DE2828510A1 - Verfahren zum herstellen eines mit einem laseraktiven farbstoff impraegnierten kunststoffkoerpers - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines mit einem laseraktiven farbstoff impraegnierten kunststoffkoerpersInfo
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Description
Anmelderin: Stuttgart, den 23. Juni 1978
Hughes Aircraft Company P 3566 S/kg
Centinela Avenue and Teale Street
Culver City, Calif., V.St.A.
Vertreter;
Kohler - Schwindling - Späth
Patentanwälte
Hohentwielatraße 41 7000 Stuttgart 1
Hohentwielatraße 41 7000 Stuttgart 1
Verfahren zum Herstellen eines mit einem laseraktiven Farbstoff imprägnierten Kunststoffkörpers
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines mit einem laseraktiven Farbstoff imprägnierten Kunststoffkörpers,
das es ermöglicht, neue laseraktive Kunststoffkörper herzustellen, die sich durch verbesserte Eigenschaften
auszeichnen.
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Durch die Verwendung einer festen Matrix, beispielsweise aus Kunststoff, für Färbstoff-Laser können viele
der Probleme vermieden werden, die bisher bei der Verwendung statischer oder strömender, flüssiger Farbstoffsysteme
angetroffen wurden» Diese Probleme beziehen sich auf Schlierenbildung, Verdampfung, Ungleichmäßigkeit der
Strömung, Stagnationsschichten, Verunreinigung von Lösungsmitteln
und Farbstoffen, mechanische Widerstandsfähigkeit, Wartung und sogar üxplosionsgefahr0
Bekannte Verfahren zur Herstellung von mit Farbstoffen imprägnierten Kunststoffkörpern können allgemein entweder
als Massen- oder als Lösungs-Polymerisationsmethoden bezeichnet werden. Hierbei werden laseraktive Farbstoffe
entweder vor der Polymerisation zu der aus Katalysator und Monomeren bestehenden Lösung oder aber zu einem
geeigneten Zeitpunkt vor der endgültigen Polymerisation der Monomeren zu einer festen Matrix hinzugefügt. Siehe
beispielsweise "Luminescence in Plastics" von Oster et al in Nature, 15„ Dezember 1962, Seite 108% und "Temperature
Effects on the Phosphorescence of Aromatic Hydrocarbons in PoIyCmethyl-methacrylate)" von Jones et al in Journal
of Chemical Physics, Februar 1969, Seite
Die chemischen Reaktionen, die während der Polymerisation auftreten, sowie die Reaktionstemperatur und der während
der Reaktion sich ändernde pH-Wert führen bei den bekannten
Verfahren zu einer schnellen Zerstörung empfindlicher
Farbstoffe. Daher sind diese bekannten Verfahren nur dazu
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geeignet, einige wenige Wirts-Kunststoffe mit einigen
wenigen starken oder unempfindlichen laseraktiven farbstoffen
zu dotieren. Die für Laserzwecke am besten geeigneten Wirts-Kunststoffe sind Polymethylmethacrylate
(PMMA.), die mit laseraktiven Farbstoffen aus der Familie der Hhodamine dotiert sind, weil diese Farbstoffe eine
aehr hohe Laseraktivität aufweisen und PMMA als Wirts-Kunststoff eine hohe Stabilität besitzt. Wenn diese
Materialien mit einem Impuls-Pumplaser hoher Leistung
angeregt werden, weisen sie eine Aktivität im Bereich der Wellenlängen von 0,55 bis 0,62 um auf. Andere
Farbstoffe, deren elektro-chemischen Eigenschaften sie zur Verwendung in hochwirksamen dotierten Lasermedien
für längere Wellenlängen geeignet machen, wie beispielsweise Carbazine 122 und Cresyl-Violett, werden
bei den bekannten Verfahren zum -Einbringen der Farbstoffe
in den Wirts-Kunststoff angegriffene
Für viele Anwendungszwecke besteht ein Bedarf an festen
Lasermedien, die eine Aktivität in einem großen Wellenlängenbereich aufweisen» Transparente Polymethylmethacrylate,
die mit spezifischen Laserfarbstoffen imprägniert sind, haben sich als brauchbare Lasermedien bei bestimmten Wellenlängen
als geeignet erwiesen, siehe Z0B0 B. H. Soffer et al:
"Continuously Tunable Narrow Band Organic Dye Laser", Apple Phys. Ltro, Vol. 10, beiten 266 bis 267 (1967).
