DE2829163A1 - Verfahren zur gewinnung eines geloesten stoffes aus einer waessrigen loesung - Google Patents
Verfahren zur gewinnung eines geloesten stoffes aus einer waessrigen loesungInfo
- Publication number
- DE2829163A1 DE2829163A1 DE19782829163 DE2829163A DE2829163A1 DE 2829163 A1 DE2829163 A1 DE 2829163A1 DE 19782829163 DE19782829163 DE 19782829163 DE 2829163 A DE2829163 A DE 2829163A DE 2829163 A1 DE2829163 A1 DE 2829163A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- emulsion
- phase
- aqueous
- inner phase
- aqueous solution
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D61/00—Processes of separation using semi-permeable membranes, e.g. dialysis, osmosis or ultrafiltration; Apparatus, accessories or auxiliary operations specially adapted therefor
- B01D61/38—Liquid-membrane separation
- B01D61/40—Liquid-membrane separation using emulsion-type membranes
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B3/00—Extraction of metal compounds from ores or concentrates by wet processes
- C22B3/20—Treatment or purification of solutions, e.g. obtained by leaching
- C22B3/26—Treatment or purification of solutions, e.g. obtained by leaching by liquid-liquid extraction using organic compounds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B15/00—Obtaining copper
- C22B15/0063—Hydrometallurgy
- C22B15/0084—Treating solutions
- C22B15/0089—Treating solutions by chemical methods
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P10/00—Technologies related to metal processing
- Y02P10/20—Recycling
Description
Die Erfindung betrifft die Gewinnung gelöster Stoffe aus ihren wässrigen Lösungen unter Anwendung einer sogenannten
"Flüssigmembran"-Technik.
Uorrnan L. Li und seine Mitarbeiter waren die Bahnbrecher
der "illüssigmembranII-Technik, die in einer Reihe
von Patenten einschließlich der US-PS 3 779 907 beschrieben wurde. Diese Patentschrift beschreibt ein Verfahren
zur Entfernung eines gelösten Stoffes durch Inberührungbringen der Lösung mit einer Wasser-in-öl-Emulsion aus
einer wässrigen, von einer ein oberflächenaktives Mittel enthaltenden, hydrophoben äußeren Phase umgebenen inneren
Phase, wobei die äußere Phase für den gelösten Stoff durchlässig ist und die innere Phase einen Reaktionsteilnehmer
aufweist, der den gelösten Stoff zu einem nicht durchdringungsfähigen Stoff umsetzt. Es heißt, daß auf diese
Weise der gelöste Stoff die äußere Phase durchdringt und in der inneren Phase zu einem nicht durchdringungsfähigen Stoff
umgesetzt wird. Nach dieser Berührung wird die Emulsion dann von der wässrigen Lösung getrennt, die nun an dem gelösten
Stoff verarmt ist, und die Emulsion kann danach regeneriert werden. Ein Verfahren zur Regenerierung der
Emulsion besteht darin, die Emulsion zu brechen, was in Spalte 7, Zeile 29 erwähnt ist. In der US-PS 3 779 907
ist jedoch kein Verfahren zum Brechen der Emulsion erwähnt.
809883/0932
^829183
In der vorgenannten US-PS 3 779 907 ist vorgeschlagen,
Kupfer aus einer wässrigen Lösung unter Benutzung einer Wasser-in-öl-Emulsion abzutrennen, die als äußere
Phase ein aromatisches oder olefinisches Lösungsmittel aufweist (Spalte 3» Zeilen 29 bis 33)· Ein Verfahren zur
Umsetzung der Ionen in die gewünschte nicht durchdringungsfähige Form in der inneren Phase ist die Fällung der Kupferionen
mit Sulfidionen (Spalte 5» Zeilen 1 bis 6). Eine Variante dieses Verfahrens beinhaltet die Einhaltung einer
pH-Differenz zwischen der inneren Phase und der wässrigen Lösung, wobei der pH-Wert an der Grenzfläche zwischen wässriger
Lösung und äußerer Phase die Löslichkeit der Ionen in der die Ionenaustauschverbindung enthaltenden äußeren
Phase begünstigt und der pH-Wert an der Grenzfläche zwischen der äußeren Phase und der inneren Phase die Desorption
der Ionen aus der äußeren Phase und die anschließende Löslichmachung in der inneren Phase begünstigt (Spalte 5»
Zeilen 12 bis 21). Unter den zur Verwendung vorgeschlagenen oberflächenaktiven Mitteln ist Span 80, das ein mit Äthylenoxid
kondensierter Fettsäureester des Anhydrosorbits sein
soll (Spalte 5, Zeilen 63 bis 65).
Die Verwendung einer flüssigen, oberflächenaktiven Membran zur Wasserentsalzung ist von Li und Mitarbeitern
in der US-PS 3 4-54- 489 offenbart. Bei diesem Verfahren
wird die Salzlösung mit einer hydrophoben, oberflächen-
809883/0932
aktiven Lösung emulgiert, so daß die zu behandelnde Salzlösung
die innere Phase einer Emulsion bildet, die dann
mit einem Waschlösungsmittel in Berührung gebracht wird. Wasser und Salzlösung durchdringen die oberflächenaktive
Membran und gehen in das Waschlösungsmittel. Die Emulsion, deren innere Phase nun an Wasser verarmt ist, wird von dem
Waschlösungsmittel getrennt und geht zu einem Entemulgator, der als elektrostatischer Niederschlagsapparat ausgebildet
sein kann. Das Verfahren soll bei der Meerwasserentsalzung anwendbar sein "wie auch für die Extraktion von Erz oder
Mineralien aus ihren wässrigen Lösungen" (Spalte 5* Zeilen
34 bis 36).
Andere auf den Namen von Li und Mitarbeitern lautende Patente sind die TJS-PSen 3 389 078, 3 410 794, 3 617 546,
3 637 488, 3 650 091, 3 696 028, 3 719 590, 3 733 776,
3 740 315, 3 740 329, 3 897 308, 3 942 527, 3 959 173, 3 969 265 und 4 014 785 sowie die US-Reissue-PSen 27 888
und 28 002.
Aufsätze von Li und Mitarbeitern über flüssige Membrane sind auch in der Literatur erschienen, z.B. in Ind.
Eng. Process Des. Develop., Bd. 10, Nr. 2 (1971) S. 215-221 und Separation Science 2 (6)(1974) S. 505-519»
809883/0932
2- B 2 3 1 6 3
Die TJS-PS 4 001 109 trägt ebenfalls den Namen von
Li und Mitarbeitern.Sie beschreibt ein Verfahren zur Entemulgierung
einer Emulsion, die eine Wasser-in-Öl- oder eine Öl-in-Wasser-Emulsion sein kann. Dieses Verfahren soll
sich besonders zum Brechen von Emulsionen bei Flüssigmembran-Emulsionssystemen eignen, die in der oben erwähnten US-PS
3 779 907 definiert sind. Es soll schwierig sein, die bei den verschiedenen Flüssigmembran-Verfahren eingesetzten
Emulsionen zu brechen. Li und Mitarbeiter geben weiter an (Spalte 2, Zeile 63 bis Spalte 3, Zeile 23):"Das Flüssigmembran-Wasserbehandlungsverfahren
erfordert zu seiner wirksamen Funktion eine Wasser-in-öl-Emulsion, bei der das
öl zur Erfüllung seiner Membranfunktion unter unterschiedlichen Bedingungen von Wärme, Druck und Rührung als kontinuierliche
Phase der Emulsion unversehrt bleibt. Daher wird angegeben, daß die für dieses Verfahren brauchbaren Emulsionen
besonders beständig sind. Die Bildung beständiger Flüssigmembran-Emulsionen ist für sich eine besondere Technik,
und die Schwierigkeiten und deren Lösungen können in der US-PS 3 779 907 gefunden werden. Während diese Emulsionen
auf Grund ihrer Beständigkeit für Flüssigmembran-Verfahren geeignet sind, ergeben sich große Probleme, wenn
man sie zur Trennung der Öl- und Wasserphase brechen muß, um die darin vorliegenden Bestandteile getrennt zu gewinnen.
Bekannte Emulsionsbrechverfahren, die Erhitzen, mehrwertige ausflockende Salze, elektrostatische Fällung, Zentrifugieren
809883/0932
umfassen, sind zum Brechen dieser Emulsionen völlig ungeeignet." Die bekannte Lehre geht daher dahin, daß die bei
Flüssigmembran-Verfahren eingesetzten Emulsionen, wie sie in der US-PS 3 779 907 beschrieben sind, nicht durch elektrostatisches
Niederschlagen gebrochen werden können.
Die Emulsion wird bei einem Flüssigmembran-Verfahren von der wässrigen Beschickungslösung getrennt und muß dann
gebrochen werden, um die innere Phase zu gewinnen. In der US-PS 4 001 109 lehren Li und Mitarbeiter, daß Emulsionen
für Flüssigmembran-Verfahren, wie sie in der US-PS 3 779
beschrieben sind, so zusammengesetzt sein müssen, daß sie besonders beständig sind. Dies bedeutet aber, daß das
Brechen der Emulsion problematisch wird. Daher wird der Weg vorgeschlagen, ein Lösungsmittelgemisch zuzusetzen,
was wiederun bedeutet, daß diese Lösungsmittel aus den getrennten Phasen der Emulsion z.B. durch Destillation
zurückgewonnen werden müssen. Ein solcher Vorschlag ist daher verhältnismäßig kompliziert und mit einem beträchtlichen
Energieverbrauch verbunden, da er die Destillation einschließt.
Es besteht daher ein Bedarf für ein Flüssigmembranverfahren, bei dem die Emulsionsbrechung einfach erfolgen
kann ohne Zugabe weiterer Lösungsmittel oder Chemikalien zu dem System und ohne Aufwand übermäßiger Energiemengen.
809883/0932
^829163
Es wurde nun überrachenderweise gefunden, daß es "bei
geeigneter Ausbildung der Emulsion möglich ist, ein Flüssigmembran-Verfahren erfolgreich bei der Extraktion gelöster
Stoffe aus ihren wässrigen Lösungen einzusetzen und diese Stoffe durch ein Verfahren zu gewinnen, das die Emulsionsbrechung mittels elektrostatischer Mederschlagung umfaßt.
