DE2813078C2 - Einrichtung zur Weg- und Geschwindigkeitsmessung bei spurgebundenen Fahrzeugen - Google Patents
Einrichtung zur Weg- und Geschwindigkeitsmessung bei spurgebundenen FahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Weg- und Geschwindigkeitsmessung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs I.
Zur Weg- und Geschwindigkeitsmessung bei spurgebundenen Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen,
ist es bekannt, die Zahl der mittels Radimpulsgeber gemessenen Umdrehungen eines oder mehrerer Räder
auszuwerten. Dabei ist es vorteilhaft, die Messung der Umdrehungszahl an solchen Rädern vorzunehmen, die
weder angetrieben noch gebremst sind, da dort praktisch kein Gleiten oder Schleudern auftritt, das zu
Fehlern in der Weg- und Geschwindigkeitsmessung führt.
Da viele moderne Schienenfahrzeuge nur noch angetriebene und gebremste Räder besitzen, die in der
Beschleunigungsphase und in der für die Sicherheit wichtigen Bremsphase schleudern oder gleiten können,
muß eine Methode gefunden werden, welche auch hier die Weg- und Geschwindigkeitsmessung mit der
erforderlichen Genauigkeit gestattet.
Neben teuren berührungsfreien Weg* und Geschwindigkeiismeßverfahren,
die optisch oder auf Basis des Doppler-Radars arbeiten und sich zum Teil noch im
Entwicklungsstadium befinden, ist eine Einrichtung bekanntgeworden und in der DE-OS 24 01 363 beschrieben,
die mittels eines Korrekturverfahrens die durch Schleudern und Gleiten hervorgerufenen Fehler bei der
Auswertung der Zahl der Radumdrehungen zu eliminieren sucht.
Es wird bei dieser Einrichtung ein mit dem Radimpulsgeber lose gekoppelter steuerbarer Oszillator
verwendet, dessen Frequenz der Folgefrequenz der Wegimpulse nachläuft. Weicht bei einem Schleuderoder
Gleitvorgang die Folgefrequenz der Wegimpulse von der Oszillatorfrequenz plötzlich stärker ab, so kann
der Oszillator seine Frequenz nicht mehr nachführen und es wird anstatt der Folgefrequenz der Wegimpulse
vorübergehend die Oszillatorfrcquenz zur weiteren
Weg- und Geschwindigkeitsmessung ausgewertet. Zusätzlich
wird die Oszillatorfrequenz, je nachdem, ob ein
Schleuder- oder ein Gleitvorgang festgestellt wird, entsprechend einer Kurve geändert, die von Funklionsgeneratoren
nach den bekannten Beschleunigung*- und Bremseigenschaften des betreffenden Fahrzeuges erzeugt
wird.
Diese bekannte Einrichtung gestattet es, ohne ein zusätzliches radunabhängiges Weg- und Geschwindigkeitsmeßsystem
die Genauigkeit der Ortung zu erhöhen. Es ist jedoch bei dieser Einrichtung möglich,
daß, vor allem bei langer andauernder Schleuder- oder Gieitvorgängen, die Änderung der Folgefrequenz der
Wegimpulse auf den steuerbaren Oszillator durchschlägt und dort eine nicht erwünschte Frequenzänderung
hervorruft. Außerdem ist es vom Sicherheitsaspekt her problematisch, ohne Kontrolle der tatsächlichen
Änderung der Fahrzeuggeschwindigkeit, diese in Form von auf Erfahrunswerten beruhenden Kurven zu
simulieren und der Weg- und Geschwindigkeitsmessung zugrundezulegen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine einfache
Einrichtung zur Weg- und Geschwindigkeitsmessung zu schaffen, welche eine genauere Ortung zuläßt aJs die
bekannte Einrichtung und dazuhin der Messung nur ständig kontrollierte Größen zugrundelegt
Eine Einrichtung, welche die Aufgabe der Erfindung löst, ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 beschrieben.