TJm Jedoch eine Laseraktivität in einem größeren Wellenlängenbereich
zu erzielen, müssen zusätzliche Farbstoffe benutzt werden. Die Verwendung dieser Farbstoffe war
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jedoch "bisher wegen der Unmöglichkeit ausgeschlossen,
diese Farbstoffe nach den bekannten Verfahren in einen V/irts-Kunststoff einzubringen, ohne ihre Eigenschaften
zu verändern. Diese Farbstoffe werden entweder während des Massen-Verfahrens zerstört oder erleiden eine wesentliche Änderung bezüglich ihrer Laseraktivität«,
Die bekannten Verfahren zur Herstellung von mit Farbstoffen imprägnierten Kunststoffen weisen den weiteren
Nachteil auf, daß wegen des Einbringens des Farbstoffes in die Masse imprägnierte Kunststoffe entstehen, in denen
die Farbstoff-Moleküle gleichmäßig verteilt sind«, Diese Eigenschaft führt zu einem exponentiellen Verlauf der
Verstärkung und des Brechungsindex, wenn das Medium in Querrichtung angeregt wird, weil eine exponentielle
Absorption der Laser-Pumpenergie stattfindet»
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen mit einem Farbstoff imprägnierten Kunststoffkörper zu
schaffen, der als Lasermaterial geeignet ist und eine gleichmäßige Verstärkung sowie einen gleichförmigen
Brechungsindex aufweist, wenn es in Querrichtung angeregt wird. Darüber hinaus soll ein solcher imprägnierter
Kunststoffkörper so ausgebildet werden können, daß er bei Wellenlängen über 0,620 u.m aktiv ist. Demnach besteht
eine Aufgabe auch darin, ein Verfahren anzugeben, das es ermöglicht, einen V/irts-Kunststoff mit empfindlichen laseraktiven
Farbstoffen zu dotieren. Dieses Verfahren soll es
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auch ermöglichen, nach Wahl die Farbstoff-Konzentration
in dein imprägnierten Kunststoff körper zu variieren»
Das erfindungsgeniäße Verfahren besteht darin, daß durch
Vermischen eines laseraktiven Farbstoffes mit einem nicht-ionischen Lösungsmittel eine Färbstofflösung hergestellt
wird, daß dann der Kunststoffkörper in die
Farbstofflösung bei Umgebungsdruck eingetaucht und in der Farbstofflösung eine vorbestimmte Zeit belassen wird,
während der die '.Temperatur der Lösung unter Einhaltung der Konzentration des Farbstoffes erhöht wird, und daß
danach der nun mit dem Farbstoff dotierte Kunststoffkörper aus der Lösung entfernt und von überschüssiger
Farbstofflösung befreit wird, indem er für die Dauer von ein bis zwei Wochen einer erhöhten, jedoch 95 C
nicht überschreitenden Temperatur ausgesetzt wird, bevor man ihn auf Umgebungstemperatur abkühlen läßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren macht es möglich, mit
Farbstoffen imprägnierte Kunststoff körper herzustellen,
die eine Laaeraktivität bei größeren Wellenlängen aufweisen, weil es das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt,
alle Wirts-Kunststoffe mit allen, auch den empfindlichsten laseraktiven Farbstoffen zu dotieren. Weiterhin erlaubt
das Verfahren die Steuerung des Dotierungsprofils, um
einen ungleichförmigen Dotierungsverlauf zu erzielen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich
um ein auf Konzentrations-Unter schieden beruhendes Diffusionsverfallenο Dabei wird jedoch außer einer
Kontrolle der Färbstoff-Konzentration auch eine
Temperatursteuerung sowie ggf. eine Steuerung des pH-Wertes und des Druckes vorgenommen.
