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Vorrichtung für die Wiedergabe von Informationen
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Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Vorrichtung für
dic Wiedergabe von aus optischen Informationseinheiten zusammengesetzten Informationen,
inobesondere Werbeinformationen, oberhalb der Zuschauertribüne eines Sportplatzes,
- mit Gerüst und Wiedergabewand. - Der Begriff optische Informationseinheit bezeichnet
im Rahmen der Erfindung diejenigen Elemente einer optisch wahrnehmbaren Information,
die vom Betrachter als Einheit erfaßt werden müssen, wenn anders der Informationsinhalt,
ganz oder teilweise, verlorengeht.
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Die (aus der Praxis) bekannten Vorrichtungen der beschriebenen Gattung
besitzen eine Wiedergabewand, die aus den Bauelementen
digitaler
Anzeigesysteme zusammengesetzt ist. Es handelt sich in statischer Hinsicht gleichsam
um massive Bauwerke, die hauptsächlich nach statischen Gesichtspunkten für die Aufnahme
der Windkräfte und der sonstigen Beanspruchungen eingerichtet sind und nur zusätzlich
als Wiedergabewand funktionieren. Für die Aufnahme und Wiedergabe von projizierten
Informationen sind die gattungsgemäßen Vorrichtungen weder bestimmt noch geeignet.
Allerdings kennt man für die Aufnahme und damit Wiedergabe projizierter Informationen
die Projektionswände und Freiluftkinos. Auch hier handelt es sich um Bauwerke der
Ingenieurkunst, die als Stahlbaukonstruktion oder Betonkonstruktion errichtet sind.
Die eigentliche Projektionsfläche ist eine geschlossene Fläche, so daß das Bauwerk
erhebliche Windkräfte aufzunehmen hat und dafür einzurichten ist. Man errichtet
daher solche Bauwerke im allgemeinen nur an windgeschützten Plätzen. Würde man eine
derartige Projektionswand oberhalb der Zuschauertribüne eines Sportplatzes installieren,
so müßte sie für die Aufnahme der dort sehr erheblichen Windkräften in statischer
Hinsicht besonders dimensioniert werden, was aufwendig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
anzugeben, die für die Aufnahme und Wiedergabe von projizierten Informationen geeignet
und trotz der möglicherweise auftretenden Windkräfte als Leichtbauwerk ausführbar
ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Wiedergabewand
aus einer oder aus mehreren Glasscheiben besteht, die milchig eingefärbt und dadurch
für die Aufnahme und Wiedergabe von projizierten Informationen eingerichtet ist
bzw. sind, und daß die Wiedergabewand insgesamt und/oder die Glasscheibe bzw. Glasscheiben
den Windstaudruck reduzierende Durchlässe aufweist bwz.
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aufweisen, die klein sind in bezug auf die mittlere geometrische Erstreckung
der Informationseinheiten. - Milchig eingefärbt bedeutet
im Rahmen
der Erfindung, daß die Wiedergabewand in optischer Hinsicht die Effekte bekannter
Milchgasscheiben aufweist, gleichgültig wie diese Effekte erzeugt sind. Die Glasscheibe
oder die Glasscheiben können dabei, aus üblichem mineralischen Glas oder aus Kunststoff
bestehen und auch eingefärbt sein. Besonders geeignet sind Glasscheiben, deren Einfärbung
sog. Leuchtfarben mit Tageslichteffekt aufweist, - weil dadurch besondere Wiedergabewirkungen
erreichbar sind. Soweit mit Glasscheiben aus mineralischem Glas gearbeitet wird,
empfiehlt es sich, sog. Verbundglasscheiben einzusetzen, die bekanntlich regelmäßig
aus einer Innenscheibe, einer Außenscheibe und einer Kunststoffzwischenschicht in
Form einer Folie bestehen.
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Die Erfindung nutzt die überraschende Tatsache, daß das Auge eines
unterhalb der Wiedergabewand einer erfindungsgemäßen Vorrichtung befindlichen Betrachters
die den Windstaudruck reduzierenden Durchlässe nicht störend wahrnimmt, wenn in
der angegebenen Weise die Durchlässe klein sind in bezug auf die mittlere geometrische
Erstreckung der Informationseinheiten. Das gilt insbesondere dann, wenn die Projektion
der Information auf die Wiedergabewand mit schräg nach oben gerichteten Projektionsstrahlen
erfolgt. Dann tragen nämlich auch die Begrenzungswandflächen der Durchlässe zur
Wiedergabe der projizierten Informationen bei. Die durch die Schrägprojektion eintretende
Verzerrung kann ohne weiteres optisch ausgeglichen werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die den Windstaudruck
reduzierenden Durchlässe Bohrungen oder Schlitze in den Glasscheiben bzw. in der
Glasscheibe sein, die die Wiedergabe wand aufbauen bzw. bildet. Die den Windstaudruck
reduzierenden Durchlässe können aber auch als Spalte zwischen benachbarten
Glasscheiben
ausgebildet sein. Das Gerüst ist jedenfalls so einzurichten, daß die Glasscheibe
bzw. die Glasscheiben sicher gehalten werden. Da bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform
die Windkräfte klein sind, kann das Gerüst sehr leicht ausgebildet werden. Die Windkräfte
sind umso kleiner, je größer die Zahl der den Windstaudruck reduzierenden Durchlässe
und damit die integrierte Durchlaßfläche insgesamt ist. Im Rahmen der Erfindung
kann so weit gegangen werden, daß die Durchlässe in ihrer Gesamtheit eine Durchlaßfläche
aufweisen, die gleich ist der durchlaßfreien Projektionsfläche der Wiedergabewand.
Im allgemeinen wird man auch die Durchlässe über die Wiedergabewand gleichmäßig
verteilen, d.h. eine homogene isotrope Verteilung der den Windstaudruck reduzierenden
Durchlässe verwirklichen.
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Je nach Lichtstärke der Projektion, mit der die Informationen auf
die Wiedergabewand projiziert werden, kann es zweckmäßig sein, in Kombination zu
den beschriebenen Maßnahmen die Wiedergabewand mit einer zum Betrachter hin vorkragenden
Schirmblende ganz oder teilweise zu umgeben, deren Blendenschatten bei allen Sonnenstellungen
bzw. auch bei Flutlichtbeleuchtung des Sportplatzes die Wiedergabefläche bedeckt.
Wird mit einer derartiger Schirmblende gearbeitet, so empfiehlt die Erfindung, die
Anordnung so zu treffen, daß die Durchlässe hauptsächlich im mittleren Bereich der
Wiedergabewand angeordnet sind, - während zusätzlich zwischen Wiedergabewand und
Schirmblende ein mit der Schirmblende umlaufender Windspalt freigelassen ist. Dabei
kann die Schirmblende zugleich als venturiartiger Strömungskanal ausgebildet sein,
während die Wiedergabewand insgesamt in dem Strömungskanal als Strömungsgitter funktioniert.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß beider erfindungsgemäßen
Vorrichtung Gerüst und Wiedergabewand insgesamt besonders leicht ausgeführt werden
können. Das gelingt wegen der den Windstaudruck reduzierenden Durchlässe, - die
nicht nur bei der Aufnahme und Wiedergabe der projizierten Informationen nicht stören,
sondern darüber hinaus besondere, den Betrachter ansprechende Wiedergabeeffekte
auslösen. Wenn die Gerüststruktur der Struktur der Durchlässe angepaßt ist, stört
auch eine Gerüststruktur die Aufnahme bzw. Wiedergabe der projizierten Informationen
nicht. Die den Windstaudruck reduzierenden Durchlässe reduzieren den sogenannten
Sog auf der der Windbeaufschlagung abgewandten Seite. Die Projektion kann bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung als sog. Aufprojektion, d.h. von der Seite des Betrachters
her, oder auch als Rückprojektion, d.h. von der Rückseite der Wiedergabewand her,
erfolgen, und zwar mit allen modernen Mitteln und Apparaten der Projektionstechnik
und mit Hilfe von Diapositiven, Filmen, magnetischen Aufzeichnungen und dergleichen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
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Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 perspektivisch einen
Ausschnitt aus einem Sportplatz mit Zuschauertribüne und darüber angeordneter erfindungsgemäßer
Vorrichtung, Fig. 2 die Draufsicht auf die Wiedergabewand einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, ausschnittsweise, Fig. 3 entsprechend der Fig. 2 eine andere Ausführungsform
einer Wiedergabewand
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung
ist für die Wiedergabe von aus optischen Informationseinheiten aufgebauten Informationen
oberhalb der Zuschauertribüne 1 eines Sportplatzes 2 bestimmt. Die Vorrichtung besteht
in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einem Gerüst D und der Wiedergabewand 4. Optische
Informationseinheiten bezeichnet im Ausführungsbeispiel die Buchstaben der auf der
Wiedergabewand erscheinenden Inschrift "Flamm-Projektion.
