DE102008043742A1 - Auswertelektronik für einen Drehratensensor - Google Patents

Auswertelektronik für einen Drehratensensor Download PDF

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Abstract

Eine Auswertelektronik für einen Drehratensensor mit einer ersten und einer zweiten seismischen Masse ist dazu ausgebildet, aus einer Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen eine auf den Drehratensensor wirkende Drehrate zu ermitteln. Dabei weist die Auswertelektronik ein Regulationsglied auf, um eine durch Störeinflüsse bewirkte unerwünschte Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen zu minimieren.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Auswertelektronik für einen Drehratensensor.
  • Stand der Technik
  • Drehratensensoren zur Ermittlung von Drehraten um eine oder mehrere Messachsen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Bei bekannten mikromechanischen Drehratensensoren werden zwei oder mehr seismische Massen derart angetrieben, dass sie eine antiparallele Schwingung ausführen. Tritt eine Drehrate um eine festgelegte Messachse auf, so werden die seismischen Massen durch Coriolis-Kräfte antiparallel senkrecht zur Antriebsrichtung ausgelenkt. Diese Auslenkungen werden mittels einer Auswertelektronik erfasst und liefern ein Maß für die zu messende Drehrate.
  • Bei Drehratensensoren gemäß dem Stand der Technik beobachtet man eine Empfindlichkeit der Drehratensensoren auf Vibrationen in Auslenkrichtung der seismischen Massen in einem Frequenzbereich von einigen Hz bis zu einigen kHz. Eine externe Vibration verursacht eine Bewegung der seismischen Massen mit der Frequenz der externen Störanregung. Dadurch kann die Messung einer auf den Drehratensensor wirkenden Drehrate beeinträchtigt werden.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Auswertelektronik für einen Drehratensensor bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Auswertelektronik für einen Drehratensensor gemäß Anspruch 1 gelöst.
  • Eine erfindungsgemäße Auswertelektronik für einen Drehratensensor mit einer ersten und einer zweiten seismischen Masse ist dazu ausgebildet, aus einer Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen eine auf den Drehratensensor wirkende Drehrate zu ermitteln. Dabei weist die Auswertelektronik ein Regulationsglied auf, um eine durch Störeinflüsse bewirkte unerwünschte Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen zu minimieren. Vorteilhafterweise kann dadurch die Vibrationsempfindlichkeit des Drehratensensors reduziert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die erfindungsgemäße Auswertelektronik zur Verwendung mit allen Arten von Drehratensensoren geeignet ist.
  • Zweckmäßigerweise weist der Drehratensensor einen Antriebsmechanismus auf, der dazu ausgebildet ist, die ersten und zweiten seismischen Massen zu einer antiparallelen Schwingung entlang einer Antriebsrichtung anzuregen. Dabei sind die ersten und zweiten seismischen Massen entlang einer Messrichtung auslenkbar, die im Wesentlichen senkrecht zur Antriebsrichtung orientiert ist. Weiter ist ein Detektionsmittel vorgesehen, um eine Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen entlang der Messrichtung zu detektieren. Außerdem ist ein Kompensationsmittel vorgesehen, um eine unerwünschte Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen zu kompensieren. Es ist von Vorteil, dass durch diese Ausgestaltung eine Intermodulation von Antriebs- und Störfrequenzen unterdrückt wird.
  • Bevorzugt bilden die erste und die zweite seismische Masse, das Detektionsmittel, das Regulationsglied und das Kompensationsmittel einen Regelkreis. Vorteilhafterweise erlaubt dies einen gefesselten Betrieb der durch die erste und die zweite seismische Masse gebildeten Beschleunigungssensoren.
  • Zweckmäßigerweise ist der Antriebsmechanismus ein elektrostatischer oder piezoelektrischer Antriebsmechanismus.
  • In einer Ausführungsform ist das Detektionsmittel ausgebildet, eine Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen anhand von Kapazitätsänderungen zwischen den ersten und zweiten seismischen Massen und auf einer Substratoberfläche angeordneten ersten und zweiten Gegenelektroden zu ermitteln. Dies ermöglicht eine Verwendung der Auswertelektronik mit bekannten Drehratensensoren.
