DE2824831C3 - Vorrichtung zur Untersuchung von in einer Flüssigkeit suspendierten Teilchen - Google Patents
Vorrichtung zur Untersuchung von in einer Flüssigkeit suspendierten TeilchenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Untersuchung von einer Flüssigkeit suspendierten
Teilchen, insbesondere Blutkörperchen, mit zwei durch eine isolierende Wand getrennten Gefäßen für die
Suspension, einem die Wand durchdringenden Meßkanal, zwei an eine elektronische Schaltungsanordnung
angeschlossene Meßelektroden zur Erfassung der beim Durchgang von Teilchen durch den Meßkanal auftretenden
impulsartigen Widerstandsänderung.
Bei der Erfassung der impulsartigen Widerstandsänderungen treten Störungen auf, die von der Turbulenz
der Flüssigkeit und von Randerscheinungen des elektrischen Meßfeldes verursacht werden. Als besondere
Störung ist zu erwähnen, daß im Gefäß, das in Durchflußrichtung am Ausgang des Meßkanals liegt, ein
Wirbel entsteht, der bereits gemessene Teilchen in den Bereich des Meßfeldes zurückfördert: Teilchen, die auf
solche Weise rezirkulierl werden, lösen erneut eine Änderung des gemessenen Potentialunterschiedes aus,
wodurch das Meßergebnis verfälscht wird. Es ist bereits versucht worden, eine räumliche Begrenzung der
Suspension im Kanal zu schaffen; die entsprechende Vorrichtung ist aber sehr kompliziert und entsprechend
aufwendig.
Aus der DE-OS 24 48 320 ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekanntgeworden, bei welcher
zusätzlich zu den beiden im unmittelbaren Bereich des Meßkanales angeordneten Meßelektroden innerhalb
der Gefäße je eine Speiseelektrode vorgesehen ist. Dank dieser Anordnung der Meße'iektroden erfolgt die
Messung eines Teilchens in dem Moment, in welchem es
sich in der Nähe der Mitte des Meßkanales befindet, das heißt, an einer Stelle, wo Störungen der Messung durch
Turbulenz und durch Randerscheinungen des Melifeldes sich am wenigsten auswirken. Nachteilig ist dabei, daß
die Ruproduzierbarkeit der Messung von der Konstanz der geometrischen und elektrochemischen Beschaffenheit
der Meßelektroden abhängig ist; unter anderem ist bei der Reinigung des Meßkanals die größte Vorsicht
geboten, damit die Meßelektroden in keiner Weise geändert werden. Der Betrieb der Vorrichtung ist
entsprechend aufwendig, wie auch die Herstellung eines mit zwei identischen Meßelektroden versehenen Kanals.
Der Erfindung liegt die durch den genannten Stand der Technik nicht nahegelegte Aufgabe zugrunde, die
Teilchen bei einem bestimmten Punkt (Mitte des Meßkanales) ihres Weges durch den Meßkanal zu
erfassen, ohne von im Meßkanal angeordneten Meßelektrode.i
abhängig zu sein. Dadurch soll unter anderem erreicht werden, daß die Reproduzierbarkeit
der Messung von der Konstanz der geometrischen und elektrochemischen Beschaffenheit von im Kanal angeordneten
Meßelektroden unabhängig ist. Weiter ist die auf der Auswertung des Potentialunterschiedes
zwischen den beiden in bekannter Weise in den
μ Gefäßen angeordneten Meßelektroden basierende Teilchenanalyse — mit der Möglichkeit einer Erdung
der Schaltung und der weitgehenden Unempfindlichkeit der Messung gegenüber Änderungen der Elektrodenoberfläche,
weil diese sehr groß sein kann — mit der
ib Möglichkeit einer Messung in dem Moment kombiniert,
wo sich das gemessene Teilchen in der Nähe der Mitte des Meßkanales befindet — mit der Eliminierung von
Störungen durch Randeffekte des Meßfeldes und durch rezirkulierte Teilchen —. Zur Lösung dieser Aufgabe
ίο wird eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
vorgeschlagen, die gekennzeichnet ist durch mindestens eine die Suspension im Meßkanal kontaktierende,
zwischen den Meßeiektroden liegende Zusaizelektrode, zur Bildung eines Hilfsimpulses, wenn ein Teilchen den
Bereich der Zusatzelektrode im Meßkanal passiert, von dem die Erfassung der impulsartigen Widerstandsänderungen
ausgelöst wird.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die vorgeschlagene Vorrichtung wird vorzugsweise zu gleichzeitigen Untersuchung von in derselben
Flüssigkeit suspendierten Teilchen unterschiedlicher Größe angewendet bzw. verwendet, insbesondere zur
Untersuchung von Erythrozyten und Thrombozyten in verdünntem Blut: die Funktionsweise wird im folgenden
erklärt.
