DE2756575C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen stromrichtergespeisten
Wechselstrommotor gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Ein bekannter stromrichtergespeister Wechselstrommotor
dieser Art ist in der DE-AS 12 68 264 beschrieben. Bei
diesem Motor mit einer Strang- bzw. Phasenzahl G=8
werden die beiden stromführenden Ventile entgegengesetzter
Polarität nicht jeweils gleichzeitig, sondern um den elektrischen
Winkel π /G=π/8 versetzt umgeschaltet. Dadurch
wird erreicht, daß die Achse der Ankerdurchflutung bei
einem vollen Umlauf nicht nur G=8, sondern 2G=16 Sprünge
macht, der Motor also 16pulsig arbeitet. Das der Ankerdurchflutung
proportionale Drehmoment bewegt sich entsprechend
der Pulszahl ruckartig in Umfangsrichtung und weist
daher und infolge unterschiedlicher Amplituden eine gewisse
Welligkeit auf. Für eine weitere Verdoppelung der
Pulszahl wird eine Umschaltung der beiden Stromventile
entgegengesetzter Polarität um den elektrischen Winkel π/2G
=π/16 versetzt vorgeschlagen, um so einen zweistufigen
Stromübergang zwischen den aufeinanderfolgenden Ventilen
gleicher Polarität zu erzwingen. Dadurch kann erreicht
werden, daß die Ankerdurchflutung nunmehr 4G=32 Sprünge
mit weniger unterschiedlichen Amplituden während eines
vollen Umlaufs macht und die Drehmomentwelligkeit reduziert
wird. Nach wie vor bewegt sich das der Ankerdurchflutung
proportionale Drehmoment aber entsprechend der
Pulszahl ruckartig in Umfangsrichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen stromrichtergespeisten
Wechselstrommotor gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 derart weiterzubilden, daß sich bei geringem
Aufwand ein ruckfreies, kontinuierliches Drehmoment
äußerst niedriger Welligkeit ergibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Durch die kontinuierlichen Ventilstromübergänge über eine
genügend lange Zeitdauer, die einem Überlappungswinkel
U≧π /G entspricht, wird erreicht, daß sich die Achse der
Ankerdurchflutung kontinuierlich mit der Drehgeschwindigkeit
des Läufers in Umfangsrichtung bewegt. Darüber hinaus
reduziert die erfindungsgemäße Vorgabe eines Überlappungswinkels
von U<π /G die Amplitudenänderungen der Ankerdurchflutung,
wodurch sich auch bei einer Pulszahl m=2G
eine sehr geringe Drehmomentwelligkeit ergibt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 (a) das Schaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels
des stromrichtergespeisten Wechselstrommotors,
Fig. 1 (b) die Strangstrom-Kurvenformen beim Betrieb des
Stromrichtermotors gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 1 (c) die Phasenzusammenhänge von Wechselstrom-Ständerwicklungen
nach Fig. 1 (a),
Fig. 2 (a) und 2 (b) jeweils Schnittansichten, die die Verteilung
der einzelnen Leiter der Läuferwicklung einer
Synchronmaschine für einen stabilen Betrieb als
Stromrichtermotor zeigen,
Fig. 2 (c1) die schematische Schnittansicht und 2 (c2) die
Schaltung einer geeigneten Läuferwicklung
einer Induktionsmaschine für einen stabilen
Betrieb als Stromrichtermotor,
Fig. 3 (a) und 3 (b) Zeigerdiagramme zur Darstellung der Funktion
des stromrichtergespeisten Wechselstrommotors
und der hierfür abgeleiteten Ergebnisse,
Fig. 4 ein Ersatz-Schaltbild zur Darstellung der
funktionellen Beziehungen zwischen der Wechselstrom-
Ständerwicklung und der Erregerwicklung,
Fig. 5 (a) bis 7 (a) jeweils die Schaltbilder weiterer Ausführungsbeispiele
des stromrichtergespeisten Wechselstrommotors
und 5 (b) bis 7 (b) jeweils die zugehörigen
Strangstrom-Kurvenformen beim Betrieb
des Stromrichtermotors gemäß diesen Ausführungsbeispielen,
Fig. 8 (a) und 8 (b) jeweils Detail-Schaltbilder aus Fig. 7 (a),
Fig. 9 (a) bis 9 (c) Diagramme zur Darstellung der Änderungen von
Absolutwert und zulässigem Phasenwinkel einer
inneren elektromotorischen Kraft unter Einwirkung
der Ankerrückwirkung,
Fig. 10 (a) ein Kurvendiagramm der Änderungen von Einschaltwinkel
und Überlappungswinkel, die mit
dem stromrichtergespeisten Wechselstrommotor
erzielt werden, und
Fig. 10 (b) die Kurvenform der in einem Strang des erfindungsgemäßen
Stromrichtermotors induzierten
elektromotorischen Kraft.
In den Zeichnungen stellen gleiche Bezugszeichen gleiche
oder einander entsprechende Elemente dar.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 (a) bezeichnen 101 a
bis 101 G die G-Stränge einer Wechselstrom-Ständerwicklung,
102 Längsfelderregerwicklungen, 103 Querfelderregerwicklungen,
3 eine Längsfelderregerstromversorgung und 4 eine
Querfelderregerstromversorgung.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
Fig. 2 (a) und 2 (b) gezeigt, die jeweils Schnittansichten
zweier möglicher Leiterverbindungen für die Erregerwicklungen
in einem Drehfeldläufer mit zwei Polen zeigen. Die
gleichen Ausführungsformen können auch bei einer Außenpolmaschine
verwendet werden.
In den Fig. 2 (a) und 2 (b) bezeichnen jeweils 102 F bzw. 102
Längsfelderregerleiter, 103 A bzw. 103 erste Querfelderregerleiter
(Kompensationswicklung), 103 B bzw. 103 zweite
Querfelderregerleiter (Kommutierungs- oder Stromwendewicklungen)
und 105 Leiter eines Dämpferkäfigs.
Ein vergrößerter Ausschnitt (i) der Kompensationswicklung
ist in der Fig. 2 (a) gezeigt, wobei die Kompensationsleiter
103 A in Nuten 106 untergebracht sind und die Dämpferleiter
105 in Rundnuten in den Zahnköpfen 107 eingelegt
sind, während der freie Raum 106′ im unteren Teil der
Nuten für die Kompensationswicklung als Luftkanal verwendet
werden kann. Es ist natürlich auch möglich, weniger
tiefe Nuten ohne einen freien Raum auszubilden.
Ein vergrößerter Ausschnitt (ii) für den Grenzbereich
zwischen der Längsfelderregerwicklung, der Kompensationswicklung
und der Kommutierungswicklung ist in Fig. 2 (a)
gezeigt, wobei die Kommutierungs-Leiter 103 B bzw. 103
unterhalb der Längsfelderreger-Leiter 102 F bzw. 102 oder
unterhalb der Kompensations-Leiter 103 A bzw. 103 untergebracht
sind. Wenn die Wechselstrom-Ständerwicklung viele
Stränge besitzt, kann die Leiterzone für die einzelne
Strangwicklung schmal sein, weshalb abhängig von der
Strangzahl der Wechselstrom-Ständerwicklung auch die Zonenbreite
der Kommutierungswicklung, d. h. der Zonenwinkel
R 103 B, klein sein kann. In diesem Fall können die Kommutierungs-
Leiter 103 B bzw. 103 in die Nuten für die Längsfelderreger-
Leiter 102 F bzw. 102 miteingelegt werden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel, das in seiner Funktion
der Ausführung mit Kommutierungswicklungen 103 B nach Fig.
2 (a) gleichwertig ist, ist in Fig. 2 (b) gezeigt, wobei die
Kompensations-Leiter 103 bzw. über den größten Teil
des Umfangs oder über den ganzen Umfang verteilt sind und
die Längsfelderreger-Leiter 102 F bzw. 102 bereichsweise
in den unteren Teil gemeinsamer Nuten eingelegt sind.
Diese Ausführungsform entspricht der Ausführungsform nach
Fig. 2 (a) mit dem Unterschied, daß die Längsfelderreger-
Leiter 102 F und die Kommutierungs-Leiter 103 B hinsichtlich
ihrer Lage innerhalb der Nuten vertauscht sind. Die Äquivalenz
beider Ausführungsformen ergibt sich daraus, daß
die aus den Kommutierungs-Leitern 103 B und den Kompensations-
Leitern 103 A zusammengefaßte Wicklung über den größten
Teil des Umfangs verteilt ist. Wenn die Kompensationswicklung
über den größten Teil des Umfangs oder über den
ganzen Umfang verteilt ist, kann sie mit kleiner mittlerer
Windungslänge als Schleifenwicklung oder mit konzentrischen
Spulen ausgeführt werden.
Die Wechselstromwicklung 101 bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 (oder den Ausführungsbeispielen nach den Fig.
5 bis 7) kann eine Ständerwicklung sowohl einer Synchronmaschine
als auch einer Schleifringläufer-Induktionsmaschine
sein.
Im letzteren Fall hat die Schleifringläufer-Wicklung die
Funktion der Erregerwicklungen, ihre Ausbildung ist in den
Fig. 2 (c1) und 2 (c2) gezeigt. Demgemäß kann die mehrphasige
Schleifringläufer-Wicklung 110 drei Stränge U, V und W
haben und mittels einer Drehstromversorgung 111 erregt
werden (vorzugsweise wird die Drehstromerregerwicklung im
Läufer untergebracht, so daß die Wechselstrom-Ständerwicklung
viele Stränge enthalten kann). Die Fig. 2 (c1) zeigt
die entsprechende Wicklungsverteilung, die Fig. 2 (c2) die
zugehörige Schaltung.
Bei der Schleifringläufer-Induktionsmaschine werden der
Läuferwicklung Wechselströme so zugeführt, daß ihre
Durchflutung diejenige der Ständerwicklungs-Wechselströme
ausgleicht (siehe Fig. 1 und Fig. 5 bis 7).
Die Läufer-Wechselströme entsprechen dann dem Ankerrückwirkungs-
Kompensationsstrom bei der Synchronmaschine, wobei
die Schleifringläuferwicklungen 110 die Funktion der
Querfelderregerwicklungen 103 der Synchronmaschine ausüben.
Die Schleifringläufer-Induktionsmaschine ist als stromrichtergespeister
Wechselstrommotor geeignet, da die in
der Wechselstrom-Ständerwicklung 101 induzierten Spannungen
und die dort fließenden Ströme stabil sind.
Der erfindungsgemäße Stromrichtermotor hat vorzugsweise
die vorstehend genannten Erregereinrichtungen (Gleichstromerregung
bei der Synchronmaschine oder Drehstromerregung
bei der Schleifringläufer-Induktionsmaschine).
Nachstehend wird die Strom-Umschaltung bzw. Stromwendung
in der Ständerwicklung bei dem Ausführungsbeispiel
des Stromrichtermotors nach Fig. 1 erläutert.
Nach Fig. 1 sind die einzelnen Stränge 101 a bis 101 G der
Ständerwicklung vorteilhaft an Wechselstromanschlüsse a,
bis g, von Einzelphasen-Wechselrichtereinheiten 21 a bis
21 G angeschlossen, während die Gleichstromanschlüsse der
Wechselrichtereinheiten vorteilhaft in Reihe geschaltet
werden, da dadurch die Gleichspannungswelligkeit zwischen
den Gesamt-Gleichstromanschlüssen gering ist, was für hohe
Spannung und große Leistungsfähigkeit zweckdienlich ist.
