DE2822091B1 - Tuchrollenhalter - Google Patents

Tuchrollenhalter

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Description

Die Erfindung betrifft einen Tuchrollenhalter, insbesondere für Einwegtücher aus Papier, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derzeit im Gebrauch befindliche Tuchrollenhalter weisen federnde Seitenteile auf, die mit aufeinander zu gerichteten Vorsprüngen in das Wickelrohr eingreifen und dieses so lagern. Ein Beispiel für einen derartigen Tuchrollenhalter ist etwa der DE-AS 1301030 zu entnehmen. Zum Wechseln der Tuchrolle werden die federnden Seitenteile von Hand gespreizt, wodurch das Wickelrohr von den Vorsprüngen der Seitenteile freikommt und entnommen sowie ausgewechselt werden kann. Durch die federnde Andrückung der Seitenteile erfolgt über Reibung eine gewisse Abbremsung der Drehbewegung der Tuchrolle.
Derartige Tuchrollenhalter zeichnen sich durch besondere Einfachheit und damit geringen Preis aus. Hierfür wird jedoch eine Reihe von Nachteilen in Kauf genommen. So ist der Federweg der Seitenteile nicht nur aus konstruktiven Gründen, sondern auch zur Erleichterung der Handhabung beim Auswechseln einer Tuchrolle begrenzt, so daß die Vorsprünge der Seitenteile nur ganz geringfügig in die offenen Enden des Wickelrohres eingreifen. Wird daher ruckartig am nach unten herabhängenden Tuch gezogen, so kann sehr wohl die ganze Tuchrolle unter Verformung der Seitenteile nach außen freikommen und herabfallen, was insbesondere bei höheren hygienischen Anforderungen wie in Krankenhäusern höchst bedenklich ist. Wird, um dies zu vermeiden, die Federkraft der Seitenteile erhöht, so ergibt sich durch die Anpressung der ruhenden Vorsprünge am drehenden Wickelrohr eine vergleichsweise hohe Reibung, die dazu führen kann, daß besonders bei Einwegtüchern aus dünnem Papier das mit der Hand gehaltene Tuch ausreißt und nicht bei leichtem Zug ordnungsgemäß abgewickelt wird. Wird andererseits die Federkraft der Seitenteile und damit die Bremskraft verringert, so ergibt sich neben der Gefahr eines Herausrutschens der ganzen Tuchrolle der Nachteil, daß bereits bei sehr leichtem Zug die Tuchrolle widerstandsarm dreht, so daß häufig erheblich mehr Tücher oder Tuchabschnitte abgezogen werden, als tatsächlich erforderlich sind, was den Rollenverbraueh erheblich erhöht. Darüber hinaus kann jedermann in offensichtlicher Weise die Rolle mit einem einfachen Handgriff aus dem Halter herausnehmen, so daß erfahrungsgemäß eine Vielzahl von Rollen durch Diebstahl ganzer Tuchrollen verlorengeht.
Besonders in Krankenhäusern, insbesondere etwa in Operationssälen, ist darüber hinaus eine störungsfreie Einhandbedienung des Tuchrollenhalters erforderlich. Dabei muß mit einer Hand sowohl ein störungsfreies Abziehen einzelner Tuchrollenabschnitte möglich sein, als auch ein nachfolgendes Abreißen des abgezogenen Abschnittes. Ist dabei die auf das Wikkelrohr wirkende Bremskraft zu hoch, so bereitet das Abziehen Schwierigkeiten und neigt das Tuch an der Griffstelle zum Ausreißen, ganz abgesehen davon, daß in unter diesen Bedingungen völlig unannehmbarer Weise die ganze Rolle herausfallen kann. Ist die Bremskraft hingegen zu gering, so erfordert das Abreißen besondere Geschicklichkeit, da bei nicht ausreichend scharfem Ruck die Rolle statt dessen beschleunigt weitergedreht werden kann und eine Vielzahl unbenötigter Tuchabschnitte abwickelt, ohne aber einen dieser Abschnitte tatsächlich ganz freizugeben.