Es wurde auch überraschenderweise gefunden, daß durch Bildung der Emulsion mit einer relativ kleinen Tröpfchengröße
der inneren Phase und einer relativ engen Pröpfchengrößenverteilung die Emulsionsbeständigkeit während der Berührung
mit der wässrigen Beschickungslösung verbessert wird, ohne daß man übermäßige Mengen eines oberflächenaktiven
Mittels oder viskositatserhöhende Additive zugeben muß,
und gleichzeitig die Kinetik des Stoffübergangs durch die flüssige Membran bedeutend verbessert wird.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Gewinnung eines gelösten Stoffes aus seiner wässrigen Lösung vorgesehen,
das folgende Stufen umfaßt: Inberührungbringen der wässrigen Lösung mit einer Emulsion aus Tröpfchen einer wässrigen
inneren Phase, die von einer mit der wässrigen Lösung nicht mischbaren, für den Stoff durchlässigen, hydrophoben äußeren
Phase umgeben ist, wobei die wässrige innere Phase einen den genannten Stoff nicht durchdringungsfähig machenden Bestandteil
aufweist und die Tröpfchengröße der inneren Phase in
809883/0932
OHlGlNAL SNSFECTED
der Emulsion in dem Bereich von etwa 0,3 bis etwa 10 um mit
der Mehrheit der Tröpfchen in dem Bereich von etwa 0,8 bis
etwa 3 jtm liegt, die äußere Phase durchdringt und in der
inneren Phase undurchdringungsfähig gemacht wird, Trennen
der Emulsion von der an dem genannten Stoff verarmten wässrigen Lösung, Überführen der abgetrennten Emulsion in eine
elektrostatische Koaleszenzzone, in der ein elektrostatisches Feld unterhalten wird, wodurch die Koaleszenz der Tröpfchen
der wässrigen inneren Phase begünstigt wird, und Gewinnung der den genannten Stoff enthaltenden, koalisierten inneren
Phase aus der elektrostatischen Koaleszenzzone.
Die Erfindung schafft ferner ein kontinuierliches Verfahren zur Gewinnung eines gelösten Stoffes aus seiner
wässrigen Beschickungslösung, das darin "besteht, daß man eine mit der wässrigen Lösung unmischbare, für den genannten
Stoff durchlässige, hydrophobe äußere Phase und eine wässrige innere Phase, die einen zur Förderung der Desorption
des genannten Stoffes aus der äußeren Phase in die innere Phase geeigneten Bestandteil aufweist, einer Emulgierungszone
zuführt, die innere und die äußere Phase in der Emulgierungszone unter Bildung einer Emulsion des
Wasser-in-Öl-Typs mit einer Tröpfchengröße der inneren
Phase in dem Bereich von etwa 0,3 /um "bis etwa 10 Jim mit
der Mehrheit der Tröpfchen in dem Bereich von etwa 0,8 bis etwa 3 um mischt, die wässrige Lösung mit der Vasser-in-öl-
8098 83/0932
Emulsion in einer Berührungszone in Berührung bringt, wobei
der genannte Stoff die äußere Phase durchdringt und in der inneren Phase nicht durchdringungsfähig gemacht wird, die
Emulsion von der nun an dem genannten Stoff verarmten wässrigen Lösung in einer Trennzone abtrennt, die abgetrennte
Emulsion einer elektrostatischen Eoaleszenzzone zuführt, in der ein elektrostatisches Feld mit einem Spannungsabfall
von wenigstens 1 Kilovolt ge cm besteht, wodurch die
Koaleszenz der Tröpfchen der inneren Phase gefördert wird, die äußere Phase und die den genannten Stoff enthaltende
vereinigte innere Phase aus der elektrostatischen Koaleszenzzone gewinnt und die äußere Phase in die Emulgierungszone
zurückführt.
Wie ersichtlich benutzt die Erfindung ein Flüssigmembran-Verfahren
zur Gewinnung des gelösten Stoffes aus der wässrigen Beschickungslösung, wobei die innere Phase
einen Bestandteil enthält, der dem Stoff die Fähigkeit nimmt, einen anderen zu durchdringen. Ein solcher Bestandteil
kann ein Reaktionsmittel sein, das sich mit dem Stoff umsetzt und diesen in der inneren Phase in eine undurchdringungsfähige
Form überführt. Wenn beispielsweise der gelöste Stoff Ammoniak oder ein Amin aufweist, kann die
innere Phase eine saure Lösung sein, deren pH—Wert kleiner als der der wässrigen Lösung ist, so daß sich das Ammoniak
oder Amin mit den Wasserstoffionen unter Bildung von Ammonium-
809883/0932
oder substituierten Ammoniumionen umsetzt. Wenn der gelöste
Stoff ein Metallion aufweist, kann die innere Phase ein Anion enthalten, das mit dem Metallion einen Niederschlag "bildet.
Alternativ kann der den Stoff undurchdringungsfähig machende Bestandteil ein solcher sein, der die Desorption
des Stoffes aus der äußeren Phase in die innere Phase fördert.
Wenn beispielsweise der gelöste Stoff ein Metall, wie z.B. Kupfer, und die Beschickungslösung eine Kupfersulfatlösung
ist, kann die innere Phase eine saure Lösung mit einem pH-Wert sein, der kleiner als der der wässrigen Beschickungslösung
ist.
Man wählt die hydrophobe äußere Phase der Emulsion derart, daß sie für den gelösten Stoff durchlässig ist
und eine Vasser-in-Öl-Emulsion liefert, die ausreichend
beständig ist, so daß sie bei der Berührung mit der den gelösten Stoff enthaltenden, wässrigen Beschickungslösung
im wesentlichen unversehrt bleibt, jedoch nicht so beständig ist, daß sie nicht leicht durch elektrostatische Koaleszenz
in Gegenwart des in der Koaleszenzzone bestehenden elektrostatischen Feldes gebrochen wird. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist es demzufolge erwünscht, eine extrem hohe Beständigkeit der Emulsion zu vermeiden.
Im allgemeinen enthält die hydrophobe äußere Phase
gewöhnlich ein öllösliches, wasserunlösliches, oberflächen-
809883/0932
1 6 3
aktives Mittel als Emulgator. Ferner enthält sie gewöhnlich ein Transportmittel für den gelösten Stoff. Zusätzlich kann
sie ein inertes hydrophobes Lösungsmittel und ein oder mehrere weitere weniger bedeutende Additive enthalten, wie z.B.
einen. Beschleuniger für das Transportmittel.
Das Verfahren eignet sich für jeden gelösten Stoff (das Gelöste), der in der hydrophoben, mit Wasser nicht
mischbaren äußeren Phase durchdringungsfähig und in der wässrigen inneren Phase nicht durchdringungsfähig gemacht
werden kann. Vorzugsweise ist der Stoff ionisch. So kann der Stoff irgendein ionischer Stoff sein, der durch Ionenaustauschverfahren
gewinnbar ist. Der Stoff kann anionischer oder kationischer Natur sein.
Als Beispiele für kationische Stoffe, die unter Benutzung des erfindungsgemäßen Verfahrens gewonnen werden
können, sind Silber, Kadmium, Chrom, Blei, Zinn, Quecksilber, Kupfer, Calcium, Zink, Uran, Kobalt, Eisen und Nickel
zu erwähnen. Das Verfahren kann beispielsweise zur Entfernung
von Chrom-Ionen aus Kühlwasser und von Eisen aus Tonaufschlämmungen dienen. Das Verfahren ist für die Gewinnung
von Kupfer aus seinen Lösungen von besonderer Bedeutung.
Kupfer kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
809883/0932
aus sehr verschiedenen kupferhaltigen Flüssigkeiten gewonnen
werden. Das Verfahren ist jedoch von "besonderem Vorteil "bei
der Kupfergewinnung aus Erzlaugungsflüssigkeiten und Trog-Laugungsflüssigkeiten
sowie aus Raffinaten aus Solventextraktionsanlagen und anderen Atfallflüssigkeiten. Typischerweise
wird eine kupferhaltige Erzlaugungsflüssigkeit erzeugt durch Inberührungsbringen eines kupferhaltigen Erzes mit
einer Säurelösung, z.B. einer Lösung verdünnter Schwefelsäure,
oder mit einer ammoniakalischen Lösung, z.B. einer ammoniakalischen Ammoniumcarbonatlösung. Diese kupferhaltigen Erzlaugungsflüssigkeiten können von etwa 4 ppm oder
weniger bis zu etwa 3000 ppm oder mehr Kupfer enthalten (entsprechend bei einer kupferhaltigen Schwefelsäure-Laugungsflüssigkeit
etwa 10 ppm Kupfersulfat oder weniger bis zu etwa 7500 ppm Kupfersulfat oder mehr). Irog-Laugungsflüssigkeiten
können beispielsweise bis zu etwa 30 000 ppm
Kupfer enthalten (oder im Falle einer Schwefelsäure enthaltenden Trog-Laugungsflüssigkeit bis zu etwa 75 000 ppm
Kupfersulfat). In jedem Falle können anstelle von Schwefelsäure
alternativ Ammoniumsalzlösungen, wie z.B. der Ammoniumcarbonat e, als Laugungsflüssigkeit dienen.
Als Beispiele nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewinnbarer anionischer Stoffe können erwähnt werden Cyanid-,
Nitrat-, Sulfat-, Chloridionen und metallhaltige komplexe Anionen (wie FlTO2(SO^)3I ' ' '' , CuCl2 1, CuCl3 1, ZnCl '
809883/0932
und FeCl^1) und dergl.. Das Verfahren ist beispielsweise
anwendbar auf die Entfernung von Cyanidionen aus Abwässern.
Das oberflächenaktive Mittel muß ein öllösliches, wasserunlösliches oberflächenaktives Mittel sein. Vorzugsweise
hat das oberflächenaktive Mittel ein HLB-Verhältnis (Hydrophil-zu-Lyophil-Bilanz) in dem Bereich von etwa 1,75
bis zu etwa 7· HLB-Verhältnisse können nach einer von zwei Methoden
berechnet werden. Die erste Methode ist die sogenannte "Gruppenbeitragsmethode", die von Davies in "Proceedings
of the Second International Congress on Surface Activity" Bd. 1,(1957) S. 426 beschrieben ist. Das HLB-Verhältnis
von oberflächenaktiven Mitteln kann auch durch eine experimentelle Methode bestimmt werden, die von Griffin
beschrieben ist (J. Soc. of Cosmetic Chemists, Bd. 1,(194-9),
Seite 311 und Bd. 5,(1954-) Seite . Bei den meisten oberflächenaktiven
Stoffen besteht normalerweise eine gute Übereinstimmung zwischen den nach der Gruppenbeitragsmethode
bestimmten und den nach der oben erwähnten, von Griffin beschriebenen experimentellen Methode bestimmten
HLB-Verhältnissen.
