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Verfahren zur Fernsteuerung und Vorrichtung zur Ausführung
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des Verfahrens Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Fernsteuerung und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, insbesondere
auf ein Verfahren zur Fernsteuerung der An- und Abschaltung von iastobjekten an
bzw.
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von einem Starkstromnetz auf Grund hochfrequent ausgestrahlter Fernsteuersignale
und auf eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
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Aus der Rundsteuertechnik sind bereits Fernsteuerverfahren bekannt,
nach welchen Fernsteuerbefehle als vorzugsweise tonfrequente Signale einem Starkstromnetz
überlagert werden und von einer beliebig grossen Zahl an dieses Starkstromnetz angeschlossener
Fernsteuerempfänger empfangen werden. Solche Fernsteuerbefehle werden üblicherweise
sendeseitig kodiert und empfangsseitig dekodiert und danach durch ein dem Fernsteuerempfänger
und dem fernzusteuernden Lastobjekt zugeordnetes Schaltorgan zur Ausführung gebracht.
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Bei den bekannten Rundsteuersystemen besteht zwischen der Sendeanlage
und den einzelnen Empfängern eine nur sehr geringe
Dämpfung des
Signalpegels, wobei an den verschiedenen Anschlussstellen der Fernsteuerempfänger
nur geringfügige Pegelunterschiede auftreten, beispielsweise etwa im Verhältnis
von 1 : 2. Im Hinblick auf den hohen Störpegel des als Uebertragungskanal verwendeten
Starkstromnetzes sind aber sehr beachtliche Leistungen für die Fernsteuersignale
erforderlich. Ueblicherweise werden Leistungen von etwa 10 - 50 kW pro Sender verlangt
und es erweist sich in vielen Fällen als erforderlich, die Fernsteuersignale an
mehreren Stellen des Starkstromnetzes simultan einspeisen zu müssen.
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Nachteilig an diesem bekannten System ist daher der hohe sendeseitige
Aufwand. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn ein räumlich ausgedehntes Gebiet
erfasst werden muss.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde diese
Nachteile zu vermeiden und ein Fernsteuersystem zu schaffen, welches ohne oder mit
nur geringem sendeseitigem Aufwand erlaubt eine grosse Anzahl von Fernsteuerempfängern
in einem grossen Gebiet zu erreichen und ausserdem den empfängerseitigen Aufwand
im Rahmen an sich bekannter an das Starkstromnetz gebundener Fernsteuerempfänger
zu halten.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fernsteuerung
der An- und Abschaltung von Lastobjekten in einem Starkstromnetz auf Grund von hochfrequent
ausgestrahlten Fernsteuersignalen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass sendeseitig
die Fernsteuersignale als ausserordentliche Modulation der ordentlichen Modulation
eines für eine andere Aufgabe vorgesehenen Hochfrequenzsenders zugefügt werden,
wobei für die ausserordentliche Modulation und die ordentliche Modulation unterschiedliche
Modulationsparameter verwendet werden und dass empfangsseitig die durch die ausserordentliche
Modulation erzeugten Komponenten des Empfangssignals aufgrund ihrer unterschiedlichen
Modulationsparameter von der ordentlichen Modulation abgetrennt und nach ihrer Auswertung
als Steuersignal einem Schaltorgan für die Zu- oder Abschaltung eines Lastobjektes
an das bzw.
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vom Starkstromnetz zugeführt werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Ausführung des genannten
Verfahrens.
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Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden beispielsweise
erläutert. Dabei zeigt: Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines
Fernsteuerempfängers; Fig. 2 ein Schaltbild eines Hochfrequenzteils; Fig. 3 ein
Schaltbild eines Niederfrequenzfilters.
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In allen Figuren sind für entsprechende Teile gleiche Hinweiszeichen
verwendet.
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Im Gegensatz zu den bekannten Rundsteuersystemen,wo tonfrequente Signale
einer Starkstromleitung bzw. der zugehörigen Netzspannung überlagert werden, wird
gemäss vorliegender Erfindung mit modulierten Hochfrequenzsignalen gearbeitet, welche
von einem für eine andere Aufgabe vorgesehenen Sender ausgestrahlt werden. Dadurch
entfällt der bei bekannten Rundsteuersystemen erforderliche sehr erhebliche Aufwand
für die Sender vollständig. Die Ausnutzung eines für eine andere Aufgabe bestimmten
Hochfrequenzsenders, beispielsweise eines für normale Radioprogramme bestimmten
Rundfunksenders für die zusätzliche Aufgabe der Fernsteuerung der Zu- und Abschaltung
von Lastobjekten an bzw. von einem Starkstromnetz ist nun nicht ohne weiteres möglich,
vielmehr muss den besonderen Verhältnissen der vom genannten Sender zu übertragenden
ordentlichen Modulation, d.h. des Rundfunkprogramms in gebührender Weise Rechnung
getragen werden. Es wäre beispielsweise nicht zulässig, dass die simultane Uebertragung
von Fernsteuerbefehlen von den Empfängern der ordentlichen Modulation, also der
Sprache-und Musik-Modulation des Rundfunksenders ebenfalls gehört würden, ebenso
dürfen in der ordentlichen Modulation möglicherweise auftretende Tonfrequenzen keinen
störenden Einfluss auf die zu übertragenden Fernsteuerbefehle, also auf die ausserordentliche
Modulation, ausüben können.
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Die Entkopplung von ausserordentlicher und ordentlicher Modulation
kann nun durch die Anwendung unterschiedlicher Modulationsparameter erzielt werden.
Beispielsweise könnten bei einem für die ordentliche Modulation (Rundfunkprogramm)
mit Amplitudenmodulation arbeitenden Rundfunksender die Fernsteuerbefehle als ausserordentliche
Modulation durch, vorzugsweise geringfügige, Frequenz- oder Phasenmodulation übertragen
werden. Ein genügend kleingehaltener Frequenz-bzw. Phasenhub würde in normalen Amplitudenmodulationsrundfunkempfängern
zu keinem den Fernsteuerbefehlen entsprechenden niederfrequenten Störsignal führen.
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Es ist aber auch möglich, und zwar mit sendeseitig geringerem Aufwand
für den Unterschied der Modulationsparameter für die ordentliche und ausserordentliche
Modulation unterschiedliche Frequenzbereiche zu benützen, beide Modulationen jedoch
mit der gleichen Modulationsart, beispielsweise Amplitudenmodulation zu übertragen.
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Im erstgenannten Fall können für den Empfang der ordentlichen Modulation,
d.h. des Rundfunkprogramms normale Amplitudenmodulationsrundfunkempfänger vorgesehen
bzw. weiterhin benützt werden, wogegen für den Empfang der Fernsteuerbefehle, d.h.
für die Auswertung der zusätzlich übertragenen ausserordentlichen Modulation Frequenzmodulationsempfänger
bzw. Phasenmodulationsempfänger vorzusehen wären. Solche Frequenzmodulations- bzw.
Phasenmodulationsempfänger sind
dadurch gekennzeichnet, dass sie
in an sich bekannter Art einen frequenzselektiven Eingangsteil, einen diesem nachgeschalteten
Amplitudenbegrenzer und einen diesem Begrenzer nachgeschalteten Frequenz- bzw. Phasendiskriminator
aufweisen. Der genannte Diskriminator gibt an seinem Ausgang eine dem sendeseitig
eingegebenen Fernsteuerbefehl entsprechende tonfrequente Impulssequenz ab, welche
in aus der Rundsteuertechnik hinlänglich bekannter Weise dekodiert und zu einem
Steuersignal für das fernzusteuernde Schaltorgan umgeformt werden kann.
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Nachteilig an dieser vorstehend beschriebenen Lösung ist natürlich,
dass der für eine andere Aufgabe bestimmte Sender, beispielsweise der amplitudenmodulierte
Rundfunksender, durch schaltungsmässige Eingriffe so modifiziert werden muss, dass
er zusätzlich zur Amplitudenmodulation auch für simultane Frequenz- bzw. Phasenmodulation
für die ausserordentliche Modulation, d.h. die Fernsteuerbefehle, geeignet wird.
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Wenn auch diese Massnahme der schaltungsmässigen Aenderung eines vorhandenen
Senders für den Fachmann keine besonderen Schwierigkeiten bereitet, so ist doch
zu bedenken, dass solche Eingriffe im allgemeinen unerwünscht sind. In der
Regel
sind nämlich die Rundfunksender und die Starkstromnetze unterschiedlichen Unternehmen
bzw. Institutionen zugeordnet.
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Da Rundfunksender, wie erwähnt, im allgemeinen nicht von der gleichen
Trägerschaft betrieben werden wie die Starkstromnetze, wird es meist nicht gestattet,
schaltungsmässige und betriebsmässige Eingriffe in eine Sendeanlage vorzunehmen,
m.
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diese für die Fernsteuerübertragung gewünschte Aenderung der Modulationsart
zu ermöglichen. Die Zustimmung zur Benützung des für eine andere Aufgabe bestimmten
Senders für die Ausstrahlung der ausserordentlichen Modulation (Fernsteuerbefehle)
ist hingegen leichter zu erreichen, wenn hierzu einerseits keinerlei schaltungsmässige
Eingriffe in die Sendeanlage vorgenommen werden müssen und andererseits die simultane
Uebertragung von Fernsteuerbefehlen keinerlei Beeinträchtigung der Rundfunkübertragung
verursacht.
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Im Gegensatz zum vorher beschriebenen ersten Fall wird daher gemäss
dem nunmehr zu beschreibenden zweiten Fall, sowohl für die ordentliche Modulation
(Rundfunkprogramm) als auch für die ausserordentliche Modulation (Fernsteuerbefehl)
die gleiche Modulationsart, nämlich Amplitudenmodulation vorgesehen.
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Es genügt deshalb, wenn beide Signale simultan dem ohnehin vorhandenen
Modulationseingang des vorhandenen Senders zugeführt werden. Selbstverständlich
müssen auch in diesem zweiten Fall unterschiedliche Modulationsparameter angewandt
werden, um
die Entkopplung von ordentlicher und ausserordentlicher
Modulation sicherzustellen.
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Die ordentliche Modulation (Rundfunkprogramm) eines amplitudenmodulierten
Rundfunksenders umfasst etwa den Nieierfrequenzbereich von 100 - 5000 Hz, höchstens
jedoch etwa 70 - 10 000 Hz. Frequenzen oberhalb dieses Bereiches werden üblicherweise
aus Gründen der Verminderung der Störung von Nachbarsendern bereits sendeseitig
stark unterdrückt. Es ist daher kaum durchführbar für die hier vorgesehenen Fernsteuerbefehle,
also die ausserordentliche Modulation,Frequenzen oberhalb des durch die Rundfunkübertragung
belegten Tonfrequenzbereiches zu benützen. Dagegen können Frequenzen unterhalb des
für die Rundfunkübertragung vorgesehenen Frequenzbereiches durchaus in Frage kommen.
Frequenzen unter etwa 70 Hz kommen in der ordentlichen Modulation eines Rundfunksenders
praktisch nicht vor und es können daher beispielsweise für Fernsteuerzwecke Frequenzen
im Bereiche von etwa 10 - 20 Hz für die ausserordentliche Modulation vorgesehen
werden.
