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Tarnung an Fahr- oder Flugzeugen
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Die Erfindung bezieht sich auf Flugzeuge, Bodenfahrzeuge oder dergleichen
mit einem Tarnüberzug oder einer Tarnbeschichtung zum Zweck des Verbergens des jeweiligen
Objektes und Verwirrung eines Gegners.
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Die Anwendung von Tarnungsmitteln ist bei Militärfahrzeugen, z.B.
bei Flugzeugen, Schiffen, Raketen, Panzerwagen, Lastwagen und dergleichen bekannt.
Schon im Ersten Weltkrieg wurden bei Bodenfahrzeugen oder Schiffen verschiedene
Tarnungstechniken benutzt. In späteren Kriegen wurden die Tarnungsmethoden unter
Verwendung verschiedener Farbschemata weiterentwickelt, um dadurch den visuellen
Eindruck des Objektes aufzulösen oder zu verwirren. In der US-PS 1 305 269 ist eine
Methode beschrieben, um Objekte unter Anwendung einer mehrfarbigen Fleckenbemalung
schwieriger wahrnehmbar zu machen. Gemäß der US-PS 715 O13 werden zur Tarnung drei
Grundfarben vorgeschlagen, wobei die dunkelste Farbe auf der Oberseite
des
Fahrzeuges angebracht wird, wärend man heller Farben auf den unteren oder tiefer
liegenden Oberflächenbereichen des Fahrzeuges anbringt. Der allgemeine Grundgedanke
bestand dabei darin, den Kontrast von Licht und Schatten weitgehend aufzuheben.
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Jüngere Vorschläge entsprechend US-PS 2 190 691 und 2 292 848 beschreiben
verschiedene Methoden zum Tarnen von Fahrzeugen einschließlich Flugzeugen, um den
Feind dadurch zu verwirren, daß es ihm schwergemacht wird, die tatsächliche Größe
und die Gestalt eines sich bewegenden Körpers zu bestimmen. Auf dem Gebiet der Tarnung
liegen zahlreiche andere Veröffentlichungen vor, z.B. die US Naval Institute Proceedings
Publications, Juli 1971, mit Abbildungen von verschiedenen SChiffen und unterschiedlichen
Tarnungstechniken, von denen die meisten eine sog. Blendtarnung vorsehen.
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Bei Betrachtung eines Objektes vor bzw. gegen den Himmel werden das
Objekt und die Einzelheiten mit zunehmender Entfernung kleiner, jedoch auch zunehmend
heller, wobei die Farbunterschiede geringer werden und ein allgemeiner Grau-Eindruck
entsteht. Der Einfluß von Sonnenlicht oder anderen Lichtquellen auf Objektoberflächen
führt zu Problemen hinsichtlich des reflektierten Lichtes und hinsichtlich des um
oder über dem Objekt gebildeten Schattens.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Tarn'ngstechnik,
durch die die visuelle Wahrnehmung durch den Feind verzögert wird. Insbesondere
soll dabei die Aufrechterhaltung der einmal gewonnen visuellen Wahrnehmung bzw.
des visuellen Kontaktes erschwert werden. Die erfindungsgemäße
Tarnung
soll in der Lage sein, Flugzeuge, Schiffe und andere Fahrzeuge hinsichtlich ihrer
Bauart und Identität zu verkleiden bzw. zu verbergen. Ferner soll die erfindungsgemäße
Tarnung die Abschätzung der Entfernunci und der Geschwindigkeit eines Objektes beeinträchtigen.
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Gleichfalls sollen Lage, Winkel und Bewegungsrichtung eines Flugzeuges,
Schiffes oder Bodenfahrzeuges verborgen bleiben bzw. nicht wahrnehmbar sein.
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Weiterhin ist bei dem erfindungsgemäßen Tarnungssystem beabsichtigt,
daß die Erkennung von Aktionen des Objektes durch das Auseinlnderreißen von visuellen
Anhaltspunkten verzögert wird. Das Tarnungssystem soll bei einem Gegner Unentschlossenheit
und Fehler hervorrufen. Weiterhin soll das Tarnungssystem in zweiter Linie darauf
gerichtet sein, Objekte zu verbergen oder schlecht wahrnehmbar zu machen, jedoch
in erster Linie darauf, bei einem Gegner Verwirrung hervorzurufen.
