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Verfahren zum Reinigen von Gummi- und Gummiersatzstoffen und
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geeignetes Reinigungsmittel Die Erfindung betrifft das Reinigen von
Gummi und Gummiersatzstoffen, insbesondere das Reinigen von Walzen und Drucktüchern
an Offsetdruck- und Vervielfältigungsmaschinen, aber auch das Reinigen der übrigen
Maschinenteile von Druckfarbe und anderen öl- und fetthaltigen Substanzen und Unsauberkeiten.
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Bei Offsetdruck- und Vervielfältigungsmaschinen wird von einem Farbwerk
über Walzen aus Gummi, Gummiersatzstoffen und/oder Metall Druckfarbe, sowie von
einem Feuchtwerk ein geeignetes
Feuchtmittel - gegebenenfalls über
die Farbwalzen - auf eine Druckplatte übertragen, auf der die Farbe an den Bildstellen
ein Druckbild erzeugt, das auf ein Drucktuch aus Gummi oder Gumiersatztoffen abgewälzt
wird, von dem es auf den zu bedruckenden Bogen übertragen wird.
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Wird nach Beendigung des Druckvorganges von einer Druckplatte mit
einem anderen Druckbild oder bei Lageveränderung des Druckbildes auf dem Drucktuch
zur lageveränderten Wiedergabe des Druckes auf dem zu bedruckenden Bogen das Druckbild
auf dem Drucktuch verändert, ist es erforderlich, das Drucktuch vor Aufbringen des
neuen Druckbildes zu reinigen, das heißt, das bisherige Druckbild zu entfemen. Diese
Reinigung des Drucktuches kann sowohl von Hand mit Hilfe von Tüchern oder Schwaden
als auch durch entsprechende Wasch- oder Reinigungseinrichtungen erfolgen, wobei
in allen Fällen ein flüssiges Reinigungsmittel verwendet wird.
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Die automatische Reinigung des Gummituches nach Beendigung einer Druckarbeit
erfolgt z.B. in der Form, daß eine Reinigungswalze oder ein Reinigungsdocht, wie
sie in verschiedenen Ausführungsformen bekannt sind, die mit Reinigungsflüssigkeit
getränkt sind, an den Offset- oder Gummi tuchzylinder angeschaltet werden. Beim
einlaufen des Offset- oder Gummituchzylinders wird das auf dem Gummituch befindliche
Druckbild durch die Reinigungswalze oder den Reinigungsdocht vorn Gummituch entfernt.
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Näch einer vorbestinrrten Zahl von Zylinderundrehungen wird die Reinigungseinrichtung
vcan Offset- oder Gummituchzylinder abgeschaltet.
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Einige der bekannten Einrichtungen verfügen zusätzlich über eine Einrichtung
zum Trockenwischen des Gurmituches.
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Bei Überwechseln auf eine andere Farbe oder bei längerem Stillstand
der Maschine ist es erforderlich, nicht nur das Drucktuch, sondern auch die verschiedenen
Walzen und gegebenenfalls andere Maschinenteils zu reinigen.
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Eine Vorreinigung kann in diesem Fall durch Abstellen der Farbzufuhr
und Ablaufen der Farbe auf Reinigungsfolien und/oder Makulaturbogen erfolgen.
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Eine Nachreinigung mit einem geeigneten Reinigungsmittel empfiehlt
sich besonders beim Wchsel auf eine andere Farbe, um Farbveränderungen durch Reste
der bisher verwendeten Farbe auszuschließen.
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Insbesondere mit Rücksicht auf die Reinigung des Drucktuches bei Lageveränderung
des Druckbildes auf dem Drucktuch oder Verwendung einer Druckplatte mit einem anderen
Druckbild sollte, um ein schnelles Überwechseln zur nächste Druckarbeit zu ermöglichen,
das Reinigungsmittel das Drucktuch schnell und gründlich reinigen, sich schnell
verflüchtigen und keine Rückstände auf dem Drucktuch hinterlassen. Das Reinigungsmittel
sollte außerdem die verschiedenen Materialien, aus denen Drucktücher und Walzen
an Offsetdruck- und Vervielfältigungsmaschinen bestehen, nicht angreifen und darüberhinaus
die aus Metall und/oder Kunststoff bestehenden Maschinenteile ebenfalls einwandfrei
reinigen.
