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Justierbeschlag, insbesondere für Türen
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Die Erfindung betrifft einen Justierbeschlag, insbesondere für Türen,
mit mindestens einer Grundplatte, einer Spannschiene und einer Stellschraube.
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Derartige Justierbeschläge dienen dazu, insbesondere Türen, wie beispielsweise
Haus- und Wohnungsabschlußtüren aus Holz, die sich aufgrund unterschiedlicher klimatischer
Verhältnisse auf beiden Seiten der Tür, nämlich Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsunterschieden,
verzogen haben, wieder gerade zu strekken. Detin durch die k-limatischen~Unterschiede
verziehen sich die Türen derart, daß sie besonders in den Herbst- und Wintermonaten
schloßseitig am oberen und unteren Ende des Türblattes vom Blendrahmen der Tür abstehen,
wobei das Verziehen der Türen oftmals so stark sein kann, daß das Türblatt
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5 mm und mehr vom Blendrahmen entfernt ist.
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Bei einem bekannten Justierbeschlag wird eine gewisse Verstärkung
und Stabilisierung dadurch erreicht, daß eine flache Stahl schiene mittels einer
in einer mit einer Ausnehmung versehenen Grundplatte angeordneten Stellschraube
beweglich ist. Die Grundplatte ist lediglich mit zwei Schrauben in der Tür festgeschraubt.
Zur Führung weist die Stahlschiene Nuten auf, durch die hindurch die Schrauben in
das Holz der Tür eingeschraubt sind. Nachteiligerweise besitzt der bekannte Justierbeschlag
lediglich eine begrenzte Streckwirkung, da die flache Stahlschiene relativ biegbar
ist und nicht starr auf der Tür geführt wird. Weiterhin ist der Beschlag notwendigerweise
von vornherein auf der Tür aufgebracht, und eine Blendabdeckung muß zum Verstellen
der Stellschraube abgenommen werden, da an der Stellschraube nur seitlich anzugreifen
ist.
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Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen preiswerten und einfachen, bei Bedarf nachträglich montierbaren Justierbeschlag
zu schaffen, mit dem einem Verziehen, insbesondere von Türen wirksam und dauerhaft
entgegenwirkbar ist, wobei das Türblatt derart gespannt wird, daß eine einwandfreie
Auflage des Türblattes am Blendrahmen gegeben ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Justierbeschlag der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß zwei mit stabilen Zapfen versehene Grundplatten
vorgesehen sind, mit deren einer eine stabile Spannschiene an einem ihrer Enden
fest verbunden ist, während das andere Ende der Spannschiene mit einer die Stellschraube
aufnehmenden Hülse verbunden ist; und daß die Spannschiene durch mehrere Haltegriffe
geführt ist.
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Bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Justierbeschlags
zeichnen sich dadurch aus, daß die Hülse mit einem mit dem Außengewinde der Stellschraube
zusammenwirkenden Innengewinde versehen ist; daß das der Stellschraube zugekehrte
Ende der Spannschiene eine axiale Blindbohrung aufweist, in der eine kräfteübertragende
Kugel aufgenommen ist; daß die Stellschraube an ihrem anderen über eine Schulter
abgesetzten Ende mit einem Ansatz in die Blindbohrung greift; und daß die Spannschiene
und Stellschraube einstückig ausgebildet sind; daß die Spannschiene mit ihrem Gewindeende
frei gleitend durch die Höhle gestreckt ist; und daß zum Spannen der Spannschiene
mindestens einseitig der Hülse jeweils eine Kreuzlochmutter aufgeschraubt ist.
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Insbesondere ist vorgesehen ist, daß die Stellschraube als Imbusschraube
ausgebildet ist, deren eines Ende mit Innenangriffsflächen versehen ist. Hierdurch
wird bei einer aufgebrachten Holzleiste, die den Justierbeschlag abdeckt, so daß
keine optische Störung auftritt, erreicht, daß eine Verstellung mittels eines Stiftschlüssels
gegeben ist, ohne daß die Abdeckung abgenommen werden muß.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
an jeder Grundplatte jeweils zwei Zapfen abständig und in bezug auf die Achse der
Spannschiene versetzt zueinander angebracht sind. Hierdurch wird ein Aufbrechen
des Holzes bei der Belastung des Justierbeschlags vermieden.
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Insgesamt wird also ein Justierbeschlag geschaffen, bei dem insbesondere
eine einfache Montage gewährleistet ist, da lediglich ein zum Bohren für die Zapfen
erforderlicher Bohrer und ein Schraubenzieher zum Befestigen der Grundplatten
und
der Halteböcke für die Führung der Stangen benötigt wird.
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Weitere erfindungsgemäße Merkmalsausprägungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigt: Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Justierbeschlags mit einer Imbusschraube in Seitenansicht;
Fig. 2 das gleiche Ausführungsbeispiel des Justierbeschlags in Draufsicht; Fig.
3 ein anderes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Justierbeschlags in einstückiger
Ausführung von Spannschiene und Stellschraube mit Kreuzlochmuttern in Seitenansicht;
Fig. 4 das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 in Draufsicht; Fig. 5 die Anordnung von
erfindungsgemäßen Justierbeschlägen auf eine Tür in Draufsicht; und Fig. 6 die Anordnung
von Justierbeschlägen auf einer Tür in Seitenansicht.
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Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Justierbeschlags
10 weist eine zylindrische Spannschiene 12 auf, die mit ihrem einen Ende 14 an einer
Grundplatte 16 befestigt ist. Das andere Ende 18 der Spannschiene 12 ist mit einer
axialen Blindbohrung 20 versehen.
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Auf einer Grundplatte 22 ist eine Gewindehülse 24 fest angebracht.
In der Gewindehülse 24 ist eine als Imbusschraube
ausgebildete Stellschraube
26 ein- und hindurchgeschraubt. Das dem Ende 18 der Spannschiene 12 zugekehrte Ende
28 der Stellschraube 26 ist über- eine Schulter 30 mit einem dünneren zylindrischen
Ansatz 32 versehen. Der Ansatz 32 ragt in die Blindbohrung 20 der Spannschiene 12
hinein. Zwischen dem Kopf 34 des Ansatzes 32 und dem Boden 36 der Blindbohrung 20
ist eine Kugel 38 zwischengebracht, die die ausgeübten Kräfte zwischen Stellschraube
26 und Spannschiene 12 überträgt.
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Das der Spannschiene 12 fortgekehrte Ende 40.der Stellschraube 26
ist über eine Schulter 42 erweitert. Die Erweiterung 44 am Ende 40 der Stellschraube
26 ist mit einer Innenangriffsfläche 46 versehen, in die zum Verstellen der Stellschraube
26 ein Stiftschlüssel (nicht gezeigt) eingreifen kann.
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Die Grundplatten 16 und 22 sind auf ihren der Spannschiene 12 bzw.
der Gewindehülse 24 entgegengesetzten Seite mit stabilen Zapfen 48 zum Einsetzen
in die zu spannende Tür o.dgl. versehen, wobei die Zapfen 48 im dargestellten Ausführungsbeispiel
einen Durchmesser von 15 mm und eine Höhe von etwa 10 mm haben.
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Zwischen den beiden Grundplatten sind um die Spannschiene 12 zur Führung
der Spannschiene 12 mehrere Halteböcke 50 angeordnet.
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Der derart beschriebene Türbeschlag 10 wird bei Bedarf, d.h. wenn
eine Tür durch Witterungseinflüsse, Temperatur- und Feuchtigkeitsdifferenzen auf
beiden Seiten der Tür oder ähnlichen Einwirkungen verbogen ist, auf der
konvexen
Seite der Tür angebracht und hierzu ist lediglich zum Bohren der Löcher für die
Zapfen 48 ein entsprechender Bohrer und zum Befestigen der Halteblöcke 50 mittels
Schrauven ein Schraubenzieher notwendig. Nach Anbringen des Justierbeschlages 10
auf der Tür 52 wird der Justierbeschlag 10 mittels einer Abdeckleiste 54 abgedeckt.
Die Abdeckplatte 54 weist bei einem Justierbeschlag mit Imbusschraube an ihrem bei
bei der Grundplatte 22 befindlichen Ende 56 eine Öffnung auf, durch die zum Verstellen
der Stellschraube 26 der Stiftschlüssel hindurch und in die Innenangriffsfläche
46 der Stellschraube 26 gesteckt wird, woraufhin die Stellschraube 26 mit ihrem
Außengewinde im Innengewinde der Gewindehülse 24 schraubbar und damit verstellbar
ist. Beim Verstellen der Stellschraube 26 in Richtung der Spannschiene 12 wird eine
Kraft auf die Kugel 38 und über diese auf die Spannschiene 12 übertragen, so daß
die Tür durch die hierdurch bewirkte Vergrößerung des Abstandes der eingesetzten
Grundplatten 16 und 22 gestreckt wird. Die Stellschraube 26 wird solange verdreht,
bis die Tür 52 ausreichend gerade gestreckt ist. Die kräfteübertragende Kugel 38
dient auch dazu, die Scher- oder Tangentialkräfte auf die Spannschiene 12, die beim
Verdrehen der Stellschraube 26 entstehen, im wesentlichen aufzunehmen.
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Beim in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel des Justierbeschlages
10 werden gleiche Teile des Justierbeschlages 10 mit gleichen Bezugszeichen benannt.
Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel des Justierbeschlages 10
weist wiederum zwei Grundplatten 16 und 22 auf, die an ihrer einen Seite mit stabilen
Zapfen 48 zum Einsetzen in die Tür 52 versehen sind. Die Zapfen 48 sind dabei abständig
voneinander und relativ zur Achse einer Spannschiene versetzt angeordnet. Die Spannschiene
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ist wiederum mit ihrem einen Ende 14 fest an der einen Grundplatte 16 angebracht
und über ihrer Erstreckung hin durch mehrere Halteböcke 50 geführt.
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Mit ihrem anderen Ende 18 ist die Spannschiene in dem in den Figuren
3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel einstückig mit der Stellschraube 26 ausgeführt,
so daß das Ende 18 der Spannschiene 12 als Gewindeende 60 ausgeführt ist. Auf der
dem Gewindeende 60 der Spannschiene 12 benachbarten Grundplatte 23 ist wiederum
eine Hülse 62 befestigt, die aber nicht als Gewindehülse ausgebildet ist, so daß
das Gewindeende 60 vielmehr in der Hülse 62 frei gleiten kann. Das Gewindeende 60
erstreckt sich auf beiden Seiten der Hülse 62 über die Hülse 62 heraus.
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Beidseitig der Hülse 62 ist auf das Gewindeende 60 der Spannschiene
12 jeweils eine Kreuzlochmutter 64 aufgeschraubt.
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Nach Aufbringen des Justierbeschlages 10 auf eine Seite der verzogenen
Tür 52 wird nun jeweils zuerst eine der Kreuzlochschrauben 64 geschraubt. Wenn der
Justierbeschlag 10 auf der konkaven Seite der verzogenen Seite der Tür 52 angebracht
ist, so muß die Tür 52 gestreckt werden, was dadurch geschieht, daß die hinter der
Hülse 62 befindliche Kreuzlochschraube 64 gelöst, d.h. von der Hülse 62 fortgeschraubt
wird und anschließend die vor der Hülse 52 befindliche Kreuzlochschraube 64' gegen
die Hülse 62 geschraubt wird, so daß die Spannschiene 12 weiter aus der Hülse 62
herausgedrückt wird und damit die Tür 52 geradestreckt.
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Ist der Türbeschlag 10 auf der konvexen Seite der Tür angeordnet,
so muß die Tür derart gebogen werden, daß
sie zum Türbeschlag 10
herübergezogen wird. Dies geschieht dadurch, daß die vor der Hülse 62 befindliche
Kreuzlochschraube 64 gelöst, also von der Hülse 62 fortgeschraubt wird.
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Anschließend wird die hinter der Hülse 62 befindliche Kreuzlochschraube
64 gegen die Hülse gedreht und damit die Spannschiene 12 weiter in die Hülse 62
eingezogen. Dieses Einziehen wird solange durchgeführt, bis die Tür 52 wieder ausreichend
geradegebogen ist. Anschließend wird die Kreuzlochschraube 64 zur Absicherung wieder
gegen die Hülse 62 gedreht.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den
Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in
beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein.