DE2809709B2 - Verfahren zur Herstellung eines mindestens eine Keramikschicht aufweisenden Schutzüberzugs für thermisch hochbelastete Bauteile, insbesondere Waffenkomponenten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines mindestens eine Keramikschicht aufweisenden Schutzüberzugs für thermisch hochbelastete Bauteile, insbesondere WaffenkomponentenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mindestens eine Keramikschicht aufweisenden
Schutzüberzugs mit wärmedämmenden Eigenschaften und einem Haftvermögen an einem Untergrund bei
mechanischer Eigenfestigkeit für thermisch hochbelastete Bauteile, insbesondere Waffenkomponenten, wobei
zur Bildung der Keramikschicht ein thermisches Spritzverfahren angewandt wird.
Es ist u.a. aus »Werkstoffe und Korrosion«, 1960,
Heft 10, Seite 611, bekannt, einschichtige keramische Schutzüberzüge in Rede stehender Zweckbestimmung
mit Hilfe eines thermischen Spritzverfahrens unmittelbar auf die zu schützende Bauteiloberfläche aufzubringen.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln, das auf einfache und billige Weise die
Herstellung von mindestens eine Keramikschicht aufweisenden Schutzfiberzügen gewährleistet, die bezüglich
Wärmedämmung, Haftvermögen am Unter· grund und mechanischer Eigenfestigkeit dem vorbeschriebenen
bekannten Schutzüberzug überlegen und im Vergleich zu letzteren bedarfsweise auch merklich
leichter nachbearbeitbar sind.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß auf einem auflösbaren Formteil zeitlich nacheinander
zunächst eine Metallschicht und/oder die Keramikschicht,
sodann eine oder mehrere Cermet-Schichten mit kontinuierlich oder schichtweise abnehmendem
Keramikanteil und schließlich noch eine weitere Schicht aus Metall thermisch aufgespritzt und der so erhaltene
Schutzüberzug mit der letztgenannten Metallschicht, vorzugsweise vor Beseitigung des Formteils, durch
Schrumpfen in feste Verbindung mit der zu schützenden
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den UnteransprOchen beschrieben.
Die vorbeschriebenen Maßnahmen sind auf einfache Art upd Weise durchzuführen, Zürn Resultat haben sie
einen sowohl thermisch als auch mechanisch hoch belastbaren Überzug, der mit dem zu schätzenden
Bauteil einen festhaftenden Verbund' bildet und hervorragende wärmedämmende Eigenschaften aufweist
Seine Erklärung findet dieser positive Sachverhalt in dem speziellen mehrschichtigen Aufbau, der den
unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten des zu schätzenden, Bauteils und der beispielsweise
aus Doppeloxiden, sogenannten Spinellen, bestehenden
Keramikschicht des Schutzüberzuges in der Weise Rechnung trägt, daß besagter Unterschied in den
Zwischenschichten einen allmählichen Ausgleich erfährt
Als weiterer Vorteil ist zu nennen, daß sich eine Nachbearbeitung des erfindungsgemäßen Schutzüberzuges als völlig unproblematisch erweist, da hierfür dessen Metallschicht bzw. Metallschichten zur Verfugung stehen. Vorgenommen werden kann solch eine beispielsweise zur Einhaltung vorgegebener Toleranzen erforderliche Nachbearbeitung auf dem Formteil im Anschluß an die Oberzugsherstel'ung oder nach erfolgter Fixierung'des Schutzüberzugs am zu schützenden Bauteil. Letztgenannte Alternative kommt allerdings nur für Oberzugsausführungen in Betracht, bei deren Herstellung auf dem Formteil für den Aufbau der ersten Schicht ebenso wie für den Aufbau der letzten Schicht ein Metall Verwendung findet
Als weiterer Vorteil ist zu nennen, daß sich eine Nachbearbeitung des erfindungsgemäßen Schutzüberzuges als völlig unproblematisch erweist, da hierfür dessen Metallschicht bzw. Metallschichten zur Verfugung stehen. Vorgenommen werden kann solch eine beispielsweise zur Einhaltung vorgegebener Toleranzen erforderliche Nachbearbeitung auf dem Formteil im Anschluß an die Oberzugsherstel'ung oder nach erfolgter Fixierung'des Schutzüberzugs am zu schützenden Bauteil. Letztgenannte Alternative kommt allerdings nur für Oberzugsausführungen in Betracht, bei deren Herstellung auf dem Formteil für den Aufbau der ersten Schicht ebenso wie für den Aufbau der letzten Schicht ein Metall Verwendung findet
Bleibt schließlich noch zu erwähnen, daß sich der Formteil auch als nützlich erweist für den Schrumpfprozeß
zum Verbinden des zu schützenden Bauteils mit dem Schutzüberzug.
Dieser Nutzen besteht zum einen in seiner Stützfunktion, derer ein solcher Schutzüberzug bei allzu großem
Massendefizit gegenüber dem ze schützenden Bauteil bedarf, um durch die auftretenden Schrumpfkräfte
keinen Schaden zu nehmen. Als weiterer Vorteil kommt hinzu, daß durch den Formteil bei sehr dünn
ausgebildeten Schutzüberzügen die zum Einschrumpfen notwendige Temperaturdifferenz zwischen Schutzüberzug
und und zu schützendem Bauteil erreicht werden kann.
In Ausgestaltung der Erfindung werden beim Spritzen der Cermet-Schicht bzw. Cermet-Schichten in
diese durch eine Wärmebehandlung wieder entfembare
so Substanzen, beispielsweise solche organischer Beschaffenheit,
eingelagert Alternativ läßt sich die wärmedämmende Wirkung der Cermet-Schicht bzw. Cermet-Schichten
auch steigern durch Einlagerung bei Betriebstemperatur vom festen in den flüssigen oder vom
flüssigen in den dampfförmigen Aggregatzustand fibergehender Metalle oder dergleichen Stoffe.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematicher Zeichnungen näher erläutert
Es zeigt
eo Fig. I eine Schutzüberzugsanordnung in einem abschnittsweise wiedergegebenen zylindrischen Bauteil,
F i g. 2 einen übergroß wiedergegebenen Ausschnitt des Schutzüberzuges gemäß F i g. 1 und
Fig.3 eine gegenüber Fig.2 abgewandelte Oberes
zugsausführung.
Bei dem in Fig. 1 mit 1 bezeichneten zylindrischen
Bauteil kann es sich beispielsweise um ein Abschußrohr oder ein Geschoßlager für eine automatische Waffe
zum Verschießen hölsenloser Munition handeln, In solch
einem Geschoßlager herrschen während des Betriebs Drücke in der Größenordnung von 3000 bar und
Gastemperaturen im GröBenordnungsberefch von 2600
bis 2800"C Aufgrund dessen würde es ohne einen Schutzüberzug 2 bereits nach wenigen Schußfolgen
soweit aufgeheizt werden, daß eine Selbstentzündung der Munition einträte. Besagter Schutzüberzug 2
vermag den auftretenden hohen thermischen und mechanischen Belastungen standzuhalten. Ihm kommt
die Funktion zu, eine Aufheizung des stählernen Geschoßlagers 1 aus bereits genannten Gründen Ober
Temperaturen in der Größenordnung von 3000C hinaus zu unterbinden.
Hergestellt wurde der in Rede stehende Schutzüberzug
2 — wie ans Fig.2 ersichtlich — auf einem Kern 3
aus Aluminium oder dergleichen chemisch auflösbarem
Material, und zwar durch mittels eines Plasma- oder Flammstrahles zeitlich nacheinander vollzogenes Aufspritzen
einer Keramikschicht 4 aus ZrO2 oder dergleichen Oxiden, zweier Cermet-Schichten 5 und 6
aus NiZZrO2 oder dergleichen Mischweristoffe aus
oxidkeramischen Massen und Metall sowie einer Schicht 7 aus Ni oder dergleichen Metall Bezüglich der
Cermet-Schichten 5 und 6 ist in diesem Zusammenhang noch zu erwähnen, daß die erstere einen niedrigeren
Keramikgehalt aufweist als die letztere.
