DE2827299C2 - Presse zum Herstellen von Steinzeugrohren, Keramikhubeln u.dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Presse zum Herstellen von Steinzeugrohren, Keramikhubeln u. dgl. mit einem in der Vertikalen verschiebbaren, auf mindestens einer Tischsäule ruhenden Pressentisch, auf den das aus dem Pressenmundstück nach unten austretende Rohr- bzw. Hubelende abgesetzt wird und der dann mit der Rohrbzw. Hubelauspreßgeschwindigkeit um einen der Länge des herzustellenden Rohrs bzw. Hubeis entsprechenden Betrag absenkbar ist

Bei den bekannten Pressen dieser Art wird also zum Ziehen ein Tisch verwendet, der sich entsprechend der Auspreßgeschwindigkeit der Strangpresse nach unten bewegt, bis die geforderte Länge des Körpers erreicht ist. Die geforderte Länge kann dabei mehrere Meter betragen, und auch die Tischsäule muß deshalb mehrere Meter lang sein. Diese mehrere Meter lange, ein Gewicht von mehreren Tonnen tragende Tischsäule wird mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch abgestützt und vertikal verschoben. Nach beendetem Preßvorgang soll der Pressentisch möglichst schnell in seine Ausgangslage zurückgeführt werden. Ein Nachteil der bekannten Pressen ist, daß die Aufnahme der mehrere Meter langen Tischsäule einen der Hubhöhe des Pressentiaches entsprechend tiefen Keller voraussetzt

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Presse der eingangs erwähnten Art in der Weise

ίο zu verbessern, da3 bei schneller Rückführmöglichkeit des Pressentisches kein tiefer Keller benötigt wird.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Tischsäule aus zwei im wesentlichen gleich langen Säulenteiten besteht, die durch ein Knickgelenk miteinander verbunden sind, wobei das obere Ende des oberen Säulenteils an der Tischunterseite und das untere Ende des unteren Säulenteils auf einer Grundplatte angelenkt ist, daß ferner das untere Säulenteil mit der Kolbenstange eines an der Grundplatte angeordneten Betätigungszylinders gelenkig verbunden ist und daß am Pressentisch die Kolbenstange eines zweiten, sich vertikal oberhalb des Pressentisches erstreckenden Betätigungszylinders angreift
Durch die Anordnung des zweiten Betätigungszylinders oberhalb des Pressentisches ist kein tiefer Keller erforderlich, wozu auch das Knickgelenk der Tischsäule beiträgt Durch den ersten, am unteren Säulenteil angreifenden Betätigungszylinder wird eine schnelle Rückführmöglichkeit für den Pressentisch geschaffen.

μ Dabei kann die Presse sehr kompakt gebaut werden und kommt mit einfachen Steuerungselementen aus.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt die Figur die wesentlichen Teile der Presse, teilweise im Schnitt

Auf einer Grundplatte 10 steht eine vertikale Führungsstange 11, an der ein horizontaler Führungsarm 12 gleitbar angebracht isl Auf ijem freien Ende des Führungsannes 12 ruht ein üblicher Pressentisch 13 mit einer Aufnahme 14, die seitlich als Abfallrutsche ausgebildet ist Weiterhin ist am freien Ende des Führungsarmes 12 das obere Ende einer Tischsäule 15 bei Ab angelenkt, deren unteres Ende an der Grundplatte 10 angelenkt ist Die Tischsäule 15 ist mittig unterteilt, wobei das obere Säulenteil 15a mit dem unteren Säulenteil 15Z) durch ein Knickgelenk 16 verbunden ist Am unteren Säulenteil 156 ist außerdem die Kolbenstange eines Betätigungszylinders 17 angelenkt, dessen Zylinder ebenfalls an der Grundplatte 10 befestigt ist

An der Führungsstange 11 ist mittels eines Querarms 18 ein zur Führungsstange 11 parallel verlaufender zweiter Betätigungszylinder 19 befestigt dessen Kolbenstange am Führungsarm 12 von oben her angreift Zwei Behälter 20 für das Antriebsmedium des Betätigungszylinders 19 stehen über eine Leitung 21 mit dessen Zylinderraum in Verbindung. Ferner ist an der Führungsstange 11 ein üblicher Abschneider 22 befestigt

Schließlich sind in der Zeichnung ein zu verpressender Körper 23, beispielsweise ein Keramikrohr, und ein übliches Abfallband 24 dargestellt

Die Zeichnung zeigt die Ausgangsstellung der Vorrichtung. Dabei befinden sich Pressentisch 13 und FUhrungsarm 12 in der obersten Stellung. Die Tischsäule 15 steht vertikal und ist in dieser Stellung durch den

