DE2807491B2 - Kapazitiver Winkelstellungsheber, insbesondere zum Anzeigen von schwerkraftbezogenen Abweichungen einer trägen Masse bezüglich einer Nullposition - Google Patents
Kapazitiver Winkelstellungsheber, insbesondere zum Anzeigen von schwerkraftbezogenen Abweichungen einer trägen Masse bezüglich einer NullpositionInfo
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Description
60
Die Erfindung bezieht sich auf einen kapazitiven Winkelstellungsgeber, insbesondere zum Anzeigen von
schwerkraftbezogenen Abweichungen einer trägen Masse bezüglich einer Nullposition,
a) mit einer Differentialkondensatoranordnung, bestehend aus zwei stationären Elektroden in
Verbindung mit einer beweglichen Mittelelektrode,
65 die mit jeder der beiden stationären Elektroden jeweils einen Kondensator bildet, und
b) mit einem an die Kondensatoren der Differentialkondensatoranordnung
angeschlossener. Oszillator.
Ein derartiger kapazitiver Winkelstellungsgeber ist durch die DE-AS 12 97 877 bekanntgeworden.
Im bekannten Fall verstimmt die Differentialkondensatoranordnung
eine Brücke, wobei diese Brückenspannung die Oszillatoranordnung beaufschlagt, die so
aufgebaut ist, daß sie bei fester Frequenz einen zur Eingangsspannung, d. h. zur verstimmten Brückenspannung,
entsprechenden Ausgangsgleichstrom liefert, der als Maß für die Winkelstellungsänderung dient. Im
bekannten Fall liegt somit eine Analoganzeige der Winkelstellung vor, da der Ausgangsgleichstrom analog
der Winkelstellung ist, wobei der Oszillator mit der festen Frequenz nur dann schwingt, wenn eine
Verstimmung der Brücke auftritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten, eingangs bezeichneten kapazitiven Winkelstellungsgeber
so auszubilden, daß eine Winkelstellungsändeiung sehr präzise erfaßt und dargestellt
werden kann, wie es z. B. bei der Erfassung der schwerkraftbezogenen Lageänderung der trägen Masse,
die mitunter nur geringfügige Änderungen in der Winkelstellung verursachen, notwendig ist.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung durch die Kombination folgender Merkmale:
c) Eine Schalterordnung verbindet abwechselnd die Kondensatoren der Differentialkondensatoranordnung
mit dem Oszillator, dessen Frequenz sich jeweils nach der Kapazität des angeschalteten
Kondensators bestimmt,
d) der Ausgang des Oszillators ist mit einem Zähler (Meßzähler) verbunden, der von der Differenz der
Frequenzen beaufschlagt wird, die von den beiden Kondensatoren dem Oszillator vorgegeben werden,
e) diese Frequenzdifferenz bildet ein digitales Maß für die Abweichungen der Masse.
Bei dem Winkelstellungsgeber nach der Erfindung erfolgt somit die Messung digital und damit hochpräzise.
Die Oszillatoranordnung ist dabei anders als im bekannten Fall aufgebaut. Sie erzeugtem vorliegenden
Fall eine Spannung, deren Frequenz von der Differenz der Kapazitäten der beiden Kondensatoren der
Differentialkondensatoranordnung abhängt; ist diese nicht verstimmt, so sind die beiden Frequenzen gleich,
und die angezeigte Differenz ist somit gleich Null. Es wird damit auch im Fall des Abgleiches eine Spannung
an der Oszillatoranordnung erzeugt, deren Frequenz ausgewertet wird.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine Ausführungsform des kapazitiven Winkelstellungsgebers gemäß der Erfindung,
Fig.2 eine Schnittansicht des Gebers entlang der
Linie2-2in Fig. 1 und
F i g. 3 ein Schaltschema der Elektronik, die bei einer Ausführungsform des Gebers gemäß der Erfindung
verwendet wird.