Zur Vermeidung dieser Nachteile sind auch bereits Tuchrollenhalter der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Gattung geschaffen worden, wie dies beispielsweise aus der GB-PS 1370608 ersichtlich ist. Hierbei durchgreift der Lagerzapfen der Lagerscheibe ein in einem größeren Ausschnitt des Seitenteils gehaltenes Gleitlager und trägt an seinem aus dem Gleitlager herausragenden Ende eine Bremsscheibe, an der ein Bremsteil aus Kork anliegt. Das Ende des Lagerzapfens mit der Bremsscheibe und dem anliegenden Bremsteil wird durch eine Kappe übergriffen, die auf die Außenseite des Gleitlagers aufgeschraubt ist und daher je nach Stärke der Aufschraubbewegung das Bremsteil mehr oder weniger stark an die Bremsscheibe andrückt. Die ganze Konstruktion wird von einem in der Nachbarschaft der Lagerung am Seitenteil angeschraubten Haltebügel abgestützt.
Damit wird zwar erreicht, daß die Abbremsung der Tuchrolle je nach Bedarf eingestellt werden kann und auch ein Diebstahl der Tuchrolle wesentlich erschwert wird. Jedoch wird hierfür der Nachteil in Kauf genommen, daß die gesamte Anordnung aus einer Vielzahl von Einzelteilen besteht und außerordentlich kompliziert und reuer ist. Weiterhin erfordert das Auswechseln einer Tuchrolle eine völlige Demontage der Lageranordnung und ist daher zeitraubend und umständlich, wobei überdies nach jeder Auswechselung die Bremskraft neu eingestellt werden muß, was zu Betriebsstörungen führen kann. Darüber hinaus ragt die Lageranordnung an der Außenseite der Seitenteile weit hinaus, was bei geringem Montageraum für den Halter nachteilig sein kann.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Tuchrollenhalter der aus der GB-PS 1370608 bekannten Gattung zu schaffen, der bei minimalem seitlichem Platzbedarf ohne wesentliche funktioneile Nachteile eine erhebliche Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, daß der Ausschnitt in der Wand des Seitenteils den Lagerzapfen eng umgibt, kann ein eigenes Gleitlager eingespart werden, da dann der Ausschnitt unmittelbar den Lagerzapfen lagert. Durch die auch bereits gattungsgemäß vorgesehenen konischen Einsteckteile sind die Lagerscheiben in Richtung der Wickelrohrachsen ohnehin ausreichend geführt, so daß mit der Lagerung der Lagerscheiben in den Seitenteilen überwiegend nur noch ein Herabfallen der
Tuchrolle samt Lagerscheiben vermieden werden muß und die Notwendigkeit einer axialen Führung der Lagerscheiben zurücktritt. Durch die radial somit etwa bis zum Umfang des Lagerzapfens reichenden Wände des Seitenteils können diese in einfacher Weise als Bremsfläche für ein zwischen Lagerscheibe und Seitenteil angeordnetes Bremsteil verwendet werden, welches somit keinen zusätzlichen axialen Bauraum benötigt. Die erforderliche Andruckkraft des Bremsteils kann entweder durch das auf die konischen Einsteckteileoder die Lagerscheibe selbst wirkende Wikkelrohr erzeugt werden, oder aber durch eine gegebenenfalls fache, an der Außenseite des Seitenteils angeordnet und in den Lagerzapfen eingreifende Rändelschraube od. dgl.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
Eine Ausführungsform der Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung an Hand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 teilweise im Schnitt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Tuchrollenhalters, wobei strichpunktiert eine Auswechselstellung für die Tuchrolle veranschaulicht ist,
Fig. 2 ebenfalls teilweise im Schnitt die Draufsicht auf den Tuchrollenhalter gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 die Vorderansicht einer Lagerscheibe des Tuchrollenhalters gemäß Fig. 1 und 2 vor der Montage des Lagerzapfens, wobei mit der Linie II-II die Schnittführung durch die Lagerscheibe in der Darstellung gemäß Fig. 2 veranschaulicht ist.
