-
Neue herbizid und pflanzenregulatorisch
-
wirksame Pyridyloxy-phenoxy-propionsäurederivate Die vorliegende
Erfindung betrifft neue, herbizid und pflanzenregulatorisch wirksame Pyridyloxy-phenoxypropionsäurederivate,
Verfahren zu ihrer Herstellung, ferner herbizide Mittel, die diese neuen Verbindungen
als Wirkstoffe enthalten, sowie die Verwendung der neuen Wirkstoffe oder der sie
enthaltenden Mittel zur selektiven Bekämpfung von Unkräutern in Kulturpflanzungen
und zur Regulierung des Pflanzenwachstums.
-
Die neuen Wirkstoffe entsprechen der Formel I
worin R1 und R2 unabhängig voneinander je Wasserstoff, Halogen,
die Cyanogruppe oder einen C1-C4 Alkylrest, und Z einen Rest SOR3 oder einen gegebenenfalls
durch nieder Alkyl ein- oder mehrfach substituierten 2-Oxazolinrest, R3 die Hydroxylgruppe
oder einen der Reste ~°° n Mn -OR , -OR4, -SRq,
oder NR8 -NR9R10 bedeuten.
-
Dabei ist: R4 eine Alkylgruppe, die unsubstituiert oder durch Halogen,
Cyano, Alkoxy, Alkylthio, Carboxy, Alkoxycarbonyl, Cycloalkyl, Aryl oder durch einen
5-6 gliedrigen heterocyclischen Ring substituiert sein kann, ferner Cycloalkyl,
ein Alkenylrest,der unsubstituiert oder durch Halogen substituiert sein kann, Alkinyl,
ein Phenylring,der unsubstituiert oder ein-oder mehrfach durch Halogen, Alkyl, Alkoxy,
Alkylthio, Cyano oder Nitro substituiert ist, R5 ein Alkylrest, der unsubstituiert
oder durch Cycloalkyl, Alkoxycarbonyl, Halogen, Cyano, Aryl oder einen 5-6.gliedrigen
heterocyclischen Ring substituiert sein kann, Cycloalkyl- oder Alkenyl, ein Phenylring,
der unsubstituiert oder ein -odmehrfach durch Halogen, Alkyl, Alkoxy, Alkylthio,
Cyano oder Nitro substituiert sein kann,
R6 und R7 unabhängig voneinander
je Wasserstoff oder ein Alkylrest, der gegebenenfalls durch Hydroxyl, Cyano, Alkoxycarbonyl
oder Alkoxy substituiert sein kann, ferner Alkoxy, Alkenyl, Hydroxy, Alkinol, Phenyl
oder Benzyl, wobei die Phenylringe ein-oder mehrfach durch Halogen, Alkyl, Alkoxy,
Alkylthio, Cyano oder Nitro substituiert sein können, oder R6 und R7 bilden zusammen
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5 bis 6 gliedrigen Heterocyclus,
der noch ein weiteres Heteroatom aufweisen kann, wobei ein Stickstoff-Heteroatom
durch Alkyl, Phenyl oder Benzyl substituiert sein kann, R8 Wasserstoff, Alkyl, Phenyl
oder Benzyl, R9 und Rlo unabhängig voneinander je Wasserstoff, Alkyl1 Alkoxyalkyl,
Alkanoyl,Benzoyl oder ein Phenylring, der unsubstituiert oder ein oder mehrfach
durch Halogen, Alkyl, Alkoxy substituiert sein kann, oder R9 und Rlo bilden zusammen
mit dem St'ickstoffatom,an das sie gebunden sind, einen 5 bis 6 gliedrigen Heteroycyclus,
der noch ein weiteres Heteroatom aufweisen kann, wobei ein Stickstoff-Heteroatom
durch Alkyl, Phenyl, oder Benzyl substituiert sein kann, 1 n @ ist das Ion-Aequivalent
eines n-wertigen n Alkyl- oder Erdalkalimetall-, eines Kupfer- oder Eiten-Ions oder
ein quaternärer Alkylammonium-oder Hydroxyalkylammonium-Rest.
