DE2821048B1 - Medizinisches Instrument - Google Patents
Medizinisches InstrumentInfo
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- A61M25/04—Holding devices, e.g. on the body in the body, e.g. expansible
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B17/00—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
- A61B17/22—Implements for squeezing-off ulcers or the like on the inside of inner organs of the body; Implements for scraping-out cavities of body organs, e.g. bones; Calculus removers; Calculus smashing apparatus; Apparatus for removing obstructions in blood vessels, not otherwise provided for
- A61B17/221—Gripping devices in the form of loops or baskets for gripping calculi or similar types of obstructions
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- A61B2017/2212—Gripping devices in the form of loops or baskets for gripping calculi or similar types of obstructions having a closed distal end, e.g. a loop
Description
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Instrument zum Entfernen von Körpern aus physiologischen
Kanälen, wie Harnleitern und Gallengängen, Arterien, Venen, Bronchien. Luft- und Speiseröhren u.dgl., mit
einem flexiblen, in den betreffenden physiologischen Kanal einzuführenden Rohr, das an seinem applikatorseitigen
Ende ein Bedienung.sglied und an seinem einführseitigen Ende ein aufweitbares, gegebenenfalls
federndes Element autweist, das einerseits an dem Rohrende und ;indererseits- an einen hnde eine
.Stellelementes befestig! ist und über da*. d::rch aas Rn-hinciurchgeiuhrte
und mit dem Bedienungsglied verbundene Stellelement aufzuweiten bzw. zusammenzulegen
ist.
Derartige Instrumente sind in Gestali von Gräienfängern
seit vielen Jahrzehnten bekannt. Diese bekannten Grätenfänger umfassen ein Rohr, durch das ein
biegsamer Stab hindurchgeführt ist. der an seinem appükatorseitigen Ende mit einem Ring versehen ist
Das applikatorseitige Rohrende ist mit einem Haltegriff versehen. An dem einführseitigen Rohrende sind ein
Kranz von Schweinsborsten in Längsausnchtung. also entlang von Mantellinien verlaufend, aufgebunden,
deren Enden zusammengebunden und an dem Ende des durch das Rohr hindurchlaufenden bewegsamen Stabes
angebunden sind. Zur Erleichterung des Einiuhrens ist
am lreien Ende noch ein kleiner, kugelförmiger
Schwamm- oder ein abgerundeter Gummi- oder Metallkopf angebracht. Durch Ziehen an dem ringförmigen
Bedienungsglied werden die nahezu gestreckten, nur geringfügigen nach außen gewölbten und eine Art
Rohr bildenden Schweinsborsten gekrümmt und damit stärker nach außen gewölbt, bis sie eine Art Kugel
bilden. Dadurch ist die aus dem Oesophagus zu entfernende Grate erfaßbar und kann zwischen den
Schweinsborsten gefangen und entfernt werden, wobei zum Herausziehen durch völliges oder teilweises
1 ushis.sen des Bedierumgsgliedes ein Entspannen der
Schweinsborsten und damit deren zu ledernde.1
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(DE-PS 10 99 126, FR-PS 1197 808), das aus einem
biegsamen Röhrchen besteht, durch das ein Stellelement hindurchgeführt ist, das am applikatorseitigen Ende mit
einem Bedienungsglied versehen ist. Am einführseitigen Ende ist an dem Stellelement eine Hülse befestigt, in die
von der Einführseite her mehrere schraubenlinienförmig gewundene Federdrähte eingesteckt sind, deren
freie Enden in einen spitzbogenförmigen Kopf zusammenlaufen, in dem sie befestigt sind. Durch Zug am
Bedienungsglied werden die Federdrähte in das Rohr hereingezogen. Nach dem Einführen in den physiologischen
Kanal wird das Bedienungsglied, das dabei einen Abstand vom applikatorseitigen Rohrende aufweist, zu
diesem Rohrende hin verschoben, wodurch die Federdrähte aus dem Rohrende austreten und sich aufgrund
ihrer federnden Eigenschaften aufwölben, wodurch sie einen den Umriß einer Zwiebel aufweisenden Korb
bilden, der einen Nierenstein oder sonstigen Fremdkörper zu erfassen vermag. Durch teilweises Zurückziehen
des Betätigungsgliedes wird der Korb verengt und umschließt den Fremdkörper, der nachher durch
Herausziehendes Rohres entfernt werden kann.
