DE279484C - - Google Patents
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- DE279484C DE279484C DENDAT279484D DE279484DA DE279484C DE 279484 C DE279484 C DE 279484C DE NDAT279484 D DENDAT279484 D DE NDAT279484D DE 279484D A DE279484D A DE 279484DA DE 279484 C DE279484 C DE 279484C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60C—VEHICLE TYRES; TYRE INFLATION; TYRE CHANGING; CONNECTING VALVES TO INFLATABLE ELASTIC BODIES IN GENERAL; DEVICES OR ARRANGEMENTS RELATED TO TYRES
- B60C19/00—Tyre parts or constructions not otherwise provided for
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Tires In General (AREA)
- Woven Fabrics (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Luftradreifen nimmt um so leichter und um so größere Hindernisse in sich auf, verbraucht
um so weniger Antriebskraft und erhitzt sich um so weniger, je geschmeidiger und
spannungsloser seine Wandungen sind und je geringer der innere Überdruck ist.
Die Wandungen der bestehenden Reifen oder Mäntel bestehen für größere Raddrücke entweder
aus Leder von entsprechender Stärke
ίο oder aus mehreren Gewebe- oder Fadenlagen.
Um die gegenseitige Gleitung der Gewebe bei Formänderung der Wandungen infolge der Belastung
oder der Hindernisse zu ermöglichen, müssen die Gewebeeinlagen durch Gummischichten
getrennt sein, welche die gegenseitige Gleitung der Gewebelagen widerstandslos ermöglichen,
und um die Gewebe gegen Nässe zu . schützen, ist abermals eine stärkere Gummischicht
erforderlich. Der Elastizitätsmodul dieser Wandungen ist für Zug erheblich größer
als für Druck, die spannungslose Schicht rückt daher an die Außenseite, und die äußeren
Schichten werden bei größeren Formänderungen überbeansprucht, die inneren zerrieben. Die
Anordnung der vielen Gummischichten bedingt einen großen Gummiverbrauch.
Diese Übelstände werden vermieden, und der Luftradreifen wird selbst für die größten Raddrücke
anwendbar, wenn die Wandung vom Innendruck entlastet wird und der Reifen eine
derartige Breite erhält, daß bereits bei kleinen Formänderungen eine große Auflagerfläche entsteht.
Diese Entlastung der Wandungen und Verbreiterung des Reifens wird erreicht durch die
Anordnung von geschmeidigen Zugorganen im Innern des Reifens, die einerseits an der Lauffläche
des Reifens angreifen, diese in zylindrischer Form erhalten, den auf sie wirkenden
Innendruck aufnehmen und bei äußerer Belastung, die Formänderung der Lauffläche nicht
im geringsten hindernd, durch ihre Entspannung den Innendruck gegen die Auflagerfläche wirken
lassen. Die Angriffspunkte dieser Zugorgane sind zweckmäßig längs des ganzen Umfanges
der Lauffläche gleichmäßig verteilt, und die Zugorgane sind unmittelbar ohne Zwischenschaltung
von Zwischengliedern oder mittelbar unter Einschaltung von Zwischengliedern an die Felgenwand angeschlossen, so daß sich die
Innendrücke der Laufflächenwandung und der Felgenwandung teilweise aufheben. Da jedoch
der gegen die Lauffläche wirkende Druck infolge des größeren Umfanges dieser Lauffläche größer
ist als der gegen die Felgenwand wirkende Druck, entstehen in der Felgenwandung Längsspannungen,
die durch in dieser Wandung angeordnete Zugorgane aufgenommen werden.
Bisher waren die Schläuche der Luftradreifen immer nur mit einem Gas oder einer zusammen-^
hanglosen, zusammendrückbaren Masse gefüllt, oder, wenn schon die Wände miteinander verbunden
waren, so waren diese Wände, abgesehen von den zur Trennung des Schlauches, in mehrere
luftdichte Kammern angeordneten Kautschukwänden, welche infolge ihrer geringen Festigkeit
keinen Zug aufnehmen können, nur horizontal angeordnete Gewebe, die den auf die Seitenwände
wirkenden Druck aufzunehmen hatten, oder man hat an der Lauffläche angreifende Schraubenfedern vorgesehen, also Organe, die
eigentlich nicht geschmeidig und nicht ohne
Druckwiderstand sind, sondern der Zusammendrückung des Reifens einen elastischen Druckwiderstand
entgegensetzen. An der Lauffläche angreifende schmiegsame Zugorgane, welche der Zusammendrückung keinen Druckwiderstand
entgegensetzen, sind bisher nicht bekannt.
