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Fahrzeugsitz, insbesondere für Schlepper od.dgl.
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Die Erfindung betrifft einen, insbesondere für Schlepper od.dgl. bestimmten,
aber auch für andere Zwecke verwendbaren Fahrzeugsitz der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 beschriebenen Art.
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Bei einem bekannten Fahrzeugsitz dieser Art (vergleiche DE-PS 16 55
747) erfolgt der Antrieb der auf der Gewindespindel befestigten Kupplungsscheibe
durch mit Gummiklötzen versehene, federbelastete Kupplungshebel. Es hat sich nun
gezeigt, daß sich die Elastizität der Gummiklötze nachteilig auf die Größe des Winkelmaßes
auswirkt, das die Kupplungsscheibe nach jedem Andrücken der Gummiklötze gegen die
Oberfläche der Kupplungsscheibe ausführt. Infolgedessen ist bei erheblichen Gewichtsunterschieden
der den Fahrzeugsitz benutzenden Personen eine verhältnismäßig große Anzahl von
Auf- und Abwärtsschwingungen des Sitzes und der ihn tragenden Lenker erforderlich,
bis die Federelemente auf das neue
Bahrergewicht eingestellt sind.
AuBerdem unterliegt die bekannte Kupplungseinrichtung einem beträchtlichen Verschleiß
und ist außerdem störanfällig, insbesondere wenn der damit ausgestattete Fahrersitz
auf einem Ackerschlepper od.dgl.
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angeordnet und die Kupplungsscheibe beispielsweise durch den Staub
von ausgestreutei Mineraldünger einer starken Verschmutzung ausgesetzt ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Bahrzeugsitz
der eingangs erwähnten Art so zu verbessern, daß bei einem Fahrerwechsel eine schnelle
Umstellung der den Sitz abstützenden Federelemente auf das Gewicht des neuen Fahrers
erfolgt und sich die Kupplungseinrichtung durch große Betriebssicherheit und Verschleißfestigkeit
auszeichnet.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Lehre nach den kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsfori ist auf einem Ende der Gewinde
spindel bzw. in der Nähe desselben ein zylindrisches Gehäuse befestigt und innerhalb
dieses Gehäuses auf dem Spindelende eine mit einem der Sitzlenker starr verbundene
Exzenterscheibe schwenkbar gelagert, deren Mittelpunkt unterhalb der Gewindespindel
liegt, wobei zu beiden Seiten der Exzenterscheibe zwischen deren Mantelfläche und
der Innenwandung des Gehäuses je eine Kleinkugel od.dgl. liegt und an der Innenseite
einer das Kupplungsgehäuse abschließenden Scheibe für jede Kleinkugel ein Widerlager
vorgesehen ist.
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Die so ausgebildete Kupplungseinrichtung hat zunächst den Vorteil,
daß sie, wenn der nit der Exzenterscheibe starr verbundene Lenker nur geringfügig
über ein bestimmtes Freiausmaß hinaus auf- oder abwärtsschwenkt, unverzüglich voll
wirksam ist, d.h., eine der beiden K1eimugeln das Gehäuse sofort iitniut und somit
eine Drehung der Gewindeapindel um ein entsprechendes Winkelmaß bewirkt, so daß
selbst bei
erheblich unterschiedlichen Fahrergewichten die Sitzfederung
sich schnell auf das neue Fahrergewicht einstellt.
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Außerdem ist die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung einfach im
Aufbau und absolut betriebssicher.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen einiger Ausführungsbeispiele sowie aus den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Fig. 1 zeigt einen mit der erfindungsgemäßen Kupplungseinrichtung
ausgestatteten Fahrzeugsitz in Seitenansicht, Fig. 2 eine Rückansicht des Sitzes
nach Fig. 1, Fig. 3 einen parallel zur Gewinde spindel verlaufenden waagerechten
Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Klemmgesperre, Fig. 4 bis 6 zeigen Stirnansichten
des Klemmgesperres nach Fig. 3 ohne Gehäuseabschlußscheibe in drei verschiedenen
Winkellagen der Exzenterscheibe, Fig. 7 bis 11 Stirnansichten einer zweiten Ausführungsform
- des Klemmgesperres in fünf verschiedenen Winkellagen der Exzenterscheibe und der
mit den Elemmkugel-Widerlagern versehenen Gehäuseabschlußscheibe, Fig. 12 zeigt
eine weitere Ausführungsform des Klemmge-.