Es sind auch Gallenstein-Extraktoren bekannt (Rüsch-Katalog Nr. 328000), die aus einem flexiblen
Rohr bestehen, an dessen einführseitigem Ende ein Ballon angebracht ist, der durch das Rohr hindurch
mittels einer Luer-Lok-Spritze od. dgl. aufblasbar ist. Der Extraktor wird in den physiologischen Kanal,
beispielsweise in den Harnleiter eingeführt, bis sich der Ballon jenseits des zu entfernenden Steines befindet.
Nach dem Aufblasen des Ballons löst sich durch die dadurch bedingte Erweiterung des verformbaren
physiologischen Kanals der Stein und kann durch Herausziehen des Extraktors entfernt werden.
Ein medizinisches Instrument der eingangs genannten Art ist aber auch aus der US-PS 25 56 783 bekannt.
Während bei dem zuvor erläuterten medizinischen Instrumenten als federnd aufweitbares Element ein
Kranz von entlang von Mantellinien angeordneten Borsten bzw. ein aufblasbarer Ballon dient, ist bei
letzterer das federnd aufweitbare Element durch Längsabschnitte des Rohres gebildet, die durch entlang
von Mantellinien verlaufenden Schlitzen erzeugt und begrenzt sind. Es sind lediglich die einzelnen Teile des
aufweitbaren Elementes mit dem Rohr einstückig und nicht an diesem festgebunden und es ist ihr Querschnitt
rechteckförmig und nicht kreisrund; außerdem sind ihre Querschnittsabmessungen um ein Vielfaches größer als
die Querschnittsabmessungen der Borsten des bekannten Grätenfängers. In beiden Fällen erstrecken sich
jedoch die das aufweitbare Element bildenden Borsten oder Bänder achsparallel zum flexiblen Rohr. Ein
solches Instrument läßt sich zwar einfach herstellen, doch ist sein Anwendungsbereich und die Skala der
unterschiedlich erzeugbaren Eigenschaften sehr begrenzt, weil Material und Querschnitt der einzelnen
Bänder unmittelbar von dem verwendeten flexiblen Rohr abhängig, weil mit diesem einstückig, sind. Auch
sind die Zwischenräume zwischen den einzelnen Bändern in gespreiztem Zustand sehr groß. Von
Nachteil dürfte ferner noch sein, daß sich die einzelnen Bänder in Achsrichtung erstrecken, weil ein zu
erfassender Stein, wofür dieses Instrument gedacht ist, entlang dem Schnitt zwischen zwei Bändern hindurchgleiten
kann.
Schließlich ist auch ein Universal-Embolus- und Thrombus-Extraktor bekannt (Rüsch-Katalog Nr.
327000), der im wesentlichen gleich aufgebaut und lediglich anders dimensioniert ist als der mit einem
Ballon versehene und zuvor erwähnte Gallenstein-Extraktor.
Er dient zum Entfernen von Thromben und Embolien aus Arterien bzw. Venen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes, universell einsetzbares Instrument zum
Entfernen von Körpern aus physiologischen Kanälen zu schaffen, das vom Arzt problemlos in Einsatz gebracht
werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe, ausgehend von einem medizinischen Instrument der eingangs genannten Art,
erfindungsgemäß dadurch, daß das aufweitbare Element aus einem Geflecht-Schlauchabschnitt besteht, dessen
einzelne Fäden einen Abstand voneinander aufweisen.
