anordnung. Da die Dichtungsringe 8 bei diesem Ausführungsbeispiel
räumlich anders angeordnet sind als in F i g. 1 und demzufolge bei Absenkung des Eingangsdruckes nicht in entsprechender Weise nachgeben kön-
nen, muß durch entsprechende Ausbildung der Dichtung 35 dafür gesorgt werden, daß ein Druckabbau im
Ausgangsöffnungsbereich auch dann stattfinden kann, wenn die erwähnte Druckabsenkung im Eingangsbereich
gerade dann stattfindet, wenn der Stufenkolbenkopf mit Dichtungsring 8 an der Führungsbuchse 2 anliegt.
Zweckmäßigerweise werden die Dichtungen 35 daher als Lippendichtungen ausgebildet, wie es in der Detailvergrößerung
gemäß F i g. 2a dargestellt ist. Die Lippen 36 der Lippendichtungen müssen dabei auf die Führungsbuchsen
2 weisen, so daß die im Ausgangsbohrungsbereich befindliche Hydraulikflüssigkeit bei einem
entsprechenden Drucküberschuß an diesen Lippen vorbei zum Eingangsbereich gelangen kann, was mit einer
entsprechenden Druckabsenkung im Ausgangsöffnungsbereich verbunden ist
Der Vollständigkeit halber ist in den F i g. 1 und 2 im mittleren Bereich des mittleren Gehäuseteiles 11 eine
der Entlüftung dienende radiale Bohrung 6 dargestellt, die nach außen durch einen Filter 61 abgedeckt ist
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Hydraulisches Tandem-Bremsdruckmindererventil, mit zwei jeweils mit ihrem Stufenkolbenkopf
zwischen einer mit dem Hauptbremszylinder in Verbindung stehenden Eingangsbohrung und einer mit
einem Radbremszylinder in Verbindung stehenden Ausgangsbohrung wirksamen Stufenkolben (Flatterkolben),
die mit ihrem Stufenkolbenschaft jeweils in innerhalb eines gemeinsamen Ventilgehäuses
gleichachsig angeordneten zylindrischen Führungsbuchsen axial verschiebbar gelagert sind und im Ruhezustand
unter der Wirkung einer sie axial auseinanderdrückenden ersten Federvorrichtung an ^
axialen Anschlägen anliegen und weiche sich bei Überschreiten eines bestimmten ersten Hydraulikdrucks
aufgrund wirksamer Differenzflächen gegen die Wirkung der ersten Federvorrichtung axial aufeinander
7U bewegen und dabei mit ihrem Stufenkolbenkopi
an ihnen zugeordneten Dichtungsflächen — eine Sperrung der bis dahin bestehenden
Verbindung zwischen Eingangs- und Ausgangsbohrung bewirkend — zur Anlage kommen, wobei
durch mit dem Stufenkolben zusammenwirkende gummielastische Dichtungselemente zwecks Abbaus
des Ausgangsdrucks dit Ausgangsbohrung mit der Eingangsbohrung druckmäßig verbindende
Durchlässe freigegeben werden, wenn während eines Absenkens des Eingangsdrucks eine bestimmte
Druckdifffenz zwischen dem dann höheren Ausgangsdruck und dem dann niedrigeren Eingangsdruck überschritten wird, Jadurch gekennzeichnet,
daß die voneinander abgewa dten Enden der Führungsbuchsen (2) in an sich bekannter Weise eine
stufenförmige Verringerung ihres Außendurchmessers aufweisen und die so gebildeten Ringräume (21)
ständig mit den Eingangsbohrungen (I, II) in Verbindung stehen, daß im Stufenkolbenkopf (31) jeweils zumindest ein
schaftnah von der einen zur anderen Seite führender axialer Kanal (34) vorgesehen ist, daß in die schaftseitige
Stirnfläche des Stufenkolbenkopfes (31) jeweils in Höhe der Stirnfläche der benachbarten Führungsbuchse
(2) ein Dichtungsring (8) eingelassen ist, daß im Boden des axialen Sacklochs jeweils ein elastischer
Anschlag für den Stufenkolbenkopf (31) vorgesehen ist, dessen mit dem Stufenkolbenkopf
(31) in Berührung gelangende Fläche kleiner ist als die Querschnittsfläche des Stufenkolbenschafts (33),
und daß eine Dichtung (Lippendichtung 35) zwischen dem Stufenkolbenkopf (31) und dem axialen
Sackloch so ausgelegt ist, daß sie bei Überschreiten der vorerwähnten Druckdifferenz unter elastischer
Verformung durch Überströmung des Stufenkolbenkopfes (31) einen axialen Durchlaß freigibt
(Fig. 2).
2. Bremsdruckmindererventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilgehäuse (1)
symmetrisch aufgebaut ist und ein mit einer axialen Bohrung zur Aufnahme der zylindrischen Führungsbuchsen (2) versehenes mittleres Gehäuseteil (11)
sowie zwei dieses Gehäuseteil stirnseitig abschließende Endteile (12) aufweist.
3. Bremsdruckmindererventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Endteüe (12) als in
das mittlere Gehäuseteil (11) einschraubbare Gewindestopfen ausgebildet sind und daß die Eingangsbohrungen
(I, II) als radiale Bohrungen im mittleren Gehäuseteil (11) und die Ausgangsbohrungen
(III, IV) als axiale Bohrungen in den beiden Endteilen (12) verlaufen (F ig. 1).
4. Bremsdruckmindererventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsflächen
als einerseits mit den Stufenkolbenköpfen (31) und andererseits mit den Führungsbuchsen (?) zusammenwirkende
Dichtungsringe (5) ausgebildet sind, die jeweils zwischen einer in der axialen Bohrung
des mittleren Gehäuseteils (11) vorgesehenen Bohrungsschulter
(13) und der in die axiaie Bohrung hineinragenden inneren Stirnfläche der Endteile (12)
eingespannt sind, derart, daß sie nicht nur für die Führungsbuchsen (2) und Stufenkolbenköpfe (31),
sondern zugleich auch für die Trennflächen zwischen den beiden Endteilen (12) und dem mittleren
Gehäuseteil (11) als Dichtungsglieder dienen und wobei die axiale Steifigkeit der Dichtungsringe (5) so
bemessen ist, daß sie bei Überschreiten der vorerwähnten Druckdifferenz unter elastischer Verformung
axiale Durchlässe (51 bzw. 53) freigeben (Fig. 1).
5. Bremsdruckmindererventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsringe (5)
als mit ihrem radial äußeren Rand eingespannte Scheiben ausgebildet sind, und daß die Scheiben ein
vom Stufenkolbenschaft (33) durchgriffenes zentrisches Loch (52) sowie zumindest einen unmittelbar
am oder eng benachbart zum Stufenkolbenschaft verlaufenden axialen Durchlaß (51) aufweisen, wobei
das zentrische Loch (52) sowie der axiale Durchlaß (51) so bemessen und angeordnet sind, daß sie bei
am Dichtungsring (5) zur Anlage gekommenen Stufenkolbenkopf (31) abgedichtet sind (F i g. 1,3).
6. Bremsdruckmindererventii nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils der Stufenkolbenkopf (31) im Durchmesser mindestens so groß bemessen ist wie der stirnseitige
Außendurchmesser der Führungsbuchse (2) und in einem im Endteil (12) vorgesehenen axialen Sackloch
druckdicht und gleitend gelagert ist, wobei jeweils die zugeordnete Ausgangsbohrung (III bzw.
IV) in einer zwischen Stufenkolbenkopf (31) und Boden des axialen Sacklochs gebildeten ersten Kammer
(71) und die zugeordnete Eingangsbohrung (I bzw. II) in einer im Trennfugenbereich zwischen
mittlerem Gehäuseteil (11) und Endteil (12) ausgebildeten
zweiten Kammer (72) mündet,
daß auch die Führungsbuchsen (2) axial verschiebbar gelagert sind und zwischen ihnen eine sie axial auseinanderdrückende zweite Federvorrichtung (42) wirksam ist, welche derart bemessen ist, daß die Führungsbuchsen (2) unterhalb eines ringraumseitig auf sie einwirkenden bestimmten zweiten Hydraulikdrucks, der niedriger als der erste Hydraulikdruck ist, mit ihren Stirnflächen an ihnen zugeordneten Dichtungsflächen — die Verbindung zwischen Eingangs- und Ausgangsbohrung (I, II; III, IV) unterbrechend — zur Anlage kommen,
und daß die Dichtungselemente (Dichtungsringe 5; Lippendichtungen 35) derart angeordnet und bemessen sind, daß die zur Freigabe der Durchlässe erforderliche Druckdifferenz mindestens so groß ist wie der bestimmte zweite Hydraulikdruck.
daß auch die Führungsbuchsen (2) axial verschiebbar gelagert sind und zwischen ihnen eine sie axial auseinanderdrückende zweite Federvorrichtung (42) wirksam ist, welche derart bemessen ist, daß die Führungsbuchsen (2) unterhalb eines ringraumseitig auf sie einwirkenden bestimmten zweiten Hydraulikdrucks, der niedriger als der erste Hydraulikdruck ist, mit ihren Stirnflächen an ihnen zugeordneten Dichtungsflächen — die Verbindung zwischen Eingangs- und Ausgangsbohrung (I, II; III, IV) unterbrechend — zur Anlage kommen,
und daß die Dichtungselemente (Dichtungsringe 5; Lippendichtungen 35) derart angeordnet und bemessen sind, daß die zur Freigabe der Durchlässe erforderliche Druckdifferenz mindestens so groß ist wie der bestimmte zweite Hydraulikdruck.
7. Bremsdruckmindererventii nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
axiale Länge der Führungobuchsen (2), die zweite Federvorrichtung (42) sowie die axiale Bohrung im
mittleren Gehäuseteil (11) so bemessen und angeordnet sind, daß bei Auftreten eines Lecks in einem
der beiden Bremskreise die mit dem intakten Bremskreis zusammenwirkende F"hrungsbuchse (2) axial
gegen die Führungsbuchse (2) des defekten Bremskreises verschiebbar ist, derart, daß diese mit ihrer
ringraumseitigen Stirnfläche an der ihr zugeordneten
Dichtungsfläche dichtend zur Anlage kommt.
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DE19782833178 DE2833178C2 (de) | 1978-07-28 | 1978-07-28 | Hydraulisches Tandem-Bremsdruckmindererventil |
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Publications (2)
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DE2833178A1 DE2833178A1 (de) | 1980-02-07 |
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1978
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Also Published As
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