DE2818246A1 - Sicherheitsgurtsystem fuer kraftfahrzeuge mit plastisch deformierbaren einrichtungen - Google Patents
Sicherheitsgurtsystem fuer kraftfahrzeuge mit plastisch deformierbaren einrichtungenInfo
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
-3- 28Ί8246
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AKTIENGESELLSCHAFT, 8000 München
Sicherheitsgurtsystem für Kraftfahrzeuge mit plastisch deformierbaren
Einrichtungen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Sicherheitsgurtsystem
mit
für Kraftfahrzeuge, insbesondere/Automatikgurt in Personenkraftwagen,
mit Einrichtungen, die bei einer vorbestimmten Belastung des Gurtes plastisch deformiert werden.
Bei einem mit einem Sicherheitsgurt ausgerüsteten Kraftfahrzeug erhebt sich nach einem Unfall die Frage, ob das
benutzte Gurtsystem beim Unfall so belastet wurde, daß es aus Sicherheitsgründen ausgewechsel *} werden sollte. Weiter
kann nach einem Unfall mit Insassenverletzung die Frage auftauchen, ob der Sicherheitsgurt von dem verletzten
Insassen benutzt wurde. Die Beantwortung vorstehender Fragen erfordert bei der Mehrzahl der derzeit in Kraftfahrzeugen
verwendeten Gurtsysteme sehr viel Sachverstand, wobei eine eindeutige Beurteilung nachteiligerweise häufig
nicht zu erreichen ist.
Eindeutige Aussagen wären beispielsweise mit der Verwendung von Einrichtungen in Gurtsystemen möglich, die ab einer
vorbestimmten Belastung zur Energieabsorption sich bleibend verformen. Derartige Einrichtungen sind als Kraftbegrenzer
für Sicherheitsgurte bekannt, wobei z.B. zwei unterschiedliche Ausführungen in der DE-AS 12 14 104 und der
DE-OS 24 52 336 angegeben sind.
Solche Einrichtungen, die zugleich als Gurtanlegeindikatoren dienen könnten, finden derzeit aus mehreren Gründen
wie zu hohe Kosten, zu großer Raumbedarf etc. in der Regel keine Verwendung in Serienfahrzeugen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einfache und billige Mittel aufzufinden, die nach einem Unfall zuverlässig
anzeigen, ob der Gurt angelegt war und ferner auch über die Höhe der Belastung eine Aussage zulassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß Teile oder Abschnitte eines Gurtbeschlages
plastisch deformierbar gestaltet sind zum Nachweis des beim Unfall angelegt gewesenen Gurtes.
Als Vorteil wird hierbei angesehen, daß ohnehin für den Sicherheitsgurt benötigte Elemente durch bauliche Abwandlung
auf einfache und billige Weise brauchbare Indikatoren ergeben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden anhand der Zeichnung beschrieben.
Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 einen Umlenkbeschlag im Schnitt
Fig. 2 die Zwischenlage des Umlenkbeschlages in Ansicht
Fig. 3 einen Umlenk- oderEndbeschlag im Schnitt mit einem
Langloch,
Fig. 4 und 5 die Lage des Beschlages nach Fig. 3 vor und nach einer Belastung
Fig. 6 einen Endbeschlag mit einem verformbaren Steg.
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Die Fig. 1 zeigt einen Umlenkbeschlag 1für einen Automatikgurt
2 eines nicht weiter aufgezeigten Sicherheitsgurtsystems für einen Personenkraftwagen. Der Umlenkbeschlag 1
ist an einem lediglich abschnittsweise dargestellten Pfosten 3 des PKW über einen Schraubbolzen 4 verankert. Vorzugsweise
zur Vermeidung von Klappergeräuschen ist der Beschlag 1 gegen den Schraubbolzen 4 über eine geräuschdämmende
Zwischenlage 5 abgestützt. Die Zwischenlage 5 umfaßt Bundscheiben 6 und 7, die in der Durchbrechung 8 des Beschlages
1 reibschlüssig gehalten sein können. Dagegen sind sie auf dem Bolzen 4 mit Spiel zur Erzielung einer leichten
Verschwenkbarkeit des Beschlages 1 angeordnet.
V/ie der Fig. 1 weiter zu entnehmen ist, sind die vorzugsweise
aus Kunststoff gebildeten Bundscheiben 6, 7 über an ihrem jeweiligen Innenumfang vorgesehene Vorsprünge 9 auf
dem Bolzen 4 gelagert. Die Vorsprünge 9 können, wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, am Innenumfang gleichmäßig verteilt
angeordnet sein. Die Vorsprünge 9 an den beispielsweise im Spritzguß-Verfahren gefertigten Bundscheiben 6, 7
sind in ihren Abmessungen so gewählt, daß sie erst ab einer vorbestimmten, bei einem Unfall auftretenden Belastung
plastisch deformiert werden. Die Dimensionierung der Vorsprünge 9 soll aber so getroffen sein, daß eine bei einer
Gewaltbremsung auftretende Belastung keine ohne Hilfsmittel erkennbare bleibende Verformung bewirkt.
Anhand der nicht zur Energieabsorption vorgesehenen Ver-. formungen der Vorsprünge 9 ist der Nachweis möglich, daß
der Fahrzeuginsasse bei einem Unfall den Gurt 2 angelegt hatte. Weiter lassen sich aus dem Grad der Verformungen,
vornehmlich anhand von Vergleichswerten, auch Rückschlüsse über die Höhe der Belastungen ziehen. Damit sind eindeutige
Aussagen darüber möglich, ob das Gurtsystem nach einem leichten Unfall aus Sicherheitsgründen ausgetauscht
werden soll.
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Die wie vorbeschrieben gestalteten Bundscheiben sind in ihrer Verwendung nicht auf einen Umlenkbeschlag beschränkt,
sie können auch bei einem Endbeschlag des Sicherheitsgurtes vorgesehen sein. Der besondere Vorteil dieser Ausführung
eines Gurtanlegeindikators liegt darin, daß der Indikator durch einfache bauliche Abwandlung eines ohnehin
benötigten Elementes - wie der Bundscheiben - des Gurtsystems erreicht ist. Daraus ergibt sich als weiterer Vorteil,
daß ein solcher Indikator durch Austausch der Bundscheiben in einem Sicherheitsgurtsystem ohne zusätzlichen
Aufwand nachgerüstet werden kann.
Die Fig. 3 zeigt einen abschnittsweise dargestellten Endoder Umlenkbeschlag 10, der ebenfalls, aber nicht notwendigerweise,
unter Zwischenlage von Bundscheiben 11, 12 auf einem Schraubbolzen 13 schwenkbar gelagert ist. Eie Bundscheiben
11, 12 sind in eine Durchbrechung 14 des Beschlages
10 eingeführt. Wie Fig. 4 deutlich zeigt, ist die Durchbrechung 14 als Langloch mit einer im mittleren Bereich
vorgesehenen Einschnürung 15 gestaltet. Das Langloch 14 entspricht in seiner Kontur in etwa dem äußeren
Umriß eines aus gleichen Kreisbögen gebildeten Achters. Der lichte Abstand der die Einschnürung 1J5 bildenden Nasen
16, 17 hat ein Maß, das kleiner ist als der Bunddurchmesser der Bundscheiben 11, 12 und größer ist als der
Durchmesser des Schraubbolzens 13.
Vorzugsweise sind die Bundscheiben 11, 12 aus Kunststoff und der Beschlag 10 aus einem gegenüber dem Kunststoff festeren
Material. Ab einer bestimmten Belastung geben die Bunde der Bundscheiben 11, 12 unter der Einwirkung der Nasen
16, 17 nach, wobei eine Relativbewegung des Beschlages 10 zum Schraubbolzen 13 eintritt. Je nach Höhe der
Belastung jenseits der durch Materialauswahl der Bundscheiben 11, 12 und dem Maß der Einschnürung 15 festlegbaren
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Belastungsschwelle bewirken die Nasen 16, 17 eine entsprechende
bleibende Verformung der Bunde der Bundscheiben. 11, 12, wie dies aus Fig. 5 erkennbar ist.
Auch dieses Ausführungsbeispiel nach der Erfindung wirkt in eindeutiger Weise als Gurtanlegeindikator. Ferner sind
durch das Maß der Verschiebung des Beschlages TO aus der
mit seiner Position im Langlochabschnitt 14' gegebenen Normallage Rückschlüsse auf die Höhe der Belastung des Gurtsystems
möglich.
Um zu erreichen, daß der Beschlag 10 mit seinem Langlochabschnitt 14' auf dem Schraubbolzen 13 montiert wird, ist
am Kreisbogen des Langlochabschnittes 14" ein zur Einschnürung 15 gerichteter Vorsprung 18 vorgesehen. Damit ist auf
einfache Meise eine richtige Montage des Beschlages 10 gewährleistet. Zweckmäßiger Weise ist der Vorsprung 18 als
geringe Abflachung des Kreisbogens gestaltet, womit ein deutlicher Verschiebeweg für den Beschlag 10 gegenüber dem
Schraubbolzen 13 gegeben ist.
Fig. 6 zeigt schließlich einen Endbeschlag 19 mit einer Durchbrechung 20. In diese ist der Endabschnitt eines nicht
gezeigten Sicherheitsgurtes zur Bildung einer Halteschlaufe eingeführt. Der Fig. 6 ist weiter zu entnehmen, daß im Endbeschlag
19 eine weitere schlitzartige Durchbrechung 21 in einem Abstand zur Gurt-Umlenkkarte 22 vorgesehen ist. Damit
ist ein Steg 23 gebildet, der bei vorbestimmter Belastung durch den Gurt durchgebogen wird und so dessen Gebrauch
anzeigt. Zweckmäßigerweise entspricht der Steg 23 in seiner Breite etwa der Materialdicke des Beschlages 19.
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Leerseite
Claims (7)
1. Sicherheitsgurtsystem für Kraftfahrzeuge, insbesondere
mit Automatikgurt für Personenkraftwagen, mit Einrichtungen, die bei einer vorbestimmten Belastung des Gurtes
plastisch deformiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß Teile oder Abschnitte eines Gurtbeschlages (1, 10,
19) plastisch deformierbar gestaltet sind zum Nachweis des beim Unfall angelegt gewesenen Gurtes.
2. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1 mit einem Umleiik-
und/oder Endbeschlag, der über eine Durchbrechung und eine geräuschdämmende Zwischenlage an einem Verankerungsbolzen
angreift, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlage (5) über an ihrem Innenumfang vorgesehene
VorSprünge (9) auf dem Bolzen (4) gelagert ist.
3. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1 mit einem UmIenk-
und/oder Endbeschlag, der über eine Durchbrechung und eine geräuschdämmende Zwischenlage an einem Veranke-
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ORIGINAL INSPECTED
rungsbolzen angreift, dadurch gekennzeichnet, daß beim jeweiligen Beschlag (10) die Durchbrechung (14) als
Langloch mit einer im mittleren Bereich vorgesehenen Einschnürung (15) gestaltet ist, durch die bei anfallgemäßer
Belastung die Zwischenlage unter Relativbewegung des Beschlages gegenüber dem Bolzen (13) deformiert
wird.
4. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 3> dadurch gekennzeichnet,
daß beim jeweiligen Beschlag (10) die Zwischenlage lediglich in einem der beiden durch die Einschnürung
gebildeten Abschnitte (141, 14") des Langloches (14) montierbar ist.
5. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im jeweiligen Beschlag (10) das Langloch
(14) in seiner Kontur in etwa dem äußeren Umriß eines aus gleichen Kreisbögen gebildeten Achters entspricht
und in einem der beiden Langlochabschnitte (141, 14") an einem Kreisbogen ein zur Einschnürung gerichteter Vorsprung
(18) vorgesehen ist.
6. Sicherheitssystem nach Anspruch 1 mit ^inem Endbeschlag,
der eine Durchbrechung für den über eine Schlaufe angreifenden Gurt aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
im Endbeschlag (19) eine weitere Durchbrechung (21) in einem Abstand zur Gurt-Umlenkkante (22) zur Bildung eines
deformierbaren Steges (23) vorgesehen ist.
7. Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 6 mit aus einem Flachmaterial gebildeten Endbeschlag, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steg (23) in seiner Breite etwa der Materialdicke des Beschlages (19) entspricht.
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Priority Applications (4)
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Family
ID=6038032
Family Applications (1)
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DE (1) | DE2818246C2 (de) |
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