Wie insbesondere die Fig. 1 und 2 veranschaulichen, besteht der Tuchrollenhalter mit Ausnahme der erforderlichen Zapfen und Bolzen vollständig aus Blech, im Beispielsfalle aus einem 1 mm starken Aluminiumblech. Eine Befestigungsschiene 1 ist zur Befestigung an einer in Fig. 1 schematisch veranschaulichten Wand 2 mit Befestigungsöffnungen 3 zur Anbringung entsprechender Haken oder Schrauben versehen. Die Befestigungsschiene 1 bildet mit zwei seitlich davon im Winkel von 90° abstehenden Seitenteilen 4 insgesamt ein wandseitiges Befestigungsstück 5' für die nicht näher dargestellte Tuchrolle. In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist ein Längenabschnitt zwischen zwei symmetrisch in der Befestigungsschiene angeordneten Befestigungsöffnungen 3 herausgebrochen dargestellt.
Im Bereich des vorderen Endes ist jedes Seitenteil 4 mit einem Ausschnitt 5 versehen, in dem ein Lagerzapfen 6 einer Lagerscheibe 7 (vgl. Fig. 2 und 3) angeordnet ist. Dabei umgibt der Ausschnitt 5 über einen Bereich von etwa 180° eng den Außenumfang des Lagerzapfens 7 im Bereich eines umlaufenden nutartigen Einschnittes 8 zwischen einem inneren und einem äußeren Lagerflansch 9 bzw. 10, wobei die Lagerflansche 9 und 10 den Lagerzapfen 6 am zugehörigen Seitenteil 4 in Richtung der bei 11 veranschaulichten Achse der Tuchrolle lagesichern. Statt einer solchen einstückigen Ausbildung des Lagerzapfens 6 könnte selbstverständlich an Stelle des äußeren Lagerflansches 10 beispielsweise auch eine entsprechende flache Kopfschraube od. dgl. angeordnet werden, um auch bei vollständig geschlossenem Ausschnitt 5 im Seitenteil 4 eine Montage und Demontage der Lagerscheibe 7 einfach zu ermöglichen und eine Anpreßkraft zwischen Lagerscheibe 7 und Seitenteil 4 einstellbar zu halten. An seiner Innenseite ist der Lagerzapfen 6 mit einem Halteteil 12 versehen, welches eine entsprechende Öffnung 13 (vgl. Fig. 3) der Lagerscheibe 7 mit geringem Spiel durchgreift und eine Ansenkung 14 besitzt, derart, daß bei Aufweitung der dünnen, durch die Ansenkung 14 stehenge-
"' lassenen Ränder eine Lagesicherung der Lagerscheibe 7 am Halteteil 12 um den Umfang der Öffnung 13 herum nach Art eines Nietes erfolgt, wobei die Außenseite der Lagerscheibe 7 sich mit einem Ringbund 15 auf dem inneren Lagerflansch 9 des La-
i» gerzapf ens 6 abstützt.
Der Ringbund 15 übergreift den inneren Lagerflansch 9 des Lagerzapfens 6 in radialer Richtung und bildet eine Abstützung für ein Bremsteil 16 zwischen dem Ringbund 15 der Lagerscheibe 7 und dem Sei- > tenteil 4 des Befestigungsteils 5'. Das Bremsteil 16 ist als dünne Scheibe mit gegenüber dem Material des Ringbundes 16 und der Seitenteile 4 mit erhöhtem Reibungskoeffizienten ausgebildet, beispielsweise aus einem Kunststoff auf Silikonbasis. Im vorliegenden
-'<> Beispielsfalle ist das Bremsteil 16 im Innenbereich seines Umfanges an dem dem Lagerflansch 9 benachbarten Teil des Ringbundes 15 angeklebt. Die Scheibe des Bremsteils 16 kann dabei eine tellerfederartige Form besitzen und so unter einem gewissen Druck
r> federnd an der Wand des Seitenteils 4 anliegen, unabhängig von auftretenden Toleranzen in der Dicke des Lagerflansches 9, um so stets reproduzierbar im wesentlichen gleichbleibende Bremskräfte zu erzeugen. Statt dessen könnte das Bremsteil 16 selbstverständ-
i» Hch auch eine die Dicke des Lagerflansches 9 übersteigende Dicke erhalten und dadurch mit der entsprechenden Bremskraft an den benachbarten Teilen anliegen, wobei eine zusätzliche Einstellmöglichkeit etwa durch eine Schraubverbindung zwischen den La-
r> gerflanschen 9 und 10 in der weiter oben erläuterten Weise erzielt werden kann. Da jedoch die optimale Bremswirkung einer bestimmten, im voraus ermittelbaren Bremskraft entspricht, ergibt sich demgegenüber eine weitere Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus und eine Vermeidung von falschen Einstellungen mit der dargestellten Ausführungsform, da hierdurch stets gleichbleibend die gewünschte Bremswirkung erzielt werden kann.