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Besonders bei Verwendung von automatisch arbeitenden Wasch- und Reinigungseinrichtungen,
die allgemein auf Verwendung einer nur geringen Menge von Reinigungsflüssigkeit
eingestellt sind und nur mit kurzfristiger Einwirkung arbeiten, muß eine einwandfreie
Reinigung ohne sich nicht schnell genug verflüchtende Rückstände gewährleistet sein.
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Die bisher verwendeten Reinigungsmittel versuchen die Borderung einer
schnellen und gründlichen Reinigung, auch bei Verwendung von automatischen Wasch-
und Reinigungseinrichtungen , zu erfüllen; sie verflüchtigen sich schnell und vollständig,
so daß keine Rückstände auf dem zu reinigenden Material hinterlassen
werden.
Diese Reinigungsmittel haben neben anderen jedoch den Nachteil, daß ihr Flammpunkt
sehr niedrig ist und sie in bestehende Gefährenklassen eingeordnet werden müssen.
Bei diesem niedrigen Flammpunkt besteht die Gefahr, daß sich Dampfe bilden, die
bei entsprechender Konzentration durch Hitze- bzw. Funkeneinwirkung zu Verpuffung
führen oder im ungünstigsten Fall einen Brand auslösen können.
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Andere Reinigungsmittel deren Flammpunkt so hoch ist, daß Verpuffungs-
oder Explosionsgefahr ausgeschlossen werden kann, haben nicht die erforderliche
Schnellreinigungskraft und sind schwerflüchtig, d.h. sie hinterlassen auf den zu
reinigenden Material Rückstände, die sich erst nach einer für die Schnellvervielfältigung
im Offsetdruck nicht mehr zumutbaren Zeitspanne auflösen. Das hat den Nachteil,
daß sich längere Stillstandzeiten ergeben oder die ersten Drucke der nachfolgenden
Druckarbeit wegen mangelnder Qualität nicht verwendbar sind.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum Reinigen
von Gummi- und Gummiersatzstoffen, mit welchem z.B.
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die verschiedenen für Walzen und Drucktücher an Offsetdruck-und Vervielfältigungsmaschinen
verwendeten Materialien, insbesondere Gummi- und Gummiersatzstoff-, gleichzeitig
aber auch Metall- und Kunststoffteile, schnell auch von geringen Mengen an Farbe
und ähnlichen öl- und fetthaltigen Stoffen und anderen Unsauberkeiten gereinigt
werden können, ohne daß Rückstände auf dem zu reinigenden Substrat zurückbleiben,
selbst bei kurzzeitigem
Reinigungsvorgang, andererseits aber jede
Verpuffungs-bzw. Explosionsgefahr ausgeschlossen ist. Dieses Verfahren ist darüberhinaus
für das am Reinigungsvorgang beteiligte Personal nicht gesundheitsgefährdend durchführbar,
insbesondere führt es nicht zur Bildung gesundheitsschädlicher Dämpfe.
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Ferner wird ein für das erfindungsgemäße Verfahren geeignetes Reinigungsmittel
vorgeschlagen, das Gummi- und Gummiersatzstoffe ebenso wie Metall- und Kunststoffteile
von Farbe und öl- und fetthaltigen Substanzen sowie anderen Unsauberkeiten schnell
und vollständig reinigt, keine Rückstände auf dem zu reinigenden Material hinterläßt
und dessen Anwendung Verpuffungs- und Explosionsgefahren beim Reinigen ausschließt.
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Das Verfahren zum Reinigen von Gummi- und Gummiersatzstoffen unter
Verwendung eines flüssigen Reinigungsmittels auf Eohlenwasserstoffbasis ist dadurch
gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen mit mindestens 5 Vol.-%
eines oder mehrerer Halogenkohlenwasserstoffe, die durch mindestens ein Fluoratom
substituiert sind, eingesetzt wird.
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Das flüssige Reinigungsmittel für Gummi und Gummiersatzstoffe aus
einem Gemisch aus Kohlenwasserstoffen ist gekennzeichnet durch einen Anteil von
mindestens 5 Vol.-% eines oder mehrerer Halogenkohlenwasserstoffe, die durch mindestens
ein Fluoratom substituiert sind.