Wenn die Phasen- bzw. Strangzahl G groß ist oder die
Kompensationswicklung 103 direkt in den Gleichstromkreis
eingeschaltet wird, erübrigt sich unter Umständen sogar
die Gleichstromdrossel 23. Die Gleichstromversorgung besteht
aus Gleichrichtereinheiten 22 a und 22 b sowie aus
zwei Sekundärwicklungen 401, 402 und einer Primärwicklung
410 eines Gleichrichter-Transformators. Damit wird ein
zwölfpulsiger Gleichrichterbetrieb erreicht.
Wenn die diagonal gegenüberliegenden Stromventile einer
Einzelphasen-Wechselrichtereinheit gleichzeitig eingeschaltet
werden, ist die Umschalthäufigkeit m für einen
Zyklus bzw. die Pulszahl m=2G, und zwar für den Fall,
daß dieMehrphasenwicklung eine Phasendifferenz von 2π /G
hat und die Phasenzahl G ungerade ist [Fig. 1 (c) (i)]
oder für den Fall, daß die Mehrphasenwicklung eine Phasendifferenz
von π /G hat und die Phasenzahl G gerade ist
[Fig. 1 (c) (ii)].
Falls die Mehrphasenwicklung eine Phasendifferenz von
2π /G hat und die Phasenzahl G geradzahlig ist, erfolgt
eine gemeinsame Umschaltung gegenphasiger Stränge, wodurch
die Pulszahl m=G wird.
Wenn die diagonal gegenüberliegenden Stromventile einer
Einzelphasen-Wechselrichtereinheit um ungefähr π/2G
(bzw. π /G ) versetzt eingeschaltet werden, ergibt sich die
doppelte Pulszahl.
Nachstehend wird der Fall erläutert, daß die Mehrphasenwicklung
eine Phasendifferenz von 2f /G hat und die Phasenzahl
G ungerade ist, wobei die Einschaltung der diagonal
gegenüberliegenden Stromventile gleichzeitig erfolgen
soll.
Die Strangstrom-Kurvenformen beim Betrieb des erfindungsgemäßen
Stromrichtermotors sind in Fig. 1 (b) gezeigt, in
der ia den Phasenstrom im ersten Strang, ib den Phasenstrom
im zweiten Strang und ix den Phasenstrom im x-ten
Strang bezeichnen.
Zwischen der ersten Phase und der zweiten Phase sowie
zwischen den benachbarten Phasen ergibt sich die Phasendifferenz
von 2π /G. Die x-te Phase ist die Phase mit
gerader Phasennummer, die gegenüber der ersten Phase die
größte Phasenverschiebung aufweist (z. B. die 4. Phase im
Fall von fünf Phasen). Die x-te Phase wird auf Gegenpolarität
zur ersten Phase umgeschaltet, nachdem die erste
Phase eingeschaltet worden ist.
Wenn der Umschalt-Überlappungswinkel U gerade 2π /m ist,
wobei m=2G die Pulszahl bezeichnet, so ergibt sich die
durch die gestrichelte Linie dargestellte Kurvenform. Dies
ist die Grenzbedingung für das Überlappen zweier Ventilströme
während einer Umschaltung. Wenn der Umschalt-Überlappungswinkel
durch den kritischen oder Grenz-Überlappungswinkel
gegeben ist, bewegt sich die Spitze des Zeigers
für die durch die in den einzelnen Strängen der
Ständerwicklung fließenden Mehrphasen-Wechselströme elektromotorisch
entwickelte Drehkraft entlang den Sehnen ,
, . . . in Fig. 3 (a). Das Anhalten an den Punkten i
bis stellt den Grenzzustand dar.
Beim kritischen Überlappungswinkel (U=2π /m) erfolgt die
Verschiebung der Zeigerspitze von einem Scheitel des m-
Ecks zum benachbarten Scheitel in der Zeit U/Kp/m
(wobei die durchschnittliche Winkelgeschwindigkeit bezeichnet).
Die erforderliche Zeit U/ ist gleich der
Umschaltperiode 2π/m, wodurch die Bewegung der elektromagnetischen
Drehkraft ruckfrei und gleichmäßig ist, so
daß infolgedessen die Drehmomentwelligkeit beachtlich
gering wird.
Im Vergleich zum herkömmlichen Betrieb mit U«2π /m ist
sie beim kritischen Überlappungswinkel auf ungefähr 1/m
bis 2/m verringert (wobei die Auswirkung bei größeren
Umschaltzeiten höher ist). Die momentane Drehgeschwindigkeit
ω′ der von der Wechselstrom-Ständerwicklung erzeugten
elektromagnetischen Drehkraft ist in der Nähe des kritischen
Überlappungswinkels (oder darüber) im wesentlichen
gleichförmig (d. h. die Welligkeit von ω′ ist klein oder
verschwindet ganz), wodurch eine kontinuierliche Drehung
(ohne Anhalten) erfolgt und die Drehmomentwelligkeit unabhängig
vom Leistungsfaktor und vom Einschaltphasenwinkel
konstant und gering ist.
Die Drehmomentwelligkeit wird selbst dann auf ungefähr die
Hälfte verringert, wenn im Vergleich zum herkömmlichen
Betrieb mit U«2f /m der Überlappungswinkel U ungefähr
π/m ist (d. h. ungefähr die Hälfte des kritischen
Überlappungswinkels ist).
Wenn im Betrieb der Überlappungswinkel U größer als der
kritische Überlappungswinkel (U≧π /m) ist, ergeben sich
die in Fig. 1 (b) durch die ausgezogenen Linien dargestellten
Strangstrom-Kurvenformen, bei denen die Umschaltung
unter Überlappung mehrerer Strangströme folgt. U (2) bezeichnet
den Bereich zweifacher Überlappung, während U (1)
den Bereich einfacher Überlappung bezeichnet. Im Betrieb
ist der geometrische Ort der von der Wechselstrom-Ständerwicklung
erzeugten elektromotorischen Drehkraft ein 2m-Eck
nach Fig. 3 (b), so daß die Zeigerspitze von nicht über
die ursprünglichen Scheitel , bis läuft und die Ecken
durch überschneidende Sehnen , bis entfallen.
Demgemäß wird die Drehmomentwelligkeit weiter verringert,
so daß bei m=10 [entsprechend G=5 Phasen nach Fig.
1 (c) (i) mit einer Phasendifferenz von 72°] praktisch
keine Drehmomentwelligkeit mehr feststellbar ist.
Beim Betrieb mit großem Überlappungswinkel ist ein System
mit Einzelphasen-Stromspeiseeinheiten wie das System mit
gleichstromseitig in Reihe geschalteten Einzelphasen-
Wechselrichtereinheiten oder das System mit Direktumrichtereinheiten
mit Einzelphasenausgang gemäß der Darstellung
in Fig. 1 sehr wirkungsvoll.
Es könen aber auch sowohl Einweg-Einzelphasen-Wechselrichter
(bei denen jeweils ein Halbwellenstrom über die
Hälfte einer Wechselstrom-Strangwicklung mit Mittelanzapfung
geführt wird) als auch Einzelphasen-Brückenschaltungen
verwendet werden. Wenn für jeden einzelnen Strang eine
Einzelphasen-Stromspeiseeinheit verwendet wird, kann der
zulässige Überlappungswinkel im Prinzip bis zum Doppelten
des elektrischen Winkels für die Phasendifferenz betragen,
wodurch leicht der kritische oder ein größerer Überlappungswinkel
erzielt werden kann.
Bei den in Fig. 2 gezeigten Erregereinrichtungen wird eine
hohe Stabilisierung des Überlappungswinkels der Ventilströme
erreicht, wobei unterschiedliche Kompensationsbedingungen
dafür maßgebend sind, daß der kritische Überlappungswinkel
erreicht wird und auch ein stabiler Betrieb
bei Überschreitung des kritischen Überlappungswinkels
möglich ist (überkritische Überlappung).
Für die Annäherung des Überlappungswinkels an den kritischen
oder Grenz-Überlappungswinkel oder die Überschreitung
des kritischen Überlappungswinkels können beim Stromrichtermotor
fünf grundsätzliche Verfahren in Betracht
gezogen werden:
Das erste Verfahren besteht darin, eine proportional zum
Ständerstrom gespeiste Erregervorrichtung wie Kompensations-,
Reihenschlußerreger- und Kommutierungswicklungen
oder Schleifringläuferwicklungen von Induktionsmaschinen
vorzusehen.
Das zweite Verfahren besteht in der Erhöhung der Strang-
oder Phasenzahl (wodurch der kritische Überlappungswinkel
klein wird).
Das dritte Verfahren besteht in einer Erhöhung der Ständer-
Streuung bzw. in einer Anbringung von äußeren Wechselstromdrosseln
40 a bis 40 g gemäß der Darstellung in Fig.
1 (a).
Das vierte Verfahren besteht in einer Erhöhung der
Streuung der Längsfelderregerwicklung 102 oder im Anbringen
einer äußeren Gleichstromdrossel 30.
Das fünfte Verfahren beruht auf der Anbringung von Dämpferleitern
105.
Zur Erhöhung der Längsfeld-Streuung werden vorzugsweise
die Längsfelderreger-Leiter 102 F und 102 in Nuten eingelegt,
die tiefer sind als diejenigen für die Querfeld-
Kompensations-Leiter 103 A, 103 , 103, Diese Ausführungsform
ist in Fig. 2 (b) gezeigt.
Zur Erläuterung
des dritten und des vierten Verfahrens ist in Fig. 4 ein Ersatzschaltbild
gezeigt, das die räumliche Beziehung zwischen der Wechselstrom-
Ständerwicklung und den Felderregerwicklungen im
Läufer, d. h. das magnetische Kopplungsverhältnis, während
der Kommutierung darstellt, wobei cc die Kommutierungs-
oder Umschaltmaschine bezeichnet und (γ-ω t) die momentane
Verdrehung der magnetischen Achsen (deren Absolutwert
abnimmt) bezeichnet. Durch die Kopplung wird die Kommutierungsinduktivität
der Ständerwicklung groß und steigert
den Überlappungswinkel auch dann, wenn die Erregerwicklungs-
Kurzschlußinduktivität groß ist oder eine hohe Induktivität
im Wechselstrom-Ständerkreis vorhanden ist. Die
Steigerung des Überlappungswinkels verursacht keinen Kommutierungs-
oder Umschaltausfall, sondern wird durch die
Kompensationswicklungen 103 A, 103 B bzw. 110 kompensiert,
was eher vorteilhaft für die Stabilisierung eines großen
Überlappungswinkels ist. Ein kleiner Kompensationsfehler
(Fehler beim magnetischen Kommutierungsfluß) macht sich
nämlich bei einem kleinen Überlappungswinkel (d. h. bei
einer kleinen Kommutierungsinduktivität) relativ stärker
bemerkbar, und Schwankungen des Überlappungswinkels haben
in diesem Fall eine größere Empfindlichkeit hinsichtlich
einer Instabilität zur Folge. Die prinzipiellen Beziehungen
sind nicht einfach und werden hier nicht im einzelnen
beschrieben, da sie nicht nur die Grundlagen von herkömmlichen
Stromrichterschaltungen, sondern auch die prinzipiellen
Erscheinungen im Inneren von rotierenden Maschinen
betreffen.
Folgende Umstände sind hervorzuheben: Bei der Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors wird im
Gegensatz zur herkömmlichen Ansicht keine Verminderung des
Überlappungswinkels angestrebt. Die bisher übliche geringe
Streuinduktivität ist zu empfindlich gegenüber einer Änderung
der Kompensation, wodurch eine Instabilität bei Annäherung
an das Ziel der Erfindung (nämlich die Überschreitung
des kritischen Überlappungswinkels) auftreten
kann.
Geht man von der grundsätzlichen Erscheinung aus, daß die
Stromwendung in einem geschlossenen Kreis durch eine Änderung
des Magnetflusses ausgeführt wird, wobei die herkömmliche
Betrachtung der Umschalterscheinung infolge innerer
elektromotorischer Kräfte nicht berücksichtigt wird, kann
man sagen, daß der Absolutwert des magnetischen Flusses
der Kompensationswicklung mit wachsendem magnetischen
Streufluß der Wechselstrom-Ständerwicklung erhöht wird,
wodurch die Empfindlichkeit gegenüber einer Änderung des
magnetischen Erregerflusses verringert wird und dieser
damit stabilisiert wird.
Die Dämpferleiter 105 nach dem fünften Verfahren verursachen
eine Verringerung der Kommutierungsreaktanz, wodurch
der Überlappungswinkel verringert wird. Dies erscheint den
Absichten beim dritten und vierten Verfahren entgegengesetzt
zu sein. Der grundsätzliche Vorgang liegt jedoch
darin, daß der magnetische Fluß geändert wird. Die Dämpfungsleiter
beeinflussen nur die Kommutierungsimpedanz und
haben keinen Einfluß auf die Erhöhung oder die Verringerung
des Kompensationsmagnetflusses, d. h., die Dämpferleiter
beeinträchtigen den erforderlichen Kompensationsmagnetfluß
nur unwesentlich. Demzufolge wird die Empfindlichkeit
gegenüber einer Änderung der Kompensation nicht
beeinflußt.
Die Dämpferleiter 105 werden zur Verringerung der wechselseitigen
Kommutierungs-Beeinflussung, die durch die magnetische
Kopplung (Transformatorwirkung) zwischen den Ständersträngen
während des Umschaltens verursacht wird,
in der Weise vorgesehen, daß die Umschaltung jeden Stranges
einphasig und unabhängig erfolgt. Auf diese Weise wird
die Unabhängigkeit der einzelnen Phasen verbessert und der
Umschalt-Überlappungswinkel einer jeden Phase vergrößert
(da der Anteil der Ankerstreuung vergrößert wird), wodurch
der Strombelag zur Erhöhung des Wirkungsgrades des Stromrichtermotors
gesteigert werden kann (d. h. die Antriebskraft
je Flächeneinheit der Ständerbohrung).
Die Funktion und die Ergebnisse des erfindungsgemäßen
Stromrichtermotors wurden bisher unter Bezugnahme auf Fig.
2 für ein Ausführungsbeispiel des Motors und der Stromrichter-
Schaltung nach Fig. 1 (a) dargestellt. Weitere
Ausführungsbeispiele werden im folgenden erläutert. Die
Fig. 5 (a) und 6 (a) zeigen jeweils Schaltungen weiterer
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Stromrichtermotors,
wobei die Fig. 5 (a) das Ausführungsbeispiel einer
Ständerwicklung mit 5 Strängen in Ringschaltung und die
Fig. 6 (a) das Ausführungsbeispiel einer Ständerwicklung
mit 7 Strängen in Ringschaltung zeigen.
In Fig. 5 (a) sind die Querfelderregerwicklung 103 und die
Reihenschluß-Längsfelderregerwicklung 102 b in den Gleichstromeingangskreis
geschaltet, wobei die Querfelderregerwicklung
103 eine Polaritätsumschaltvorrichtung 5 zur
Umschaltung der Anschlüsse entsprechend der Drehmomentrichtung
aufweist. Die Reihenschluß-Längsfelderregerwicklung
102 b ist mit der Querfelderregerwicklung zur Ausübung
der Kompensation in der Weise kombiniert, daß im Betrieb
die Ankerrückwirkung und der Fehlwinkel zwischen der Kompensationswicklungsachse
und der magnetischen Ankerstromachse
mittels der Längsfelderregerwicklung 102 b mit wachsendem
Einschaltsteuerwinkel der Stromrichterschaltung 21
durch die von der Längsfelderregung verursachte elektromotorische
Kraft kompensiert werden.
Die Fig. 6 (a) ist ein Schaltbild einer Ausführungsform mit
einem Ankerstromdetektor 6, auf dessen Ausgangssignal die
Längsfelderreger-Stromversorgung bzw. Steuervorrichtung 3
für den Feldstrom anspricht (gemäß den Funktionskurven,
die durch die ausgezogene Linie oder die gestrichelte
Linie für
dargestellt sind, wobei I fo
ein fester Wert und k₁ eine Konstante sind).
Im Falle der Erregung gemäß einer Funktionskurve ist eine
Einschaltphasen-Steuereinrichtung 7 zwischen einen Polradlagegeber
1 und eine Einschaltsteuervorrichtung 2 geschaltet
(mit der Winkelveränderungsfunktion
k₂=k₁).
Dadurch wird die gleiche Wirkung erzielt wie durch die
Kompensationswicklung.
Bei diesem weiteren Ausführungsbeispiel können zur Kompensation
unabhängige Reihenschluß-Feldwicklungen verwendet
werden, wodurch sich eine beachtliche Stabilisierungswirkung
für den Überlappungswinkel ergibt.
Die Strangstrom-Kurvenformen bei den Ausführungsbeispielen
nach den Fig. 5 (a) und 6 (a) sind in den Fig. 5 (b) und 6 (b)
gezeigt. Die positiven Halbwellen ergeben sich durch die
Stromventile an der positiven Anschlußseite, während sich
die negativen Halbwellen durch die Stromventile an der
negativen Anschlußseite ergeben. Die ausgezogenen Linien
zeigen den Überlappungszustand fürU<2f /m, während die
gestrichelten Linien den Umschaltzustand ohne mehrfache
Überlappung zeigen (π /m<U′<2π /m).