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Im einzelnen ist mit dem erfindungsgemäßen Tarnungssystem beabsichtigt,
die Augen oder Wahrnehmungsgeräte eines Gegner von sich aus auf falsche Begrenzungslinien
zu fixieren, um dadurch die Sicht auf bzw. das Wahrnehmungsvermögen für echte Begrenzungzn
oder Begrenzungslinien zu verlieren.
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e; einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tarnungssystems erden
grundsätzlich drei Beschichtungen oder Farbaufträge mit sich ändernden KDntrasten
voll hell nach dunkel verwendet.
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=erdem werden grundsätzlich gebrochene Farbtöne verwendet, z,=. Farbtöne
in dunkel-, mittel- und hellgrau.
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In dem Tarnungsszstem können bestimmte Begrenzungslinien vcrgesehen
sein, die nur dann etwas unre-gelmäßig sind, wern sie von der Seit- in Verfolgung
der Längsachse des Objekte
betrachtet werden, und die bei Betrachtung
des Objektes von oben oder von unten diagonal zur Längsachse des Objektes verlaufen.
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Bei einem Flugzeug soll das erfindungsgemäße Tarnungssystem die Vorderkanten
und Hinterkanten der Tragflügel sowie der Höhen- und Seitenflossen aufbrechen, wobei
die dort vorgesehenen Anstriche oder Farbaufträge aus den dunkleren Farbaufträgen
Stücke oder Bereiche herausnehmen. An den Vorderkanten und Hinterkanten der Flügel
und der Höhen-und Seitenflossen können rechteckige oder dreieckige Flecken mit bezüglich
der unmittelbar benachbarten Flecken kontrastierender Farbgebung vorgesehen sein.
Außerdem kann bei einem Flugzeug an der Unterseite eine falsche Cockpit-Verkleidung
spiegelbidlich direkt unterhalb des tatsächlich vorhandenen Cockpits markiert sein.
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Die Farbaufträge oder Beschichtungen sollen n-icht nur visuell kontrastieren,
sondern auch hinsichtlich ihrer Anti-Infrarot-Eigenschaften nur schwer mit Hilfe
einer besonderen elektronischen Ausrüstung auszumachen sein, so daß die von einer
solchen Ausrüstung ausgesendeten und ausgewertrten Strahlungen aufgebrochen, unterbrochen
und verwirrena reflektiert werden. Das erfindungsgemäße Tarnsystem beSeitigt die
Schwächen der bekannten verschließenden (plug -type) Tarnung, so daß die Umrisse
des Objektes unterbrocten werden. Die erindungsgemäße Tarnung läßt sich leicht an
alle beliebigen Arten von Oberflächen und von Flugkörpern anpassen.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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Fig. 1 eine Diagramm-Darstellung einer Ausführungsform des Tarnsystems,
Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung für die Anbringung von Beschichtungen oder
Farbaufträgen auf verschiedene gekrümmte Oberflächen eines Flugzeuges oder dergleichen,
Fig. 3 und 4 perspektivische Darstellungen von links bzw. rechts des Schaubildes
nach Fig. 2, Fig. 5, 6 7 und 8 Draufsicht, Bodenansicht sowie Seitenansichten eines
Flugzeuges mit einem Tarnsystem nach der Erfindung, Fig, 9.
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10,11,12 Draufsicht Bodenansicht sowie Seitenansichter eines Flugzeuges
mit einer anderen AusfUhrungE-form des erfindungsgemäßen Tarnsystems, Fig. 13, 14,
15 Seitenansicht, Draufsicht und Bodenansicht eines Flugzeuges mit einer weiteren
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tarnsystems und Fig. 16 eine perspektivische
Teilansicht eines Flugzeug hecks mit zwei Seitenrudern und mit einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Tarnsystems.
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In Fig. 1 deutet die linke KreisfIäche schematisch einer Flugzeugrumpf
im Querschnitt an. Nach rechts anschließerd ist der Rumpf schematisch in Seitenansicht
gezeigt. Die Anstriche oder Aufträge auf dem Rumpf sind als dunkel , mittel und
hell gekennzeichnet. Die Anstriche können angemalt,
anodisch oxidiert,
beschichtet oder auf andere Art und Weise auf die Oberfläche des Flugzeuges, eines
Flugkörpers oder eines Oberflächenfahrzeuges aufgebracht sein; die Anstriche oder
Beschichtungen können auch aus jeder beliebigen Farbe, einem Pigment oder anderem
Material bestehen. Die Aufträge oder Beschichtungen können bunt sein, jedoch wird
bevorzugt, wenn die dunklen Felder dunkelgrau sind, die mittel getönten Felder mittelgrau
und die hell getönten Felder hellgrau sind. Im allgemeinen werden drei Farbtöne
oder Farben angewendet, jedoch kommen notfalls auch nur zwei unterschiedliche Anstriche
zur Anwendung, nämlich mit einem dunklen Ton und einem hellen Ton, wobei zwischen
beiden ein beträchtlicher Kontrast besteht.