Wenn ein Teilchen den Kanal durchläuft, liegt es zu nacheinander gegebenen Zeitpunkten erst zwischen der
ersten Meßelektrode und der Zusatzelektrode, dann
ω etwa in Nähe der Zusatzelektrode, und später zwischen
der Zusatzelektrode und der zweiten Meßelektrode. Der Meßwert wird nun beispielsweise zwischen der
ersten und der zweiten Meßelektrode gebildet, während der Hilfsimpuls zwischen der ersten Meßelektrode und
hr. der Zusatzelektrode abgenommen wird. Dann erzeugt
das Durchlaufen eines Teilchens einen Impuls des Meßwertes und einen Hilfsimpuls. Der Impuls des
Meßwertes erstreckt sich etwa über die Zeitdauer des
Durchlaufens des Teilchens auf der gesamten Länge des Meßkanals. Der Hilfsimpuis erstreckt sich etwa über die
Zeitdauer, die das Teilchen benötigt, um den Kanalabschnitt zu durchlaufen, der vor der Zusatz slektrode, das
heißt, zwischen der ersten Meßelektrode und der Zusatzelektrode liegt. Der Hiifsimpuls weist also eine
abfallende Flanke auf, wenn das Teilchen bei der Zusatzelektrode durchläuft, während zu diesem Zeitpunkt
der Impuls des Meßwertes weiterhin eine g-oße Amplitude aufweist Wenn ein Teilchen aber den
Meßkanal nicht durchläuft, sondern durch einen Wirbel am Ausgang des Meßkanals in den Bereich des
Meßfeldes zurückgefördert wird, so wird kein Hiifsimpuls
erzeugt und der Meßwert entfällt als Störimpuls.
Es ist ersichtlich, daß eine vom Hiifsimpuls ausgelöste
Erfassung des Meßwertes einen Meßwert nur dann liefert, wenn das Teilchen den Kanal durchläuft, und
nicht dann, wenn das Teilchen durch einen Wirbel rezirkuliert wurde. Es gibt zudem Stellet: des Meßkanals,
wo die Randeffekte des Meßfeldes sich nicht auswirken, das heißt, wenn sich das Teilchen momentan
an solchen Stellen befindet, ist der momentane Meßwert praktisch nur von der Teilchengröße und praktisch nicht
von der Teilchenbahn abhängig. Die Erfassung kann zum Zeitpunkt ausgelöst werden, wo das Teilchen sich
an einer solchen vorteilhaften Stelle befindet, so daß der Meßwert auch von Randeffekten des Meßfeldes
ungestört bleibt. Zu diesem Zweck wird die bestimmte Zusatzelektrode an dieser vorteilhaften Stelle des
Meßkanals oder in Durchflußrichtung etwa nach dieser Stelle angeordnet, so daß der Hiifsimpuls etwa dann
endet, wenn sich das Teilchen an der gewünschten Stelle befindet, und die Erfassung wird durch die abfallende
Flanke des Hilfsimpulses ausgelöst.
In den bisher bekannten Vorrichtungen zur Analyse von Blutproben erzeugen die rezirkulierten Erythrozyten
schwache Meßsignale, die etwa in der Größenordnung der Signale fallen, welche normalerweise durch die
viel kleineren Thrombozyten erzeugt werden. Bei der vorgeschlagenen Vorrichtung erzeugen die rezirkulierten
Erythrozyten kein Störsignal, so daß damit möglich wird, Erythrozyten und Thrombozyten in derselben
Probe zu zählen und zu messen; insbesondere ist vor einer Zählung von Thrombozyten keine Vorbehandlung
der Probe zur Lyse der Erythrozyten mehr nötig, wodurch die Probenvorbereitung schneller, einfacher
und billiger wird, während eine entsprechende Fehlerquelle eliminier; und zudem eine saubere Zählung und
Messung der Teilchen dank der besonderen Meßwerterfassung erreicht wird.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausbildung
der Vorrichtung,
Fig.2 die Wand in Nähe des Kanals und ein erstes Beispiel einer Zusatzelektrode, im Schnitt, und
Fig.3 die Wand in Nähe des Kanals und ein zweites
Beispiel einer Zusatzelektrode, im Schnitt.