Vorzugsweise liegt das HLB-Verhältnis des oberflächenaktiven Mittels in dem Bereich von etwa 3,5 bis etwa
809883/0932
Typische, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ersetzbare,
öllösliche oberflächenaktive Mittel sind u.a. Sorbitanmonolaurat, Sorbitanmonooleat, die unter der Handelsbezeichnung
"Crill 4-" von Croda Chemicals Limited verkauften
Sorbitmonoester und die unter den Handelsbezeichnungen Span 20, Span 80 und Tween verkauften Produkte. Nach
den Angaben der Hersteller sind die Span-Produkte Fettsäureester des Sorbitans. Das als Span 80 verkaufte Produkt ist
ein Fettsäureester des Anhydrosorbits, während das als Tween
verkaufte Produkt vermutlich ein Äthylenoxidaddukt eines
solchen Esters ist.
Andere öllösliche oberflächenaktive Mittel mit einem
HLB-Verhältnis in dem Bereich von etwa 1,75 bis etwa 7 sind u.a. Sorbitanmonopalmitat, Glycerinmonostearat und Propylenglykolmonostearat.
Sorbitanmonopalmitat hat einen HLB-Wert von 6,7· Propylenglykolmonostearat ist etwas anomal und
ergibt ein HLB-Verhältnis von 3,4- nach der experimentellen
Griffin-Methode und von 1,8 nach der Gruppenbeitragsmethode.
Die äußere Phase der Emulsion enthält gewöhnlich ein mit Wasser unmischbares inertes Lösungsmittel sowie
ein oder mehrere öllösliche oberflächenaktive Mittel. Typische, mit Wasser nicht mischbare inerte Lösungsmittel sind
u.a. Kohlenwasserstoffe, halogenierte Kohlenwasserstoffe,
Äther, höher oxidierte Verbindungen, wie Alkohole, Ketone
809883/0932
und Ester und dergl.. Vorzugsweise enthalten die Lösungsmittel
einen Kohlenwasserstoff oder einen halogenierten Kohlenwasserstoff. Typische Kohlenwasserstoffe umfassen
aliphatisch^ und aromatische Kohlenwasserstoffe, die gesättigt sein können oder eine oder mehrere ungesättigte
Gruppen enthalten können. So kann im wesentlichen irgendein flüssiges Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel eingesetzt
werden, welches das oberflächenaktive Mittel und das Transportmittel löst. Unter den geeigneten Kohlenwasserstoffen
sind zu erwähnen Hexan, Hexen, Oktan, Okten, Cyclohexan, Benzol, Toluol, Xylole, Mesitylen, n-Butyrbenzol und Gemische
aus zwei oder mehreren dieser Verbindungen sowie Kerosin und die verschiedenen im Handel erhältlichen Kohlenwasserstoffgemische,
die z.B. durch Destillation von Mineralöl erzeugt werden. Als typische Lösungsmittel dieser
Art sind zu nennen "Shell Solvent L" (ein aliphatisches, unpolares Kohlenwasserstoffgemisch), "Shell Solvent T"
(ein aromatisches unpolares Kohlenwasserstoffgemisch), "Napoleum 470", "Esso Escaid", die von Exxon Chemical
Company verkauften raffinierten Isoparaffine, wie Solvent Neutral 100, Solvent Neutral 150, Solvent Neutral 600 und
die verschiedenen dazwischen liegenden Sorten, und dergl..
Als Beispiele für halogenierte Kohlenwasserstoffe sind zu erwähnen "Arklone P" (das ist Trifluortrichloräthan),
Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Fluorbenzol, Chlorbenzol,
809883/0932
Brombenzol, ο- und p-Dichlorbenzol, Hexachloräthan, Perchloräthylen,
Trichloräthylen und dergl. sowie deren Mischungen.
Das Lösungsmittel muß unter den Betriebsbedingungen natürlich flüssig und fähig sein, in Verbindung mit einem
oberflächenaktiven Mittel mit der inneren Phase eine geeignete Wasser-in-Öl-Emulsion zu bilden.
Das Transportmittel wird so gewählt, daß es sich für die Art des gelösten Stoffes eignet, den man aus der
wässrigen Lösung gewinnen will. Solche Transportmittel sind in der mit Wasser nicht mischbaren äußeren Phase
löslich und können an der Grenzfläche von wässriger Lösung und äußerer Phase mit dem gelösten Stoff in Wechselwirkung
treten, um diesen löslich zu machen. Die Transportmittel werden zugesetzt, um den .Durchgang des Stoffes durch die
äußere Phase zu fördern.
Wenn man Kationen aus der wässrigen Lösung entfernen möchte, kann in der äußeren Phase mit Vorteil ein geeignetes
Ionenaustauschmaterial enthalten sein. Ein solches Ionenaustauschmaterial
ist gewöhnlich eine Verbindung aus der Gruppe, die aus Sulfonsäuren, organischen Phosphonsäuren,
Carbonsäuren, Diketonen und Oximen besteht. Vorzugsweise werden diese Materialein unter polyfunktionellen Sulfon-
809883/0932
säuren, polyfunktionellen Carbonsäuren, polyfunktionellen
organischen Phosphonsäuren, Oximen aliphatischer (X-Hydroxyketone
und Oximen aromatischer Orthohydroxyketone ausgewählt. Diese Ionenaustauschverbindungen haben im allgemeinen ein
Molekulargewicht von etwa 200 bis etwa 10 000 und ein Verhältnis von Kohlenstoffatomen zu funktionellen Gruppen von
großer als 5· Beispiele für Ionenaustauschverbindungen, die sich für den Ionendurchgang durch die äußere Phase eignen,
sind u.a. sulfonierte Styrο!-Copolymere, Mineralöl-Sulfonsäuren,
Naphthensäuren, sulfonierte Phenyl-Formaidehyd-Copolymere,
Styrol-Maleinsäure-Copolymere, Styrol-Acrylsäure-Copolymere
und dergl..
Wenn man Kupfer aus seinen wässrigen Lösungen gewinnen will, kann man irgendwelche der dafür als geeignet
bekannten Reagentien einsetzen, z.B. die unter dem Handelsnamen LIX von General Mills Chemicals Inc. verkauften
Reagentien. Typische Ionenaustauschmaterialien, die bei
der Gewinnung von Kupfer aus seinen wässrigen Lösungen eingesetzt werden können, sind in den Aufsätzen von
R. Price und J. Tumilty und von A.J. van der Zeeuw in
"Hydrometallurgy" beschrieben, die von G.A. Davies und
J.B. Scuffham herausgegeben und von The Institution of
Chemical Engineers als Bericht eines an der Universität von Manchester, Institute of Science and Technology, vom
2. bis 4-. April 1975 gehaltenen Symposiums veröffentlicht
809883/0932
wurden. Solche Kupfertransportmittel sind u.a. das als
Kupferextraktionsmittel Shell SME 529 bekannte Produkt,
das eine Kohlenwasserstofflösung von 2-Hydroxy-5-nonylacetophenonoxim
sein soll. Erwähnenswert sind ferner LIX 34-,
LIX 63, LIX 64J5T, LIX 65 und die Mittel der Acorga-Reihe 5000,
z.B. Acorga 5100.
Bei der Gewinnung gelöster Anionen aus ihren wässrigen Beschickungslösungen enthält die äußere Phase ebenfalls
gewöhnlich ein Ionenaustauschmaterial. Solche Ionenaustauschmaterialien
sind beispielsweise Verbindungen, die eine oder mehrere basische Gruppen enthalten, die das Anion in der
hydrophoben äußeren Phase an der Grenzfläche zwischen wässriger Beschickungslösung und äußerer Phase unter Bildung
eines durchdringungsfähigen Stoffes in der äußeren Phase löslich machen können. Beispiele geeigneter Ionenaustauschmaterialien
für die Anionengewinnung sind u.a. wasserunlösliche Amine und Polyamine, wie sie in der US-PS 3 779
offenbart sind. Bestimmte Phosphoniumsalze, z.B. Alkyltriphenylphosphoniumsalze,
sind in mit Wasser unmischbaren Lösungsmitteln, wie Chloroform, löslich und können für die
Verwendung als Anion-Transportmittel in Erwägung gezogen
werden.
Im allgemeinen sind einfache ionische Stoffe, wie das Kupfer(II)-Ion (Cu++) in hydrophoben, mit Wasser un-
809883/0932
mischbaren flüssigen Medien unlöslich, und können daher die
äußere Phase nicht durchdringen. Wenn die äußere Phase ein geeignetes Transportmittel enthält, wie das Kupferextraktionsmittel
Shell SME 529 (der Einfachheit halber als BH "bezeichnet), kann an der Grenzfläche zwischen der wässrigen
Beschickungslösung und der äußeren Phase eine Reaktion gemäß der folgenden Gleichung erfolgen:
Cu++ + 2 EH >
CuR2 + 2 H+ (1)
Der Komplex CuRp ist in Kohlenwasserstoff-Lösungsmitteln löslich und daher in der Lage, die äußere Phase zu durchdringen.
An der Grenzfläche zwischen innerer und äußerer Phase geht die folgende Reaktion vor sich, wenn die innere
Phase sauer ist, z.B. eine Schwefelsäure-Lösung ist:
CuR2 + 2 H+ *. Cu++ + 2 RH (2)
Das Kupfer(II)-Ion löst sich in der inneren Phase und
wird bezüglich der äußeren Phase wieder undurchdringungsfähig. Die Gesamtwirkung beider Reaktionen ist der Stoffübergang
des Kupfers aus der wässrigen Beschickungslösung durch die äußere Phase in die innere Phase und der Stoffübergang
Ton Wasserstoff-Ionen aus der inneren Phase durch
die äußere Phase in die wässrige Beschickungslösung. Diese Verfahren nehmen ihren Fortgang, solange ein pH-TJnt er schied
zwischen der inneren Phase und der wässrigen Beschickungslösung besteht und die innere Phase einen niedrigeren
pH-Wert hat.
