DE2812279A1 - Verfahren und vorrichtung zum steuern des erstarrens eines gegossenen metallischen werkstoffstueckes - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum steuern des erstarrens eines gegossenen metallischen werkstoffstueckes

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DE2812279A1 DE19782812279 DE2812279A DE2812279A1 DE 2812279 A1 DE2812279 A1 DE 2812279A1 DE 19782812279 DE19782812279 DE 19782812279 DE 2812279 A DE2812279 A DE 2812279A DE 2812279 A1 DE2812279 A1 DE 2812279A1
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    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D27/00Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
    • B22D27/02Use of electric or magnetic effects

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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Continuous Casting (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Steuern des Erstarrens
  • eines gegossenen metallischen Werkstoffstückes Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern des Erstarrens eines gegossenen metallischen Werkstoffstückes oder dergl. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch vorteilhaft zur 9nderung der inneren Struktur angewendet werden.
  • Derartige Verfahren und Vorrichtungen dienen dazu, Gußstrukturfehler in Stahl-, Eisen- und Metallblöcken, -stiicken und -stränaen zu reduzieren. Ein gegossenes Werkstück- beiseiclsweise eine Gußprobe, erstarrt unter Bildung einer ersten festeren äußeren-Randzone an der Kokillenwand bei Kokillenguß bzw. an der Pormwand bei Formguß. Diese sogenannte Abschreckzone enthält eine große Anzahl von ungeordneten Dendriten, die durch starke Unterkühlung und bei Vorhandensein vieler Keime entstehen. Zum Inneren des Werkstoffstückes hin bildet sich eine zweite Zone, namlich eine transkristalline Zone. In dieser Zone führt die Anreicherung gelöster Fremdstoffelemente in derEestschmelze an der Erstarrungsfront zu einer Temperaturinversion durch konstitutionelle Unterkühlung und bewirkt ein gerichtetes Dendritenwachstum. Sofern keine Unterkühlung vorliegt, bilden sich Säulenkristalle heraus. Die letzte Zone beim Erstarrungsvorgang ist die globulitische Kernzone.
  • Mit dicker werdender erstarrter Schicht verlangsamt sich die Wärmeabfuhr; so bildet sich eine breite Zone konstitutioneller Unterkühlung aus, der Keimbildung und freies Wachstum der Kristalle folgen.
  • Bei Erstarren schrumpft das Volumen des eingegossenen Metalls ein, so daß ein Spalt zwischen der Kokillenwand bzw. der Formwand und dem Gußstück entsteht, das in seinem Inneren noch flüssig ist. Hierdurch verlangsamt sich die Wärmeableitung für das eingegossene Metall. Die Löslichkeit der Fremdelemente in der Schmelze ändert sich in der festen Phase sprunghaft, wodurch eine laufende Konzentrations- und Erstarrungstemperaturänderung in der Restschmelze verursacht wird. Können die derart seigernden Elemente oder Stoffe untereinander chemisch reagieren, so bildet sich ein neues Produkt, sobald die Konzentrationen dieser Stoffe in der Restschmelze soweit gestiegen siid, daß die Aktivierungsenergie dazu ausreicht. Das neue Produkt kann aus der RosUclamelzo ausscheiden oder als Einschluß in der erstarrten Gußprobe bleiben. Ungünstige Einschlüsse können das Cunstiick unbrauchbar machen. Nicht ausgeschiedene Gase verQrsachen die bekannten Fehler, wie Porosität, Flocken usw.
  • Bei größeren Gußroben oder -stücken entstehen in der Restschmelze, die durch die verlangsamte Wärmeabfuhr lange Zeit flüssig bleibt, merkliche Konvektionsströmungen, die Fehler, wie V-Seigerung, Fußsand usw. verursachen. Die zuletzt erstarrte Kernzone ist mit den meisten der durch Seigerung und verlangsamtes Kristallwachstum hervorgerufenen Fehler behaftet. Hierzu kommen noch Fehler, wie Makro- und Mikrolunker sowie Schrumpfporen.
  • Um die oben beschriebenen Fehler im Endprodukt zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, wird nach dem derzeitigen Stand der Technik beispielsweise eine Teilverschrottung des Rohblockes durchgeführt, indem zum Beispiel ein beheiztes Kopfteil für Makrolunker und ein Fußteil für Fußsand vorgesehen ist. Durch Abschneiden bzw.
  • Abfräsen von einschlußgefährdeten Teilen erhalten die Produkte ihre Endform. Dabei wächst allerdings mit der Größe des Rohgutstückes der Abfall bei der Teilverschrottung überproportional.
  • Eine Verbesserung der lockeren Kernzone kann in beqrenztem Rahmen durch Verdichtung mittels Warmverformung erreicht werden. Nachteilig ist aber dabei, daß, je größer das Werkstück ist, es um so schwieriger ist, die auf die Außenhaut angebrachte Preßkraft gezielt in die Kern zone zu übertragen, da das Gesamtstück bei der Warmformgebungstemperatur nlastisch verformbar ist.
  • Weiterhin wird vorgeschlagen, durch Impfen eine frtihzeitige Keimbildung in der Kernzone anzustreben, um eine Erweiterung der Kernzone auf Kosten der sie umgebenden transkristallinen Zone zu erreichen. Es wurde auch vorgeschlagen durch Anlegen von elektromagnetischen Rührwerken Dendritenspitzen von der transkristallinen Zone mitzureißen und frei in die Kernzone wachsen zu lassen. Dieses letztgenannte Verfahren ist allerdings über das Versuchsstadium nicht hinaus gekommen und zur Zeit in keiner Weise gewerblich verwertbar.
  • Schließlich ist noch das Umschmelzen eines Rohblocks, der durch ein Normalschmelzverfahren hergestellt worden ist, bekannt. Dieses Verfahren ist allerdings äußerst teuer, so daß es nur in Sonderfällen angewendet werden kann. Außerdem ist dieses Verfahren nur zur Produktion von Stücken begrenzter Große anwendbar. Xür sehr große Blöcke wurde versuchsweise die Kernzone eines gelochten Rohgußblockes durch Umschmelzen eines zweiten Blockes unter Schlacke ausgefüllt, wobei allerdings die Gefahr besteht, daß nachteiligerweise nichtmetallische exogene Einschlüsse in der Trennwand zwischen Rohblockumfang und umgeschmolzener Kernzone haften bleiben. Daher ist das Ausschußrisiko bei diesem, - im übrigen auch sehr teuren Verfahren noch außerordentlich hoch.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der obengenannten Nachteile ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, bei denen die Innenstruktur während des Erstarrungsvorganges durch die Bildung einer erweiterten, feinkörnigen Kernzone verbessert wird, indem ein schnelles Wachstum von vielen neu geschaffenen Keimen und eine beschleunigte Wärmeabfuhr aus dem Inneren erreicht werden.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der nicht erstarrte metallische Werkstoff, insbesondere die Restschmelze einerGußprobe, mindestens einmal bei nicht steigender Temperatur mittels eines ansteigenden Magnetfeldes aufmagnetisiert und anschließend abrupt ohne Zufuhr äußerer Wärme entmagnetisiert wird.
  • Erfindungsgemäß wird also in der sich oberhalb des Curiepunktes befindenden, paramagnetischen Restschmelze von gegossenen Metall-, insbesondere Eisenwerkstoffen ein Kälteschock durch adiabatische Entmagnetisierung im Gußinneren angewendet.
  • Vorteilhafterweise werden beim Magnetisieren der Restschmelze im Gußinneren eines Gußstücks beim Aufbringen eines Magnetfeldes zusätzlich gelöste Gase, wie H2, N2 usw., die sich diamagnetisch verhalten, zum Entweichen gezwungen. Der abruPte Kälteschock fördert die Bildung neuer und beschleunigt das Wachstum vorhandener Kristallkeime. Durch die nachfolgende Strömung in der entspannten Restschmelze ergibt sich ein Konzentrationsausgleich. Zusätzlich hat die schockartige Wirkung der Entspannung einen direkten Einfluß auf die Wanderungsgeschwindigkeit von Erstarrungs-, Delta- und Gammafronten bis tief in den Kernbereich des Gußstückes, so daß Gefügeumwandlungen, Umkristallisation und Kornverfeineruna mit sich ergebenden positiven Eigenschaftsänderungen die folge sind. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß mehrere Male bei nicht steigender Temperatur magnetisiert und anschließend abrupt entmagnetisiert wird.
