DE2829152C2 - Verfahren zum radialen Einspannen von Werkstücken mit kegeligen Innenflächen mittels Kraftspannfutter und Kraftspannfutter hierzu - Google Patents
Verfahren zum radialen Einspannen von Werkstücken mit kegeligen Innenflächen mittels Kraftspannfutter und Kraftspannfutter hierzuInfo
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Description
65
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum radialen Einspannen von Werkstücken, insbesondere von Eisenbahnrädern,
mit kegeligen Innenflächen, die bezüglich der Achse der Räder einen geringen Neigungswinkel
aufweisen, mittels eines zur Ablage des Werkstückes Auflageflächen aufweisenden Kraftspannfutters mit
mindestens radial beweglichen und Präge-Spannwerkzeuge tragenden Spannbacken, die in einem Spannvorgang
mit mindestens einer Radialkomponente gegen die kegeligen Innenflächen gefahren werden und dort radial
beabstandete Spannkerben von für eine Einspannung geeigneter Form und Neigung einprägen, sowie ein
Kraftspannfutter zur Durchführung dieses Verfahrens.
Kraftspannfutter zur Durchführung verschiedener Einspannverfahren sind in vielfältigen Ausführungsformen
im Stand der Technik bekannt. Insbesondere bei Senkrechtdrehmaschinen ist sehr häufig das Kraftspannfutter
schon in Form der Planscheibe ausgebildet. Diese Ausbildung ist insbesondere bei solchen Senkrechtdrehmaschinen
vorzufinden, welche vorzugsweise für die Bearbeitung von Eisenbahnrädern gedacht
sind. Auch bei solchen Kraftspannfuttern sind vielerlei Ausführungsformen bekannt Eine gute Übersicht über
den diesbezüglichen Stand der Technik bei Kraftspannfuttern für Senkrechtdrehmaschinen insbesondere für
die Bearbeitung von Eisenbahnrädern gibt der Aufsatz ,Kraftbetätigte Spanneinrichtungen für Eisenbahnräder
und Radreifen« aus >TZ für praktische Metallbearbeitung« 1974, Heft 9, Seite 315-318.
Insbesondere dann, wenn ein Eisenbahnrad an der Radreifeninnenseite für eine Bearbeitungsoperation
eingespannt werden muß und diese Radreifeninnenseite — wie dies sehr häufig der Fall ist — kegelig ausgebildet
ist, bereitet das Einspannen auf dieser kegeligen Fläche Schwierigkeiten. Das Eisenbahnrad neigt dazu, an allen
oder an einzelnen Spannbacken während des Spannvorganges auf seiner kegeligen Innenfläche über die
Spannzähne nach oben aufzugleiten, bevor die Spannzähne soweit in den Werkstoff eingedrungen sind, daß
ein weiteres Aufgleiten nicht mehr möglich ist. Hierdurch liegt das Werkstück nicht mehr plan auf und
hat außerdem eine unbekannte Lage hinsichtlich der Bezugspunkte für die automatische Steuerung der
Bearbeitungswerkzeuge für die nachfolgende Bearbei tung. Dieses Problem hat man zu lösen versucht mit
einem Spannfutter der in Bild 10 des genannten Aufsatzes dargestellten und im dazugehörigen Text
beschriebenen Bauart. Die Spannbacken werden mit ihren starr angeordneten Zähnen auf radial angeordneten
und nach unten geneigten Führungsbahnen bewegt. Ein Kraftspannfutter dieser Art ist auch bekanntgeworden
durch die ausgelegten Unterlagen der deutschen Patentanmeldung G3 905Ib/49a. Durch diese Anordnung
der Spannbacken soll erreicht werden, daß die Spannzähne bei ihrem Eindringen in den Werkstoff das
Werkstück gleichzeitig nach unten gegen die Planscheibe — das Kraftspannfutter — ziehen. Mit diesen
Kraftspannfuttern kann jedoch der erwünschte Erfolg nicht erreicht werden, weil durch die sich annähernde
Neigung der Bewegungsrichtung des Spannzahnes und der kegeligen Oberfläche der zu spannenden Fläche die
Wirkrichtung der Spannkraft der Spannzähne sich immer weiter aus dem sog. Reibungskegel entfernt und