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In Fig. 1 ist die Horizontale mit 2 bezeichnet, während die Begrenzungslinien
zwischen den Farbtönen oder Farben die Bezugszeichen 4 und 6 tragen. Die Begrenzungslinien
4 und 6 erstrecken sich, obwohl unregelmäßig, im allgemeinen längs der Horizo-ntallinie
2, die im allgemeinen mit der Richtung der Längsachse des Flugzeuges zusammenfällt.
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Die tiegrenzungslinien 4 und 6 haben ungleiche Längen und entsprechen
dadurch etwa dem Prinzip, daß niemals zwei Gegenstände eines Objektes, bei dem das
Tarnungssystem angewendet wird, in gleicher Weise getarnt werden. Man erkennt, daß
jeweils Paare kürzerer Abschnitte, die die Begrenzungslinien 4 und 6 enthalten,
Einbuchtungen 8 und 10 bilden, die man als Bisse" oder Vorsprünge der hellen Farbaufträge
L in die dunkel und mittel getönten Farbaufträge D bzw. M auffassen kann. Die Begrenzungslinien
4 und 6 nach Fig. 1 sind scharf bestimmt und mit spitzen Kanten versehen. Obwohl
die Einbuchtungen gekrümmt verlaufen können, wif ein abgewinkelter Verlauf ohne
abgerundete Spitzen und
Täler bevorzugt, da auf diese Weise die
Wahrnehmung der Form und Umrisse des Objektes erschwert wird. Die dunklen Töne oder
Farben werden im Gegensatz zu den hellen und mittel getönten Farben auf der Oberseite
des Rumpfes aufgebracht. Damit wird der Zweck verfolgt, helle Bildpunkte zu vermeiden
und die Reflexionseigenschaften herabzusetzen.
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Vorzugsweise werden daher auch eher stumpfe als glänzende Farbaufträge
oder Beschichtungen benutzt. Aus Fig. 1 ergibt sich, daß die in einem Winkel von
90° zur Horizontallinie 2 verlaufende Vertikallinie 12 die Möglichkeit bietet, die
Höhe zu bestimmen oder festzulegen, bis zu der sich die Einbuchtungen innerhalb
des dunklen Farbtones oder der dunklen Farbe hineinerstrecken. Die Einbuchtungen
erstrecken sich nämlich oberhalb und unterhalb der Horizontallinie entsprechend
der Darstellung über einen Bogenwinkel zwischen 00 bis 300 auf dem Umfang des Rumpfes.
Die bevorzugte mittelgraue stumpfe Farbe befindet sich somit auf einem beträchtlichen
Abschnitt der Unterseite des Flugzeuges, während die bevorzugte dunkelgraue stumpfe
Farbe sich auf einem beträchtlichen Abschnitt der Oberseite des Flugzeuges befindet.
Die hellgraue stumpfe Farbe wird im allgemeinen längs der Seitenflächen zwischen
den dunklen und den mittel getönten stumpfen Graufarben aufgebracht.
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Entsprechend Fig. 2, 3 und 4 wird im allgemeinen überall dort, wo
es sich um konvexe Oberflächen 14 handelt, ein dunkles Farbmuster angewendet. Wie
weiter unten noch beschrieben, wird der größere Anteil der Oberseite des Flugzeuges,
vorzugsweise etwa 2/3 davon, mit dunkler Farbe versehen. Der verbleibende kleinere
Anteil oder annähernd 1/3 der Oberseite des Flugzeuges wird mit hileren Farben,
z.B. mit dem hellgrau oder dem mittelgrau angestrichen.
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Die Unterseite des Flugzeuges oder Flugkörpers oder Fahrzeuges trägt
die helleren Farbtöne oder Farben, wobei die Anteile der mittleren und hellen Töne
auf der Unterseite des Flugzeuges zwischen ungefähr 40 % bis ungefähr 60 % zueinander
variieren, obwohl bei einem bevorzugten Tarnungsschema die hellen und die mittel
getönten Anstriche oder Uberzüge jeweils ungefähr 50 % ausmachen.
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Sämtliche oberen waagerechten flachen Oberflächen 15 sind im allgemeinen
mit einer dunklen stumpfen Farbe oder Farbtönung versehen. Als Regel wird auf die
größeren gekrümmten Oberflächen des Flugzeuges eine dunkle oder eine mittel getönte
Farbe aufgebracht.
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Wie in Fig. 2 und 3 veranschaulicht, tragen die konkaven Oberflächen
16 einen dunkel oder mittel getönten Farbauftrag. In diesen Fällen bilden oder enthalten
die Farbaufträge oder Beschichtungen Einbuchtungen, die sich beiderseits einer Horizontallinie
z.B. 17 oder 19 auf der Konkavfläche in einem Bogenbereich zwischen 600 und 900
oberhalb oderunterhalb der Horizonallinien 17 bzw. 19 erstrecken, je nachdem, ob
sich die Konkavfläche auf der Oberseite oder auf der Unterseite des Flugzeuges entsprechend
Fig. 2 oder 3 befindet.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 - 8 besitzt ein Flugzeug 20 eine
Cockpit-Verkleidung 22 sowie beiderseitige Flügel bzw. Tragflächen 24 bzw. 26, waagerechte
Stabilisierungsflossen (Höhenruder) 28, 30 sowie eine vertikale Stabilisierungsflosse
(Seitenruder) 32. Am Rumpf vor den Flügeln 24, 26 sind Lufteinlaßhauben 34 und 36
für die Triebwerke vorgesehen.
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Entsprechend Fig. 6 ist auf der Unterseite des Flugzeuges 20 eine
Cockpit-Verkleidung 38 mit allen Einzelheiten ähnlich der echten Cockpitverkleidung
22 aufgemalt. Das Tarnungsmuster ist entsprechend der Darstell-ung mit dunklen Farbtönen
auf der Oberseite des Flugzeuges mit ungefähr 2/3 der gesamten Oberfläche entsprechend
Fig. 5 aufgemalt oder auf andere Weise aufgebracht, während das verbleibende Drittel
mit den mittel oder hell getönten Farben versehen ist. Die dunkle Farbgebung ist
mit D, die mittlere Farbtönung mit M und die helle Farbtönung mit L bezeichnet.
Man erkennt, daß die imitierte Cockpit-Verkleidung 38 auf der Unterseite des Flugzeuges
mit dunkler Farbe aufgemalt ist. Man erkennt ferner, daß Begrenzungslinien 40, 42
und 44 im wesentlichen parallel zueinander verlaufen und sich schräg bzw. diagonal
zur Längsachse des Flugzeuges erstrecken. Überall dort, wo ein von der Vorderkante
oder der Hinterkante des Flugzeugteils ausgehender Farbvorsprung 46, 48 oder 50
vorgesehen ist, erkennt man, daß die Linien 52, 54, 56, welche die andere Kante
der Farbvorsprünge 46, 48, 50 begrenzen und die Linien 40, 42 bzw. 44 schneiden,
im wesentlichen zueinander parallel verlaufen.
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Um einen merklichen Kontrast vorzusehen und der Regel zu entsprechen,
daß niemals zwei Oberflächenbereiche eines Flugzeuges gleich aussehen dürfen, wird
der mittel getönte Farbauftrag M auf die Oberfläche des Lufteinlasses 36 (Fig. 5)
und auf den Bereich der Farbvorsprünge 46, 48, 50 aufgebracht. Zur Erzielung einer
Kontrastwirkung erstreckt sich gelegentlich eine Begrenzungslinie, z.B. die Begrenzungslinie
58 und die Begrenzungslinie 60 etwas schräg, jedoch in der gleichen allgemeinen
Richtung wie die Begrenzungslinien 40, 42;und 44. Wesentlich ist, daß die Farbe
oder Farbtönung, die sich dem dunklen Flächenbereich D am nächsten befindet, aus
der Zwischenfarbe oder Zwischentönung M besteht.
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Auf der Unterseite des Flugzeuges ist ein Farbmuster mittlerer Tönung
M mit Begrenzungslinien 62 und 64 versehen, die zueinander parallel und zur Längsachse
des Flzugzeuges schräg bzw. diagonal verlaufen. Wo Farbvorsprünge 66 und 68 von
einem Abschnitt der Vorderkante oder Hinterkante der Tragflächen 24 oder der Höhenflosserz
28 ausgehen, wird die andere Kante des Farbvorsprunges durch Begrenzungslinien 70,
72 gebildet, die im allgemeißen parallel zueinander verlaufen.
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In Übereinstimmung mit dem Tarnungsmuster entsprechend Fig. 1 - 4
zeigen die Seitenansichten des Flugzeugen nach Fig. 7 und 8 Einbuchtungen, die über
die gesamte Länge d.s Flugzeuges vorgesehen sind. Man erkennt, daß die Begrenzlngslinien
74 und 76 entlang der Längsachse des Flugzeugen vn vor. nach hinten verlaufen. Die
längs dieser Begrenzungslinien vorgesehenen Einbuchtungen haben gleichgerichtete
Umrißlinien 78, 80, deren Parallelität in Fig. 7 erkennbar ist. Auf dem Seitenruder
32 sind von dessen Vorderkante und von dessen Hinterkante ausgehende Farbvorsprünge
82 und 83 vorgesehen. Soweit wie möglich verlaufen die Bern zurcslinien 84 und 85
zueinander parallel.
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Fig. 9 - 12 zeigt das gleiche Flugzeug wie Fig. 5 - 8, jedoch mit
einem leicht abgeänderten Tarnungssystem. Bei dieser Ausführungsform ist auf der
Oberseite des Flugzeuges 20 das 1/3 : 2/3-Flächenverhältnis der hellen zu den dunklen
Fa.ibflächen des Tarnungssystem angewendet, während auf der Unter seite des Flugzeuges
20 das 40 % : 60 %-Flächenverhältnivs von heller zu mittlerer Farbtönung vorgesehen
bzw. aufgebracht ist.
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Ein hauptsächlicher Unterschied der in diesen Figuren dargestellten
Tarnungssysteme
besteht darin, daß die Begrenzungslinien 86, 87, 88, 89, 90, 92, 94 und 96 zickzackförmig
verlaufen, wobei Abschnitte dieser Begrenzungslinien parallel zu anderen Linien
sowie diagonal über die Oberfläche des Flugzeuges bezüglich dessen Längsachse verlaufen.
Es läßt sich außerdem erkennen, daß dieBegrenzungslinien 96, 98 und 100 im Bereich
der von ihnen gebildeten Einbuchtungen flacher und etwas abgerundet verlaufen, jedoch
weiterhin im allgemeinen der Längsachse des Flugzeuges folgen. Weiterhin ergibt
sich aus Fig. 9 - 12, daß viereckige Farbvorsprünge 102, 104, 106, 108 und 110 zusammen
mit dreieckigen Farbvorsprüngen 112, 114, 116, 118 und 120 zur Anwendung kommen.
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Beim gezeigten Tarnungssystem werden die Tönungen Dunkel D, Nischtönung
M und Hell L verwendet.
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Bei dem in Fig. 13 - 15 gezeigten Flugzeug 122 wird weitsehen das
gleiche Tarnungssystem wie bei dem Flugzeug der vorangehenden Figuren verwendet.
Die Farbaufträge oder Farbtöne umfassen die Tönungen Hell L, Dunkel D und eine Zwischentönung
M. Für die in Fig. 14 und 15 sichtbaren Triebwerksgondeln 124, 125, 126 und 127
wird ein Tarnunqsmuster verwendet, um die visuelle Wahrnehmung dadurch zu vereiteln,
daß die Gondel 124 hell ist, die Gondel 125 dunkel ist und die Gondeln 126 und 127
mittlere Farbtönungen erhalten.
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Bei dem in Fig. 16 gezeigten Flugzeugheck sind zwei Seitenruder 128,
129 vorgesehen. Um beieiner Perspektiv-Betrachtung die seiden Seitenruder als ein
einziges erscheinen zu lassen, ist das auf dem Seitenruder 128 aufgebrachte Tarnungsmuster
ir: wesentlichen eine Umkehrung desjenigen auf dem Seitenruder 129. So befindet
sich beispielsweise der Farbvorsprung 130 auf dem Seitenruder 128 an der Hinterkante,
während
der in der Form ähnliche Fabvorsprung 131 von der Voderkante des Seitenruders 129
ausgeht. Auch die Farb- oder Tönungsanordnungen sind umgekehrt, so daß der Farbvorscrung
131 dunkel und der Farbvorsprung 130 hell angelegt ist.
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Auch der restliche Flächenateilist auf beiden Seitenrudern in der
Farb- oder Farbtönungsanordnung jeweils umgekehrt.
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Beim gezeigten Ausführungsbeispiel wird eine Kombination von dunkler
und heller Farbe verwendet. Sind mehr als zwei Seitenruder vorgesehen, so sind die
Seitenruder beiderseits des mittleren Seitenruders von-einander unterschiedlich
getarnt.
