DE2828124A1 - Verfahren zur verhinderung des pumpens von turboverdichtern - Google Patents
Verfahren zur verhinderung des pumpens von turboverdichternInfo
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- F04D27/00—Control, e.g. regulation, of pumps, pumping installations or pumping systems specially adapted for elastic fluids
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Description
Anmelder:
GÜTEHOFFNUNGSHÜTTE STERKRADE Aktiengesellschaft
Verfahren zur Verhinderung des Pumpens von Turboverdichtern
909882/032S
Verfahren zur Verhinderung des Pumpens von Turboverdichtern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben von Turboverdichtern, bei denen der Durchfluß oder
ein aus dem Durchfluß abgeleitetes Signal und der Förderdruck bzw. das Duckverhältnis kontinuierlich
gemessen und mit zulässigen Werten verglichen werden, wobei zur Verhinderung des Pumpens, d. h. vor dem
Erreichen der Pumpgrenze, beim Erreichen einer zur Pumpgrenze parallel verlaufenden Abblaselinie, ein
oder mehrere Abblaseventile geöffnet werden, so daß der Verdichterdurchfluß einen vom Druckverhältnis
abhängigen minimalen Wert nicht unterschreitet.
Derartige Pumpgrenzregelungen wurden bereits unter Verwendung von mechanisch-hydraulischen Reglern vorgenommen.
Trotz hohen gerätetechnischen Aufwands
ist es bei den bekannten Regelungen jedoch nicht möglich, die Abblaselinie exakt nachzubilden, um
ein Pumpen sicher zu verhindern. Ein weiterer Nachteil liegt in dem hohen Wartungsaufwand und der
erheblichen Störanfälligkeit dieser mechanischhydraulischen Regeleinrichtungen.
9-09882/0328
Es ist auch bereits bekannt, eine elektronische Pumpgrenzregelung einzusetzen, siehe Mitteilung
542 der Wärmestelle des Vereins deutscher Eisenhütteieute.
Die Pumpgrenzregelung an Verdichtern mit Leitschaufelverstellung ist dabei ähnlich der
von Verdichtern mit Drosselverstellung aufgebaut, wobei allerdings der Unterschied besteht, daß wegen
der nichtlinearen Pumpgrenzkurve ein Funktionsgeber zur Bildung der Führungsgröße des Pumpgrenzreglers
vorgesehen ist.
Als nachteilig hat sich bei diesen bekannten Regelungen gezeigt, daß unter bestimmten Betriebsbedingungen,
z. B. bei einem Steuereingriff von Hand in die Regelung und bei starken Druckschwankungen
das Pumpen des Verdichters nicht sicher genug verhindert werden kann.
Es ist weiterhin bereits aus der Offenlegungsschrift
2 623 899 bekannt, eine elektronische Pumpgrenzregelung einzusetzen, bei welcher die von den Druck-Durchfluß-
Istwerten abhängige Regeldifferenz des die Abblaseventile verstellenden Pumpgrenzreglers
nichtlinear verstärkt wird, derart, daß die Verstärkung erhöht wird, wenn die Regeldifferenz
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negativ wird, d. h. wenn sich der Betriebspunkt des Verdichters in den unzulässigen Bereich jenseits
der Abblaselinie bewegt. Weiterhin ist hier eine Extremwertauswahl dem Regler vorgeschaltet,
welche die größte Regelabweichung, nämlich die eigentlichen Regelabweichung oder die Differenz
zwischen Reglerausgang und Handsteuerbefehl berücksichtigt
.
Bei dieser sehr gut arbeitenden Regelung ist allerdings nachteilig, daß die Änderungsgeschwindigkeit
des Istwertes nicht berücksichtigt werden kann bzw. daß nicht berücksichtigt werden kann, ob die
Istwert-Abweichung größer oder kleiner wird. Praktisch bedeutet das, daß unabhängig von dem Betriebszustand
die Abblaselinie konstant eingestellt bleibt.
Es ist dementsprechend Aufgabe der Erfindung bei Turboverdichtern eine verbesserte Vermeidung des
Pumpens zu erreichen, wobei die Abblaselinie aus Gründen des Wirkungsgrades so nahe wie möglich
an der Pumpgrenzlinie liegen und ihre Lage entsprechend den Änderungen des Istwertes verschieblich
sein soll. Der Aufwand für die Regelungseinrichtung
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soll möglichst gering sein, sie soll weitgehend aus handelsüblichen Schaltelementen sich aufbauen
lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren
der eingangs genannten Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß außerhalb des Reglers
die Differenz aus Sollwert und Istwert gebildet wird, dieser einmal direkt und zum anderen über
ein Verzögerungsglied verzögert, einer Subtrahierstelle zugeleitet und anschließend dem Sollwert
aufaddiert wird. Vorteilhaft kann das Signal vor der Addition auf den Sollwert einem Begrenzer
zugeführt werden und weiterhin derart durchgeführt werden, daß die Regeldifferenz aus Sollwert und
Istwert außerhalb des Reglers gebildet wird, einmal mit dem Faktor 2 multipliziert und zum anderen
über ein Verzögerungsglied verzögert, einer Subtrahierstelle zugeführt und anschließend dem Regler
aufgeschaltet wird.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 das Schema einer herkömmlichen Regelung mit der Möglichkeit einer manuellen Beeinflussung,
Figur 2 das Regelschema gemäß der Erfindung, ebenfalls mit der Möglichkeit manueller Beeinflussung
und
Figur 3 das Regelschema gemäß der Erfindung für ausschließlich automatischen Betrieb.