Auf diese bei nachträglicher Betrachtung verblüffend einfache Weise gelingt es, ein universell einsetzbares
medizinisches Instrument zum Entfernen von Fremdkörpern aus physiologischen Kanälen zu schaffen, das je
nach Dimensionierung für die unterschiedlichsten Zwecke vorteilhaft eingesetzt werden kann. Es kann
einerseits als Grätenfänger dienen und kann ebenso auch zum Entfernen von Gallensteinen u. dgl. verwendet
werden. Im letzteren Fall ist vor allem von Vorteil, daß weder ein Einfangen des Steines in einen Korb
erforderlich ist, was viel Glück und Geschick erfordert, noch die Gefahr besteht, daß der Ballon des Extraktors
durch einen scharfkantigen Stein zum Platzen gebracht wird. Von Vorteil ist nämlich bei dem erfindungsgemäßen
Instrument, daß sich durch das Spreizen des aufweitbaren Elementes ein Schirm bilden läßt, der nicht
nur den physiologischen Kanal aufweitet und dadurch ein leichteres Lösen des Steines ergibt, sondern der auch
nicht zum Festklemmen des Steines in dem spitzen Winkel zwischen Ballon und Kanalaufwand neigt,
sondern der wie ein Schneeschieber den Stein vor sich herschiebt. Die Handhabung des erfindungsgemäßen
Instrumentes ist daher denkbar einfach, wodurch die Erfolgsaussichten des Eingriffes sehr stark erhöht und
die Risiken für den Patienten erheblich vermindert werden. Das erfindungsgemäße Instrument eignet sich
jedoch in gleicher Weise auch zum Entfernen von Thromben und Embolien aus Venen und Arterien, wobei
ebenfalls die bereits erwähnte Schieber-Wirkung von großem Vorteil ist. Von Vorteil ist schließlich ferner
noch, daß das ungespreizte Element einen relativ kleinen und das gespreizte Element einen vielfach
vergrößerten Durchmesser aufweist. Dabei ist das ungespreizte Element sehr elastisch und das gespreizte
Element überraschend steif und widerstandsfähig gegen Verformung. In manchen Anwendungsfällen ist ferner
noch von Vorteil, daß das spreizbare Element sowohl im ungespreizten als auch im gespreizten Zustand eine
gitterförmige Struktur aufweist, die den Durchtritt von Flüssigkeit zuläßt.
Das einführseitige Ende des Instrumentes kann unterschiedlich ausgebildet sein. Beispielsweise kann
das einführseitige Ende durch Verschmelzen der das Gewebe oder Geflecht des Schlauchabschnittes bildenden
Fäden gebildet sein. In diesen Schmelzkopf ist das Ende des Stellelementes eingeführt und befestigt,
beispielsweise umschmolzen. Bei bevorzugten anderen Ausführungsformen der Erfindung ist jedoch über das
einführseitige Ende von Stellelement und Schlauchabschnitt ein Röhrchen mit geschlossenem, abgerundetem,
freiem Ende geschoben. Beide Ausführungsformen haben den Vorteil, daß sie ein bequemes Einführen des
Instrumentes ermöglichen, wie es auch von Kathetern her bekannt und jedem Arzt geläufig ist.
Als Stellelement ist bevorzugt ein Federdraht verwendet. Ein derartiger Draht ist einerseits ausreichend
stabil und andererseits genügend verformbar. Er bietet ferner den Vorteil, daß das medizinische
Instrument dadurch röntgenfähig ist, also für den Arzt ·> feststellbar ist, wie weit das Instrument eingeschoben ist
und welchen Verlauf es hat bzw. wo sich das einführseitige Ende im Körper des Patienten befindet.
Das Rohr kann aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt sein. Bevorzugt besteht es aus einem i<
> Kunststoff. In weiterer Ausgestaltung ist eine Schraubenfeder
eingeschoben, die das Rohr versteift und eine Führung für das Stellelement bildet. Dennoch ist das
Rohr elastisch federnd verformbar. Es ist in seinem Aufbau vergleichbar mit einer Bowdenzughülle. ι ■>
Insbesondere bei einem relativ langen und sehr dünnen Instrument, wie es beispielsweise zum Entfernen
von Thromben und Embolien erforderlich ist, kann die Herstellung Schwierigkeiten bereiten. Bei bevorzugten
Ausführungsformen der Erfindung ist daher das Rohr durch einen Schrumpfschlauch gebildet. Dieser kann
aufgrund seines vergrößerten Durchmessers bequem über die Schraubenfederhülle geschoben werden, an die
er sich nach entsprechender Erwärmung und dadurch bedingter Schrumpfung stramm und praktisch fugenlos
abschließend anlegt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das medizinische Instrument mit mehr als einem
spreizbaren Element versehen und es sind die einzelnen spreizbaren Elemente im Abstand voneinander an- jo
geordnet. Diese Ausführungsform der Erfindung hat erhebliche Vorteile. Sie ermöglicht es beispielsweise,
einen Fremdkörper zwischen zwei gespreizten Elementen wie in einen Käfig einzufangen und entlang des
physiologischen Kanals zu verschieben. Dabei entfernt das in Bewegungsrichtung vordere Spreizelement
aufgrund seiner Schieber-Wirkung andere, in dem Kanal befindliche Ablagerungen oder Körper, die ein
Entfernen des in dem Käfig befindlichen Fremdkörpers erschweren oder durch Zusammenklumpen mit diesem
sogar verhindern könnten. Schließlich können auch die spreizbaren E'emente in gespreiztem Zustand unterschiedliche
und insbesondere in einer Richtung zunehmende Durchmesser aufweisen. Auch dies kann bei
entsprechender Dimensionierung zu einer zuverlässigeren und sichereren Wirkungsweise des erfindungsgemäßen
medizinischen Instrumentes führen.