Mit dieser Einrichtung kann auch im Falle des Schleuderns oder Gleitens aller mit Radimpulsgebern
gekoppelten Räder eines Fahrzeuges dessen Beschleunigung und damit auch der Verlauf seiner Geschwindigkeitskurve
sowie der zurückgelegte Weg mit hinreichender Genauigkeit ermittelt werden.
Die Korrektur der Meßwerte des Inertial-Beschleunigungsmessers durch die die Radimpulsfolgefrequenz
auswertende Schaltung ermöglicht es, die durch die Streckenneigung hervorgerufene Hangbeschleunigung,
welche vom Inertial-Beschleunigungsmesser mitgemessen
wird, zu eliminieren und auf diese Weise die Fahrzeuggeschwindigkeit und den zurückgelegten Weg
zumindest für eine gewisse Zeit völlig unabhängig von der Zahl der Radumdrehungen zu ermitteln. Dies kann
auf einfache Weise, wie in Anspruch 2 beschrieben, unter Verwendung zweier Subtrahierschaltungen geschehen.
Weiterbildungen der Einrichtung nach der Erfindung sind in den Ansprüchen 3 und 4 beschrieben. Sie geben
einfache Möglichkeiten an, um den Wert der Hangbeschleunigung von Verfälschungen durch Schlupf frei zu so
halten.
Eine Ausgestaltung der Einrichtung nach der Erfindung ist Gegenstand des Anspruchs 5 und bezweckt
auftretenden Schlupf mittels verschiedener Kriterien möglichst frühzeitig zu erkennen.
In den Ansprüchen 6 und 7 ist eine Möglichkeit zur Ausschaltung der bei der Integration des vom
Inertial-Beschleunigungsmesser abgegebenen Meßwertes auftretenden Drift angegeben. Hierdurch wird die
Genauigkeit der Weg- und Geschwindigkeitsmessung wesentlich erhöht. Eine weitere, die Sicherheit erhöhende
Maßnahme ist Gegenstand des Anspruchs 8.
Anhand einer Figur sollen nun Aufbau und Wirkungsweise eines Ausführungsbeispiels der Einrichtung nach
der Erfindung beschrieben werden.
Die Figur zeigt einen Inertial-Beschleunigungsmesser BM. dessen Ausgangssignal a einer ersten und einer
zweiten Subtrahierschaltung 5LM und SU2 zugeführt
wird. Ferner sind zwei Radimpulsgeber RA 1 und RA 2 dargestellt, deren Impulsfolge zunächst in den Differenziergliedern
PFX und DF2 differenziert und dann einer
Auswahlschaltung AS zugeführt wird, welche, je nachdem, ob gebremst oder beschleunigt wird, die
größere oder die kleinere der beiden Radimpulsfolgefrequenzen einem weiteren Differenzierglied DF3 zur
Gewinnungeines Beschleunigungswertes bzuführt
In der ersten Subtrahierschaltung SU1 wird der aus
der Radimpulsfolgefrequenz gewonnene Beschleunigungswert b von dem durch den Intertial-Beschleunigungsmesser
gelieferten Beschleunigungswert a subtrahiert und damit ein Beschleunigungswert c gewonnen,
der die durch die jeweilige Streckenneigung hervorgerufene Hangbeschleunigung wiedergibt Der Wert der
Hangbeschleunigung c wird über eine Begrenzerschaltung BG1, einen Relaiskontakt S1 und einen Tiefpaß
TP der zweiten Subtrahierschaltung S2 zugeführt und dort von dem durch den Intertial-Beschleunigungsmesser
gelieferten Beschleunigungswert a subtrahiert
Die nach der Subtraktion verbleibende einfach korrigierte Beschleunigung b-K wird dann in einer dritten
Subtrahierschaitung SU3 einer zweiten Korrektur, der Driftkorrektur, unterzogen und schließlich in zwei in
Reihe geschaltete Integrierschaltungen /51, /52 eingespeist,
von denen die erste durch eine erste Integration einen korrigierten Geschwindigkeitswert VW-, die
zweite durch nochmalige Integration einen korrigierten Weg Siorr aus der korrigierten Beschleunigung bzw. dem
Geschwindigkeitswert Vtan-gewinnt.