Durch diese an der Lauffläche angreifenden Zugorgane ist es möglich, die Lauffläche als
Zylinderfläche auszubilden und den Reifen trotz
ίο dünner Wandung so zu verbreitern, daß er die
größten Raddrücke aufnehmen kann, also imstande ist, den Vollgummireifen zu ersetzen.
Luftradreifen mit zylindrischer Lauffläche, die durch im Innern des Schlauches wirkende Zugorgane
erzielt wird, an Stelle der Anwendung eines steifen, ringförmigen Bandes oder an Stelle
von entlang der Lauffläche angeordneten Zugorganen, Drahtseilen u. dgl. in Verbindung mit
steifen Lamellen sind neu. Praktisch wird der Schlauch als ein Schlauchgewebe hergestellt,
also aus zwei Geweben, welche an den Kanten durch gemeinsamen Schußfaden zusammenhän-.
gen können, und welche nach Art der Doppelsamtgewebe in ihrer ganzen Breite und Länge
durch die Polfäden, dem Flor des Doppelsamtes, also derart miteinander verbunden sind, daß
eigene Polkettenfäden abwechselnd in dem oberen und unteren Grundgewebe eingebunden
sind. Die Grundgewebe dieses einfachen Doppelsamtschlauches werden luftdicht imprägniert
und können nun trotz dünner Wandstärke einem Innendruck widerstehen, welchem nur
durch die Dichte und Festigkeit der Polfäden eine Grenze gesetzt wird. Es ist jedoch auch
möglich, solche Gewebe auf andere Weise zu erzeugen. Auch Flechtmaschinen, Rundstühle
u. dgl. sind hierzu geeignet. Gemeinsam ist allen Erzeugungsarten, daß gleich bei Erzeugung
der Grundgewebe auch die inneren Zugorgane mit verwebt, verflochten, verstrickt, kurz textiltechnisch
verbunden werden.
Ein solches Gewebe mit Luft oder einem anderen beliebigen Material oder mit einer zusammendrückbaren
Masse gefüllt, stellt ein Polster, eine Matratze vor und ist bisher nicht bekannt; es kann auf verschiedenen Gebieten
Anwendung finden und soll sich demnach der Schutz nicht auf Luftradreifen allein beschränken.
Bei größerer Höhe dieses Schlauchgewebes wird die Spannung der Grundgewebe, der Außenwandungen
zu groß, weswegen mehrere Grundgewebe angeordnet werden, welche ebenso durch gemeinsame Schußfäden an den Kanten und
durch Polfäden längs ihrer ganzen Breite und Länge zusammenhängen. Es entsteht das mehrfache
Doppelsamtgewebe. Ein solcher Schlauch, bei welchem wagerecht angeordnete Zugorgane
in Verbindung mit radial angeordneten, die auf die Wandungen wirkenden Innendrücke aufnehmen,
ist bisher nicht bekannt.
Die die Längsspannungen aufnehmenden Zugorgane werden in der Felgenwandung zweckmäßig
derart verwebt, daß sie an der Außenseite nicht hervortreten und die Imprägnierungsschicht nicht durchschneiden können. Die An-
Ordnung derartiger Zugorgane, Drähte an der Felgenseite, ist wohl bei Vollgummireifen bekannt,
bei Luftschläuchen aber neu. Diese Ausgestaltung der Felgenwandungen des Schlauches
zu einem zugfesten Ring gibt ein günstiges Mittel, den Schlauch am Rad durch Reibung
festzuhalten. Es wird der Schlauch auf das Rad aufgepreßt, oder es wird ein Teil der Radfelge
durch geeignete Mittel gegen die Felgenwandung des Schlauches gepreßt. Zum Schutz gegen
Verletzungen kann an der zylindrischen Lauffläche ein Band, ein Riemen befestigt sein, oder
der Schlauch ist mit einem Mantel umgeben, welcher sich durch seine Form und Funktion
von allen bisher verwendeten Mänteln unterscheidet.
Denn bisher war der Querschnitt der Innenleibung des Mantels immer rund, wenn nicht
ein steifes Band, welches die Schmiegsamkeit der Wandung vollständig vernichtete, angeordnet
war, oder wenn nicht entlang des Radumfanges Zugorgane, wie Drahtseile u. dgl., angeordnet
waren, welche zufolge ihrer großen Zugfestigkeit den auf die gesamte Lauffläche wirkenden Innendruck aufnehmen konnten und
dadurch die Lauffläche flach erhielten. Ein Mantel, dessen Innenleibung eine zylindrische
Lauffläche ohne Verwendung eines steifen Bandes oder solcher Drahtseile zeigt, ist neu.
In der Zeichnung stellt Fig. 1 eine beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes vorliegender
Erfindung im Querschnitt dar. Der Schlauch besteht aus einem fünffachen Doppelsamtschlauchgewebe,
dessen Außengewebe luftdicht imprägniert sind. Zum Schütze gegen
Abnutzung können auch die im Schlauch befindlichen Fäden in Kautschuk oder einem
geeigneten durch Glyzerin o. dgl. geschmeidig erhaltenen Schlichtmaterial eingehüllt sein. Die
Lauffläche L ist durch die Polfäden P unter Zwischenschaltung der Horizontalgewebe H mit
der Felgenwand F verbunden. In der Felgenwandung sind Drähte s angeordnet, welche die Längszugspannung
aufnehmen. Um den Schlauch am Rade zu befestigen, kann beispielsweise die Einrichtung so wie Fig. 1 zeigt, ausgebildet sein.
Auf der Felge ist ein Spannring S als unterbrochenes ringförmiges Band angeordnet, welches
beim Anpressen des seitlich angebrachten Ringes r zwischen den Keilflächen K nach außen
bewegt wird, so daß er gegen die Felgenwandung des Schlauches preßt und diesen durch Reibung
festhält. Dabei kann auch der Mantel A durch den Ring r festgehalten werden. Der Mantel
kann aber auch an der Lauffläche auf vulkanisiert sein oder nach einem anderen bekannten Prinzip
befestigt werden.
Claims (7)
1. Luftradreifen oder Luftschlauch, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Innenwandung
der Lauffläche schmiegsame Zugorgane, welche einer Zusammendrückung
keinen Druckwiderstand entgegensetzen, fest verbunden sind und welche an verschiedenen
Punkten des Hohlreifenquerschnitts angreifen, den Innendruck aufnehmen und bei äußerer Belastung der Lauffläche entspannt
werden.
2. Luftradreifen oder Luftschlauch, da-
durch gekennzeichnet, daß die an der Lauffläche und die an der Felgenfläche angreifenden
inneren Zugorgane (P) mit einem Verstärkungsgewebe bzw. Geflecht der Laufbzw,
der Felgenfläche verwebt, verflochten, verstrickt, kurz textiltechnisch verbunden
sind.
3. Luftradreifen oder Luftschlauch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Felgenwandung in der Längsrichtung des Schlauches verlaufende Zugorgane
(s) angeordnet sind, die einen zugfesten Ring bilden und die Felgenlängsspannungen
aufnehmen.
4. Luftradreifen oder Luftschlauch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die im Innern des Hohlreifens angeordneten Zugorgane an Zwischenglieder (H) angeschlossen
sind und so die Lauf- und Felgenwandung indirekt verbinden.
5. Luftradreifen oder Luftschlauch nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Innern des Hohlreifens neben den an der Lauffläche angreifenden Zugorganen
noch seitlich verlaufende Zugorgane (z. B. Fig. i, 5 und 7) vorgesehen sind, welche den
auf die Seitenwandungen wirkenden Innendruck aufnehmen.
6. Luftschlauch, bestehend aus Doppelsamt, d. h. aus zwei oder mehreren Grundgeweben,
welche entlang ihrer ganzen Fläche durch die Polkettenfäden, dem Flor des Doppelsamtes verbunden sind, und dessen
Außengewebe luftdicht imprägniert sind.
7. Luftradreifen nach einem der Ansprüche ι bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lauffläche des Schlauches und die Innenleibung der Mantellauffläche (A) die
Form eines Zylindermantels haben, welche durch die im Schlauchinnern angeordneten
Zugorgane selbst in mit Druckgas gefülltem Zustande aufrechterhalten werden.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE191327437X | 1912-11-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE279484C true DE279484C (de) |
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Family Applications (1)
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DENDAT279484D Active DE279484C (de) | 1912-11-29 |
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GB (1) | GB191327437A (de) |
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- 1913-11-28 GB GB191327437D patent/GB191327437A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB191327437A (en) | 1914-04-30 |
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