DE2757757B2 - Steuerventil für eine Kraftfahrzeugbremsanlage - Google Patents
Steuerventil für eine KraftfahrzeugbremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Steuerventil für eine Kraftfahrzeugbremsanlage gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
Ein solches Steuerventil kann in Kraftfahrzeugjo
bremsanlagen zur Steuerung eines hydraulischen Bremskraftverstärkers oder unmittelbar als Hauptbremszylinder
dienen. Im erstgenannten Fall ist der Druckverbraucher eine Druckkammer des Bremskraftverstärkers,
und im zweitgenannten Fall ist der S5 Druckverbraucher beispielsweise eine Radbremseinrichtung.
Ein Steuerventil gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 ist aus der US-PS 3 677 077 in Verbindung
mit einem Bremskraftverstärker bekannt. Bei diesem bekannten Steuerventil liegt die mit dem Auslaß
verbundene Kammer unmittelbar vor der Stirnseite des Kolbenschiebers. Im Kolbenschieber sind
Kanäle vorgesehen, die die Kammer mit einer Ringnut im Schieber verbinden, die ihrerseits stets mit dem
Auslaß verbunden ist. Die verschiedenen Ventilfunktionen werden mittels Steuerkanten am Kolbenschieber
und in der Bohrung erfüllt. Der Druckspeicher dient dazu, die Funktion der Bremsanlage auch dann
zu gewährleisten, wenn die Pumpe ausfällt. In diesem ν* Falle wird der Kolbenschieber in seine zweite Betätigungsstellung
verschoben, in der das Sitzventil durch ein stiftförmiges, an der Stirnseite des Kolbenschiebers
befestigtes Teil aufgestoßen wird, so daß der Druckspeicher über den zweiten Einlaß und das Sitz-
»i ventil mit der Kammer und damit auch mit dem Auslaß
verbunden ist. Da der Druckspeicher nur eine begrenzte Speicherkapazität hat, ist es wichtig, daß bei
der Betätigung der Bremse mit Hilfe des Drucks aus dem Speicher möglichst geringe Leckverluste auftrew>
ten. Da aber bei dem bekannten Steuerventil die Kammer unmittelbar vor der Stirnseite des Kolbenschiebers
liegt und zwischen dem Kolbenschieber und der Gehäusebohrung notwendigerweise ein gewisses
Spiel vorhanden ist, das auch zu dem ebenfalls mittels hi Steuerkanten am Kolbenschieber gesteuerten RücklaufanschluG
Verbindung hat, kann es dort zu erheblichen Leckverlusten kommen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde.
ein Steuerventil der gattungsmäßigen Art so auszubilden, daß beim Betrieb der Bremse mit dem Druck
des Druckspeichers möglichst geringe Leckverluste auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufgeführten
Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransnrüchen gekennzeichnet.
Da bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Steuerventil die Kammer stets von der den Kolbenschieber
aufnehmenden Gehäusebohrung getrennt ist, kann es nicht zu einer Leckströmung vom Druckspeicher am
Kolbenschieber vorbei zum Rücklauf kommen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Kraftfahrzeugbremsanlage mit einer ersten
Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Steuerventils,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform des Steuerventils,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform eir-ss Steuerventils,
und
Fig. 4 eine vierte Ausführungsform des Steuerventils.
Die in Fig. 1 dargestellte Kraftfahrzeugbremsanlage umfaßt ein Steuerventil 100, das mittels eines Betätigungselementes
in Form eines Bremspedals 12 betätigt wird und von dem aus die Radbremseinrichtungen
der Bremsanlage mit unter Druck stehendem Hydraulikfluid, in der Regel Hydrauliköl, versorgt
werden. Als Beispiel für eine Radbremseinrichtung ist in Fig. 1 ein Radbremszylinder 13 schematisch
dargestellt, wobei es sich versteht, daß vom Steuerventil 100 mehrere solcher Radbremszylinder 13 gespeist
werden können. Zur Bremsanlage gehört ferner eine hydraulische Druckquelle in Form einer Pumpe
10, die von der nicht dargestellten Kraftmaschine des Kraftfahrzeuges angetrieben wird und über eine Leitung
P, Hydraulikfluid liefert, dessen Druck vom Strömungswiderstand in den an die Leitung P1 angeschlossenen
Elementen abhängt. Ferner umfaßt die dargestellte Bremsanlage einen Vorratsbehälter 14,
einen Druckspeicher 15, ein Rückschlagventil 16 sowie eine Drosselstelle 17. In das hydraulische System
der Kraftfahrzeugbremsanlage ist ferner eine Servolenkvorrichiung 11 integriert, die ebenfalls von der
Pumpe 10 mit Hydraulikfluid gespeist wird. Die Servolenkvorrichtung 11 kann durch eine andere hydraulisch
betätigte Vorrichtung des Kraftfahrzeuges, beispielsweise eine hydraulische Kupplung, ersetzt sein.
Das Steuerventil 100 umfaßt ein Gehäuse 20, das am Kraftfahrzeug befestigt ist und eine in Axialrichtung
des Gehäuses verlaufende, abgestufte Gehäusebohrung 21 mit jinem Abschnitt 21a, der kleineren
Durchmesser hat, und einem Abschnitt 11b, der größeren Durchmesser hat, aufweist. Im Gehäuse 20 sind
ein erster Einlaß 22 und ein zweiter Einlaß 70a ausgebildet, die in die Gehäusebohrung 21 münden. Ferner
sind im Gehäuse 20 ein erster Auslaß 24 sowie ein erster 23 sowie ein zweiter zum Vorratsbehälter führender
Rücklaufanschluß 25 ausgebildet, die von der Gehäusebohrung 21 ausgehen. Der erste Einlaß 22
steht über die Leitung P1 in Verbindung mit der Lieferseite
der Pumpe 10. Der zweite Einlaß 70a ist über eine Leitung P, mit dem Druckspeicher 15 verbunden,
der außerdem üb>»r eine von der Leitung P1 abzweigende
Leitung P,, mit der Leitung P, verbunden ist. In der Leitung P6 sind das Rückschlagventil 16
und die Drosselstelle 17 angeordnet, wobei das Rückschlagventil 16 in der Leitung P6 nur eine Strömung
von der Leitung P1 zum Druckspeicher 15, jedoch nicht in umgekehrter Richtung, zuläßt. Der Auslaß
24 ist über eine Leitung P3 mit dem Radbremszylinder
13 verbunden. Der erste Rücklauf anschluß 23 ist über eine Leitung P4 mit dem Vorratsbehälter 14 verbunden,
wobei jedoch zwischen der Leitung P4 und dem
ίο ersten Rücklaufanschluß 23 die Servolenkvorrichtung
11 eingefügt ist, zu der vom Anschluß 23 eine Leitung P1 führt. Der zweite Rücklaufanschluß 25 ist direkt
an die zum Vorratsbehälter 14 führende Leitung P4 angeschlossen. Vom Vorratsbehälter 14 führt eine
nicht bezeichnete Leitung zur Saugseite der Pumpe 10.