  • Zweckmäßigerweise ist das Kompensationsmittel in dieser Ausführungsform ausgebildet, eine unerwünschte Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen durch Anlegen von elektrischen Spannungen zwischen den ersten und zweiten seismischen Massen und den auf der Substratoberfläche angeordneten ersten und zweiten Gegenelektroden zu kompensieren. Vorteilhafterweise ermöglicht dies eine Kompensation unerwünschter Auslenkungen, ohne dass zusätzliche Bauelemente benötigt werden.
  • In einer anderen Ausführungsform ist das Detektionsmittel ausgebildet, eine Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen anhand einer Änderung einer elektrischen Kenngröße mindestens eines piezoelektrischen Elements zu erkennen.
  • Zweckmäßigerweise ist das Kompensationsmittel in dieser Ausführungsform ausgebildet, eine unerwünschte Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen durch Anlegen einer elektrischen Spannung an das mindestens eine piezoelektrische Element zu kompensieren. Vorteilhafterweise werden auch hierbei keine zusätzlichen Bauelemente zur Kompensation unerwünschter Auslenkungen benötigt.
  • In einer Weiterbildung weist der Drehratensensor einen mechanischen Tiefpass auf, wobei die Auswertelektronik ausgebildet ist, eine unerwünschte Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen in einem Frequenzbereich von 0 Hz bis oberhalb einer Grenzfrequenz des mechanischen Tiefpasses zu minimieren. Vorteilhafterweise ergänzen sich in dieser Ausführungsform die Auswertelektronik und der mechanische Tiefpass.
  • Gemäß einer zusätzlichen Weiterbildung ist die Auswertelektronik dazu ausgebildet, eine auf den Drehratensensor in Messrichtung wirkende Beschleunigung zu ermitteln. Vorteilhafterweise wird dadurch eine Verwendung des Drehratensensors als Beschleunigungssensor ermöglicht.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 zeigt schematisch eine Aufsicht auf einen Drehratensensor;
  • 2 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Auswertelektronik zur Erfassung der Coriolisbeschleunigung für einen Drehratensensor.
  • Ausführungsformen der Erfindung
  • 1 zeigt eine schematische Aufsicht auf einen mikromechanischen Drehratensensor 100, der mit einer in 2 dargestellten Auswertelektronik 300 verwendet werden kann. Der in 1 gezeigte Drehratensensor 100 stellt allerdings lediglich ein Beispiel dar. Die Auswertelektronik 300 der 2 eignet sich zur Verwendung mit beliebigen Arten von schwingenden Drehratensensoren. Insbesondere kann die Auswertelektronik 300 auch in Verbindung mit Drehratensensoren verwendet werden, die zur Detektion von Drehraten um andere Drehachsen als in 1 vorgesehen sind.
  • Der Drehratensensor 100 ist über einer Oberfläche eines Substrats 110 angeordnet. Das Substrat 110 kann beispielsweise ein Siliziumsubstrat sein. Die Oberfläche des Substrats 110 ist in einer Ebene angeordnet, die durch eine x-Richtung und eine dazu senkrechte Antriebsrichtung 205 aufgespannt wird. Eine Messrichtung 215 ist senkrecht zur Substratoberfläche, also auch senkrecht zu x-Richtung und Antriebsrichtung 205 orientiert.
  • Der Drehratensensor 100 umfasst einen ersten Rahmen 120 und einen zweiten Rahmen 220. Der erste Rahmen 120 ist über erste Federelemente 130 mit dem Substrat 110 verbunden. Die ersten Federelemente 130 erlauben eine Bewegung des ersten Rahmens 120 entlang der Antriebsrichtung 205. Der zweite Rahmen 220 ist über zweite Federelemente 230 mit dem Substrat 110 verbunden. Die zweiten Federelemente 230 erlauben eine Bewegung des zweiten Rahmens 220 entlang der Antriebsrichtung 205. Die ersten Federelemente 130 und die zweiten Federelemente 230 können beispielsweise als Balkenfedern ausgebildet sein.