809883/0932
Bei der Anion-Gewinnung, wie z.B. der Fluorid-Gewinnung,
sind die Verfahren analog. In diesem Falle enthält die innere Phase eine Anionenquelle, z.B. FeCl,, während
die Beschickungslösung Fluorid-Ionen enthält. Solange eine geeignete ionische Aktivitätsdifferenz zwischen der
inneren Phase und der Beschickungslösung "besteht, gehen
bei dem Verfahren fortlaufend Fluorid-Ionen aus der Beschickungslösung
in die innere Phase über.
Die vorgenannten Kation- und Anion-Stoffübergänge
treten ein, solange eine geeignete anionische Aktivitätsdifferenz, z.B. bei einem Kation-Stoffübergang eine pH-Differenz
beiderseits der "Flüssigmembran" besteht. Diese Stoffübergänge sind im wesentlichen unabhängig von der
Konzentration in der inneren Phase oder in der Beschickungslösung des zu gewinnenden Stoffes. Daher ist das erfindungsgemäße
Verfahren bei verdünnten Lösungen, wie Raffinaten oder anderen Abwässern mit nur wenigen ppm gelösten Stoff,
und konzentrierteren Lösungen, wie z.B. verarmten Behälter-Haus-Elektrolyseflüssigkeiten,
anwendbar. So kann das Verfahren z.B. bei der Kupferextraktion zur Kupfergewinnung
aus einem Raffinat einer herkömmlichen Solventextraktionsanlage mit etwa 100 ppm Kupfer angewandt werden, wobei man
als innere Phase eine verbrauchte saure Kupfersulfat-Flüssigkeit aus dem Elektrolysebehälter-Haus mit (beispielsweise)
etwa 30 Gramm/Liter Kupfer einsetzt, um die Kupfer-
809883/0932
konzentration der inneren Phase auf einen für die Rückführung
zu den Elektrolysebehältern geeigneten Wert zu erhöhen, (beispielsweise)auf etwa 50 Gramm/Liter Kupfer.
Das Verfahren ist daher anwendbar auf die Gewinnung gelöster Stoffe aus äußerst verdünnten Lösungen, darunter
Lösungen, die der Behandlung durch herkömmliche Lösungsmittelextraktionsverfahren
nicht zugänglich sind, wie auch auf Lösungen, die den konventionellen Solventextraktionsverfahren
zugänglich sind.
Bei der Bildung der Emulsion kann das Volumenverhältnis
der inneren und äußeren Phase innerhalb weiter Grenzen variieren. So kann beispielsweise die innere Phase etwa
20 Vol.-% bis etwa 80 Vol.-% der Emulsion betragen. Im
allgemeinen macht die wässrige Phase etwa 20 bis etwa 60 Vol.-% der Emulsion aus. Der Anteil der wässrigen Phase
der Emulsion wird wenigstens zu einem gewissen Grade durch die Art und Menge des oberflächenaktiven Mittels der äußeren
Phase sowie durch die Art des Lösungsmittels und des Transportmittels bestimmt.
Das Volumenverhältnis innere Phase/äußere Phase in der Emulsion bestimmt wenigstens zu einem gewissen Grade
die Viskosität der Emulsion. Gewöhnlich ist die Emulsion umso viskoser, Je höher dieses Verhältnis ist.
809883/0932
Die Emulsion muß ausreichend beständig sein, damit
während der Berührung mit der zu extrahierenden wässrigen Lösung ein weitgehendes Brechen der durch Umhüllen der
Tröpfchen der inneren Phase mit äußerer Phase gebildeten "Flüssigmembran" verhindert wird. Venn das Brechen dieser
"Flüssigmembran" eintritt, laufen die Bestandteile der inneren Phase in die wässrige Lösung aus. Dies kann ein
"Zurücklaufen" von schon extrahiertem ionischem Stoff in die wässrige Lösung und den Verlust der Säure oder anderer
Bestandteile der inneren Phase zur Folge haben. Die Emulsion sollte jedoch nicht so beständig sein, daß sie nicht
leicht durch elektrostatische Koaleszenz gebrochen werden kann.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte
Emulsion kann nach verschiedenen Methoden dargestellt werden. So können z.B. bei der Extraktion von Kupfer aus
seinen wässrigen Lösungen das hydrophobe Lösungsmittel, das oberflächenaktive Mittel und das bzw. die Transportmittel
gemischt werden, und das geeignete Volumen der Schwefelsäure-Lösung wird unter Verwendung eines Emulgierapparats
oder einer ähnlichen Mischvorrichtung emulgiert. Geeignete Mischvorrichtungen sind u.a. Hochleistungsrührer,
Kolloidmühlen, Ventilhomogenisatoren, Ultraschallgeneratoren und Mischdüsen.
809883/0332
Bei der Kupfergewinnung kann die wässrige innere Phase eine Schwefelsäure enthaltende Lösung sein. Der
pH-Wert der inneren Phase wird kleiner gehalten als der der zu extrahierenden wässrigen Lösung. Der pH-Wert der
wässrigen Beschickungslösung kann in dem Bereich von etwa bis etwa 12 liegen, wobei dieser pH-Wert beispielsweise
durch Zusatz geeigneter Mengen Schwefelsäure oder Ammoniak aufrecht erhalten wird. Wenn beachtliche Mengen Eisen zugegen
sind, wird der pH-Wert der wässrigen Beschickungslösung bevorzugt unter etwa 2,5 gehalten. Die Säurekonzentration
in der inneren Phase kann von etwa 10 g/l oder weniger bis zu etwa 250 g/l oder mehr Schwefelsäure reichen. Torzugsweise
wird jedoch als innere Phase eine Schwefelsäure-Lösung mit nicht mehr als etwa 150 g/l eingesetzt. Schwefelsäur
ekonz entrat ionen über etwa 250 g/l haben die Tendenz, daß eine nachteilige Osmose durch die "Flüssigmembran"
eintreten kann, die zur Verdünnung der inneren Phase und Schwellen der Emulsion führt. Ein solches Schwellen der
Emulsion wird gewöhnlich von einem unerwünschten Viskositätsanstieg der Emulsion begleitet, der die Rührung und
das elektrostatische Brechen der Emulsion erschwert.
Die Menge des oberflächenaktiven Mittels in der Emulsion kann ebenso innerhalb weiter Grenzen variieren.
Typischerweise enthält die Emulsion etwa 0,01 bis etwa 10 Gew.-% oberflächenaktives Mittel, bezogen auf das Gewicht
809883/0932
der äußeren Phase. Vorzugsweise jedoch, enthält die äußere
Phase wenigstens 0,5 Gew.-% und gewöhnlich wenigstens etwa 1 Gew.-% bis zu etwa 4- Gew.-% oberflächenaktives Mittel,
"bezogen auf das Gewicht der äußeren Phase. Der Einsatz
großer Mengen des oberflächenaktiven Mittels ist jedoch zu vermeiden, um die Emulsion nicht so beständig zu machen,
daß sie nicht mit einer akzeptablen Geschwindigkeit durch elektrostatische Koaleszenz gebrochen werden kann. Ein zusätzlicher
Grund, große Mengen des oberflächenaktiven Mittels zu vermeiden, ist der, daß das oberflächenaktive Mittel
vermutlich in der Berührungszone hauptsächlich an den Grenzflächen
äußere Phase/innere Phase und äußere Phase/Beschikkungslösung
(d.h. der inneren bzw. äußeren Grenzfläche) anwesend ist, so daß bei Anwesenheit von zu viel oberflächenaktivem
Mittel dieses den Stoffübergang an den Grenzflächen
beispielsweise dadurch behindert, daß es den Zutritt des
Transportmittels und Komplexes zu der äußeren bzw. inneren Grenzfläche zu blockieren trachtet. Daher wird man gewöhnlich
vorzugsweise etwa 1 bis etwa 2 Gew.-% oberflächenaktives Mittel, bezogen auf das Gewicht der äußeren Phase,
einsetzen.
Das bzw die Transportmittel können etwa 1 bis etwa 99 Gew.-% der äußeren Phase ausmachen. Gewöhnlich wird es
jedoch vorgezogen, in dem Bereich von etwa 1 bis etwa 10 Gew.-% Transportmittel, bezogen auf das Gewicht der äußeren
809883/0932
— 2ο —
Phase, zu arbeiten. Da das Transportmittel gewöhnlich eine
verhältnismäßig teure Chemikalie ist, wird man vorzugsweise bei der niedrigstmöglichen Konzentration des Transportmittels
arbeiten, die bei den angewandten Reaktionsbedingungen und bei kurzen Berührungszeiten eine annehmbare Gewinnung
des gelosten Stoffes ergibt.
Die Tröpfchengröße der inneren Phase in der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Emulsion liegt in
dem Bereich von etwa 0,3 pa bis etwa 10 p, gewöhnlich von
etwa 0,5 bis etwa 5 pn» wobei die Mehrheit der Tröpfchen
in dem Bereich von etwa 0,8 bis etwa 3 jum, vorzugsweise in
dem Bereich von etwa 0,8 bis etwa 1,5 jtum liegt. Um eine
solche Tröpfchengröße erreichen, wird man vorzugsweise eher einen Homogenisator oder eine Emulgiermühle als einen Hochleistungsturbinenrührer
oder ähnlichen Mischer einsetzen.
Die Emulsion und die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu behandelnde wässrige Lösung werden in einer Beruhrungszone
in gegenseitigen Kontakt gebracht. Eine solche Berührungszone kann durch einen statischen Mischer geschaffen
werden, durch den die Emulsion und zu behandelnde Lösung strömen. Alternativ können die Emulsion und die Lösung in
einem herkömmlichen Mischer, wie er in konventionellen Lösungsmittelextraktionsanlagen
Anwendung findet, gemischt werden. Die Berührungszeit kann innerhalb weiter Grenzen
809883/0932
von etwa 1 Sekunde oder weniger bis zu etwa 60 Minuten oder mehr variieren. Vorzugsweise liegt die Verweilzeit in der
Berührungszone jedoch in dem Bereich von etwa 5 Sekunden bis etwa 25 Minuten.