somit eine immer größere Aufgleitkomponente entsteht. Da ein solches Werkstück schon bei rein radial
bewegten Spannbacken aufgleitet, muß es somit zwangsläufig auch bei gleichzeitig schräg nach unten
geführten Spannbacken aufgleiten. Da bezogen auf die senkrechte Achse der Neigungswinkel der Führungsbahnen der Spannbacken immer größer ist als der
Neigungswinkel der einzuspannenden kegeligen Fläche
muß damit gleichzeitig der Aufgleitbetrag in senkrechter Richtung immer größer sein als die senkrechte
Abwärtskomponente der Spannbacken, so daß ein aufwärts gerichteter Restbetrag bestehen bleibt Haben
;die Spannzähne einmal gefaßt, so wird das weitere Aufgleiten allerdings erschwert Da aber die Eindringtiefe
der Spannzähne mindestens um uine Zehnerpotenz kleiner ist als die Beträge des Aufgleitens, kann die nach
dem Einhaken der Spannzähne noch erfolgende weitere Abwärtsbewegung die vorher entstandene Aufwäi tsbe- to
wegung rucht mehr rückgängig machen. Das Werkstück
hebt in jedem Fall von seiner Unterlage ab, wenngleich möglicherweise auch um einen geringeren Betrag als bei
rein radial bewegten Spannfuttern. Es kann daher mit einem solchen Kraftspannfutter das dargelegte Problem
nicht gelöst werden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Spannfutter vorzuschlagen, welches
es ermöglicht, Werkstücke, insbesondere Eisenbahnräder, an den kegelig verlaufenden Innenseiten in
• korrekter Lage sicher einzuspannen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst .daß vor der Werkstückbearbeitung die Einspannung des
Werkstückes gelöst wird und das Werkstück sich zur -neuerlichen Ablage auf die Auflageflächen um den
-hierzu notwendigen Betrag absenkt worauf das Werkstück in einem neuerlichen Spannvorgang an den
eingeprägten unteren Flächen der Spannkerben von den ebenfalls axial abgesenkten Präge-Spannwerkzeugen
für eine nachfolgende Bearbeitung eingespannt wird. Auf diese Art und Weise wird der Aufgleitp.· ozeß
der ersten Einspannung rückgängig gemacht und in einem nachfolgenden Spannvorgang das Werkstück
nun an den zu Ende des Aufgleitprozesses entstandenen eingeprägten unteren Flächen der Spannkerben eingespannt
in einer zweiten Einspannung, so daß wegen der Einspannung auf den genannten Flächen ein neuerliches
Aufgleiten des Werkstückes während des zweiten Spannprozesses nicht mehr möglich ist. Das Werkstück
ist somit nunmehr in korrekter Lage sicher gespannt.
Nach der Erfindung wird zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen, daß bei einem Kraftspannfutter
zum radialen Einspannen von Werkstücken, insbesondere von Eisenbahnrädern, mit kegeligen
Innenflächen, die bezüglich der Kraftspannfutterachse einen geringen Neigungswinkel aufweisen, mit verschiebbaren
Spannbacken und Präge-Spannwerkzeugen mit je einem auf einem Träger angeordneten
Präge-Spannzahn zum gleichzeitigen Einprägen von radial beabstandeten Spannkerben mit unteren Spannflächen
von jeweils einer für eine Einspannung geeigneten Neigung und Form in die kegeligen
Innenflächen die Spannbacken zusammen mit den Präge-Spannwerkzeugen auf dem Grundkörper des
Kraftspannfutters zum Prägen der Spannkerber· und Herausziehen der Spannzähne aus den geprägten
Spannkerben nach dem Prägevorgang mindestens mit einer Radialkomponente verschiebbar geführt sind und
der Träger jedes Präge-Spannwerkzeugcs zur axialen Lageveränderung des jeweiligen Präge-Spannzahnes
und zum anschließenden Spannen des Werkstückes von einer strömungsmittelbetätigten Kolbenstange bewegbar
ist.