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sperres mit dem oberen Ende einer Schubstange, die mit dem durch
die Längsbewegungen der Spindelmutter auf der Gewinde spindel gesteuerten tbersetsungshebel
gekuppelt ist.
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Die beispielsweise aus Stahlblech gefertigte, ein Sitz- und ein Rückenpolster
aufnehmende Sitzmulde 1 ist mittels zweier Lenkerpaare 2 und 3 mit einen tshrzeugfesten
Sitztraggestell 4 begrenzt auf- und abwärtabewegbar verbunden. Die unteren Lenker
sind einerseits etwa mitten zwischen der Vorder- und der
Hinterkante
der Sitzmulde 1 an deren Seitenflächen angelenkt, während die hinteren Enden dieser
Lenker ständig unter der Einwirkung von mehr oder weniger vorgespannten Drehfedern
5 stehen.
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Auf der die Drehfedern 5 tragenden Achse 6 ist ein Hebel 7 befestigt.
Ferner ist auf einem quer zur Achse 6 sowie horizontal verlaufenden Zapfen 8 ein
zweiarmiger übersetzungshebel 9 angeordnet, dessen kurzer, etwa horizontal verlaufender
Arm gegen die Oberseite des Hebels 7 anliegt.
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Der aufwärts gerichtete Arm des übersetzungshebels 9 dagegen weist
an seinem oberen Ende eine Gabel 91 auf, die einen auf einer im Sitztraggestell
drehbar, aber axial unverschiebbar gelagerten sowie horizontal verlaufenden Gewindespindel
10 angeordnete, mit sich gegenüberliegenden seitlichen Ilbflacbungen 111 versehene
Butter 11 im Bereich der Abflachungen 111 umgreift und sie somit drehfest hält.
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Neben einem der oberen Lenker 2 ist auf einem abgesetzten und nicht
mit Gewinde versehenen Zapfen 101 der Gewindespindel 10 ein zylindrisches, einsetig
offenes Gehäuse 12 eines Klemmgesperres durch Preßsitz od.dgl. befestigt (vergleiche
Fig. 3). Auf dem Spindelzapfen 101 ist ferner eine Buchse 13 drehbar angeordnet,
auf der innerhalb des Gehäuses 12 eine Exzenterscheibe 14 sowie außerhalb des Gehäuses
einer der Lenker 2 befestigt ist. Der Mittelpunkt der Exzenterscheibe 14 liegt unterhalb
der durch den Mittelpunkt der Gewindespindel 10 verlaufenden Horizontalen.
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Das durch den Lenker 2 hindurchragende äußere Ende der Buchse 13 ist
in einer am Sitztraggestell 4 befestigten Muffe 41 gelagert. Ferner ist auf der
Buchse 13 zwischen der Exzenterscheibe 14 und dem Lenker 2 die Nabe 151 einer die
offene teite des Gehäuses 12 abschließenden Scheibe 15 angeordnet.
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Diese Scheibe 15 trägt auf ihrer dem Innern des Gehäuses 12 zugewandten
Planfläche einen teilringförmigen Flachsteg 16, dessen Enden als Widerlager für
je eine der beiderseits der Exzenterscheibe 14 zwischen deren Mantelfläche und der
zylindrischen Innenwandung des Gehäuses 12 beweglich gelagertelemmkugeln 17 dienen.
