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Beschreibung Verankerungsteil für Sicherheitsgurte Die Erfindung
betrifft ein Verankerungsteil für Sicherheitsgurte, insbesondere für unmittelbar
am Sitz befestigte Kraftfahrzeug-Sicherheitsgurte, in Gestalt eines länglichen Stahlstücks
mit nahe seinen beiden Enden angeordneten Einrichtungen zur Befestigung einerseits
am Fahrzeug, insbesondere am Sitz, und andererseits zur Befestigung des Sicherheitsgurtes,
insbesondere des Gurtschlosses.
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Aus einem länglichen Stahlstück (Steg, Bügel) bestehende Verankerungsteilefür
Sicherheitsgurte sind beispielsweise durch die DE-OS 15 56 416, CII-PS 461 289,
FR-PS 12 77 656, US-PS 28 55 028 und 32 58 293 bekannt. Dabei sind die Verankerungsteile
mit ihrem unteren Ende über ihre dortige Befestigungseinrichtung - in der Regel
eine Bohrung mit Schraube und Mutter -am Boden oder Kardantunnel des betreffenden
Kraftfahrzeuges befestigt. Auf diese Weise wird der Sitz mit der angeschnallten
Person netzartig vom Sicherheitsgurt umspannt, so daß der Sitz selbst keine Gurtkräfte
aufzunehmen braucht. Dieses Prinzip
erqibt sich besonders deutlich
aus der DE-AS 11 48 896.
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Die Verankerung der Enden des Sicherheitsgurtes ausschließlich am
Sitz brinqt gegenüber der vorgenannten Verankerungsweise zahlreiche Vorteile mit
sich und wird bereits durch die DE-AS 10 13 176 gelehrt, ferner durch die DE-OS
14 30 422, 21 42 020, 22 22 253 und durch die DD-PS 79 940. Auch die US-PS 24 80
915 zeigt die Integrierung des Sicherheitsgurtes in den Sitz. Dieser Stand der Technik
berücksichtigt jedoch nicht die bequeme Einhandbedienung des Gurtes im Sinne der
DE-PS 11 01 987 in Verbinduna mit der DE-PS 12 28 954, d. h.
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die einstellbare Verlaqerung der Stelle zum Schließen des Gurtes an
den für den Benutzer günstiqsten Ort bei qleichzeitiqer freier richtungsmäßiger
Einstellmöglichkeit für das Verankerungsteil im Crash-Fall. Auf die Notwendigkeit
dieser Einstellung wird z. B. in der DE-AS 17 81 420 besonders hingewiesen.
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Die erwähnten bekannten Verankerungsteile in Form eines Stahlstückes
(Steg, Bügel) sind in ihrem gewöhnlichen Gebrauchszustand als starr zu bezeichnen,
d. h. sie biegen sich nicht selbst in jede Zugrichtung, die sich bei Belastung ergibt.
Zwar stellen sich bei größerenBelastungen auchVerbiequnqen ein, an irgendwelchen
konstruktiv nicht vorgegebenen Stellen un aber diesegeschehen/vergleichsweise nur
zögernd und nicht leicht in jeder auftretenden Richtung. Dies bedeutet, daß das
Verbindungsglied zwischen Verankerungsteil und Gurtband - in der Regel das Gurtschloß
- an der Aufnahme und tiberwindung der auftretenden Richtunqseinstell- und -umlenkkräfte
teilnehmen muß, und zwar u. U. in erheblichem Maße. Dabei werden Biege-und Torsionsmomente
auf das Verbindungsqlied übertragen, welches hierzu entsprechend stark dimensioniert
werden muß.
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Trotzdem kann das leichte Öffnen des betreffenden Schlosses durch
solche Momente beeinträchtigt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verankerungsteil
zu
schaffen, welches zwar einerseits genügend starr ist, um die erwähnte Einhandbedienung
zu gewährleisten, andererseits aber in der Lage ist, sich unter der Wirkung größerer
Zugkräfte schnell und richtungsmäßig so einzustellen, daß das anschließende Verbindungsglied
zum Gurt von Biege- und Torsionsmomenten weitestgehend freieegehalten wird.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich
zweckmäßiger Ausgestaltungen aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung
vorangestellt sind.
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Die Erfindung bringt noch den Vorteil mit sich, daß das Verankerungsteil
sehr einfach gestaltet und hergestellt werden kann. Es kann aus einem Stück Bandmaterial,
Rundmaterial oder sonstigem Profilmaterial bestehen, wobei es allerdings von Bedeutung
ist, einen Werkstoff zu wählen, der bei ausreichender Festigkeit über eine vergleichsweise
hohe Dehnung verfügt; es muß sich also beispielsweise um einen zähen Stahl von 600
N/mm2 handeln.
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Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung bestehen darin, daß
sich bei den Verankerungsteilen eine Gewichtsersparnis ergibt, die zwar vergleichsweise
klein ist, aber zur Massenverringerung beiträgt und deshalb von der Unfallforschung
begrüßt wird. Ferner bedeutet die Verformung des erfindungsgemäßen Verankerungsteiles
im Crash-Fall eine entsprechende Arbeitsaufnahme, also Energieabsorption, die sich
für die Belastung der angeschnallten Person günstig auswirkt.
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Schließlich braucht sich auch der Schloßkonstrukteur hinsichtlich
des Bedienungskomforts nicht nur nach der Belastungsrichtung zu richten, vielmehr
bietet ihm die Erfindung die Möglichkeit, von einer optimalen Einstellung des Schlosses
im Crash-Fall auszugehen, so daß der bequemen und sicheren Bedienung des Schlosses
ungeteilte Aufmerksamkeit gewidmet werden kann.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben,
welche nachstehend beschrieben werden. Es zeigen Fig. 1 ein Verankerungsteil im
Grundriß, Fig. 2 das Verankerungsteil im verformten Zustand, Fig. 3 eine schematische
Darstellung verschiedener Größen der taillenartigen Ausbildung, Fig. 4 bis 7 vier
weitere Ausführungsbeispiele des Verankerungsteils, Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel
mit U-förmigem Querschnitt, Fig. 9 eine schematische Darstellung der Anbringung
des Verankerungsteils an einem Fahrzeugsitz, Fig. 10 einen Ausschnitt aus Fig. 9
mit dem verformten Verankerungsteil.
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Das Verankerungsteil besteht aus einem Flachstahlstück 10 mit einer
unteren Befestigungseinrichtung in Gestalt eines Schraubenloches 11 zur Anbringung
am Sitzgestell und mit einer oberen Befestigungseinrichtung in Gestalt eines Nietloches
12 zur Verbindung mit der Grundplatte eines Gurtschlosses. Der mittlere Bereich
des Stahlstückes 10 hat eine taillenartige Ausbildung 13, die mit Ausnahme des Gegenstandes
von Figur 7 durch symmetrisch angebrachte beiderseitige Ausnehmungen am Stahlstück
10 hervorgerufen ist. Das Stahlstück 10 ist auf diese Weise in der Mitte eir.geschnürt.
Bei dem in Figur 7 wiedergegebenen Beispiel ist die taillenartige Ausbildung unsymmetrisch.
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Wie sich aus den Figuren 9 und 10 ergibt, ist das Verankerungsteil
mittels einer Schraube 14 am Sitzrahmen 15 befestigt. Oben
trägt
das Verankerungsteil ein Gurtschloß 16, in welches eine Schloßzunge 17 eingesteckt
ist, durch deren Öse das Gurtband 18 eines Dreipunkt-Sicherheitsgurtes verläuft.
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Das Verankerungsteil kann aus einem kürzeren oder längeren Stahlstück
10 mit entsprechend verschieden gestalteten Befestigungseinrichtungen 11, 1 2 und
mit mehr oder weniger scharfen Einschnürungen zur Hervorrufung der taillenartigen
Ausbildung bestehen, wie es die Figuren 4 bis 6 zeigen. Aus Figur 3 läßt sich entnehmen,
daß die taillenartige Ausbildung 13 im Verhältnis zur Länge des Stahlstücks 10 kurz
oder lang sein kann; es sind dort die kleinste, eine mittlere und die größe Länge
der Taille angegeben. Das Maß der Einschnürung durch die Taille beträgt ungefähr
die Hälfte des Querschnitts des Stahlstücks 10 in seinem nicht taillielten Bereich.
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Figur 8 zeigt in schaubildlicher Darstellung ein Verankerungsteil
von gedrängter Bauart mit U-förmigem Querschnitt des Stahlstücks. Im mittleren Bereich
des Stahlstücks sind die U-Schenkel 19 entfernt, so daß sich dieser Bereich entsprechend
der Darstellung in Figur 2 verbiegen kann.
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Während das Verankerungsteil, wie sich aus den Figuren 1 und 9 ergibt,
im Normalfall geradlinig verläuft, wobei es in Längsrichtung des Sitzes entsprechend
der Gurtgeometrie der angeschnallten Person mehr oder weniger schräg eingestellt
sein kann, wird es im Crash-Fall unter der Wirkung der auftretenden Zugkräfte am
Gurt 18 in die genaue Zugrichtung hingebogen, so daß sich beispielsweise eine Formgebung
entsprechend den Figuren 2 und 10 ergibt. Diese Verbiegung geschieht leicht und
schnell aufgrund der taillenartigen Ausbildung 13.
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Das Verankerungsteil kann in an sich bekannter Weise (CH-PS 461 289)
in Querrichtung zu seiner Breitseite gekröpft sein, um sich beispielsweise einer
bestimmten Sitzrahmengestaltung anzupassen.
Eine solche Kröpfung
ist ohne Einfluß auf den Zweck der taillenartigen Ausbildung 13.
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Die in den Patentansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung offenbarten
Merkmale des Anmeldungsgegenstandes können sowohl einzeln als auch in beliebigen
Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein.