DE2830419C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elastische Walze für
einen Kalander zum Bearbeiten von Magnetbändern nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Walze ist aus der GB-PS 14 37 316 bekannt.
Diese Walze weist einen Walzenkern aus einem
Eisen- oder Stahlwerkstoff und ein daran befestigtes
Walzenaußenteil aus Polyurethan auf, wobei die
Shore-D-Härte des Walzenaußenteils 70 bis 80 beträgt.
Eine solche Walze ist insofern nachteilig, als der das
Walzenaußenteil bildende Kunststoff zu stark
deformierbar ist. Dadurch kann es zu Qualitätseinbußen
auf der Oberfläche der damit kalanderten Magnetbänder
kommen. Ferner ist aus der US-PS 36 73 025 eine mit
Polyurethangummi beschichtete Walze bekannt, bei der
wenigstens eine mit einem wärmehärtenden Kunstharz
beschichtete Faserschicht auf den metallischen
Walzenkern aufgewickelt ist. Diese Faserschicht soll
einen guten Haftgrund für die äußere
Polyurethangummi-Beschichtung bilden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
elastische Walze der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
die eine minimale Deformierbarkeit sowie eine hohe
mechanische Festigkeit aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer elastischen
Walze der oben erwähnten Art durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Dadurch ist es möglich, die mechanische Festigkeit und
die Deformierbarkeit, insbesondere bei erhöhten
thermischen Belastungen, erheblich zu verbessern, da
eine Selbstaufheizung der Walze im Betrieb weitgehend
verhindert ist und dadurch die Kalandermaschine mit
hohem Walzendruck bzw. mit erhöhter Walzendrehzahl
betrieben werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes
sind den Unteransprüchen 2 bis 4 zu entnehmen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die Zeichnung
näher erläutert, deren einzige Figur einen
schematisierten Schnitt durch eine elastische Walze
zeigt.
Das den Walzenaußenteil bildende Kunstharz besitzt eine
Shore-D-Härte von wenigstens 80. Der aus einem
Fasermaterial bestehende innere Walzenteil weist eine im
Vergleich zu dem Kunstharz höhere Wärmebeständigkeit
auf. Die Walze weist ferner einen Walzenkern auf. Das
Kunstharz hat einen linearen Wärmedehnungskoeffizienten
von wenigstens 8 × 10⁵/°C, vorzugsweise von 8 × 10-5/°C
oder mehr. Durch diese Kombination aus Kunstharz und
Fasermaterial werden gleichzeitig eine hohe
Dauerfestigkeit, eine befriedigende
Druck-Widerstandsfähigkeit sowie Oberflächenglätte der
Walze erzielt.
Gemäß der Figur ist ein Fasertuch um einen Walzenkern 5
gewickelt, dessen zylindrische Schicht (Fasermaterial 2)
eine Dicke zwischen 20 und 30 mm aufweist. Das
Fasermaterial 2 ist mit einem Polyamidharz getränkt und
in einem solchen Kunstharz eingebettet, um eine
elastische Kalanderwalze 1 zu bilden. Das Fasermaterial
liegt aber nicht auf der Oberfläche der Walze 1 vor, um
zu vermeiden, daß die Walze 1 eine unerwünschte
Oberflächenrauhigkeit erhält. Um die angestrebte
Oberflächenglätte zu gewährleisten, ist zwischen der
Oberfläche der Walze und der äußeren Oberfläche der
Faserschicht 2 ein Walzenaußenteil mit einer
Außenschicht 3 ausgebildet, welches allein aus dem
Kunstharz besteht und eine Dicke von 10 bis 15 mm
aufweist.
Auf dem Walzenkern 5 ist ein Paar Endplatten 4
vorgesehen, um Axialverschiebungen des Walzenaußenteils
3 zu verhindern und die durch die Selbsterwärmung der
Walze entstehende Wärme abzuleiten.
Die zuvor erwähnten Vorteile einer solchen elastischen
Walze werden durch die nachstehend beschriebenen
Beispiele verdeutlicht.
Ein Fiberglastuch in Form einer Bandschnur mit einer
Stärke von 1 bis 2 mm wird vier- oder fünfmal um einen
Walzenkern aus unlegiertem Stahl, der eine Länge von
1100 mm und einen Durchmesser von 220 mm besitzt, gewun
den, um eine Faserschicht zu bilden. Der die Faser
schicht tragende Kern wird in einer Form mit Polyamid
harz gepreßt, um eine elastische Walze zu formen, deren
Außendurchmesser 300 mm beträgt und bei der die Dicke
des Oberflächenteils der Walze zwischen 15 und 20 mm
liegt, ohne daß in diesem Teil Teile der Faserschicht
vorhanden sind.
Tabelle 1 zeigt Daten von Magnetbändern, die durch eine
in der obenerläuterten Weise gefertigte Kalanderwalze
gefertigt wurden. Diesen Daten sind Daten gegenüberge
stellt, die unter Verwendung einer Walze erzielt wurden,
welche aus auf den Kern geformtem Nylon hergestellt
wurde.
Bei diesen Tests wurde der Kalandervorgang unter Anfangs
bedingungen von 4,41 N/mm² Walzendruck und 600 mm Walzenlänge
durchgeführt.