Die Ausbildung der Lagerscheibe 7 ist aus den
4) Fig. 2 und 3 mit weiteren Einzelheiten ersichtlich. Radial außerhalb des Ringbundes 15, der zur Außenseite des Halters hin vorspringt, sind auf einer gemeinsamen Umfangslinie im Beispielsfalle vier Zungen 17 aus dem Blech der Lagerscheibe 7 herausgebogen, deren Form insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist. Die Zungen 17 besitzen eine vordere Abrundung 18 zur Erleichterung der Einführung in den Innenrand des nicht näher dargestellten Wickelrohres der Tuchrolle, und radial äußere konische Flanken 19, welche
5r> den Innenrand des Wickelrohres zentrieren. Sämtliche Zungen 17 bilden somit ein Einsteckteil mit konischem Außenumfang, wobei unter konisch im vorliegenden Zusammenhang jede irgendwie zur Mittellängsachse 11 der Tuchrolle geneigte Ausbildung zu
ein verstehen ist. Dabei kann der Außendurchmesser d des konischen Bereichs der Flanke 19 oder allgemein des Einsteckteils größer ausgebildet sein als der Durchmesser des Innenrandes des darauf zu steckenden Wickelrohres, um eine spielfreie Lagerung des
to Wickelrohres mit Sicherheit auch bei schwankenden Toleranzen zu erhalten und darüber hinaus zu erreichen, daß der Rand der Zungen 17 im Bereich der Flanke 19 mit hoher Flächenpressung am Rand des
Wickelrohres angreift und so eine zuverlässige drehfeste Verbindung sichert. Darüber hinaus kann bei entsprechender Ausbildung des Bremsteils 16 auch durch den so vom Wickelrohr auf die Lagerscheibe 7 übertragenen Druck die Bremskraft erzeugt werden, sofern die Abstützung zwischen der Lagerscheibe 7 und der Wand des Seitenteils 4 über das Material des Bremsteils 16 erfolgt.
In der vorstehend geschilderten Weise ist für die Funktion des Tuchrollenhalters lediglich erforderlich, daß der Ausschnitt 5 in jedem Seitenteil 4 den benachbarten Bereich des Lagerzapfens 6, im Beispielsfalle also den Einschnitt 8, ausreichend eng umgibt, um eine Abstützung eine allzu großes Spiel und eine axiale Lagesicherung des Lagerzapfens 6 mittels der Lagerflansche 9 und 10 oder auf andere Weise zu erreichen. Eine besonders einfache Möglichkeit der Auswechselung von Tuchrollen mitsamt den Lagerscheiben, die vor dem Einsetzen der nächsten Tuchrolle an deren Wickelrohr angesetzt werden, ergibt sich jedoch durch Ausbildung bzw. Verlängerung der Ausschnitte 5 in Form von Schlitzen 20. Dabei kann ein solcher Schlitz 20 in irgendeiner Weise geneigt nach oben verlaufen, um so auch ohne zusätzliche Hilfsmittel eine funktionsgerechte Abstützung der Lagerzapfen 6 zu erzielen. Dabei kann allerdings die Tuchrolle samt Lagerscheiben 7 mit einem Handgriff herausgenommen werden, so daß keinerlei Diebstahlsicherung besteht.