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Um zu verhindern, daß die Klemmkugeln bei der Montage des Fahrzeugsitzes
oder beim Auftreten starker Erschütterungen von einer auf die gegenüberliegende
Seite der Exzenterscheibe 14 rollen, ist auf dem Teil der Exzenterscheibe, der in
der Normallage oben liegt und den geringsten Abstand vom Spindelzapfen 101 hat,
ein radial nach außen gerichteter Flachsteg 18 od.dgl. befestigt.
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Bei des Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 bis 6 ist die Gehäuseabschlußscheibe
15 oder deren Nabe 151 auf geeignete Weise fest mit dem Sitstraggestell 4 verbunden.
Demzufolge ist auch die Lage des auf der Innenseite der Scheibe 15 befestigten Flachsteges
16 unveränderlich, und zwar liegen deren als Anschläge für die Kleimmugeln 17 dienende
Enden stets uM einen halben Klemkkugeldurchiesser unter der durch die Mitte des
Spindelzapfens 101 verlaufenden Horizontalen, so daß die Klemmkugeln 17 selbst in
der in Fig. 4 gezeigten Mittelstellung der Exzenterscheibe 14 mitten auf dieser
Horizontalen liegen.
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Bei einer Aufwärtsschwenkung des Lenken 2 (Fig. 3) wird die Exzenterscheibe
14 in Richtung a (vergleiche Fig. 5) gedreht.
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Dadurch verringert sich an der linken Seite des Eleaxgesperres der
Abstand zwischen der Mantelfläche der Exsenterscheibe 14 und der Innenwandung des
Gehäuses 12, so daß die linke Kugel 17 zwischen diesen Flächen geklellt und das
Gehäute 12 sonst zwangsläufig mitgedreht wird, während sich die
gegenüberliegende
Kugel 17 auf dem ihr zugewandten Ende des Steges 16 abstützt und an dieser Seite
keine Klemmwirkung auftreten kann, weil sich hier der Abstand zwischen der Mantelfläche
der Exzenterscheibe 14 und der Innenwandung des Gehäuses 12 bei Beginn der Drehung
der Exzenterscheibe vergrößert hat.
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Bei entgegengesetzter Drehung der Exzenterscheibe 14 in Richtung b
(Fig. 6) erfolgen die vorstehend beschriebenen Bewegungen auf der rechten Seite
des Klemmrollengesperres.
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Werden nun aber beispielsweise durch größere Belastung des Fahrzeugsitzes
die Lenker weiter nach unten als nach oben geschwenkt, so wird das Gehäuse 12 und
damit die Gewindespindel 10 bei Jeder Auf- und kbwärtsbewegung um die Differenz
der beiden Schwenkwinkel gedreht, somit die Gewindespindel 10 jeweils um den Differenzbetrag
in einer Richtung gedreht, derzufolge die Spindelmutter 11 nach rechts oder links
verschoben und infolgedessen die den Sitz tragenden Drehfedern 5 über die Hebel
9 und 7 stärker gepannt oder entspannt.
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Die Fig. 7 bis 11 zeigen eine Ausführungsform des Elemmrollengesperres,
das sich von der vorstehend beschriebenen Ausführungsform nach Fig. 3 bis 6 dadurch
unterscheidet, daß die den Anschlagsteg 16 für die Elemmkugeln 17 tragende Gehäuseabschlußscheibe
15 nicht starr iit dem Maschinengestell verbunden, sondern lit ihrer Nabe 151 auf
der Buchse 13 der Exzenterscheibe 14 begrenzt hin- und herbewegbar angeordnet ist.
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Zu diesem Zweck ist an der Gehäuseabschlußscheibe 15 ein radial nach
außen gerichteter und gegenüber den Gehäuse 12 vorspringender Zapfen od.dgl. 19
befestigt, während an Traggestell zwei Begrenzungsanschläge 20 für den Zapfen 19
mit Abstand voneinander angeordnet sind. Bei Anwendung dieser
Austuhruagsform
ist durch eine bestimmte Auf- und Abwärtsbewegung des Fahrzeugsitzes ein größerer
Drehwinkel der Gewinde spindel 10 erzielbar als bei der usführungsform nach Fig.
3 bis 6 und damit eine entsprechend schnellere Veränderung der Federspannung durch
eine geringere Anzahl von Auf- und Abwärtsschwenkungen des Sitzes möglich, weil
zu Beginn einer Drehung der Exzenterscheibe 14 in Richtung a durch eine der Klemmkugeln
17 eine kraftschlüssige Kupplung zwischen Exzenterscheibe 14 und Gehäuse 12 hergestellt
und gleichzeitig die auf der Buchse 13 der Exzenterscheibe 14 gelagerte Gehäuseabschlußscheibe
15 mitgenommen wird, bis deren Zapfen 19 auf einen der Begrenzungsanschläge 20 trifft
und somit an einer weiteren Drehung gehindert wird (vergleiche Big. 8 oder 10).
Bei weiterer Drehung der Exzenterscheibe 14 nimmt die in der Klemmlage befindliche
Kugel 17 unter Abheben von ihrem Begrenzungsanschlag 16 das Gehäuse 12 um ein weiteres
Winkelmaß mit (vergleiche Fig. 9), während die nichtklemmende zweite Kugel 17 mit
dem ihr zugewandten Ende des Begrenzungsanschlages 16 abwärtsbewegt wird. Bei rückläufiger
Bewegung der Exzenterscheibe 14 wird diese zweite Klemmkugel sofortwirksam, so daß
das Gehäuse 12 in entgegengesetzter Richtung mitgenommen wird, bis es die in Fig.
11 gezeigte Stellung erreicht hat.
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Der auf diese Weise bei einer einziger Auf- und Abwärtsbewegung des
Sitzes erzielbare Drehwinkel des Gehäuses 12 und der Gewindespindel 10 ist erheblich
größer als bei ortsfester Anordnung der Gehäuseabschlußscheibe 15 gemäß Fig. 3 bis
6.
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Gemäß Fig. 1 und 2 ist mit einem dem Hebel 7 abgewandten zusätzlichen
Arm 92 des übersetzungshebels 9 eine aufwärts gerichtete Schubstange 21 gelenkig
verbunden, die an ihrem oberen Ende als seitlich offene Gabel 211 ausgebildet ist
(vergleiche Fig. 12). Ferner trägt die G.häuseabsohlußscheibe 15 hier einen
zweiten,
radial nach außen gerichteten Zapfen 22, der zwischen den Gabelschenkeln 211 liegt.
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Wenn nun die Spindelmutter 11 ein Ende der Gewindespindel 10 nahezu
erreicht hat, somit der Uberset;ungshebel 9 entsprechend weit nach rechts oder links
schwenkt und dadurch die Schubstange 21 entsprechend auf- oder abwärtsbewegt ist,
liegt der Zapfen 22 gegen aminen der Gabelschenkel 211 an, so daß eine Drehung der
Gehäuseabschlußscheibe 15 nur in entgegengesetzter Richtung llöglich ist. Auf diese
Weise wird ein unerwunschtes Festklemmen der Spindelmutter auf den Enden der Gewindespindel
10 bzw. am Gehäuse 12 des Klemmrollengesperres sicher verhindert.
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Naturgemäß sind die AusfUhrungsmöglichkeiten der Erfindung durch die
dargestellten Ausführungsbeispiele nicht erschöpft.
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So ist es beispielsweise möglich, anstelle nur eines an der GehAuseabschluBscheibe
15 befestigten Zapfens 19 zwei Zapfen 19, Flachstäbe od.dgl. mit Abstand voneinandere
anzuordnen und anstelle der am Sitztraggestell (4'vorgesehenen beideh FestanschlSge
(20) nur einen einzigen, als Anschlag für beide Zapfen, Flachstäbe od.dgl. dienenden
Gummipuffer od.dgl. zu befestigen.