  • Eine andere bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß insbesondere bei in festem Zustand ferromagnetische Stoffe Maximalfeldstärken von mehr als 1.000 Oersted angelegt werden. Hierdurch wird erreicht, daß ein wesentlicher Anteil der Magnetfeldenergie des angelegten Magnetfeldes auch bei ferromagnetischen Stoffen tatsächlich in das paramagnetische Innere des Gußstückes gelangt, da bei einem solch hohen Magnetfeld die Induktivität der äußeren ferromagnetischen Randschichten sich im Sättigungsbereich befindet.
  • Eine äußerst bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß das -Magnetisierungs feld in den den zur Erstarrung zu bringendenWerkstoff umgebenden Spulen durch einen ansteigenden Spulenstrom erzeugt wird, wobei insbesondere vorgesehen sein kann, daß der Magnetisierungsstrom erst nach Ablauf einer vorbestimmten Pause wieder langsam erhöht wird. Durch dieses wiederholte Anlegen des Magnetfeldes nach einer vorgegebenen Pause wird erreicht, daß von einem bestimmten Zeitpunkt an ausreichende Unterkühlung sowie Keimbildungs- und Kristallwachstumsbedingungen derKernzonegegeben sind.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung löst die obengenannte Aufgabe dadurch, daß um die Gußprobe des Werkstoffstückes Elektromagnete angeordnet sind, die mit einer gepulsten, langsam ansteigenden, momentan abfallenden Gleichstrom liefernden Stromquelle verbunden sind.
  • Dabei ist in bevorzugter Ausgestaltung insbesondere vorgesehen, daß zur Regelung der fließenden Stromstärke während der Anstiegszeit des Magnetfeldes ein über einen sich aufladenden Kondensator gesteuerter Feldeffekt-Transistor vorgesehen ist. Als Feldeffekt-Transistor wird insbesondere ein Feldeffekt-Transistor aus einem Metalloxidhalbleiter des n-Verarmungstyps (MÖSFET) eingesetzt.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert sind. Dabei zeigt bzw.
  • zeigen: Fig. 1 ein Entropie-Temoeratur-Diagramm der paramagnetischen Schmelze bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens; Fig. 2 das an die Schmelzprobe angelegte Magnetfeld in Abhängigkeit der Zeit; Fig. 3 im Diagramm einen schematischen Schnitt durch die Gußprobe mit Angabe der Temperatur- und Permeabilitätsverhältnisse; Fig. 4a Anordnungen des Magneten der erfindungsgebis 4c mäßen Vorrichtung um verschiedene Gießproben; und Fig. 5 ein Schaltschema der Stromversorgung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
  • Zur Durchführung des Verfahrens zum Steuern des Erstarrens eines gegossenen metallischen Werkstoffstückes, welches im folgenden als Gußprobe bezeichnet wird, wird zu einem Zeitpunkt 1 (Fig. 2) ein an einer Gußprobe 10 (Fig. 4) angelegtes Magnetfeld H von einem Ausgangswert Ho -der natürlich auch gleich 0 sein kann - langsam über eine Zeitdauer t1 bis zu einem Maximalwert des Magnetfeldes H1 erhöht. Nach Beendigung der Zeitdauer t1 wird das Magnetfeld H in einem Zeitpunkt #2 momentan zu seinem '2 Ausgangswert Ho heruntergeschaltet. Das Magnetfeld H wird dann über eine zweite Zeitdauer t2 auf dem minimalen Ausgangswert 11o gehalten, bis es nach Beendigung der Zeitdauer t2 zu einem Zeitpunkt #3 wieder eingeschaltet wird 3 und bis zu seinem Maximalwert H. nach der Zeitdauer t1 anwachsen kann. Dieses langsame Anwachsenlassen des Magnetfeldes H und das abrupte Herunterschalten werden wiederholt durchgeführt.
  • Beim langsamen Anschalten des Magnetfeldes H vom Ausgangswert Hg zum Maximalwert H. wird in der oberhalb der Curietemperatur befindlichen, paramagnetischen Restschmelze 12 der Gußprobe 10 durch Ausrichtung der Elementarmagnete die Entropie S derpestschmelze auf den Wert erniedrigt, der der durch das Feld H. gegebenen Ordnung bei der vorgegebenen Umgebungstemperatur entspricht. Beispielsweise geht bei der Temperatur T1 die Entropie von S1 zu S2 über.
  • Wird nun das Magnetfeld H vom Wert H. momentan auf den Wert Hg erniedrigt, ohne daß sich dabei die Entropie des Magnetsystems ändert entspricht die Ordnung des Elementarmagnetsystems einer tieferen Temperatur als die gleiche Ordnung bei Anwesenheit des Feldes. Wird also das Feld H. bei der Temperatur T1 momentan entfernt, so fällt bei gegebener Entropie S2 die Temperatur des Elementarmagnetsystems auf T2 bei dem Ausgangsfeld H . Dieser Vorgang wird bei wechselweisem An- und Ausschalten des an der Gußprobe 10 angelegten Macnetfeldes H wiederholt.
  • In Fig. 3 ist ein schemaitscher Ouerschnitt durch die Gußprobe 10 mit den in der Gußprobe 10 gegebenen Temperatur- und Permeabilitätsverhältnissen dargestellt. Bei einem gegebenen äußeren Feld hat dieses nur einen verminderten Einfluß auf die schmelzflüssige Kernzone oder Restschmelze 12, solange nicht im Sättigungsbereich der äußeren erstarrten ferromagnetischen Bereiche gearbeitet wird. Um daher die angebrachte Magnetisierungsenergie weitgehend auch in die Zone der paramagnetischen Restschmelze 12 mit der höheren Temperatur wirkungsvoll einzubringen, wird mit einem Magnetfeld von etwa Tausend Oersted gearbeitet.
  • Liegt bei einem der Schritte der momentanen Erniedrigung des Magnetfeldes H die Temperatur der Restschmelze 12 bei der Erstarrungstemperatur, so ergibt sich eine Abkühlung durch Entmagnetisierung unter die Erstarrungstemperatur auf eine Temperatur, die in Fig. 3 durch die gestrichelte Linie angedeutet ist. Bei diesen Vorgang werden eine Keimbildung verursacht und das Wachstum vorhandener Kristalle beschleunigt. Durch nachfolgendes Strömen der entspannten Restschmelze wird ein Konzentrationsausgleich bewir]ct. Die schockartige Entmagnetisierung hat auch einen Einfluß auf die Wanderungsgeschwindigkeit von in den Randbereichen vorhandenen Erstarrungs-, Delta- und Gammafronten usw. bis hin zur Restschmelze 12 der Gußprobe 10, was eine Gefügeumwandlung, Umkristallisation und Kornverfeinerungen bewirkt, wodurch die Eigenschaften der Gußprobe 10 positiv beeinflußt werden.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Steuern des Erstarrens eines gegossenen metallischen Werkstoffstückes besteht aus einem um das erstarrende Gußstück 10 angeordneten Elektromagneten 14 (Fig. 4) sowie einer Schalteinrichtung 16 (Fig. 5). In Fig. 4a ist ein Kokillenguß dargestellt, bei dem das Gußstück 10 in einer Kokille 18 zum Erstarren gebracht wird. Der Elektromagnet 14 ist um die das Gußstück 10 umgebende Zylinderwand 20 der Kokille 18 herumgelegt. Eine Kühlung mittels Wasser wird über einen Zufluß 22 und einen Abfluß 24 vorgenommen. Mittels einer Vakuumpumpe (nicht gezeigt) können über eine Öffnung 26 aus der Gußprobe 10 ausgetriebene diamagnetische Gase, wie beispielsweise H2, N2 usw., entfernt werden.
  • In Fig. 4b ist die Anordnung der Elektromagnete 14 um die Gußprobe 10 bei einem Formguß dargestellt. Die Magnete 14 sind so in der Formhülle 28 angeordnet, daß das Magnetfeld optimal im Kernbereich der Gußprobe 10 wirkt, wo eben die Restschmelze 12 vorhanden ist.