Eine solche Diebstahlsicherung zusammen mit weiteren Vorteilen ergibt sich durch die Verwendung von seitlichen Riegelteilen 21, die zusammen mit einer Frontplatte 22 ein eigenes Vorderstück 23 des Halters bilden. Die Frontplatte 22 schützt die zwischen Frontplatte 22 und Befestigungsschiene 1 liegende Tuchrolle vor Berührung und Beschädigung und bietet darüber hinaus eine gut sichtbare Beschriftungsfläche, sei es für Reklamezwecke oder für Informationszwecke, und weiterhin bildet die Frontplatte 22 ein gemeinsames Griff- oder Betätigungsteil für die Riegelteile 21, um diese aus der in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien veranschaulichten Riegelstellung in die in Fig. 1 strichpunktiert veranschaulichte Freigabestellung zu schwenken, in der in der nachstehend erläuterten Weise eine Auswechselung der Rolle erfolgen kann.
Der Schlitz 20 in den Seitenteilen 4 verläuft im Beispielsfalle horizontal nach vorne und mündet am vorderen Ende der Seitenteile 4, so daß eine Tuchrolle mit den angesteckten Lagerscheiben 7 bequem unmittelbar von vorne horizontal in den Schlitz 20 eingeschoben werden kann. Die beiden Riegelteile 21 hingegen weisen einen Schlitz 24 auf, dessen Mittellängsachse 25 in der in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien veranschaulichten Riegelstellung mit der Mittellängsachse 26 des Schlitzes 20 einen Winkel von im Beispielsfalle 125° einschließt. Dadurch ergänzen sich die halbkreisförmigen Böden der Schlitze 20 und 24 in der veranschaulichten Riegelstellung zu einer im wesentlichen kreisrunden öffnung durch die plattenförmigen Riegelteile 21 und die Seitenteile 4 hindurch, durch welche der Lagerzapfen 6 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise mit seinem Einschnitt 8 hindurchgreift und unverlierbar gehalten ist. In dieser Riegelstellung sind daher die beidseitigen Lagerzapfen 6 durch Formschluß sicher gehalten.
Zur Überführung in die Freigabestellung, in der eine Auswechselung der Tuchrolle erfolgen kann, wird das Vorderstück 23 mit den beiden seitlichen
Riegelteilen 21 in die in Fig. 1 strichpunktiert veranschaulichte, im Beispielsfalle um 125° gegenüber der Riegelstellung versetzte Stellung geschwenkt, in der der Winkel zwischen den Mittellängsachsen 25 und
26 der Schlitze 24 und 20 zu Null wird, so daß die Schlitze 20 und 24 fluchten. Durch diese fluchtenden Schlitze 20 und 24 hindurch kann nunmehr der Lagerzapfen 6 in der in Fig. 1 durch einen Pfeil veranschaulichten Richtung senkrecht zur Wand 2 nach vorne herausgezogen werden, so daß eine Auswechselung der Tuchrolle erfolgen kann und eine neue Tuchrolle mit den angesetzten Lagerzapfen in umgekehrter Richtung eingesetzt werden kann. Anschließend wird das nach oben geklappte Vorderstück 23 wieder nach vorne zurückgeschwenkt und verriegelt dabei die Lagerscheiben 7 mit der neu angesetzten Tuchrolle.
Zur Führung des Vorderstückes 23 während der Schwenkbewegung und zur unverlierbaren Lagerung in allen Stellungen weist jedes Riegelteil einen teilkreisförmigen Führungsschlitz 27 auf (vgl. Fig. 1), der von als Kopfbolzen ausgebildeten Gleitstücken 28 durchgriffen wird, die an den Seitenteilen 4 befestigt sind. In der in Fig. 2 angedeuteten Weise besitzen die Gleitstücke 28 Köpfe 29, welche den Rand des Führungsschlitzes 27 an der Außenseite übergreifen, während die Befestigung am zugehörigen Seitenteil 4 zweckmäßig in derselben Weise erfolgen kann, wie dies im Falle des Halteteils 12 mit Ansenkung 14 des Lagerzapfens 6 bereits näher erläutert ist.
Die Gleitstücke 28 liegen beide auf der dem Teilkreis des Führungsschlitzes 27 entsprechenden Umfangslinie um die Achse 11 der Tuchrolle, jedoch in einem gegenseitigen Abstand, der eine ausreichend momentensichere Führung des Vorderstückes 23 über den Führungsschlitz 27 auch dann ermöglicht, wenn im Zuge der Auswechselung der Tuchrolle der Lagerzapfen 6 aus den übereinanderliegenden Schlitzen 20 und 24 herausgenommen ist, so daß die Führung des Vorderstückes 23 am Befestigungsstück 5' ausschließlich über die Gleitstücke 28 erfolgt. Dabei ist auch ohne eingesetzte Lagerscheiben 7 ein einwandfreies Zurückklappen des Vorderstückes 23 in die in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien veranschaulichte Riegelstellung möglich, um den Halter auch ohne eingesetzte Lagerzapfen in die normale Betriebsstellung überführen zu können.
Die Gleitstücke 28 begrenzen selbstverständlich den Schwenkweg des Vorderstückes 23 dadurch, daß die beiden Enden 30 und 30a des Führungsschlitzes
27 r.ach einem gewissen Schwenkweg zur Anlage an die benachbarten äußeren Ränder 31 und 31a der Gleitstücke 28 gelangen. Der Zentriwinkel im Bereich der Achse 11 zwischen den beiden Gleitstücken 28 bzw. zwischen den jeweils äußeren Rändern 31 und 31a darf daher höchstens so groß gewählt werden, daß bei Anschlag eines der Enden 30 oder 30a des Führungsschlitzes 27 am zugehörigen äußeren Rand 31 bzw. 31a hinter dem dann innen liegenden Gleitstück eine Länge des Führungsschlitzes 27 verbleibt, dessen Zentriwinkel an der Achse 11 wenigstens dem vorgesehenen Schwenkwinkel des Vorderstückes 23 zwischen der Riegelstellung und der Freigabestellung entspricht. Im Beispielsfalle" beträgt dieser Schwenkwinkel des Vorderstückes 23 125° und beträgt der Zentriwinkel zwischen den beiden Gleitstücken 28 75°, so daß der Schlitz 27 über 200° zuzüglich der Rundung seiner Enden reichen muß, wenn die beiden Gleitstücke 28 einen definierten Anschlag in beiden
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Endstellungen des Vorderstückes 23 bieten sollen. Insbesondere bezüglich der in Fig. 1 strichpunktiert veranschaulichten nach oben geschwenkten Stellung ist dies jedoch nicht zwangsläufig erforderlich, da sich ein natürlicher Anschlag an der Wand 2 od τ dem Befestigungsstück 5' ohnehin ergibt. Andererseits gewährleistet ein Anschlag auch in dieser hochgeklappten Stellung eine störungsfreie Handhabung und eine Vermeidung jeglicher Beschädigungen des Vorderstückes 23 oder derjenigen Teile, an denen das Vorderstück 23 sonst anschlagen würde.
Es liegt auf der Hand, daß an Stelle eines Führungsschlitzes in den Riegelteilen 21 und der Befestigung der Gleitstücke 28 an den Seitenteilen 4 auch eine kinematisch umgekehrte Anordnung gewählt werden kann, zumal die Grundfunktionen des Halters unverändert erzielt würden, wenn die Befestigung an der Wand nicht an der Befestigungsschiene 1, sondern an der Frontplatte 22 erfolgen würde, so daß das Befestigungsteil 5' gegenüber dem wandfesten Vorderstück 23 entsprechend beweglich wäre. Diese Austauschbarkeit ermöglicht es überdies, das Befestigungsstück 5' und das Vorderstück 23 weitestgehend identisch auszubilden. Hierzu wird ein ebenes Stück Blech in einer Form ausgestanzt, welche der gestreckten Lage der Befestigungsschiene 1 und der Seitenteile 4 bzw. der Frontplatte 22 und der Riegelteile 21 entspricht.