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Dabei ist jedoch zu beachten, dass so tiefe Frequenzen in üblichen
Modulationsverstärkern von Rundfunksendern meist nur mit reduzierter Amplitude verarbeitet
werden können. Es ist daher vorteilhaft,die ausserordentliche Modulation nicht nur
bezüglich ihres Frequenzbereiches gegenüber der ordentlichen Modulation unterschiedlich
zu wählen, sondern auch
bzgl. ihres Modulationsgrades.
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Während nun die ordentliche Modulation bei Amplitudenmodulationsrundfunksendern
mit einem maximalen Modulationsgrad von etwa 95% betrieben wird,ist gemäss vorliegendem
Ausführungsbeispiel für die ausserordentliche Modulation ein stark reduzierter Modulationsgrad
von beispielsweise nur etwa % vorgesehen. Hierdurch wird erreicht, dass der Modulationsteil
des Rundfunksenders durch die, genau genommen ausserhalb des Frequenzbereiches der
Rundfunkmodulation liegenden,Fernsteuerbefehle keinesfalls übersteuert wird.
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Dadurch könnte nämlich infolge Intermodulation die ausserordentliche
Modulation Störungen im Empfang des Rundfunkprogramms verursachen.
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Besondere Schwierigkeiten entstehen daher bei der genannten Wahl der
Modulationsparameter für die ausserordentliche Modulation auf der Sendeseite icht.
Hingegen sind für die Empfangsseite besondere Vorkehren zu treffen, um eine zuverlässige
Rückgewinnung der in dem Empfangssignal enthaltenen zusätzlichen, d.h. ausserordentlichen
Modulation, welche den zu übertragenden Fernsteuerbefehlen entspricht, sicherzustellen.
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Es wird nun zunächst der Aufbau eines Fernsteuerempfängers beschrieben,
welcher geeignet ist aus hochfrequenten Empfangssignalen,welche sowohl eine ordentliche
Modulation
(Rundfunkprogramm) als auch eine ausserordentliche Modulation
(Fernsteuerbefehl) aufweisen, die der ausserordentlichen Modulation entsprechenden
Fernsteuerbefehle zurückzugewinnen.
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Folgende Parameter seien dabei angenommen: Vorhandener Rundfunksender
für Amplitudenmodulation für das zu übertragende Rundfunkprogramm mit einem Tonfrequenzbereich
von maximal 50 Hz bis 10 000 Hz, maximaler Modulatlonsgrad für die ordentliche Modulation
(Rundfunkprogramm) 95, zusätzliche ausserordentliche Amplitudenmodulation im Frequenzbereich
unter 30 Hz mit reduziertem Modulationsgrad von Trägerfrequenz des Rundfunksenders
im sogenannten Mittelwellenbereich, d.h. zwischen 520 kEs.und 1560 kHz liegend,
Fernsteuerbefehle als kodierte Befehle in der Form von Impulssequenzen einer Tonfrequenz
von 15 Hz dem Modulationseingang des Rundfunksenders zugeführt.
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Die Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines
solchen Fernsteuerempfängers. Der Fernsteuerempfänger als Ganzes ist mit 1 bezeichnet.
Dem Fernsteuerempfänger 1 ist ein Schaltorgan 2, beispielsweise ein Kipprelais nachgeschaltet
zur ferngesteuerten Anschaltung bzw.
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Abschaltung eines Lastobjektes 3, beispielsweise eines
Heisswasserspeichers,
an ein Starkstromnetz 4. Der Eernsteuerempfänger 1 ist selbst ebenfalls an das Starkstromnetz
4 angeschlossen und weist einen nicht gezeichneten Stromversorgungsteil auf, um
die verschiedenen elektronischen Bauteile des Fernsteuerempfängers in an sich bekannter
Weise mit Strom zu versorgen.
