DE2821828C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01J—MEASUREMENT OF INTENSITY, VELOCITY, SPECTRAL CONTENT, POLARISATION, PHASE OR PULSE CHARACTERISTICS OF INFRARED, VISIBLE OR ULTRAVIOLET LIGHT; COLORIMETRY; RADIATION PYROMETRY
- G01J5/00—Radiation pyrometry, e.g. infrared or optical thermometry
- G01J5/0003—Radiation pyrometry, e.g. infrared or optical thermometry for sensing the radiant heat transfer of samples, e.g. emittance meter
Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Messung des
Absorptionsgrades für Infrarotstrahlung von Materialproben
entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Aus der US-PS 27 07 881 ist ein mit zwei Radiometern arbei
tendes Gerät zur Messung der Temperatur und des Emissions
vermögens einer zu untersuchenden Oberfläche bekannt. Das
Radiometer 1 befindet sich auf Umgebungstemperatur, das
Radiometer 2 wird auf einen die Raumtemperatur um etwa 15°
übersteigenden Wert aufgeheizt. Der Temperaturunterschied
zwischen beiden Radiometern und der Probenoberfläche ist
gering, so daß die Kurven für die Energieverteilung in Ab
hängigkeit von der Wellenlänge für beide Fälle nahezu gleich
sind. Diese Forderung nach geringen Temperaturunterschieden
führt dazu, daß die Temperatur des beheizten Radiometers
sich nahe der Raumtemperatur befindet und somit auch der
Temperatur des nicht beheizten Radiometers angenähert ist.
Zur Durchführung von Messungen mit dem bekannten Gerät ist
folglich ein Temperaturunterschied zwischen den beiden
Radiometern und der Oberfläche des Prüfkörpers unerläßlich.
Selbst wenn der Prüfkörper sich auf Raumtemperatur befindet,
ist zur Benutzung der in der genannten Druckschrift angege
benen Gleichungen der vom nicht beheizten Radiometer zu ent
nehmende Temperaturwert unerläßlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zur
Bestimmung des Absorptionsgrades der eingangs angegebenen Bauart
dahingehend weiterzubilden, daß es baulich einfacher wird und
sich zur Durchführung von schnellen Messungen
mit geringem Aufwand eignet.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst, durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1.
Aufgrund dieser Bauform entsteht eine sehr einfach herzu
stellende und auch bequem zu handhabende Meßsonde, die vom
Benutzer an jeder beliebigen Stelle und in jeder beliebigen
Richtung gegen eine zu untersuchende Oberfläche angesetzt
werden kann, so daß sich dann sofort die erwünschte Messung
durchführen läßt.
Im Gegensatz zum Stand der Technik, wo bei der Temperatur
messung nur Temperaturunterschiede gemessen werden können
wird bei Anwendung des Gerätes gemäß der Erfindung der Absorptionsgrad
oder Emissionsgrad eines Probekörpers bei Raumtemperatur un
mittelbar gemessen. Ein verhältnismäßig hoher Temperaturwert,
auf den die Thermosäule oberhalb der Raumtemperatur aufge
heizt wird, sorgt für eine hinreichende Genauigkeit der
Messungen auch dann, falls sich die Raumtemperatur während
des Meßbetriebes geringfügig ändern sollte. Indem man mit
Hilfe von wenigstens zwei Probekörpern, deren Absorptions
koeffizienten zuvor z. B. mittels eines kalorimetrischen
Verfahrens unter Vakuum genau gemessen worden sind eine
Übereinstimmung zwischen den Anzeigenwerten der an der Ther
mosäule auftretenden Spannungen und den bekannten Absorpti
onskoeffizienten herstellt, fällt es nunmehr leicht, daraus
den Absorptionsgrad jedes anderen Probekörpers zu bestimmen,
wozu in sämtlichen Fällen immer nur eine Messung und die
daraus entstehende Anzeige notwendig sind. Die erforder
liche konstante Heiztemperatur sorgt für einen gleich blei
benden Spannungsausgang der Thermosäule im Ruhezustand. So
bald die Meßsonde auf eine Materialprobe aufgesetzt wird,
entsteht aufgrund des von der Probe reflektierten Anteils
der von der Thermosäule stammenden Strahlung eine Tempera
turänderung und damit eine Spannungsänderung während der
einige Sekunden dauernden Messung, die ausreicht, um an der
geeichten Anzeige unmittelbar den gesuchten Absorptionsgrad
ablesen zu können. Kenntnisse über Absorptions- oder Emissi
onsgrade bezüglich der Infrarotstrahlung sind auf zahlrei
chen technischen Gebieten nützlich, zum Teil auch unerläß
lich, z. B. bei der Berechnung der Wärmeisolation von Ge
bäuden oder auch in der Raumfahrt bei der passiven und ther
mischen Überwachung von Satelliten.
