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Verfahren zum Wärmebehandeln von Werkstoffen
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Behandeln von flüchtige
Bestandteile enthaltenden Werkstoffen, deren Bestandteile beim Durchführen einer
Wärmebehandlung innerhalb eines Kalzinierungsofens herausgelöst werden, wobei der
Ofen einen Abgasschornstein für den Abfluß von innerhalb des Ofens entstandenen
Verbrennungsgasen und einen Tiefofen aufweist.
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Rotierende Salzinierungs- bzw. Brennherde sind aus der Praxis bekannt
und wurden mit beachtlichem Erfolg bei der Behandlung kohlenstoffhaltigen Materials
eingesetzt. Hierbei wurden bedeutsame Energieeinsparungen bei der eigentlichen Wärmebehandlung
der Werkstoffe erzielt. Derartige Öfen wurden zur Behandlung von flüchtige Bestandteile
enthaltenden Werkstoffen, z.B. nicht zusammenbackender Kohle, Anthrazit, hölzerner
Werkstoffe, Rohpetroleum, Koks und Kugeln oder Briketts benutzt, einen gewissen
überschaubaren Prozentsatz von bituminöser, zusammenbackender Kohle und anderen
kohlenstoffhaltigen Materialien oder Verunreinigungen mit oder ozone bituminösen
Bindemittel enthalten. Derartige Brennöfen wurden ebenso beim Kalzinieren von Dolomit,
Kalkstein und Zementsteinen verwendet, ebenso bei der Rückgewinnung von Kalziumoxid
aus Karbonat-Schlamm, bei der Zersetzung von Karbonaten, Sulfaten und Chloriden,
der Reaktivierung von aktivierten Kohlenstoff und ähnlichem. Diese Art von Brennofen
wurden darüber hinaus noch zur gleichzeitigen Herstellung von metallisierten Erzen
und Koks aus Oxidgranulat oder anderen Ausgangsstoffen verwendet, die reich an Metalloxiden
sind und die in die Brennöfen zusammen mit einem kohlenstoffhaltigen Material, z.B.
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Kohle oder ähnlichem eingegeben wurden.
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Die bekannten Brennöfen besitzen eine im wesentlichen luftdichte Umhüllung
mit einem Dach und Seitenwänden und weisen einen mit keinerlei Öffnungen versehenen
beweglichen oder rotierenden Herd auf, auf dem die zu behandelnden Werkstoffe aufgebracht
werden. Die Werkstoffe enthalten flüchtige Bestandteile, die unter Hitzeeinfluß
entweichen. Bei Beginn der Kalzinierungsbehandlung für die Herstellung von Koks
oder für die gleichzeitige Herstellung von metallisierten Erzen und Koks
wird
der Ofen auf seine Betriebstemperatur gebracht. Das ist die Temperatur, bei der
einige der flüchtigen Bestandteile des kohlenstoffhaltigen materials entweichen,die
dann innerhalb des Ofens zu einem dem Dach nahen Bereich geleitet werden, wo ein
Luft- und/oder ein Luft-Sauerstoffgemisch in den Ofen eingeführt wird, um sich dort
mit den gelösten flüchtigen Bestandteilen zu vermischen und in diesem Bereich des
Ofens eine oxidierende Atmosphäre hervorzurufen, während in dem Bereich, wo die
zu behandelnden Werkstoffe im Herd angeordnet sind, eine reduzierende Atmosphäre
aufrechterhalten wird. Das Verbrennen der flüchtigen Bestandteile in dem angegebenen
Bereich des Ofens wird das Dach und die Seitenwände desselben aufheizen, so daß
die Wärme vom Dach und den Seitenwänden und von den oxidierenden Bestandteilen im
oberen Bereich des Ofens zuruckstrahlt, wodurch eine kontinuierliche Loslösung der
flüchtigen Bestandteile aus den auf dem Herd der Wärmebehandlung unterzogenen Werkstoffen
stattfindet. Die kontinuierliche Herauslösung der flüchtigen Bestandteile aus den