Die Fig. 7 (a) zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Stromrichterschaltung
mit Stromventilen, die eine erste Dreiphasen-
Gruppe R₁, S₁, T₁ und eine zweite Dreiphasen-Gruppe
R₂, S₂, T₂ bilden. Die Phasendifferenz zwischen den
Gruppen hat den elektrischen Winkel von 30°, während die
zusammengesetzte Umschalthäufigkeit m für einen Zyklus
bzw. die resultierende Pulszahl m=12 ist.
In der Fig. 7 (a) ist eine Ständerwicklung in Ringschaltung
mit Anzapfungen gezeigt. Die einzelnen Stränge dieser
Wechselstrom-Ständerwicklung können aber auch galvanisch
getrennt sein. Für beide Wicklungsgruppen sind getrennte
Frequenzwandler 200 a und 200 b vorgesehen, die an die Sekundärwicklungen
401 bzw. 402 des Drehstromversorgungs-
oder Gleichrichtertransformators angeschlossen sind. Die
Frequenzwandler können sowohl eine Kombination von Gleichrichtern
22 und Wechselrichtern 21 als auch Direktumrichter
sein.
Die Schaltung eines Gleichrichters 22 bzw. eines Wechselrichters
21 ist in der Fig. 8 (a) gezeigt, während die Fig.
8 (b) einen Direktumrichter als Frequenzwandler 200 darstellt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 (a) können die
gleiche Funktion und die gleichen Ergebnisse wie bei dem
Zweiachsen-Reihenschluß-Kompensationswicklungsverfahren
nach Fig. 5 (a) erzielt werden. Die jetzige Ausführungsform
besitzt eine gesteuerte Querfelderreger- bzw. Kompensationsvorrichtung
4, der ein Ausgangsstrom Ia des Stromdetektors
6 oder 6′ eingegeben wird und die den Querfelderregerstrom
Ic abgibt, sowie eine gesteuerte Längsfelderregervorrichtung
3, die den Längsfeldstrom
I f (I f = I fo + Δ I f = I fo + kI a )
abgibt, der der Summe der konstanten Komponente
des Feldstroms I fo und der zum Ankerstrom proprotionalen
Komponente Δ I f entspricht. Auf diese Weise werden
jeweils die Reihenschluß-Komponenten für die Zweiachsen-
Erregung erzeugt, um so die zusammengesetzte Kompensation
zu erzielen.
Die zugehörigen Strangstrom-Kurvenformen sind in Fig. 7 (b)
gezeigt, in der die ausgezogenen Linien den Überlappungszustand
für U<2π /m zeigen, während die gestrichelten
Linien (nur für die Phase R gezeichnet) den Umschaltzustand
für π /m<U′<2π /m zeigen. Hierbei bezeichnet U (1)
einen Bereich einfacher Überlappung und U (2) einen Bereich
zweifacher Überlappung.
Dies kann bei unterschiedlichen Ausführungsformen der
Mehrphasen-Stromrichterschaltungen bewerkstelligt werden.
Beispielsweise können in Fig. 1 die Wechselrichtereinheiten
21 a bis 21 G durch die Mehrphasen-Wechselrichtereinheiten
gemäß den Fig. 5, 6 und 8 (a) ersetzt werden.
Die Mehrphasen-Ausführungsformen sind für einen stabilen
Betrieb bei Annäherung an den kritischen oder Grenz-Überlappungswinkel
und mit überkritischem Überlappungswinkel
zweckdienlich und bewirken ferner zugleich mit der Steigerung
der Umschalthäufigkeit eine Verringerung der Drehmomentwelligkeit.
Beim erfindungsgemäßen Stromrichtermotor wird die Verringerung
der Drehmomentwelligkeit dadurch erzielt, daß der
Betrieb mit einem Überlappungswinkel U der Ventilströme
von mehr als 2π /m erfolgt, wobei m die Umschalthäufigkeit
für einen Zyklus oder die Pulszahl der Stromrichterschaltung
eines stromrichtergespeisten Wechselstrommotors bezeichnet,
die mittels der in der Ständerwicklung erzeugten
inneren elektromotorischen Kraft kommutiert wird.
Beim Synchronmotor wird der stabile Betrieb dadurch erzielt,
daß Gleichstromwicklungen im Läufer vorgesehen
werden, die mittels eines dem Ankerstrom entsprechenden
Gleichstroms erregt werden. Der stabile Betrieb kann durch
eine Umschalthäufigkeit je Zyklus von mehr als 8 erreicht
werden. Dies kann man auf einfache Weise dadurch bewerkstelligen,
daß man für jeden Ständerstrang eine Einzelphasen-
Speiseeinheit vorsieht. Der stabile Betrieb kann auch
mit den anderen beschriebenen Ausführungsbeispielen erreicht
werden.
Bei einem herkömmlichen 3strängigen Stromrichtermotor
ändert sich der Überlappungswinkel U in Abhängigkeit von
der Belastung, während sich die Phasenlage und der Absolutwert
der inneren elektromotorischen Kraft durch die Ankerrückwirkung
des Motors verändern, wodurch sich die Gegenvorspannungsperiode
(zulässiger Winkel γ), die für die
Ausschaltung der Stromventile erforderlich ist, merklich
verändert und nachteiligerweise der Bereich für einen
stabilen Betrieb der Stromrichterschaltung eng ist.
Dieser Umstand wird unter Bezugnahme auf Fig. 9 als Fall
der Kommutierung oder Umschaltung zwischen der Phase R und
der Phase S erläutert.
Die Umschaltung wird bei einem Einschaltwinkel β (Zündwinkel)
relativ zur inneren elektromotorischen Gegenkraft
Ea(RS) gemäß der Darstellung in Fig. 9 (a) eingeleitet,
wobei der Strom i R für die Phase R während des Überlappungswinkels
U gemäß der Darstellung in Fig. 9 (a) (ii)
abgebaut und der Strom i S für die Phase S aufgebaut wird.
Die positive Spannungsperiode der inneren elektromotorischen
Gegenkraft Ea(RS) (negative Spannungsperiode am
Stromventil Stromabbau) nach der Umschaltung ist die Gegenvorspannungsperiode
(zulässiger oder Toleranzwinkel γ).
In Fig. 9 (b) sind die Zeiger der Spannungen an der Ständerwicklung
des Synchronmotors gezeigt. Die zusammengesetzte
innere elektromotorische Kraft a (elektromotorische
Kraft, die dem tatsächlichen Magnetfluß entspricht)
ist die vektorielle Summe der durch den Feldstrom I f
verursachten Komponente der inneren elektromotorischen
Kraft f und der Blindspannung jXaa aus den durch den
Ankerstrom a verursachten Rückwirkung. In diesem Fall
wird eine Phasendifferenz Δβ hervorgerufen, und der Absolutwert
der elektromotorischen Kraft Ea ist klein. Wenn
der Betrieb mit dem vom Polradlagegeber vorgegebenen Einschaltphasenwinkel
b f fortgesetzt wird, wird folglich der
Einschaltwinkel β der zusammengesetzten inneren elektromotorischen
Kraft Ea verändert [siehe Fig. 9 (a)].
Aufgrund des vorstehend beschriebenen Vorgangs werden
gemäß den in Fig. 9 (c) gezeigten Kurven der Einschaltwinkel
β und der Überlappungswinkel U in bezug auf den dem
Drehmoment entsprechenden Ständerstrom I verändert. Mit
steigendem Ständerstrom wird also der zulässige oder Toleranzwinkel
γ=β-U vermindert. Der Punkt CL ist der
kritische oder Grenz-Kommutierungspunkt. In diesem Fall
ist der schraffierte Bereich in Fig. 9 (a) proportional zum
Produkt aus einer Kommutierungsinduktivität l c und dem
Ständerstrom I, wodurch der Einschaltwinkel β vermindert
und der Überlappungswinkel U beträchtlich vergrößert werden.
Folglich wurde bei einem herkömmlichen 3strängigen Stromrichtermotor
angestrebt, den Überlappungswinkel U (bwz.
die Kommutierungsinduktivität) so weit wie möglich zu
verringern, wobei der zulässige oder Toleranzwinkel γ und
der Überlappungswinkel U nicht in einfacher Weise stabilisiert
werden konnten.
Bei dem erfindungsgemäßen Stromrichtermotor ist eine Erregereinrichtung
vorgesehen, die die magnetomotorische Kraft
der Erregerwicklungen (der Feldwicklungen 102, 103 der
Synchronmaschine oder der Läuferwicklungen der Schleifringläufer-
Induktionsmaschine) zum Ausgleich der magnetomotorischen
Kraft der von der Stromrichterschaltung 21
gespeisten Ständerwicklung 101 verändert. Demgemäß werden
der Absolutwert der inneren elektromotorischen Kraft Ea
und die Phasenverschiebung Δβ gemäß der Beschreibung anhand
der Fig. 9 (a) bis 9 (c) nur wenig verringert, wodurch sich
auch der Überlappungswinkel U abhängig vom Ständerstrom I
nur geringfügig ändert. Das heißt, der Überlappungswinkel
U wird stabilisiert, und die Drehmomentwelligkeit wird
verringert, so daß ein stabiler Betrieb auch bei einem
großen Überlappungswinkel erreicht werden kann.
Wenn im Fall der Synchronmaschine ein zum Ständerstrom I
proportionaler Strom in die Querfeldwicklungen 103 A oder
103 B gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 (a) und
2 (b) eingespeist wird, kann mittels dieser Wicklungen eine
magnetomotorische Gegenkraft erzeugt werden, die größer
als die magnetomotorische Kraft der Ständerwicklung ist.
In diesem Fall kann im Gegensatz zu Fig. 9 (c) eine Steigerung
des Einschaltwinkels β in Abhängigkeit vom Ständerstrom
I erreicht werden, da bei der Ausführung nach Fig.
2 (a) mittels der Querfeldwicklungen 103 A oder 103 B eine
elektromotorische Kraftkomponente mit einer Phasenverzögerung
von f/2 gegenüber der elektromotorischen Feldkraft
f hervorgerufen werden und damit eine entgegengesetzte
Verschiebung der Phasendifferenz Δβ erzielt werden kann.
Dementsprechend ist die Kurve des Einschaltwinkels β abhängig
vom Ständerstrom I gemäß Fig. 10 (a) eine Sättigungskurve.
Andererseits ist auch die Kurve des Überlappungswinkels
U abhängig vom Ständerstrom I gemäß Fig. 10 (a)
eine Sättigungskurve (durch die größere magnetomotorische
Querfeldkraft ist der Absolutwert der inneren elektromotorischen
Kraft geringfügig vergrößert). Als Folge davon ist
die Änderung des Toleranzwinkels γ sehr gering und beachtlich
gleichförmig, während der Überlappungswinkel U im
Schwerlastbereich (Bereich hohen Drehmoments) stabil bzw.
gleichförmig ist, wodurch auf einfache Weise ein Betrieb
mit U≧2π /m bei sehr kleiner Drehmomentwelligkeit erzielt
werden kann. Im Bereich hoher Ströme und Drehmomente
(Schwerlastbereich) ist der Überlappungswinkel also groß
und stabil, wodurch (gemäß der Beschreibung unter Bezugnahme
auf Fig. 3) die Drehmomentwelligkeit verringert
werden kann, was weniger Vibrationen zur Folge hat. Durch
Anbringen von Erregerwicklungen zum Einspeisen eines dem
Ständerstrom entsprechenden Stroms kann daher der Überlappungswinkel
stabilisiert und die Drehmomentwelligkeit
verringert werden.