Die konstruktive Ausbildung des Instrumentes mit mehreren spreizbaren Elementen kann unterschiedlich
gelöst sein. Beispielsweise kann zu jedem spreizbaren Element ein eigenes Stellelement geführt sein, das
jeweils mit einem eigenen Bedienungsglied versehen ist. Das hat jedoch sowohl einen relativ komplizierten
Aufbau und damit eine teure Herstellung als auch eine relativ komplizierte Anwendung zur Folge. Bei bevorzugten
Ausführungsformen der Erfindung ist daher zwischen den spreizbaren Elementen jeweils ein steifer
Rohrabschnitt vorgesehen und es sind die spreizbaren Elemente durch ein gemeinsames Stellelement spreizbar,
das mit dem dem Einführende nächsten Spreizele- bo ment verbunden ist. Die auf das einführseitige Ende
durch das Stellelement ausgeübte Zugkraft wirkt sich über das nächstliegende spreizbare Element und den
anschließenden Rohrabschnitt jeweils auf das nächste spreizbare Element aus und bewirkt, daß alle Spreizelemente
in gleicher Weise gespreizt werden.
Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung weist das Gewebe oder Geflecht eine Maschenweite
auf, die das etwa Drei- bis Zehnfache der Dicke der das Gewebe oder Geflecht bildenden Fäden ist. Ein
derartiges Größenverhältnis ergibt eine gute Verformbarkeit des spreizbaren Elementes bei ausreichender
Durchlässigkeit und andererseits genügender Engmaschigkeit für das Entfernen auch relativ kleiner Körper
oder Fremdkörper. Die Engmaschigkeit ergibt sich bei gespreiztem Element vor allem dadurch, daß der durch
das Spreizen gebildete Schirm aus zwei Gewebe- oder Geflechtlagen besteht, die aneinander anliegen, wodurch
die wirksame Maschengröße vermindert wird. Die relativ große Maschenweite bei ungespreiztem
Element hat den Vorteil einer guten Flexibilität. Die Maschen weisen bei ungespreiztem Element die Form
von Rauten auf, deren in Längsrichtung des Instrumentes weisende Diagonale sehr viel größer ist als deren
zum Rohr tangentiale Diagonale. Die einzelnen Fäden verlaufen annähernd entlang einer Schraubenlinie,
wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß der Schlauchabschnitt in Längsrichtung keinen konstanten
Durchmesser aufweist, sondern sich von den Enden zur Mitte hin im Durchmesser etwas vergrößert. Beim
Spreizen des Elementes verschieben sich die einzelnen Fäden zueinander und es ändert sich das Längenverhältnis
der beiden Diagonalen einer jeden Raute, bis in einer mittleren Stellung die Rauten etwa quadratisch sind.
Beim weiteren Verformen bildet das Spreizelement eine kreisförmige Scheibe von zwei unter Vorspannung
aneinanderliegenden Gewebelagen, die im Zentrum trichterförmig in das angrenzende Rohrende übergehen.
Der Trichter weist dabei die Gestalt auf, die ein Wasserablaufwirbel hat. Die Fäden nehmen in dieser
gespreizten Lage in dem Bereich, in dem sie die Scheibe bilden, annähernd eine Kreiskontur ein. Die Gestalt der
Maschen kann von der soeben erläuterten Form abweichen, wenn entsprechend andere Gewebebindungen
verwendet sind, wie es nachher noch näher besprochen wird.
Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung besteht das Gewebe oder Geflecht aus Kunststoffäden,
insbesondere aus massiven Polyester-, Polyamid- oder PVC-Fäden. Die Verwendung von massiven Fäden
gegenüber gesponnenen oder geflochtenen Fäden hat den Vorteil einer besseren Beweglichkeit der Fäden
zueinander, was die Verformung und Rückverformung des spreizbaren Elementes begünstigt.
Es kann jedoch auch, wie es bei anderen Ausführungsformen vorgesehen ist, das Gewebe oder Geflecht aus
einem Naturmaterial bestehen, insbesondere aus Silk, Leinen oder Baumwolle (Silk wird aus Seidenraupendarm
gewonnen).
Die Bindung des Gewebes oder Geflechts kann unterschiedlich gewählt sein. Beispielsweise kann
Leinenbindung oder auch Atlasbindung verwendet sein. Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist
jedoch das Gewebe oder Geflecht in Köperbindung und
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insbesondere als ΚγΒΊηά\ιηξ hergestellt. Diese Bindung hat sich besonders bewährt, weil sie eine leichte Verformung des spreizbaren Elementes zuläßt und andererseits eine gute Rückstellkraft ergibt. Darüber hinaus lassen sich gleichzeitig günstige Maschenweiten realisieren.
insbesondere als ΚγΒΊηά\ιηξ hergestellt. Diese Bindung hat sich besonders bewährt, weil sie eine leichte Verformung des spreizbaren Elementes zuläßt und andererseits eine gute Rückstellkraft ergibt. Darüber hinaus lassen sich gleichzeitig günstige Maschenweiten realisieren.
Das ungespreizte Element weist bevorzugt jeweils etwa die gleiche Gestalt auf, wie sie auch vom
ungespreizten Grätenfänger her bekannt ist, nämlich die Gestalt einer Spindel oder eines in seiner Mitte leicht
aufgebauchten Rohres auf. Trotzdem ist es möglich,
ohne daß sich das äußere Aussehen des ungespreizten Elementes ändert, daß das gespreizte Element unterschiedliche
Gestalt aufweist. Im allgemeinen weist es die zuvor beschriebene Gestalt einer Scheibe mit beidseitigem
Trichteransatz auf. Dabei ist das gespreizte Element symmetrisch zu einer in der Scheibenmitte
liegenden Ebene, auf der das Rohr und das Stellelement zentral senkrecht stehen. Bei bevorzugten anderen
Ausführungsformen der Erfindung ist jedoch das spreizbare Element bei dem Spreizen unsymmetrisch zu
einer Quermittelebene verformt und weist gespreizt die Form eines gespannten Regenschirmes auf. Die beiden
in gespreiztem Zustand von einem radial äußeren gemeinsamen Rand ausgehenden und aneinander
anliegenden oder einander benachbarten Bereiche des Geflechtes oder Gewebes sind also nicht entgegengesetzt,
sondern in gleicher Richtung gewölbt. Dabei kann die offene Seite der Wölbung zum einführseitigen Ende
weisen. Bevorzugt bildet jedoch das gespreizte Element einen zur Applikatorseite hin offenen, konkaven Schirm.
Dies hat den Vorteil, daß beim Entfernen von Fremdkörpern diese eine Tendenz zu einer Bewegung
zur Schirmmitte hin zeigen, also von der Wand des physiologischen Kanals entfernt werden. Dies erleichtert
nicht nur das Entfernen, es verhindert auch, daß beispielsweise beim Entfernen von scharfkantigen
Steinen aus relativ engen Kanälen die Kanalwand durch den Stein beschädigt wird. Das schirmförmige gespreizte
Element weitet dabei nicht nur den Kanal örtlich und reversibel auf, sondern es sorgt auch gleichzeitig noch
für ein Abhalten des Körpers von der Kanalwand.
Die Verwirklichung des spreizbaren Elementes in der Weise, daß es in gespreiztem Zustand die Form eines
Schirmes aufweist, erfolgt durch eine Art »mechanisches Gedächtnis« des Gewebe- oder Geflecht-Schlauchabschnittes.
