DE2819856A1 - Verfahren und material zur erzeugung einer carbidschicht auf gegenstaenden aus kohlenstoffhaltiger eisenlegierung - Google Patents
Verfahren und material zur erzeugung einer carbidschicht auf gegenstaenden aus kohlenstoffhaltiger eisenlegierungInfo
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Description
BLUMBACH · WESER . BERGEN - KRAMER
ZWIRNER · HIRSCH · BREHM
2 ο 1 3 8 5
PATENTANWÄLTE IN MÜNCHEN UND WIESBADEN *
Patentconsult Radeckestraße 43 8000 München 60 Telefon (089) 883603/883604 Telex 05-212313 Telegramme Patentconsull
Patentconsult Sonnenberger Straße 43 6200 Wiesbaden Telefon (06121)562943/561998 Telex 04-186237 Telegramme Patentconsult
KABTJSHIKI KAISHA TOYOTA CHUO KENKIUSHO 78/8725
2-12, Hisakata, Tempaku-ku, Nagoya-shi, Aichi-ken, Japan
Verfahren und Material zur Erzeugung einer Carbidschicht auf
Gegenständen aus kohlenstoffhaltiger Eisenlegierung
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren und Material zur Erzeugung einer Carbidschicht auf Gegenständen aus kohlenstoffhaltiger
Eisenlegierung. Insbesondere betrifft die Erfindung die Erzeugung einer borhaltigen Vanadium-, Niob-, Tantal- oder Chrom-Carbidschicht
auf Gegenständen aus kohlenstoffhaltiger Eisenlegierung, wobei die Gegenstände für eine ausreichende Zeitspanne in ein,
die Metallkomponente der Carbidschicht enthaltendes Schmelzbad eingetaucht werden. Nach Erzeugung der oberflächigen Carbidschicht
weisen die Gegenstände eine stark erhöhte Härte, verMünchen: R. Kramer Dipl.-Ing. . W. Weser Dipl.-Phys. Dr. rer. nat. · P. Hirsch Dipl.-Ing.. H. P. Brehm Dipl.-Chem. Dr. phil. nat.
Wiesbaden: P. G. Blumbach Dipl.-Ing. . P. Bergen Dipl.-Ing. Dr. jur. - G. Zwirner Dipl.-Ing. Dipl.-W.-Ing.
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besserte Oxidationsbeständigkeit und eine sehr glatte Oberflächenbeschaffenheit
auf.
Es sind verschiedene Verfahren zur Ausbildung von Überzügen oder zur Erzeugung von Metallcarbidschichten auf der Oberfläche
von Metallgegenständen bekannt geworden, beispielsweise mit den US-Patentcchriften 935 074 und 3 671 297. Bei den bekannten
Verfahren wird üblicherweise ein Schmelzbad verwendet, das die Metallkomponente der Überzugsschicht in Form von Metallteilchen
enthält. Diese Metallteilchen erfordern eine relativ lange Zeitspanne zur Auflösung in dem Schmelzbad; häufig verbleiben
nicht-aufgelöste Metallteilchen in dem Schmelzbad und schlagen sich in oder auf der Carbidschicht nieder, so daß die
Gegenstände nach dieser Behandlung eine rauhe Oberfläche aufweisen.
Aufgabe dieser Erfindung ist es, diese und weitere Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und sin verbessertes Verfahren
und Material der oben genannten Art anzugeben.
Weiterhin soll mit der vorliegenden Erfindung eine Carbidschicht
erzeugt werden, die hohe Härte und hohe Oxidationsbeständigkeit aufweist.
Weiterhin soll mit der vorliegenden Erfindung eine dichte und gleichmäßige Carbidschicht erzeugt werden, ohne daß irgendwelche
nicht-aufgelösten Metallteilchen an der Oberfläche der Gegenstände anhaften.
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Schließlich soll mit der vorliegenden Erfindung eine Carbidschicht erzeugt werden, welche eine glatte Oberfläche aufweist.
Die erfindungsgemäße Lösung obiger Aufgabe ist mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 20 angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Verfahren gewährleistet eine hohe Produktivität
und ergibt eine feine und gleichmäßige Carbiüschicht.