Ausgehend von dem eingangs beschriebenen Stand der Technik
gehört zum Gegenstand der Erfindung außerdem ein Gerät zur
Messung des Absorptionsgrades für Infrarotstrahlung von
Materialproben, mit einer Meßsonde, die einen Hohlraum mit
einer unteren Öffnung enthält, eine der Öffnung gegenüber
liegende empfindliche Oberfläche einer als Spannungsquelle
genutzten Thermosäule, die in einem vom Hohlraum abgetrenn
ten Heizraum angeordnet ist, ferner einen Heizwiderstand zur
Beheizung der Thermosäule und einen Temperaturfühler zur
Ausführung des eingangs bezeichneten Verfahrens. Dieses Ge
rät unterscheidet sich vom genannten Stand der Technik kenn
zeichnend dadurch, daß der Hohlraum der Meßsonde blank me
tallisch reflektierend ausgeführt ist, daß die Thermosäule
im Heizraum in Wärmeisolierungsmaterial eingebettet und von
dem am Umfang des Heizraums angeordneten Heizwiderstand um
geben ist, daß die Meßsonde mit einem den Hohlraum umgren
zenden und ihn nach unten abschließenden unteren Rand direkt
auf die Materialprobe aufsetzbar ist, und daß eine Anschluß
leitung zur Übertragung der an der Thermosäule auftretenden
Spannungsänderung an ein Anzeigegerät geführt ist.
Weiterbildungen und Ausgestaltungen des
Verfahrens und des Meßgerätes gemäß der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen 2 bis 4.
Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in der
nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine zum
Meßgerät gemäß der Erfindung gehörenden Meßsonde,
Fig. 2 ein elektrisches Schaltbild für ein Signalverar
beitungs- und -anzeigegerät und
Fig. 3 eine schematische Übersicht über das Meßgerät mit
mehreren Materialproben.
Eine Meßsonde 1 enthält eine Thermobatterie mit einer em
pfindlichen Oberfläche 5, die auf der Temperatur eines
Heizraums 7 gehalten wird und in einen Hohlraum 2 strahlt.
Die Wandungsoberflächen des Hohlraums sind vergoldet und
poliert, und die Strahlung der Thermobatterie gegenüber
sämtlichen anderen Strahlungen mit Ausnahme derjenigen
Strahlung zu isolieren, die von einer auf einen beliebigen
unabhängigen Träger 9 aufliegenden und die Unterseite des
Hohlraums 2 verschließenden Materialprobe ausgeht bzw. re
flektiert wird. Die Stirnseite der Meßsonde kann mit einer
elastischen Anlagedichtung 3 versehen sein. Eine Wärmeiso
lierung 8 dient zur Beseitigung von Einflüssen aufgrund von
Veränderungen der Umgebungstemperatur und zur Anwendung
einer hinreichend genauen Temperaturregelung, um die Zuver
lässigkeit der mit Hilfe der Meßsonde 1 ermittelten Werte
zu gewährleisten. Der Heizraum 7 enthält einen Temperatur
fühler 14, mit dem der in einem Heizwiderstand 10 aufgenom
mene Strom gesteuert und die Thermobatterie auf einem vor
bestimmten Temperaturwert gehalten wird, der vorzugsweise
zwischen 60° und 80°, beispielsweise auf 70° eingestellt
wird.
Wenn die Meßsonde 1 auf die Oberfläche eines Probekörpers
aufgesetzt wird, nimmt das empfindliche Element 5 der auf
eine genaue Temperatur eingestellten Thermobatterie einer
seits die Infrarot-Eigenstrahlung des auf Umgebungstempera
tur befindlichen Probekörpers und andererseits die von der
Thermobatterie ausgehende und von der Probe reflektierte
Strahlung auf, wobei die Eigenstrahlung der Probe im Ver
hältnis zur reflektierten Strahlung sehr gering ist. Demzu
folge erzeugt die Temperaturänderung an den Klemmen der
Thermobatterie, aus der man schnell und zuverlässig den Ab
sorptionsgrad des Probekörpers errechnen kann.
Die zur Meßsonde 1 gehörenden elektrischen Schaltungsbau
teile sind in Fig. 2 innerhalb eines die Meßsonde mit un
terbrochenen Linien andeutenden Kreises dargestellt. Der
Meßfühler 14 besteht aus einem Transistor, dessen Kennlinie
für die Ausgangsspannung in Abhängigkeit von Temperaturän
derungen so beschaffen ist, daß im Bereich der bei den Mes
sungen auftretenden Temperaturen große Spannungsänderungen
entstehen.
Der Kollektorkreis 15 des Transistors 14 ist auf 3 V und
der Basiskreis auf 500 mV vorgespannt. Unter diesen Bedin
gungen modulieren die auf den Meßfühler 14 einwirkenden
Temperaturänderungen den Strom des Emitterkreises 17, der
in einem Verstärker 18 verstärkt wird.
Um die Temperatur des Heizraumes 7 und damit diejenige der
durch die empfindliche Oberfläche 5 angedeuteten Thermobat
terie zu steuern und die Thermobatterie auf etwa 60°C
oberhalb der Umgebungstemperatur zu halten, und zwar im
vorliegenden Beispiel bei 70°C mit einer Toleranz von
±0,1°C, wird das am Ausgang 19 des Verstärkers 18 zur
Verfügung stehende Signal mit einem Bezugssignal vergli
chen, das von einem Verstärker 21 eines Steuerkreises 36
geliefert wird. Zu diesem Zweck ist der Ausgang 19 des Ver
stärkers 18 an einen Eingang des Verstärkers 21 angeschlos
sen. Das am Ausgang 20 des Verstärkers 21 abnehmbare Diffe
renzsignal ist ein Maß für die Temperaturänderung des Heiz
raumes 7 und wird in einem Verstärker 22 verstärkt, dessen
Ausgang 23 über eine Diode 24 an den Vorspannkreis für die
Basis eines Transistors 13 angeschlossen ist.
Der Transistor 13 steuert einen Verstärkertransistor 12,
der mit dem Heizwiderstand 10 in Reihe liegt und den Strom
zur Beheizung des Heizraumes 7 regelt. Eine Klemme 11 der
zum Heizwiderstand 10 führenden Leitung 38 ist an eine
Klemme +10 V einer Stromversorgung von 10 V, 1 A ange
schlossen, und die Leitung 38 steht außerdem mit dem Kol
lektor des Transistors 13 in Verbindung, von dessen Emitter
39 aus die Basis des Verstärkertransmittors 12 gesteuert
wird, der über seinen Kollektoranschluß 40 mit dem Heizwi
derstand 10 in Reihe liegt.
Im Betrieb liegen die an den Klemmen 26 der Thermobatterie
37 (deren empfindliche Oberfläche 5 in Fig. 1 gezeigt ist)
auftretenden Spannungen in der Größenordnung von Millivolt
und sind von den Einflüssen des Ausgleiches der Infrarot
strahlung zwischen der empfindlichen Oberfläche 5 der Ther
mobatterie und des Probenkörpers abhängig. Die Spannungen
werden vom Verstärker 27 ungefähr 200fach verstärkt, der
durch ein Potentiometer 35 gesteuert wird. Der Ausgang des
Verstärkers 27 ist über ein Potentiometer 41 an ein Voltme
ter 4 angeschlossen, das gemäß Fig. 3 die den Spannungsän
derungen der Thermobatterie 37 entsprechenden numerischen
Werte anzeigt.
Nachdem vorab einmal durch Zuordnung der am Voltmeter 4
oder irgendeiner anderen Anzeigeeinrichtung angegebenen
Spannung zu entsprechenden Werten des Absorptionsgrades
einer Folge von Proben mit genau bekannten Absorptionsgrad
werten das Meßgerät 28 gemäß Fig. 3 geeicht worden ist,
braucht man vor Inbetriebnahme nur noch seine Eichung mit
Hilfe von zwei bekannten Proben 31 und 32 überprüfen, von
denen z. B. die eine auf dem Voltmeter eine Anzeige mit dem
Wert 0 und die andere mit dem Wert 100 erzeugt.
Nach Anschließen der Leitung 29 an eine Stromquelle und
nach Herbeiführung des Gleichgewichtszustands der Heizraum
temperatur wird der Stellknopf 34 des Potentiometers so be
tätigt, daß am Voltmeter 4 der Wert 0 erscheint, wenn der
Absorptionsgrad der bekannten Probe 31 gemessen wird, wäh
rend bei der Messung des Absorptionsgrads der bekannten
Probe 32 der Stellknopf des Potentiometers 35 so einge
stellt wird, daß am Voltmeter der Wert 100 erscheint. Unter
Verwendung einer Bezugstabelle kann man nunmehr sehr
schnell mit Genauigkeit den Absorptionsgrad beliebiger Pro
ben 33 bestimmen, indem man dort die Meßsonde 1 entspre
chend Fig. 3 aufsetzt. Der so aufgebaute Absorptionsgrad
messer arbeitet besonders schnell und zuverlässig, da Fehl
messungen verursachende Einflüsse aufgrund von Konvektion
und aufgrund von Wärmeleitung vernachlässigbar sind.
Der Rahmen der Erfindung wird nicht verlassen, wenn das
Meßgerät oder Teile davon durch gleichwirkende Einrich
tungen ersetzt werden, unabhängig davon, ob es sich dabei
um die Temperaturmeßfühler handelt, um die Steuerkreise für
den Heizwiderstand des Heizraums 7, für die vorangehend und
in Fig. 2 lediglich zum besseren Verständnis bestimmte Grö
ßen angegeben sind, oder um das Anzeigegerät für die ermit
telten Werte.
Insbesondere können der Verstärker 21 und seine Steuer
schaltung 36 zur Abstimmung des Stromes in Temperaturfühler
14 innerhalb des Heizraums auf einen der gewählten Tempera
tur entsprechenden, vorbestimmten Strom durch beliebige
gleichwirkende Bauelemente ersetzt werden.
Obwohl der Aufbau der Meßsonde 1 mit der in Richtung auf
die empfindliche Oberfläche 5 der Thermobatterie konisch
konvergierenden Form des Hohlraums 2 für das Meßverfahren
besonders zweckmäßig ist, läßt sich das Verfahren auch un
ter Anwendung anderer Formen der Sonde durchführen, wobei
der zylindrische Abschnitt beispielsweise durch eine andere
Oberfläche ersetzt wird, insbesondere dann, wenn die Achse
des Hohlraums mit der Mittelachse der Strahlung zusammen
fällt, und die Thermobatterie dann in der Mitte des beheiz
ten Hohlraumes angeordnet ist.
Claims (4)
1. Gerät zur Messung des Absorptionsgrades für Infrarot
strahlung von Materialproben, dessen Meßsonde
einen Hohlraum mit einer unteren Öffnung enthält, eine
der Öffnung gegenüberliegende empfindliche Oberfläche
einer als Spannungsquelle genutzten Thermosäule, aufweist, wird in
einem vom Hohlraum abgetrennten Heizraum angeordnet ist,
ferner mit einem Heizwiderstand zur Beheizung der Thermosäule
und einem Temperaturfühler,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (2) der einzigen Meßsonde (1) blank metallisch reflektierend ausgeführt ist,
daß die Thermosäule (37) im Heizraum (7) wärmeisoliert eingebettet und von dem am Umfang des Heiz raums angeordneten Heizwiderstand (10) umgeben ist und
daß die Meßsonde mit einem den Hohlraum (2) umgrenzenden und ihn nach unten abschließenden unteren Rand (3) direkt auf die Materialprobe (33) aufsetzbar ist.
daß der Hohlraum (2) der einzigen Meßsonde (1) blank metallisch reflektierend ausgeführt ist,
daß die Thermosäule (37) im Heizraum (7) wärmeisoliert eingebettet und von dem am Umfang des Heiz raums angeordneten Heizwiderstand (10) umgeben ist und
daß die Meßsonde mit einem den Hohlraum (2) umgrenzenden und ihn nach unten abschließenden unteren Rand (3) direkt auf die Materialprobe (33) aufsetzbar ist.
2. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlraum (2) einen sich in Richtung seiner Öffnung ko
nisch erweiternden Abschnitt aufweist, an den sich ein
zylindrischer Abschnitt anschließt.
3. Meßgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wände des Hohlraums vergoldet und poliert sind.
4. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die auf eine bestimmte Temperatur auf
geheizte empfindliche Oberfläche (5) der Thermosäule (37)
am Boden des mit reflektierenden Oberflächen versehenen
schachtförmigen Hohlraums (2) angeordnet ist, so daß im
Hohlraum nur die zwischen der Thermosäule (37) und der
Materialprobe (9) ausgetauschten Strahlungen wirksam
sind.
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