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen,
daß jeder Spannzahn auf einem jeweils an den radial beweglichen Spannbacken angeordneten Kipphebel
angeordnet ist, wobei die eine Seite des Kipphebels mit einem als Kolbenstange ausgebildeten
strömungsmittelbetätigten Stößel und die andere Seite des Kipphebels mit einem federbelasteten Bolzen in
Wirkverbindung steht
Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß jeder Spannzahn direkt auf der
als Spannzahnträger ausgebildeten Kolbenstange eines mit axialer Verschieberichtung in oder an den radial
beweglichen Spannbacken angeordneten Strömungsmittelzylinders angeordnet ist
Die Erindung soll nun anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch die Hauptspindel •einer Senkrechtdrehmaschine mit Kraftspannfutter und
aufgelegtem, aber nicht eingespanntem Werkstück,
F i g. 2—5 Ausschnittvergrößerung einer Spannbacke
IQi Schnitt in den verschiedenen Positionen des
Spannablaufes,
F i g. 6 Kraftspannfutter nach F i g. 1 —5 in Draufsicht
Fig.7—10 Ausschnittvergrößerung einer Variante
einer Spannbacke im Schnitt in den verschiedenen Spannablauf Positionen,
F i g. 11 Gesamtansicht einer Senkrechtdrehmaschine mit Hauptspindellager und Kraftspannfutter im Schnitt.
. Ein Eisenbahnrad 1 liegt auf Auflagebolzen 2 auf, weiche zwischen Spannbacken 4 eines Kraftspannfutters
3 angeordnet sind, wobei das Kraftspannfutter 3 auf einer Planscheibe 5 einer Senkrechtdrehmaschine
angeordnet ist In einer konzentrischen Bohrung 6 des Kraftspannfutters 3 ist ein Verschiebeteil 7 axial
verschieblich gelagert, welches in bekannter und üblicher Weise über Schrägführungen mit je Spannbakke
einem Stößel 8 für die Umsetzung der Axialbewegung des Verschiebeteils in eine Radialbewegung der
Stößel 8 in Wirkverbindung steht. Jeder Stößel 8 ist über eine Justierspindel 9 mit einer Spannbacke 4 verbunden.
Die Justierspindel 9 ermöglicht die Grundeinstellung der jeweiligen Spannbacke 4 auf die gewünschte
Durchmessereinlage des Spannbereiches. Das Verschiebeteil 7 ist über eine Schraube 10 mit einer Zugstange ί 1
verbunden, welche koaxial zu einer Hauptspindel 14 angeordnet und über einen Spannzylinder 13, betätigt
von einem Kolben 12, axial verschoben werden kann und dabei das Verschiebeteil 7 ebenfalls verschiebt Der
Spannzylinder 13 ist ein Druckmittelzylinder, der im vorliegenden Beispiel mit Hydrauliköl als Druckmittel
betrieben wird. Um die Spannbacken 4 radial auswärts und damit in Spannstellung zu bewegen, muß sich das
Verschiebeteil 7 in der Bohrung 6, betätigt von der Zugstange 11, in der Darstellung nach Fig. 1 abwärts
bewegen. Da die Zugstange 11 mit dem Kolben 12 des Spannzylinders 13 verbunden ist muß sich der Kolben
12 im Spannzylinder 13 ebenfalls abwärts bewegen. Dies wird erreicht, indem eine Pumpe 20 Durckmittel über
eine Leitung 21 durch ein Druckregelventil 19 und eine Leitung 22 einem Wegeventil 18 zuführt. Das Wegeventil
18 ist im Ausführungsbeispiel ein impuisbetätigtes Wegeventil, welches seine jeweilige Schaltstellung auch
im stromlosen Zustand beibehält In der in F i g. 1 dargestellten Schaltstellung wird durch das Wegeventil
18 Drucköl weiter in eine Leitung 16 über einen Drehverteiler 15 in den Zylinder des Spannzylinders 13
eingeleitet. Die Drucköleinleitung in den Spannzylinder
13 über die Leitung 16 bewirkt jedoch eine Anhebung de? Kolbens 12, wodurch die Spannbacken 4 radial
einwärts gefahren werden. Um eine Radial-Auswärtsbewegung zu erreichen, muß also das Wegeventil 18 in die
zweite Schaltstellung gefahren werden. In dieser zweiten Schaltstellung wird Drucköl in eine Leitung 17
• eingeleitet, wodurch ein Abwärtsfahren des Kolbens 12
und damit eine Radiul-Auswärtsbewegung der Spannbacken 4 bewirkt wird. In diesem Fall wird das
Druckmittel auf der anderen Seite des Kolbens 12 über die Leitung 16 und das Wegeventil 18 und weiter über
eine Leitung 23 in einen Tank 24 geleitet.
Auf jeder Spannbacke 4 ist ein scheibenförmiger Kipphebel 25 angeordnet, der auf einem Lagerbolzen 26
schwenkbar gelagert ist. Der Kipphebel 25 trägt einen Spannzahn 27, mit welchem die Einspannung des
Werkstückes vorgenommen wird. Jede Spannbacke 4 weist weiterhin einen Zylinder 30 auf, in welchem ein
Kolben 29 verschiebbar angeordnet ist, der über zwei Kolbenstangen 28 und 31 geführt wird, wobei die
Kolbenstange 28 jeweils in Wirkverbindung mit dem Kipphebel 25 solcher Art steht, daß hierdurch eine
Schwenkbewegung des Kipphebels 25 um den Lagerbolzen 26 bewirkt werden kann. Eine solche Schwenkbewegung
wird bewirkt durch Aufwärtsfahren des Kolbens 29 und damit der Kolbenstange 28. Hierzu ist
erforderlich, daß Drucköl über eine Leitung 33 und 33a dem Zylinder 30 zugeführt wird. Dieses Drucköl wird
von der Pumpe 20 über die Leitung 21 und über ein Druckregelventil 36 durch eine Leitung 37 einem
Wegeventil 35 zugeführt, welches in der in der Zeichnung nach F i g. 1 dargestellten Schaltstellung das
Drucköl weiter in die Leitung 33 führt. Auch bei dem Wegeventil 35 handelt es sich vorzugsweise um ein
impulsbetätigtes Ventil, welches seine jeweilige Schaltstellung auch im stromlosen Zustand beibehält. Das dem
Zylinder 30 über die Leitung 33 zugeführte Drucköl durchströmt ein entsperrbares Rückschlagventil 32,
welches vorzugsweise in einer Ausnehmung 41 einer jeden Spannbacke 4 angeordnet ist. Dieses entsperrbare
Rückschlagventil 32 soll verhindern, daß sich bei Auftreten großer äußerer Kräfte am Werkstück oder
bei Ausfall des Hydraulikdruckes die Werkstückspannung lösen kann.
Um die vorgenommene Schwenkbewegung wieder rückgängig zu machen, ist es erforderlich, daß das
Wegeventil 35 in die zweite Schaltstellung gebracht wird, so daß nunmehr Drucköl in eine Leitung 34
einfließt, wodurch das entsperrbare Rückschlagventil 32 entsperrt wird und damit den Druckölrückfluß über die
Leitung 33a und 33 durch das Wegeventil 35 und eine Leitung 38 in den Tank 34 freigibt Hierdurch kann ein
von einer Feder 40 vorbelasteter Bolzen 39 den Kipphebel 25 in die andere Richtung schwenken,
wodurch über die Kolbenstange 28 der Kolben 29 abwärts bewegt wird.