Das von der Pumpe 10 aus dem Vorratsbehälter
14 dem ersten Einlaß 22 zugeführte Hydraulikfluid wird vom Steuerventil 100 gesteuert auf die zur Servolenkvorrichtung
11 führende Leitung P1 und die zum Radbremszylinder 13 führeiiüe Leitung P3 verteilt.
Bei nicht betätigter Bremse ist der Radbremszylinder 13 über die Leitung P3, das Steuerventil 100
und die Leitung P4 zum Vorratsbehälter 14 entspannt.
Der Druckspeicher 15 wird über die Leitung P6 mit
dem Rückschlagventil 16 und der Drosselstelle 17 mit unter hohem Druck stehendem Hydraulikfluid gespeist
und speist mit diesem unter hohem Druck stehenden Hydraulikfluid über die Leitung P5 den zwei-
jo ten Einlaß 70a.
Im weiteren Abschnitt 21b der Gehäusebohrung 21 sitzt verschiebbar und abgedichtet ein Hauptkolben
40, an dem von rechts in Fig. 1 eine Druckstange 43 angreift, die bei Betätigung des Bremspedals 21
nach links in Fig. 1 verschoben wird. Der Hauptkolben 40 ist in der Gehäusebohrung 21 durch einen
ringförmigen Anschlag 44, der von einem Sprengring 45 gesichert ist, gegen Bewegung nach rechts (in
Fig. 1) gesichert. Auf den aus der Gehäusebohrung 21 herausragenden Abschnitt des Hauptkolbens 40
sind zwei Muttern 46 geschraubt, die zwischen sich den Rand einer Manschette 47 einklemmen, deren
anderer Rand am Gehäuse 20 festgelegt ist. Die Manschette 47 verhindert das Eindringen von Staub und
Feuchtigkeit und dergleichen in das Stsuerventil 100. Fest mit dem in Fig. 1 linken Ende des Hauptkolbens
40 verschraubt ist ein Kolben 48, der einen von seinem linken Ende ausgehenden axialen Kanal 48a
sowie einen radialen Kanal 48b aufweist, die den
ίο Raum links (in Fig. 1) vom Kolben 48 mit einer vom
Inneren des weiteren Abschnitts 216 der Gehäusebohrung 21 gebildeten Kammer Rt verbinden. Verschiebbar
auf dem Kolben 48 sitzt ein ringförmiger Federsatz 42, auf dem ein Ende einer in der Kammer
Vi R1 angeordneten Feder 41 sitzt, deren anderes Ende
auf einem Flansch 40a am Hauptkolben 40 sitzt. Mit der Kammer R1 ist der zweite Rücklauianschluß 25
verbunden.
Im engeren Abschnitt 21a der Gehäusebohrung 21
μ ist ein Kolbenschieber 30 angeordnet. Der Kolbenschieber
30 weist eine axiale Bohrung 37 auf, in der eine Druckfeder 49 angeordnet ist, die der Verschiebung
des Hauptkolbens 40 und des Kolbens 38 einen gewissen Widerstand entgegensetzen kann. Der KoI-
M benschieber 30 strtzt sich an seinem rechten Ende am Federsitz 42 ab, der sich seinerseits an einer Schulter
am Kolben 48 abstützen kann.
In den engeren Abschnitt 21a der Gehäusebohrung
21 mündet der erste Einlaß 22. In Fig. I rechts vom ersten Einlaß 22 weist der engere Abschnitt 21a eine
Ringnut 26 auf, mit der der erste Rücklaufanschluß 23 verbunden ist. Links vom ersten Einlaß 22 weist
der engere Abschnitt 21a eine weitere Ringnut 27 auf. Der Kolbenschieber 30 weist auf seiner Außenseite
(von rechts nach links in Fig. 1) einen umlaufenden Steg 31, eine Ringnut 34, einen umlaufenden Steg
32, eine Ringnut 35, einen umlaufenden Steg 33 sowie eine weitere Ringnut 36 auf. Die umlaufenden Stege
und Ringnuten am Kolbenschieber 30 sowie die Ringnuten im engeren Abschnitt 21a der Gehäusehohrung
21 bilden drei Ventile, nämlich ein Drosselventil K1.
das von der Ringnut 34, dem umlaufenden Steg 31 und der Ringnut 26 gebildet wird und das Überströmen
von Hydraulikfluid aus dem ersten Einlaß 22 zum ersten Rücklaufanschluß 23 steuert, ein Absperrventil
V2. das von der Ringnut 27, dem umlaufenden Steg
32 und der Ringnut 34 gebildet wird und die Verbindung zwischen dem ersten Einlaß 22 sowie der Ringnut
27 steuert, und ein Absperrventil Vx, das von der
Ringnut 27, dem umlaufenden Steg 33 und der Ringnut 36 gebildet wird und die Verbindung zwischen
den beiden letztgenannten Ringnuten steuert. Das Absperrventil V1 ist bei nicht betätigter Bremse geschlossen
und das Absperrventil K, ist bei nicht betätigter Bremse offen.