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Durch den Einsatz des zweikomponentigen Reinigergemisches, in dem
neben FLohlenTasserctoffen fluorierte Halogenkohlenwasserstoffe enthalten sind,
wird eine schnelle, gründliche und vollständige Reinigung von verschmutzten Teilen
aus Gummi- und Gummiersatzstoffen, aber auch von verschmutzten Metall- und Kunststoffteilen
erreicht. Das Verfahren hat sich insbesondere bei der Reinigung von Walzen und Drucktüchern
an Offsetdruck-und Vervielfältigungsmaschinen sowie anderen Maschinenteilen von
Druckfarbe und anderen fett- und ölhaltigen Substanzen und Unsauberkeiten außerordentlich
bewährt, da auch kleine Mengen und Reste von Druckfarben, die die Qualität des nachfolgenden
Druckes beeinträchtigen könnten, schnell und vollständig beseitigt werden. Selbst
bei kurzzeitiger Mitteleinwirkung, wie bei Druckmaschinen mit automatischer Waschanlage
wird bei niedrigem Mittelverbrauch diese gründliche Schnellreinigung erzielt.
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Bei dem Verfahren zur Reinigung bleiben keine Rückstände, Feuchtigkeitsfilme
oder Ölfilme auf dem gereinigten Substrat zurück, da das Reinigungsgemisch aufgrund
seiner hohen Reinigungskraft, insbesondere für die Schmutzmaterialien auf dem Druckereisektor,
alle Unsauberkeiten beseitigt und durch die günstigen Flüchtigkeitseigenschaften
nach kürzester Zeit saubere trockene Teile hinterläßt.
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Der Flammpunkt des zweikomponentigen Reinigungsgemisches ist hinreichend
erhöht, so daß Verpuffungs- und Explosionsgefahren beim Reinigen ausgeschaltet werden
können.
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Das Reinigungsverfahren wird hinsichtlich des Ablaufs in üblicher
Weise durchgeführt. Die Komponenten des Reinigergemisches können bereits miteinander
kombiniert oder getrennt zur Waschstelle geführt werden. Nach dem Reinigungsgang
wird das die Schmutzteile gelöst oder suspendiert enthaltende Mittel in üblicher
Weise abgezogen und regeneriert. Durch die hohe Reinigungskraft des Gemisches gewährleistet
das Verfahren sparsamen Verbrauch und dementsprechende verminderte Kosten zur Regenerierung
und Wiederverwendung des Mittels. Da das Verfahren der Erfindung schnell und durch
kurzzeitige Einwirkung reinigt, sind Reinigerverluste durch Verdunstung trotz der
niedrigen Verdunstungszahl des Gemisches auf ein Minimum beschränkt und infolgedessen
Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung und -verunreinigung günstig zu gestalten.
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Beim erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren werden mindestens zwei
Komponenten eines Gemisches eingesetzt, von denen die erste Komponente (I) ein oder
mehrere Kohlenwasserstoffe sind.
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Als Kohlenwasserstoff kann ein aliphatischer oder alicyclischer Kohlenwasserstoff
eingesetzt werden; vorzugsweise wird ein Kohlenwasserstoff mit etwa 6 - 9 C-Atomen
der Formel CnH2n+m, in der n einen Mittelwert von etwa 6 bis 9 und m einen Mittelwert
von 0 bis 2 hat, verwendet. Beispiele für bevorzugte Kohlenwasserstoffe sind die
Normalparaffine und Isoparaffine mit 6 bis 9 Kohlenstoffatomen, wie Hexane, Heptane,
Octane und Nonane sowie Gemische derselben, und die Cycloparaffine, wie Cyclohexan,
Cycloheptan, Cyclooctan und Cyclononan
sowie Gemische derselben.
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Die Wahl des speziellen Kohlenwasserstoffs bzw. Kohlenwasserstoffgemisches,
das zweckmäßigerweise angewendet wird, hängt im einzelnen von dem zu reinigenden
Substrat, seinem Verschmutzungsgrad und der Natur der zu beseitigenden Verunreinigung
und weiteren Faktoren ab, die durch den speziellen Reinigungszweck bestimmt werden.
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Der Aromatengehalt des Kohlenwasserstoffgemisches sollte 5 Gew.--
nicht überschreiten. Vorzugsweise enthält die Komponente (I) aromatische Kohlenwasserstoffe
::n einer Menge von höchstens 3,9 Gew.-%.
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Der Siedebereich der Kohlenwasserstoffe wird durch ihre Zusammensetzung
bestimmt. Zweckmäßigerweise wird ein Gemisch mit einem Siedebereich zwischen 100
und 12500 angewendet.