-
In dieser Formel können Alkylreste bis zu 18 Kohlenstoffe enthalten,
verzweigt oder unverzweigt sein.
-
Wenn sie als Niederalkyl, als Alkoxy-, Alkylthio und Alkylaminoreste
auftreten, werden jedoch meistens 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthaltende Reste bevorzugt.
Cycloalkylgruppen können 3 bis 12 Kohlenstoffatome umfassen, Alkenyl- oder Alkinylgruppen
3 bis 8 Kohlenstoffatome.
-
Unter Aryl sind gegebenenfalls substituierte Naphthyl-oder Phenylringe
zu verstehen, wobei die Phenylringe bevorzugt sind. Zu den 5-6 gliedrigen Heterocyclen,
welche die Reste R6 und R7 wie auch Rg und R10 mit dem Stickstoffatom, an das sie
gebunden sind, bilden können, gehören die Pyrrol-, Pyrrolidin-, Oxazol-, Oxazolidin-,
Piperidin-, Morpholino- oder Thiomorpholinoringe, die durch Alkyl, insbesondere
Methyl substituiert sein können, wie auch die Piperazin-, Alkylpiperazin-, Phenyl-
oder Benzylpiperazinringe. Quaternäre Ammonium- oder Hydroxyammoniumreste können
bis zu 5 Kohlenstoffatome pro Alkylteil enthalten, bevorzugt sind der Tetraäthylammoniumrest
und der Dihydroxyäthylammoniumrest. Unter den Halogenatmen ist Chlor bevorzugt.
Besonders interessante Verbindungen sind solche mit einer -OR4 Gruppe für R3, d.h.
-
mit der Ester-Konfiguration -COOR4.
-
Es ist bereits bekannt geworden, dass man bestimmte 4-(Pyrid-2-yloxy)-phenoxy-alkancarbonsäuren,
resp. gewisse Derivate dieser Carbonsaureiials Herbizide verwenden kann (vgl. DT-OS
2 546 251, Jap. Offenlegungsschriften 1 139 627, 1 142 536, 1 142 537). Jedoch ist
die herbizide Wirksamkeit besonders gegen schwer bekämpfbare Unkräuter nicht immer
befriedigend.
-
Es wurden nun Uberraschenderweise gefunden, dass die trifluormethylierten
neuen Pyridyloxyderivate der Formel I gemäss vorliegender Erfindung eine bessere
Herbizidwirkung besitzen und bei pre- und post-emergenter Anwendung als Unkrautmittel
eingesetzt werden können.
-
Die erfindungsgemässen Wirkstoffe besitzen auch gunstige wachstumsregulierende
Effekte (Wuchshemmung).
-
Insbesondere hemmen sie auch das Wachstum von dicotylen Pflanzen.
Beispiele fur die nutzbringende Anwendung der erfindungsgemässen Verbindungen sind
z.B. die Reduktion des vegetativen Wachstums bei Soja und ähnlichen Leguminosen,
was zu einer Ertragsteigerung dieser Kultur fuhrt, die Hemmung des unerwunschten
Wachstums von Geiztrieben bei Tabak, dessen Haupttrieb man geschnitten hat, was
der Ausbildung grösserer und schönerer Blätter zugute kommt, oder die Hemmung des
Wachstums von Gras und dikotyledonen Pflanzen, wie Obstbäume, Zierbäume, GebUsche
und Hecken, zwecks Einsparung an Schnittarbeit.
-
Die neuen Verbindungen vorliegender Erfindung sind wenig giftig für
Warmbluter und ihre Applikation wirft keine Probleme auf. Die Aufwandmenge liegt
zwischen 0,06 und 5 kg pro Hektar.
-
Die Herstellung der neuen Verbindungen der Formel erfolgt nach an
sich bekannten Methoden.
-
Nach einem ersten Verfahren zur Herstellung der Pyridyloxy-phenoxy-propionsäure-derivate
der Formel I setzt man einen Pyridyloxy-para-hydroxy-phenyläther der Formel II
in Gegenwart einer Base mit einem α-Halogencarbonsaurederivat der Formel III
um
in der Z' die Gruppen -COOH,
oder -CO-NR8-NR9R10 bedeuten.