Dieses mechanische Gedächtnis kann beispielsweise durch erzwungene mechanische Verformung bei der erstmaligen Spreizung eingeprägt
werden. Es kann auch an Stelle oder zusätzlich zu dieser mechanischen Behandlung eine thermische Behandlung
treten. Auch wäre es möglich, das Geflecht aus sich in einer Richtung verjüngenden Fäden zu bilden, wodurch
ebenfalls eine Vorzugsverformung erzielt werden könnte. Allerdings wäre die Herstellung eines Geflechtes
aus sich verjüngenden Fäden sehr aufwendig, so daß die zuvor erläuterten Methoden bevorzugt angewandt
werden.
Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in der Zeichnung dargestellter und anschließend erläuterter Ausführungsformen im
Zusammenhang mit den Ansprüchen. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen medizinischen Instrumentes mit ungespreiztem Element,
F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der F i g. 1,
F i g. 3 das Instrument gemäß F i g. 1 mit teilweise gespreiztem Element,
F i g. 4 das Instrument gemäß F i g. 1 mit völlig gespreiztem Element,
F i g. 5 ein Instrument, das bei ungespreiztem Element von dem Instrument nach F i g. 1 nicht unterscheidbar
ist, mit gespreiztem Element,
Fig.6 ein Instrument mit zu anderer Form gespreiztem Element,
Fig.7 ein Instrument mit zwei ungespreizten spreizbaren Elementen,
Fig.8 das Instrument nach Fig.7 mit gespreizten
Elementen,
Fig.9 ein Instrument ähnlich Fig.8, jedoch mit
unsymmetrisch gespreizten Elementen, und
Fig. 10 und 11 schematisch dargestellte Instrumente
mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Durchmesser aufweisenden Elementen.
Die Darstellung gemäß der Zeichnung ist teils vergrößert, um Einzelheiten deutlicher darstellen zu
können.
ίο Das in Fig. 1 dargestellte medizinische Instrument
umfaßt ein biegsames Rohr 1, das vorzugsweise aus Kunststoff besteht und dessen Durchmesser zwischen
etwa 2 bis 3 mm und 50 bis 100 mm je nach Anwendungsfall sein kann. An dem applikatorseitigen
Ende des Rohres 1 ist ein Feststeller 2 vorgesehen, der eine Hülse mit radial eindrehbarer Schraube 3 umfaßt,
mittels der ein durch die Hülse geführter Draht, der als Stellelement 4 dient, festklemmbar ist. Am freien Ende
des Stellelementes 4 ist ein Bedienungsglied 5, beispielsweise in Form eines Schlauchabschnittes oder
eines kleinen Betätigungsknopfes, angebracht. An dem gegenüberliegenden Ende des Rohres 1 schließt ein
spreizbares Element 6 an, das aus einem Gewebe- oder Geflecht-Schlauchabschnitt besteht, dessen eines Ende
in das Ende des Rohres 1 eingeführt ist, wogegen das gegenüberliegende einführseitige Ende in ein hohles
Kopfstück 7 mit verjüngtem und abgerundetem geschlossenen Ende 8 eingeführt und befestigt ist.
Innerhalb des Rohres 1 und auch des im Rohr 1
jo befindlichen Teiles des spreizbaren Elementes 6 ist eine
Schraubenfeder 9 (Fig.2) eingesetzt, deren dicht an
dicht liegende Windungen eine Art Rohrführung wie bei einem Bowdenzug bilden. Das Stellelement 4, das als
Draht ausgebildet ist, erstreckt sich bis zum Kopfstück 7, in dem sein Ende befestigt ist.
Der das spreizbare Element 6 bildende Gewebe- oder Geflecht-Schlauchabschnitt besteht aus miteinander in
Köperbindung verwobenen Fäden 10, wobei vorzugsweise eine K ■= -Bindung verwendet ist. Bei dieser
£·
Bindung führt jeder Kettfaden jeweils über zwei Schußfäden und anschließend unter zwei Schußfäden
hindurch, wogegen umgekehrt die Schußfäden in gleicher Weise jeweils über zwei Kettfäden hinweg und
unter zwei Kettfäden hindurchgeführt sind. Benachbarte Kett- und Schußfäden sind jeweils um eine
Fadenteilung zueinander versetzt. Die Fäden 10 bestehen jeweils aus einem einzigen Faden, bestehen
also nicht aus einer Vielzahl von miteinander verseilten, verflochtenen oder verwobenen oder verfilzten Fäden.