Im Kolbenschieber 30 ist ein radialer Kanal 53 ausgebildet, der von der Ringnut 35 ausgeht und zu einer
maximalen Bohrung 51 in einem noch zu erläuternden Kolben 50 führt. Ferner ist im Kolbenschieber 30 ein
von der Ringnut 36 ausgehender radialer Kanal 39 ausgebildet, der zu einem axialen Kanal 38 führt, der
die Bohrung 37 mit einer in Fig. 1 links vom Kolbenschieber 30 befindlichen Kammer R2 verbindet. Die
Kammer R2 steht über den Kanal 38, die Bohrung 37 und die Kanäle 48a und 48ft ständig in Verbindung
mit der Kammer A1.
Im engeren Abschnitt 21a der Gehäusebohrung 21 sitzt links vom Kolbenschieber 30 und der Kammer
R2 abgedichtet eine Trennwand 71, in der axial verschiebbar
und abgedichtet der Kolben 50 geführt ist. dessen in Fig. 1 rechtes Ende fest mit dem Kolbenschieber
30 verbunden ist und durch den die axiale Bohrung 51 führt, die einerseits mit dem radialen Kanal
53 verbunden ist und andererseits in eine links von der Trennwand 71 befindliche Kammer R3 mündet.
An der Mündung der axialen Bohrung 51 in die Kammer R3 ist ein erster Ventilsitz 52 ausgebildet.
Die Gehäusebohrung 21 ist an ihrem in Fig. 1 linken Ende miu'els eines eingeschraubten Verschlußteiles
70 verschlossen, in dem der zweite Einlaß 70α ausgebildet ist und das über ein scheibenförmiges
Sicherungsteil 73 sowie eine Abstandshülse 72 die Trennwand 71 in ihrer Lage sichert. Zwischen dem
Sicherungsteil73 und einem am in Fig. 1 linken Ende des Kolbens 50 befestigten Federsitz 55 sitzt eine Feder
54, die den Kolben 50 nach rechts in Fig. 1 zu drücken versucht. Vom Verschlußteil 70. der Trennwand
71 und dem Gehäuse 20 wird die Kammer A3
begrenzt, mit der der Auslaß 24 über in der Abstandshülse 72 vorgesehene Öffnungen ständig in Verbindung
steht. In der Kammer A3 ist ein Ventil 60 angeordnet.
Das Ventil 60 umfaßt ein Ventilsitzglied 62, das in Axialrichtung der Gehäusebohrung 21 verschiebbar
im Sicherungsteil 73 geführt wird. Gegenüber dem ersten Ventilsitz 52 weist das Ventilsitzglied
62 einen konischen Abschnitt 62a auf, der auf dem
Ventilsitz 52 aufsitzen und dadurch die Verbindung zwischen der axialen Bohrung 51 und der Kammer
R, unterbrechen kann. An seinem anderen Ende weist das Ventilsitzglied 62 eine Schulter 62c sowie einen
in Axialrichtung verlaufenden Vorsprung 62fo auf. An der Schulter 62c greift eine Feder 65 an, die das Ventilsitzglied
62 nac'i rechts in Fig. 1 zu drücken versucht. Links vom Ventilsitzglied 62 befindet sich ein
als Ventilkugel 611 ausgebildetes zweites Ventilsitzglied,
das auf einem an einem Sitzteil 63 ausgebildeten zweiten Ventilsitz 64 aufsitzen und dadurch die Verbindung
zwischen dem zweiten Einlaß 70α und der Kammer Rx unterbrechen kann. Für die Ventilkugel
61 ist ein dritter Vt ntilsitz 66 vorgesehen, der am Verschlußteil
70 ausgebildet ist. Auf dem dritten Ventilsitz 66 sitzt die Ventilkugel 61 auf, wenn der Druck
in der Kammer R3 höher als im zweiten Einlaß 70α
ist, so daß dann kein Hydraulikfluid aus der Kammer Ii, in die Leitung /', gelangen kann. Wenn das Ventiisitzglied
62 dadurch, daß es auf dem ersten Ventilsitz 52 aufsitzt, relativ zum zweiten Ventilsitz64 nach links
verschoben wird, hebt der Vorsprung 62/j die Ventilkugel
61 vom zweiten Ventilsitz 64 ab. so daß der zweite Einlaß 70α über den dritten Ventilsitz 66, den
zweiten Ventilsitz 64 und einen Kanal 73a im Sicherungsteil 73 in Verbindung mit der Kammer R3 und
somit dem Auslaß 24 steht.
!.ti folgenden wird die Funktionsweise der vorstehend
beschriebenen Kraftfahrzeugbremsanlage erläutert. In Fig. 1 sind die Elemente des Steuerventils
100 in der Stellung dargestellt, die sie einnehmen, wenn das Bremspedal 12 nicht betätigt wird, d. h.
wenn nicht gebremst wird. Das Drosselventil V1 ist
weit geöffnet, das Absperrventil V2 ist geschlossen,
und das Absperrventil V3 ist offen. Das Ventilsitzglied
62 sitzt nicht auf dem ersten Ventilsitz 52, und die Ventilkugel 61 sitzt auf dem zweiten Ventilsitz 64.
Es sei angenommen, daß die hydraulische Pumpe
10 einwandfrei arbeitet und Hydraulikfluid auf die Leitung P1 liefert. Dieses Hydraulikfluid gelangt von
der Leitung P1 durch den eisten Einlaß 22 und das geöffnete Drosselventil K1 zum ersten Rücklaufanschluß
23 und von dort über die Leitung P2 zur Servolenkvorrichtung
11. Von der Servolenkvorrichtung 11 gelangt das Hydraulikfluid über die Leitung P4 und
den Vorratsbehälter 14 zurück zur Pumpe 10. Der Radbremszylinder 13 steht über die Leitung P3, den
ersten Auslaß 24, die Kammer R3, die axiale Bohrung
51, den radialen Kanal 53, das geöffnete Absperrventil K3, den radialen Kanal 39, den axialen Kanal 38,
die Bohrung 37, die Kanäle 48a und 4Sb, die Kammer R (, den zweiten Rücklaufanschluß 25 und die Leitung
P4 in Verbindung mit dem Vorratsbehälter 14. Es liegt daher kein Bremsdruck am Radbremszylinder 13 an.