Die Fig. 1 zeigt einen Winkelstellungsgeber, der einen Körper 10 mit einem Mittenhohlraum aufweist, in
welchem eine Pendelanordnung 15 mit Band- oder Bügelteilen 14 angehängt ist, die sich durch eine
schwerkraftbezogene Reaktion bei irgendeiner Veränderung der Neigungsstellung des Körpers 10 bewegt.
Die Pcndclanordnung 15 ist deutlicher in F i g. 2 gezeigt
und weist zwei Pendelhalterungsteile 16 auf, in denen jeweils ein Ende der Wellenverlängerungen des
Pendelteils 18 angebracht ist, welches als gemeinsame Kondensatorplatte des Gebers dient. Die Halterungen
16 weisen Schlitze 17 auf, wodurch die Möglichkeit n> geschaffen ist, die Wellenenden des Pendelteils 18
mittels Ankerbolzen 19 fest zu haltern.
Die oberen Verlängerungen der Abhängebänder 14 sind durch einen Klemmbügel 12 am Körper 10
befestigt, während die unteren Verlängerungen dieser ΐί
Bänder seitlich verrückt und durch untere Klemmbügel 13 an den Pendelhalterungsteilen 16 befestigt sind. Bei
diesem Aufbau können sich der Pendelaufbau 15 und insbesondere die gemeinsame Kondensatorplatte 18
frei in dem Hohlraum des Körpers 10 bewegen, wie in Fig. 2 gezeigt ist, wenn sich der Körper 10 aus einer
Schwerpunkthorizontalen irgendwie verschiebt oder herauskippl.
Platten 21 aus Isoliermaterial, wie z. B. Glas oder dergleichen, die in dem Hohlraum des Körpers 10 2r>
mittels Federringen 22 eingebaut sind, tragen in Form beschichteter Metallfilme mit einer Fläche von etwa
650 mm2 feste Kondensatorplatten 23, 24, lie als stationäre Elektroden in Verbindung mit der beweglichen
Mittelelektrode 18 jeweils einen Kondensator j» bilden. In der beschriebenen Ausführungsform sind die
Metallfilme um etwa 125μιη von der gemeinsamen
Platte 18 getrennt, wenn sich die Vorrichtung in einem Zustand befindet, der in jedem Geberkondensator einen
Kapazitätswert von etwa 50 pF liefert. Verlängerungen r> der Metallfilmüberzüge auf den Platten 21 zu dem
zugänglichen Äußeren des Zwischenplattenraumes, wie z. B. bei den Zungen 25, sorgen für Kontakte für
Schaltungsleitungen 26,27. Der Erdkontakt für die dem Geber zugeordnete Schaltung erfolgt durch Metallabhängebänder
14, z. B. aus Be-Cu, zu dem leitfähigen Körper 10 hin. Die Größe der Metallfilmüberzüge ist
vorzugsweise so beschränkt, daß sie sich nicht mehr als etwa 3 mm von dem Körper 10 erstrecken oder von
diesem herausragen, um die Streukapazität minimal zu <r>
machen, welche die Linearität des beabsichtigten Ansprechens des Gebers nachteilig beeinflussen könnte.
Endabdeckungen 28, von denen eine in F i g. 2 gezeigt ist, schließen den Geber ab und bilden eine unempfindliche,
staubdichte Anordnung.
Der kapazitive Winkelstellungsgeber enthält somit eine Einrichtung, bei der eine bewegliche Kondensatorplatte 18 sich unter dem Einfluß der Schwerkraft
zwischen zwei zusammenwirkenden Kondensatorplatten 23, 24 bewegen kann, um so veränderliche
Kapazitätswerten vorzusehen, die als Anzeige der Winkelstellung der Platte 18 verwendet werden können.
Die körperliche Stabilität dieses Gebers wird durch die Merkmale des Aufbaues begünstigt, z. B. die unter
einem Winkel vorgesehene Anordnung der Abhängebänder 14, wodurch insbesondere die radiale Bewegung
des abgehängten Plattenteils 18 verhindert wird. Ferner sorgt der enge Abstand von ζ. Π. etwa 95 um zwischen
dem Umfang der Platte 18 und den Wänden ihres Hohlraumes, wie er durch den Körper 10 und die Platten br>
21 gebildet ist, in einfacher und wirksamer Weise sowohl für eine Luftdämpfung als auch für ein
mechanisches Gehäuse, um Vibrationsschwingungen des Pendels auszuschalten und einen Schutz gegen
Beschädigung durch plötzliches Rütteln oder Stoßen vorzusehen.
Die F i g. 3 zeigt eine Schaltung zur Auswertung der
Kapazitätsänderungen der Kondensatoren 18/23 und 18/24, die in einfacher Weise schemalisch als gemeinsame
Platte 18 und mit dieser zusammenwirkenden Kondensatorplatten 23, 24 dargestellt sind und mit der
elektronischen Schaltung durch Leitungen 26, 27 verbunden sind.
Die Schaltung weist einen Rechteckwellenoszillator 31 auf. Dieser Oszillator ist in der Schaltung mit den
Platten 23 und 24 des kapazitiven Winkelstellungsgebers über doppelseitige Schalter 33, 34 mit niedriger
Kapazität verbunden. Mittels einer zusätzlichen Schaltung, die weiter unten beschrieben wird, wird abwechselnd
jeweils einer der Schalter 33, 34 geschlossen, wodurch der Oszillator 31 sich in der Frequenz
verändernde Impulszüge erzeugt, z. B. zwischen etwa 15
bis 25 kHz. und zwar entsprechend dem Maß der Kapazität des jeweils angeschalteten Kondensators.
Der Ausgang des Oszillators 31 ist mit dem Taktanschluß Ceines Vorwärts-Rückwärts-Zählers 36 verbunden.
Es ist ein zweiter Rechteckwellenoszillator 32 vorgesehen, der einen Impulszug konstanter Frequenz
von etwa 4 kHz vorgibt Er dient als Haupt-Taktgeber in dem Wiükelstellungsgeber. Zur Umschaltung der
Schalter 33,34 dient ein Niederfrequenz-Impulszug von etwa 1 Hz, der durch eine herkömmliche Teilerschaltung
erzeugt wird; er wird an die Schaltersteuerung 25, die beispielsweise ein Vierstufenschieberegister sein
kann, angelegt, die am Ausgang Q\ die Schaltersteuersignale erzeugt, wobei in der einen Zuleitung zu den
Schaltern ein Inverter 37 liegt. Somit werden die Kondensatoren 23/18, 24/18 mit einer festen durch die
Steuervorrichtung 35 vorgegebenen Taktfolge abwechselnd an den Oszillator 31 angelegt; ist der Geber dabei
außerhalb der Nullage, werden vom Oszillator zwei Impulsfrequenzen erzeugt.
Eine mit der Impulsfolge für das Steuern der Schalter
synchronisierte Impulsfolge wird an die Vorwärts-Rückwärts-Eingänge
U/Ddes Zählers 36 geführt,derart, daß
eine Impulsfolge des Oszillators 31 eine Vorwärtszählung mit der ersten Frequenz und die zweite Impulsfolge
umgekehrt eine Rückwärtszählung mit der anderen Impulsfrequenz bewirkt. Diese Differenzzählung zeigt
somit direkt den Grad der Abweichung aus der richtigen, horizontalen Schwerkraftstellung.