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Die zweite Reinigerkomponente (II) ist ein Halogenkohlenwasserstoff,
der durch mindestens 1 Fluoratom substituiert ist und in einer Menge von mindestens
5 Vol.-% eingesetzt wird. Der Halogenkohlenwasserstoff kann perfluoriert oder teilfluoriert
sein und neben Fluor andere Halogenreste enthalten. Der fluorierte Kohlenwasserstoff
ist ein kurzkettiger aliphatischer Halogenkohlenwüsserstoff, der vorzugsweise 2
bis 4 Kohlenstoffatome aufweist. Fluorchlorkohlenwasserstoffe insbesondere die der
Athanreihe, lassen sich vorteilhaft in Verbindung mit
C6 -C9 Kohlenwasserstoffgemischen
im erfindungsgemäßen Verfahren verwenden.
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Eine bevorzugte Reinigungakomponente II ist 1,1,2-Trichlor--1,2,2-trifluoräthan,
das in Verbindung mit einem Sohlenwasserstoffgemisch ein Reinigungsgemisch liefert,
das über ausgezeichnete Schnellreinigungseigenschaften verfügt. Durch entsprechend
dosierte Zugabe dieses fluorierten Kohlenwasserstoffs wird der Flaininpunkt des
Reinigungsgemisches optimal erhöht, so daß sich ein bequem zu handhabendes Reinigungsmittel
ergibt, das nicht mehr brennbar ist und den strengen Anforderungen an brennbare
Flüssigkeiten genügt. Aufgrund der herausragenden Intensiv- und Schnellreinigungseigenschaften
wird daher ein Reinigungsgemisch mit 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluoräthan besonders
bevorzugt.
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Die im Reinigungsmittel verwendete Menge des fluorierten Kohlenwasserstoffs
(II) hängt wiederum von den speziellen Reinigungszwecken und Bedingungen der Reinigung
ab. Für bestimmte Zwecke reichen Gehalte von nur 5 Vol.-% aus, zweckmäßiger werden
jedoch Mengenanteile von mindestens 10 Vol.-% angewendet, wobei ein Bereich von
20 bis 40 Vol.-% bevorzugt'wird. Mengenanteile über 50 Vol.-% haben keinen zusätzlichen
Vorteil gebracht und sind aus wirtschaftlichen Überlegungen nicht zweckmäßig.
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Zur Reinigung in automatischen Reinigungsanlagen von Druckmaschinen
haben
sich z.B. Reiniger der folgenden Zusammensetzung voll bewährt: A B C6-C9 -Kohlenwasserstoff--Gemisch
70 Vol.-% 75 Vol.-% 1,1,2-Trichlor-1,2,2-tri--fluoräthan 30 Vol. -% 25 Vol. -Reinigungsmittel
dieser Zusammensetzung bzw. einer innerhalb oder in Nähe des durch A und B definierten
Bereichs liegenden Zusammensetzung gilt daher der Vorzug.
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Neben den Komponenten I und II können im Reinigungsgemisch kleinere
Mengen zusätzlicher Bestandteile enthalten sein, wie z.B. höhersiedende Kohlenwasserstoffe,
Geruchsstoffe, Färbemittel und dergl., solange sie den angestrebten Reinigungszweck
nicht beeinträchtigen.
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Obwohl die Erfindung insbesondere anhand der Reinigung von Druckeinrichtungen
beschrieben wird, ist ihre Anwendbarkeit nicht auf diesen Sektor beschränkt, sondern
sie umfaßt im weitesten Sinne die Reinigung der verschiedensten Substrate aus Gummi
und Gummiersatzstoffen wie z. B. Stempel, Typen und dergl.
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Im folgenden wird das Verfahren der Erfindung anhand einiger
Beispiele
erläutert. Zum Vergleich sind herkömmliche Reiniger herangezogen worden.