Die Fig.2 bis 5 zeigen nun in fortschreitender Reihenfolge die Verfahrensweise nach der Erfindung
beim Einspannen eines Eisenbahnrades an der inneren, geneigten Fläche des Radkranzes. Zunächst wird das
Eisenbahnrad 1 auf die Auflagebolzen 2, in der Art wie in F i g. 1 dargestellt, aufgelegt Sodann werden die
Spannbacken 4 radial auswärts gefahren, wobei die Kipphebel 25 eine Stellung wie in Fig.2 dargestellt
einnehmen. Hierbei kommen die Spannzähne 27 in Spannkontakt mit der bezüglich der Spannfutterachse βο
mit geringem Winkel geneigten Radkranzinnenseite 43. Dadurch graben sich die Spannzähne 27 einerseits in
den Werkstoff des Radkranzes ein und verursachen andererseits gleichzeitig ein Aufgleiten des gesamten
Rades 1, sodaß zwischen Auflagebolzen 2 und Rad 1 ein Spalt 42 entsteht Dieses Aufgleiten des Eisenbahnrades
1 bei der Einspannung muß unbedingt vermieden werden, weil hierdurch das Eisenbahnrad 1 einerseits in
der Maschine nicht mehr sicher gespannt ist und andererseits keine definierte Lage mehr in der Maschine
einnimmt, so daß es für numerische Steuerungen nicht mehr bearbeitbar ist. Um diese Nachteile zu beheben,
wird nun, wie in F i g. 3 dargestellt, die erste Spannung nach F i g. 1 gelöst und die Spannbacken wieder radial
einwärts gefahren. Hierdurch legt sich das Eisenbahnrad 1 wieder auf die Auflagebolzen 2 auf und nimmt in
axialer Richtung die gewünschte definierte Lage wieder ein. Von der vorherigen Spannung bleiben an der
Radkranzinnenseite von der Form der Spannzähne 27 abhängige Spannkerben 44 zurück. Der untere Teil
dieser Spannkerben 44 weist eine Neigung auf, die für eine Einspannung geeignet ist und ein Aufgleiten des
Eisenbahnrades 1 bei einer Einspannung auf dieser Fläche unmöglich macht. Um diesen Vorteil ausnutzen
zu können, wird nun, wie in Fig.4 dargestellt, der Kipphebe! 25 und damit der jeweilige Spannzahn 27 in .
die in F i g. 4 dargestellte Lage geschwenkt, sodaß der Spannzahn 27 gegenüber seiner vorherigen Lage eine
etwas tiefere Lage einnimmt um einen Betrag, der geringfügig größer ist als der Betrag des Spaltes 42. In
dieser Lage nun werden wie in F i g. 5 dargestellt, alle Spannbacken 4 radial auswärts gefahren und in
Spannkontakt mit dem Werkstück gebracht. Die Spannzähne 27 liegen nunmehr nur am unteren Teil der
mit der ersten Spannung erzeugten Spannkerbe an, so daß ein Aufgleiten des Rades unmöglich ist. Es wird
somit eine sichere Einspannung und eine definierte Lage des Eisenbahnrades 1 erreicht.
Die F i g. 7 — 10 zeigen den gleichen Arbeitsablauf wie
Fig.2—5, jedoch verwirklicht mit einer konstruktiven
Variante. In den Fig.7—10 wird der jeweilige
Spannzahn 27 unter Vermeidung des jeweiligen Kipphebels direkt von einer entsprechend ausgebildeten
Kolbenstange 52 getragen. Auch hier wird zunächst das Eisenbahnrad 1 auf die Auflagebolzen 2 in der Art
wie in F i g. 1 dargestellt, aufgelegt. Sodann werden die Spannbacken 45 radial auswärts gefahren, wobei die
Spannzahnträger 53 eine Stellung wie in F i g. 7 dargestellt, einnehmen. Hierbei kommen die Spannzähne
54 in Spannkontakt mit der stark geneigten Radkranzinnenseite 43. Auch hier graben sich nunmehr
die Spannzähne 54 einerseits in den Werkstoff des Radkranzes ein und verursachen andererseits gleichzeitig,
wie bereits ausgeführt, ein Aufgleiten des gesamten Rades 1, sodaß auch hier zwischen Auflageboizen 2 und