Ferner ist eine Reihe von Impulsen, die mit der Vorwärts/Rückwärtszählerschaltfolge über den Betrieb
des Schieberegisters 35 und der logischen Elemente mit dem NOR-Gatter 38 und den Invertern 37, 39
synchronisiert ist, zum Eingangsanschluß L des Zählers 36 geführt, um die Verriegelungsfunktionen zu steuern,
welche die Differenzzählung bei dem folgenden Zählerdurchgang auf den neuesten Stand bringt bzw.
fortschreibt und hält. Ein Abtastimpuls, der entweder in der Schaltung erzeugt wird oder von einem Befehl aus
einer äußeren Elektronik stammt und nicht dargestellt ist, überträgt bzw. setzt die Vorwärts/Rückwärtszählung
als Anzeige des Ausmaßes der Abweichung in der Vorrichtung als Digitaldaten zu herkömmlichen Treiberschaltungen
und Sichtanzeigeelementen um, die alle allgemein mit 41 bezeichnet sind und die Abweichungen
in konventionellen Einheiten, z. B. Bogensekunden, anzeigen.
Nach der Übertragung der digitalen Daten aus dem
/.iihler 36 /um Anzeigegerät 41 wird ein weiieres. durch
die Steuervorrichtung 35 synchronisiertes Ausgangssignal so geführt, daß es den runkiionscmgangsanschluß
RSl des Zählers 36 zurücksetzt, um den Zähler vor dein
Heginn jedes folgenden Zähl/vklus /.u löschen.
Zusätzlich /u der tatsächlichen Darstellung tier
Abweichung in 41 kann der Geber dazu verwendet werden, digitale Daten für eine bei 51 dargestellte
eulsprechende größere Einrichtung vorzusehen, die für
eine weitere Verarbeitung der Daten sorgt.
Hierzu 2 Ulatl Zeichnungen
Claims (5)
1. Kapazitiver Winkelstellungsgeber, insbesondere zum Anzeigen von schwerkraftbezogenen Abweichungen
einer trägen Masse bezüglich einer ■> Nullposition,
a) mit einer Differentialkondensatoranordnung, bestehend aus zwei stationären Elektroden in
Verbindung mit einer beweglichen Mittelelektrode, die mit jeder der beiden stationären
Elektroden jeweils einen Kondensator bildet, und
b) mit einem an die Kondensatoren der Differentialkondensatoranordnung
angeschlossenen Oszillator, gekennzeichnet durch die is
Kombination folgender Merkmale:
c) eine Schalteranordnung (33—34) verbindet abwechselnd die Kondensatoren (18/24 bzw.
18/23) der Differentialkondensatoranordnung (18, 23, 24) mit dem Oszillator (31), dessen
Frequenz sich jeweils nach der Kapazität des angeschalteten Kondensators (18/24, 18/23)
bestimmt;
d) der Ausgang des Oszillators (31) ist mit einem Zähler (Meßzähler 36) verbunden, der von der 2r.
Differenz der Frequenzen beaufschlagt wird, die von den beiden Kondensatoren (18/23,
18/24) und dem Oszillator (31) vorgegeben werden;
e) diese Frequenzdifferenz bildet ein digitales Maß «ι für die Abweichungen der Masse.
2. Winkelstellungsgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteranordnung zwei
über einen Steuereingang steuerbaren Schalter (33, 34) aufweist, die jeweils zwischen einen Kondensator
(18/23,18/24) und dem Oszillator (31) geschaltet sind und deren Steuereingänge durch einen Taktgeber
bestätigt werden.
3. Winkelstellungsgeber nach. Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der.Taktgeber einen Impulsgeber
(32) enthält, der mit dem Zähleingang eines weiteren Zählers (Taktzähler 35) verbunden ist,
dessen Ausgang mit den Steuereingängen der Schalter derart verbunden ist, daß die Schalter für
die gleiche Zeitdauer angeschaltet sind.
4. Winkelstellungsgeber nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des
Taktzählers (35) mit Steuereingängen (z. B. Rückstelleingang, Umschaltung der Zähleinrichtung) des
Meßzählers (36), der als Vorwärts/Rückwärtszähler to ausgebildet ist, verbunden ist.
5. Winkelstellungsgeber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Meßzähler (36) eine den Zählstand erfassende, den digitalen Meßwert für die Winkelstellung liefernde
Anzeigevorrichtung (41) nachgeschaltet ist.
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