DE2823072A1

DE2823072A1 - Vorschiff fuer eisbrechende schiffe

Info

Publication number: DE2823072A1
Application number: DE19782823072
Authority: DE
Inventors: Joerg Dipl Ing Reischauer
Original assignee: Weser AG
Current assignee: Weser AG
Priority date: 1978-05-26
Filing date: 1978-05-26
Publication date: 1979-11-29

Description

Vorschiff eisbrechender Schiffe.
Das Vorschiff eisbrechender Schiffe wird zum Zwecke des Brechens des Eises bei Fahrten in vereisten Gewässern unter Ausnutzung der kinetischen Energie des fahrenden Schiffes auf, den Rand der Eisdecke geschoben. Unter der Belastung mit einem Teil des Schiffsgewichts wird somit der Bruch des Eises herbeigeführt.
Die dabei entstehenden Eisschollen werden durch die spezifische Vorschiffsform zu einem großen Teil aufgerichtet, so daß sie mit ihrer Oberseite am Schiffskörper entlang nach achtern und unten gleiten. Dabei ist eine erhebliche Reibung zu überwinden, die durch Schnee auf den Schollen beträchtlich steigt. Besonders an den Schultern des Schiffes am Ubergang des Vorschiffes in den Hauptspant, werden zahlreiche Eisschol- len zusammengeschoben und gegen den Schiffskörper gedrückt oder zwischen dem Schiffskörper und dem zackigen Rand der Eisdecke auf beiden Seiten des Schiffes in der gebrochenen Rinne verkeilt.
Es ist bekannt, im Bereich des Vorschiffes Leitvorrichtungen anzuordnen, um die Eisschollen auf vorbestimmten Bahnen zwangsweise am Schiffskörper entlang nach oben und zur Seite auf beziehungsweise unter die feste Eisdecke abzuleiteii. Diese Leitvorrichtungen verhindern teilweise unerwünschte Wanderungen einiger Eisschollen unter den Schiffsboden, wo sie zu einer Gefahr für die Antriebsmittel werden, und Verkeilungen von Eisschollen, insbesondere an den vorderen Schultern, aber sie erhöhen andererseits Reibungen zwischen dem Eis beziehungsweise den Eisschollen und dem Schiff.
Sie erhöhen außerdem den Fahrwiderstand des Schiffes, insbesondere bei dessen Fahrt im Freien Wasser.
Es ist Aufgabe der Erfindung, durch Ausbildungen am Vorschiff eisbrechender Schiffe eine Verringerung der Reibung zwischen dem Schiffskörper und dem Eis, insbesondere den Eisschollen zu erreichen.
Dementsprechend wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Vorschiff wenigstens im Bereich der hauptsächlichen Berührung mit der Eisdecke und/oder den gebrochenen Eisschollen rofilrippen aufweist, die die Berührungsfläche zwischen dem Schiffskörper und dem Eis verringern. Bei der Ausbildung gemäß der Erwindung ermöglichen die Profil rippen außerdem den Eintritt von Wasser zwischen den dem Schiff zugewandten Oberflächen der Eisschollen und dem Schiffskörper, so daß trockene Reibung von Eisschollen am Schiffskörper weitestgehend vermieden wird. Diese gewissermaßen nasse Reibung ist weit weniger energieverzehrend als trockene Reibung. Die schmalen, streifenartigen Berührflächen begiinstigen die "Schmierung" mit Wasser und reduzieren Reibungsverluste auf ein Minimum. Bei Nichtvorhandensein der Profilrippen wird das Schmiermittel "Wasser" großflächig herausgepresst. Empfehlenswert ist die Anordnung der vorgeschlagenen Profilrippen etwa in Richtung der hauptsächlichen Wanderwege des Eises, insbesondere der Eisschollen am Schiffskörper und eine etwa gerade Ausbildung der Profilrippen. Die Querschnittsprofilierung der Rippen kann dreieckig, abgerundet oder auch ganz einfach flach sein. In jedem Falle wird angestrebt, daß die Berührungsfläche zwischen dem Eis und dem Schiffskörper möglichst gering ist und das Wasser zwischen Eis und Schiffskörper eindringen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht eines Vorschiffes und Figur 2 einen Vorschiffsspant.
Gemäß der Erfindung und dem Ausführungsbeispiel sind am Vorschiff eines eisbrechenden Schiffes wenigstens im Bereich der hauptsächlichen Berührung mit der Eisdecke 1 und den gebrochenen Eisschollen 2 mehrere Profilrippen 3 angeordnet. Diese Profilrippen erstrecken sich in einer zueinander möglichst parallelen Anordnung, etwa in Richtung der hauptsächlichen Wanderbewegung der Eisschollen 2 am Schiffskörper 4. Die Profilierung des Querschnitts dieser Rippen ist im Beispiel dreieckförmig. In der Figur 2, rechte iiälfte, ist ein abgerundetes Querschnittsprofil für die Rippen 3 angedeutet. Andere Querschnittsprofile sollen dadurch nicht ausgeschlossen werden. Je nach Größe des Schiffes wird die Erhabenheit der Profilrippen gegenüber der Schiffswand mehrere Zentimeter betragen. Die optimale Dicke der Profilrippen kann empirisch im Eistankversuch ermittelt werden.

Claims

I'atentanspriiche 1. Vorschiff für eisbrechende Schiffe mit einem nach vorn ausfallenden Steven, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß es in dem Bereich der hauptsächlichen Berührung mit der festen Eisdecke (1) und den gebrochenen Eisschollen vorspringende Profilrippen (3) aufweist, die die Berührungsfläche zwischen dem Schiffskörper (4) und dem Eis verringern.
2. Vorschiff nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Profilrippen (3) sich etwa in Richtung der hauptsächlichen Wanderrichtung des Eises, insbesondere der Eisschollen, am Schiffskö'rper (4) erstrecken.
3. Vorschiff nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Profilrippen (3) so hoch sind, daß zwischen dem eigentlichen Schiffskörper (4) und der möglicherweise schneebedeckten oder eingedrückten Schollenoberseite ein mit Wasser gefüllter Zwischenraum erhalten bleibt.