Da solche Carbide wie Vanadiumcarbid ("VC), Niobcarbid (NbC),
Tantalcarbid (TaC) oder Chromcarbid (CrC) eine sehr hohe Härte aufweisen, weist auch die erfindungsgemäß erzeugte Carbidschicht
hohe Härtewerte auf, was zu einer überlegenen Abriebbeständigkeit führt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist deshalb besonders
geeignet für die Oberflächenbehandlung von Formen, Düsen, Preß- und Stanzwerkzeugen, Zangen, Schraubenziehern, Schneidwerkzeugen,
für verschiedene Teile von Werkzeugmaschinen und von solchen Kraftfahrzeugteilen, die Abrieb ausgesetzt sind.
Nachfolgend wird die Erfindung im einzelnen mit Bezugnahme auf besondere Ausführungsformen erläutert. Zu dieser Erläuterung
dienen auch 4- Blatt Abbildungen mit den Pig. 1 bis 8; im einzelnen
zeigen in Form graphischer Darstellungen:
Fig. 1 die zulässigen Anteile an Nb2O^ und B,C
bzw. B des Schmelzbades;
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Fig. 2 die zulässigen Anteile an "bzw. B des Schmelzbades;
Pig. 3 die zulässigen Anteile an VpO1- und B.C
"bzw. B des Schmelzbades;
Pig. 4 die zulässigen Anteile an VnOc und Pe-B
bzw. B des Schmelzbades;
Pig. 5 die zulässigen Anteile an Ta2Oj- und
bzw. B des Schmelzbades;
Pig. 6 die zulässigen Anteile an Ta2O1- und Pe-B
bzw. B des Schmelzbades;
Pig. 7 die zulässigen Anteile an Cr2O, und B, C
bzw. B des Schmelzbades; und
Pig. 8 die zulässigen Anteile an Cr2O.* und Pe-B
bzw. B des Schmelzbades.
Allgemein gesehen bringt die vorliegende Erfindung eine Verbesserung
bei der Erzeugung einer Carbidschicht von V, Nb, Ta oder Cr auf der Oberfläche von Gegenständen aus kohlenstoffhaltiger
Eisenlegierung, wobei die Gegenstände für eine ausreichende Zeitspanne in ein die Metallkonponente der Carb idschicht
enthaltendes Schmelzbad eingetaucht werden. Die erfindungsgemäße Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß Borsäure
oder Borat soweit erhitzt werden, bis sie schmelzen und ein
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Schmelzbad bilden. In dieses Schmelzbad wird ein Oxid von V, Kb, Ta oder Cr und ein Bor lieferndes, Sauerstoff-freies
Material eingebracht. Aus Borsäure oder Borat und den genannten Zusätzen wird ein Bad für die Behandlung der Metallgegenstände
gebildet, und die Metallgegenstände in dieses Bad solange eingetaucht, bis sich eine Carbidschicht auf den genannten Metallen
auf der Oberfläche der Gegenstände bildet. Diese Carbidschicht weist eine überlegene Oxidationsbeständigkeit und eine
sehr glatte Oberflächenbeschaffenheit auf.
Die die Carbidschicht bildenden Elemente werden nachfolgend kurz als "Carbid-bildende Elemente" bezeichnet.
Im Rahmen der Erfindung ist festgestellt worden, daß sich die genannten Carbid-bildenden Elemente leicht und schnell
in einem Schmelzbad aus Borsäure oder Borat auflösen, so daß es vorteilhaft erscheint, diese Carbid-bildenden Elemente in
Form ihrer Oxide in ein Schmelzbad einzubringen anstelle in Form von Pulvern aus den elementaren Metallen. Andererseits
wird aus einem Schmelzbad, das lediglich die genannten Oxide gelöst enthält, auf den in dieses Schmelzbad eingetauchten
Gegenständen eine Carbidschicht nicht abgeschieden. Es ist deshalb erforderlich, gemeinsam mit den Oxiden der Carbidbildenden
Elemente ein Bor lieferndes, Sauerstoff-freies Material in das Schmelzbad einzubringen; unter "Sauerstofffreiem"
Material wird verstanden, daß dieses keinen chemisch gebundenen Sauerstoff enthält. Das Bor liefernde Material reduziert
die Oxide der Carbid-bildenden Elemente, so daß nunmehr das Bad leicht eine Carbidschicht zu bilden vermag; wei-
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terhin lösen sich dadurch die Carbid-bildenden Elemente leicht
in dem Schmelzbad.
Dem Verhältnis der Anteile von Bor lieferndem Material zu Metalloxiden
(Anteilsverhältnis) kommt besondere Bedeutung zu. Sofern dem Schmelzbad zu viel Bor lieferndes Material zugesetzt
worden ist, wird wegen überschüssigem, gelöstem Bor in dem Bad eine Boridschicht aus PeB oder Pe2B gebildet. Sofern
andererseits dem Schmelzbad zu wenig Bor lieferndes Mat-erial zugesetzt worden ist, wird eine Carbidschicht nicht gebildet.
Die geeigneten Werte für das Anteilsverhältnis hängen hauptsächlich von der Art und der Teilchengröße des Bor liefernden
Materials ab. So hat etwa das Anteilsverhältnis niedrigere
Werte, wenn als Bor lieferndes Material B.C verwendet wird,
als wenn dafür Perrobor (Pe-B) verwendet wird; weiterhin werden die Werte für das Anteilsverhältnis herabgesetzt, wenn die
Teilchengröße des Bor liefernden Materials verringert wird. Allgemein gesprochen liegen geeignete Werte für das Anteilsverhältnis im Bereich zwischen 7% und 40%. Das Anteilsverhältnis
ist wie folgt definiert:
Anteils- Gewicht des in dem Bor liefernden Materials enth.Bors
ver- (%) = χ
hältnis Gewicht des Oxids
Sofern als Bor lieferndes Material B,C verwendet wird, wird
die obere Grenze für das Anteilsverhältnis bis auf 20% herabgesetzt.
Als untere Grenze für das Anteilsverhältnis ist vorzugsweise ein Wert von ungefähr 10% oder mehr vorgesehen, da
bei diesem Wert die Erzeugung der Carbidschicht fortlaufend erfolgt.
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Y/eiterhin wird der geeignete Bereich für die Werte des Anteilsverhältnisses
auch durch andere Behandlungsparamter beeinflußt, wie etwa die Art des Carbid-bildenden Elementes und die Behandlungstemperatur.
Deshalb soll das Anteilsverhältnis in Abhängigkeit von den Behandlungsbedingungen festgelegt werden.
Die gebildete Überzugsschicht weist ein Gefüge auf, bei dem
das Bor in Form einer festen Lösung in dem Carbid enthalten ist. Bei einem Anstieg des Boranteils bildet sich unter einer
Carbidschicht eine weitere Schicht aus Fe-B oder Fe2B. Sofern
der Boranteil den oberen Grenzwert für das Anteilsverhältnis übersteigt, wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe,
nämlich eine bestimmte Carbidschicht zu bilden, nicht mehr erfüllt, da dann ausschließlich eine Schicht aus Fe-B oder
Fe„B gebildet wird.
Die Metalloxide und das Bor liefernde Material werden dem Schmelzbad vorzugsweise in Form von Pulver oder Flocken zugesetzt,
da dadurch die Auflösung in dem Schmelzbad beschleunigt und erleichtert wird.
Der Gesamtanteil an Metalloxid und Bor lieferndem Material soll im Hinblick auf die Viskosität des Schmelzbades vorzugsweise
nicht mehr als 60% des Schmelzbades betragen, da bei einem Anstieg
des Gehalts an Metalloxid und Bor lieferndem Material die Viskosität des Schmelzbades ebenfalls ansteigt. Bei höheren Anteilen
an Metalloxid und Bor lieferndem Material haftet das Badmaterial an den Gegenständen, so daß bei der Entnahme der Gegen-
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stände aus dem Schmelzbad auch Badmaterial aus dem Bad entfernt
wird. Weiterhin kann bei einem Anstieg der Viskosität wegen der verschlechterten Pluidität des Bades eine ungleiche Temperaturverteilung
in dem Schmelzbad auftreten.
