DE19625274A1 - Verstärkung von thermisch gespritzten Hochtemperatur-Keramikformteilen mit thermisch gespritzten Metallschichten - Google Patents
Verstärkung von thermisch gespritzten Hochtemperatur-Keramikformteilen mit thermisch gespritzten MetallschichtenInfo
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- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
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- C23C4/02—Pretreatment of the material to be coated, e.g. for coating on selected surface areas
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur mechanischen Verstärkung von keramischen
Formteilen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist bekannt, daß mittels thermischen Spritzens, insbesondere durch Plasmaspritzen, aus z. B.
oxidischen Keramikpulvern rein keramische Körper von beträchtlicher Größe (Rohre bis 6 m
Länge und mehr als 1000 mm Durchmesser) hergestellt werden können (Patentschrift DE 3001
371 C2, veröffentl. am 27.10.83). Diese besitzen ganz charakteristische anisotrope
mechanische und thermomechanische Eigenschaften. Die für thermisch gespritzte Schichten
typische poröse Lamellenstruktur aus fladenförmig deformierten Teilchen resultiert in einem
ausgesprochen niedrigen E-Modul und, im Zusammenhang damit, in einer für Keramiken
ungewöhnlich guten Thermoschockbeständigkeit. Diese wird durch die vergleichsweise hohe
Rißzähigkeit des Materials begünstigt. Allerdings besitzen Plasmakeramiken aufgrund ihrer
lockeren Gefügestruktur (schwache Partikelbindung, Anwesenheit von Spaltporen) eine im
Vergleich zu porenlos gesinterten Keramiken relativ geringe Festigkeit. Die geringe
Gefügehärte hat wiederum den Vorteil, daß plasmakeramische Formteile mit fast
herkömmlichen Mitteln der Metallbearbeitung und auch mittels Laser- und Wasserstrahl
bearbeitet werden können.
Die Herstellung von Plasmakeramiken ist bekannt. Sie erfolgt direkt auf das gewünschte Maß
durch Aufspritzen von keramischem Pulver auf ein Kernwerkzeug und Abtrennen der
entstandenen Schicht von diesem durch Ausschrumpfen (DE 30 01 371 C2). Plasmaspritzen
stellt damit eine effiziente Alternative dar zum herkömmlichen Herstellungsweg technischer
Keramiken mittels Formgebung (Pulver, Schlicker) und Brand.
Plasmakeramische Formkörper finden überall dort Anwendung, wo aufgrund hoher
Temperaturen oder starker Korrosion Stähle nicht mehr geeignet sind und bei denen viele,
auch poröse gesinterte Keramiken aufgrund rascher Temperaturwechsel und scharfer
Temperaturgradienten versagen. Der Anwendungsbereich reicht z. B. von elektrisch und
thermisch isolierenden Schutzrohren für Laboröfen, Industrieöfen und
Induktionserwärmungsanlagen, Rohren für Drehrohröfen, großdimensionierten Flamm- und
Rauchgasführungsrohren in petrochemischen Großanlagen und Reaktoren bis hin zu den
unterschiedlichsten Ausführungen von Ofenrollen, so z. B. für die Glüh- und Beizlinien der
Edelstahl- und NE-Metallindustrie.
Plasmakeramik gehört neben siliziuminfiltriertem Siliziumcarbid, Siliziumnitrid und
Siliziumnitrid/Aluminiumoxid-Systemen (sog. SiAlONe), Bornitrid und Cordierit zu den
thermoschockbeständigsten technischen Keramiken überhaupt und besitzt unter den oxidischen
Strukturkeramiken die höchste Temperaturwechselbeständigkeit. Sie weist eine weitaus
bessere Korrosionsbeständigkeit und Hochtemperaturstabilität auf als nichtoxidische
Materialien.
Hauptnachteil plasmakeramischer Produkte ist deren geringe Festigkeit mit der Folge, daß ihre
Einsatzmöglichkeiten, insbesondere für den Temperaturbereich bis 1300°C, stark eingeengt
sind. Insbesondere einige gesinterte und heißgepreßte Nichtoxid-Strukturkeramiken, wie z. B.
die Siliziumnitride, besitzen eine bemerkenswert hohe Festigkeit, doch ist die Herstellung von
Bauteilen aus solchen Werkstoffen sehr aufwendig und kostspielig, insbesondere bei
Einzelfertigung. Darüberhinaus sind gesinterte und heißgepreßte Bauteile üblicherweise sehr
spröde und reagieren auf kleinste Oberflächenschäden wie Gläser mit einem beträchtlichen
Festigkeitsverlust (geringe "Schadentoleranz"). Sie können außerdem nur bis zu einer
bestimmten Größe gefertigt werden, wogegen sich durch Plasmaspritzen emorme
Abmessungen ohne Probleme realisieren lassen.
Ein Nachteil aller thermoschockbeständigen Keramiken ist die auffällige Empfindlichkeit ihrer
Thermoschockbeständigkeit in Bezug auf die Bauteilgröße, d. h. die
Thermoschockbeständigkeit nimmt mit zunehmender Bauteilgröße und Kompaktheit ab. Dieser
Bauteilgrößeneffekt ist nachweislich umso ausgeprägter, je thermoschockbeständiger ein
Material ist. Dies betrifft Plasmakeramik nachweislich ebenso wie z. B. Borosilikatgläser und
Siliziumnitrid.
Fehlende mechanische Stabilität und Thermoschockempfindlichkeit dickwandiger Bauteile sind
insofern sich verstärkende Nachteile, als üblicherweise versucht wird, die mangelnde
Belastbarkeit plasmakeramischer Produkte durch massivere Ausführung auszugleichen.
Seit den 70er Jahren gab es vereinzelte Versuche, Sinterkeramiken mit Metallagen zu
verstärken. Dies geschah im wesentlich durch geeignetes Zusammenfügen der
herstellungsfertigen Keramik- und Metallschichten. Die Versuche, auf diese Weise geeignete
Hochtemperaturverbunde herzustellen, scheiterten an der niedrigen Einsatztemperatur des
Fügemediums und der unterschiedlichen Wärmedehnung der Materialpartner, die entweder
zum Bruch an der Fügestelle oder, bei sehr fester Fügung, zum Bruch der Keramiklagen führte.
Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben beschriebenen Nachteile zu vermeiden.
Sie wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 beschrieben. Zweckmäßige Ausführungsformen
werden durch die Merkmale der Unteransprüche definiert. Danach lassen sich thermisch
gespritzte Formteile mit ebenfalls thermisch gespritzten temperatur- und korrosionsbeständigen
metallischen Werkstoffen verstärken, beispielsweise Stahllagen. Solche Multilagenstrukturen
aus beispielsweise plasmagespritzter Keramik ("Plasmakeramik", Handelsname plascera®) und
hochlegierten Stählen lassen sich in einem kontinuierlichen Produktionsablauf herstellen. Dieser
beinhaltet ein im Wechsel durchgeführtes Aufspritzen einer relativ dicken (< 1 mm) Schicht aus
Keramik und das Aufspritzen (z. B. Drahtflammspritzen) einer 0,1-15 mm dicken
Zwischenlage aus Metall.
Aufgespritzt wird auf ein wiederverwendbares Kernwerkzeug in einem kontinuierlichen
Produktionsablauf. Nach vollendeter Auftragung wird das Kernwerkzeug, wie bei der
Plasmakeramikherstellung üblich, kalt ausgeschrumpft. Die Beschichtung resultiert dann als
freitragendes Bauteil. Solche Multilagenverbunde überstehen Temperatureinsätze bis zur
Anwendungstemperaturgrenze des Metallwerkstoffes (z. B. 1200°C für NiCr 8020; 1350°C für
CrAl 25 5 So) schadlos, und das trotz der erheblichen Unterschiede in der Wärmedehnung von
Keramik und Metallage.
Auf oben beschriebene Weise lassen sich beispielsweise plasmakeramische Rohre und Platten
mit ein oder mehreren, mindestens milimeterstarken hochtemperatur- und
korrosionsbeständigen Stahlschichten versehen und mechanisch beträchtlich verstärken. Dabei
bleibt das exzellente Thermoschockverhalten der reinen plasmakeramischen Komponente
erhalten, wobei der Verbund durch das Vorhandensein zäher, duktiler und rißhemmender
Lagen in bezug auf Biegebruchfestigkeit, Schadentoleranz und Rißzähigkeit beträchtlich
verbessert wird.
Claims (6)
1. Verfahren zur mechanischen Verstärkung keramischer Formteile durch Metallagen, dadurch
gekennzeichnet, daß der freitragende Formkörper aus Keramik- und Metallagen im Wechsel
thermisch gespritzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil als
Multilagenverbund durch ein im Wechsel durchgeführtes Aufspritzen einer relativ dicken
Schicht aus Keramik und das Aufspritzen einer Zwischenlage aus Eisen- und Nichteisen- (NE-)
Metallen hergestellt wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß der keramische Werkstoff
durch Plasmaspritzen aufgebracht wird und die metallische Zwischenlage durch
Drahtflammspritzen.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß der Volumenanteil des
metallischen Werkstoffs am Gesamtbauteil 15 bis 50% beträgt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die eingelagerten
Metallagen aus hochtemperatur- und korrosionsbeständigen metallischen Werkstoffen
bestehen, vornehmlich aus legierten Edelstählen der Hauptgruppen 1 und 2 und der
Sortennummern 46, 47, 48 und 49 nach DIN 17007 (z. B. 2.4869).
6. Verfahren nach den vorstehenden Ansprüchen dadurch gekennzeichnet, daß kompatible
Werkstoffpaarungen verwendet werden, wie z. B. Spinell (MgAl₂O₄), reines Aluminiumoxid
(Al₂O₃), kalzium- und magnesiumstabilisierte Zirkoniumoxide (Ca- u. Mg-ZrO₂) als
keramische Werkstoffe mit Metallagen aus NiCr 80 20 (2.4869) und Cr Al 25 5 So (Thyssen
Elastochrom).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996125274 DE19625274A1 (de) | 1996-06-25 | 1996-06-25 | Verstärkung von thermisch gespritzten Hochtemperatur-Keramikformteilen mit thermisch gespritzten Metallschichten |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19625274A1 true DE19625274A1 (de) | 1998-01-02 |
Family
ID=7797881
Family Applications (1)
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DE1996125274 Ceased DE19625274A1 (de) | 1996-06-25 | 1996-06-25 | Verstärkung von thermisch gespritzten Hochtemperatur-Keramikformteilen mit thermisch gespritzten Metallschichten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19625274A1 (de) |
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- 1996-06-25 DE DE1996125274 patent/DE19625274A1/de not_active Ceased
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JP Patents Abstracts of Japan: 6-144973 A.,C-1242,Aug. 25,1994,Vol.18,No.456 * |
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Legal Events
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