Gemäß Figur 1 wird bei der bekannten Regelung die Differenz zwischen Sollwert und Istwert (Regelabweichung)
außerhalb des Reglers gebildet.
Zur Handverstellung des Ventils durch den Regler wird eine zweite fiktive "Regelabweichung" als
Differenz zwischen Handsteuersignal und Reglerausgang gebildet. Diese beiden Signale werden über eine
Maximalauswahl auf den Regler geschaltet (siehe Figur 1).
Diese Maximalauswahl wählt jeweils die positivste Regelabweichung aus und schaltet sie auf den Regler.
Dies ist diejenige, die das Ventil am schnellsten
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öffnet oder am langsamsten schließt. Das Ventil wird so lange verfahren, bis das positivste Signal
null ist. Hierdurch ist es möglich, das Ventil durch eine positive Regelabweichung weiter zu
öffnen, als es vom Sollwert her vorgegeben ist.
Demgegenüber weist die Regelung nach der Erfindung (Figur 2 und 3) zusätzlich Glieder zur Berücksichtigung
einer Zeitkomponente auf, die sich wie folgt auswirkt:
Bei einer Verschiebung des Verdichterarbeitspunktes auf die Abblaselinie zu nimmt der Istwert ab,
es ändert sich x, mit positiver Steigung. Diese Größe wird mit einer festen Größe, vorzugsweise
2 multipliziert und direkt sowie durch das PT1-Glied
a verzögert auf die Summierstelle b gegeben. Der Ausgang der Summierstelle b wird damit positiver
als χ... Dies ist gleichbedeutend mit einer
Verschiebung der Abblaselinie auf den Arbeitspunkt zu. Die Verschiebung ist um so größer, je schneller
sich der Arbeitspunkt auf die Abblaselinie zubewegt.
Wenn sich der Arbeitspunkt von der Abblaselinie weg bewegt, verschiebt sich die Abblaselinie auf
die Pumpgrenze zu. Dies ist in den meisten Fällen ohne Einfluß auf die Funktion der Regelung. Wo
dies nicht erwünscht ist, kann durch eine parallele Aufschaltung von x·, (gestrichelte Schaltungsergänzung
in Figur 2) auf die Maximalauswahl dieser Effekt verhindert werden.
Bei Regelungssystemen, bei denen die Regelabweichung extern nicht beeinflußt werden kann, kann das System
gemäß Figur 3 aufgebaut werden. Der Begrenzer bewirkt, daß die Erweiterung nur in einer Richtung
wirksam ist.
Ersichtlicherweise ist es durch die Erfindung erstmalig gelungen, die Geschwindigkeit einer Istwertänderung
zu berücksichtigen und damit insbesondere bei starken Störungen ein sicheres Regeln zu gewährleisten,
d. h. auch dann ein Pumpen sicher zu vermeiden. Da nur bekannte, handelsübliche elektronische
Bausteine verwendet werden, die Regelung also wirtschaftlich aufbaubar und für den Fachmann leicht
beherrschbar ist, kann von einer idealen Lösung der anstehenden Probleme durch die Erfindung gesprochen
werden.
Gemäß Fig. 2 wird das Vergleichssignal z.B. zweifach verstärkt (X2). Selbstverständlich kann diese Verstärkung
auch dadurch ersetzt werden, daß z.B. in dem Parallelzweig das Signal X,- eine entsprechende Schwächung erfährt. Wesentlich
ist in diesem Zusammenhang nur das Verhältnis der sich addierenden Signale.
Claims (3)
- Patentansprüche:\ 1J Verfahren zum Betreiben von Turboverdxchtern, bei denen der Durchfluß oder ein aus dem Durchfluß abgeleitetes Signal und der Förderdruck bzw. das Duckverhältnis kontinuierlich gemessen werden, wobei zur Verhinderung des Pumpens, d. h. vor Erreichen der Pumpgrenze beim Erreichen einer zu dieser parallel verlaufenden Abblaselinie durch Öffnen von Abblaseventilen sichergestellt wird, daß der Verdichterdurchfluß einen vom Förderdruck abhängigen minimalen Wert nicht unterschreitet, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Reglers die Differenz aus Sollwert und Istwert gebildet wird, dieser einmal direkt und zum anderen über ein Verzögerungsglied verzögert, einer Subtrahierstelle zugeleitet und anschließend dem Sollwert aufaddiert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal vor der Addition auf den Sollwert einem Begrenzer zugeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn-9038^2/0328zeichnet, daß die Regeldifferenz aus Sollwert und Istwert außerhalb des Reglers gebildet wird, einmal mit dem Faktor 2 multipliziert und zum anderen über ein Verzögerungsglied verzögert, einer Subtrahierstelle zugeführt und anschließend dem Regler aufgeschaltet wird.909832/0328
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