Beispielsweise kann eine zuvor ausgehärtete Kunststoffmatrix, beispielsweise aus einem Acrylharz wie Polymethylmethacrylat,
oder aus einem anderen geeigneten, optisch durchlässigen Kunststoff in eine Lösung eingetaucht
werden, die aus einem gelösten organischen laseraktiven Farbstoff und einem Lösungsmittel besteht. Der pH-Wert
der Lösung wird während des gesamten Verfahrens auf einem Wert gehalten, der das Überleben des Farbstoffes
gewährleistet» Dann wird die Temperatur der Lösung erhöht und gleichzeitig in der über der Lösung herrschenden
Atmosphäre ein Druck erzeugt, der Lösungsmittelverluste ausschließt«, Nach einer bestimmten Zeit, die von dem
gewünschten Ergebnis des Verfahrens abhängt, ist die Kunststoffmatrix mit den im Lösungsmittel enthaltenen
Farbstoffen dotierte
Ein ungleichförmiges Profil der Farbstoffdotierung kann
dadurch erzielt werden, daß die Querschnittsflache, über
welcher die Diffusion stattfinden kann, die Dicke des Kunststoffkörpers, die Farbstoffkonzentration, die Dauer
des Verfahrens und die Temperaturführung gesteuert wird
und/oder indem das Verfahren wiederholt wird«
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- 1X -
Nach der Erfindung wurden n«ue, mit Farbstoffen imprägnierte
PMMA-Körper hergestellt, die für Laserzwecke bei Wellenlängen unter 0,550 und über 0,620 ,um geeignet
wareno
Bei der Üuche nach laseraktiven Kunststoffen, die für
einen breiten Frequenzbereich geeignet sind und eine Auswahl zwischen einer größeren Anzahl von Wellenlängen ·
ermöglichen und die weiterhin für ein zum praktischen Gebrauch bestimmten Gerät einsetzbar sind, hat es sich
als notwendig erwiesen, als laseraktive Medien verschiedene mit Farbstoffen imprägnierte VJirts-Kunststoffe zu
verwenden, die in einer drehbaren oder verschiebbaren Einheit zusammengefaßt werden köniieno
Farbstoffe, die zur Familie der Xanthen-Farbstoffe
gehören, haben sich zur Erzeugung einer Laserstrahlung im Bereich zwischen 0,55 und 0,62 ,tun. als nützlich erwiesen,
wenn sie mit einem Nd^ :YAG-Laser angeregt werden.
Diese Farbstoffe werden als sehr stabil betrachtet, siehe zoB. Ko Η» Drexhage: "Fluorescence Efficiency of Laser
Dyes", Journal of .Research of the NBS-Applied Physical
Chemistry, Vol» 8OA, Nr. 3, Juni 1976. Manche Farbstoffe,
die zur Familie der Oxazin-Farbstoffe gehören, wie beispielsweise Gresyl-Violett, haben in flüssigen Medien
eine Laseraktivität zwischen 0,635 und 0,655 W-m gezeigt,
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wenn sie mit einem Ncr :YAG-Laser angeregt wurden. Versuche, Wirts-Kunststoffe mittels der üblichen Imprägnierungsverfahren Wirts-Kunststoffe mit diesen Farbstoffen zu imprägnieren haben jedoch zu einer sehr geringen Laseraktivität geführt.
wenn sie mit einem Ncr :YAG-Laser angeregt wurden. Versuche, Wirts-Kunststoffe mittels der üblichen Imprägnierungsverfahren Wirts-Kunststoffe mit diesen Farbstoffen zu imprägnieren haben jedoch zu einer sehr geringen Laseraktivität geführt.
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Farbstoffe, die zur Familie der Farbstoffe mit Kohlenstoff-Brücke gehören, beispielsweise au den Carbazin-Farbstoffen,
haben eine Laseraktivität bei Wellenlängen von mehr als 0,67 ^m. Versuche, mittels der bekannten
Methoden Wirts-Kunststoffe, wie beispielsweise PMMA, Polyesterharze, Epoxyharze usw. mit diesen Farbstoffen
zu imprägnieren, hatten eine vollständige Zerstörung der Farbstoffe zur Folge.
Durch das neue Verfahren zum Einbringen von laseraktiven Farbstoffen in Wirts-Kunststoffe werden dagegen die
Farbstoffe nicht angegriffen und es werden ihre Eigenschaften nicht veränderte Das Verfahren erhöht die
Beschädigungsschwelle des laseraktiven Mediums und
gestattet die Herstellung von laseraktiven Medien, die ungleichförmige üotierutigsprofile aufweisen.
Ursprünglich war das erfindungsgemäße Verfahren dazu
bestimmt, eine Methode zum Imprägnieren von Wirts-Kunstb'toffen
mit höchst empfindlichen Farbstoffen zu ermöglichen, wie beispielsweise der folgenden Farbstoffe
mit Kohlenstoffbrücke
C b
'3 Il Τ CH3
H3C Y1 CH3
Ccubopyronin 3 49 Carbazide 122
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weil die bekannten Polymerisations-Dotierverfahren
zur Zerstörung dieser Farbstoffe führeno Nachfolgende Untersuchungen haben Jedoch gezeigt, daß das Verfahren
zu dotierten Kunststoffen führte, die eine verbesserte Laseraktivität aufwiesen, wenn die Verfahren zur Dotierung
von festen Kunststoffen mit Oxazin-Farbstoffen verwendet wurden. Es wurde eine nur sehr geringe oder überhaupt
keine Veränderung der Laseraktivität der Farbstoffe beobachtet, die zu den Oxazin-Farbstoffen gehörten,
wenn nach dem erfindungsgemäßen Verfahren PMMA dotiert wurde ο Diese Erscheinung steht in deutlichem Gegensatz
zu den Resultaten, die an Oxazin-Farbstoffe enthaltenden
Kunststoffen beobachtet wurden, welche nach den bekannten Verfahren hergestellt worden waren.
Andere laseraktive Farbstoffe, wie beispielsweise die zur Xanthen-Familie gehörenden, deren Aktivität im
sichtbaren Bereich des Spektrums liegt, und den 7-Aminokumarin-Farbstoffen, die eine Laseraktivität
in den blauen und grünen Bereichen des Spektrums aufweisen, sowie auch Farbstoffe, die keine Laaeraktivit'ät
haben, können mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens in Wirts-Kunststoffe eingebracht werden, ohne daß sie
beschädigt werden oder Veränderungen ihrer Färb- oder Lasereigenschaften erleiden.
Einige Beispiele für laseraktive Farbstoffe, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in PMMA eingebracht
wurden, sind RhodamineöG, RhodamineöG Perchlorate
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^ ΊΟ -
Rhodamine 64-0, Kiton lied 620, Sulforhodamine 101,
Rhodamine 110, lihodamine B, Cresyl Violet -und
Carbazine 122O Laseraktive farbstoffe wie Oxazine 170,
Nile Blue A Perchlorate, 3»3I-Diäthylthiodicarbocyanin~
iodid (OTOG), 3,3I-Diäthylthiotricarbocyaniniodid (OTTC),
7-Diäthylamino-4-methylkumarin und Kumarin, obwohl für
Laserzwecke nicht geeignet, können auch nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren eingebracht werden<>
Der Hauptteil der auogefilhi'ten Arbeiten betraf hochwirkaame,
empfindliche laseraktive Farbstoffe, deren Aktivität
bei Wellenlängen über 0,62 jum. liegt und die mittels eines
doppelt dotierten Nd*+:YAG-Laser mit Q-Schaltung als
Anregungs-Lichtquelle betrieben wurden. Es versteht sich, daß auch andere Anregungs-Lichtquellen bei Bedarf
benutzt werden könnten.