Das im Druckspeicher 15 gespeicherte Hydraulikfluid unter Druck kann weder über die Leitung P5 noch
übe die Leitung P6 abfließen, da einerseits die Ventilkugel
61 den zweiten Ventilsitz 64 aufgrund des niedrigen Drucks in der Kammer R3 verschlossen hält und
andererseits das Rückschlagventil 16 die Leitung P6 sperrt. Solange die Servolenkvorrichtung 11 nicht betätigt
wird, setzt sie dem durchströmenden Hydraulikfluid praktisch keinen Widerstand entgegen, so daß
der Lieferdruck auf der Leitung P1 gering ist und praktisch nur unwesentlich über dem Umgebungsdruck
liegt. Wenn jedoch die Servolenkvorrichtung
11 betätigt wird, unterbricht sie die Strömung zwischen den Leitungen P2 und P4 vollständig oder fast
vollständig, so daß der Druck in der Leitung P1 stark
ansteigt und sich dieser Druckanstieg über den ersten Rücklaufanschluß 23, das Drosselventil K1 und den
ersten Einlaß 22 zur Leitung P1 fortpflanzt. Wenn dabei der Druck in der Leitung P1 größer als der Druck
des Druckspeichers 15 in der Leitung P. ist, öffnet das Rückschlagventil 16, so daß der höhere Druck
im druckspeicher 15 gespeichert ist. Auf diese Weise wird bei jedem Lenkvorgang der Druckspeicher 15
aufgefüllt, sofern dies erforderlich ist. to
Im folgenden wird die Funktionsweise während der Betätigung der Kraftfahrzeugbremsanlage erläutert.
Durch Niedertreten des Bremspedals 12 wird die Druckstange 43 nach links verschoben, wobei sie den
Hauptkolben 40 und über die Feder 41 und den Fe- i>
dersitz 42 den Kolbenschieber 30 verschiebt. Durch die Verschiebung des Kolbenschiebers 30 nach links
(in Fig. 1) wird das Drosselventil K1 stärker geschlossen, das Absperrventil V1 geöffnet und das Absperrventil V3 geschlossen. Durch das Schließen des Ab-
Sperrventils K3 wird die Verbindung zwischen der Kammer R. und somit dem Radbremszylinder 13 einerseits und der Kammer /?, und somit dem Vorratsbehälter 14 andererseits unterbrochen, während
durch das öffnen des Absperrventils V2 die Kammer
R} und somit der Radbremszylinder 13 in Verbindung
mit dem ersten Einlaß 22 und somit der Pumpe 10 gebracht wird.
Wenn angenommen wird, daß während des Bremsvorganges die Servolenkvorrichtung 11 nicht betätigt jo
wir J, erfolgt durch die stärkere Drosselung des Ventils K1 ein Druckanstieg im ersten Einlaß 22 und aufgrund
der vorstehend erläuterten Verbindungen im Radbremszylinder 13, so daß die Radbremse angelegt
wird. Die Stärke des Bremsdruckes hängt dabei davon J5
ab, wie weit das Drosselventil K1 geschlossen ist, d. h.
davon, wie weit der Kolbenschieber 30 nach links in Fig. 1 verschoben ist. Wenn während des Bremsvorganges die Servolenkvorrichtung 11 betätigt wird oder
schon zu Beginn des Bremsvorganges betätigt wird, liegt ohnebin im ersten Einlaß 22 hoher Druck vor,
so daß das Drosselventil K1 keinen Einfluß auf die Druckhöhe hat.
Der während des Bremsvorganges in der Kammer A3 herrschende hohe Druck wirkt auch auf den KoI- «
ben 50 und erzeugt an diesem eine nach rechts in Fig. 1 gerichtete Kraft, die über den Kolbenschieber
30, den Federsitz 42, die Feder 41 und den Hauptkolben 40 zum Bremspedal 12 übertragen wird. Dieser
Widerstand am Bremspedal 12 ist proportional zum Druck in der Kammer R3, was andererseits bedeutet,
daß der Druck in der Kammer R1 und somit der Druck
des Hydraulikfluids im Radbremszylinder 13 proportional zur Betätigungskraft des Bremspedals 12 ist.
Wenn während des Bremsvorganges der Druck in der Kammer R3 höher als im Druckspeicher 15 wird,
wird die Ventilkugel 61 aufgrund der dann an dieser herrschenden Druckdifferenz vom zweiten Ventilsitz
64 abgehoben, jedoch unmittelbar darauf zum Aufsitzen auf dem dritten Ventilsitz 66 gebracht, so daß die
Verbindung zwischen der Kammer R3 und der Leitung
P5 erneut geschlossen wird und der hohe Druck aus der Kammer R3 nicht zum Druckspeicher 15 entweichen kann. Wenn während des Bremsvorganges der
Druck in der Leitung P1 höher als der Druck im
Druckspeicher 15 wird, öffnet das Rückschlagventil 16, so daß der Druck im Druckspeicher 15 auf den
höheren Wert gebracht wird. Der Druckspeicher 15
wird somit nicht nur während jeder Betätigung der
Servolenkvorrichtung 11, sondern auch während jedes Bremsvorganges, bei dem der Druck in der Leitung P1 einen bestimmten Wert übersteigt, nachgefüllt, sofern dies erforderlich ist.
Wenn das Bremspedal 12 nicht mehr betätigt wird, werden alle Elemente des Steuerventils 100 vom
Druck in der Kammer R3 und den Federn 54, 49 und
41 in ihre in Fig. 1 dargestellte Stellung zurückgeführt, so daß die anfänglich erläuterten Verbindungen
wieder hergestellt werden.
Im folgenden wird der Fall erläutert, daß die Pumpe 10 ausfällt und die Leitung P, ein Leck hat, so daß
von der Pumpe 10 im ersten Einlaß 22 kein Druck mehr aufgebaut werden kann. In diesem Fall tritt das
Ventil 60 beim Bremsen in Funktion.