In Fig. 1 sind zwei Gefäße 1 und 2 dargestellt, die durch eine elektrisch isolierende Wand 3 voneinander &n
getrennt werden; ein MeP'- ·\ζ· ί durchdringt die Wand
3 vom einen Gefäß zum anderen. Beide Gefäße sowie der Meßkanal 4 sind mit einer Suspension von zu
untersuchenden Teilchen in einer Flüssigkeit 5 gefüllt; am Kanal 4 ist der hydrostatische Druck der Flüssigkeit
5 im Gefäß 2 höher als im Gefäß 1, so daß die Suspension in Richtung ein&s Pfeiles 6 durch den Kanal
4 fließt; der hydrostatische Drückunterschied wird auf
bekannte Weise erreicht und wird in Fig. 1 dadurch symbolisiert, daß der Flüssigkeitsstand im Gefäß 2
höher ist als im Gefäß 1.
In je einem der Gefäße 1 und 2 ist je eine zugeordnete Meßelektrode 7 bzw. 8 angeordnet, die die Flüssigkeit
kontaktiert Die entsprechenden Stromzuleitungen 9 und 10 sind an je einen Pol 11 bzw. 12 einer elektrischen
Speisung 13, die einen konstanten Strom liefert, durch entsprechende, nicht bezeichnete Leitungen angeschlossen;
es kann zweckmäßig sein, einen der Pole 11 oder 12 zu erden, z. 3. an einem Leitungsknoten 14. Das
Elektrodenmetall ist eines der in solchen Anwendungen üblichen Metalle, z. B. Platin oder Gold.
Der in F i g. 1 abgebildete Kanal 4 weist eine kreisrunde Öffnung auf, deren Durchmesser zur
Untersuchung von Erythrozyten (roten Blutkörperchen) typisch in der Größenordnung von 70 μ liegt Am Kanal
4 ist eine in Richtung des Pfeiles 6 wesentliche kürzer als die Kanallänge ausgebildete Zusatzelektrode 15 angeordnet,
die die Flüssigkeit 5 in Nähe der Mitte des Kanals 4 kontaktiert. Eine Stromzuleitung 16 zur
Zusatzelektrode 15 ist in die isolierende Wand 3 eingebettet Das Elektrodenmetall der Zusatzelektrode
ist wiederum eines der in solchen Anwendungen üblichen Metalle, z. B. Platin oder Gold; die Stromzuleitung
16 kann aus demselben Metall bestehen, oder aus einem anderen Metall, z. B. Kupfer, das dann im Bereich
des Kontaktes mit der Flüssigkeit 5 mit dem Elektrodenmetal! beschichtet, beispielsweise durch ein
galvanisches Verfahren vergoldet wird. Die Wand 3 mit der eingebetteten Stromzuleitung 16 und der Zusatzelektrode
15 kann dreischichtig mit einer zwischen zwei isolierenden Platten verklebten Metallplatte ausgebildet
sein: der Kanal 4 wird dann durch Bohren eines Loches senkrecht zu den Platten hergestellt. Die Zusatzelektrode
15 besteht aus der vergoldeten Anschnittfläche der Kupferschicht durch die Bohrung des Kanals 4, wie aus
F i g. 2 besser ersichtlich ist.
In Fig. 2 wird im Schnitt die Wand 3 in Nähe des
Kanals 4 dargestellt. Die Wand 3 besteht aus zwei ebenen, glasfaserverstärkten Kunststoff platten 17 und
18 zwischen denen eine als elektrische Zuleitung dienende Kupferschicht oder Kupferplatte 16 verklebt
ist. Der Kanal 4 ist eine im Längsschnitt gezeigte zylindrische Bohrung, die auf eine Kanalachse 19
zentriert ist. Die Zusatzelektrode 15 ist also als Teil der Wandung des Kanals 4 ausgebildet.
Sofern der Durchmesser des Kanals 4 es erlaubt, können die Zusatzelektrode und deren isolierte
elektrische Zuleitung auch von einem Kanalende her in den Kanal hineinragen, wie in Fig.3 schematisch
gezeigt wird. Der Kanal 4 ist hier eine einfache Bohrung durch eine isolierende Wand 3. Ein Kupferstab 32 ist von
einer Isolierschicht 33 umhüllt und dient als elektrische Zuleitung; die Spitze des Stabes ist von der Isolierung
befreit, der freigelegte Metallteil ist vergoldet und bildet die Zusatzelektrode 34; das Ganze ist im Verhältnis zum
inneren Maß des Kanals nicht maßstabgetreu abgebildet, sondern mit einem stark vergrößerten Durchmesser
eingezeichnet, um eine übersichtliche Zeichnung zu ergeben.