-Es wird eine aus Farbstoff und Lösungsmittel bestehende
Lösung hergestellt, indem bei Raumtemperatur der Farbstoff in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst wird.
Die Konzentration des Farbstoffes in der Lösung kann zwischen 5x10 bis 2x10""^ Mol pro Liter betragen, je
nach der Art des zur Dotierung ausgewählten Farbstoffes und der Dicke des Kunststoffkörpers.
Für dieses Verfahren sind die Lösungsmittel geeignet, die allgemein als nicht-polare Lösungsmittel bezeichnet
werden» Wegen ihrer Verträglichkeit mit bevorzugten
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Wirts-Kunststoffen werden Methanol und Äthanol als
Li)sungsmittel bevorzugt. Andere nicht-polare Lösungsmittel
wie verdünntes Aceton und verdünntes Methyläthylketon sind für manche Kunststoffe ebenfalls geeignet»
-Eine ausgezeichnete Aufstellung von Laser-Farbstoffen, deren Art der Anregung, deren Laserfrequenzen und
geeigneter Lösungsmittel findet sich in einem Aufsatz von K. H. Drexhage: "Structure and Properties of Laser
Dyes", in Topics in Applied Physics Dye Lasers, herausgegeben von Fo Po Schäfer, VoI0 1, Seiten 180 ffo.
In manchen Fällen wird eine Lösungsmittelmischung benötigt,
die Zusätze zur Kontrolle des pH-Wertes der Lösung enthält. Die Grenzen bezüglich des pH-Wertes der Lösung hängen
von dem jeweils verwendeten Farbstoff ab„ Diesbezügliche Informationen finden sich in Tabellen und Datenblättern,
die von den Herstellern der jeweiligen Farbstoffe herausgegeben werden.
Die Verteilung des Farbstoffes innerhalb der Kunststoffmatrix
wird durch die Konzentration des Farbstoffes in der Lösung, die Temperatur der Lösung und die Zeit bestimmt,
während der der Wiz^ts-Kunstsfcoff der Farbstofflösung
ausgesetzt ist.
Wenn eine gleichförmige Dotierung erwünscht ist, wird der Kunststoffkörper vollständig in die Farbstofflösung
eingetaucht. Wenn jedoch eine ungleichförmige Dotierung
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~ te 15
erzielt werden soll, ist es erforderlich., die Oberfläche
des Wirtsmaterials zu "begrenzen, die der Färbst off lösung
ausgesetzt ist. Dies kann dadurch erfolgen, daß gewisse Flächenabschnitte des Vilirtsmaterials abgedeckt werden,
wodurch die der Warbstofflösung ausgesetzte Querschnittsfläche begrenzt wird. Die maskierte Oberfläche des Wirtsmaterials
wird dann in die Farbstofflösung für die Dauer einer vorbestimmten Zeit eingetaucht, die von der Art
des Wirtsmaterials und der Geschwindigkeit abhängt, mit der das Lösungsmittel in das Wirtsmaterial eindiffundiert<
andere Möglichkeit zur Erzeugung einer ungleichförmigen
Dotierung des Wirts-Kunststoffes besteht darin,
Farbstofflösungen mit unterschiedlicher Farbstoffkonzentration herzustellen. Das Wirtsmaterial kann dann nacheinander
in die verschiedenen Lösungen für bestimmte Zeiten eingetaucht werden, wodurch das gewünschte
Dotierungsprofil erhalten wirdo
Das Dotierungsverfahren wird vorzugsweise in einem abgeschlossenen
Raum mit regelbarem Druck ausgeführt, um die Konzentration der Farbstofflösung in engen Grenzen einhalten
zu können. Es können jedoch auch andere Methoden
angewendet werden, um eine bestimmte Konzentration des Farbstoffes in der Lösung als Funktion der Zeit einhalten
zu können, wie beispielsweise eine laufende Überwachung der Farbatoffkonzentration und periodischer
Zugabe von Lösungsmittel in dem erforderlichen Maße.
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- ts -
Die Diffusionsgeschwindigkeit ist in hohem Maße von der Temperatur und der Art des zur Bildung der Farbstofflösung
verwendeten Lösungsmittels abhängig· Die Anwendung einer erhöhten Temperatur ist zur Erhöhung
der Diffusionsgeschwindigkeit erwünscht. Die Temperatur darf jedoch eine obere Grenze nicht überschreiten, die
unterhalb der Temperatur liegt, bei der eine Sovatation zwischen Kunststoff und Lösungsmittel stattfindet» Übermäßige
Temperaturen gefährden auch ein Überleben der Farbstoffe sowie das Einhalten, einer konstanten Farbstoff-Konzentrationo In den. meisten Fällen ergeben
Temperaturen zwischen 50 und 65°G vernünftige Diffusionsgeschwindigkeiten ohne Probleme bezüglich der Farbstoff-Konzentration
oder der Farbstoff-Beständigkeit zu erzeugen.
Die dotierten Kunststoffkörper werden aus der Farbstofflösung entfernt und in einen Ofen gebracht, wo sie auf
einer Temperatur von etwa 700G gehalten werden, um überschüssige
Mengen des Lösungsmittels und der Farbstoff-Lösung zu entfernenο Nach einer Trockenzeit von ein bis
zwei Wochen bei dieser oder einer sonstigen erhöhten Temperatur, die weniger als 3^0O beträgt, können die
Körper auf Umgebungstemperatur abkühlen. Manchmal wird noch eine Alterung bei erhöhten Temperaturen angewendet,
um das Fehlen von Spannungen in dem dotierten Material zu gewährleisten.)
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282351G
A*
Obwohl FMMA. ein bevorzugtes Wirtsmaterial für Laserzwecke
darstellt, kann das er f indungs geinäße Verfahren auch zum Imprägnieren anderer Kunststoffe verwendet
werden, wie beispielsweise Polystyrol, Epoxydharzen und verschiedenen Polyesterharzen, wenn entweder ein
ungleichförmiges Dotierungsprofil gewünscht ist oder der Dotierungs-Farbstoff wärme- und/oder pH-empfindlich
ist und daher den bei der Polymerisation auftretenden Bedingungen nicht standhält.
Zeitspannen von ein bis zwei Wochen, während denen der Kunststoffkörper in die Farbstofflösung eingetaucht ist,
bei Temperaturen in der Größenordnung von 65°0 sind
geeignet, um eine gleichförmige Dotierung von als Wirtsmaterial, dessen Dicke etwa 6 mm betrug, mit
Oarbazine 122 zu bewirken, das in Äthanol gelöst war. Eine Solvatation zwischen PMtIA. und Äthanol setzt erst
bei höheren Temperaturen ein„
Ein. völlig unerwartetes, jedoch sehr willkommenes Nebenprodukt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
in einer Höhe der Zerstörungsschwelle des Kunststoffkörpers, die unabhängig vom Dotierungsmittel ist.
Beispielsweise zeigten Proben aus PMMA, die durch Massepolymerisation mit 10 Mol/cbr Ehodamine 6G-dotiert
waren, Zeichen von Schäden, wenn sie den Impulsen eines Q~gesehalteten, doppelt dotierten
Nd^ :YAG-Lasers ausgesetzt waren, der im Mehrmoden-
Betrieb eine mittlere Leistung von 1 W/cm bei 0,53
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lieferte. Im Gegensatz dazu zeigten PMMA-Körper, die mit 10 Mol/anr Rhodanine 6G- mittels des erfind\mgsgemäßen
Diffusionsverfahrens dotiert worden wax^en, keinerlei Zeichen von Schäden, wenn sie mit der
experimentell maximal erreichbaren Leistungsdichte von 38 W/cm bestrahlt wurden.
weiterer Vorteil der Dotierung eines Wirtn-Kunststoffes
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt in der Möglichkeit, die Probleme einer Farbstoff-Ausbleichung
zu vermindern. Das Ausbleichen von Färbstoff-Molekülen
in einem flüssigen oder festen Lösungsmittel charakterisiert in hohem Maße seine photochemische Stabilität,
Äußerst vereinfacht ausgedrückt, absorbieren Farbstoff-Moleküle, nachdem sie ausgebleicht sind, kein Anregungslicht mehr. Bei mit Farbstoffen imprägnierten Kunststoffen
kann dieses Problem entweder dtxrch Ablenken des Anregungs-Lichtstrahles oder durch Bewegen der Farbstoff-Matrix
gelöst werden·» Tatsächlich kann gezeigt werden, daß ein den Farbstoff enthaltender Kunststoffkörper mit
einer sehr viel höheren G-eschwindigkeit quer zum Anregungs-Lichtstrahl
bewegt werden kann als ein strömendes, flüssiges Medium.
Die Erfindung hat daher neue Kunststoffkörper mit einer hochwirksamen Dotierung zum Ergebnis, welche die zusätzlichen
Vorteile einer hohen Beschädigungsschwelle, verminderter
Ausbleichprobleme und eines ausgedehnten Bereiches von Laserfrequenzen aufweisen. Diese Eigenschaften
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waren im Hinblick auf die "bekannten Verfahren zur
Herstellung von mit Farbstoffen imprägnierten Kunststoffen
nicht zu erwarten.
Spezielle Beispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens
wurden dazu benutzt, PMMA mit Carbazine 122 zu imprägnieren.
Die Ergebnisse, die bei der Prüfung der erhaltenen Materialien in Lasern erhalten wurden, sind nachstehend
aufgeführt.
Beiapiel T
Es wurden zunächst 5^,099 mg Rhodamine 6G Perchlorat
(Molekulargewicht 5^0»99) in 1000 ml vollkommen wasserfreiem Äthanol gelöst, um eine Lösung mit einer Farbstoff-Konzentration
von 10" Mol/dnr herzustellen«
Ein Stück PMMA mit den Dimensionen 3 mm χ 50 mm χ 50 mm
wurde in die Lösung eingetaucht,, Die Temperatur wurde
für die Dauer einer Woche auf 65°C erhöht. Danach wurde das Kunststoffteil aus der Lösung genommen und in einem
Ofen eine Woche lang bei 65°C getrocknet. Endlich wurde
der Kunststoff zwischen zwei ebenen Glasteilen zwei Stunden lang bei 950G gealtert. Der resultierende, mit
Farbstoff dotierte Kunststoffkörper hatte eine gleichförmige
Farbstoff-Konzentration und gute optische Eigenschaften. Beim Pumpen mit einem gepulsten, Q-geschalteten
Her :YAG-Laser wurde unter Verwendung eines geeigneten Farbstoff-Laserresonators ein Umwandlungs-Wirkungsgrad
von 47iö erzielt ο Das erzeugte Laserlicht hatte die
maximale Intensität bei 0,565
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Das im Beispiel 1 beschriebene Beispiel wurde unter Verwendung von Carbazine i22 (Molekulargewicht 3^-5)
wiederholt. JEs wurde eine Lösung aus 690 mg Carbazine 122
und 1000 ml wasserfreiem Äthylalkohol hergestellt., Mittels KOH wurde der pll-Wert auf über 9 eingestellte Ea wurde ein
PMMA.-Körper von 3 mm χ 50 m χ 25 mm mit der Lösung eine
Woche bei 65°G behandelt. Danach wurde der Körper eine
Woche bei 65°C getrocknet und anschließend zwei Stunden
bei 95°G gealtert« Der resultierende Kunststoffkörper hatte eine Farbstoff-Konzentration, die nahezu
2 χ Λ0 Mol/dnr betrug. Bei der Verwendung im Laser
hatte der Kunststoffkörper einen Umwandlungs-Wirkungsgrad
von 30%, wenn er unter Verwendung eines geeigneten
Resonators von einem Q-geschalteten Nd-^+:YAG-Laser
angeregt wurde. Die Laseraktivität hatte ihr Maximum bei 0,685/im.