Rad 1 der Spalt 42 entsteht. Aus den bereits bekannten Gründen muß auch hier dieses Aufgleiten unbedingt
vermieden werden. Hierzu wird nun wie in Fig.8 dargestellt, die erste Spannung nach F i g. 7 gelöst und
die Spannbacken 45 wieder radial einwärts gefahren. Dadurch legt sich das hisenbahnrad 1 wieder auf die
Auflageboizen 2 auf und nimmt in axialer Richtung, wie bekannt die gewünschte definierte Lage ein. Auch hier
bleiben von der vorherigen Spannung an der Radkranzinnenseite 43 von der Form der Spannzähne 54
abhängige Spannkerben 55 zurück. Der untere Teil dieser Spannkerben 55 weist ebenfalls eine Neigung auf,
die für eine Einspannung geeignet ist und ein Aufgleiten des Eisenbahnrades 1 bei einer Einspannung auf dieser
Fläche unmöglich macht Um nun tatsächlich auf dieser Fläche einspannen zu können, wird, wie in Fig.9
dargestellt, der Spannzahnträger 53 und damit der jeweilige Spannzahn 54 in die in Fig.9 dargestellte
Lage abwärts verfahren, so daß der Spannzahn 54 gegenüber seiner vorherigen Lage eine etwas tiefere
Lage einnimmt um einen Betrag, der auch hier
geringfügig größer ist als der Betrag des Spaltes 42. In dieser Lage nun werden, wie in Fig. 10 dargestellt, alle
Spannbacken 4 radial auswärts gefahren und in Spannkontakt mit dem Werkstück gebracht. Die
Spannzähne 54 liegen nunmehr nur am unteren Teil der mit der ersten Spannung erzeugten Spannkerbe an,
sodaß auch hier wiederum ein Aufgleiten des Rades unmöglich ist. Es wird daher auch mit dieser
konstruktiven Variante eine sichere Einspannung und eine definierte Lage des Eisenbahnrades 1 erreicht
Die Verschiebebewegung des Spannzahnes 54 kann mit den gleichen Steuereinheiten bewirkt werden, mit
der auch die Kippbewegung des Kipphebels erreicht wurde. Es weist hierzu jede Spannbacke 45 einen
Zylinder 50 auf, in welchem ein Kolben 51 verschiebbar angeordnet ist, der einerseits über einer. Fühningsbo!-
zen 49 und andererseits über die Kolbenstange 52 in ihrer Fortsetzung als Spannzahnträger 53 ausgebildet
ist. Um den Spannzahnträger 53 und damit den Spannzahn 54 abwärts zu bewegen, ist es erforderlich,
daß Drucköl über die Leitungen 33 und 33b dem Zylinder 50 zugeführt wird. Dieses Drucköl wird von der
Pumpe 20 über die Leitung 21 und über das Druckregelventil 36 durch die Leitung 37 dem
Wegeventil 35 zugeführt, welches in der in der Zeichnung nach F i g. 1 dargestellten Schaltstellung das
Drucköl weiter in die Leitung 33 führt. Das dem Zylinder 50 über die Leitung 33; zugeführte Drucköl
durchströmt ein entsperrbares Rückschlagventil 47, welches vorzugsweise in einer Ausnehmung 46 einer
jeden Spannbacke 45 angeordnet ist. Dieses entsperrbare Rückschlagventil hat auch die Funktion, eine
unbeabsichtigte Lockerung der Spannung, z. B. bei Hydraulikdruckausfall, zu verhindern.
Um die Abwärtsbewegung jedes Spannzahnes 54 für eine neuerliche Ersteinspannung wieder rückgängig zu
machen, ist es erforderlich, daß das Wegeventil 35 in die zweite Schaltstellung gebracht wird, so daß nunmehr
Drucköl in die Leitung 34 einfließt, wodurch das entsperrbare Rückschlagventil 47 entsperrt wird und
damit den Rückölrückfluß über die Leitung 33 und 33b durch das Wegeventil 35 und die Leitung 38 in den Tank
24 freigibt. Hierdurch kann der von einer Feder 48 über den Führungsbolzen 49 federbelastete Kolben 51 von
der Feder betätigt werden, aufwärts fahren und das hierdurch verdrängte öl in der bereits geschilderten
Weise abfließen.
Beide konstruktiven Varianten können ohne Änderung der Steuerung durch einfachen Austausch der
Spannbacken wahlweise angewendet werden. Ebenso ist natürlich auch die Gemischtanwendung möglich.
Hierzu 11 Blatt Zeichnungen
$30249/361
Claims (4)
1. Verfahren zum radialen Einspannen von Werkstücken, insbesondere von Eisenbahnrädern,
mit kegeligen Innenflächen, die bezüglich der Achss der Räder einen geringen Neigungswinkel aufweisen,
mittels eines zur Ablage des Werkstückes Auflageflächen aufweisenden Kraftspannfutters mit
radial beweglichen und Präge-Spannwerkzeuge tragenden Spannbacken, die in einem Spannvorgang
mit mindestens einer Radialkomponente gegen die kegeligen Innenflächen gefahren werden und dort
radial beabstandete Spannkerben von für eine Einspannung geeigneter Form und Neigung einprägen,
dadurch gekennzeichnet, daß vor der Werkstückbearbeitung die Einspannung des Werkstückes
gelöst wird und das Werkstück sich zur neuerlichen Ablage auf die Auflageflächen um den
hierzu notwendigen Betrag absenkt, worauf das Werkstück in einem neuerlichen Spannvorgang an
den eingeprägten unteren Flächen der Spannkerben von den ebenfalls axial abgesenkten Präge-Spannwerkzeugen
für eine nachfolgende Bearbeitung eingespannt wird.
2. Kraftspannfutter zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit verschiebbaren Spannbakken
und Präge-Spannwerkzeugen mit je einem auf einem Träger angeordneten Präge-Spannzahn zum
gleichzeitigen Einprägen von radial beabstandeten Spannkerben mit unteren Spannflächen von jeweils
einer für eine Einspannung geeigneten Neigung und Form in die kegeligen Innenflächen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannbacken (4; 45) zusammen mit den Präge-Spannwerkzeugen (25,27;
53, 54) auf dem Grundkörper des Kraftspannfutters (3) zum Prägen der Spannkerben (44; 55) und
Herausziehen der Spannzähne (27; 54) aus den geprägten Spannkerben nach dem Prägevorgang
mindestens mit einer Radialkomponente verschiebbar geführt sind und der Träger (25 j 53) jedes
Präge-Spannwerkzeuges (25, 27; 53, 54) zur axialen Lageveränderung des jeweiligen Präge-Spannzahnes
und zum anschließenden Spannen des Werkstükkes (1) von einer strömungsmittelbetätigten Kolbenstange
(28; 52) bewegbar ist.
3. Kraftspannfutter gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spannzahn (27) auf
jeweils einem an den radial beweglichen Spannbakken (4) angeordneten Kipphebel (25) angeordnet ist,
wobei die eine Seite des Kipphebels (25) mit einem als Kolbenstange (28) ausgebildeten strömungsmittelbetätigten
Stößel und die andere Seite des Kipphebels mit einem federbelasteten Bolzen (39) in
Wirkverbindung steht.
4. Kraftspannfutter gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spannzahn (54) direkt auf
der als Spannzahnträger (53) ausgebildeten Kolbenstange (52) eines mit axialer Verschieberichtung in
oder an den radial beweglichen Spannbacken (45) angeordneten Strömungsmittelzylinders (50) angeordnet
ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2829152A DE2829152C2 (de) | 1978-07-03 | 1978-07-03 | Verfahren zum radialen Einspannen von Werkstücken mit kegeligen Innenflächen mittels Kraftspannfutter und Kraftspannfutter hierzu |
US06/051,350 US4318293A (en) | 1978-07-03 | 1979-06-25 | Method for power clamping work pieces |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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DE2829152A1 DE2829152A1 (de) | 1980-02-21 |
DE2829152C2 true DE2829152C2 (de) | 1982-12-09 |
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ID=6043414
Family Applications (1)
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