  • Gemäß den in Fig. 4c dargestellten Ausführungsbeispiel sind die das Magnetfeld erzeugenden Elektromagnete 14 um den Weg der strangförmigen Gußprobe 10 bei einem Strangguß dargestellt. Dabei sind mehrere Elektromagnete mit ansteigender Windungszahl im Endteil der metallurgischen Länge des Stranggusses hintereinander angeordnet.
  • Die Elektromagnete 14 werden durch Anschlüsse 30 und 32 von einer als gesteuerte Stromquelle dienenden Schalteinrichtung über Anschlüsse 30 und 32 mit gepulstem Gleichstrom beaufschlagt.
  • Das Schaltschema eines Ausführungsbeispiels der Stromquelle 16 der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig. 5 dargestellt. Die Schalteinrichtung oder gesteuerte Stromquelle 16 besteht im wesentlichen aus einerVersorgungsstufe 34, einer sich anschließenden monostabilen Kippstufe 36, die mittels eines Nullgang-Signals aus einem Null-Signalgeber 38 angesteuert wird,und einem sich an die monostabile Kippstufe anschließenden astabilen Multivibrator 40, der Nadelimpulsgeber 42 für die Thyristoren Th1 und Th2 einer sich anschließenden Thyristorstufe 44 aufweist.
  • Die Versorgungsstufe 34 enthält im wesentlichen einen Transformator Tr.; der Stram wird durch einen Gleichrichter 46 in Brückenschaltung und durch einen Kondensator C1 geglättet. Die maximale Stromstärke wird dabei durch den Transformator Tr festgelegt. In der Versorgungsstufe ist noch ein Relaisumschalter Rl1 vorgesehen, der bei Netzstromausfall in Kurzschlußstellung für den Kondensator C1 geht. Der RelaisumschalterR11 ist aus Sicherheitsgründen vorgesehen.
  • Die monostabile Kippstufe 36 reguliert den Strom vom Transformator Tr durch Anschnittsteuerung. Sie empfängt hierzu ein Nullgang-Signal aus dem Nullsignalgeber 38, der im wesentlichen aus einem handelsüblichen, unter der Bezeichnung SN 7400 erhältlichen integrierten Schaltkreis besteht. Die monostabile Kippstufe 36 verarbeitet je nach Einstellung von Potentiometern R1 für den Nullstrom und R3 für den Ruhestrom in der Pausenzeit und den jeweiligen Zuständen von Optokopplern OK1 und OK2 den Zündwinkel für einen in der Versorgungsstufe 34 angeordneten Thyristor Tk, dem in der Kippstufe 36 ein weiterer Nadelimpulsgeber 42 zugeordnet ist.
  • Der astabile Multivibrator 40 liefert Zündstromimpulse zum Ein- und Ausschalten der Thyristoren Th1 und Th2 nach den vorbestimmten Schaltzeiten t1 und t2, wobei die Zeit t1 die Anstiegszeit des Magnetfeldes H vom Ausgangsfeld Hg zum Endfeld H. ist, während die Zeit t2 die Pausenzeit ist, bei der das Magnetfeld H minimal ist. Die Zeiten t1 und t2 werden durch Potentiometer R4 und R5 sowie Kondensatoren C3 und C4 geregelt. Über den Nadelimpulsgeber 42 für die Thyristoren Th1 und Th2 wird bei festgelegter Kapazitanz des jeweiligen Kondensators C5 die Zündimpulsdauer der Thyristoren Th1 und Th2 je nach Typ und Belastungsart derselben mit Hilfe eines jeweiligen Trimmers RT festgelegt Die Impulse selbst werden dabei als Antwort auf eine in einen als monostabile Kippstufe arbeitenden integrierten Schaltkreis eingehende Schaltflanke ausgegeben, wie er beispielsweise unter der Bezeichnung SN 74 1 21 erhältlich ist.
  • Als wesentliches Element weist der astabile Multivibrator 40 einen Feldeffekt-Transistor auf Metalloxid-Halbleiterbasis des n-Verarmungstyps T (D4OSFET) auf, der während der Anstiegszeit t1 durch den sich aufladenden Kondensator C4 gesteuert wird, wobei der Feldeffekt-Transistor T je nach Spannungsabfall zwischen den Kondensatorplatten mehr oder weniger Leitfähigkeit aufweist, wodurch sich wiederum die Leitfähigkeit des Optokopplers OK1 ändert, während zur Zeit t1 der Optokoppler OK2 undurchlässig bleibt, dagegen während der Zeit t2 durchlässig wird, wobei der Optokoppler OK1 durch einen Optokoppler OK3 gesperrt wird. Die Steuerung dieses Schaltvorgangs erfolgt über das Potentiometer R3.
