DE278159C - - Google Patents

Description

,· ©@iö©oht am 5. 6, 1910

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVi 278159 KLASSE 476. GRUPPE

Dichtungsscheiben.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Februar 1913 ab.

Nicht nachstellbare Kugellager bedürfen zum Schütze gegen Staub usw. und damit verbundenes starkes Verschleißen eines dichten Abschlusses nach außen. Man hat zu diesem Zweck bisher zwischen dem Kugellager und dem Gehäuse oder einem Widerlager Abdichtungsmaterial, z. B. Stopfbuchsenpackung, Leder, Filz o. dgl., angeordnet, das an die zu dichtenden Flächen gepreßt wird. Dieser

ίο achsiale Druck tritt naturgemäß auf beiden Seiten des Dichtungsmaterials auf, und es hangt lediglich von den an diesen Seiten herrschenden Reibungsverhältnissen ab, ob der Dichtungskörper feststeht, oder von dem rotierenden Teil des Kugellagers oder vom Widerlager mitgenommen wird. In allen Fällen schleift der Dichtungskörper an einem Teile des Kugellagers oder am Widerlager, und es findet ein baldiges Unbrauchbarwerden bzw. ein starker Verschleiß der Dichtung statt, was einen häufigen Ersatz derselben erfordert und andere Unzuträglichkeiten zur Folge hat.

Ganz besonders treten diese Mangel bei

Fahrradkugellagern in Erscheinung, für die eine dauernd gute öl- und staubsichere Abdichtung von ausschlaggebender Bedeutung ist. Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß der Dichtungskörper nur an den einen Teil des Kugellagers (den rotierenden oder den feststehenden) angedrückt und zwischen Dichtungskörper und Widerlager ein Stützkugellager angeordnet wird. Dadurch wird die Reibung zwischen Dichtungskörper und Widerlager wesentlich vermindert, so daß der Dichtungskörper sich infolge der zwischen ihm und dem betreffenden Kugellagerteil vorhandenen größeren Reibung diesem gegenüber nicht dreht. Das schädliche Schleifen zwischen Dichtung und Gehäuse oder Lager wird also verhindert. Da der Dichtungskörper von dem achsialen Druck fast völlig entlastet wird, so behält er auch dauernd seine für die Abdichtung wertvollen Eigenschaften.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise in Anwendung bei einem Tretkurbellager mit. konzentrischen Laufringen in einer teilweisen Schnittfigur dargestellt.

Bei dem gezeichneten Beispiel bedeutet a die mit der Laufrille c, dem Bund i und dem Gewindeteil & versehene Tretkurbelachse und e den äußeren Laufring, an den sich die Distanzhülse m anschließt.

Der zweckmäßig aus einer Lederscheibe f bestehende Dichtungskörper legt sich innen leicht an den Bund i der Achse α an und wird unter Zwischenschaltung eines Stützkugellagers gegen die Stirnfläche des Außenringes gedrückt. Auf das Achsgewinde b ist eine Mutter k geschraubt, die einen Ring h gegen den Bund i der Achse preßt, in dem eine Rille zur Aufnahme der Kugeln I dieses

Stützkugellagers gebildet ist. Auf der Dichtungsscheibe f ist ein Metallring g befestigt, auf dem die Kugeln abrollen. Dieser Metallring wird zweckmäßig aus sehr dünnem, etwa 0,4 mm starkem Stahlblech hergestellt, damit er sich gegebenenfalls mit der Dichtungsscheibe f durchbiegen kann.

Da die Reibung zwischen Außenring e und Dichtungsscheibe f größer ist als diejenige

ίο zwischen der Dichtung bzw. dem Ring g und dem Stützkugellager, so wird bei Drehung der Achse α der Dichtungsring f nicht durch das Widerlager mitgedreht, schleift also weder an einem der Lagerringe noch am Widerlager.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Kugellager mit zwischen dem Lager und einem Gehäuse oder Widerlager angeordneten Dichtungsscheiben, dadurch gekennzeichnet, daß jede Dichtungsscheibe nur an einen Lagerteil (den ruhenden oder bewegten) angedrückt wird, und zwar unter Vermittlung eines zwischen dem Gehäuse oder Widerlager und der Dichtungsscheibe eingeschalteten Stützkugellagers, so daß die Dichtungsscheibe weder an dem Lagerteil, an den sie gepreßt wird, noch an dem Gehäuse oder Widerlager schleift.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.