Es wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 2 verfahren, Jedoch wurde für die Farbstofflösung ein starkes Lösungsmittel
in Form von Aceton verwendet. Hierbei wurde im Laufe des Verfahrens der Kunststoffkörper vollständig
aufgelöst und der Farbstoff zerstört. Dieses Beispiel wurde aufgenommen, um die Wirkung der Auswahl eines
für das erfindungsgemäße Verfahren ungeeigneten Lösungsmittels aufzuzeigen.
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Claims (1)
- 282S510Patentansprücheι Verfahren zum Pmprägnieren eines Kunststoffkörpers mit einem insbesondere laseraktiven Farbstoff, dadurch gekennzeichnet, daß durch Vermischen eines Farbstoffes mit einem nicht-ionischen Lösungsmittel eine Farbstofflösung hergestellt wird, daß dann der Kunststoffkörper in die Farbstofflösung bei Umgebungsdruck eingetaucht und in der Farbstofflösung eine vorbestimmte Zeit belassen wird, während der die Temperatur der Lösung unter Einhaltung der Konzentration des Farbstoffes erhöht wird, und daß danach der nun mit dem Farbstoff dotierte Kunststoffkörper aus der Lösung entfernt und von der überschüssigen Farbstofflösung befreit wird, indem er für die Dauer von ein bis zwei Wochen einer erhöhten, jedoch 95 C nicht überschreitenden Temperatur ausgesetzt wird, bevor man ihn auf Umgebungstemperatur abkühlen läßt·2« Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine"Farbstofflösung hergestellt wird, die 5 χ 10~5 bis 3 χ 10~5 Mol des Farbstoffes auf 1000 cnrLösungsmittel enthält.3p Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Farbstofflösung auf einen von der Art des Farbstoffes abhängigen Wert eingestellt wird·ORIGINAL INSPECTED 809885/07124-O Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die überfläche des Kunststoff körper s vor dem -Eintauchen in die Farbstoff lösung maskiert wird, um eine gesteuerte Absorptions-Querschnittsfläche zu schaffen.Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffkörper in der .Farbstofflösung während einer Zeit von eins bis zwei Wochen belassen wird«6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Konstanthaltung der Konzentration des Farbstoffes in der Lösung der über der Lösung herrschende Druck in solcher Weise gesteuert wird, daß keine Verluste an Lösungsmittel- oder Farbstoffmoleküle durch Verdampfen eintreten.7· Mit einem Farbstoff imprägnierter, laseraktiver Kunststoffkörper, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einem der Farbstoffe^ ^S ^fiH-C Il ClIJ 0 ■dotiert ist.8098 8 5/07122323510Kunststoffkörper nach Anspruch 7j dadurch gekennzeichnet, daß er aus Polymethylijiethacrylat besteht und als Farbstoff Carbazine 122 enthält«9. Kunststoffkörper nach Ansx^ruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Farbstoffes 5 χ 1Cf5 bis 5 χ 10-3 Mol/dm5 des Kunststoff körpers beträgt,,Oo Kunststoffkörper nach einem der Ansprüche 7 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß er ein ungleichförmiges Dotierungsprofil besitzt.809^85/071 2
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IL (1) | IL54952A (de) |
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---|---|---|---|---|
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