Die Änderungen der Impedanz der Flüssigkeit werden zwischen den beiden Meßelektroden gemessen:
dazu wird auf bekannte Weise ein konstanter Strom zwischen den Meßelektroden 7 und 8 durch die
Flüssigkeit 5 geleitet, so daß sich die Spannung zwischen den beiden Meßelektroden 7 und 8 ändert, wenn ein
Teilchen den Kanal 4 passiert. Auf bekannte Weise wird
diese Spannungsänderung durch eine Schaltungsanordnung gemessen, die im wesentlichen aus einem
Kondensator 40 und einem Differenzverstärker 41 besteht, wobei der eine Eingang des Differenzverstärkers
41 direkt an die Meßelektrode 8 bzw. an deren Stromzuleitung 10 und der andere Eingang des
Differenzverstärkers 41 über den Kondensator 40 an die Meßelektrode 7 bzw. an deren Stromzuleitung 9
angeschlossen ist. An einem Ausgang 42 des Differenzverstärkers 41 entsteht somit ein Meßwert, der den
zeitlichen Verlauf der Änderungen des Potentialunterschiedes zwischen den beiden Meßelektroden darstellt.
Auf ähnliche Weise werden die Änderungen des Potentialunterschiedes zwischen der Zusatzelektrode
15 und der Meßelektrode 7 durch eine Schallungsanordnung gemessen, die im wesentlichen aus dem Kondensator
40, einem weiteren Kondensator 43 und einem Differenzverstärker 44 besteht, wobei der eine Eingang
des Differenzverstärkers 44 über den Kondensator 40 an die Meßelektrode 7 bzw. an deren Stromzuleitung 9
und der andere Eingang des Differenzverstärkers 44 über den Kondensator 43 an die Zusatzelektrode 15
bzw. an deren elektrische Zuleitung 16 angeschlossen ist. Wie ersichtlich, ist eine Klemme des Kondensators
40 gleichzeitig an je einen Eingang des Differenzverstärkers 41 und 44 angeschlossen. An einem Ausgang 45
des Differenzverstärkers 44 entsteht somit ein Hilfswert, der den zeitlichen Verlauf der Änderungen des
Potentialunterschiedes zwischen der Meßelektrode 7 und der Zusatzelektrode 15 darstellt. Wenn nun ein
Teilchen den Kanal 4 in Richtung des Pfeiles 6 durchläuft, ändert sich der Hilfswert am Ausgang 45;
nachdem das Teilchen an der Zusatzelektrode 15 vorbeigeschwemmt wurde, ist auch der Hilfswert auf
seinen Ausgangswert zurückgekehrt. Die Verstärkung des Differenzverstärkers 44 sowie der einem Eingangswert »Null« entsprechende Ruhewert am Ausgang 45
können auf bekannte Weise nahezu beliebig eingestellt werden. Dasselbe gilt für den Differenzverstärker 41,
wobei der Ruhewert hier zweckmäßigerweise Null ist.
Es wird nun so verfahren, daß eine Abtastung des Meßwertes erfolgt wenn die Änderung des, Hilfswertes
eine abfallende Flanke aufweist denn dies ist etwa der Zeitpunkt, wo das Teilchen an der Zusatzelektrode
vorbeigeschwemmt wird. Es ist eine Steuerschaltung 46 vorgesehen, deren Eingang 52 mit dem Ausgang 45
verbunden ist und die auf einer abfallenden Flanke des Hilfswertes bei einem vorbestimmten Wert des
Hilfswertes ein Steuersignal abgibt Die Steuerschaltung kann auf bekannte Weise aus der Reihenschaltung eines
Schmitt-Triggers mit Hysterese und einer monostabilen Kippschaltung bestehen. Der Schmitt-Trigger kippt,
wenn der Hilfswert einen bestimmten Wert erreicht nachdem der Schmitt-Trigger durch einen höheren
Wert des Hilfswertes gesetzt wurde; das Kippen des Schmitt-Triggers löst einen Impuls der monostabilen
Kippstufe aus, der das Steuersignal bildet und an einem Ausgang 47 der Steuerschaltung 46 erscheint Es ist eine
Abtastschaltung 48 vorgesehen, deren Steuereingang 49 mit dem Ausgang 47 verbunden ist während deren
Signaleingang 50 mit dem Ausgang 42 des Differenzverstärkers 41 verbunden ist. Eine solche Abtastschaltung
ist als Analog-Gatter an sich bekannt und funktioniert so, daß als Abtastwert an ihrem Ausgang 51 dasselbe
Signal wie an ihrem Signaleingang 50 ansteht solange an ihrem Steuereingang 49 ein Impuls ansteht In einer
bevorzugten Variante ist die Abtastschaltung 48 auf an sich bekannte Weise mit einer Halteschaltung kombiniert,
die den Abtastwert am Ausgang 51 gespeichert hält, bis er durch einen neuen Abtastwert ersetzt wird;
der jeweils letzte Abtastwert steht also bis zu nächsten Abtastung am Ausgang 51 zur Verfügung, um weiter
verarbeitet zu werden. Im vorliegenden Fall entspricht jeder Abtastwert der Größe eines den Kanal durchlaufenden
Teilchens, und die weitere Verarbeitung der Abtastwerte erfolgt auf die in einem Teilchenanalysator
übliche Weise, z. B. Zählung und Klassierung nach Größe.