Die Driftkorrektur erfolgt durch Subtraktion eines Wertes d, der in einer vierten Subtrahierschaltung SUA
gewonnen wird und dem Unterschied zwischen korrigierter Geschwindigkeit und durch die Radimpulsgeber
gewonnener Geschwindigkeit proportional ist von der korrigierten Beschleunigung. Dieser Wert wird
von der vierten Subtrahierschaltung SU4 über eine Begrenzerschaltung BG 2 einem Relaiskontakt 52 und
einem Verstärker V5 der dritten Subtrahic-schaltung SU3 zugeführt Mit Hilfe des Relaiskontaktes 52, der,
wie der Relaiskontakt 51 von einer Schlupferkennungsschalljng
SE angesteuert wird, kann bei erkanntem Schlupf die Driftkorrektur abgeschaltet werden. Der
Relaiskontakt 51 trennt gleichzeitig das die Hangbeschleunigung wiedergebende Signal c vom Eingang des
Tiefpasses ab. Am Ausgang des Tiefpasses erscheint dann für eine gewisse Zeit weiterhin das zuletzt
abgegebene Signal. Wird die Grenzfrequenz des Tiefpasses sehr niedrig gewählt — dies ist zulässig, da
Änderungen der Streckenneigung gegenüber anderen Beschleunigungsänderungen sehr langsam erfolgen —,
so wirkt der Tiefpaß wie ein Speicher, aus dem in Phasen auftretenden Schlupfes, während derer aus der
Zahl der Radumdrehungen kein brauchbarer Wert für
die Hangbeschleunigung gewonnen werden kann, ersatzweise der vor dem Auftreten des Schlupfes
ermittelte Wert für die Hangbeschleunigung entnommen und der Subtrahierschaltung SU 2 zugeführt
werden kann.
Die Schlupferkei.nungsschaltung SE besteht im
wesentlichen aus Vergleichern und einem Oder-Gatter. Ein erstes Vergleicherpaar vergleicht den Wert der
Hangbeschleunigung mit fest vorgegebener., die maximale
positive und die maximale negative Streckenneigung wiedergebenden Werten. Wird einer dieser Werte
überschritten, so wiru Schlupf angezeigt, Ein anderer Vergleicher vergleicht die Radimpulsfolgefrequenzen
der beiden Radimpulsgeber und signalisiert Schlupf,
wenn diese sich um mehr als einen vorgegebenen Toleranzwert unterscheiden. Ein weiterer Vergleicher
vergleicht die korrigierte Fahrzeuggeschwindigkeit mit der durch die Radimpulsgeber festgestellten Geschwindigkeit
und meldet Schlupf, wenn diese Geschwindigkeiten sich um mehr als einen vorgegebenen ToIi
unterscheiden. Jede Schlupfmeldung, ganz gle einzeln oder zusammen mit anderen Schliipfrr
erfolgt, führt zur Öffnung der Relaiskontakt 52.
Claims (8)
1. Einrichtung zur Weg- und Geschwindigkeitsmessung bei spurgebundenen Fahrzeugen mit
mindestens einem Radimpulsgeber, einer die Zahl der Radimpulse und einer die Radimpuls-Folgefrequenz
zur Ermittlung des zurückgelegten Weges bzw. zur Ermittlung der Fahrzeuggeschwindigkeit
auswertenden Schaltung und einer Schlupferkennungsschaltung, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich ein Inertial-Beschleunigungsmesser (BM) und mindestens zwei Integrierglieder (JSi.