Um die Beziehungen zwischen der Härte des Walzenaußenteils
und dem durch die Walze
verarbeiteten Band sowie der Dauerfestigkeit der Walze selbst
zu ermitteln, wurden die Videoempfindlichkeiten der mit
einer erfindungsgemäßen Walze kalanderten Magnetbänder ge
messen. Das Kalandern wurde durchgeführt bei einer konstan
ten Kalander-Temperatur, einem konstanten Walzendruck und
einer konstanten Kalandergeschwindigkeit mit verschiedenen
Walzenhärten. Bei diesen Tests wurden die Walzen selbst be
obachtet.
Die Meßergebnisse und die Walzenzustände sind in den Tabellen 2
bzw. 3 dargestellt.
Zur Vorbereitung des Messens der Videoempfindlichkeit des
Bandes wurde das Band auf 19 mm Breite nach dem Kalandern
geschlitzt. Die geschlitzten Bänder wurden in eine
Videokassette nacheinander eingelegt, und es
wurde ein Videosignal von 5 MHz mittels einer Video-Kassettenrecorders auf die Bänder aufgezeichnet.
Tabelle 3 | |
Die Zustände der Kalanderwalze bei verschiedenen Walzenhärten | |
Walzenhärte | |
Walzenzustände nach etwa 2 Arbeitsstunden | |
60 | |
unbrauchbar aufgrund beträchtlicher Hitzeerzeugung und thermischer Deformation der Walze | |
70 | Verformt aufgrund beträchtlicher Hitzeerzeugung, um den Mittelabschnitt der Walze |
80 | stabiler Oberflächenzustand. Die Oberflächentemperatur: 60-65°C, etwas höher als die Einstelltemperatur |
90 | stabiler Oberflächenzustand. Oberflächentemperatur: 60-62°C, geringfügig höher als die Einstelltemperatur. |
Wie man deutlich aus den Tabellen 2 und 3 ersieht, sollte
der Walzenaußenteil
wenigstens eine Shore-Härte von 80 aufweisen. Weiterhin sieht
man, daß, wenn die Oberflächenhärte kleiner ist als 80, das
kalanderte Magnetband keine für die Praxis annehmbare Video
empfindlichkeit besitzt und die Walze selbst deformiert oder
gebrochen werden kann, falls sie für einen längeren Zeitbe
reich verwendet wird, wodurch das Kalandern unmöglich wird.
Neben dem obenerwähnten Polyamidharz können als weitere
Kunststoffe mit der gewünschten Oberflächenhärte auch Poly
urethan, synthetischer Hartgumme u. a. verwendet werden.
Fasermaterial, welches eine bessere Hitzebeständigkeit
aufweist als die obenerwähnten Kunststoffe und welches sich
für eine erfindungsgemäße Kalanderwalze eignet, ist bei
spielsweise Fiberglas, Kunstseidenfaser, Kohlenstoffaser,
Stahlband u. ä. Jedes dieser Fasermaterialien kann in Form
von Kanevas, Tuch, Faden oder Watte verwendet werden und um
den Walzenkern in Form von Schichten gewickelt werden. Ob
schon im oben erläuterten Beispiel der mit fünf Schichten
versehene Walzenkern in Harz gegossen wurde, um die Walze
herzustellen, ist es auch möglich, die eingegossene Faser
schicht vorzubereiten und sie dann auf dem Walzenkern durch
Schrumpfen oder Pressen zu befestigen.
Mit der erfindungsgemäßen Kalanderwalze ist es möglich,
ein Magnetband unter hohem Walzendruck zu kalandern, was
zu einer Verbesserung der Packungsdichte der magnetischen
Schicht des Magnetbandes führt. Weiterhin ermöglicht die
erfindungsgemäße Kalanderwalze eine hohe Kalandergeschwin
digkeit, was sich vorteilhaft auf die Effizienz der
Bandherstellung auswirkt.
Weiterhin wird das Magnetband beim Kalandern unter Ver
wendung der erfindungsgemäßen Kalanderwalze weniger ver
formt, und weil daher die bleibende Deformation des Band-
Grundmaterials vernachlässigbar ist, erleichtert sich das
Aufwickeln des Bandes. Da in der Kalanderwalze nur eine
geringfügige Temperaturerhöhung auftritt und die Tempe
raturverteilung über die Breite der Walze gleichförmig ist,
besteht die Möglichkeit einer kontinuierlichen Arbeitsweise
beim Kalandern wobei das hierdurch geschaffene Magnetband
sich durch hohe Qualität auszeichnet und keine
Farbveränderungen aufweist.
Claims (4)
1. Elastische Walze für einen Kalander zum Bearbeiten
von Magnetbändern mit einem Kern und einem auf dem Kern
befestigten, aus einem Kunstharz bestehenden
Walzenaußenteil mit einer Shore-D-Härte von wenigstens
80, dadurch gekennzeichnet, daß in das Kunstharz des
Walzenaußenteils ein Fasermaterial (2) mit einer Dicke
von 20 bis 30 mm eingebettet ist, wobei die Außenschicht
(3) der Walzenoberfläche bis in eine Tiefe von 10 bis
15 mm frei von Fasern ist.
2. Elastische Walze nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fasermaterial (2) in einer
Vielzahl von Schichten um den Walzenkern (5) gewickelt
ist.
3. Elastische Walze nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kunstharz Polyamidharze,
Polyurethanharze oder synthetische Hartgummis umfaßt.
4. Elastische Walze nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fasermaterial Kunstseide,
Fiberglas, Kohlenstoffasern oder feine Stahlbänder
umfaßt.
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