Bei einer Synchronmaschine mit Querfelderregerwicklungen
im Läufer kann mittels des beim erfindungsgemäßen Stromrichtermotor
angewendeten Verfahrens ein großer und stabiler
Überlappungswinkel erzielt und der Toleranzwinkel
stabilisiert werden, wodurch der Widerspruch zwischen
einer Verringerung der Drehmomentwelligkeit und einem
stabilen Betrieb (geringere Kommutierungsfehler) überwunden
werden kann. Darüber hinaus kann aufgrund eines kleinen
Toleranzwinkels (der stabil sein soll) und eines großen
Überlappungswinkels die Drehmomentwelligkeit weiter verringert
werden. Die Verringerung des Toleranzwinkels γ ergibt
eine Annäherung der Phaselage des Stroms a an die
Phaselage der inneren elektromotorischen Kraft a [siehe
Fig. 9 (b)], wodurch der Leistungsfaktor des Motors verbessert
wird sowie die Schwankung der momentanen Dreh-Kraft
als Summe der Produkte aus innerer elektromotorischer
Kraft und Strangstrom für alle Ständerstränge und damit
die Drehmomentwelligkeit verringert werden.
Wenn bei der Synchronmaschine durch Verwendung der Erregervorrichtung
mit im wesentlichen zylindrischem Querschnitt
gemäß der Darstellung in den Fig. 2 (a) und 2 (b) die
Zonenbreite R F der Längsfelderreger-Leiter 102 F kleiner
als der elektrische Winkel π/2 ist, hat die magnetische
Luftspaltinduktion Trapezkurvenform. Wenn darüber hinaus
die Anzahl der Stränge der Ständerwicklung (Ankerwicklung)
groß ist, kann die Zonenbreite der einzelnen Strangwicklungen
schmal sein, wodurch die elektromotorische Feldkraft
E f in Fig. 10 (b) in einem Strang eine im wesentlichen
trapezförmige Kurvenform besitzt. Folglich wird auch
das Drehmoment für einen Strang angenähert eine glatte
Kurvenform haben, so daß die Welligkeit des resultierenden
Drehmoments für alle Stränge gering wird. Darüber hinaus
sind der flache Maximalbereich der magnetischen Luftspaltinduktion
verbreitert und die mittlere magnetische
Luftspaltinduktion erhöht, was zu einem kompakten Aufbau
des Motors beiträgt.
Wenn entweder zweite Querfelderregerwicklungen [Kommutierungswicklungen
103 B in Fig. 2 (a)] oder Querfelderregerwicklungen
verteilt über den ganzen Umfang [ in Fig.
2 (b)] vorgesehen sind, ergibt sich im Bereich der Längsfelderreger-
Leiter 102 F der Kommutierungsmagnetfluß, durch
den im Zeitintervall für die Kommutierung die elektromotorische
Kommutierungskraft e c gemäß der Darstellung in Fig.
10 (b) erzeugt wird. Die zusammengesetzte elektromotorische
Kraft Ea entspricht folglich der Darstellung durch die
gestrichelte Linie. In dem durch die gestrichelte Linie
gezeigten Zeitintervall findet unter Überlappung die Kommutierung
bzw. Umschaltung statt.
Wenn wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 2 (b)
die Längsfelderreger-Leiter 102 F am Nutgrund der Nuten für
die Querfelderreger-Leiter 103 untergebracht werden, ist
die Streuinduktivität der Längsfelderregerwicklung erhöht,
wodurch die gleiche Funktion und Wirkung erzielt werden
wie bei der Ausführungsform mit Serieninduktivitäten 30 zu
den Feldwicklungen (beispielsweise in Fig. 4 dargestellt).
Als Folge davon ergibt sich eine Kennlinie des Überlappungswinkels
U abhängig vom StänderstromI gemäß der Darstellung
in Fig. 10 (a), da hinsichtlich des Ankers und des
Kommutierungskreises die Längsfelderregerwicklung bei der
Kommutierung als Wechselstromquelle mit hoher Impedanz zu
betrachten ist.
Claims (9)
1. Stromrichtergespeister Wechselstrommotor mit einer
Ständerwicklung mit mindestens G=5 Strängen und einer
Erregerwicklung sowie einer Kompensationswicklung und
einer Kommutierungswicklung im Läufer, wobei die Ventile
der Stromrichterschaltung unter Überlappung der Ventilströme
mittels der in der Ständerwicklung erzeugten inneren
elektromotorischen Kraft kommutiert und die zu- und
abführenden Ventile um π /G versetzt angesteuert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang der Ventilströme
kontinuierlich mit einem Überlappungswinkel U<π /G erfolgt.
2. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kompensationswicklung und die Kommutierungswicklung (103)
in den Gleichstromzwischenkreis des Stromrichters geschaltet
sind.
3. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gleichstromwicklungen (102, 103) mittels eines Gleichstroms
erregt sind, der eine Komponente proportional zum
Speisestrom der Ständerwicklung (101) besitzt.
4. Motor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß er Dämpfungsleiter (105) aufweist.
5. Motor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stromrichterschaltung den Strängen
der Ständerwicklung (101 a bis 101 G ) entsprechende Einzelphasen-
Speiseeinheiten (21 a bis 21 G ) aufweist.
6. Motor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einzelphasen-Speiseeinheiten (21 a bis 21 G ) Brückenstromrichter
sind, deren Gleichstromeingangsschlüsse in Reihe
geschaltet sind.
7. Motor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zündwinkel der Stromventile in
Abhängigkeit vom Ständerstrom veränderbar gesteuert wird.
8. Motor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erregerwicklung (102) tiefer in
Nuten (106) sitzt als die Kompensationswicklung und die
Kommutierungswicklung (103).
9. Motor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leiter der Kompensationswicklung
über den ganzen Umfangsbereich verteilt sind.
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