Wenn das Bremspedal 12 betätigt wird, während der erste Einlaß 22 nicht mehr mit Hydraulikfluid gespeist wird, werden zunächsi der Haupikoiben 40, der
Kolbenschieber 30 und der Kolben 50 nach links in Fig. 1 verschoben, wobei das Drosselventil K1 stärker
geschlossen wird, das Absperrventil K2 geöffnet wird und das Absperrventil K3 geschlossen wird, wie dies
auch bei einwandfrei funktionierender Pumpe der Fall ist. Da jedoch die stärkere Drosselung im Ventil K1
keinen Druckanstieg zur Folge hat, bleibt der Druck in der Kammer R} niedrig, so daß einerseits der Radbremszylinder 13 nicht mit Bremsdruck versorgt wird
und andererseits am Kolben 50 keine Reaktionskraft erzeugt wird, die der Betätigung des Bremspedals 12
entgegenwirkt. Der Kolben 50 wird daher über die erste Stellung hinaus, die er während eines Bremsvorganges bei einwandfrei arbeitender Bremsanlage einnimmt, weiter nach links in Fig. 1 in eine zweite Stellung verschoben, in der das Ventilsitzglied 62 mit
seinem konischen Abschnitt 62a auf dem ersten Ventilsitz 52 aufsitzt und dadurch die axiale Bohrung 51
sperrt. Das auf dem Kolben 50 aufsitzende Ventilsitzglied 62 wird vom Kolben weiter nach links verschoben, so daß der Vorsprung 62fr die Ventilkugel 61.
vom zweiten Ventilsitz 64 abhebt, wodurch die Verbindung zwischen dem zweiten Einlaß 70a und der
Kammer R3 geöffnet wird. Dadurch wird dann der hohe Druck aus dem Druckspeicher 15 über die Leitung P5, den zweiten Einlaß 70a, die Ventilsitze 66
und 67, den Kanal 73a, die Kammer R3 und den Auslaß 24 zur Leitung P3 übertragen, so daß der Radbremszylinder 13 mit Bremsdruck gespeist wird und
die gewünschte Bremsung erfolgt. Auch bei diesem Bremsvorgang ist die am Bremspedal 12 spürbare Reaktionskraft proportional zum Druck in der Kammer
K3 und somit zum Bremsdruck.
Bei der Einspeisung des unter Druck stehenden Hydraulikfluids aus dem Druckspeicher 15 über das
Ventil 61,64 in den Auslaß 24 braucht somit das Hydraulikfluid aus dem Druckspeicher 15 nicht über
Ventile geleitet zu werden, die vom Kolbenschieber und der Gehäusebohrung gebildet werden. Solche
Ventile weisen nämlich unvermeidlich eine verhältnismäßig starke Leckage auf. Diese sollte jedoch gerade in einer Notsituation, wie sie der Ausfall der
Pumpe 10 und die Versorgung der Radbremseinrichtungen aus einem Druckspeicher darstellt, vermieden
werden.
Wenn das Bremspedal 12 nicht mehr betätigt wird, werden der Kolben 50, der Kolbenschieber 30 und
der Hauptkolben 40 vom Druck in der Kammer R3 und der Kraft der Feder 54 in die in Fig. 1 dargestellte
Ausgangslage zurückgeführt, wobei sich der Kolben 50 vom Ventilsitzglied 62 löst, so daß die Feder 65
das Ventilsitzglied 62 in die in Fig. 1 dargestellte Stellung zurückführt und die Ventilkugel 61 den zweiten
Ventilsitz 64 wieder schließt. Die Verbindung zwischen dem Druckspeicher 15 und der Kammer R3 ist
dadurch unterbrochen, während die Verbindung zwischen der Kammer R3 und dem Vorratsbehälter 14
hergestellt ist, so daß der Druck in der Leitung P3
und dem Radbremszylinder 1.1 auf den Druck im Vorratsbehälter sinkt. Damit ist der Bremsvorgang beendet.
In Fig. 2 ist ausschnittweise eine Abwandlung des Ventils 60 der Ausführungsform gemäß Fig. I dargestellt. In Fig. 2 bezeichnen gleiche Bezugszeichen
gleiche Teile wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. I. Das Ventil gemäß Fig. 2 unterscheidet sich
vom Ventil 60 gemäß Fig. I lediglich dadurch, daß das Ventiisiizgiied 162, das einen dem Vorsprung 62b
entsprechenden Vorsprung 162b aufweist, an seinem in Fig. 2 rechten Ende statt eines konischen Abschnittes einen halbkugelförmigen Abschnitt 162a
umfaßt und daß das Ventilsitzglied 162 im Sicherungsteil 73 mit radialem Spiel geführt ist. Diese Führung des Ventilsitzgliedes 162 und die Ausbildung seines vorderen Abschnitts 162a ermöglicht, daß das
Ventilsitzglied 162 auch dann nicht schließend auf dem ersten Ventilsitz 52 aufsitzen kann, wenn der erste Ventilsitz 52 und das Ventilsitzglied 162 nicht genau miteinander fluchten, da das radiale Spiel ermöglicht, daß das Ventilsitzglied 162 etwas schräg gestellt
wird.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform der Kraftfahrzeugbremsanlage dargestellt, die sich von
der Ausführungsform gemäß Fig. 1 im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß keine Servolenkvorrichtung oder vergleichbare hydraulisch betätigte Vorrichtung mit der Bremsanlage verbunden ist. Bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 3 bezeichnen gleiche Bezugszeichen wie in Fig. 1 gleiche Elemente oder
Teile wie in Fig. 1, die im folgenden nicht erneut erläutert werden.
