-
Erntegerät für stengeliges Gut, insbesondere Mais
-
Die Erfindung betrifft ein Erntegerät für in Reihen stehendes stengeliges
Erntegut, insbesondere Mais, mit einem Schneidwerk und mindestens zwei etwa parallel
und im Abstand zueinander vor dem Schneidwerk etwa horizontal gegenläufig angetriebenen,
die Stengel dem Schneidwerk zuführenden Einzugswalzen, sowie mit mindestens zwei
in Einzugsrichtung der Stengel vor den Einzugswalzen vorgesehenen, gegenläufig angetriebenen,
nebeneinander aufrecht und im Abstand angeordneten und zwischen sich einen sich
nach oben erweiternden Förderquerschnitt bildenden Nltnehmertrommeln,
ferner
mit einer im Bereich des Erdbodens vorgesehener Schneideinrichtung, vorzugsweise
in Form von am unteren Ende der Mitnehmertrommeln koaxial angebrachten Schneidscheiben,
wobei oberhalb der Schneideinrichtung an jeder Ilitnehmertrommel ein Mitnehmernockenring
vorgesehen ist.
-
Bei einem bekannten Erntegerät dieser Art (österreichische Patentschrift
318 278) weist jede Mitnehmertrommel oberhalb der Schneidscheiben einen zylindrischen
Abschnitt auf, auf welchem jeweiis der Nitnehmernockenring ebenfalls in Form eines
zylindrischen Abschnitts unmittelbar über den Schneidscheiben angebracht ist. Damit
die Mitnehmernockenringe bei dieser Anordnung nicht die abgeschnittenen Stengel
in der Hauptsache gegen die untere Einzugswalze fördern sind die Mitnehmertrommeln
in Fahrtrichtung des Erntegeräts nach vorne in beträchtlichem Maße geneigt. Diese
starke Schrägstellung der Mitnehmertrommeln führt aber zu einer von der Funktion
her unangebrachten Verlängerung der Mitnehmertrommeln und vor allem zu einer größeren
Baulänge des Erntegeräts, was insbesondere bei Anbaugeräten nachteilig ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Erntegerät dieser Art
so auszubilden, daß es ohne die Gefahr eines Staues der abgeschnittenen Stengel
von verhältnismäßig geringer Baulänge und von geringem Bauaufwand ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einem Erntegerät
der eingangs geschilderten Art vor, daß die äußeren Mantelflächen jedes Nitnehmernockenringes
als Abschnitt eines sich nach oben verjüngenden Kegels ausgebildet sind.
-
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die Mitnehnernockenringe die
abgeschnittenen Stengelenden zwischen sich nach oben, d.h. in Richtung zum Spalt
zwischen den Einzugswalzen fördern, ungeachtet
der weitgehend vertikalen
Stellung der Mitnehmertrommeln.
-
Wenn die Mitnehmertrommeln in bekannter Weise oberhalb der Schneidscheiben
einen zylindrischen Abschnitt und einen sich daran nach oben anschließenden kegeligen
Abschnitt aufweisen, so kann gemäß der Erfindung der Nitnehmernockenring an diesem
kegeligen Abschnitt angeordnet sein. Dies führt nicht nur zu einer baulich sehr
einfachen Gestaltung des Nitnehnernockenringes, sondern auch zu einem freien Raum
zwischen den Nitnehmernockenringen und den Schneidscheiben, der für den Durchgang
von gegebenenfalls abgeschlagenen Maiskolben ausreicht. Dabei ist es infolge der
Förderwirkung der Nitnehmernockenringe nach oben trotz des freien Raumes ausgeschlossen
daß die abgeschnittenen Stengelendeider unteren Einzugswalze zugeführt und davor
gestaut werden. Diese Gefahr besteht auch dann nicht, wenn aufgrund baulich entsprechender
Maßnahmen die Schneidscheiben noch dichter über dem Erdboden angebracht werden.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung
und in den Zeichnungen erläutert. Dabei zeigen: Fig.1 eine Seitenansicht des Geräts,
im Schema dargestellt, wobei eine Mitnehzertrommel teilweise im Axialschnitt dargestellt
ist, Fig.2 eine Vorderansicht der Mitnehmertrommeln im Axialschnitt, Fig.3-5 verschiedene
konstruktive Ausgestaltungs-und Befestigungsmöglichkeiten der Mitnehmernockenringe.
-
Wie aus Fig.1 hervorgeht, besteht das Erntegerät aus einer insgesamt
mit 1 bezeichneten Häckseleinrichtung 1 , ferner aus einer als Ganzes mit 2 bezeichneten
Preßeinrichtung, die der Räckseleinrichtung 1 vorgeschaltet ist, und aus einer insgesamt
mit 3 bezeichneten, der Preßeinrichtung 2 vorgeschalteten Trenn-und Aufnahmeeinrichtung
3.
-
Diese drei Einrichtungen sind zu einer kompakten Baueinheit von sehr
kurzer Baulänge vereinigt, so daß das Gerät besonders vorteilhaft als Anbaugerät
an einen Ackerschlepper dienen kann.
-
Damit die Ackerschlepper durch diese Anbau-Ernte geräte nicht in unzulässiger
Weise belastet werden, müssen weit nach vorn ragende Bauteile mit hohem Gewicht
vermieden werden. Mit 4 ist ein Bruchstück eines in Fahrtrichtung gemäß dem Pfeil
F weisender Reihenteiler angedeutet, der aber sehr leicht ausgeführt sein kann und
infolgedessen sich nicht nachteilig auswirkt.
-
Die Häckseleinrichtung 1 weist ein Messerrad 5 auf, das die Schneidmesser
6 trägt und mittels einer in Fahrtrichtung weisenden horizontalen Achse 7 drehbar
gelagert ist. Am äußeren Umfang des Messer rades 5 sind Gebläseflügel 8 vorgesehen,
die das zerkleinerte Br2egut durch ein Auswurfrohr 9 abführen. Das Erntegut wird
mittels einer leicht schräg nach oben weisenden Führungsplatte 10 einem bekannten
und daher nicht näher dargestellten Schneidmund 11 zugeführt, der mit einer Gegenschneide
versehen ist.
-
Die Einzugsvorrichtung 2 weist eine obere Einzugswalze 12 (strichpunktiert
angedeutet) mit einem verhältnismäßig großen Durchmesser und zwei untere Einzugswalzen
13 und 14 mit einem wesentlich kleineren Durchmesser auf. Alle Einzugswalzen 13,14
und 15 sind um horizontal angeordnete Achsen in Förderrichtung entgegen der Fahrtrichtung
gemäß dem Pfeil F drehbar gelagert. Die unteren Einzugswalzen 13 und 14 sind unterhalb
der oberen großen Einzugswalze 12
in der Höhe derart gestaffelt
hintereinander angeordnet, daß sie zusammen mit der oberen Einzugswalze 12 einen
sich zum Schneidmund 11 hin verjüngenden Einzugsraum bilden, in welches die Maisstengel
zu einem Schneidpaket zusammengepreßt werden.
-
Der Antrieb der Einzugswalzen 12, 13 und 14 kann in der üblichen Art
und Weise von der Drehachse 7 des Nesserrades 5 aus erfolgen.
-
Die Führungsplatte 10 schließt sich etwa tangential oben an die Einzugswalze
14 an und ist etwa der Trichterform des Binzugraumesi zwischen der großen Einzugswalze
12 und den kleinen Einzugswalzen 13 und 14 entsprechend geneigt In Förderrichtung
des Erntegutes gesehen ist vor der Einzugseinrichtung 2 die Abtrenn- und Aufnahmeeinrichtung
3 angeordnet.
-
Diese umfaßt zwei aufrechtstehende, nebeneinander angeordnete Mitnehmertrommeln
15 und 16, die um etwa lotrecht angeordnete Drehachsen 17 bzw. 18 gegenläufig umlaufend
angetrieben sind Diese Drehachsen 17 und 18 sind in Fahrtrichtung nach vorn um einen
geringen Betrag geneigt.
-
Am unteren Ende der Mitnehmertrommeln 15 bzw 16 ist ein Scheibenmesser
20 bzw. 21 koaxial befestigt, wobei die beiden Scheibenmesser einander berührend
aufeinanderlaufen (Figo2)o Oberhalb der Nitnehmertrommeln 15 und 16 ist in einem
Gehäuse 22 eine insgesamt mit 23 bezeichnete Antriebsvorrichtung angeordnet, die
in bekannter und deshalb nicht mehr erläuterter Art und- Weise ausgebildet ist.
-
Das Gehäuse 22 weist auf der Unterseite ein schräg nach unten zur
Einzugswalze 12 hinführendes Gleitblech 22' und ein beiderseits der Mitnehmertrommeln
15 und 16 angeordnetes Abdeckblech 22" auf.
-
Die Mitnehmertrommeln 15 und 16 sind an ihren unteren Enden mittels
der Enden 26 und 27 der Drehachsen 17 und 18 in Holmen 28 bzw. 29 gelagert, die
Bestandteil des Geräterahmens sind.
-
Die Nitnehmertrommeln 15 und 16 bestehen im Beispiel nach den Fig.1
und 2 im unteren, sich an die Schneidscheiben 20 und 21 unmittelbar anschließenden
Bereich aus einem zylindrischen Mantel 33, än den sich nach oben ein kegeliger Mantelteil
34 anschließt-, an dem im oberen Trommelbereich ein zylindrischer Mantelteil 35
angefügt ist.
-
leber den kegeligen Mantelteil 34 und den oberen zylindrischen Mantelteil
35 erstrecken sich in Achsrichtung Mitnehmerrippen 31, die etwa der Kegelform des
kegeligen Mantelteils 34 folgen, so daß die beiden Mitnehmerwalzen 15 und 16 zwischen
sich einen sich nach oben erweiternden Förderquerschnitt bilden.
-
Dicht oberhalb des unteren zylindrischen Nantelabschnittes 33 ist
am kegeligen Abschnitt 34 ein Mitnehmernockenring 36 befestigt, dessen äußere Mantelflächen
37 als Abschnitt eines sich. nach oben verjüngenden Kegels ausgebildet sind.
-
Die Nitnehmernockenringe 36 können in bekannter Weise aus etwas nachgiebigen
Schlaufenbändern oder aus sternartig geformten Gummi- oder Plastikformteilen oder
aber auch aus metallischen Formteilen bestehen, die sternartig in bekannter Weise
mehr oder weniger tief ineinandergreifen bzw. gegenseitig auf Bücke laufen und dabei
die abgeschnittenen Stengel enden von beiden Seiten klemmend erfassen.
-
Der in Fig.3 schematisch gezeigte Mitnehmernockenring 36 ist am
kegeligen
Mantelabschnitt 34 der Mitnehmertrommel 15 bzw. 16 in einfacher Weise mittels Schrauben
24 befestigt.
-
Wenn der Mitnehmernockenring 36 an einem zylindrischen Mantelabschnitt
der Mitnehmertrommel 15 bzw. 16 befestigt werden soll, kann an diesem Abschnitt
gemäß Fig.4 eine kegelige Konsole 30 angebracht sein, auf welcher der Mitnehmernockenring
36 beispielsweise mittels Schrauben 25 befestigt ist.
-
Gemäß dem in Fig.5 gezeigten Beispiel besteht der Mitnehmernockenring
36 aus einem einteiligen Formstück, das insgesamt mit 38 bezeichnet ist. Dieses
Formstück 38 kann beispielsweise mittels Schrauben 39 zwischen zwei Abschnitten
der DIitnehmertrommeln 15 bzw. 16 eingeschaltet sein.
-
Die Holme 28 und 29 des Geräterahmens sind, wie aus Fig.2 ersichtlich,
als sehr niedrige unten offene U-Profile ausgebildet, so daß die Schneidscheiben
20 und 21 ganz dicht über dem Boden angeordnet sein können und infolgedessen die
Stengel des Erntegutes unmittelbar über den Boden abschneiden.
-
Die abgeschnittenen Enden der Stengel werden, während diese sich umlegen,
durch die kegelige Ausgestaltung der Mitnehmernockenringes 36 in einem solchen Maße
nach oben befördert, daß sie auf keinen Fall so auf die vordere untere Einzugswalze
13 treffen können, daß sie sich daran stauen könnten. Während der weiteren Beförderung
der Stengel können diese nach oben in den weiteren Raum zwischen den beiden Mitnehmertrommeln
15 und 16 ausweichen; sie geben dabei den Bereich zwischen den Nitnehmernockenringen
36 frei, die infolgedessen wiederum die nachfolgenden abgeschnittenen Stengel ohne
Hemmnisse erfassen können.