DE2801926B2 - Verfahren zum dosierten Einführen von Zusätzen in Metallschmelzen und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum dosierten Einführen von Zusätzen in Metallschmelzen und Einrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
25
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum dosierten Einführen von Zusätzen, insbesondere von Impfzusätzen,
Duktilmitteln, Desoxidationsmitteln, Scheidemit- M teln und allgemein in der Metallurgie und Gießereitechnik
verwendeten Legierungselementen in Metallschmelzen, bei dem aus einem mit zerkleinertem Zusatz
gefüllten konischen Behälter der Außenseite eines durch ein Gießrohr geführten Metallschmelzstrahles Zu-Schlagstoffe
zugeführt werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Aus der DE-PS 17 58 990 ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche bekannt.
Nach dieser Patentschrift ist es bekannt, den Zusatz durch ein Zulaufrohr aus einem konischen Behälter in
das Gießrohr zuzuführen, wobei Gießrohr und Zulaufrohr ein Doppelrohr bilden. Somit kommt der Zusatz
mit dem Umfang des Schmelzestrahls nur entlang eines begrenzten Berührungsstreifens zusammen, wodurch
ein gleichmäßiges Vermischen, das zur Erzielung hochwertiger Produkte erforderlich ist, unmöglich ist.
Außerdem ist es durch die festliegenden Querschnitte der Rohre auf einfache Weise nicht möglich, den Zusatz
mengenmäßig dosiert in die Metallschmelze einzuführen.
Andere Verfahren bestehen darin, daß die Zusätze tief in den Metallsumpf oder unter Anwendung eines
Traggasstromes in die Metallschmelze eingeführt 5^
werden (s. C. Podrzucki.C. Katala »Metalurgia i odlewnictwo zeliwa«, Verlag Slask, Katowice 1976;
E. F r a S , C. Podrzucki »Zeliwo Modyfikowane« Bd. 2, Krakow 1974; J. P i a s k ο w s k i »Zeliwo Sferoidalne«,
Verlag Slask, Katowice 1976).
Es sind auch Verfahren zur Einführung von Zusätzen in stückiger Form unter Verwendung von Tauchglocken
in den Metallsumpf, in Stabform in spezielle Pfannen und Behälter oder in bliebiger Form auf den
Pfannenboden wie auch in Form von Koksbriketts und anderen mit dem jeweiligen Zusatz getränkten Briketts
bekannt. Außerdem werden auch die Zusätze in stückiger Form in in Druckkesseln angeordnete
Pfannen eingeführt
Bei all diesen bekannten Verfahren und Einrichtungen zu ihrer Durchführung lassen sich die Zusätze in den
Metallschmelzen nicht vollständig und gleichmäßig genug vermischen, um hochwertige Endprodukte zu
erhdten, oder sind technisch sehr aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, das
es auf einfache Weise ermöglicht, zerkleinerte Zuschlagstoffe in dosierten Mengen gleichmäßig auf dem
Umfang des Schmelzestrahles verteilt zuzuführen. Aufgabe der Erfindung ist es ebenfalls, eine konstruktiv
einfache Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens anzugeben.
Die Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß das Gießrohr zentrisch durch den mit zerkleinertem
Zusatz gefüllten Behälter geführt wird und durch Heben oder Senken des Giebrohres der Querschnitt eines
Dosierschlitzes zwischen Gießrohr und Behälterwandung geregelt wird
Eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einem konischen Behälter für zerkleinerte Zusätze
mit einer unteren Auslaßöffnung und einem Gießrohr ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das
Gießrohr trichterförmig gestaltet ist, senkrecht und beweglich im konischen Behälter angeordnet und mit
einem die Breite des Dosierschlitzes zwischen der unteren Kante des Gießrohres und der Kante der
Auslaßöffnung des Behälters einstellenden Hebel verbunden ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Einrichtung erlauben es, einen Zusatz kontinuierlich
einzuführen, wodurch dessen gänzliche und gleichmäßige Auflösung in einer dosierten Menge in der
Schmelze gewährleistet ist. Außerdem ermöglicht die Einrichtung durch Einstellung der Breite des Schlitzes,
die Menge des aus dem Behälter zuzugebenden Zusatzes genau zu dosieren.