Beim wie vorbeschrieben gefertigten Schutzüberzug 2, dessen Schichten 4, 5, 6 und 7 in der genannten
Reihenfolge, beispielsweise Stärken im Größenordnungsbereich von 0,7 mm, 0,3 mm, 0,3 mm und 20 um
aufweisen, besteht eine leichte Nachbearbeiningsmög
lichkeit »uf der Seite der Metallschicht 7, Zwischen
letztgenannter SchipJlt 7 und der tu schützenden
Oberfläche des Geschoßlagers t wird auf dem Wege eines Schrumpfprozesses eine feste Verbindung geschaffen.
Während des Schrunipfprozesses verbleibt
dabei der relativ dünne Schutzüberzug 2 aus Zweckmäßigkeitsgründen auf dem Kern 3, der im Anschuß daran
beispielsweise ausgeätzt wird.
Fig.3 gibt bruchstückweise und übergroß einen
abgewandelten Schutzüberzug 12 vorbeschriebener Zweckbestimmung wieder. Dieser Schutzüberzug 12
wurde auf die gleiche Art hergestellt und mit der zu schützenden Oberfläche des Bauteils 1 verbunden wie
der Schutzüberzug 2 gemäß F i g. 1 und 2. Aufbaumäßig ist er jedoch von letzterem unterschieden. Dieser
Unterschied besteht darin, daß duf dem chemisch auflösbaren Kern 3 insgesamt drei Schichten 14,15 und
16 thermisch aufgespritzt würden. Von diesen besteht
die zuerst aufgebaute Schicht 14, ebenso wie die zuletzt aufgebaute Schicht 16 aus Meta*. Der Aufbau der
Zwischenschicht 15 ist wie folgt: Auf der Seite der Metallschicht 14 wird sie ausschließlich aus keramischen
Einzeloxiden oder Doppeloxiden 15a, sogenannten Spinellen, wie Al2O3 · MgO gebildet. Ihr an die
Metallschicht 16 angrenzender Bereich 15c besteht dagegen aus einem hochmetallhaltigem Cermet, wobei
durch entsprechende Materialwahl ein kontinuierlicher Obergang 156 vom erstgenannten Schichtbereich 15a
zum letztgenannten Schichtbereich 15c realisiert wurde.
Claims (3)
1
Patentansprüche;
Patentansprüche;
t. Verfahren zur Herstellung eines mindestens eine Keramikschicht aufweisenden Schutzüberzug
mit wärmedämmenden Eigenschaften und einem Haftvermögen an einem Untergrund bei mechanischer
Eigenfestigkeit für thermisch hochbelastete Bauteile, insbesondere Waffenkomponenten, wobei
ziu* Bildung der Keramikschicht ein thermisches Spritzverfahren angewandt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß auf einem auflösbaren Formteil zeitlich nacheinander zunächst eine Metallschicht
und/oder die Keramikschicht, sodann eine oder mehrere' Cermet-Schichten mit kontinuierlich
oder schichtweise abnehmendem Keramikanteil und schließlich noch eine weitere Schicht aus Metall
thermisch aufgespritzt und der so erhaltene Schutzfiberzug mit der letztgenannten Metallschicht
vorzugsweise vor Beseitigung des Formteils, durch Schrumpfen in feste ^Verbindung mit der zu
schatzenden Bauteilobertläche gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Herstellung der Cermet-Schicht bzw. Cermet-Schichten in diese durch eine Wärmebehandlung
wieder entfernbare Substanzen eingelagert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Herstellung der Cermet-Schicht bzw. Cermet-Schichten in diese bei Betriebstemperatur
schmelzende oder verdampfende Substanzen eingelagert »erden.
Priority Applications (3)
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- 1979-03-05 GB GB7907676A patent/GB2016361B/en not_active Expired
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