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Der Fernsteuerempfänger 1 enthält beispielsweise eine an sich bekannte
Ferritantenne als Bestandteil eines auf die zu empfangenden Hochfrequenzschwingungen
abgestimmten Eingangskreises. Der Fernsteuerempfänger 1 kann aber zusätzlich auch
einen Antennenanschluss 5 aufweisen. Der Fernsteuerempfänger 1 kann über den Anschluss
5 an eine zusätzliche Antenne 6 angeschlossen sein. Als zusätzliche Antenne 6 könnte
beispielsweise auch eine Ankopplung an das Starkstromnetz 4 in Frage kommen. Hierbei
ist aber zu beachten, dass sendeseitig die Hochfrequenzsignale frei ausgestrahlt
werden und nicht etwa wie bei der Rundsteuertechnik dem Starkstromnetz unmittelbar
aufgeprägt werden. Trotz allfälliger Benützung der Starkstromleitung als zusätzliche
An-Antenne handelt es sich also im vorliegenden Fall um eine hochfrequente, strahlungsmässige
Signalübertragung und nicht um eine leitungsgebundene Signalübertragung.
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Vorzugsweise ist ein Empfangsteil 7 des Fernsteuerempfängers in an
sich bekannter Ueberlagerungsschaltung (Superheterodyn) mit einem Hilfsoszillator
8 ausgeführt. Der Empfangsteil 7
weist als Selektionsmittel beispielsweise
LG-Kreise und/oder piezoelektrische Filter oder dergleichen auf. Es ist jedoch zu
beachten, dass zufolge des sehr tief gewählten Frequenzbereiches für die ausserordentliche
Modulation die entsprechenden Seitenbänder so dicht an der Trägerfrequenz liegen,
dass eine hochfrequente oder zwischenfrequente Abtrennung derselben von der ordentlichen
Modulation praktisch unmöglich ist.
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Demzufolge erscheint ausgangsseitig eines im Empfangsteil 7 enthaltenen
an sich bekannten Demodulators sowohl eine dem trägerfrequenten Signal entsprechende
Gleichspannungskomponente, als auch ein Gemisch aus niederfrequenten Signalen, herrührend
sowohl von der ordentlichen als auch von der ausserordentlichen Modulation. Bei
genügend kleiner hoch- bzw. zwischenfrequenter Bandbreite des Empfangsteils 7 ist
es jedoch durchaus möglich, wenigstens einen Teil, hauptsächlich die höheren Frequenzen,der
ordentlichen Modulation,mindestens teilweise zu unterdrücken.
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In an sich bekannter Weise kann die genannte Gleichspannungskomponente
zur automatischen Verstärkungsregelung des Hochfrequenzteils 7 herangezogen werden.
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Der Empfangsteil 7 ist so ausgebildet, dass er an seinem Ausgang 9
neben der genannten Gleichspannungskomponente das erwähnte Gemisch aus niederfrequenten
Signalen, hingegen an seinem weiteren Ausgang 10 lediglich die Gleichspannungskomponente
abgibt.
Diese Gleichspannungskomponente ist ein Mass für die am Demodljlator anstehende
Empfangssignalstärke.
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Das am Ausgang 9 anstehende Signalgemisch wird einem Eingang 11 eines
Siederfrequenzfilters 12 zugeführt, in welchem durch niederfrequente Selektionsmittel
die Abtrennung bzw. Rückgewinnung der als ausserordentliche Modulation übertragenen
Fernsteuerbefehle erfolgt.
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Das Niederfrequenzfilter 12 hat die Aufgabe, aus dem zugeführten Signalgemisch
die der ausserordentlichen Modulation des Sendesignals entsprechenden tonfrequenten
Impulssequenzen, d.h. die kodierten Fernsteuerbefehle, zurückzugewinnen. Zu diesem
Zwecke kann es mit entsprechenden Niederfrequenzfilterkreisen ausgerüstet sein,
welche beispielsweise in der Form aktiver RC-Filter ausgeführt sein können. Vorzugsweise
enthält das Niederfrequenzfilter 12 mindestens ein Hochpassfilter zur Unterdrückung
der Gleichspannungskomponente sowie ein Tiefpassfilter, vorzu.gsweise höherer Ordnung,
zur Unterdrückung der aus der ordentlichen Modulation stammenden niederfrequenten
Signalkomponenten.