Nachfolgend wird der Erfindungsgegenstand anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die Zeichnung
näher erläutert, auf der die Einrichtung im Aufriß gezeigt ist.
Die Einrichtung enthält einen mit dem jeweiligen
Zusatz gefüllten Behälter 1 mit konisch gestalteten Wänden. Im unteren Teil des Behälters 1 befindet sich
eine Öffnung, in welcher ein bewegliches trichterförmiges Gießrohr 2 angeordnet ist. Zwischen den unteren
Kanten des trichterförmigen Gießronres 2 und des Behälters 1 ist ein Zusatzdosierschlitz 3 gebildet. In dem
oberen Teil des Behälters 1 ist ein Hebel 4 zur Einstellung der Breite des Schlitzes 3 angeordnet.
Das Auffüllen des Behälters 1 mit dem Zusatz erfolgt bei geschlossenem Schlitz 3. Dann wird die Einrichtung
über dem Metallbehälter angeordnet. Der Metallstrahl wird in das Gießrohr 2 eingegossen, wobei gleichzeitig
durch Betätigen des Hebels 4 der jeweils entsprechend der Größe der Einrichtung gewählte, vorher auf Grund
von durchgeführten Prüfungen in Abhängigkeit von der erforderlichen Zusatzmenge festgelegte Schlitz 3 in
einer bestimmten Breite geöffnet wird. Der Zusatz fließt durch den gebildeten Schlitz 3 aus und berührt die
gesamte Außenoberfläche des Strahles der Schmelze und gelangt zusammen mit diesem in den Metallbehälter.
Über dem Gießstümpel einer Blockgießform mit einer Masse von 12 Tonnen wird die erfindungsgemäße
Einrichtung angeordnet, die in dem Behälter 1120 kg eines Duktilmittels in Form von granulierter Eisen-Silizium-Magnesium-Vorlegierung
enthält Danach wird, über dem trichterförmigen Gießrohr 2 zentrisch eine
Stopfenpfanne mit 50 Tonnen geschmolzenem Hochofenroheisen angeordnet
Nach dem Öffnen der Stopfenöfinung der Pfanne
fließt der Strahl des geschmolzenen Roheisens senkrecht durch das trichterförmige Gießrohr 2 in den
Metallbehälter ein. Gleichzeitig wird durch Anheben des Hebels 4 der Schlitz 3 geöffnet, durch weichen die
Vorlegierung ausfließt und die Außenfläche des senkrecht durchfließenden Roheisens berührt Die
Breite des Schlitzes 3, die erfahrungsgemäß festgelegt wurde, beträgt IC bis 20 mm und ist so gewählt, daß die
gesamte Vorlegierungsmenge während des Aufgießens der Form, d. h. während ungefähr 4 Minuten auf den
Strahl ausfließt Dadurch wird eine völlige und gleichmäßige Auflösung der dosierten Menge der
Eisen-Silizium-Magnesium-Vorlegierung ir dem Roheisen
erreicht, wodurch der gewünschte Effekt erreicht wird, was sich in der Bildung von Kugelgraphit in der
Abgußstruktur der Blockform ausdrückt.
Über einer Gießpfanne mit einem Fassungsvermögen von 1 Tonne und unter der Kupolofenablaufrinne wird
die erfindungsgemäße Einrichtung angeordnet, die in dem Behälter 1 10 kg eines granulierten Impfzusatzes Si
75 T enthält, der sich in Gewichtsprozenten wie folgt zusammensetzt: 72 bis 80% Silizium, unter 0,10%
Kohlenstoff, unter 0,30% Mangan, unter 0,04% Phosphor und Schwefel, unter 1.5% Aluminium und
Calcium und unter 0,1% Chrom. Nach dem Öffnen des Abstichloches des Kupolofens fließt der Strahl der
Metallschmelze senkrecht durch das trichterförmige Gießrohr 2 und in die Pfanne hinein. Gleichzeitig wird
durch Anheben des Hebels 4 der Schlitz 3 geöffnet, der 3 bis 10 mm brei: ist, und der Impfzusatz gelangt durch
diesen Schlitz auf die ganze Außenfläche des Eisenschmelzenstrahles. Die kontinuierliche Zuführung des
Impfzusatzes erlaubt es, den richtigen Impfungseffekt zu erzielen, wodurch die Neigung des Gußeisens, harte
Stelle auszubilden, vermindert (Keil Nr. 2 nach PN-61/ H-04 675 im Ausgangszustand, Keil Nr. 7 nach der
Einführung des Impfstoffes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren) und eine hohe Zugfestigkeit, der
Größenreihe 32 daN/mm2 des Gußeisens gewonnen wird. Es wird auch die Gußdichtbeit, Verschleißfestigkeit
und die chemische und die Glühfestigkeit erhöht.
Über eine Stahlwerkskokille mit einem Fassungsvermögen von 20 Tonnen wird die erfindungsgemäße
Einrichtung, die in dem Behälter 1 300 kg eines Desoxidationsmittels in Form von granuliertem Aluminium
enthält angeordnet Dann wird über dem trichterförmigen Gießrohr 2 zentrisch eine Stopfenpfanne
aufgestellt, welche 100 Tonnen unberuhigten Stahl enthält. Nach der Öffnung des Abstichloches der
Pfanne fließt der Stahlschmelzenstrahl senkrecht durch das Gießrohr 2 in die Stahlwerkskokille hinein. Dabei
ι? wird durch Anheben des Hebels 4 der Einrichtung der
Schlitz 3 20 bis 30 mm breit geöffnet, wodurch das Ausfließen des Desoxidationsmittels auf die gesamte
Außenfläche des Stahlschmelzenstrahls bewirkt wird. Dadurch wird eine kontinuierliche Leitung des Desoxidationsmittels
auf den Strahl erreicht, was dessen Zugabe auf den Pfannenboden überflüssig macht, und es
wird dank seiner genauen Desoxidation ein Stahl mit erhöhter Qualität gewonnen.
,,. B e i s ρ i e I 4
Über der Stahlwerkskokille mit einem Fassungsvermögen voii 20 Tonnen wird die erfindungsgemäße
Einrichtung, die in dem Behälter 1 800 kg eines Legierungselements in Form von granuliertem Ferrosi-
jo lizium Si75 enthält, aufgestellt. Dann wird über dem
trichterförmigen Gießrohr 2 der Einrichtung zentrisch eine Stopfenpfanne mit 100 Tonnen eines für Transformatorenbleche
bestimmten Stahls aufgestellt. Nach dem Öffnen des Abstichloches der Pfanne fließt der
J5 Stahlschmelzenstrahl senkrecht durch das Gießrohr 2 in
die Stahlwerkskokille hinein. Durch Anheben des Hebels 4 der Einrichtung wird dabei der 30 bis 50 mm
breite Schlitz 3 geöffnet, wodurch das Auffließen des Ferrosiüziums auf die gesamte Außenfläche des
Stahlschmelzenstrahles bewirkt wird. Dadurch wird eine kontinuierliche Einführung des Siliziums in den für
Transformatorenbleche bestimmten Stahl erreicht und das Dosieren des Ferrosiliziums auf den Pfannenboden
und zweimaliges Vergießen des Stahls aus einer Pfanne
■45 in eine andere Pfanne vermieden. Es wurde ein Stahl
genau mit dem erforderlichen Siliziumgehalt (3%) gewonnen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum dosierten Einführen von Zusätzen in Metallschmelzen, bei dem aus einem mit
zerkleinertem Zusatz gefüllten konischen Behälter der Außenseite eines durch ein Gießrohr geführten
Metallschmelzestrahles Zuschlagstoffe zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gießrohr zentrisch durch den mit zerkleinertem Zusatz gefüllten Behälter geführt wird und durch ι ο
Heben oder Senken des Gießrohres der Querschnitt eines Dosierschlitzes zwischen Gießrohr und Behälterwandung
geregelt wird.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 mit einem konischen Behälter für 'S
zerkleinerte Zusätze mit einer unteren Auslaßöffnung und einem Gießrohr, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gießrohr (2) trichterförmig ist, senkrecht und beweglich im konischen Behälter (1) angeordnet
und mit einem die Breite des Dosierschlitzes (3) zwischen der unteren Kante des GieBrohres (2) und
der Kante der Auslaßöffnung des Behälters (1) einstellenden Hebel (4) verbunden ist.
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