Das Steuerventil 200 der Ausführungsform gemäß Fig. 3 umfaßt ein Gehäuse 120, in dem eine axial verlaufende, gestufte Gehäusebohrung 121 ausgebildet
ist, die einen Abschnitt 121a mit größerem Durchmesser, einen Abschnitt 121 d mit kleinerem Durchmesser, einen Abschnitt 121i>
mit größerem Durchmesser sowie eine Schulter 121c aufweist. Im Gehäuse sind ein erster Einlaß 122, der über die Leitung P1
an die hydraulische Pumpe 10 angeschlossen ist, der zweite Einlaß 70a, der über die Leitung P5 mit dem
Druckspeicher 15 in Verbindung steht, ein Auslaß 124, der über die Leitung P3 in Verbindung mit dem
Radbremszylinder 13 steht, und ein Rücklauf anschluß
123 ausgebildet, der über die Leitung P4 direkt mit
dem Vorratsbehälter 14 verbunden ist, wobei zwischen dem Rücklaufanschluß 123 und dem Vorratsbehälter 14 keine hydraulisch betätigte Vorrichtung
vorgesehen ist, die durch vollständiges oder teilweises Sperren der Leitung P4 einen Druckanstieg im Rücklaufanschluß 123 hervorrufen könnte.
Im Abschnitt 121a der Gehäusebohrung 121 sitzt ein Kolbenschieber 130, mit dessen linkem Ende der
Kolben 50 fest verbunden ist und an dessen rechtem Ende über ein elastisches Element 141 direkt eine
Druckstange 143 ohne Zwischenschaltung eines Hauptkolbens angreift. Die Druckstange 143 ist gelenkig mit den* Bremspedal 12 verbunden und wird
bei dessen Betätigung nach links in Fig. 3 verschoben. Der Kolbenschieber 130 ist im Abschnitt 121a der
Gehäusebohrung 121 durch einen Sprengring 145 gesichert. Der Kolbenschieber 130 weist eine Ringnut
132 auf, an die sich rechts (in Fig. 3) ein umlaufender Steg 131 anschließt. Im Bereich der Ringnut 132 des
Kolbenschiebers 130 mündet der erste Einlaß 122 in die Gehäusebohrung 121. Im Abschnitt 121a der Gern häusebohrung 121 ist eine Ringnut 126 rechts vom
ersten Einlaß 122 ausgebildet. Mit der Ringnut 126 ist der Rücklaufanschluß 123 verbunden. Die Ringnut
132 am Kolbenschieber 130, der umlaufende Steg 131 des Kolbenschiebers und die Ringnut 126 im Abschnitt 121a bilden das Drosselventil K1 zwischen
dem ersten Einlaß 122 und dem Rücklaufanschüß 123.
Schiebers 130 ausgeht und über einen radialen Kanal 134 mit der Ringnut 126 in Verbindung steht. Durch
die Kanäle 133 und 134 ist eine links vom Kolbenschieber 130 befindliche Kammer A4 ständig mit dem
zweiten Auslaß 123 und somit dem Vorratsbehälter
14 verbunden.
Statt durch eine zusätzliche Trennwand verläuft der Kolben 50 im Abschnitt 121a* der Gehäusebohrung
121 unmittelbar durch das Gehäuse. Vom Verschlußteil 70 wird das Sicherungsteil 73 gegen die Schulter
jo 12c gedrückt, so daß die Abstandshülse 72 der Ausführungsform gemäß Fig. 1 nicht erforderlich ist.
Im folgenden wird die Funktionsweise der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform erläutert. In Fig. 3
sind die Elemente des Steuerventils 200 in der Stel
lung dargestellt, die sie bei nicht betätigtem Bremspe
dal 12 einnehmen. In diesem Zustand steht die Pumpe 10 über die Leitung P1, den ersten Einlaß 122, das
geöffnete Drosselventil Vx, den Rücklauf anschluß
123 und die Leitung P4 in Verbindung mit dem Vor
ratsbehälter 14, von dem eine nicht bezeichnete Lei
tung zur Saugseite der Pumpe 10 führt. Oie von der nicht dargestellten Brennkraftmaschine angetriebene
Pumpe 10 arbeitet somit im Leerlauf, ohne das nennenswerte Strömungswiderstände zu überwinden
sind, so daß am ersten Einlaß 122 kein nennenswerter Druck herrscht. Der erste Einlaß 122 ist über den radialen Kanal 53, die axiale Bohrung 51 im Kolben
50, die Kammer A3 und den Auslaß 124 mit der Leitung P3 und somit dem Radbremszylinder 13 verbun-
den, an dem aufgrund des niedrigen Drucks im ersten Einlaß 122 kein Bremsdruck anliegt. Sofern der
Druck im Druckspeicher 15 größer als auf der Leitung P1 ist, ist das Rückschlagventil 16 geschlossen und
sitzt die Ventilkugel 61 auf dem zweiten Ventilsitz
64, so daß aus dem Druckspeicher 15 kein unter
Druck stehendes Hydraulikfluid abfließen kann.
Wenn das Bremspedal 12 betätigt wird, wird der Kolbenschieber 130 mittels der Druckstange 143 nach
links in Fig. 3 verschoben, wodurch der freie Strö
mungsquerschnitt des Drosselventils Vx verringert
wird. Proportional zur stärkeren Drosselung steigt der Druck im ersten Einlaß 122 an, der über den radialen
Kanal 53, die axiale Bohrung 51, die Kammer A3,
den Auslaß 124 und die Leitung P3 zum Radbremszy-
ss linder 13 gelangt, so daß dieser mit Bremsdruck beaufschlagt ist. Die Höhe des Bremsdruckes ist proportional zur Drosselung durch das Drosselventil F1 und
proportional zu einer auf den Kolben 50 ausgeübten
Reaktionskraft, so daß die bei Betätigung des Bremspedals 12 auszuübende Kraft proportional dem
Bremsdruck ist. Wenn der Bremsdruck in der Kammer R3 größer als der Druck im Druckspeicher 15
ist, wird die Ventilkugel 61 vom zweiten Ventilsitz 64 abgehoben und auf den dritten Ventilsitz 66 gedrückt,
so daß aus der Kammer R3 kein Hydraulikf luid
zum Druckspeicher 15 abfließen kann. Außerdem wird das Rückschlagventil 16 geöffnet, so daß der
Druck im Druckspeicher 15 auf den Druck in der Leitung P, angehoben wird. Auf diese Weise wird der
Druckspeicher 15 bei jedem Bremsvorgang, bei dem der Druck in der Leitung P1 den Druck im Druckspeicher
15 übersteigt, aufgefüllt.