Die optimale Verweilzeit in der Berührungszone wird
wenigstens teilweise durch die Art der äußeren Phase, insbesondere die irgendeines anwesenden Transportmittels, und
durch die Art des gelösten Stoffes bestimmt. Diese optimale Verweilperiode wird beeinflußt durch die Reaktionskinetik
bei dem StoffÜbergangsvorgang durch die flüssige Membran
der äußeren Phase, die ihrerseits durch die Tropfchengröße
der inneren Phase und die wirksame Dicke der flüssigen Membran beeinflußt wird. So ist die optimale Verweilzeit wenigstens
teilweise von der zur Emulsionsbildung benutzten Methode und von Merkmalen, wie z.B. dem Volumenverhältnis
innere Phase/äußere Phase, abhängig. Es ist von Vorteil, die Verweilzeit in der Berührungszone soweit wie möglich
zu verringern, soweit dies mit einer wirksamen Extraktion des gelösten Stoffes aus der Beschickungslösung vereinbar
ist. Je langer diese Verweilzeit ist, umso größer muß die
Anlage sein, die zum Durchsetzen einer gegebenen Menge oder bei gegebener Strömungsgeschwindigkeit der Beschickungslösung nötig ist. Je langer die Verweilzeit in der Berührungszone
ist, umso größer ist ferner das Risiko, daß die Flüssigmembran der äußeren Phase bricht und ein Verlust der
809883/0932
-30- 2329163
inneren Phase in die BescMckungslösung eintritt. Ein solcher
Verlust der inneren Phase kann nicht nur zu einem. Verlust
an Schwefelsäure oder irgendeiner anderen, der inneren Phase zugesetzten Chemikalie führen, sondern er hat auch
ein "Zurücklaufen" des schon extrahierten Stoffes in die
Beschickungslosung zur Folge. Beide Faktoren verringern die Gesamtleistung des Verfahrens. Daher tragen insgesamt
gesehen kurze Verweilzeiten dazu "bei, die Größe der Ausrüstung und die damit verbundenen Betriebskosten der Anlage
zu verringern.
In der Berührungszone werden die Emulsion und die zu behandelnde wässrige Lösung bei einer Sehergeschwindigkeit
gemischt, die ausreicht, die Emulsion als "Kügelchen" in der zu behandelnden wässrigen Lösung unter Bildung einer
Dispersion darin zu dispergieren; die Schergeschwindigkeit darf jedoch nicht so groß sein, daß ein stärkeres Brechen
der Emulsion eintritt. Die Größe der "Kügelchen11 hängt ab
von der Schermethode und -geschwindigkeit sowie von der Tröpfchengröße der inneren Phase der Emulsion. Die Große
der "Kügelchen" kann beispielsweise variieren von etwa
100 um oder weniger bis zu etwa 10 000 um oder mehr. Gewöhnlich haben die "Kügelchen11 unter geeigneten Misch- und
Scherbedingungen in der Berührungszone jedoch einen Durchmesser
von etwa 500 ^um bis zu etwa 1500 Aim. Ihr typischer
Durchmesser liegt bei etwa 1000 um. Vorzugsweise wird die
809883/0932
Emulsion so zusammengesetzt und werden die Bedingungen in
der Berührungszone so gewählt, daß bei einer Verweilzeit von etwa 18 Minuten in der Berührungszone das Brechen der
Emulsion bei weniger als etwa 1 % (vorzugsweise bei weniger als etwa 0,05 °/°) liegt. Wenn die innere Phase eine saure
Lösung darstellt, kann das Brechen der Emulsion durch Kessungen
der zur inneren Phase überführten Menge des ionischen Stoffes und des Abfalls des pH-Wertes der zu extrahierenden
wässrigen Lösung nach Trennung der Emulsion von der wässrigen Lösung überwacht werden.
Das Volumenverhältnis von Beschickungslösung zu Emulsion in der Berührungszone kann innerhalb weiter Grenzen
variieren, z.B. von etwa 1:50 oder weniger bis zu etwa 50:1 oder mehr. Gewöhnlich wird man jsdoch mit einem Volumenverhältnis
von Beschickungslösung:Emulsion von etwa 1MO bis
etwa 10:1, beispielsweise bei etwa 5'Λ arbeiten.
Die Dispersion der Emulsion in der wässrigen Lösung gelangt aus der Berührungszone zu einer Phasentrennungszone.
Diese kann als konventioneller Schwerkraft-Absetzapparat
ausgebildet sein.
Wenn die hydrophobe äußere Phase einen Kohlenwasserstoff enthält, kann die Emulsion auf dem getrennten wässrigen
Raffinat schwimmen. Wenn jedoch die hydrophobe äußere
809883/0932
Phase ein Lösungsmittel mit einem spezifischen Gewicht von
größer als 1 enthält, z.B. einen chlorierten Kohlenwasserstoff mit einem spezifischen Gewicht größer als 1, kann
die Emulsion schwerer als das wässrige Raffinat sein.
Aus der Trennzone gelangt die Emulsion zu einer elektrostatischen
Koaleszenzzone, in der die Emulsion einem elektrostatischen Feld ausgesetzt wird, wodurch das "Brechen"
der Emulsion und die Agglomeration der Tröpfchen der inneren Phase bewirkt werden. Vorzugsweise übersteigt der Spannungsgradient
in der elektrostatischen Koaleszenzzone wenigstens etwa 1 Kilovolt Je cm. Der Spannungsgradient kann eine
Größe von etwa 7»5 Kilovolt Je cm oder mehr haben. Gewöhnlich
genügen Spannungsgradienten in der Größe von etwa 3 bis etwa 5 Kilovolt je cm. Zweckmäßigerweise wird das
elektrostatische Feld durch Anlegen einer hohen Wechselspannung an die Emulsion geschaffen. Gewünsentenfalls können
Jedoch auch Gleichspannungen verwendet werden. Eine geeignete Ausführungsform des Apparates sind zwei im wesentlichen
horizontale parallele Plattenelektroden. Eine Elektrode von diesem Elektrodenpaar kann geerdet sein und liegt
gewöhnlich in der koalisierten (vereinigten) inneren Phase. Die andere ungeerdete Hochspannungselektrode des Paares
wird gewöhnlich so angeordnet, daß sie nicht in der koalisierten inneren Phase liegt. Wenn daher die äußere Phase
leichter als die innere Phase ist, ist die Hochspannungs-
809883/0932
elektrode die obere Elektrode und in der koalisierten äußeren Phase angeordnet. Wenn die äußere Phase schwerer als
die innere Phase ist, ist die untere Elektrode die Hochspannungselektrode und wiederum in der koalisierten äußeren
Phase angeordnet.
In der elektrostatischen Koaleszenzzone kann ein schnelles "Brechen" der Emulsion erreicht werden, wenn die
Emulsion in. geeigneter Weise zusammengesetzt ist. Bei Benutzung paralleler Elektrodenplatten sollte die Koaleszenzgescnwindigkeit
im technischen Betrieb zweckmäßig wenigstens 4,07 Liter je m der geerdeten Elektrode je Minute (unter
der Annahme eines Phasenverhältnisses in der Emulsion von etwa 1:1), vorzugsweise wenigstens 40,7 Liter je m der
geerdeten Elektrode je Minute, bei einem Spannungsgradienten von etwa 7»5 Kilovolt je cm betragen. Wenn die Koaleszenz
langsamer als gewünscht erfolgt, kann eine gewisse Einstellung in der Zusammensetzung der äußeren Phase wünschenswert
sein (z.B. sollte eine geringere Konzentration des oberflächenaktiven Mittels angewendet werden). Eine Verringerung
des Volumenverhältnisses innere Phase/äußere Phase der Emulsion kann helfen, die Koaleszenzgeschwindigkeit in dem elektrostatischen
PeId zu erhöhen. Dies kann durch Rückführung der äußeren Phase zur elektrostatischen Koaleszenzzone erreicht
werden.
809883/0932
Eine andere geeignete Ausführungsform des Apparates zur Schaffung einer elektrostatischen Koaleszenzzone besteht
aus einem vertikalen Rohrteil mit einer achsialen Wechseloder Gleichhochspannungselektrode und einer von der Emulsion
elektrisch isolierten geerdeten Elektrode. Wenn das Rohr selbst aus einem nicht leitenden Werkstoff, z.B. Glas,
hergestellt ist, kann die geerdete Elektrode ein schraubenförmig um das Rohr gewickelter Draht oder eine leitfähige
Schicht oder ein leitfähiges Blech sein, die um das Rohr gewickelt sind.
Die kleine Tröpfchengröße (nämlich etwa 0,3 bis etwa 10 um, vorzugsweise etwa 0,5 bis 5 iim) der inneren Phase in
der Emulsion und der enge Bereich der Tröpfchengrößen (nämlich Tröpfchen in ihrer Mehrheit in dem Bereich von etwa
0,8 pm bis etwa 3 P^ vorzugsweise in dem Bereich von etwa
0,8 pm bis etwa 1,5 pm) sind wichtige erfindungsgemäße
Merkmale und haben eine äußerst günstige Wirkung auf die Kinetik des Stoffübergangs des gewünschten Stoffes aus der
wässrigen Beschickungslösung durch die flüssige Membran in die innere Phase und auch auf die Beständigkeit der Emulsion.
Da die Tröpfchengröße der inneren Phase in der Emulsion gleichmäßig klein ist, ist die Flächengröße der Grenzfläche
äußere Phase/innere Phase außerordentlich groß. Das oberflächenaktive Mittel in der äußeren Phase wandert vorzugsweise
an irgendeine Grenzfläche zwischen der hydrophoben
809883/0932
äußeren Phase und einer wässrigen Phase und wird dort adsorbiert. Daher wird in der Berührungszone, in der die Emulsion
aus äußerer und innerer Phase mit der den zu gewinnenden Stoff enthaltenden wässrigen Lösung in Berührung gebracht
wird, die wirksame "Konzentration" des oberflächenaktiven Mittels an den Grenzflächen innere Phase/äußere Phase und
äußere Phase/wässrige Lösung verringert, verglichen mit einer Emulsion mit größeren Tropfchen der inneren Phase
bei gegebener Anfangskonzentration des oberflächenaktiven Mittels in der Masse der äußeren Phase. Diese wirksame Verringerung
der "Konzentration" des an den Grenzflächen adsorbierten oberflächenaktiven Mittels bedeutet, daß die
Moleküle des Transportmittels leichter die Grenzflächen erreichen können, um den in die oder aus der inneren
Phase durch die flüssige Membran zn transportierenden Stoff aufzunehmen oder abzugeben. Da die Grenzfläcnen durch das
oberflächenaktive Mittel weniger blockiert werden, wird der Durchgang des Stoffes durch die Grenzfläcnen zu dem
Transportmittel hin und von diesem fort erleichtert, was wiederum die Kinetik der Reaktion günstig beeinflußt.