1S2) vorgesehen sind, daß letztere die Fahrzeuggeschwindigkeit
und den zurückgelegten Weg aus der Inertialbeschleunigung (a) ermitteln und daß eine
ständige Korrektur des Wertes der Inertialbeschleunigung mit Hilfe der die Radimpuls-Folgefrequenz
auswertenden Schaltung erfolgt, wenn kein Schlupf von mit Radimpulsgebern gekoppelten Rädern
durch die Schlupferkennungsschaltung festgestellt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Korrektur der Inertialbeschleunigung (a) durch die die Radimpuls-Folgefrequenz
auswertende Schaltung eine erste Subtrahierschaltung (SU 1) zur Ermittlung dei Hangbeschleunigung
(c) als Differenz von Inertialbeschleunigung (a) und aus der Radimpuls-Folgefrequenz gewonnener
Fahrzeugbeschleunigung (b) und eine Subtrahierschaltung (SU2) zur Subtraktion der Hangbeschleunigung
(c) von der Inertialbeschleunigung vorgesehen sind.
3. Einrichtung nach Anspruch ?. dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zwischenspeicher (TP) zur zeitlich begrenzten Speicherung des Wertes ifqjder Hangbeschleunigung
vorgesehen ist und ein diesem eingangsseitig vorgeschalteter Schalter (Si), welcher
von der Schlupferkennungsschaltung beaufschlagt wird und den Eingang des Zwischenspeichers
sperrt, wenn Schlupf erkannt wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Zwischenspeicher ein Tiefpaß (TP)
verwendet wird, dessen Ausgang mit der zweiten Subtrahierschaltung (SU2) verbunden ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung zur Schlupferkennung
mehrere Vergleicher enthält, welche erkannten Schlupf signalisieren, wenn die von der
ersten Subtrahierschaltung ermittelte positive oder negative Hangbeschleunigung größer ist als ein
vorgegebener, von der maximalen Streckenneigung abhängiger Wert, oder wenn sich bei Verwendung
von zwei oder mehr Radimpulsgebern die Radimpuls-Folgefrequenz um mehr als einen Toleranzwert
unterscheiden oder wenn sich die aus der Radimpuls-Folgefrequenz
gewonnene Geschwindigkeit von der korrigierten, aus der Inertialbeschleunigung
(abgewonnenen Geschwindigkeit um mehr als einen
Toleranzwert unterscheidet.
6. Einrichtung nach einem der vorstehenden «>
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn kein Schlupf festgestellt wird, eine zusätzliche Korrektur
des Wertes der um die Hangbeschleunigung verminderten Inertialbeschleunigung vorgenommen
wird und daß diese zusätzliche Korrektur in einer *>*>
dritten Subtrahierschaltung (SUJ) durch Subtraktion einer Korrekturgröße (d) erfolgt, die der
Differenz aus korrigierter Fahrzeuggeschwindigkeit und aus der Radimpulsfolgefrequenz gewonnener
Geschwindigkeit proportional ist,
7, Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ermittlung der Korrekturgröße eine vierte Subtrahierschaltung (SUA) und ein
Verstärker (VS) vorgesehen sind, daß dem Verstärker eingangsseitig ein zweiter Schalter (S 2)
vorgeschaltet ist, daß, wenn kein Schlupf festgestellt wird, die in der vierten Subtrahierschaltung (SUA)
gewonnene Differenz aus korrigierter Fahrzeuggeschwindigkeit und aus der Radimpulsfolgefrequenz
gewonnener Geschwindigkeit über den geschlossenen zweiten Schalter dem Verstärker und von dort,
multipliziert mit einem Faktor, der dritten Subtrahierschaltung (SU3) zugeführt wird und daß im Falle
Testgestellten Schlupfes der zweite Schalter von der
Schlupferkennungsschaltung geöffnet und damit die zusätzliche Korrektur unterbrochen wird.
8. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung
mehrerer Radimpulsgeber eine Auswahlschaltung (AS) vorgesehen ist, die beim Bremsen die
größte und beim Beschleunigen die kleinste Radimpulsfolgefrequenz als richtig ansieht und zur
Ermittlung der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Fahrzeugbeschleunigung weiterleitet
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