Als Bestandteile für das Schmelzbad sind Borsäure (BpO.,) oder
Borate, wie Natriumborat bzw. Borax (Ha2B-O7), Kaliumborat
(KpB.O7) und dergleichen, sowie Gemische dieser Bestandteile
vorgesehen. Borsäure und Borat dienen dazu,- das Oxid der Carbidbildenden
Elemente aufzulösen und die Oberfläche der zu behandelnden Gegenstände sauber zu halten; weiterhin sind Borsäure
und Borat nicht giftig und verdampfen kaum. Aus diesem Grund kann das erfindungsgemäße Verfahren an offener Luft durchgeführt
werden.
Als Carbid-bildende Elemente können eines oder mehrere der nachfolgenden
Elemente, nämlich Vanadium (V), Niob (Nb), Tantal (Ta) oder Chrom (Cr) eingesetzt werden. Diese Carbid-bildenden Elemente
werden in Form ihrer Oxide eingesetzt, also als Vanadiumoxid, beispielsweise VpO15, als Nioboxid, beispielsweise NbpO^,
als Tantaloxid, beispielsweise Ta2O,,, als Chromoxid, beispielsweise
CrpO^; schließlich können auch Gemische von zwei oder
mehreren dieser Oxide eingesetzt werden.
Als Bor lieferndes Material können elementares Bor, Bor-Metall-Phasen
und Borverbindungen eingesetzt v/erden wie etwa Perrobor, Nickelbor, Borcarbid, Bornitrid und Borhalogenide.
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Die zu "behandelnden Gegenstände bestehen aus einer kohlenstoffhaltigen
Eisenlegierung; der Kohlenstoffgehalt der Eisenlegierung muß wenigstens 0,1% betragen.
Bei der erfindungsgemäßen Behandlung der Gegenstände wird der Kohlenstoff ein Bestandteil des Carbids. Im einzelnen wird angenommen,
daß der in der Legierung enthaltene Kohlenstoff an die Oberfläche wandert und dort mit dem Carbid - bildenden
Element reagiert, um die oberflächige Oarbidschicht zu bilden. Je höher der Kohlenstoffgehalt der Eisenlegierung ist, desto
leichter wird die Carbidschicht gebildet. Auf Gegenständen aus einer Eisenlegierung mit weniger als 0,1% Kohlenstoff kann mit
der erfindungtjgemäßen Behandlung eine einheitliche und dicke
Carbidschicht nicht gebildet werden. Stahl und legierter Stahl sind bevorzugte Eisenlegierungen.
Vor dem Beginn der erfindungsgemäßen Behandlung ist es wichtig, die Oberfläche der Gegenstände zu reinigen, damit eine gute
Carbidschicht erzeugt v/erden kann; vorzugsweise erfolgt die Reinigung zur Entfernung von Rost und Öl durch Waschung oder
Spülung mit einer sauren Lösung oder einer sonstigen Flüssigkeit.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann die Behandlungstempera
tür in einem weiten Temperaturbereich liegen, der vom Schmelzpunkt
von Borsäure oder Borat bis zum Schmelzpunkt der Eisenlegierung reicht. Vorzugsweise ist eine Behandlungstemperatur
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im Bereich von 850 bis 110O0C vorgesehen. Unterhalb von 8500C
ist die Viskosität des Schmelzbades so hoch, daß eine einheitliche Carbidschicht nur schwer gebildet wird. Andererseits kann
mit Behandlungstemperaturen oberhalb von 110O0C bereits, die
Qualität der Eisenlegierung verschlechtert werden.
Die Behandlungsdauer hängt von der Dicke der angestrebten
Carbidschicht ab; vorzugsweise ist eine Behandlungsdauer von
1 bis 20h vorgesehen.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne diese einzuschränken.
Wasserfreies Borax v/ird in einen Tiegel aus hitzebeständigem Stahl gegeben und in einem Elektroofen erhitzt, bis das Borax
schmilzt, und das Bad schließlich eine Temperatur von 9500C
annimmt. Unter Rühren werden nach und nach teilchenförmiges Nb0Or- und anschließend pulverförmiges B,C in das Bad eingebracht.
Unter diesen Bedingungen werden Schnielzbäder verschiedener
Zusammensetzung hergestellt, wobei jeweils das Anteilsverhältnis von Nb0Or- und B.C verändert wird. Die Test-
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proben bestehen aus Werkzeugstahl (JIS SK 4) und haben einen Durchmesser von 7 mm. Diese Proben werden jeweils 2 Std. lang
in das Bad eingetaucht, wieder daraus entfernt und in einem Ölbad abgekühlt. Das an der Oberfläche der Proben anhaftende
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Badmaterial wird mittels heißem Wasser abgewaschen. Anschliessend
werden die Proben zerschnitten und ;jeder Querschnitt mikrographisch
untersucht. Das Ergebnis dieser Untersuchungen ist mit Fig. 1 dargestellt. Bei der graphischen Darstellung nach
Fig. 1 ist längs der Ordinate der Nb^O^-Gehalt des Bades, längs
der oberen Abzsisse der B.C-Gehalt des Bades und längs der unteren
Abszisse der (aus dem B.C-Gehalt errechnete) Borgehalt des
Bades. Die Symbole stehen für die Oberflächenbeschaffenheit der behandelten Proben; im einzelnen
stehen 0 für Proben mit einer NbC-Schicht;
stehen Δ für Proben mit einer Schicht aus PeB
oder Pe^B; und
stehen X für Proben, an denen keine Oberflächenschicht gebildet worden ist.
Auch in den weiteren Figuren haben diese Symbole die gleiche Bedeutung.
Beispielsweise wird unter diesen Bedingungen in einem Bad mit 10% Nb3O5 und 3% B.C (= 2,4% B) eine 0,7 um dicke NbC-Schicht
gebildet.
In einem Bad mit 10% Nb2O5 und 5% B.C (= 3,9% B) wird eine
0,6 pn dicke Oberflächenschicht gebildet, die aus 2 Schichten
besteht, wovon die obere eine NbC-Schicht ist, und die Schicht unterhalb der NbC-Schicht aus Pe2B besteht. Mit Bädern, die 10%
B4C (= 7,8% B) oder 20% B.C (= 15,6%B) enthalten, kann das der
Erfindung zugrundeliegende Ziel nicht erreicht werden, da mit diesen Bädern ausschließlich Pe2B-Schichten mit einer Dicke von
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40 μια bzw. 63 ^un erhalten werden. Genau genommen bestehen die
erfindungsgemäß gebildeten NbC-Schichten aus Schichten aus Nb(C,B)
in denen ein Teil des Kohlenstoffs durch Bor ersetzt ist. Der Borgehalt der Schichten nimmt mit ansteigendem B^C-Gehalt des
Bades zu. Alle Oberflächen der Proben sind glatt und weisen keine anhaftenden Pulverteilchen auf. In der Fig. 1 ist derjenige
Zusammensetzungsbereich, der zur Bildung einer NbC-Schicht auf den Gegenständen führt, mit strich-punktierten Linien eingegrenzt;
ersichtlich hat das Anteilsverhältnis von B zu Nb2O1-V/erte
von ungefähr 40% oder weniger.
An den nach obigem Beispiel erhaltenen Proben mit oberflächiger NbC- Schicht sind Untersuchungen zur Bestimmung . der Haftfestigkeit
der Oberflächenschicht durchgeführt worden. Im einzelnen werden die Proben an Luft 10 min lang in einen bei 550 C
gehaltenen Elektroofen eingebracht, anschließend an Luft abgekühlt und diese Schrittfolge von Erwärmung und Abkühlung wiederholt.
Es wird bestimmt, nach wieviel Schrittfolgen sich der Überzug von dem Gegenstand abschält. Zu Vergleichszwecken wird
auch eine Vergib ichsprobe herangezogen. Diese Vergleichsprobe besteht aus dem gleichen Werkzeugstahl (JIS SK4) ; unter im
wesentlichen vergleichbaren Bedingungen ist auf . dieser Probe eine 9 um dicke NbC-Schicht aufgebracht v/orden; abweichend ist
ein Schmelzbad aus geschmolzenem Borat und 20% Fe-Nb-Pulver
verwendet worden. Die ermittelten Versuchsergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
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Anzahl der Schrittfolgen
Vergleichsprobe erfindungsgemäße Proben
20% Fe-Nb-Pulver
Zusatz zum Borax-Bad 10% Nb2O5-PuI-
IO96 Nb2O5-PuI-
ver und 3% B.C ver und 5% B, C
40 60
100
keine Abschälung keine Abschälung keine Abschälung teilw.Abschälung teilw.Abschälung keine Abschälung
vollständige Ab- teilw.Abschälung keine Abschälung schälung
Mit zunehmender xlnzahl von Schrittfolgen verfärbt sich die
Vergleichsprobe teilweise durch Oxidation der NbC-Schicht; noch bevor 60 Schrittfolgen erreicht sind, tritt eine Abscbälung
der Oberflächenschicht auf; bevor 100 Schrittfolgen erreicht sind, ist die Oberflächenschicht vollständig abgelöst.
und 3% B.C behandelt
Im Vergleich dazu tritt auch bei der erfindungsgemäß behandelten Probe, die in einem Bad mit 10% Nbp
worden ist, eine gewisse Abschälung auf; jedoch löst sich auch nach 100 Schrittfolgen die Oberflächenschicht nicht vollständig
ab. Hieraus wird geschlossen, daß erfindungsgemäße Proben eine bessere Oxidationsbeständigkeit aufweisen. Insbesondere
tritt bei derjenigen erfindungsgemäß behandelten Probe, die in einem Bad mit 10% Nb2Oj^ und 5% B.C behandelt worden ist, auch
nach der 100. Schrittfolge überhaupt keine Abschälung auf.
Im wesentlichen wird das Verfahren zur Aufbringung einer NbC-schicht
auf Gegenständen aus dem genannten 7/erkzeugstahl wie-
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derholt; abweichend wird anstelle von B-C als Bor lieferndes Material Ferrobor (Pe-B) verwendet.Die ermittelten Ergebnisse
sind in graphischer Form mit Fig. 2 dargestellt. Hieraus ist ersichtlich, daß das Anteilsverhältnis von B : NbpOc einen
oberen Grenzwert von ungefähr 38% hat. Sofern das Bad einen höheren Borgehalt aufweist, als er dem oberen Grenzwert des
Anteilsverhältnisses von 38% entspricht, besteht die gebildete
Schicht ausschließlich aus Fe2B.
Im wesentlichen analog zu Beispiel 1 wird die Eignung weiterer Metalloxide zar Ausbildung von Metallcarbidschichten auf Ge-'
genständen aus Eisenlegierungen untersucht; im wesentlichen wird Art und Menge der Oxide sowie der Bor liefernden Materialien
variiert. In jedem Falle bestehen die Testproben aus dem oben genannten Werkzeugstahl (JIS SK A). Die ermittelten
Ergebnisse sind mit den Fig. 3 bis 8 dargestellt.
Fig. 3 betrifft die Ergebnisse mit VpOj- a^-s Oxid des Carbidbildenden
Elementes sowie mit B.C als Bor lieferndes Material;
sofern der B-Anteil 7 bis 25% des VpOc-Anteils ausmacht, wird
eine VC-Schicht gebildet. Bei einem Anteilsverhältnis von B : "VpOc- unterhalb 1% wird überhaupt keine Schicht gebildet;
bei einem B-Gehalt von mehr als 38% des Vp^c-Gehaltes wird
ausschließlich eine Fe^B-Schicht oder eine FeB-Schicht gebildet.
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In gleicher Weise sind mit Pig. 4 die Ergebnisse wiedergegeben, 'die mit einem Bad mit V2O1- und Pe-B erhalten werden. In diesem
Palle soll der B-Gehalt 7 bis 35% des V?O[--Gehaltes ausmachen.
In analoger Weise sind mit den Pig. 5 und 6 die entsprechenden Ergebnisse für ein Schmelzbad mit Ta2Ot- als Oxid des Carbidbildenden
Elementes dargestellt; Pig. 5 zeigt die Ergebnisse bei Zugabe des Bor liefernden Materials in Porm von B,C; hier
soll der B-Anteil ungefähr 24% oder weniger des Ta2O1- -Anteils
betragen. Pig. 6 zeigt die entsprechenden Ergebnisse bei Zugabe des Bor liefernden Materials in Porm von Pe-B; hier soll
der B-Anteil 7 bis 35% des Ta20j--Anteils betragen.
Mit den Pig. 7 und 8 sind die entsprechenden Ergebnisse für ein Bad mit Cr2O5 als Oxid des Carbid-bildenden Elementes dargestellt;
Pig. 7 zeigt die Ergebnisse bei Zugabe des Bor liefernden Materials in Porm von B,C; hier soll der B-Anteil ungefähr
26% oder weniger des Cr2O5-Anteils betragen. In gleicher
Weise zeigt Pig. 8 die Ergebnisse für die Zugabe des Bor liefernden Materials in Porm von Pe-B; hier soll der B-Anteil ungefähr
32% oder weniger des Cr^jO^-Anteils betragen.
Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Erzeugung einer Carbidschicht auf Gegenständen aus kohlenstoffhaltiger
Eisenlegierung angegeben, wobei diese Gegenstände in ein
Schmelzbad aus Borixid oder Borat eingebracht werden, das zu-
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sätzlich ein Oxid des Carbid-bildenden Elementes und reaktionsfähiges
Bor enthält. Es wird angenommen, daß das reaktionsfähige Bor das Metalloxid reduziert und das hierbei gebildete Metall
mit Kohlenstoff aus der Eisenlegierung reagiert, um die oberflächige Carbidschicht zu bilden. Im Rahmen der Erfindung ist
festgestellt worden, daß eine Voraussage, ob eine Reduktionsreaktion stattfinden wird oder nicht, allein auf der Basis der
freien Energien der Reaktionspartner nicht möglich ist. Weiterhin kann sich das Metalloxid im Reaktionsgemisch gegebenenfalls
von dem zugesetzten Metalloxid unterscheiden, woraus ebenfalls lediglich auf theoretischen Erwägungen beruhende Voraussagen
erschwert werden. Demgegenüber wird nun mit der vorliegenden Erfindung ein auf zahlreichen Laborur.terBuchungen beruhendes
Verfahren bereitgestellt, mittels dem einfach und genau Carbidschichten aus den genannten Metallen auf kohlenstoffhaltigen
Eisenlegierungen aufgebracht werden können.
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Claims (1)
- BLUMBACH · WESER . BERGEN · KRAMER ZWIRNER - HIRSCH · BREHM2S19856PATENTANWÄLTE IN MÜNCHEN UND WIESBADENPatentconsult Radeckestraße 43 8000 München 60 Telefon (089) 883603/883604 Telex 05-212313 Telegramme Patentconsult Patenlconsult Sonnenberger Straße 43 6200 Wiesbaden Telefon (06121)562943/561998 Telex 04-186237 Telegramme PatentconsultKABUSHIKI KAISHA TOYOTA CHUO KENKYUSHO 78/87252-12, Hisakata, Tempaku-ku, Nagoya-shi,
Aichi-ken, JapanVerfahren und Material zur Erzeugung einer Carbidschicht auf Gegenständen aus kohlenstoffhaltiger EisenlegierungPatentansprüche:1J Verfahren zur Erzeugung einer Carbidschicht auf Gegenständen aus kohlenstoffhaltiger Eisenlegierung, wobei die Gegenstände für eine ausreichende Zeitspanne in ein, die Metallkomponente der Carbidschicht enthaltendes Schmelzbad eingetaucht werden,
dadurch gekennzeichnet, daßdas Schmelzbad durch Erhitzung von Borsäure oder von Borat gebildet wird;