  • Der erste Rahmen 120 und der zweite Rahmen 220 können mittels eines Antriebsmechanismus 200 in eine antiparallele Schwingung entlang der Antriebsrichtung 205 versetzt werden. Die antiparallele Schwingung kann derart ausgebildet sein, dass der erste Rahmen 120 und der zweite Rahmen 220 sich während einer ersten Schwingungsphase voneinander weg und während einer zweiten Schwingungsphase aufeinander zu bewegen. Die Antriebsschwingung kann dabei eine Frequenz von einigen 10 kHz, beispielsweise von 15 kHz aufweisen. Der Antriebsmechanismus 200 kann ein elektrostatischer oder ein piezoelektri scher Antriebsmechanismus sein. Solche Antriebsmechanismen sind aus dem Stand der Technik bekannt.
  • Der Drehratensensor 100 umfasst weiter eine erste seismische Masse 140, die in einem durch den ersten Rahmen 120 umgrenzten Bereich über der Oberfläche des Substrats 110 angeordnet ist. Die erste seismische Masse 140 ist über dritte Federelemente 150 mit dem ersten Rahmen 120 verbunden. Der Drehratensensor 100 umfasst außerdem eine zweite seismische Masse 240, die durch den zweiten Rahmen 220 umgrenzt über der Oberfläche des Substrats 110 angeordnet und über vierte Federelemente 250 mit dem zweiten Rahmen 220 verbunden ist. Die erste seismische Masse 140 und die zweite seismische Masse 240 sind über ein fünftes Federelement 210 miteinander verbunden. Außerdem sind die erste und die zweite seismische Masse 140, 240 über sechste Federelemente 211 jeweils mit dem Substrat 110 verbunden. Bei den dritten, vierten, fünften und sechsten Federelementen 150, 250, 210, 211 kann es sich um Balkenfedern handeln. Die dritten Federelemente 150 und die vierten Federelemente 250 sind in Antriebsrichtung 205 derart steif ausgebildet, dass die erste und die zweite seismische Masse 140, 240 Antriebsbewegungen des ersten und des zweiten Rahmens 120, 220 in Antriebsrichtung 205 folgen. Außerdem sind die dritten und die vierten Federelemente 150, 250 derart ausgebildet, dass die erste und die zweite seismische Masse 140, 240 entlang der Messrichtung 215 gegen den ersten und den zweiten Rahmen 120, 220 ausgelenkt werden können. Die erste und die zweite seismische Masse 140, 240 können sich also senkrecht zur Substratoberfläche vom Substrat 110 weg oder auf das Substrat 110 zu bewegen.
  • Wirkt eine Drehrate um eine zur x-Richtung parallele Drehachse auf den Drehratensensor 100 während der erste und der zweite Rahmen 120, 220 eine antiparallele Schwingung durchführen, so bewirkt die Drehrate in Messrichtung 215 an die erste und die zweite seismische Masse 140, 240 angreifende Coriolis-Kräfte. Die Richtung der auf die erste und die zweite seismische Masse 140, 240 wirkenden Coriolis-Kräfte ist dabei von der Drehrichtung und den Bewegungsrichtungen des ersten und des zweiten Rahmens 120, 220 abhängig. in einer Schwingungsphase, während der sich der erste und der zweite Rahmen 120, 220 voneinander weg bewegen, kann auf die erste seismische Masse 140 beispielsweise eine Kraft wirken, die vom Substrat 110 fortzeigt, während auf die zweite seismische Masse 240 eine Kraft in Richtung zum Substrat hin wirkt. in einer Schwingungsphase, während der sich der erste und der zweite Rahmen 120, 220 aufeinander zu bewegen, wirkt dann auf die erste seismische Masse 140 eine Coriolis-Kraft in Richtung des Substrats 110, während an der zweiten seismischen 240 eine vom Substrat 110 hinfortweisende Coriolis-Kraft angreift. Die auf die erste und die zweite seismische 140, 240 wirkenden Coriolis-Kräfte bewirken periodische Auslenkungen der ersten und zweiten seismischen Massen 140, 240 entlang der Messrichtung 215 mit der Frequenz der durch den Antriebsmechanismus 200 bewirkten Antriebsbewegung. Die Amplituden dieser Auslenkungen in Messrichtung 215 stellen ein Maß für die Größe der auf den Drehratensensor 100 einwirkenden Drehrate dar.