Wenn das Bremspedal 12 nicht mehr betätigt wird, werden die Druckstange 143, der Kolbenschieber 130
und der Kolben 50 vom Druck in der Kammer R3 und von der Kraft der Feder 54 in die in Fig. 3 dargeaicilicil OtCIIUiIgCIi iuiin-ngciuiiii. im eisten uiiinäu
122 sinkt der Druck aufgrund des nun wieder weit geöffneten Drosselventils K1, so daß das Rückschlagventil
16 schließt und die Ventilkugel 61 zum zweiten Ventilsitz 64 zurückkehrt. Die Bremsanlage befindet
sich dann im in Fig. 3 dargestellten Zustand.
Wenn bei Betätigung des Bremspedals 12 die Pumpe 10 ausgefallen ist oder die Leitung P1 ein Leck
hat, führt die Verringerung der freien Querschnittsfläche des Drosselventils K1 nicht zu einem Druckanstieg
im ersten Einlaß 122 r nd in der Kammer R3. Der Kolben 50 wird daher nur gegen den geringen
Widerstand der Feder 54 über die erste Stellung, die er während des Bremsvorganges bei einwandfrei arbeitender
Pumpe 10 einnimmt, nach links (in Fig. 3) in eine zweite Stellung verschoben, in der der konische
Abschnitt 62a des Ventilsitzgliedes 62 auf dem ersten Ventilsitz 52 aufsitzt und auf diese Weise die Verbindung
zwischen dem ersten Einlaß 122 und der Kammer A3 unterbindet. Während der Kolben 50 weiter
nach links verschoben wird, schiebt er das Ventilsitzglied 62 ebenfalls nach links, so daß dessen Vorsprung
62b die Ventilkugel 61 vom zweiten Ventilsitz 64 abhebt. Dadurch wird die Verbindung zwischen der
Kammer A3 und dem Druckspeicher 15 geöffnet, so
daß in der Kammer R3 der Druck aus dem Druckspeicher
15 aufgebaut wird und dieser hohe Druck aus der Kammer R3 zum Radbremszylinder 13 gelangt,
so daß trotz Ausfalls der Pumpe 10 eine Bremsung erfolgt. Es versteht sich, daß während dieses Vorganges
das Rückschlagventil 16 geschlossen bleibt und der Druckbehälter 15 nicht nachgefüllt wird. Wie bei
der Ausführungsform gemäß Fig. 1 wird auch bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 erreicht, daß das Hydraulikfluid
aus dem Druckspeieber 15 nicht über vom Kolbenschieber 130 und dem Abschnitt 121a der Gehäusebohrung
121 gebildete Ventil geleitet wird, so daß der im Druckspeicher 15 gespeicherte Druck mit
äußerst geringen Druckverlusten zur Beaufschlagung des Radbremszylinders 13 zur Verfugung steht.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform des Steuerventils dargestellt Dieses Steuerventil 300 ersetzt
in der Bremsanlage gemäß Fig. 1 das dort dargestellte Steuerventil 100. Das Steuerventil 300 arbeitet
in gleicher Weise wie das Steuerventil 100 und unterscheidet sich von diesem lediglich hinsichtlich einiger
konstruktiver Einzelheiten. Zur Bezeichnung gleicher oder entsprechender Teile und Elemente des Steuerventils
300 werden die um »200« erhöhten Bezugszeichen der Teile und Elemente des Steuerventils 100
gemäß Fig. 1 verwendet, wobei allerdings nicht alle Teile und Elemente des Steuerventils 300 mit Bezugs-
o zeichen versehen sind, sondern im wesentlichen nur
diejenigen Teile und Elemente, die. zur folgenden Erläuterung der Unterschiede gegenüber dem Steuerventil
100 benötigt werden.
Im Gehäuse 220 mit der Gehäusebohrung 121 simJ
ίο ein erster Einlaß 222, der mit der Pumpe in Verbindung
steht, ein zweiter Einlaß 270a, der an den Druckspeicher 15 angeschlossen ist, ein Auslaß 224,
der zum Radbremszylinder 13 führt, ein erster Rücklaufanschluß 223, der zur Servolenkvorrichtung 11
i', und von dort zum Vorratsbehälter 14 führt, sowie ein
zweiter Rücklaufanschluß 225 ausgebildet, der direkt zum Vorratsbehälter 14 führt. Mit Ausnahme des ersten
Rücklaufanschlusses 223, der wie bei der Aus-
C 2 al* ··· «* i-fc π f r-k ^ ■■ ■ ·<>#* ■ , "O Γ"* * \
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ium uiigaiifi in gi>iiiau ι ig. ■ unten ^iu i'ig. τ/ am OC-häuse
220 ausgebildet ist, sind der Auslaß 224 und der zweite Rücklaufanschluß 225 sowie die Einlasse
222 und 270a oben (in Fig. 4) am Gehäuse ausgebildet.
Der zweite Einlaß 270a steht in Verbindung mit einer in einem Verschlußteil 270 ausgebildeten Ausnehmung
276. Ein Sicherungsteil 273 wird vom Verschlußteil 270 in Stellung gehalten und führt ein zum
Ventil 260 gehörendes Ventilsitzglied 262. Am Sicherungsteil 273 stützt sich eine Feder 254 ab, die an
einen Kolben 250 angreift, der mit einem Kolben-
)o schieber 230 fest verbunden ist, der sich seinerseits
über einen Federsitz und zwei Federn 241 sowie 241a, die der Feder 41 der Ausführungsform gemäß Fig. 1
entsprechen, an einem Hauptkolben 240 abstützt. Der Hauptkolben 240 entspricht dem Hauptkolben 40 sowie
dem Kolben 48 der Ausführungsform gemäß Fig. 1.