Ferner bedeutet eine kleine Tröpfchengröße der inneren Phase, daß im Vergleich zu einer Emulsion mit gleichem
Phasenverhältnis, aber größeren Tröpfchen, die wirksame Membrandicke geringer ist. Da der Abstand, über den der zu
gewinnende Stoff transportiert werden muß, geringer ist,
809883/0932
- 3ο -
wird die Übergangsrate erhöht, was wiederum zu einer günstigen
Wirkung auf die Reaktionskinetik führt.
Da die Durchgangskinetik durch. Verwendung kleiner Tröpfchen der inneren Phase verbessert wird, kann die Verweilzeit
der Emulsion in der Berührungszone verringert werden. Bei geeigneter Wahl des Transportmittels, oberflächenaktiven
Mittels, der Konzentration des oberflächenaktiven Mittels und ähnlicher Faktoren ist es in vielen Fällen
möglich,, in Berührungszeiten von 20 Minuten oder weniger eine wirksame Gewinnung des gewünschten Stoffes aus seiner
wässrigen Beschickungslösung zu erreichen. In günstigen Fällen genügen Berührungszeiten von nur 1 oder 2 Minuten.
Da die Verweilzeit der Emulsion in der Berührungszone kurz ist, ist es nicht nötig, besondere Maßnahmen zur Steigerung
der Emulsionsbeständigkeit zu ergreifen, z.B. durch Zugabe von Viskositätserhöhenden Additiven zu der äußeren
Phase. Tatsächlich sollte der Einsatz viskositätserhöhender Additive bei der bevorzugten Ausführung der Erfindung vermieden
werden, da diese Additive den schnellen Durchgang des Stoffes durch die flüssige Membran behindern.
Ein weiterer erfindungsgemäß erzielter Vorteil bei Anwendung der gleichmäßig kleinen Tröpfchengröße der dispergierten
inneren Phase der Emulsion ist der, daß infolge der verkürzten Verweilzeit der Emulsion in der Berührungszone
809883/0932
eine entsprechende Verringerung der Emulsionsschwellung infolge Osmose erreicht werden kann.
Bei einem für die Kupferextraktion zusammengesetzten JTüssigmembran-System wurden Versuche durchgeführt, um die
Überlegenheit von mit einem Hochleistungshomogenisator hergestellten
Emulsionen gegenüber solchen zu zeigen, die mit einer bei einer Spitzengeschwindigkeit von 730 cm/s arbeitenden
Achsialströmungsturbine hergestellt wurden. Außer der Emulgiermethode waren alle anderen Merkmale des Membran-Systems
die gleichen. Bei Anwendung des Homogenisators wurden Tröpfchen der inneren Phase von etwa 0,3 "bis etwa 5 pm
mit der Mehrzahl der Tröpfchen in dem Bereich von etwa 0,8 bis 1,5 pm erzeugt. Die Achsialströmungsturbine erzeugte
einige kleine Tröpfchen der inneren Phase mit einem Durchmesser in der Größenordnung von 1 pm, jedoch eine viel
breitere Tröpfchengrößenverteilung, bei der viele Tröpfchen größer waren und einen Durchmesser in der Größenordnung von
10 bis 20 pm hatten. Die resultierenden Emulsionen wurden unter identischen Bedingungen mit einer 300 ppm Kupfer als
Kupfersulfat bei einem pH-Wert von 1,5 "bis 2,0 enthaltenden Beschickungslösung in Berührung gebracht. Die innere Phase
war eine Schwefelsäure-Lösung, und die äußere Phase enthielt ein oberflächenaktives Mittel und ein Kupfer-Transportmittel.
Die Ergebnisse sind in den Figuren 1 und 2 der beiliegenden Zeichnung angegeben.
809883/0932
2329163
In Figur 2 stellen die mit (a) und (b) bezeichneten
Kurven die Kupferkonzentration in der Beschickungslösung (aufgetragen auf der linken y-Ach.se) gegen die Zeit (aufgetragen
auf der x-Achse) dar für Emulsionen, die mit dem Achsialströmungsturbinenmischer bzw. dem Homogenisator hergestellt
wurden. Wie aus den Kurren ersichtlich ist, wird die Extraktionsleistung der homogenisierten Emulsion bedeutend
verbessert. Noch eindrucksvoller ist jedoch die Verbesserung der Emulsionsbrechungseigenschaft, die durch die
geraden Linien (a) und (b) in Figur 2 dargestellt ist. Wieder zeigt die Linie (a) das Verhalten der mit dem Achsialströmungsturbinenmischer
erzeugten Emulsion, während die Linie (b) das Verhalten der homogenisierten Emulsion darstellt.
Hach einer Extraktionszeit von 18 Minuten ist der Brechungsprozentsatz der mit der Achsialströmungsturbine
erzeugten Emulsion um mehr als 30 mal größer als der Emulsionsbrechungsprozentsatz
der homogenisierten Emulsion. Dies zeigt gut die Überlegenheit der bei der vorliegenden
Erfindung benutzten kleinen Tröpfchengröße und engen Tröpfchengrößenverteilung.
Die Erfindung wendet zum Brechen der Emulsion die elektrostatische Koaleszenz an. Dies ist im Vergleich zu
anderen Methoden der Emulsionsbrechung, wie dem Zusatz von Lösungsmitteln (wie in der TJS-PS 4- 001 109 beschrieben) und
dem Einsatz von Zentrifugen, von Vorteil. Die elektrostati-
809883/0932
282S163
sehe Methode ist nicht nur einfach und in der Arbeitsweise
wirtschaftlich, sondern es besteht auch keine Notwendigkeit, Lösungsmittel oder andere Chemikalien zuzusetzen, die von
den koalisierten Phasen getrennt werden müssen, bevor diese zur Emulgierungszone zurückgeführt werden können. Außerdem
ist die Ausrüstung einfach und erfordert nicht einen so großen Kapitalaufwand, wie er für eine gleichwertige Anzahl
von Zentrifugen nötig wäre, und der Energieverbrauch ist gering.
Bei Einsatz von Emulsionen mit größeren Tröpfchen der inneren Phase als der bevorzugten Größe, z.B. bei Emulsionen
mit Tröpfchen der inneren Phase in dem Durchmesserbereich von etwa 10 um bis etwa 20 um, neigt die für die
elektrostatische Koaleszenz erforderliche Energie zur
Schwankung, was zu einer verminderten Leistung führt. Dagegen wurde gefunden, daß Emulsionen mit Tröpfchen der
inneren Phase in dem bevorzugten Größenbereich von etwa 0,5 pm bis etwa 5 /im bei einem geringen Energieverbrauch
gleichmäßig und wirksam elektrostatisch koalisiert werden. Diese Emulsionen nahen Tröpfchen von relativ gleichmäßiger
Größe; so wurden z.B. Emulsionen dargestellt mit einer mittleren Tröpfchengröße von etwa 1 um mit einer Mehrzahl aller
Tröpfchen in dem Bereich von etwa 0,8 bis etwa 1,5 p& und
nur einem sehr kleinen Bruchteil der Tröpfchen außerhalb dieses Bereiches.
809883/0932
Es ist daher eine genaue Überwachung der Schergeschwindigkeit während der Emulgierung und der Zusammensetzung der
äußeren Phase (z.B. der Konzentration des oberflächenaktiven Mittels) erwünscht, damit man eine Emulsion mit einer Tröpfchengröße
in dem bevorzugten Bereich von etwa 0,5 Mm bis etwa 5 PJa erzeugt. Im großen und ganzen ist es am besten,
Schaufelrührer und ähnliche verhältnismäßig unwirksame Rührer zu vermeiden und einen Homogenisator oder ähnlich wirksamen
Mischer einzusetzen.
Die koalisierte innere Phase aus der elektrostatischen Koaleszenzzone weist unter geeigneten Umständen im
Vergleich zur wässrigen Beschickungslösung einen erhöhten Gehalt des gelösten Stoffes auf, während das getrennte wässrige
Raffinat an dem gelösten Stoff im wesentlichen vollständig verarmt ist. So war es beispielsweise bei Versuchen
mit Beschickungslösungen, die etwa 4- bis etwa 1200 ppm Kupfer, berechnet als Kupfer, enthielten, möglich, eine
koalisierte innere Phase mit einer Kupferkonzentration von etwa 25OO bis etwa 25000 ppm Kupfer oder mehr zu gewinnen.
Solche Lösungen können direkt bei der Kupfergewinnung durch Elektrolyse nach den herkömmlichen Behälter-Haus-Elektrolyse
verfahren eingesetzt werden.