  • Der Drehratensensor 100 umfasst Detektionsmittel 260, um eine Auslenkung der ersten und der zweiten seismischen Masse 140, 240 entlang der Messrichtung 215 zu erkennen. Die Detektionsmittel 260 können beispielsweise elektrostatische Detektionsmittel sein. Beispielsweise kann auf dem Substrat 110 unterhalb der ersten seismischen Masse 140 eine erste Gegenelektrode 265 und auf dem Substrat 110 unterhalb der zweiten seismischen Masse 240 eine zweite Gegenelektrode 266 angeordnet sein. In diesem Fall bilden die erste seismische Masse 140 und die erste Gegenelektrode 265 einen ersten Kondensator, dessen Kapazität vom Abstand der ersten seismischen Masse 140 von der mit dem Substrat 110 verbundenen ersten Gegenelektrode 265 abhängt. Die zweite seismische Masse 240 und die zweite Gegenelektrode 266 bilden einen zweiten Kondensator, dessen Kapazität sich bei einer Auslenkung der zweiten seismischen Masse 240 in Messrichtung 215 ändert. Durch eine Messung und Auswertung der Kapazitäten des ersten und des zweiten Kondensators kann auf durch Coriolis-Kräfte bewirkte Auslenkungen der ersten und der zweiten seismischen Masse 140, 240 und dadurch auf eine auf den Drehratensensor 100 wirkende Drehrate geschlossen werden. Durch Anlegen elektrischer Spannungen an die erste und die zweite Gegenelektrode 265, 266 können Auslenkungen der ersten und der zweiten seismischen Masse 140, 240 in Messrichtung 215 auch gezielt beeinflusst werden. Die erste und die zweite Gegenelektrode 265, 266 stellen insofern auch ein Kompensationsmittel 270 dar. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung können die Detektionsmittel 260 und die Kompensationsmittel 270 auch durch piezoelektrische Elemente gebildet werden, die beispielsweise an den Aufhängungsfedern 150, 250 angeordnet sind. Bei einer Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen 140, 240 entlang der Messrichtung 215 ändert sich in dieser Ausführungsform eine elektrische Kenngröße der piezoelektrischen Elemente, beispielsweise eine Spannung, eine Ladung oder ein Widerstand. Durch Anlegen elektrischer Spannungen an die piezoelektrischen Elemente können Auslenkungen der ersten und zweiten seismischen Massen 140, 240 auch gezielt beeinflusst werden.
  • Auch in Messrichtung 215 auf den Drehratensensor 100 wirkende Beschleunigungen können zu einer Auslenkung der ersten und der zweiten seismischen Masse 140, 240 in Messrichtung 215 führen. Solche Beschleunigungen können beispielsweise von Vibrationen in Messrichtung 215 herrühren. Zur Dämpfung solcher Vibrationen kann der Drehratensensor 100 auf einem mechanischen Tiefpass angeordnet sein. Derartige mechanische Tiefpässe sind aus dem Stand der Technik bekannt, wirken aber erst oberhalb einer gewissen Mindestfrequenz, beispielsweise oberhalb einiger kHz. Vibrationen mit niedriger Frequenz werden nicht hinreichend gedämpft.
  • Durch eine Drehrate bewirkte Coriolis-Kräfte führen zu gegenphasigen bzw. antiparallelen Auslenkungen der ersten und der zweiten seismischen Masse 140, 240. Eine auf den Drehratensensor 100 wirkende Vibration verursacht hingegen parallele bzw. gleichphasige Auslenkungen der seismischen Massen 140, 240 mit der Frequenz der Vibration, die beispielsweise im Bereich bis 4 kHz liegen kann. Eine mit dem Drehratensensor 100 verbundene Auswertelektronik reagiert auf derartige Gleichanteilssignale nicht. Allerdings schwingt die mechanische Struktur des Drehratensensors 100 auch ohne Störvibrationen nicht nur mit der antiparallelen Antriebsfrequenz sondern anteilig auch mit anderen benachbarten Schwingungsformen, beispielsweise einer Parallelresonanz. Unter dem Einfluss von Störvibrationen kommt es zu einer Intermodulation der beteiligten Frequenzen an der nichtlinearen Kennlinie des Detektionsmittels 260. Dadurch entstehende Mischprodukte können durch Faltung die Arbeitsfrequenz des Drehratensensors 100 treffen. In diesem Fall kommt es zu einer Vibrationsempfindlichkeit des Drehratensensors 100, da durch den Einfluss der Störvibration eine Verfälschung der Schwingung von erster und zweiter seismischer Masse 140, 240 bei der Antriebsfrequenz des Drehratensensors 100 entsteht.
  • Durch die in 2 gezeigte Auswertelektronik 300 wird die Vibrationsempfindlichkeit des Drehratensensors 100 reduziert, indem durch Störvibrationen bewirk te Gleichanteilsbewegungen der seismischen Massen 140, 240 durch einen geregelten bzw. gefesselten Betrieb der Auswertelektronik 300 verringert oder unterdrückt werden. Zweckmäßigerweise sollten Gleichanteilsbewegungen im Frequenzbereich zwischen 0 Hz bis knapp über die Grenzfrequenz eines eventuell vorhandenen mechanischen Tiefpasses unterdrückt werden.
  • In der Auswertelektronik 300 erfasst das Detektionsmittel 260 eine erste Kapazität 316 des durch die erste seismische Masse 140 und die erste Gelegenelektrode 265 gebildeten ersten Kondensators und eine zweite Kapazität 317 des durch die zweite seismische Masse 240 und die zweite Gegenelektrode 266 gebildeten zweiten Kondensators. Falls das Detektionsmittel 260 ein piezoelektrisches Detektionsmittel ist, so erfasst das Detektionsmittel 260 stattdessen elektrische Kenngrößen der piezoelektrischen Detektionsmittel. Die erste Kapazität 316 und die zweite Kapazität 317 werden durch einen Kapazitäts-Spannungs-Wandler 320 in den Kapazitäten 316, 317 proportionale erste und zweite Spannungen 326, 327 umgewandelt. Ein Differenzglied 330 gewinnt aus einer Differenz zwischen der ersten Spannung 326 und der zweiten Spannung 327 ein analoges Differenzsignal 335. Ein Analog-Digital-Wandler 340 wandelt das analoge Differenzsignal 335 in ein digitales Differenzsignal 345 um. Über einen Controller 350 wird das digitale Differenzsignal 345 über eine Rückkopplung 360 und das Kompensationsmittel 270 als Kraft auf die seismischen Massen 140, 240 zurückgeführt und steht gleichzeitig als Coriolisbeschleunigung 355 für eine anschließende Synchrondemodulation und Tiefpassfilterung zur Bestimmung der Drehrate zur Verfügung.
  • Zusätzlich umfasst die Auswertelektronik 300 ein Regulationsglied 310, das aus der ersten Spannung 326 und der zweiten Spannung 327 ein Kompensationssignal 315 erzeugt. Das Regulationsglied 310 besitzt eine hinreichend hohe Verstärkung bei kleinen Frequenzen, um durch die Reglerfunktion die Bewegungen der seismischen Massen 140, 240 aufgrund von Störbeschleunigungen hinreichend klein zu halten bei hinreichend kleiner Phasendrehung, damit die Stabilität des Regelkreises gewährleistet ist. Weiterhin besitzt das Regulationsglied 310 bei den Resonanzstellen der mechanischen Sensorstruktur des Drehratensensors 100, insbesondere bei der Parallelresonanz der seismischen Massen 140, 240, eine hinreichend große Dämpfung, damit die Kreisverstärkung des offenen Regelkreises in diesem Frequenzbereichen den Faktor 1 nicht übersteigt und der Regelkreis an diesen Stellen stabil bleibt. Das Kompensationssignal 315 wird dem Kompensationsmittel 270 zugeführt, um eine Kompensation ungewünschter Störauslenkungen der ersten und der zweiten seismischen 140, 240 zu erreichen. Falls das Kompensationsmittel 270 durch aus den seismischen Massen 140, 240 und den Gegenelektroden 265, 266 bestehende Kondensatoren gebildet wird, kann das Kompensationsmittel 270 unerwünschte Störauslenkungen der seismischen Massen 140, 240 beispielsweise durch Anlegen geeigneter Spannungen an die Kondensatoren kompensieren.
  • Die durch das Kompensationsmittel 270 vorgenommene Kompensation unerwünschter Auslenkungen der seismischen Massen 140, 240 bewirkt auf die seismischen Massen 140, 240 wirkende Kräfte, die sich mit den durch eine auf den Drehratensensor 100 wirkende Drehrate bewirkten Coriolis-Kräften 305 zu einer Gesamtkraft 306 überlagern. Diese Gesamtkraft 306 bestimmt die effektive Auslenkungen der ersten und der zweiten seismischen Masse 140, 240, die wiederum durch das Detektionsmittel 260 erfasst wird. Damit bilden die erste und die zweite seismische Masse 140, 240, das Detektionsmittel 260, das Regulationsglied 310 und das Kompensationsmittel 270 einen Regelkreis.