  • Von den Thyristoren ist der Thyristor Th1 der Hauptthyristor und Th2 der Löschthyristor Ein Relaisschalter P12 schließt während der Pausenzeit t2 etwaige Stromschwankungen kurz. Die dosierte Gleichstrommenge von der Versorgungsstufe 34 wird über die Anschlüsse 30 und 32 im Elektromagneten 14 in der qewünschten Form durch die Schaltvorgänge der Schalteinrichtung 16 zugeliefert.
  • Bei der dargestellten Ausführungsform wurde von einer Schaltung in Transistor-Transistor-Logik (TTL) ausgegangen, während bei längeren Periodendauern die Verwendung von Feldeffekttransistor-Bausteinen sein kann.
  • Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungen wesentlich sein.

Claims (15)

  1. ANSPRÜCHE 1. Verfahren zum Steuern des Erstarrens eines gegossenen metallischen Werkstoffstückes oder dergl., dadurch gekennzeichnet, daß der-nicht erstarrte metallische Werkstoff, in-sbesondere die Restschmelze einer Gußprobe, min.desten-s einmal bei nicht steigender Temperatur mittels eines ansteigenden Magnetfeldes aufmagnetisiert und anschließend abrupt ohne Zufuhr äußerer Wärme entmagnetisiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere-Male bei nicht steigender Temperatur magnetisiert und anschließend abrupt entmagnetisiert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei im festen Zustand ferromagnetische Stoffe Maximalfeldstärken von mehr als 1.000 Oersted angelegt werden.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch- gekennzeichnet, daß das Magnetisierungsfeld in dem-- -zum -trstarren zu bringenden Werkstoff umgebenden Spulen durch einen ansteigenden Spulenstrom erzeugt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Spulenstrom ein langsam ansteigender Gleichstrom verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Spulenstrom bei Erreichen eines vorbestimmten Maximalwertes momentan auf Null reduziert wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6 und Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetisierungsstrom erst nach Ablauf einer vorbestimmten Pause wieder langsam erhöht wird.
  8. 8. Verfahren zum Verbessern der Innenstruktur eines Werkstückes, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück mindestens einmal bei nicht steigender Temperatur mittels eines ansteigenden Magnetfeldes aufmagnetisiert und anschließend abrupt ohne Zufuhr äußerer Wärme entmagnetisiert wird.
  9. 9. Vorrichtung zum Steuern des Erstarrens eines gegossenen metallischen Werkstoffstückes oder dergl., wie einer Gußprobe, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ur. die Gußprobe (10) des Werkstoffstückes Elektromagnete (14) angeordnet sind, die mit einer gepulsten, langsam ansteigenden, momentan abfallenden Gleichstrom liefernden Stromquelle (16) verbunden sind.
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle (-16) Thyristoren (Th1, Th2) zum Steuern des Stromes aufweist.
  11. 11. Vorrichtun-g nach Anspruch 9 oder 10,gekennzeichnet durch Relaisschalter (Rl2) zum Ausgleich etwaiger Stromschwankungen während der Stromflußpausen mittels Kurzschließens.
  12. 12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein astabiler Multivibrator (40) zum Zünden des An- und Ausschaltens der Thyristoren (Th1, Th2) bei vorgegebenen Zeiten vorgesehen ist.
  13. 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung der fließenden Stromstärke während der Anstiegeszeit (t1) des Magnetfeldes (A) ein über einen sich aufladenden Kondensator (C4) gesteuerter Feldeffekt-Transistor (T) vorgesehen ist.
  14. 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine monostabile Kippstufe (36) zur Regulierung des vom Transfo-rmators (Tr) gelieferten Stromes durch Anschnittsteuerung vorgesehen ist.
  15. 15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippstufe (36) und der Multivibrator (40) durch OptokopDler (OK1, OK2, OK3) gekoppelt sind, so daß die Stromdosierung zu festgelegten Zeiten erfolgt.
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