Sie bestehen vorzugsweise aus Kunststoff und weisen eine möglichst glatte Oberfläche auf, damit sie sich bei
der Verformung des spreizbaren Elementes 6 zueinander bewegen können. Es können jedoch die Fäden 10
auch aus Naturfasern oder aus Silk hergestellt sein.
Wird durch Ziehen am Bedienungsglied 5 das Stellelement 4 relativ zum Rohr 1 verschoben, also das
Stellelement 4 aus dem Rohr 1 herausgezogen, so nimmt das Ende des Stellelementes 4 das Kopfstück 7 mit,
wobei das Spreizelement 6 aufgespreizt wird, bis es etwa die Form gemäß F i g. 3 erreicht hat. Dabei ändert
sich die Gestalt der Maschen, die durch die Fäden 10 gebildet sind. Wird das Kopfstück 7 weiter in Richtung
auf das Rohr 1 bewegt, so wird schließlich die in F i g. 4 dargestellte Konfiguration des spreizbaren Elementes 6
erzielt, in der dessen Außendurchmesser auf das Zweibis Mehrfache gegenüber dem Durchmesser bei
ungespreiztem Element 6 (F i g. 1) erreicht.
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Bei der Benutzung des Instrumentes wird dieses mit dem Ende 8 voraus in den physiologischen Kanal,
beispielsweise durch Harnröhre und Blase hindurch in den Harnleiter so weit eingeführt, bis sich das spreizbare
Element 6 jenseits eines zu entfernenden Körpers, beispielsweise eines Gallen- oder Nierensteines befindet.
Die Position des Instrumentes kann dabei durch Röntgenisierung festgestellt werden, da sowohl die
Schraubenfeder 9 als auch der das Stellelement 4 bildende Draht sich deutlich abbilden. Anschließend
wird nun durch gegebenenfalls mehrmaliges Spannen und Wiederlösen des Stellelementes 4 das spreizbare
Element 6 gespreizt und entspreizt, um ein Lösen des Steines von der Wand des physiologischen Kanals zu
erreichen. Anschließend wird mit gespreiztem Element 6 das Instrument herausgezogen, wobei das spreizbare
Element 6 den Stein mitnimmt.
Zum Entfernen von Thromben, also Blutgerinnsel, oder Embolien, also Fetttröpfchen, Fremdkörpern
od. dgl. aus Venen oder Arterien wird das Instrument in die entsprechende Vene eingeführt, bis das Ende 8 den
Thrombus oder Embolus durchstößt und sich das spreizbare Element 6 hinter dem Embolus befindet.
Anschließend wird durch Spreizen des Elementes 6, bis dessen Umfang unter Aufweitung der Vene an der
Venenwand innen anliegt, das Instrument herausgezogen, wobei das spreizbare Element 6 den Embolus
mitnimmt.
Durch entsprechende mechanische, thermische oder chemische Vorbehandlung des spreizbaren Elementes 6
ist es auch möglich, Spreizkonfigurationen zu erzielen, wie sie in den F i g. 5 und 6 dargestellt sind. Insbesondere
die Anordnung nach Fi g. 6 eignet sich besonders gut
zum Entfernen von Körpern, weil bei dieser Ausführungsform beim Herausziehen des Instrumentes der zu
entfernende Körper wie in einem Körbchen eingesammelt wird, wobei der Umfangsrand als Abstreifer dient,
der an der Kanalwandung haftende Teilchen löst und sie in das Körbcheninnere fördert.
Es sind auch Mehrfachanordnungen wie in den F i g. 7 bis 11 dargestellt möglich. Dabei können die spreizbaren
ίο Elemente unterschiedliche Spreizformen und auch
unterschiedliche Spreizdurchmesser aufweisen.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Instrumente liegt darin, daß sie sehr universell
einsetzbar sind und lediglich hinsichtlich ihrer Dimensionierung an den jeweiligen physiologischen Kanal
angepaßt sein müssen, wobei jedoch die Anpassung auch durch entsprechend starke oder weniger starke
Spreizung des spreizbaren Elementes erfolgen kann. In vielen Fällen ist auch die gitterartige Struktur des
gespreizten Elementes 6 von Vorteil, weil sie einen Flüssigkeitsdurchfluß zuläßt.
Die erfindungsgemäßen Instrumente gestatten es, auch an schlecht zugänglichen Stellen befindliche
Thromben und Embolien zu entfernen. Sie ermöglichen es, auf das Einsetzen von Filtern in Venen, beispielsweise
die Vena cava inferior zu verzichten, deren Einsatz schon gelegentlich zu Komplikationen geführt hat, weil
sich der dort eingesetzte Schirm aus seiner Verankerung löste und durch die Vene bis zum Herz und durch
das Herz hindurch bis in die Aorta pulmonalis disloziierte.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (14)
- Patentansprüche:'. Medizinisches Instrument zum Entfernen \on Körpern aus physiologischen Kanülen, wie Harnleitern und Gallengängen, Arterien. Venen, Bronchien, LuP,- und Speiseröhren u. dgl., mit einem flexiblen, in den betreffenden physiologischen Kanal einzuführenden Rohr, das an seinem applikatorseitigen Ende ein Bedienung.sglied und an seinem einführseiiigen Ende ein aufweitbares, gegebenenfalls federndes Element aufweist, das einerseits an dem Rohrende und andererseits an einem Ende eines Stellelementes befestigt ist und über das durch das Rohr hindurchgeführte und mit dem Bedienungsglied verbundene Stellelement aufzuweiten bzw. zusammenzulegen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das aufweitbare Element (6) aus einem Geflecht-Schlauchabschnitt besteht, dessen einzelne Fäden einen Abstand voneinander aufweisen.
- 2. Medizinisches Instrument nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß über das einführseitige Ende von Stellelement (4) und aufweitbarem Element (6) ein Kopfstück (7) in Form eines Röhrchens mit geschlossenem, abgerundetem freiem Ende (8) geschoben ist.
- 3. Medizinisches Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am einführseitigen Ende die Fäden (10) des Gewebes oder Geflechtes des das aufweitbare Element (6) bildenden Schlauchabschnittes miteinander verschmolzen sind und an dem Schmelzkopf das Ende des Stellelementes (4) befestigt, beispielsweise eingeschmolzen, ist.
- 4. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß als .Stellelement (4) ein Federdraht verv> endet ist.
- 5. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (1) durch eine eingeschobene Schraubenfeder (°.) versteift ist, die eine Führung für das Stellelement (4) bildet.
- 6. Medizinisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (1) durch einen Schrumpfschlauch gebildet ist.
- 7. Medizinisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehr als ein aufweitbares Element (6) vorgesehen ist und die einzelnen aufweitbaren Elemente im Abstand voneinander angeordnet sind.
- 8. Medizinisches Instrument nach Anspruch 7. dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den aufweitbaren Elementen (6) jeweils ein steifer Rohrabschnitt (11) vorgesehen und sie durch ein gemeinsames Stellelement (4) aufweitbar sind, das mit dem dem Einführende (8) nächsten Element (6) verbunden ist.
- 9. Medizinisches Instrument nach Anspruch 7 oder 8. dadurch gekennzeichnet, daß die aufweiibaren Elemente (6) in aufgeweitetem Zustand unterschied · liehe und insbesondere in einet Richtung zunehmende Durchmesser aufweisen.
- 10. Medizinisches Instrument nach einem Je1' ■wirhergehenden Ansprüche dadurch gekerinzeicn π·.·:. .'< !.'- οas das auiwcitiw.c i ic:,.-;·;!! (f>) KkVn-!'- ■ ' .- -"StM- C-. !er GeiU-cht cit.!- .'-.1!"/-H-TiWeHe ;-.i:iw'-r -
- il Medizinisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, daß das Gewebe oder Gellecht aus Kunststoff den. insbesondere aus massiven Pol\ ester-. PoIv amid- oder PVC-Fiiden besteht.
- 12. Medizinisches Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis K). dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe oder Geflecht aus einem Naturmaleriai. insbesondere aus Silk, Leinen oder Baumwolle besteht.
- 13. Medizinisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe oder Geflecht in Köperbindungund insbesondere als A." ~ hergestellt ist.
- 14. Medizinisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das aufweitbare Element (6) sich beim Aufweiten unsymmetrisch zu einer Quermittelebene des Stellelementes (4) verformt und aufgeweitet die Form eines gespannten Regenschirmes aufweist.
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