Das Sicherungsteil 273 weist einen zweiten Ventilsitz 264 für eine Ventilkugel 261 auf, der ein dritter
Ventilsitz 266 zugeordnet ist, der an einer Kappe 277 ausgebildet ist, die in der Ausnehmung 276 angeordnet
ist und vom Sicheningsteil 273 getragen wird.
In Fig. 4 sind auch das Drosselventil K1 und die
Absperrventile V1 und Vy bezeichnet sowie der Ventilhub
α des Absperrventils K3, der Ventilnub b des
Absperrventils K2, der Ventilhub c des Drosselventils
K1, der Ventilhub d des Ventilsitzgliedes 262 und der
Ventilhub e der Ventilkugel 261 bezüglich des zweiten Ventilsitzes 264 eingezeichnet. Für diese Ventilhübe
a < b < c und e < d. Die Ungleichung α < b <c
hat zur Folge, daß bei Betätigung des Bremspedals zunächst das Absperrventil K3 geschlossen wird und
danach das Absperrventil K2 geöffnet wird, während der freie Strömungsquerschnitt des Drosselventils K1
verringert wird, wobei das Drosselventil K1 auch dann noch nicht vollständig geschlossen ist, wenn das Absperrventil
K3 geschlossen und das Absperrventil K2
geöffnet ist. Die Ungleichung e<d hat zur Folge, daß
bei Freigabe des Bremspedals zunächst die Ventilkugel 261 den Ventilsitz 264 und somit die Verbindung
zum Druckspeicher 15 sperrt, bevor das Ventilsitzglied 262 die axiale Bohrung im Kolben 250 öffnet,
so daß kein im Druckspeicher 15 gespeichertes Hydraulikfluid zum Vorratsbehälter 14 abfließen kann.
Die vorstehend erläuterten Beziehungen der Ventilhübe gelten auch für die Ausführungsform gemäß
Fig. 1.
Hierzu i Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Steuerventil für eine mit Servodruck arbeitende Kraftfahrzeug-Bremsanlage, das aufweist:
a) einen eisten Einlaß, an den eine die Anlage mit Druck versorgende Pumpe angeschlossen
ist, einen zweiten Einlaß, an den ein von der Pumpe aufladbarer Druckspeicher angeschlossen
ist, einen Auslaß, der zu der Bremsbetätigungsvorrichtung führt, und wenigstens
einen Rücklaufanschluß, der zu einem Vorratsbehälter führt,
b) einen in einer Gehäusebohrung mittels eines Bremsbetätigungselementes verschiebbaren
Kolbenschieber, der in der Bohrung die Verbindung zwischen dem ersten Einlaß und
dem Rücklaufanschluß bzw. die Verbindung zwischen dem Auslaß und dem Rücklaufanschlui
steuert,
c) ein in der Verbindung zwischen dem zweiten Einlaß und einer stets mit dem Auslaß verbundenen
Kammer angeordnetes Sitzventil, das durch ein von der Stirnseite des Kolbenschiebers
vorragendes Betätigungsglied betätigbar ist,
wobei der Kolbenschieber in seiner Ruhestellung die Verbindung erster Einlaß-Auslaß sperrt und
die Verbindungen Auslaß-Rücklaufanschluß und erster Einlaß-Rückiaufanschluß offen hält und in
einer erstei' 3etätigungsstellung die erstgenannte Verbindung öffnet und die zweitgenannten Verbindungen
sperrt bzw. drosselt und in einer zweiten Betätigungsstellung das Sitzventil mittels des
Betätigungsgliedes öffnet, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
d) das als Kolben ausgebildete Betätigungsglied (50; 250) ist abgedichtet durch eine gehäusefeste
Trennwand (71; 271) geführt, die die den Kolbenschieber (30; 230) aufnehmende Gehäusebotming (21; 121; 221) von der mit
dem Auslaß (24; 124; 224) verbundenen Kammer (A3) trennt,
e) der Auslaß (24; 124) mündet unmittelbar in die Kammer (Λ3),
f) das Betätigungsglied (50; 250) ist mit einer zur Kammer (/?3) hin offenen axialen Bohrung
(51) versehen, über die die Verbindung vom Auslaß (24; 124; 224) zum ersten Einlaß
(22; 122; 222) bzw. zum Rücklaufanschluß (25; 123; 223) verläuft,
g) die in die Kammer (A3) mündende Öffnung
der axialen Bohrung (51) im Betätigungsglied bildet einen Ventilsitz (52) für ein koaxial
zur Bohrung (51) in die Kammer (A3) ragendes Ventilsitzglied (62: 162; 262)., das
zugleich als Aufstoßelement für das Sitzventil (61; 64; 261; 264) dient, wobei sich das Ventilsitzglied
in der Ruhestellung und in der ersten Betätigungsstellung des Kolbenschiebers
in Abstand vom Ventilsitz am Betätigungsglied befindet und in der zweiten Betätigungsstellung dichtend auf dem Ventilsitz
aufsitzt und das Sitzventil in der Olfeiistcllung hält.
2. Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilsitzglied (62; 262)
kolbenförmig ausgebildet ist und mit einem koni-
sehen Abschnitt (62a) an seinem dem Ventilsitz (52) zugewandten Ende versehen ist.
3. Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilsitzglied (162) kolbenförmig ausgebildet ist und mit einem halbkugelförmigen
Abschnitt (162a) an seinem dem Ventilsitz (52) zugewandten Ende versehen ist und das Ventilsitzglied mit Radialspiel geführt ist.
4. Steuerventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzventil ein
Sitzventilelement (61; 261) umfaßt, das vom Ventilsitzglied (62; 162; 262) von seinem Ventilsitz
(64; 264) abhebbar ist.
5. Steuerventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzventilelement eine
Ventilkugel (61; 261) ist, die bei höherem Druck in der Kammer (/?3) als im Druckspeicher (15)
durch die Druckdifferenz in Anlage an einen den zweiten Einlaß (70α; 270α) umschließenden weiteren
Ventilsitz (66; 266) anlegbar ist.
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