Betätigungszylinder i? «Jessen Kolbenstange voll ausgefahren ist, verriegelt Die Kolbenstange des Betätigungszylinders 19 ist dagegen voll eingefahren und dessen Zylinderraum mit einem Antriebsmedium voll gefüllt Nunmehr wird der aus dem gezeichneten Extruder senkrecht nach unten austretende Körper 23 auf dem Tisch 13 abgesetzt und dabei in dessen Aufnahme 14 aufgenommen, wobei überschüssiges Material über die seitliche Rutsche auf das Abfallband 24 fällt Wird nunmehr aus dem Zylinder 17 Antriebsmedium abgelassen, das heißt die Verriegelung gelöst, kann sich der Pressentisch 13 unter dem Gewicht des Körpers 23 vertikal nach unten bewegen, wobei die Tischsäule 15 ausknickt, wie in der Zeichnung durch gestrichelte Linien angedeutet ist Gleichzeitig wird durch das Absenken des Führungsarmes 12 die Kolbenstange aus dem Zylinder 19 herausgezogen, mit der Folge, daß dessen Zylinderraum sich verkleinert und Antriebsmedium über die Leitung 21 in die Behälter 20 fließt Das Ausfließen des Antriebsmediums aus dem Zylinder 19 in die Behälter 20 kann durch Drosselventile so bemessen werden, da β das Absenken des Pressen tisches 13 exakt mit der gewünschten, der Auspreligeschwindigkeit des Extruders entsprechenden Geschwindigkeit erfolgt

Hat der Pressentisch 13 seine tiefste Stelle erreicht, welche durch die gewünschte Länge des Körpers 23 gegeben ist, wird der Körper 23 abgenommen und der Betätigungszylinder 17 wieder mit Antriebsmedium gefüllt mit der Folge, daß dessen Kolbenstange die Tischsäule 15 wieder in die Vertikale zurückschwenkt und in der Vertikalen dann verriegelt Außerdem wird Antriebsmedium aus den Behältern 20 wieder in den Betätigungszylinder 19 zurückgeführt

Dadurch, daß die Tischsäule 15 ausknickbar ist und der Betätigungszylinder 19 von oben her am Pressentisch 13 bzw. am Führungsarm 12 angreift kann mit einer äußerst geringen Tie(e des Kellers 25 ausgekommen werden, das heißt einer Tiefe, die im wesentlichen lediglich durch das Abfallband 24 bestimmt wird. Durch den Betätigungszylinder 17 ist es möglich, den Pressentisch 13 sehr schnell wieder in seine Hochlage zurückzuführen, weil dazu lediglich eine vergleichsweise geringe Winkelverschwenkung des unteren Säulenteils 156 erforderlich ist Der Betätigungszylinder 19 schließlich erbringt einen Gewichtsausgleich, was von großem Vorteil ist, weil die abzusenkenden Körper meist ein sehr hohes Gewicht gegebenenfalls von einigen Tonnen, aufweisen. Die Steuerung schließlich ist vergleichsweise einfach, aber exakt

Als Betätigungsmedium für die Betätigungszylinder 17 und 19 kci.nen Gase, etwa Luft oder Flüssigkeiten, etwa öl. Verwendung finden. Bei Presse* für besonders schwere Körper 23 können auch mehrere- Führungsstangen 11 in Parallelanordnung und mehrere Führungsarme 12 und gegebenenfalls mehrere Säulen 15 vorgesehen werden. In diesem Fall ist es zweckmäßig, wenn die faulen 15 gegenüber den Führungsstangen 11 derart versetzt angeordnet sind, daß in der eingeknickten Stellung die Säulen 15 zwischen die Führungsstangen 11 greifen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Presse zum Herstellen von Steinzeugrohren, Keramikhubeln u. dgL mit einem in der Vertikalen verschiebbaren, auf mindestens einer Tischsäule ruhenden Pressentisch, auf den das aus dem Pressenmundstück nach unten austretende Rohrbzw. Hubelende abgesetzt wird und der dann mit der Rohr- bzw. Hubelauspreßgeschwindigkeit um einen der Länge des herzustellenden Rohres bzw. Hubeis entsprechenden Betrag absenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Tischsäule (15) aus zwei im wesentlichen gleich langen Säulenteilen (15a, 15/»; besteht, die durch ein Knickgelenk (16) miteinander verbunden sind, wobei das obere Ende des oberen Säulenteils {iSa) an der Tischunterseite und das untere Ende des unteren Säulenteils (iSb) auf einer Grundplatte (10) angelenkt ist, daß ferner das untere Säulenteil (iSb) mit der Kolbenstange eines an der Grundplatte (10) angeordneten Beiäiigungszylindcfs (i 7} gelenkig verbunden ist und daß am Pressentisch (13) die Kolbenstange eines zweiten, sich vertikal oberhalb des Pressentisches (13) erstreckenden Betätigungszylinders (19) angreift

2. Presse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens eine vertikale, auf der Grundplatte (10) ruhende Führungsstange (11), auf der ein horizontaler Führungsarm (12) gleitet, dessen freies Ende den Pressentisch (13) trägt und mit dem oberen Ende des oberen Säulcnteils (15aJ gelenkig verbunden ist und an dessen Oberseite die Kolbenstange des zweiten Betätigungszylinders (19) angreift, der an der Führungsstange (11) gehahert i«.,

3. Presse nach Anspruch ι oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderraum des zweiten Betätigungszylinders (19) über eine regelbare Drosselleitung (21) mit einem Behälter (20) für ein gasförmiges oder flüssiges Betätigungsmedium verbunden ist

4. Presse nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch mehrere Führungsstangen (11), Führungsarrr? (12), Tischsäulen (15) und Betätigungszylinder (17, 19) in Parallelanordnung, wobei die Tischsäulen (15) gegenüber den Führungsstangen (11) versetzt angeordnet sind.