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An seinem Ausgang 13 gibt das Niederfrequenzfilter 12 immer dann,
wenn dem Sendesignal des Rundfunksenders ein Fernsteuerbefehl als ausserordentliche
Modulation zugeführt wird, eine dem Fernsteuerbefehl entsprechende niederfrequente
Impulssequenz ab.
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Diese niederfrequente Impulssequenz wird vom Ausgang 5 einem Eingang
14 eines Gleichrichters 15 zugeführt, vorzugsweise einem Vollweggleichrichter,um
eine dem ursprünglichen Fernsteuerbefehl entsprechende Gleichspannungs- Impuls-Impulslücke-Sequenz
zu erhalten, welche vom Gleichrichter 15 an dessen Ausgang 16 abgegeben wird.
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An sich könnte eine solcher Art erhaltene Gleichspannungs-Impuls-Sequenz,
welche einem Fernsteuerbefehl entspricht, in aus der Rundsteuertechnik bekannter
Weise einem Dekodierer zugeführt werden, um bei Richtigbefund des dekodierten Fernsteuerbefehls
das dem Fernsteuerempfänger 1 und dem Lastobjekt 3 zugeordnete Schaltorgan 2 zu
steuern. Aus Gründen der Uebertragungssicherheit ist es jedoch vorteilhaft, die
genannte Gleichspannungs- Impuls-Sequenz vom Ausgang 16 des Gleichrichters 15 an
einen Eingang 17 eines Pegelvergleichers 18 zu führen. Der Pegelvergleicher 18 stellt
eine Schwellwertstufe dar, deren Ansprechpegel durch Zuführung der am Ausgang 10
des Empfangsteiles 7 verfügbaren Gleichspannungskomponente an einen Eingang 19 des
Pegelvergleichers 18 laufend der am Empfangs ort festgestellten Empfangssignalstärke
angepasst wird. Der Pegelvergleicher 18 ist dabei so dimensioniert, dass er nur
solche Impulssequenzen durch den Pegelvergleicher 18 durchlaufen lässt, welche einen
Modulationsgrad von annähernd 5% aufweisen bzw. erreichen.
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Durch diese Massnahme wird vermieden, dass die aus der ausserordentlichen
Modulation zurückgewontlene Gleichspannungs- Impuls-Sequenz durch Störsignale tiefer
Frequenz beeinträchtigt werden.
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Eine vom Pegelvergleicher 18 als gutbefundene Impulssequenz gibt er
an seinem Ausgang 19a an einen Eingang 20 eines aus der Rundsteuertechnik bekannten
Dekodierers 21 ab.
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Wird eine empfangene Impulssequenz vom Dekodierer 21 als gut befunden,
so gibt er an seinem Ausgang 22 ein Steuersignal ab für die Steuerung des ihm nachgeschalteten
Schaltorgans 2 zur Anschaltung bzw. Abschaltung des dem Fernsteuerempfänger 1 zugeordneten
Lastobjektes 3 an die bzw. von der Starkstromleitung 4.
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Die Fig. 2 zeigt ein Schaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Hochfrequenzteils
4. Ein auf die zu empfangende Frequenz abgestimmter Eingangskreis 23 wird von einer
Ferritantenne 24 und einem Kondensator 25 gebildet. Der Eingangskreis 23 ist transformatorisch
an eine Mischstufe 26 angekoppelt. Der Mischstufe 26 wird ausserdem das vom Oszillator
8 erzeugte Oszillatorsignal zugeführt, welches um die Zwischenfrequenz gegenüber
der zu empfangenden Frequenz verschoben ist.
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Aus Gründen der Langzeitstabilität ist es vorteilhaft für
die
Stabilisierung der Oszillatorfrequenz ein piezoelektrisches Element 27 zu verwenden.
Solche Elemente sind heute zu Preisen erhältlich, welche unter dem Preis für einen
LC-Kreis liegen und somit wirtschaftlich tragbar.
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Die Mischstufe 26 ist über ein auf die Zwischenfrequenz aDgestimmtes
Bandfilter 28 mit einem Zwischenfrequenzverstärker 29 gekoppelt. Auf den Zwischenfrequenzverstärker
25 folgt ein auf die Zwischenfrequenz abgestimmter Ausgangskreis 30, detn ein Demodulator
31 folgt.
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Eine an eine Sekundärwicklung 32 des Ausgangskreises 30 angeschlossene
Diode 33 liefert an den Ausgang 9 des Hochfrequenzteils 7 sowohl eine der Stärke
der Trägerfrequenz entsprechende Gleichspannungskomponent,als auch ein Gemisch niederfrequenter
Signale. Diese niederfrequenten Signale rühren sowohl von der ordentlichen, als
auch von der ausserordentlichen Modulation her.
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Mittels einer weiteren Diode 34 wird eine der Stärke der Trägerfrequenz
entsprechende Gleichspannung für die automatische Verstärkungsregelung erzeugt,
welche in einem Regelspannungsverstärker 35 verstärkt und sowohl dem Zwischenfrequenzverstärker
29 als auch der Mischstufe 26 zugeführt wird.
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Durch diese automatisch wirkende Verstärkungsregelung wird ein von
den Unterschieden der Stärke des Empfangssignals
nur relativ wenig
abhängige Grösse sowohl der Gleichspannungskomponente als auch der Niederfrequenzsignale
erzielt. Immerhin ist bei sehr schwach einfallendem Empfangssignal sowohl mit einer
merkbaren Abnahme der Grösse der Gleichspannungskomponente,als auch der Niederfrequenzsignale
zu rechnen.
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Während am Ausgang 9 das Gemisch aus Gleichspannungskomponente und
den verschiedenen Niederfrequenzsignalen erscheint, wird dem Ausgang 10 über ein
Tiefpassglied 36 nur die Gleichspannungskomponente zugeführt.
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Die Fig. 3 zeigt ein Schaltbild für ein Ausführungsbeispiel für ein
hiederfrequenzfilter 12. Wie früher erwähnt, besteht die Aufgabe des Niederfrequenzfilters
darin, aus der durch Demodulation zurückgewonnenen Niederfrequenz die der ausserordentlichen
Modulation, d.h. den Fernsteuerbefehlen entsprechende Komponente zurückzugewinnen.
Da der Frequenzabstand zwischen den Seitenbändern des hochfrequenten Signals, welche
der ausserordentlichen Modulation entsprechen zur Trägerfrequenz relativ sehr klein
ist, beispielsweise nur 15 Hz bezogen auf einige 100 kHz Trägerfrequenz beträgt,
erfolgt die Trennung der ausserordentlichen Modulation von der ordentlichen Modulation
empfangsseitig mit Hilfe eines geeigneten Niederfrequenzfilters. Der Durchlassbereich
dieses Niederfrequenzfilters liegt im vorliegenden Fall etwa zwischen 10 und 20
Hz, so dass die Frequenz der den Fernsteuerimpulsen
entsprechenden
Tonfrequenzimpulsfolge von 15 Hz auch noch bei relativ schneller Tastung vom Filter
durchgelassen wird.
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Das Niederfrequenzfilter hat gegen die tiefen Frequenzen hin eine
Dämpfung von etwa 20 db pro Dekade, hingegen fällt die Uebertragungskurve ab etwa
20 Hz aufwärts mit etwa 80 db pro Dekade.
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Diese Charakteristik lässt sich beispielsweise mit einem Aufbau gemäss
Fig. 3 verwirklichen.
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Dem Eingang 11 des Niederfrequenzfilters 12 folgt ein Tiefpass erster
Ordnung 37, diesem ein Trennverstärker 38. Dem Trennverstärker 38 folgen ein Hoch-
und Tiefpass erster Ordnung 39, darauf folgt ein weiterer Trennverstärker 40, welchem
ein Tiefpass zweiter Ordnung 41 folgt, dessen Ausgang mit dem Ausgang 13 des Niederfrequenzfilters
12 verbunden ist.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel des Niederfrequenzfilters 12 sind
die verschiedenen Filterstufen unter Zuhilfenahme von Operationsverstärkern realisiert.
Da solche Operationsverstärker eine sogenannte Offset-Spannung aufweisen und diese
nicht ohne weiteres stabil ist, insbesondere durch Temperatureinflüsselerändert
wird, empfiehlt es sich in der in Fig. 3 angegebenen Weise die Offset-Spannung der
Stufen 39 und 40 zu kompensieren durcheinen die Stufen 41 und 40 überbrückenden
Verstärkertiefpass 42.
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Da Tief- und Hochpässe der vorstehend genannten Art an sich aus der
Literatur bekannt sind, handelt es sich in einem gegegebenen Fall lediglich um die
exakte Dimensionierung derselben. Dies kann dem Fachmann überlassen werden, so dass
sich hier weitere Angaben erübrigen. Als zwingende Bedingung für das Tiefpassfilter
ergibt sich jedoch, dass seine Durchlasscharakteristik im Bereich zwischen der höchsten
für die ausserordentliche Modulation verwendeten Frequenz und der tiefsten für die
ordentliche Modulation verwendeten Frequenz eine Dämpfung von wenigstens 40 db pro
Dekade aufweist. Das Niederfrequenzfilter 12 muss daher insgesamt im genannten Bereich
durch einen Tiefpass höherer Ordnung gekennzeichnet sein.
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Es ist selbstverständlich auch möglich, die ausserordentliche Modulation,
d.h. die Steuerbefehle, in der Art der Frequenzumtastung (Frequency-shift) zu übertragen.
Diese Modulationsart kann an sich als bekannt vorausgesetzt werden, so dass sich
hier weitere Angaben erübrigen. Auf der Empfangsseite müsste in einem solchen Fall
das Niederfrequenzfilter 12 entsprechend ausgebildet sein. Es wäre beispielsweise
möglich für die Rückgewinnung der einen Fernsteuerbefehl darstellenden Impulssequenz
zwei auf die beiden Nennfrequenzen abgestimmte aktive RC-Filter oder N-Pfadfilter
vorzusehen. Würde die Frequenzschubtastung der ausserordentlichen Modulation in
an sich bekannter Weise sendeseitig an die Netzfrequenz gebunden, so könnte auf
der Empfangsseite auch eine Triggerung der Taktgeneratoren
für
die N-Pfadfilter mit Hilfe der Netzfrequenz erfolgen.
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Siehe hiezu Schweizer Patente Nr. ¼:4() 608 und b66 086.
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Die vorliegende Erfindung,nach welcher Fernsteuersignale für die An-
oder Abschaltung von Lastobjekten in einem Starkstromnetz als ausserordentliche
Modulation eines für eine andere Aufgabe bestimmten Hochfrequenzsenders ausgestrahlt
werden,weist gegenüber den bekannten Rundsteuersystemen folgende Vorteile auf: 1.)
Wegfall des sendeseitigen Aufwandes; 2.) Räumlich sehr grosse Reichweite; 3.) Sehr
hohe Uebertragungssicherheit; 4.) Die Anwendung unterschiedlicher Modulationsparameter
für die ausserordentliche und die ordentliche Modulation des in Frage kommenden
Senders erlaubt einen relativ einfachen und preiswerten Aufbau der in Frage stehenden
Empfänger, was im Hinblick auf deren grosse Zahl von erheblicher wirtschaftlicher
Bedeutung ist.