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ei Zusammenfassung bestimmter Gesichtspunkte der vorliegenden Erfindung
ergibt sich zusätzlich zu den vorgenannten Merkmalen, daß beim dargestellten Flugzeug
die hellen und dunklen Beschicntungen oder Farbaufträge L bzw. D sich über größere
Abschnitte der Seitenflächen des Flugzeuges, Fahrzeuges, Schiff oder dergleichen
erstrecken, während die dritte Beschichtung oder der Farbauftrag mittlerer Tönung
M sich nur auf einem kleineren Abschnitt der Seitenflächen befindet. Wenn Seitenruder,
Tragflächen oder dergleichen einen Teil des getarnten Objektes bilden, so enthält
im allgemeinen wenigstens ein Abschnitt einer der Farbaufträge oder überbeschichtungen
einen dreieckförmigen Farbvorsprung, der sich in einen Abschnitt eines anderen Farbauftrags
oder einer anderen Beschichtung hineinfrißt oder erstreckt.
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Die hellen und iie dritten oder mittel getönten Farbaufträge oder
Besenichtungen L bzw. M können in ihren Anteilen zueinander variieren und etwa zwischen
40 % und 60 %,
vorzugsweise etwa 50 % der Unterseite des Flugzeuges
belegen. Zusätzlich sollten die Spitzen der Flügel oder Tragflächen eines Flugzeuges
ungleiche Farbaufträge oder Be schichtungen haben.
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Der mit Bezug auf Fig. 1 - 4 beschriebene winkelmäßig Anteil er Oberseiten
und Unterseiten eines getarnten Objektes läßt sich auch allgemein als eine Beschichtung
oder etn Farbauftrag au:fassen, der sich auf den gekrümmten oder bogenförmigen oberflächen
über einen größeren Abschnitt seiner Länge etwa zwischen einer 10-Uhr-Zeigerstellung
und etwa einer 2-Ulir-Zeigerstellung erstreckt (wenn man z.B.
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die Kreisfläche gemäß Fig. 1 als Uhrenzifferblatt betyachtet).
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Wenn nur zwei lrarbaufträge benutzt werden, lassen sich die für den
dunkleii Farbauftrag geltenden allgemeinen Regeln für die Differenzfläche anwenden,
die dann den hellen Farbauftrag oder Beschichtung erhält.
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Bei der Festlegung des die Einbuchtungen, z.B. 8 oder 10 in Fig. 1
enthaltenden Bereiches, z.B. im Fall einer gekrümmten oder bogenförmigen Oberfläche,
bei der die Krümmung weniger ausmacht als ein vollständiger 90°-Bogen, wird im allgemeinen
die Horizontale durch die Übergangs linie zwischen dieser Kurvenfläche und der nächstfolgenden
benachbarten Oberflache bestimmt, welche der Anfang einer flachen oder in entgegtzngesetzter
Richtung gekrümmten Oberfläche oder einer ip d.3r gleichen Richtung, jedoch mit
einem unterschiedlichen Bogen oder Krümmungsradius gekrümmten Fläche sein kann.
Es treten Fälle auf, wo über-haupt keine gerkümmte Oberfläche vorhanden ist und
wo die Oberseiten und Unterseiten des Flugzeuges oder eines anderen Fahrzeuges nach
unten bzw. nach oben geneigte ebene bzw. flache Oberflächen aufweisen. In diesen
Fällen wird die Horizontale wie im Fall der gekrümmten Oberflächen
durch
d-en Übergangspunkt zwischen der jeweils betrachteten Fläche ind der nächst benachbarten
Fläche bestimmt falls jedoch die ebene Oberfläche in einem Winkel von mehr als 600
über der Horizontalebene geneiqt ist, sollte sre mit einem hellen Farbauftrag und
nicht mit einen dunklen oder mittel getönte Farbauftrag versehen werden, weil als
allgemeine Regel senkrechte oder nahezu senkrecht verlaufen Oberflächen im allgemeinen
hell und waagerechte Oberflächen dunkel ode@ mittel getönt ausgestattet werden.
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Die Erfindung umfaßt über die vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele
hinaus selbstverständlich auch andere Abänderungen, Anwendungsgebiete und/oder dahingehende
Anpassungen, wobei @m allgemeinen die vorbeschriebenen Grundsätze und Ausnahmen
bzw. Abweichungen davon unter Berücksichtigung des allgemeinen Fachwissens auf diesem
Fachgebiet beachtet werden.