DE2757039A1

DE2757039A1 - Vorrichtung zum ermitteln der blutsenkungswerte, insbesondere des ein- und zwei-stundenwertes

Info

Publication number: DE2757039A1
Application number: DE19772757039
Authority: DE
Inventors: Walter Haase
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1977-12-21
Filing date: 1977-12-21
Publication date: 1979-06-28
Also published as: DE2757039C3; DE2757039B2

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ermitteln der
Blutsenkungswerte, insbesondere des Ein- oder Zwei-Stundenwertes, durch vorzeitiges Messen der Absorption der Blutsäule kurz nach Beginn der Senkung mit einer Absorptionsmeßeinheit und anschließendes Errechnen der Blutsenkungswerte mit einer Auswerteeinheit.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Absorption dr Blutsäule in kurzen Zeitintervallen, die wesentlich kleiner als eine oder zwei Stunden sind, zu messen. Dabei soll zunächst ein beliebiger Wert der Absorption an einer Stelle der Blutsäule gemessen und dieser Wert gespeichert werden. Nach Verstreichen eines Zeitintervalls soll eine zweite Messung durchgefUhrt werden, wobei die Pipette mit der Blutsäule relativ zu der Absorptionsmeßeinheit so lange verschoben wird, bis sich der gespeicherte identische Wert der Absorption, wie er zuvor gemessen worden ist, wieder einstellt. Die Verschiebung der Pipette relativ zu der Absorptionsmeßeinheit wird in Millimetern gemessen und registriert. Angeblich soll damit über eine Auswerteeinheit der Ein- und der Zwei-Stundenwert der Blutsenkung ermittelbar sein. Einzelheiten dieser Vorrichtung sind noch nicht bekanntgeworden.
Es ist weiteitin ein Blutsenkungsapparat fUr die Durchführung der Blutsenkung nach der Makro-Schnellmethode bekannt, bei der sich der Ein-Stundenwert nach sechs Minuten und der Zwei-Stundenwert nach neun Minuten ermitteln läßt. Die Blutentnahme und das Einfüllen des Blutes in die Pipette geschieht in der üblichen Weise. Die Pipette wird in eine Schräglage gebracht, um die Oberfläche der Blutsäule zu vergrößern. Dieses Meßverfahren ist Jedoch mit erheblichen Ungenauigkeiten behaftet, wie allgemein bekannt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ermitteln der Blutsenkungswerte zu schaffen, mit der es möglich ist, durch in sehr schneller Zeit nach Beginn der Blut senkung durchzuführende Messungen verläßlich auf die Blutsenkungswerte in größeren Zeitintervallen, insbesondere auf die Ein- und die Zwei-Stundenwerte schließen zu können. Diese Blutsenkungswerte sollen ermittelt werden.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Absorptionsmeßeinheit zur Messung des Absorptionsverlaufes der Blutsäule ortsfest gegenüber der Blutsäule angeordnet ist und daß die Auswerteeinheit eine Recheneinheit zur Lösung der Gleichung des Absorptionsverlaufes und zur Ermittlung der dazu erforderlichen unbekannten a, n, x0 aufweist. Mit ar erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nicht ein identischer Wert der Absorption gemessen, sondern der Verlauf der Absorption in der Nähe des oberen Endes der Blutsäule, und zwar in sehr kurzen Zeiten nach Beginn der Blutsenkung. Die Zeiten sind in der Größenordnung von einigen Sekunden zu sehen.
Es werden zwei Messungen durchgeführt, und zwar bei einer ersten Zeit tl und einer zweiten Zeit t2. Das zwischen diesen beiden Zeiten liegende Zeitintervall mag vielleicht etwa 10 Sekunden betragen.Jedenfalls läßt sich innerhalb einer Minute verläßlich der Ein- und Zwei-Stundenwert mit der Vorrichtung ermitteln.
Die Erfindung baut auf der Erkenntnis auf, daß die Blutsenkung grundsätzlich in Form einer Exponentialfunktion verläuft. Messungen des Erfinders haben ergeben, daß der Verlauf der Absorption sich mit hinreichend großer Genauigkeit durch die Formel beschreiben läßt. Weiterhin ist ersichtlich, daß die Absorption auch analog der Konzentration in der Blutsäule und damit auch analog dem sich absenkenden Blutspiegel verläuft. Die oben angegebene Gleichung besitzt die folgenden Größen mit den folgenden Bedeutungen: "x" ist die gefallene Blutsäule in mm gemessen.
"xO" ist der Endwert der gefallenen Blut säule in "mm" gemessen.
a ist ein Proportionalitätsfaktor.
"n" ist eine reelle Zahl zwischen "1" und "2".
"t" ist die Zeit in Minuten.
Die angegebene Formel des Absorptionsverlaufes läßt sich für sehr kleine Zeiten, also für atn # 1 wie folgt lösen. Es gilt x # x0 - x0 ( 1 - atn ) x # x0 ( 1 - 1 + atn ) x # x0 atn Damit ist eine Formel zur Ermittlung von n gegeben, sofern das Verhältnis von xl zu x2 und das Verhältnis der beiden Kurzzeiten tl zu t2 bekannt ist.
Andererseits wurde schon darauf hingewiesen, daß das Absorptionsgesetz nach der Formel # = #0 - #0 c-c1 verläuft. Darin bedeuten: "#0" ist gleich dem Anfangslichtstrom.
"#" ist gleich dem Lichtstrom.
"c" ist gleich dem Verhalten des Blutsenkungsspiegels.
"1" ist gleich der Stähle ( v der Pipette.
und es ergibt sich für cl 1 analog folgender i,echnungsweg: für: cl # 1 gilt: # # #0, ( 1 - 1 + c1) # # #0 C1 Somit läßt sich also aus den beiden gemessenen Absorptionswerten das Verhältnis von x zu x2 ermitteln, so daß schließlich n gemäß der oben angegebenen Formel rechnerisch ermittelt werden kann. Damit ist die erste Unbekannte n bestimmt. Die zweite Unbekannte a läßt sich wie folgt bestimmen: Die dritte Unbekannte xO, der Endwert der gefallenen Blutsäule bestimmt sich gemäß: Damit sind die drei Unbekannten ermittelt bzw. festgelegt. Die drei Unbekannten können in die eingangs genannte Gleichung des Absorptionsverlaufes eingesetzt werden0 Durch Einsetzen der Zeiten einer Stunde und zwei Stunden läßt sich der erforderliche Lutsenkungawert ohne weiteres berechnen. Die angegebene Vorrichtung rührt dies durch und zeigt an einer Anzeigeeinheit den Ein- und Zi-i-Stundenwert an. Die Vorrichtung mißt also in sehr kurzen Zeiten den Verlauf der Absorption. Das Messen in sehr kurzen Zeiten ist erforderlich, da die Lösung der Gleichung nur gemäß der gemachten Voraussetzung für atn # 1 gültig ist. Je kurzfristiger nach Beginn der Blutsenkung gemessen wird, desto größer ist die Genauigkeit. Selbstverständlich muß eine sinnvolle Auf@@@@@@ erzielbar sein.
Die Recheneinheit der Auswerteeinheit ermittelt mit den ermittelten Unbekannten a, n und x0 die Blutsenkungswerte, insbesondere die Ein- und Zwei-Stundenwerte. Es ist eine Anzeige an der Vorrichtung für diese Werte vorgesehen.
Die Absorptionsmeßeinheit ist nahe an dem Blutspiegel zu Beginn einer Senkung angeordnet, weil sich hier der Verlauf der Absorption entsprechend dem Verlauf der Konzentration mit der größten Genauigkeit ermitteln läßt. Die Absorptionsmeßeinheit kann aus einer Lumineszenzdiode und einem Fototransistor bestehen. Die Auswerteeinheit kann einen Meßverstärker aufweisen.
Der Absorptionsmeßeinheit ist also der Meßverstärker, die Recheneinheit und eine Anzeige nachgeschaltet.
Der besondere Vorteil der Vorrichtung liegt darin, daß sie keine mechanisch bewegten Teile aufweist, also vergleichsweise billig in ihrer Herstellung ist und trotz kürzester Zeit für die Messung hinreichend genau die Ermittlung der Ein- und Zwei-Stundenwerte der Blutsenkung gestattet.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen weiter beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 ein Blockschaltbild des generellen Aufbaus der Vorrichtung, Fig. 2 ein Diagramm des Blutsenkungsverlaufes über der Zeit.
In Fig. 1 ist die Pipette 1 mit der üblichen Blutsäule schematisch wiedergegeben. Eine Lumineszenzdiode 2 und ein Fototransistor 3 bilden die Absorptionsmeßeinheit bzw. deren wesentliche Teile. Nachgeschaltet ist ein Meßverstärker 4, eine Recheneinheit 5 und eine Anzeige 6, die insgesamt die Auswerteeinheit 4, 5, 6 bilden. Der generelle Aufbau dieser Vorrichtung gibt dem Fachmann mit dem Erkenntnisstand des Anmeldetages ausreichend Hinweise zur technischen Realisierung ohne erfinderische Bemühungen.
Fig. 2 zeigt den Verlauf dcr Blutsenkung über der Zeit. Aur der Ordinate ist die gefallene Blutsäule x in Skalenteilen aufgetragen. Auf der Abszisse die Zeit in Minuten. Es wurde für ein r von 120mm eine Meßreihe durchgeführt, also eine Langzeitmessung. Die Ergebnisse sind durch Kreuze wiedergegeben. Andererseits wurde nach der angegebenen Formel gerechnet. Die rechnerischen Werte sind durch Dreiecke gekennzeichnet. Es läßt sich ohne weiteres ersehen, daß die zugrundeliegende mathematische Formel mit hinreichender Genauigkeit den tatsächlichen Verlauf der Blutsenkung beschreibt bzw.
diesem angenähert ist.

Claims

Vorrichtung zum Ermitteln der Blutsenkungswerte, insbesondere des Ein- und Zwei-Stundenwertes Patentansprtiche: Vorrichtung zum Ermitteln der Blutsenkungswerte, insbesondere des Ein- und Zwei-Stundenwertes, durch vorzeitiges Messen der Absorption der Blutsäule kurz nach Beginn der Senkung mit einer Absorptionsmeßeinheit und anschließendes Errechnen der Blutsenkungswerte mit einer Auswerteeinheit, da-durch gekennzeichnet, daß die Absorptionsmeßeinheit (2, 3) zur Messung des Absorptionsverlaufes der Blutsäule orts fest gegenüber der Blutsule angeordnet ist und daß die Auswerteeinheit (4, 5, 6) eine Recheneinheit (5) zur Lösung der Gleichung des Absorptionsverlaufes und zur Ermittlung der dazu erforderlichen Unbekannten a, n, x0 aufvieist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinheit (5) der Auswerteeinheit (4, 6) mit den ermittelten Unbekannten a, n, x0 die Blutsenkungswerte, insbesondere die Ein- und Zwei-Stundenwerte ermittelt und eine Anzeige (6) für diese Werte vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionsmeßeinheit (2, 5) nahe an dem Blutspiegel zu Beginn einer Senkung angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionsmeßeinheit (2, 3) aus einer Lumineszenzdiode (2) und einem Fototransistor (3) besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit einen Meßverstärker (4) aufweist.