in das gebildete Schmelzbad ein Oxid von Vanadium (V), Niob (Nb),München: R. Kramer Dipl.-lng. · W. Weser Dipl.-Phys. Dr. rer. nat. · P. Hirsch Oipl.-Ing. · H.P. Brehm Dipl.-Chem. Dr. phil. nat. Wiesbaden: P. G. Blumbach Dipl.-lng. · P. Bergen Dipl.-lng. Dr. jur. . G. Zwirner Dipl.-lng. Dipl.-W.-Ing.809'847/0742' - ORIGINAL INSPECTEDTantal (Ta) und/oder Chrom (Cr) eingebracht wird; und zusätzlich ein Bor lieferndes, Sauerstoff-freies Material in das Schmelzbad eingebracht wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmelzbad bei einer Temperatur von 850 bis 11000C gehalten;der Gegenstand 1 bis 20 h lang in das Schmelzbad eingetaucht5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metalloxid und das Bor liefernde Material in Form von Pulver oder Flocken in das Schmelzbad eingebracht werden.4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtanteil an Metalloxid und an Bor lieferndem Material weniger als 60% des gesamten Schmelzbades ausmacht.5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die kohlenstoffhaltige Eisenlegierung Stahl oder legierter Stahl ist.809847/07426. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Borat Natriumborat, Kaliumborat oder ein Gemisch dieser Borate ist.7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Metalloxid aus Vanadiumoxid, Nioboxid, Tantaloxid, Chromoxid oder aus einem Gemisch aus zwei oder mehreren dieser Oxide besteht.8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Bor liefernde Material elementares Bor ist.9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis dadurch gekennzeichnet, daß das Bor liefernde Material eine Borverbindung ist.10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Borverbindung Ferrobor, Mckelbor, Borcarbid, Bornitrid oder ein Borhalogenid ist.11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Schmelzbad der mit dem Bor liefernden Material eingebrachte Borgehalt auf 7 "bis 40 Gew.-% des Metalloxidgehaltes eingestellt wird· 809847/07A212. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schmelzbad Nioboxid und Borcarbid zugesetzt werden; und der Borgehalt auf 7 bis 40% des Nioboxidgehaltes eingestellt wird.13. "Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schmelzbad Nioboxid und Ferrobor zugesetzt werden; und der Borgehalt auf 7 bis 38% des Nioboxidgehaltes eingestellt wird.14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dsm Schmelzbad Vanadiumoxid und Borcarbid zugesetzt werden; und der Borgehalt auf 7 bis 25% des Vanadiumoxidgehaltes eingestellt wird.15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schmelzbad Vanadiumoxid und Ferrobor zugesetzt werden; und der Borgehalt auf 7 bis 35% des Vanadiumoxidgehaltes eingestellt wird.16. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schmelzbad Tantaloxid und Borcarbid zugesetzt werden; und der Borgehalt auf 7 bis 24% des Tantaloxidgehaltes eingestellt -wird· 809847/0742231985617. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schmelzbad Tantaloxid und Ferrobor zugesetzt werden; und der Borgehalt auf 7 bis 35% des Tantaloxidgehaltes eingestellt wird.18. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schmelzbad Chromoxid und Borcarbid zugesetzt werden; und der Borgehalt auf 7 bis 2ξ>% des Chromoxidgehaltes eingestellt wird.19. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schmelzbad Chromoxid und Ferrobor zugesetzt werden; und der Borgehalt auf 7 bis 32% des Chromoxidgehaltes eingestellt wird.20. Material zur Erzeugung einer Carbidschicht auf Gegenständen aus kohlenstoffhaltiger Eisenlegierung, dadurch gekennzeichnet, daß das Material aus einer Schmelze aus Borsäure oder einem Borat, einem oder mehreren Oxiden der carbidbildenden Metalle V, Nb, Ta und Cr; undeinem Bor lieferndem, Sauerstoff-freien Material besteht.309947/0742-SiS -21. Material nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daßder Gesamtanteil an Metalloxid und Bor lieferndem Material weniger als 60% des Schmelzbades beträgt; und der mit dem Borlieferndem Material in das Schmelzbad eingebrachte Borgehalt 7 bis 40 Gew.-% des Metalloxidgehaltes beträgt.22. Material nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daßdas Bor liefernde Materialelementares Bor, Ferrobor, Nickelbor, Borcarbid, Bornitrid oder ein Borhalogenid ist.809847/0742
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