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Die Wiedergabewand 4 besteht aus einer oder aus mehreren Glasscheiben
5. In Fig. 2 ist der Aufbau aus mehreren Glasscheiben angedeutet, in Fig. 3 der
Aufbau aus einer einzigen großen Glasscheibe. Die Glasscheibe bzw. die Glasscheiben
5 sind milchig eingefärbt. Sie sind dadurch für die Aufnahme und Wiedergabe der
projizierten Informationen eingerichtet. Dabei ist aber die Anordnung so getroffen,
daß die Wiedergabewand 4 insgesamt und/ oder die Glasscheiben 5 den Windstaudruck
reduzierende Durchlässe 6 aufweisen. Diese Durchlässe 6 sind, wie man aus einer
vergleichenden Betrachtung der Fig. 2 und 3 entnimmt, klein in bezug auf die mittlere
geometrische Erstreckung der Informationseinheiten. In Fig. 1 wurde angedeutet,
daß im Ausführungsbeispiel die Projektion der Informationen auf die Projektionswand
mit schräg nach oben gerichtete Projektionsstrahlen erfolgt, und zwar im Ausführungsbeispiel
als sog. Aufprojektion. Man könnte aber ebenso auch mit Rückprojektion arbeiten
bzw. bei Aufprojektionen den gesamten Sportplatz 2 überstrahlen.
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Die Durchlässe 6 besitzen in ihrer Gesamtheit eine Durchlaßfläche
FD , die etwa gleich ist der durchlaßfreien Projektionsfläche Fp (FDc Fp). Dabei
sind die Durchlässe 6 in der Ausführungsform nach Fig. 2 über die Wiedergabewand
4 gleichmäßig verteilt. Fig. 1 deutet aber auch an, daß die Wiedergabewand 4
von
einer nur ausschnittsweise gezeichneten, vorkragenden Schirmblende 8 ganz oder teilweise
umgeben sein kann, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß der Blendenschatten
9 bei allen Sonnenstellungen, die der Sportplatz 2 erfährt, bzw. dessen Flutlichtbeleuchtung
die Wiedergabefläche 4 bedeckt. Das ermöglicht es ohne weiteres, auch bei normalem
Tageslicht auf der Wiedergabewand projizierte Informationen zu machen. Ist eine
solche Schirmblende 8 verwirklicht, so empfiehlt es sich, in Abweichung von der
dargestellten Ausführungsform die Anzahl der Durchlässe 6 im mittleren Bereich der
Wiedergabewand 4 zu erhöhen. Außerdem ist in diesem Falle zwischen Wiedergabewand
4 und Schirmblende 8 ein mit der Schirmblende umlaufender Windspalt 10 freigelassen.
Die Schirmblende 8 funktioniert im ganzen als venturiartiger Strömungskanal und
erstreckt sich dazu auch über die Wiedergabewand hinaus zu dessen Rückseite hin.