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Beispiel 1 Zur Reinigung der Gummiteile und anderen verschmutzten
Teile einer druckenden Kleinoffsetmaschine mit automatischer Waschanlage wurde ein
Reiniger als 75 Vol.-%o eines Kohlenwasserstoffgemisches mit einem Siedebereich
von 100/125 und 25 Vol.-% 1,1,2-Urichlor-1,2,2-trifluoräthan verwendet. Das Kohlenwasserstoffgemisch
war ein Spezialbenzin mit folgenden Kenndaten:
Dichte bei 1500
0,720 - 0,730 Flammpunkt -5°C Verdunstungszahl 5 Zündtemperatur 2500C Gaschromatische
Analyse: Aromaten: Benzol --- Gew.-% Äthylbenzol 0,4 " Toluol 1,9 p-Xylol 0,2 m-Xylol
1,2 o-Xylol 0,2 Summe 3,9 " Normalparaffine: C6 0,8 Gew.% C7 11,5 C8 9,1 C9 0,2
Summe 21,6 "
Isoparaffine: C6 0,6 Gew.% C7 16,2 08 28,7 C9 1,7
Summe 47,2 Cyclo (naphthene)-Paraffine: C6 1,2 Gew.% c7 14,0 C8 11,1 " C9 1,0 "
Summe 27,3 Gesamt: Aromaten 3,9 Gew.% Normalparaffine 21,6 Isoparaffine 47,2 Cycloparaffine
27,3 100,0 Gew.%
Bei 10 Zylinderumdrehungen für den Waschvorgang
wurde das Gummituch bei allen untersuchten Maschinengeschwindigkeiten vollständig
gereinigt, so daß keine Rückstände mehr zurückblieben. Das gereinigte Tuch wies
keine Feuchtigkeits- oder Ölfilme auf. Es wurde gefunden, daß die Maschinengeschwindigkeit
aufgrund der Intensiv- und Schnellreinigungskraft des verwendeten Reinigungsgemisches
keinen Einfluß auf die Reinigung des Gummituches hat. Sie beeinflußt auch nicht
die Druck-und Hilfsmaterialien (Papier, Farbe, Fluid, Fixierung).
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Beispiel 2 Zusammensetzung des Reinigers: 70 Vol.% Kohlenwasserstoffgemisch
(Siedebereich 100/125) 30 Vol.% 1.1.2-Trichlor-1.2.2-trifluoräthan Verdunstungszahl
(VD): 2,8 Gedruckt wurde auf einer Kleinoffsetdruckmaschine mit automatischer Waschanlage.
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Untersucht wurde auch hier der Einfluß der Maschinen-Laufgeschwindigkeit
(Umdrehungen/Stunde) auf den Gummituch-Reinigungsvorgang bei konstanter für den
Waschvorgang zur Verfügung gestellter Umdrehungszahl.
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Bei konstant 10 Zylinderumdrehungen für den Reinigungsvorgang wurden
folgende Maschinen-Geschwindigkeiten verwendet-t
3500 U/h, 4000
U/h, 5000 U/h, 6000 U/h, 7000 U/h, 8000 U/h, 9000 U/h.
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Es zeigte sich, daß bei allen Maschinengeschwindigkeiten im Bereich
von 3500 U/h bis 9000 U/h das Gummituch gleichmäßig sauber gereinigt wurde und keine
Verschmutzungsrückstände (Restteile des Druckbildes) auf dem Gummituch verblieben,
Wenn Verschmutzungsrückstände auf dem Gummituch verbleiben, macht sich dies beim
nachfolgenden Druck durch Doppeldruck (Neues Druckbild und Reste des vorhergehenden
Druckbildes) auf dem Druckbogen bemerkbar, oder bei Papierdurchlauf ohne Zuschaltung
des Farbwerkes ist auf dem Papier ein Druckbild erkennbar.
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Untersucht wurde des weiteren der Einfluß der Anzahl der für den Reinigungsvorgang
vorgesehenen Zylinderumdrehungen auf den Reinigungsvorgang bei konstanter Maschinengeschwindigkeit.
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Die Maschinengeschwindigkeit betrug konstant 8000 U/h.
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Die Anzahl der für den Waschvorgang vorgesehenen Zylinderumdrehungen
wurde auf 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14 festgelegt.
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Bei diesen Untersuchungen konnte festgestellt werden, daß bei 2 bis
8 Zylinderumdrehungen pro Reinigungsvorgang zwar noch Farbrückstände auf dem Gummituch
vorhanden waren, aber ab 10 Umdrehungen waren keine Rückstände mehr auf dem Gummituch
vorhanden, wie die Druckabzüge zeigten.