Dabei stehengelassene Ränder 32 an den Längsseiten der späteren Befestigungsschiene 1 bzw. Frontplatte 22 werden zur Aussteifung um 90° in die veranschaulichte Stellung umgebogen. Zuvor werden entweder mit einem modifizierten Werkzeug oder einem zusätzlichen Werkzeug im Falle des Befestigungsstückes 5' die Befestigungsöffnungen 3 für die wandseitige Befestigung, der mit der Längsmittelachse des Werkstückes fluchtende Schlitz 20 und Öffnungen gestanzt, durch welche hindurch die Halteteile der Gleitstücke 28 greifen können, während im Falle des Vorderstükkes der geneigte Schlitz 24 und der Führungsschlitz 27 gestanzt werden. Nach dem Aufbiegen der Seitenteile 4 bzw. der Riegelteile 21 erfolgt noch ein Einpressen der Kanten in der bei 33 veranschaulichten Weise, um zusätzliche Formsteifigkeit des Teils zu erhalten, wobei das Abkanten der Seitenteile 4 und der Riegelteile 21 sowie das Einpressen der Kanten mit einem gleichen Werkzeug erfolgen kann. Parallel hierzu werden die Lagerscheiben 7 durch Stanzen und Drücken hergestellt, worauf bei an das Befestigungsstück 5' angesetztem Vorderstück 23 die Einführung der kopfbolzenartigen Gleitstücke 28 und der Lagerzapfen 6 mit jeweils nietartiger Befestigung erfolgen kann, wobei zuvor an den Ringbund 15 der Lagerscheibe das Bremsteil 16 beispielsweise durch Klebung angebracht wurde.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (24)

Patentansprüche:
1. Tuchrollenhalter, insbesondere für Einwegtücher aus Papier, mit wenigstens einer zum Wik- · kelrohr der Tuchrolle parallelen Befestigungsschiene und zwei die äußeren Enden der Befestigungsschiene mit dem Wickelrohr verbindenden Seitenteilen, an denen mit dem Innendurchmesser des Wickelrohres angepaßten koni- i<> sehen Einsteckteilen versehene beidseitige Lagerscheiben für die Tuchrolle vorgesehen sind, wobei die Einsteckteile drehfest am Innenumfang des Wickelrohres angreifen und die Lagerscheiben drehbar und formschlüssig über einen Ausschnitt ι. in der Wand des Seitenteils durchgreifende Lagerzapfen an den Seitenteilen gelagert sind, und wobei zwischen der Lagerscheibe und dem zugehörigen Seitenteil ein eine erhöhte Reibung erzeugendes Bremsteil vorgesehen ist, dadurch ge kenn- _'(> zeichnet, daß der Ausschnitt (5) in der Wand des Seitenteils (4) den Lagerzapfen (6) über wenigstens einen Teil dessen Umfangs eng umgibt, und daß das Bremsteil (16) zwischen der Lagerscheibe (7) und der Innenwand des Seitenteils (4) r> angeordnet ist.
2. Halter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsteil (16) in an sich bekannter Weise als dünne Scheibe ausgebildet ist.
3. Halter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge- ;o kennzeichnet, daß das Bremsteil (16) aus einem Kunststoff, insbesondere auf Silikonbasis, besteht.
4. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsteil (16) in an sich bekannter Weise als den Lagerzapfen r.
(6) eng umschließender Ring ausgebildet ist.
5. Halter nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerscheibe (7) an der der Wickelrolle abgewandten Seite einen vorspringenden Ringbund (15) von etwa dem Au- i< > ßendurchmesser des Bremsteils (16) zu dessen Abstützung aufweist.
6. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsteil (16) an der Lagerscheibe (7) befestigt ist. r>
7. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsteil in an sich bekannter Weise durch Klebung befestigt ist.
8. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsteil (16) ,o nur an einem Teil seiner Fläche befestigt ist und mit einem anderen Teil federnd vom Befestigungsbereich absteht.
9. Halter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsteil (16) nach Art einer -,-, Tellerfeder ausgebildet ist.
10. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der konische Bereich (Flanken 19) des Einsteckteils (Zungen 17) einen gegenüber dem Innenrand des Wickelrohres w) größeren Außendurchmesser (d) aufweist.
11. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß radial außerhalb des Außenumfanges des Bremsteils (16) wenigstens drei auf einer gemeinsamen Umfangslinie verteilt h-, angeordnete, aus dem Material der Lagerscheibe
(7) herausgebogene Zungen (17) vorgesehen sind, welche gemeinsam das Einsteckteil bilden.
12. Halter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausschnitt (5) im Seitenteil (4) als Schlitz (20) ausgebildet ist, dessen Boden wenigstens annähernd halbkreisförmig den Lagerzapfen (6) umgibt.
13. Halter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen (6) einen umlaufenden Einschnitt (8) aufweist, in den der Boden des Schlitzes (20) eingreift.
14. Halter nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise an beiden Seitenteilen (4) schwenkbeweglich Riegelteile (21) gelagert sind, welche in einer Freigabestellung die Öffnung des Schlitzes (20) freigeben und in einer Riegelstellung die öffnung des Schlitzes (20) derart komplementär abdecken, daß der halbkreisförmige Boden des Schlitzes (20) zu einer wenigstens angenähert vollkreisförmigen öffnung ergänzt wird.
15. Halter nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse der Riegelteile (21) mit der Drehachse (11) der Lagerscheiben (7) wenigstens annähernd zusammenfällt.
16. Halter nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß zur Führung der Riegelteile (21) am zugehörigen Seitenteil (4) wenigstens ein am einen Teil befestigtes Gleitstück (28) einen teilkreisförmigen Führungsschlitz (27) des anderen Teils hintergreift.
17. Halter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß als Gleitstücke (28) wenigstens zwei im Abstand voneinander liegende Kopfbolzen vorgesehen sind, deren Köpfe (29) die Ränder des Führungsschlitzes (27) hintergreifen.
18. Halter nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der in Umfangsrichtung des Führungsschlitzes (27) äußeren Ränder (31, 31a) des Gleitstücks (28) mit dem benachbarten Ende (30 bzw. 30a) des Führungsschlitzes (27) einen den Schwenkweg des Riegelteils (21) begrenzenden Anschlag bildet.
19. Halter nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Riegelteil (21) einen Riegelschlitz (24) aufweist, dessen Ränder in der Freigabestellung mit den Rändern des Schlitzes (20) des Seitenteils (4) wenigstens annähernd zusammenfallen.
20. Halter nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Riegelteil (21) als Platte, vorzugsweise Metallblechplatte, ausgebildet ist, die flächig am zugehörigen Seitenteil (4) geführt ist.
21. Halter nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden beidseitigen Riegelteile (21) in ihrer Umrißform ebenso wie die Seitenteile (4) ausgebildet sind.
22. Halter nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Riegelteile (21) durch eine an der Vorderseite der Tuchrolle verlaufende Frontplatte (22) vorzugsweise einstückig verbunden sind.
23. Halter nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß das aus Frontplatte (22) und plattenförmigen Riegelteilen (21) bestehende Vorderstück (23) des Halters bis auf die lagerungsbedingten Einzelheiten ebenso wie das aus Befestigungsschiene (1) und Seitenteilen (4) bestehende Befestigungsstück (5') ausgebildet ist und ausge-
hend vom gleichen Halbfertigteil ohne Schlitze (20 bzw. 24) und Gleitstücke (28) oder mit einem gegenüber dem Werkzeug für das Befestigungsstück (5') nur geringfügig abgeänderten Werkzeug herstellbar ist.
24. Halter nach einem der Ansprüche 14 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorderstück (23), das Befestigungsstück (5') und die Lagerscheiben (7) aus Blech, vorzugsweise Aluminiumblech, durch Abkanten, Drücken und/oder Stanzen hergestellte einstückige Teile sind.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2000051481A1 (en) * 1999-03-03 2000-09-08 Sca Hygiene Products Ab Dispenser for rolls of web-shaped material

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