  • Der anhand von 1 erläuterte Drehratensensor 100 und die anhand von 2 erläuterte Auswertelektronik 300 bieten neben der beschriebenen Verwendung zur Detektion von Drehraten zusätzlich die Möglichkeit, die erste und die zweite seismische Masse 140, 240 zur Detektion von in Messrichtung 215 auf den Drehratensensor 100 wirkenden Beschleunigungen im Frequenzbereich zwischen 0 Hz und der Grenzfrequenz des mechanischen Tiefpasses zu verwenden.

Claims (10)

  1. Auswertelektronik (300) für einen Drehratensensor (100) mit einer ersten und einer zweiten seismischen Masse (140, 240), wobei die Auswertelektronik (300) dazu ausgebildet ist, aus einer Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) eine auf den Drehratensensor (100) wirkende Drehrate zu ermitteln, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertelektronik (300) ein Regulationsglied (310) aufweist, das dazu ausgebildet ist, eine durch Störeinflüsse bewirkte unerwünschte Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) zu minimieren.
  2. Auswertelektronik (300) nach Anspruch 1, wobei der Drehratensensor (100) einen Antriebsmechanismus (200) aufweist, der dazu ausgebildet ist, die ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) zu einer antiparallelen Schwingung entlang einer Antriebsrichtung (205) anzuregen, wobei die ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) entlang einer Messrichtung (215) auslenkbar sind, wobei die Messrichtung (215) im Wesentlichen senkrecht zur Antriebsrichtung (205) orientiert ist, wobei ein Detektionsmittel (260) vorgesehen ist, um eine Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) entlang der Messrichtung (215) zu detektieren, wobei ein Kompensationsmittel (270) vorgesehen ist, um eine unerwünschte Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) zu kompensieren.
  3. Auswertelektronik (300) nach Anspruch 2, wobei die erste und die zweite seismische Masse (140, 240), das Detektionsmittel (260), das Regulationsglied (310) und das Kompensationsmittel (270) einen Regelkreis bilden.
  4. Auswertelektronik (300) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei der Antriebsmechanismus (200) ein elektrostatischer oder piezoelektrischer Antriebsmechanismus (200) ist.
  5. Auswertelektronik (300) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei das Detektionsmittel (260) ausgebildet ist, eine Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) anhand von Kapazitätsänderungen zwischen den ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) und auf einer Substratoberfläche angeordneten ersten und zweiten Gegenelektroden (265, 266) zu ermitteln.
  6. Auswertelektronik (300) nach Anspruch 5, wobei das Kompensationsmittel (270) ausgebildet ist, eine unerwünschte Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) durch Anlegen von elektrischen Spannungen (315) zwischen den ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) und den auf der Substratoberfläche angeordneten ersten und zweiten Gegenelektroden (265, 266) zu kompensieren.
  7. Auswertelektronik (300) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei das Detektionsmittel (260) ausgebildet ist, eine Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) anhand einer Änderung einer elektrischen Kenngröße mindestens eines piezoelektrischen Elements zu erkennen.
  8. Auswertelektronik (300) nach Anspruch 7, wobei das Kompensationsmittel (270) ausgebildet ist, eine unerwünschte Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) durch Anlegen einer elektrischen Spannung an mindestens ein piezoelektrisches Element zu kompensieren.
  9. Auswertelektronik (300) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Drehratensensor (100) einen mechanischen Tiefpass aufweist, wobei die Auswertelektronik (300) ausgebildet ist, eine unerwünschte Auslenkung der ersten und zweiten seismischen Massen (140, 240) in einem Frequenzbereich von 0 Hz bis oberhalb einer Grenzfrequenz des mechanischen Tiefpasses zu minimieren.
  10. Auswertelektronik (300) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Auswertelektronik (300) ausgebildet ist, eine auf den Drehratensensor (100) in Messrichtung (215) wirkende Beschleunigung zu ermitteln.
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