Bei einem konventionellen Lösungsmittelextraktionsverfahren wird die wässrige Beschickungslösung in einem her-
809883/0932
28291S3
kömmlichen Mischer-Absetzapparat bei einem Volumenverhältnis
■von etwa Λ'Λ bis etwa 1:2 mit dem flüssigen "Ionenaustauscher"
(z.B. ein LIX-Reagens) in Berührung gebracht mit
anschließender Phasentrennung in dem Absetzten des Mischer-Absetzapparats,,
und die organische Phase wird erneut bei einem "Volumenverhältnis von etwa 1:1 bis etwa 1:2 in einem
zweiten Mischer-Absetzapparat gestrippt, worauf das Absetzen der Phasen und die Abtrennung der nun mit dem gewünschten
ionischen Stoff beladenen Strippflüssigkeit erfolgen. Dieser herkömmliche Prozess erfordert einen großen Bestand an Lösungsmittel
und Ionenaustauscher und benötigt zwei Mischer-Absetzapparate. In jedem Mischer-Absetzapparat sind die
Konzentrationen des· gewünschten Stoffes in der organischen
Phase und in der wässrigen Phase Gleichgewichtskonzentrationen. Mehrere Extraktions- und Strippstufen können erforderlich
sein, um ein Höchstmaß an Rückgewinnung des gewünschten Stoffes zu erreichen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren lcann das YoIumenverhältnis
der hydrophoben äußeren Phase zu der zu behandelnden wässrigen Beschickungslosung so gewählt werden,
daß das Verhältnis Reagenz:Raffinat in dem Bereich von etwa 1:250 bis etwa 1:4000 liegt. Daher ist nach dem erfindungegemäßen
Verfahren im Vergleich zu dem konventionellen Lösungsmittelextraktionsverfahren für die Behandlung des
gleichen Volumens der Beschickungslösung ein viel kleinerer
8^9833/0332
2!~' "■' ■■' 1 '"*
_ _ Oi-J i O
Bestand an Lösungsmittel und Ionenaustauschmaterial erforderlich.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei jeder Temperatur
durchgeführt werden, bei der die Emulsion und die wässrige Beschickungslösung fließfähig und beständig sind.
Zweckmäßigerweise werden Raumtemperaturen angewandt. Der Druck muß ebenfalls ausreichen, die Strömungsfähigkeit der
verschiedenen Phasen aufrechtzuerhalten. Zweckmäßigerweise werden TJmgebungsdrucke angewandt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann chargenweise
durchgeführt werden; vorzugsweise erfolgt es aber kontinuierlich. Es kann ein- oder mehrstufiger Betrieb geeignet
sein.
Figur 3 der beiliegenden Zeichnung zeigt schematisch ein Fließbild des Verfahrens der Erfindung.
In Figur 3 wird durch Leitung 1 Ergänzungsemulgator
dem Verweilbehälter 2 zugeführt. Ergänzungslösungsmittel und Ergänzungstransportmittel werden durch Leitung 3 dem
Verweilbehälter 2 zugeführt. Ein zurückgeführtes Gemisch aus Emulgator, Lösungsmittel und Transportmittel wird dem
Verweilbehälter 2 durch Leitung 4- zugeführt.
9853/0932
Ergänzungssäure wird dem Verweil"behälter 6 durch
Leitung 5 zugeführt, während die zurückgeführte Säure über
Leitung 7 in den Verweilbehälter 6 gelangt.
Das Gemisch aus Emulgator, Lösungsmittel und Transportmittel wird von dem Verweilbehälter 2 durch Leitung 8
dem Homogenisierwerk 9 zugeführt, das auch durch Leitung 10 mit Säure "beschickt wird. Auf diese Weise wird die gewünschte
Wasser-in-öl-Emulsion gebildet, in der die Tröpfchengröße
der inneren Phase der Emulsion in dem Bereich von etwa 0,3 pm "bis etwa 10 um mit einer Mehrheit der Tröpfchen
in dem Bereich von etwa 0,8 bis etwa 1,5 pm liegt.
Die zu behandelnde wässrige Lösung, z.B. eine Kupfererz-Laugungsflüssigkeit,
wird über Leitung 11 dem Verweilbehälter 12 zugeführt und dann durch Leitung 13 einer Mischkammer
14 eines konventionellen Mischer-Absetzapparats 15·
Die Mischkammer 14- wird ferner durch Leitung 16 mit Emulsion aus der Homogenisiermühle 9 "beschickt. Die Strömungsgeschwindigkeiten
der wässrigen Beschickungslösung durch Leitung 13 und der Emulsion durch Leitung 16 werden so eingestellt,
daß sich in der Mischkammer 14- des Mischer-Absetzapparats 15 die gewünschte Verweilzeit und das gewünschte
Verhältnis Emulsion:Beschickungslösung ergibt.
Aus der Mischkammer 14 wird die gebildete Dispersion aus in einer kontinuierlichen wässrigen Phase dispergierten
809883/0932
2 η ο γ. -; γ*
C- Z 3 I O
Emulsionskügelchen der Absetzkammer 17 des MiSeher-Absetzapparats
15 zugeführt. In der Abstzkammer 17 erfolgt die Phasentrennung, und die wässrige Phase wird durch Leitung
abgezogen. Dieses Eaffinat kann nach Zugabe der geeigneten Menge Ergänzungssäure an den Ort der Laugung zurückgeführt
werden.
Die Emulsionskügelchen in der Dispersion agglomerieren und werden aus der Absetzkammer 17 durch Leitung 19
abgezogen, die zu einem elektrostatischen Koalisierapparat
führt. Dieser enthält eine Reihe von Elektroden 21, die an eine unter einer hohen positiven Spannung stehende Sammelschiene
22 angeschlossen sind. Die Bezugszahl 23 stellt eine geerdete Masseelektrode dar. In dem elektrostatischen
Koallsierapparat vereinigen sich die Tröpfchen der inneren
Phase, und die vereinigte innere Phase wird durch Leitung abgezogen, während die äußere Phase durch Leitung 4 abgezogen
wird und zwecks Rückführung zum Verweilbehälter 2 zurückkehrt.
Die koalisierte innere Phase in Leitung 24 gelangt dann zu einer herkömmlichen Elektrolysezelle 25, in der die
elektrolytische Gewinnung in herkömmlicher Weise erfolgt. Die aus der Zelle 25 abgezogene verbrauchte Flüssigkeit
kehrt durch Leitung 7 in den Verweilbehälter 6 zurück.
809883/0932
Nach der Darstellung arbeitet die Anlage mit einem Lösungsmittel, z.B. einem Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel,
das eine Emulsion erzeugt, die leichter als Wasser ist. Es ist jedoch möglich, die in der Zeichnung dargestellte Anlage
so zu verändern, daß ein Betrieb mit einem Lösungsmittel möglich ist, das eine im Vergleich zu Wasser schwerere
Emulsion bildet, z.B. einem chlorierten Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel, wie "Arklone P". In diesem Fall werden
die Emulsion durch Leitung 18 und das wässrige Raffinat durch Leitung 19 abgezogen, wobei die Leitung 18 an den
elektrostatischen Koalisierapparat 20 angeschlossen ist, der seinerseits umgekehrt ist, so daß sich die Elektroden
21 in der organischen Phase statt in der leitenden koalisierten inneren Phase befinden.
Die Erfindung wird in den folgenden Bexspielen weiter erläutert.
(a) Synthese der Emulsion.
Es wurde eine Lösung in Napoleum 470 hergestellt,
die 1 Gew.-% Span 20, ein Handelsname für Sorbitanmonolaurat, und 10 Vol.-% Shell SME 529 enthält. 20 cm^ dieser äußeren
-z
Phase wurden in einen benetzten 100 cm -Becher gegeben.
Unter langsamer Rührung mit einem "Ultra-Turrax"-Homogeni-
■z
sator wurden 30 cnr einer o,375 m H^SO^-Lösung aus einer
sator wurden 30 cnr einer o,375 m H^SO^-Lösung aus einer
809883/0932
/C£:^ iod
- 46 -
Bürette tropfenweise zugesetzt. Diese Zugabe erforderte etwa 1,5 Minuten, worauf die Rührgeschwindigkeit des Homogenisators
auf den Maximalwert gesteigert und das Gemisch 8 Minuten emulgiert wurde. Die resultierende Wasser-in-öl-Emulsion
hatte eine mittlere Tröpfchengröße der inneren Phase von etwa 1 um. Sehr wenige Tropfen hatten einen
Durchmesser von weniger als 0,8 ρ oder mehr als 1,5 jum,
und im wesentlichen keine Tröpfchen hatten einen größeren Durchmesser als 5
(b) Berührung der Emulsion mit der wässrigen Beschickungslösung.
250 cnr der wässrigen Beschickungslösung mit 120 ppm
Kupfer(II)-Ionen als Kupfersulfat wurden in einen mit Schi-
■x kanen ausgestatteten, "benetzten Becher von 500 cur Inhalt
gegeben. Die homogenisierte Emulsion wurde unter Rührung mit einer Turbine mit 300 TJpM in die wässrige kupferhaltige
Lösung gegossen, und eine Stoppuhr wurde gestartet. Die Emulsion in dem Becher konnte sich 30 Sekunden in die
kupferhaltige Beschickungslösung ausbreiten. Der Rührmotor war mit einem Stroboskop ausgestattet, und seine Geschwindigkeit
wurde unter Benutzung einer an einen tragbaren Geschwindigkeitsmesser angeschlossenen photoelektrischen Zelle
gemessen. Die Steuerung der Drehgeschwindigkeit der Turbine erfolgte unter Benutzung eines variablen RegelwiderStandes.
Der Gesamtdurchmesser der Turbine war angenähert halb so
809883/0932
2829183
groß wie der Innendurchmesser des Bechers, und die Turbine war koachsial zu dem Becher so angeordnet, daß sie sich nach
Unterbrechung der Rührung und Trennung der Dispersion unter Schwerkrafteinwirkung etwa an der Grenzfläche zwischen der
Emulsion und der Beschickungslösung befand. Each 20-minütiger
Rührung wurde das flüssige Gemisch in einen Scheidetrichter überführt und unter Schwerkrafteinwirkung getrennt.
Das Raffinat enthielt nun etwa 1 ppm Kupfer und wurde verworfen.
(c) Brechen der Emulsion.
Die Emulsion ließ man in einen zylindrischen Glasbehälter mit einem Innendurchmesser von etwa 5 cm laufen.
Dieser Behälter war so angeordnet, daß seine Achse vertikal ausgerichtet war, und mit einer achsialen Elektrode in
Form eines Kupferdrahtes ausgestattet. Die Außenseite des zylindrischen Behälters war mit einem geerdeten Kupferdraht
umwickelt. Bei Erhöhung der Wechselspannung der Mittelelektrode auf 20 000 YoIt trat eine schnelle Koaleszenz der
Emulsion ein, was zu einer vollständigen Phasentrennung innerhalb von etwa 30 Sekunden führte. Der gemessene Strom
betrug etwa 0,3 Milliampere. Der Spannungsgradient war etwa 7,2 Kilovolt je cm. Die Kupferkonzentration in Form von
Kupfer(II)-Ion der koalisierten wässrigen inneren Phase
betrug etwa 1000 ppm.
809883/0932
2823163
Das in der Berührungsstufe eintretende Ausmaß der
Emulsionsbrechung wurde aus pH-Messungen geschätzt sowie daraus, daß die aus der Beschickungslosung zur inneren
Phase übergegangene Kupfermenge unter den angewandten Eeaktionsbedingungen kleiner als etwa 0,05 % war.
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wurde mit einer 1,5i H^SO^-Lösung anstelle der 0,375 m HpSO^-Lösung und
einer J600 ppm Kupfer-Ion als Kupfersulfat enthaltenden,
wässrigen Lösung als Beschickungslosung wiederholt. Die Kupferkonzentration der resultierenden koalisierten wässrigen
inneren Phase beträgt etwa 30 000 ppm. Diese koalisierte
wässrige innere Phase kann in üblicher Weise nach den konventionellen elektrolytischen Gewinnungsverfahren
elektrolysiert werden, um das Kupfermetall an der Kathode
zu gewinnen.
809883/0932
Claims (14)
1. Verfahren zur Gewinnung eines gelösten Stoffes aus seiner wässrigen Lösung, bei dem man die wässrige Lösung
mit einer Emulsion in Berührung "bringt, deren Tröpfchen einer wässrigen inneren Phase von einer mit der wässrigen
Lösung unmischbaren, für den genannten Stoff durchlässigen, hydrophoben äußeren Phase umgeben sind, wobei die
wässrige innere Phase einen den genannten Stoff undurchdringungsfähig machenden Bestandteil aufweist, den genannten
Stoff durch die äußere Phase hindurchdringen läßt und in der inneren Phase undurchdringungsfähig macht, die Emulsion
von der nun an dem genannten Stoff verarmten wässrigen Lösung abtrennt, die Tröpfchen der wässrigen inneren Phase
in der abgetrennten Emulsion koalisiert und die koalisierte wässrige innere Phase gewinnt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tröpfchengröße der inneren Phase in der Emulsion in dem
809883/0932
Bereich, von etwa 0,3 pn "bis etwa 10 jum mit der Mehrzahl
der Tropfchen in dem Bereich von etwa 0,8 ium bis etwa 3
liegt und daß man die abgetrennte Emulsion zur Koaleszenz der Tröpfchen der wässrigen inneren Phase einem elektrostatischen
Feld aussetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die äußere Phase von der abgetrennten Emulsion nach
Koaleszenz und Gewinnung der koalisierten inneren Phase mit wässriger innerer Phase reemulgiert und zurückführt.
3- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die gewonnene koalisierte innere Phase zur Gewinnung des genannten Stoffes weiterbehandelt und
die nun an dem genannten Stoff verarmte innere Phase dann mit der äußeren Phase reemulgiert und zurückführt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3»
dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrheit der Tröpfchen der wässrigen inneren Phase in der Emulsion in dem Bereich
von etwa 0,8 um bis etwa 1,5 ρ liegt.
5· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Emulsion mittels eines
Homogenisators oder einer Emulgiermühle herstellt.
809883/0932
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5» dadurch
gekennzeichnet, daß der gelöste Stoff ein ionischer Stoff ist und die äußere Phase eine Lösung eines öllöslichen,
oberflächenaktiven Mittels mit einem HLB-Yerhältnis in dem
Bereich von etwa 1,75 his etwa 7 und eines Transportmittels
für den ionischen Stoff in einem hydrophoben Lösungsmittel ist.
7· Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das oberflächenaktive Mittel ein HLB-Verhältnis in dem Bereich von etwa 3»5 bis etwa 6 hat.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7» dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Phase etwa 0,1 bis etwa 4· Gew.-% eines öllöslichen, oberflächenaktiven Mittels aufweist.
9· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungsgradient in dem
elektrostatischen Feld in dem Bereich von mehr als etwa 1 Kilovolt je cm bis zu etwa 7»5 Kilovolt je cm oder mehr
beträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9»
dadurch gekennzeichnet, daß der gelöste Stoff Kupferionen enthält und die wässrige innere Phase eine saure Lösung
mit einem pH-Wert aui^ieist, der kleiner als der &3Γ genann-
809883/093 2
ten wässrigen Lösung ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man die koalisierte innere Phase zur Gewinnung des Kupfers elektrolysiert, die innere Phase nach der Elektrolyse
mit der äußeren Phase reemulgiert und zurückführt.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man während der Berührung der Emulsion mit der
genannten wässrigen Lösung solche Scherbedingungen aufrechterhält, daß eine Dispersion von "Kügelchen" der Emulsion
in der wässrigen Lösung entsteht, wobei die "Kügelchen" einen Durchmesser von etwa 500 um bis zu etwa 1500 um
haben.
13· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumenverhältnis der genannten
wässrigen Lösung zu der Emulsion während der Berührung in dem Bereich von etwa 1:10 bis etwa 10:1 liegt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13» dadurch gekennzeichnet, daß man die wässrige Lösung für
einen Zeitraum von etwa 5 Sekunden bis zu etwa 25 Minuten mit der Emulsion in Berührung bringt.
809883/0932
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2831777 | 1977-07-06 | ||
US85782177A | 1977-12-05 | 1977-12-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2829163A1 true DE2829163A1 (de) | 1979-01-18 |
Family
ID=26259323
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782829163 Withdrawn DE2829163A1 (de) | 1977-07-06 | 1978-07-03 | Verfahren zur gewinnung eines geloesten stoffes aus einer waessrigen loesung |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5417372A (de) |
AU (1) | AU523631B2 (de) |
BR (1) | BR7804331A (de) |
CA (1) | CA1100094A (de) |
DE (1) | DE2829163A1 (de) |
FR (1) | FR2396574A1 (de) |
ZM (1) | ZM5978A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3318109A1 (de) * | 1982-06-04 | 1983-12-08 | Chemiefaser Lenzing AG, 4860 Lenzing, Oberösterreich | Verfahren zur gewinnung von zink |
EP0264993A1 (de) * | 1986-10-18 | 1988-04-27 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zur selektiven Gewinnung von Germanium und/oder Arsen aus wässrigen Lösungen |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPH0512529Y2 (de) * | 1988-06-27 | 1993-03-31 |
-
1978
- 1978-06-27 ZM ZM59/78A patent/ZM5978A1/xx unknown
- 1978-06-29 AU AU37609/78A patent/AU523631B2/en not_active Expired
- 1978-07-03 DE DE19782829163 patent/DE2829163A1/de not_active Withdrawn
- 1978-07-05 BR BR7804331A patent/BR7804331A/pt unknown
- 1978-07-05 FR FR7819958A patent/FR2396574A1/fr active Granted
- 1978-07-05 CA CA306,826A patent/CA1100094A/en not_active Expired
- 1978-07-06 JP JP8247578A patent/JPS5417372A/ja active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3318109A1 (de) * | 1982-06-04 | 1983-12-08 | Chemiefaser Lenzing AG, 4860 Lenzing, Oberösterreich | Verfahren zur gewinnung von zink |
EP0264993A1 (de) * | 1986-10-18 | 1988-04-27 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zur selektiven Gewinnung von Germanium und/oder Arsen aus wässrigen Lösungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AU3760978A (en) | 1980-01-03 |
FR2396574B3 (de) | 1981-03-06 |
AU523631B2 (en) | 1982-08-05 |
FR2396574A1 (fr) | 1979-02-02 |
ZM5978A1 (en) | 1979-05-21 |
JPS5417372A (en) | 1979-02-08 |
CA1100094A (en) | 1981-04-28 |
BR7804331A (pt) | 1979-04-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
US4283290A (en) | Purification utilizing liquid membrane with electrostatic coalescence | |
Salman et al. | Extraction of lead ions from aqueous solution by co-stabilization mechanisms of magnetic Fe2O3 particles and nonionic surfactants in emulsion liquid membrane | |
EP0264993B1 (de) | Verfahren zur selektiven Gewinnung von Germanium und/oder Arsen aus wässrigen Lösungen | |
DE3227240A1 (de) | Verfahren zur herstellung von elektrolytischem zink oder hochreinen zinksalzen aus sekundaeren zink-rohmaterialien | |
DE2016506B2 (de) | Verfahren zur elektrolytischen Reduktion bzw. Oxidation einer in organischem Lösungsmittel gelösten Metallverbindung und Anwendung des Verfahrens | |
DE2829163A1 (de) | Verfahren zur gewinnung eines geloesten stoffes aus einer waessrigen loesung | |
WO1990013675A1 (de) | Verfahren zur zweiphasen-extraktion von metallionen aus feste metalloxide enthaltenden phasen, mittel und verwendung | |
DE2651759A1 (de) | Verfahren zur entfernung von ionen aus loesungen | |
DE1519753A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Extraktionsloesungen | |
DE2950567A1 (de) | Verfahren zum extrahieren von metallen aus verduennten loesungen | |
GB2117666A (en) | Emulsification | |
DE3318109C2 (de) | ||
EP0042821B1 (de) | Verwendung von Succinylobernsteinsäurediestern als Flüssigmembranen und Verfahren zur selektiven Trennung von Kationen | |
EP3077073B1 (de) | Abtrennung von ionischen flüssigkeiten in koalesziervorrichtungen | |
DE2148097A1 (de) | Verfahren zum Entfernen einer dispergierten Phase aus einer äußeren Phase | |
DE2810281A1 (de) | Verfahren zur selektiven extraktion von metallionen aus waesserigen loesungen und hierfuer geeignete extraktionsmittel | |
AT391464B (de) | Verfahren zur abtrennung von nickelionen aus waesserigen loesungen | |
EP0140088A2 (de) | Verfahren zur Rückgewinnung von Vanadin aus Abbwasser | |
DE2503398A1 (de) | Verfahren zur wiedergewinnung von metall aus metallhaltigem abfall | |
DE844445C (de) | Verfahren zur Abscheidung organischer gradkettiger Verbindungen aus deren Mischungenmit verzweigtkettigen Verbindungen | |
EP2872232B1 (de) | Abtrennung von ionischen flüssigkeiten mittels eines gestricks | |
DE1620801C3 (de) | Aufarbeitung von Polymerisatlösungen | |
DE3510187C2 (de) | ||
DE3732242C2 (de) | ||
DE3633523A1 (de) | Verfahren zur abtrennung von ammoniak aus abwaessern |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |