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Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem zur Befestigung eines Anbauteils an einer Tragstruktur einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, ein Reparaturverfahren zur Reparatur des Befestigungssystems und ein mit dem Befestigungssystem ausgestattetes Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen.
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Allgemein besteht die Forderung, Kraftfahrzeuge nicht nur hinsichtlich der Herstellungskosten effizient zu gestalten, sondern auch hinsichtlich Reparaturkosten, die bei kleineren, während der Lebensdauer eines Kraftfahrzeugs häufiger auftretenden Unfällen, notwendig werden. Höhere Reparaturkosten führen zu für den Kunden ungünstigeren Versicherungskonditionen.
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Insbesondere treten Zusammenstöße und demzufolge Beschädigungen eines Kraftfahrzeugs im Frontbereich auf, auch mit geringer Geschwindigkeit, wie z.B. bei Auffahrunfällen.
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Des Weiteren wirken sich ein beschränkter Bauraum und die zunehmende Anzahl an Komponenten, welche im Frontend integriert sind, ungünstig auf die Reparaturkosten aus.
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So kommt es bei festen Anbindungskonzepten zu Beschädigungen, die oftmals nur durch einen teuren Bauteilaustausch gegebenenfalls auch mehrere aneinander grenzender Bauteile behoben werden können. Zudem ist es oftmals erforderlich, zum Austausch einer defekten Komponente angrenzende, gegebenenfalls verschobene Bauteile zu demontieren und anschließend wieder zu montieren.
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Weiterhin wirkt sich ein Design mit kurzen Überhängen negativ auf den benötigten Deformationsraum aus.
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Dadurch werden neben Stoßfängern oftmals Scheinwerfer sowie Kühlersysteme beeinträchtigt bzw. zerstört, die entsprechend ausgetauscht werden müssen, was sich negativ auf die Reparaturkosten und somit auch auf die Versicherungs-Einstufung auswirkt.
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Es besteht daher der Bedarf, eine Konstruktion zur Verfügung zu stellen, die eine Beschädigung der frontseitigen Komponenten weitgehend verhindert bzw. eine leichte Austauschbarkeit gewährleistet.
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Die
US 11,077,785 B2 lehrt zur Realisierung einer Verschiebbarkeit eines Scheinwerfers eine Einheit, die eine dünne Wand aufweist, die so angeordnet ist, dass sie abbricht, wenn eine auf sie wirkende Kraft einen Schwellenwert überschreitet. Es kann ein Stift in einer Führung bei einer bestimmten Kraft, die durch einen Aufprall zwischen dem Scheinwerfer und einem Gegenstand erzeugt wird, bewegt werden und dabei die Wandeinheit durchstoßen.
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Danach kann die Bewegung des Stiftes entlang der Führung fortgesetzt werden, sodass der Scheinwerfer von einer Ersten Position in eine zweite Position unter Beaufschlagung mit einer Gegenkraft durch einen Energieabsorber bewegt werden kann.
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Eine in der
US 11,077,785 B2 alternativ gelehrte Ausführungsform umfasst eine Blockierkomponente, die so angeordnet ist, dass sie aus dem Bewegungspfad des Stiftes wegbewegt wird, wenn die Kraft einen Schwellenwert überschreitet.
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Sobald der Schwellwert überschritten wird, kann die Bewegung des Stiftes in einer Führung fortgesetzt werden und somit kann die Bewegung des Scheinwerfers von der ersten Position in die zweite Position unter Beaufschlagung mit einer Gegenkraft durch einen Energieabsorber erfolgen.
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Das heißt, dass in den hier gezeigten Ausführungsformen nach Realisierung einer Relativbewegung eine Blockade erfolgt bzw. bei Überschreitung einer Grenzkraft die Blockade aufgehoben wird und die Bewegung fortgesetzt werden kann.
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Die
US 2020298745 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Aufhängung eines Scheinwerfers in einem Fahrzeug, wobei die Vorrichtung ein Führungsmittel umfasst, um den Scheinwerfer im Falle eines Aufpralls zwischen dem Scheinwerfer und einem Objekt relativ zum Fahrzeug von einer ersten Position in eine zweite Position geführt zu bewegen.
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Kostengünstigere Lösungen beschränken sich meist auf perforierte Ab- und Aufreißlaschen aus Kunststoff. Bei der Perforation der Laschen am Hauptscheinwerfer handelt es sich um ein Reparaturkonzept, welches die direkte Beschädigung des Scheinwerfers durch einen Bruch am Gehäuse bei Bagatellunfällen verhindern soll. Allerdings lassen sich Kunststoffe nicht oder nur sehr schwer auf kontrolliertes Brechen bei festem Kraftniveau auslegen. Entsprechend kann nicht sichergestellt werden, dass dieses Konzept in jedem Fall zuverlässig funktioniert. Design bedingt ist es zudem oftmals erforderlich, dass eine derartige Kunststofflasche waagerecht ausgerichtet ist, sodass sie hinsichtlich einer frontalen Belastung ein relativ großes axiales Widerstandmoment besitzt und demzufolge hinsichtlich einer Scherbeanspruchung relativ widerstandsfähig ist.
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Es besteht somit weiterhin das Bedürfnis, Kraftfahrzeug-Teile insbesondere bei Unfällen mit geringer Geschwindigkeit wie zum Beispiel bis zu 16 km/h voneinander zu entkoppeln bzw. eine Relativ-Verschiebung zwischen den Teilen zuzulassen. Gleichzeitig muss eine feste Fixierung und Positionierung der Teile zueinander gewährleistet sein, auch bei auftretenden Erschütterungen bzw. Vibrationen. Eine Auflösung der Befestigung aneinander bzw. eine Verschiebung soll nur im Crash-Fall auftreten können. Gleichzeitig soll die dazu notwendige Verbindung von Bauteilen kostengünstig herstellbar und zwecks Durchführung einer einfachen und kostengünstigen Reparatur leicht zugängig sein.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Befestigungssystem, ein Reparaturverfahren zur Reparatur des Befestigungssystems sowie ein mit dem Befestigungssystem ausgestattetes Kraftfahrzeug zur Verfügung zu stellen, die eine kostengünstige sowie reversible Befestigung und eine einfache Reparatur des Befestigungssystems ermöglichen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das Befestigungssystem nach Anspruch 1, durch das Reparaturverfahren nach Anspruch 9 und durch das Kraftfahrzeug nach Anspruch 10. Vorteilhafte Ausführungsformen des Befestigungssystems sind in den Unteransprüchen 2-8 angegeben.
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Ein erster Aspekt der Erfindung ist ein Befestigungssystem zur Befestigung eines Anbauteils an einer Tragstruktur einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens. Das Befestigungssystem umfasst die Tragstruktur sowie ein Anbauteil, welches mittels einer mechanischen Verbindungseinrichtung in einer definierten Position an der Tragstruktur fixiert ist, wobei die Verbindungseinrichtung dazu eingerichtet ist, bei Überschreitung einer definierten Grenzkraft auf das Anbauteil durch Verformung und/ oder Zerstörung eines von der Verbindungseinrichtung umfassten Blockadeelements die mechanische Fixierung des Anbauteils an der Tragstruktur aufzuheben.
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Das Befestigungssystem stellt somit ein reparaturfreundliches Konzept zur reversiblen Entkopplung insbesondere von Frontend-Komponenten eines Kraftfahrzeugs dar. Im Falle eines Frontal unfalls lassen sich frontale Komponenten des Kraftfahrzeugs mittels des Befestigungssystems weitgehend schadensfrei voneinander trennen, ohne dass ein Austausch mehrerer, mit einer beeinträchtigten Komponente verbundener Bauteilen notwendig ist.
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Dabei kann die Verbindungseinrichtung ein Verformungselement als Blockadeelement aufweisen sowie als Arretierungselement ein vom Verformungselement zumindest bereichsweise umgriffenes Kopplungselement aufweisen. Das Verformungselement ist dazu eingerichtet, bei Überschreitung einer definierten Grenzkraft auf das Anbauteil durch Verformung die Umgreifung des Kopplungselements aufzuheben.
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Das Verformungselement kann insbesondere ein Federelement, wie z.B. ein einseitig offener Federring sein. Das Verformungselement und das Kopplungselement sind dabei hinsichtlich Größe und Form im Wesentlichen komplementär ausgestaltet, so dass die Umgreifung des Kopplungselements mittels des Verformungselements das Kopplungselement in einer definierten Position fixiert. Dadurch wird ebenfalls eine Fixierung des Anbauteils in Bezug zur Tragstruktur realisiert.
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Die Verformung erfolgt in vorteilhafter Ausführung im elastischen Bereich.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Verformungselement an der Tragstruktur angeordnet ist oder von dieser integral ausgebildet ist, und das Kopplungselement am Anbauteil angeordnet ist oder von diesem integral ausgebildet ist.
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Dabei ist aber auch die umgekehrte Zuordnung von Verformungselement und Kopplungselement nicht ausgeschlossen, so dass das Verformungselement an dem Anbauteil angeordnet oder von diesem integral ausgebildet sein kann, und das Kopplungselement an der Tragstruktur angeordnet oder von dieser integral ausgebildet sein kann.
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Eine alternative Ausführungsform des Befestigungssystems sieht vor, dass die Verbindungseinrichtung ein Sollbruchelement als Blockadeelement aufweist sowie als Arretierungselement ein am Sollbruchelement anliegendes Druckelement aufweist, wobei das Sollbruchelement dazu eingerichtet ist, bei Überschreitung einer definierten Grenzkraft auf das Anbauteil durch Zerstörung die Anlage des Druckelements aufzuheben.
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Durch die Anlage des Druckelements am Sollbruchelement ist das Druckelement zumindest entlang eines translatorischen Freiheitsgrades in Bezug zum Sollbruchelement fixiert. Dadurch wird ebenfalls eine Fixierung des Anbauteils in Bezug zur Tragstruktur realisiert.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Sollbruchelement an der Tragstruktur angeordnet ist oder von dieser integral ausgebildet ist, und das Druckelement am Anbauteil angeordnet ist oder von diesem integral ausgebildet ist.
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Dabei ist aber auch die umgekehrte Zuordnung von Sollbruchelement und Druckelement nicht ausgeschlossen, so dass das Sollbruchelement fest an dem Anbauteil angeordnet oder von diesem integral ausgebildet sein kann, und das Druckelement fest an der Tragstruktur angeordnet oder von dieser integral ausgebildet sein kann.
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Das Sollbruchelement kann ein L-förmiger Stift sein, dessen längerer Schenkel am Druckelement anliegt, und dessen kürzerer Schenkel an einem Absatz anliegt oder unmittelbar zu dem Absatz benachbart angeordnet ist, so dass mit dem Absatz eine translatorische Verschiebung des Sollbruchelements entlang der Längsachse des längeren Schenkels blockierbar ist.
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Der Absatz kann insbesondere von dem Bauteil ausgebildet sein, in welchem das Druckelement gehalten ist. Alternativ oder hinzukommend kann der kürzere Schenkel dabei form- und/oder kraftschlüssig von einem Profil mit Widerhaken, wie zu Beispiel von einem Sägezahnprofil, im Montagezustand festgehalten werden, um eine unbeabsichtigte Verschiebung des Sollbruchelements zu verhindern.
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Ebenso alternativ oder hinzukommend kann der längere Schenkel mittels Lamellen form- und/oder kraftschlüssig gehalten werden, um eine unbeabsichtigte Verschiebung des Sollbruchelements zu verhindern.
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Diese Lamellen können in einer Bohrung zur Aufnahme des längeren Schenkels eine kegelförmige Ausgestaltung aufweisen, wobei der längere Schenkel des Sollbruchelements durch die Höhenachse der Kegelform hindurchtritt. Ein jeweiliger Kegel ist dabei mit seiner Spitze in Richtung auf die Position der Anlage des Druckelements am Sollbruchelement ausgerichtet.
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Zumindest eines der beiden Bauteile Tragstruktur und Anbauteil kann eine Aussparung aufweisen, in der das Arretierungselement verschiebbar ist. Die Aussparung weist in einer Position der Fixierung des Arretierungselements eine Weite quer zur Längsachse eines mit dem Befestigungssystem auszustattenden Kraftfahrzeugs auf, die im Wesentlichen der quer zur Fahrzeuglängsachse zu messenden Dicke des Arretierungselements entspricht. In einer Position der aufgehobenen mechanischen Fixierung des Arretierungselements weist die Aussparung eine Weite auf, die größer ist als die quer zur Fahrzeuglängsachse zu messenden Dicke des Arretierungselements.
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In einer weiteren alternativen Ausführungsform des Befestigungssystems ist vorgesehen, dass die Verbindungseinrichtung ein Scherelement als Blockadeelement aufweist, wobei das Scherelement dazu eingerichtet ist, bei Überschreitung einer definierten Grenzkraft auf das Anbauteil abgeschert zu werden. Das Scherelement weist in Montageposition zudem auch die Funktion eines Arretierungselements auf, welches den Zweck der Arretierung des Anbauteils an der Tragstruktur hat.
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Wenigstens eines der beiden Bauteile Anbauteil und Tragstruktur kann zwei voneinander beabstandete Aufnahmebereiche ausbilden, und das jeweils andere der beiden Bauteile kann zwischen diesen Aufnahmebereichen angeordnet sein, wobei jeder der beiden Aufnahmebereiche eine Aufnahme für das Scherelement ausbildet sowie auch das zwischen den Aufnahmebereichen angeordnete Bauteil eine Aufnahme für das Scherelement ausbildet. Das bedeutet, dass für das Scherelement Aufnahmen an gegenüberliegenden Seiten des aufgenommenen Bauteils realisiert sind, so dass eine Relativbewegung in einer Ebene zwischen den Aufnahmebereichen zu einer Mehrbelastung des Scherelements führt.
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Eine jeweilige Aufnahme ist dabei hinsichtlich Form und Größe komplementär zumindest zu dem Abschnitt des Scherelements ausgeführt, welches sich in der betreffenden Aufnahme befindet. Dabei kann in wenigstens einem der beiden Bauteile Anbauteil und Tragstruktur das Scherelement in einer als feste Einspannung ausgeführten Aufnahme gehalten werden.
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Das Anbauteil kann ein Scheinwerfer sein. In diesem Fall ist unter der Tragstruktur ein Karosserieteil oder auch ein Karosserieanbauteil zu verstehen.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Reparaturverfahren zur Reparatur des erfindungsgemäßen Befestigungssystems, bei dem mittels einer mechanischen Verbindungseinrichtung, die nach Überschreitung einer definierten Grenzkraft auf das Anbauteil durch Verformung und/ oder Zerstörung eines von der Verbindungseinrichtung umfassten Blockadeelements die mechanische Fixierung des Anbauteils an der Tragstruktur aufgehoben hatte, durch erneute Verformung oder Ersatz des Blockadeelements das Anbauteil in einer definierten Position an der Tragstruktur fixiert wird.
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Aufgrund dessen, dass durch das erfindungsgemäße Befestigungssystem sowie das dazugehörige Verfahren Bauteile bei einem frontal-Crash besser geschützt und/oder leichter ausgetauscht werden, können Reparaturen mit geringerem Aufwand und demzufolge geringeren Kosten ausgeführt werden. In der Folge führt dies zu geringeren Versicherungskosten aufgrund einer verbesserten Versicherungseinstufung.
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Des Weiteren werden dadurch mehr Freiheitsgrade im Design erreicht, da weniger bzw. kleinere Knautschzonen notwendig sind.
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Durch die Erfindung wird des Weiteren ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein zumindest teilweise elektrisch antreibbarer Personenkraftwagen, zur Verfügung gestellt, welches wenigstens ein erfindungsgemäßes Befestigungssystem aufweist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
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Es zeigen
- 1: eine erste Ausführungsform des Befestigungssystems in perspektivischer Ansicht,
- 2: die in 1 dargestellte Ausführungsform des Befestigungssystems im Schnitt,
- 3: einen Teilbereich der in 1 dargestellten Ausführungsform des Befestigungssystems ohne Blockadeelement im Schnitt,
- 4: das ausgelöste Befestigungssystem gemäß 1 im Schnitt,
- 5: eine zweite Ausführungsform des Befestigungssystems in perspektivischer Ansicht,
- 6: die in 5 dargestellte Ausführungsform des Befestigungssystem im Schnitt,
- 7: das ausgelöste Befestigungssystem gemäß 5 im Schnitt,
- 8: eine dritte Ausführungsform des Befestigungssystems in perspektivischer Ansicht,
- 9: die in 8 dargestellte Ausführungsform des Befestigungssystem im Schnitt, und
- 10: das ausgelöste Befestigungssystem gemäß 8.
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Jedes der in den Figuren dargestellten Befestigungssysteme umfasst jeweils eine Tragstruktur 2, wie zum Beispiel ein Bestandteil einer Karosserie des Kraftfahrzeugs, sowie ein Anbauteil 1, welches insbesondere ein Scheinwerfer bzw. ein Bestandteil davon sein kann.
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Zusammen mit weiteren Elementen bilden ein jeweiliges Anbauteil 1 und eine jeweilige Tragstruktur 2 eine jeweilige Verbindungseinrichtung 3 aus.
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In den in den Figuren dargestellten drei unterschiedlichen Ausführungsformen des Befestigungssystems sind die jeweiligen Verbindungseinrichtungen 3 in unterschiedlicher Weise ausgestaltet.
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1-4 zeigen eine erste Ausführungsform der Verbindungseinrichtung 3. Hier ist ein Blockadeelement 10 in Form eines Sollbruchelements 12 vorgesehen. Dieses Sollbruchelement 12 liegt an einem Druckelement 22 an, welches hier die Funktion eines Arretierungselements 20 erfüllt. Das Druckelement 22 ist fest in einander gegenüberliegenden Aufnahmebereichen 50,51 des Anbauteils 1 aufgenommen bzw. eingespannt. Das Druckelement 22 liegt dabei an dem Sollbruchelement 12 an, sodass das Druckelement 22 und demzufolge auch das Anbauteil 1 durch das Sollbruchelement 12 arretiert bzw. in ihren Positionen fixiert werden.
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In sämtlichen hier dargestellten Ausführungsformen ist jedoch die Verbindungseinrichtung 3 nicht darauf eingeschränkt, dass es einander gegenüberliegende Aufnahmebereiche 50,51 gibt, sondern es würde auch nur einer der Aufnahmebereiche 50,51 zur Aufnahme des jeweiligen darin eingespannten Elements ausreichen.
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Das Sollbruchelement 12 ist als ein L-förmiger Stift 30 ausgeführt. Der längere Schenkel 31 des Sollbruchelements 12 liegt dabei an dem Druckelement 22 an. Der kürzere Schenkel 32 verläuft parallel zu einem Absatz 33 des Anbauteils 1, der dadurch das Sollbruchelement 12 gegen ein unbeabsichtigtes Herausbewegen aus einer entsprechenden Öffnung in der Tragstruktur 2 hindert.
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Wie insbesondere aus 3 ersichtlich ist, sind in der Tragstruktur 2 zudem im Bereich der Anlage des kleineren Schenkels 32 des Sollbruchelements 12 ein Sägezahnprofil 34 ausgebildet, zur formschlüssigen Fixierung des kleineren Schenkels 32, sowie mehrere Lamellen 35, die zur kraftschlüssigen Fixierung des längeren Schenkels 31 dienen. Durch diese Einrichtungen wird zusätzlich sichergestellt, dass sich das Sollbruchelement 12 nicht unbeabsichtigt aus der Tragstruktur 2 heraus bewegt.
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Das Sollbruchelement 12 kann wenigstens eine Kerbe aufweisen, um eine Sollbruchstelle auszubilden. Eine Ausführung des Sollbruchelements 12 aus Metall weist den Vorteil der besseren Auslegung hinsichtlich der Grenzspannung auf, ab der ein Versagen des Sollbruchelements 12 und demzufolge Bruch und Freigabe des damit fixierten Bauteils erfolgt.
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Wirkt nun zumindest eine Grenzkraft 4 auf das Anbauteil 1, welche einen definierten Wert übersteigt, kommt es zum Bruch des Sollbruchelements 12, wie in 4 dargestellt. Dadurch kann sich das Druckelement 22 und demzufolge auch das Anbauteil 1 von der Tragstruktur 2 wegbewegen, sodass entsprechend die Wirkung der Grenzkraft 4 verringert werden kann, da von dem Anbauteil 1 eine nur geringe Gegenkraft aufgebracht wird.
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Entsprechend lassen sich dadurch Beschädigungen am Anbauteil 1 weitestgehend vermeiden.
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Nach Auslösung der Verbindungseinrichtung 3 kann das Sollbruchelement 12 ersetzt werden und das Anbauteil 1 erneut montiert werden.
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Die 5-7 zeigen eine weitere Ausführungsform des Befestigungssystems. Hier ist als Blockadeelement 10 ein Verformungselement 11 in Form eines einseitig offenen Federringes, vorteilhafterweise aus Metall ausgeführt, vorgesehen. Dieses Blockadeelement 10 bzw. dieses Verformungselement 11 umfasst bzw. umgreift ein als Kopplungselement 21 ausgebildetes Arretierungselement 20, und ist fest in der Tragstruktur 2 angeordnet. Das Kopplungselement 21 ist wiederum in den beiden Aufnahmebereichen 50,51 im Anbauteil 1 fixiert bzw. eingespannt.
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Das Verformungselement 11 ist in der hier dargestellten Ausführungsform in einer entsprechend komplementär ausgestalteten Aussparung in der Tragstruktur 2 platziert, wie es insbesondere in 6 ersichtlich ist.
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Wirkt nun zumindest eine Grenzkraft 4 auf das Anbauteil 1, welche einen definierten Wert übersteigt, kommt es zu einer Verformung des Verformungselements 11. Dies ermöglicht, dass sich das Kopplungselement 21 aus der Umgreifung des Verformungselements 11 heraus bewegt, wie in 7 dargestellt. Dadurch kann demzufolge auch das Anbauteil 1 von der Tragstruktur 2 wegbewegen, sodass entsprechend die Wirkung der Grenzkraft 4 verringert werden kann, da von dem Anbauteil 1 eine nur geringe Gegenkraft aufgebracht wird.
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Entsprechend lassen sich dadurch Beschädigungen am Anbauteil 1 weitestgehend vermeiden.
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Nach Auslösung der Verbindungseinrichtung 3 kann das Verformungselement 11 zurück verformt werden oder ersetzt werden und das Anbauteil 1 erneut montiert werden.
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Aus den beiden Ausführungsformen gemäß der 1-7 ist zudem ersichtlich, dass in der Tragstruktur 2 eine Aussparung 40 vorgesehen ist, die im Wesentlichen eine keilförmige Form aufweist. Der Bereich der geringsten Weite 41 der Aussparung 40 ist dabei an der Position vorgesehen, an der sich das Druckelement 22 bzw. das Kopplungselement 21 befinden.
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Wie insbesondere aus den 4 und 7 ersichtlich ist, ermöglicht die ausgehend von dem Sollbruchelement 12 bzw. dem Verformungselement 11 sich vergrößernde Weite 41, dass das Anbauteil 1 nach Auslösung der Verbindungseinrichtung 3 die Möglichkeit der Bewegung in mehreren translatorischen Freiheitsgraden hat, sodass auch eine Auslösung der Verbindungseinrichtung 3 bei Wirkung eine Grenzkraft 4 in einer von der gezeigten Richtung abweisenden Richtung das Anbauteil 1 ebenfalls die Möglichkeit hat, sich entlang dieser abweichenden Richtung von der Tragstruktur 2 weg zu bewegen.
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Die 8-10 zeigen eine weitere Ausführungsform des Befestigungssystems. Hier ist als Blockadeelement 10 ein Scherelement 13 vorgesehen, in Form eines Stiftes. Dieses Scherelement 13 ist im Anbauteil 1 im ersten Aufnahmebereich 50 sowie im zweiten Aufnahmebereich 51 aufgenommen, gegebenenfalls fest eingespannt. Weiterhin ist das Scherelement 13 in einer Aufnahme 60 in der Tragstruktur 2 aufgenommen. In wenigstens einem der beiden Bauteile Anbauteil 1 und Tragstruktur 2 sollte das Scherelement 13 mit einer festen Einspannung gehalten sein.
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Das Scherelement 13 kann wenigstens eine Kerbe aufweisen, um eine Soll-Scherstelle auszubilden.
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Wirkt nun zumindest eine Grenzkraft 4 auf das Anbauteil 1, welche einen definierten Wert übersteigt, kommt es zu einer Scherbelastung des Scherelements 13 in den Ebenen zwischen den beiden Aufnahmebereichen 50,51 sowie der Tragstruktur 2, bis zu einer Abscherung des Scherelements 13, wie in 10 verdeutlicht.
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Dadurch kann demzufolge auch das Anbauteil 1 von der Tragstruktur 2 wegbewegen, sodass entsprechend die Wirkung der Grenzkraft 4 verringert werden kann, da von dem Anbauteil 1 eine nur geringe Gegenkraft aufgebracht wird.
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Entsprechend lassen sich dadurch Beschädigungen am Anbauteil 1 weitestgehend vermeiden.
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Nach Auslösung der Verbindungseinrichtung 3 kann das Scherelement 13 ersetzt werden und das Anbauteil 1 erneut montiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anbauteil
- 2
- Tragstruktur
- 3
- Verbindungseinrichtung
- 4
- Grenzkraft
- 10
- Blockadeelement
- 11
- Verformungselement
- 12
- Sollbruchelement
- 13
- Scherelement
- 20
- Arretierungselement
- 21
- Kopplungselement
- 22
- Druckelement
- 30
- L-förmiger Stift
- 31
- längerer Schenkel
- 32
- kürzerer Schenkel
- 33
- Absatz
- 34
- Sägezahnprofil
- 35
- Lamelle
- 40
- Aussparung
- 41
- Weite der Aussparung
- 50
- Erster Aufnahmebereich
- 51
- Zweiter Aufnahmebereich
- 60
- Aufnahme
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 11077785 B2 [0009, 0011]
- US 2020298745 A1 [0014]