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Es wurde festgestellt, daß auch bei anderen konstanten Maschinengeschwindigkeiten
mindestens bereits mit 10 Zylinderumdrehungen für den tVaschvorgang eine einwandfreie
Reinigung erzielt wird Vergleichsbeispiele A) Zum Vergleich wurde anstelle der erfindungsgemäßen
Reinigungsmittel der Beispiele 1 und 2 ein Reiniger auf Kohlenwasserstoffbasis verwendet,
der sich aus 85 Vol.-% Testbenzin (Siedebereich 130/180) und 15 Vol.-% Dichlormethan
CH2Cl2 zusammensetzte. Das Gemiscli wurde bei einer Kleinoffsetdruckmaschine mit
automatischer Waschanlage wie in den Beispielen 1 und 2 auf seine Reinigungseigenschaften
getestet.
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Es zeigte sich, daß nach dem Reinigen auf dem Gummituch jedoch ein
gewisser Verschmutzungsgrad vorhanden bleibt, da sich bei der Reinigung auf dem
Gummituch ein Feuchtigkeitsfilm bildet und dieser erst nach einer längeren Zeit
wegschlägt bzw. verdunstet. Dies ist ein Nachteil für den laufenden Neudruck, da
die ersten Drucke des Neudrucks unsauber sind. Auf dem Gummituch verbleibt somit
ständig nach der Reinigung ein Feuchtigkeitsfilm. Bei einem normalen Arbeitsablauf
müßte dieser Film mit einem trockenen Tuch beseitigt werden. Für einen automatischen
Arbeitsablauf ist ein Reiniger dieser Art völlig ungeeignet.
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Ausschlaggebend ist wie bei allen Reinigern die Verdunstungszeit,
die als physikalische Größe, als Verdunstungszahl (VD), wiedergegeben wird und bei
diesem Vergleichsbeispiel VD = 2,2 beträgt.
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B) In diesem Vergleichsbeispiel wurde ein Reiniger aus 100 Vollo 1.1.1
Trichloräthan mit einer Verdunstungszahl (VD) = 2,6 verwendet und bei Kleinoffsetdruckmaschinen
mit automatischer Waschanlage eingesetzt.
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Beim Reinigungsprozeß des Gummituches wies der Reiniger gute Reinigungseigenschaften
auf.
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Der Nachteil dieses Reinigers ist jedoch, daß er das synthetische
Gummi und Naturgummi anlöst oder ganz löst.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß dieser Stoff sehr geruchsintensiv
und gesundheitsgefährdend ist, also ein zu hohes Maß an technischen Sicherheitsmaßnahmen
erfordert.
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Aufgrund seiner Aggresivität gegenüber dem Gummituch ist dieser Reiniger
ungeeignet.
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C) Ein weiterer Vergleichsreiniger enthielt 100 Vol % eines aliphatischen
Kohlenwasserstoffgemischs (Siedebereich 100/ 125) mit einer Verdunstungszahl (VD)
= 5
Das Stoffgemisch weist zwar annehmbare Reinigungseigencchaft-n
u.
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Es hat jedoch den Nachteil, daß es sehr leicht entzündlich ist unc
schon bei niedrigen Temperaturen die Dampf-Luft--Gemische - vor allem bei elektrostatischen
Aufladungen der Maschinenteile - zu Explosionsbränden führen kann. Dieses Stoffgemisch
ist also trotz seiner Reinigungseigenschaften wegen seiner großen Gefährlichkeit
nicht verwendbar.
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Pjei rotierenden Maschinenteilen treten elektrostatische Aufladungen
stets auf, so daß bei einer Reinigung mit diesem Vergleichsreiniger zusätzliche
Maßnahmen gegen diese elektrostatische Lufladung ergriffen werden müssen.
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Gegenüber den zu Vergleichs zwecken herangezogenen Reinigungsmitteln
vereinigt das im erfindungsgemä3en Verfahren verwendete Reinigungsgemisch in sich
die Eigenschaften eines hohen Flammpunktes und einer herabgesetzten VerdunEtungszahl,
so daß es je nach den Anforderungen als schwer brennbares bzw. nicht entzündliches
Reinigungsmittel ausgestaltet werden kann. Darüberhinaus kennzeichnen den erfindungsgemäß
anwendbaren Reiniger eine günstige Kombination von schnell und Intensivreinigungskraft.
Die Reinigungswirkung erstreckt sich dabei nicht nur auf Teile aus Gummi und Gummiersatzstoffen,
sondern auch auf Substrate aus Metall und Kunststoffen,
so daß
sich das Reinigungsgemisch ausgezeichnet für maschinelle Reinigungsgänge der eingangs
genannten Art einsetzen läßt.