Der Ruhewert des Differenzverstärkers kann auf Null eingestellt sein; dann wird der Wert, bei dem der
Schmitt-Trigger kippt, etwa höher als Null eingestellt. Es kann auch eine andere Kombination von Ruhe- und
Kippwert verwendet werden: wichtig ist nur, daß der Schmitt-Trigger auf einer abfallenden Flanke des
Hilfswertes kippt Insbesondere kann die Verstärkung des Differenzverstärkers sehr hoch sein, so daß am
Ausgang 45 entweder Null oder ein Hilfswert ansteht, der praktisch dem Sättigungszustand des Differenzverstärkers
44 entspricht: der Hilfswert ist dann praktisch ein logisches Signal mit zwei Zuständen, und der
Schmitt-Trigger braucht dann lediglich auf die Änderung des Hilfswertes vom Sättigungswert zum Nullwert
anzusprechen.
Wenn der Zweck der Untersuchung nur darin besteht, die Teilchen zu zählen (wobei rezirkulierte Teilchen
nicht mitgezählt werden sollen), kann auch der Differenzverstärker 41 auf eine sehr hohe Verstärkung
eingestellt werden, so daß auch am Ausgang 42 praktisch ein logisches Signal ansteht In dieser Variante
der Ausbildung können die Steuerschaltung und die Abtastschaltung durch eine einfache UND-Torschaltung
ersetzt werden, an deren Ausgang 51 ein logisches Signal ansteht, wenn an ihren beiden Eingängen 50 und
52 je ein logisches Signal in Koinzidenz ansteht Das Abtastsignal wird also im Innern der UND-Torschaltung
gebildet und verwertet. Die Halteschaltung wird dabei überflüssig und entfällt.
Es ist ersichtlich, daß die Zusatzelektrode dazu dient, die Position des Teilchens im Kanal festzustellen, und
nicht zur Bildung des Meßwertes dient Aus diesem Grund wird die Messung durch geometrische oder
elektrochemische Änderungen der Zusatzeiektrode nicht beeinflußt: bei der Reinigung des Kanals sind
keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Es können weitere Zusatzelektroden für andere Zwecke
am Kanal angeordnet werden, z. B. zur Verbesserung der Messung nach der Lehre der CH-PS 5 52 211, oder
noch zur Abschirmung gegen Streufelder; auch kann der Hilfswert zwischen der bestimmten Zusatzelektrode
und einer anderen Zusatzeiektrode gebildet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Untersuchung von in einer Flüssigkeit suspendierten Teilchen, insbesondere
Blutkörperchen, mit zwei durch eine isolierende Wand getrennten Gefäßen für die Suspension, einem
die Wand durchdringenden Meßkanal, zwei an eine elektronische Schaltungsanordnung angeschlossene
Meßelektroden zur Erfassung der beim Durchgang von Teilchen durch den Meßkanal auftretenden
Impulsartigen Widerstandsänderung, gekennzeichnet durch mindestens eine die Suspension
(5) im Meßkanal (4) kontaktierende, zwischen den Meßelektroden (7, 8) liegende Zusatzelektrode (15,
34), zur Bildung eines Hilfsimpulses, wenn ein Teilchen den Bereich der Zusatzelektrode im
Meßkana·! passiert, von dem die Erfassung der impulsartigen Widerstandsänderungen ausgelöst
wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erfassung ausgelöst wird, wenn der Hilfsimpuls einen vorbestimmten Wert bei einem
vorbestimmten Änderungstrend durchschreitet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfassung von einer Flanke eines
Hilfsimpulses ausgelöst wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Reihenschaltung (46)
eines Schmitt-Triggers mit Hysterese und einer monostabilen Kippschaltung zur Aufbereitung der
Hilfsimpulse.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Reihenschaltung (46) ein Analog-Gatter
nachgeschaltet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Reihenschaltung (46) ein UND-Gatter
nachgeschaltet ist.
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