wärmebehandelten Werkstoffen und die stetige Erzeugung der oxidierenden Atmosphäre
im oberen Bereich des Ofens kann in einigen Fällen die gesamte notwendige Hitze
zur Verfügung stellen, die notwendig ist, um die Werkstoffe auf dem Herd in der
vorgesehenen Weise zu behandeln und einen kontinuierlichen Betrieb des Ofens in
einer sich selbst erhaltenden Art zu ermöglichen, und zwar sowohl für den Fall,
wo der Ofen dazu benutzt wird, um Koks aus einem kohlenstoffhaltigen, flüchtige
Bestandteile enthaltenden Material herzustellen, wie es eingangs bereits beschrieben
wurde, oder für den Fall, wo der Brennofen dazu verwendet wird, gleichzeitig metallisiertes
Erz und Koks aus einer gemischten Charge aus Metalloxidkugeln und kohlenstoffhaltigen
Material herzustellen. Bt den Fällen, wo das kohlenstoffhaltige Material nicht genügend
flüchtige Bestandteile freigibt, um den kontinuierlichen Betrieb des Kalzinierungsofens
auf einer sich selbst
erhaltenden Basis zu gewährleisten, kann dem
oberen Bereich der Umhüllung von außen Wärme zugefügt werden, z.B. mit Hilfe von
Brennern, die entweder im Dach oder in den Seitenwenden der Umhüllung angeordnet
sind, um hierdurch den richtigen Ablauf der Behandlung der auf dem Herd angeordneten
Materialien sicherzustellen.
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Die eingangs genannten, bekannten Kalzinierungsöfen werden kontinuierlich
mit Materialien betrieben, die fortwährend in den Herd eingeführt und nach der Behandlung
einem geeigneten Auslaß zugeführt werden. In dem Fall, wo ein rotierender Herd einen
zentralen Auslaß für die behandelten Materialien hat, werden zumeist am Dach angeordnete
Rohrstangen verwendet, um die Werkstoffe dem zentralen Auslaß wieder zuzuführen.
Dort wo diese Rohrstangen nicht verwendet werden, können geeignete Schürfeinrichtungen
Verwendung finden, die sich über den bewegenden Herd erstrecken um so die bereits
behandelten Materialien aus dem Herd heraus einer geeigneten Auffangeinrichtung
zuzuführen, die in nächster Nähe des Brennofens angeordnet ist.
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Bisher bekannte Kalzinierungsöfen waren nicht auf das Problem abgestellt,
das in einer geringeren Ausbeute an behandeltem Material resultiert, als diejenige,
die bei Anwendung des nachfolgend beschriebenen Verfahrens und der ebenfalls beschriebenen
Vorrichtung erzielt wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt dieAufgabe zugrunde, einen Kalzinierungsofen
zu schaffen, dessen Inneres bei'einem tber-oder Unterdruck gegenüber der umgebenden
Atmosphäre gehalten werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß wenigstens
ein Teil der Verbrennungsgase vom Abgasschornstein zu den im Tiefofen vorhandenen
Verbrennungsgasein laßöffnungen hingeführt werden, um im Tiefofen einen Druckanstieg
zu erreichen und damit zu verhindern, daß Luft von außen eindringt und in Kontakt
gerät mit den innerhalb des Kalzinierun0sofens wärmebehandelten Werkstoffen, die
vom Tiefofen aufgenommen worden sind.
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Im Inneren des Ofens kann, ebenso wie im Bereich des Tiefofens, ein
positiver oder negativer Druck erzeugt werden.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, im Abgaskanal
des Ofens eine Drosselklappe vorzusehen, durch die der Abfluß des nach außen gehenden
Abgases reguliert werden kann, um auf diese Weise einen Rückstau des Abgases innerhalb
des Ofens zu erreichen und dadurch den Innendruck im Ofen zu erhöhen.
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Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, wenigstens
einen Teil des Abgases des Abgaskanales des Ofens in den Tiefofen desselben zu leiten
um dort den Druck zu erhöhen und den Eintritt von Luft in diesem Bereich zu verhindern.
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Hierdurch kann sehr vorteilhaft der Anteil an festem Kohlenstoff innerhalb
der behandelten, kohlenstoffhaltigen Werkstoffe erhöht werden.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin,
im Abflußkanal des Ofens eine Reguliereinrichtung vorzusehen, mit Hilfe welcher
die durch den Abflußkanal entströmenden Abgase reguliert werden können und einen
Teil dieser Abgase in den Tiefofenbereich zu leiten, um dort den Eintritt von Luft
zu verhindern und die prozentuale Ausbeutung
an fletallisierung
zu steigern, wenn der Ofen für die gleichzeitige Herstellung von metallisierten
Erz und Koks Verwendung findet.
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Eine andere ginstige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, einen
Einrichtung zur Verfügung zu stellen, mit Hilfe welcher der Druck innerhalb der
Umhüllung des Brennofens und des Tiefofens beliebig bestimmt und der gedrosselte
Abfluß eingestellt werden kann, um in diesen Bereichen einen Druck zu erzeugen,
der entweder oberhalb oder unterhalb des Atmosphärendrucks liegt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen: Figur 1 einen vertikalen Schnitt durch eine erste Ausführung eines Ofens,
Figur 2 einen vertikalen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Ofens,
Figur 3 einen vertikalen Schnitt durch eine spezielle Ausführung des Tiefofens,
und Figur 4 einen im Maßstab vergrößerten vertikalen Schnitt gemäß der Linie 4-4
von Figur 2.
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In der Zeichnung ist ein Ofen bzw. Kalzinierungsofen 10 gezeigt, der
in den beiden US-Patentschriften 3 470 068 und 3 475 286 beschrieben ist. Auf die
Offenbarung dieser Patentschriften wird hiermit besonder Bezug genommen. Der Ofen
10 weist eine innenliegende Ofenfläche 11 auf, die sich von dem äußeren Bereich
der Ofenumhüllung zu einem in der Mitte angeordneten, sich in axialer Richtung erstreckenden
konzentrischen Tiefofen 12 hin abwärts neigt,
der einstückig mit
dem Herd 11 ausgebildet ist. Sowohl der Herd 11 als auch der Tiefofen 12 sind durch
einen Motor und einen Antrieb in Drehung versetzbar, wie dies bei den herkömmlichen
Rotationsherdöfen der Fall ist.
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Der Rotationsherd ist auf Rollen 13 gelagert, die auf einem Rahmenwerk
14 laufen. Obwohl der Herd im vorliegenden Fall mit einer abwärtsgeneigten Herdfläche
gezeigt ist, die in der Mitte den zentrisch angeordneten Tiefofen aufweist, ist
es auch möglich; diesen Herd mit einer im wesentlichen ebenen Oberfläche auszubilden
und den Tiefofen am Rand des Ofens anzuordnen oder ihn ebenfalls wieder in der Mitte
vorzusehen, wie dies in den eingangs genannten Patentschriften offenbart worden
ist. Am Außenbereich der Herdfläche 11 erstreckt sich ein Rand 15 vertikal nach
oben. Er trägt einen Trog 16, der mit Sand oder einem anderen geeigneten Material
gefüllt ist.
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Dachstützen 20 tragen ein feuerfestes Dach 21, das einen zentralen
Schornstein oder Abgaskanal 22 besitzt. Das Dach 21 ist mit einer herabhangenden
Wand 23 verbunden, die mit einem Flansch 24 versehea ist, der in dem Sand oder das
im Trog 16 befindliche Material hineinragt, um eine Abdichtung zwischen dem stationären
Dach 21 und dem Rotationsherd 11 zu schaffen und damit den Eintritt von Luft in
das Innere des Ofens zu verhindern. Das Dach weist Luft oder LuTt-Sauerstoffzufut-.röffnungen
25 auf, die mit einem Druckmesser 26 in Verbindung stehen, der auf dem Rahmenwerk
20 angeordnet ist. Die Öffnungen 25 leiten Luft und/oder ein Luft-Sauerstoffgemisch
von oben auf den Herd 11. Seitenwände 23 des Dachs 20 besitzen Öffnungen 27, die
über einen Druckmesser 28 mit Luft und/oder einem Luft-Sauerstoffgemisch gespeist
werden. wobei der Druckmesser 28 in der üblichen Weise am Rahmenwerk 14 befestigt
ist. Die Öffnungen 27 leiten Luft oder ein Luft-Sauerstoffgemisch im wesentlichen
in radialer
Richtung über den Herd. Brenner 29 sind ebenfalls im
Dach 21 vorgesehen, um den Ofen auf die richtige Betriebstemperatur zu bringen und
darüber hinaus zusätzliche Hitze für Reaktionen innerhalb des Ofens zur Verfügung
zu stellen, bei denen die in dem Ofen wärmezubehandelnden Werkstoffe nicht genügend
flüchtige Bestandteile freisetzen um hiermit den Ofen selbsttätig in Betrieb zu
halten, wie dies in den eingangs erwähnten US-Patentschriften beschrieben ist.
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Eine Zuführschütte 30 erstreckt sich durch das Dach. Sie ist mit einer
in vertikaler Richtung einstellbaren Förderschütte 31 versehen, die bis nahe an
den Boden des Herdes heranreicht, um darauf eine in ihrer Dicke bestimmbare Schicht
von zu behandelnden Werkstoffen aufzubringen. Während im vorliegenden Fall die Zuführschütte
im Außenbereich des Herdes angeordnet ist, kann diese Schütte auch an anderen Stellen
des Ofens vorgesehen werden, da die lokale Anordnung der Schütte im Hinblick auf
die Erfindung-keine Bedeutung hat.
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Das gleiche gilt für den Herd, der im vorliegenden Fall als einteilige
Konstruktion beschrieben wurde. Der Herd kann genauso in Herdteile aufgeteilt sein,
wie dies in der amerikanischen Patentschrift 3 998 703 gezeigt ist. Im Dach sind
Rührstangen 32 gelagert, die so ausgestaltet sind, daß sie mit den auf dem Herd
gelagerten, wärmezubehandelnden Werkstoffen in Eingriff treten können, um dieselben
umzurühren und gleichzeitig dem Tiefofen zuzuführen, zumindest in dem Fall, wo der
Ofen in Betrieb ist. Der Betrieb der Öfen von Figur 1 und Figur 2 ist detailiert
in den beiden eingangs erwähnten amerikanischen Patentschriften beschrieben. Nachfolgend
sei jedoch das Verfahren kurz zusammengefaßt. Werkstoffe mit flüchtigen Bestandteilen,
z.B. Kohle, die je nach dem gewunschten Endprodukt der Wärmebehandlung, mit Metalloxiden
sermischt sind
oder nicht,werden auf den Herd des Ofens aufgebracht.
Vor diesem Aufbringen wird die Temperatur innerhalb des Ofens mit Hilfe der im Dach
montierten Brenner auf eine gewünschte Höhe gebracht. Dadurch setzt das die flüchtigen
Bestandteile enthaltende Material einige dieser Bestandteile frei, die sich daraufhin
im oberen Bereich des Ofens mit Luft und/oder einem Luft-Sauerstoffgemisch vermengen,
um eine oxidierende Atmosphäre in diesem Bereich der Umhüllung herzustellen, während
im Bereich der wärmezubehandelnden Werkstoffe auf dem Herd eine reduzierende Atnosphäre
erhalten bleibt. Während des Betriebs des Ofens bewegen die Rührstangen die Werkstoffe
in Richtung auf Auslässe oder auf den Tiefofen zu und vom Tiefofen aus gelangen
die Werkstoffe auf einen Tisch, von dem sie dann in geeigneter Weise einer nicht
gezeigten Aufnahmeeinrichtung zugeführt werden können.
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Hierbei muß jedoch betont werden, daß die bislang bekannten Kalzinierungsöfen
hauptsächlich auf die Bedingungen innerhalb des Herdes abgestellt waren und die
Öfen deshalb so konstruiert waren, daß der Zutritt von Luft zum Herd ausgeschlossen
war, es war aber nicht die Anleitung dazu gegeben, die Luft vom Tiefofen fern zu
halten.
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Wie bereits eingangs ausgeführt worden ist, liegt einer der Gedanken
der Erfindung darin, den Luftzutritt zum Tiefofen zu verhindern, um die Ausbeute
an Kohlenstoff zu steigern, wenn ein flüchtige Bestandteile enthaltendes Material,
wie z.B. Kohle innerhalb des Ofens einer Wärmebehanldung unterzogen wird, oder die
Ausbeute an metallisierten Erzen zu steigern, sofern eine kombinierte Charge von
Metalloxiden und flüchtige Bestandteile enthaltenden Werkstoffen auf den Herd des
Ofens für die entsprechende Behandlung eingebracht ist.
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In Figur 1 der Zeichnung ist eine Abschirmwand 33 gezeigt, die aus
einem geeigneten Werkstoff gefertigt ist. Die Wand ist mit dem Tiefofen 12 verbunden
und dreht sich zusammen mit diesem während des Betriebes des Ofens. Die Wand kann
auf jede bekannte Art und Weise mit dem Tiefofen verbunden werden, vorausgesetzt
daß zwischen dem Tiefofen und der Wand eine luftdichte Abdichtung gegeben ist. Die
Wand 73 erstreckt sich über einen Abgabetisch 34, der in konventioneller Art gebaut
ist. Ein Trog 35 erstreckt sich um den Außenumfang des Tisches 34. An der unteren
Kante der Wand 33 ist ein Dichtflügel 36 befestigt, der sich in den mit Sand oder
einem anderen Material gefüllten Trog zwischen der Wand und dem Abgabetisch hineinerstreckt.
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In den Fällen, wo ein stationärer Tiefofen zusammen mit einem rotierenden
Herd benutzt wird, wird zwischen den Herd und dem Tiefofen eine Dichtung angeordnet.
Eine derartige Dichtung ist in Figur 3 gezeigt. Sie besteht aus einem Trog 42 der
auf dem Tiefofen montiert ist, wobei ein Dichtflügel 43 des Rotationsherdes 11 in
den mit Sand oder einem anderen Werkstoff gefüllten Trog hineinragt. Ein ähnlicher
Trog 44 ist im AuBenbereich des rotierenden Abgabetisches 34 angeordnet, wobei in
diesem Fall ein Dichtflügel 45 am unteren Ende des Tiefofens angeordnet ist und
sich in den wiederum mit Sand oder einem anderen Material gefüllten Trog hineinerstreckt.
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Der Dichtflügel 45 kann sich vollständig um das untere Ende des Tiefofens
herum erstrecken, mit Ausnahme desjenigen Bereichs, wo die Werkstoffe vom Abgabetisch
entnommen und einer nicht ge gezeigten Aufnahmeeinrichtung übergeben werden.
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Ein Druckmesser 39 ist am Tiefofen angebracht, um den Druck innerhalb
dieses Bereiches des Ofens anzugeben.
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Verbrennungsgase werden dazu benutzt, um die Druclledingungen im Herd
und im Tiefofen zu kontrollieren. Eine Drosselklappe 37 ist im Schornstein 22 drehbar
gelagert. Sie kann entweder von Hand oder mit Hilfe von auf Druck ansprechenden
Einrichtungen 38 eingestellt werden. Es ist leicht einzusehen, daß eine gewisse
Behinderung des Abflusses der Abgase aus dem Schornst-ein durch eine entsprechende
Einstellung der Drosselklappe zu einem Rückstau und zum Aufbau eines Drucks in der
Ofenumhüllung führt. Bei einem Test, der mit einem Ofen gemäß Figur 1 durchgeführt
wurde, und der im Abgaskanal eine drehbare Drosselklappe aufwies, sowie einen von
einer Abschirmwand umgebenen Abgabetisch besaß, wurde der Ofendruck an einer Stelle
von ungefähr 30 cm unterhalb des Dachniveaus zwischen 3 und 4 mm Ws. eingestellt
und, da der Abstand zwischen dem Dach und dem Tiefofen relativ gering war am Bodenbereich
des Tiefofens und der Wand ein Druck von ungefähr 1 bis 2 mm Ws.
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aufrechterhalten, um dort das Eindringen von Luft zu verhindern und
eine Ausbeute an festem Kohlenstoff, sowie eine Steigerung be der Metallisierung
der Erze zu erzielen. Die Steigerung des Drucks innerhalb des- Ofens und des Bereiches
des Tiefofens und der Wand brauchen nicht so groß sein, solange nur sichergestellt
ist, daß der Druck innerhalb der Wand und des Tiefofens übe dem Umgebungsdruck liegt.
Die Steigerung des Drucks innerhalb des Ofens verhindert in Zusammenarbeit mit den
zwischen den rotierenden und stationären Teilen des Ofens vorgesehenen AbdichtwYlgen
den Eintritt von Luft in diese Bereiche des Ofens, wobei speziell das Fernhalten
der Luft vom Bereich des Tlefofens und der Wand zu einer Steigerung der Ausbeute
an festem Rohlenstoff, sowie zu einer gesteigerten Metallisierung der Erze im Endprodukt
führt.
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Ein in dem Raum unterhalb des Daches 21 der Ofenkammern fehlender
Druckmesser 46 gib-t den Druck innerhalb des Herdbereiches des Ofens an, währenddessen
der Druckmesser 39 den Druck im Tiefofenbereich und im Bereich der Wand 33 anzeigt.
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Während des Betriebes des Kalzinierungsofens braucht die Bedienungsperson
lediglich die durch die Druckmesser 39 und 46 angegebenen Drücke abzulesen um dann
die Stellung der Drosselklappe einstellen zu können und auf diese Weise den Abfluß
des Abgases durch den Schornstein zu verringern. Als Folge davon wird der Druck
innerhalb des Ofens und innerhalb des Tiefofens und der Wand ansteigen. Die bereits
erwähnte, auf Druck ansprechende Einrichtung 38 kann abhängig sein von den Druck&ngaben
jeder der beiden Druckmesser 39 und 46 und antomatisch die Drosselklappe im Schornstein
in eine gewunschte Stellung bringen, um auf diese Weise einen Druckanstieg innerhalb
des Ofens und des Bereiches des Tiefofens und/ oder der Wand herbeizuführen.
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Es gibt eine Anzahl von Wegen, um den Druck innerhalb der Ofenumhüllung,
sowie in dem Bereich des Tiefofens und/oder der Wand über atmosphärischen Druck
zu halten, wobei der Druckanstieg durch die Verwendung der Abgase des Ofens erreicht
wird.
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In Figur 2 der Zeichnung ist beispielshaft ein Weg aufgezeigt, bei
dem die Abgase dazu verwendet werden, um im Bereich des Tiefofens und/oder der Wand
einen Druckanstieg hervorzurufen.
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Eine Leitung 40 erstreckt sich von einem Punkt unterhalb der Drosselklappe
37 im Schornstein 22 zum unteren Bereich der Abschirmwand 33, die mit dem Tiefofen
12 verbunden ist und zusammen mit diesem rotiert. Der Tiefofen ist einstückig mit
dem Rotationsherd hergestellt. Der an der Wand 33 angeordnete Druckmesser 39 zeigt
den Druck an der Innenseite an und, abhängig von dieser
Anzeige,
kann die Drosselklappe im Schornstein so eingestellt werden, daß der Abfluß der
Abgase im Schornstein vermindert wird, wodurch wenigstens ein Teil der Abgase der
Leitung 40 zugeführt wird, durch die dieselben dem Wandbereich zugeleitet werden
und durch Öffnungen 41 innerhalb der Wand 33 in den Wandbereich und letztlich in
den Bereich des Tiefofens 12 gelangen.
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Versuchsweise wurde z.B. Braunkohle in einem Ofen mit einem rotierenden
Herd getestet. Der Ertrag für festen Kohlenstoff war bei drei verschiedenen Tests
47,5 %, 77,5 % und 81,5%.
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Der hierzu verwendete Kalzinierungsofen hatte im Bereich des Abgabetisches
keine Wand und auch keine Drosselklappe, um den Druck im Schornstein und im Bereich
der Wand und/oder des Tiefofens kontrollieren zu können.
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Ein weiterer Test, der in einem Kalzinierungsofen stattgefunden hat,
der einen rotierenden Herd aufweist und im Abgaskanal eine Drosseklappe besitzt,
sowie eine Abschirmwand beim Abgabetisch aufweist, hat bei der Gewinnung von festem
Kohlenstoff aus den im Ofen wärmebehandelten Werkstoffen Erträge gezeigt, die irgendwo
zwischen 97 % und 108 %, durchschnittsweise 101 % lagen. Die vorstehend erwähnten
Drücke im Herdbereich und im Bereich des Tiefofens und der Abschirmwand sind hier
lediglich beispielsweise erwähnt und es sei ausdrücklich erwähnt, daß diese Drücke
in Ubereinstimmung mit dem zu behandelnden Material gesenkt oder gesteigert werden
können.
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Es ist möglich, den Kalzinierungsofen, sowie den Tiefofen und den
Bereich der Abschirmwand auch unter einem negativen Druck zu betreiben. Dies ist
zum Beispiel möglich, wenn ein Ealzinierungsofen Verwendung findet, der mit einem
Tiefofen und
einer Abschrimwand versehen ist, wie sie in der Figuren
1 und 3 gezeigt ist. Es ist deutlich zu erkennen, daß jeweils zwischen der Abschrimwand
und dem Tiefofen Abdichtungen vorhanden sind, die den Zutritt von Luft in diese
Bereiche des Ofens verhindern und eine Abdichtung herbeiführen zwischen dem stationären
Dach und dem rotierenden Herd, wodurch ebenfalls verhindert wird, daß Luft in die
Herdumhüllung zwischen diesen Teilen des Ofens eindringt. Ist die Drosseklappe im
Abgaskanal vollständig geöffnet, so wird innerhalb des Herdes und im Bereich des
Tiefofens und/oder der Abschirzwand ein negativer Druck erzeugt.
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Auf diese Weise kann der Kalzinierungsofen entweder unter einem positiven
oder einem negativen Druck betrieben werden, sofern dadurch bei dem behandelten
Material bei Anwendung der angegebenen Druckbedingungen vorteilhafte Ergebnisse
erzielt werden können.
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Die obengenannten Tests zeigen schlüssig, daß die Gewinnung von festem
Kohlenstoff gesteigert werden kann, sofern die Umgebungsluft daran gehindert werden
kann, innerhalb des Ofens, sowie in den Bereich des Tiefofens und/oder der Abschirmwand
einzudringen. Die zwischen dem Tiefofen und/oder dem Bereich der Abschirmwand und
dem Abgabetisch vorgesehenen Abdichtungen zusammen mit dem Aufrechterhalten eines
über dem atmosphärischen Druck liegenden Innendrucks, verhindern den Inflltration
von Luft in diese Bereiche des Ofens.