-
Nach einem zweiten Verfahren setzt man ein ortho.
-
Halogen-pyridin der Formel IV
mit einem para-Hydroxyphenoxy-propionsäurederivat der Formel V
in Gegenwart einer Base um.
-
Falls man bei diesen Verfahren als Ausgangsstoffe der Formeln III
bezw. V eine Carbonsäure verwendet, so kann man nachträglich diese Gruppe in ein
anderes definitionsgemässes Derivat der Formel I überführen. Umgekehrt kann man
bei Verwendung z.B. eines Esters der Formeln III bezw. V anschliessend durch Verseifung
die Estergruppe in die freie Carbonsäure und weiter in ein Salz, Amid, Hydrazid,
einen Thiolester oder einen anderen Ester Uberführen.
-
In den Formeln II bis V der Ausgangsstoffe haben die Reste R1, R2
und Z die unter Formel I angegebenen Bedeutungen und Hal steht für ein Halogenatom,
wie Chlor, Brom etc.
-
Die genannten Umsetzungen können in An- oder Abwesenheit von gegenüber
den Reaktionsteilnehmern inerten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln durchgeführt werden.
-
Bevorzugt sind polare organische LUsungsmittel wie Methyläthylketon,
Acetonitril, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid etc. Die Reaktionstemperaturen liegen
zwischen 0 und 200° und die Reaktionsdauer beträgt je nach gewählter Umsetzungstemperatur
und Lösungsmittel zwischen 1/4 Stunde und
mehreren Tagen. Man arbeitet
in der Regel bei Normaldruck oder einem leichten Ueberdruck. Als Basen (Kondensationsmittel)
für die Umsetzung kommen die üblichen, wie z.B. NaOH, KOH, NaOCH3> K2C03, NaH,
Na2C03, Kalium-tert. butylat etc. aber auch organische Basen in Betracht.
-
Die Ausgangs stoffe der Formel II bis V sind teilweise bekannt. Noch
nicht beschriebene Ausgangsstoffe dieser Formeln lassen sich nach üblichen Verfahren
und Techniken leicht herstellen.
-
Substituierte Trifluormethylpyridyloxy-parahydroxyphenyläther der
Formel II resp. Trifluoromethyl-2-halogenpyridine der Formel IV können leicht aus
den entsprechenden Hydroxycarbonyl- resp. Trichloromethylpyridylverbindungen in
Analogie zu den Methoden von C.G. SWAIN et al. J.Am.Soc. 82 6101 (1960) resp.
-
W.R. HASEK et al. J.Am.Soc. 82 543 (1960) hergestellt werden.
-
Ausgangsprodukte der Formel V können hergestellt werden, indem man
z.B. Hydrockinonmonobenzyläther mit einem a-Halogencarbonsäurederivat, vorzugsweise
einem Ester der Formel III umsetzt und die Benzyl-phenyläther-Bindung durch katalytische
Hydrierung spaltet, z.B. mit einem Palladium auf Kohle Katalysator, wobei der Benzylrest
als Toluol abspaltet.
-
Durch Umsetzung von Hydrochinon mit 2-Halogen-5-trifluormethyl-pyridinen
in äquimolaren Mengen und in Gegenwart von Base kann man zu den Ausgangsprodukten
der Formel II gelangen1
Carbonsäurederivate der Formel III sind
ebenfalls bekannt. Als deren einfachste Vertreter seien z.B.
-
die a-Chlor-propionsäure, deren Ester, Thioester, Amide und Hydrazide
erwähnt.
-
Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen das erfindungsgemässe
Herstellungsverfahren. Weitere in entsprechender Weise hergestellte neue Wirkstoffe
der Formel I sind anschliessend aufgeführt. Temperaturangaben beziehen sich jeweils
auf Celsius-Grade.
-
Beispiel 1 a-[4-(5'-Trifluormethyl-6'-chlor-pyrid-2'-yl)-oxy-phenoxy|-propionsäuremethylester.
-
Zu einer Suspension von 2,4 g Natriumhydrid in 30 ml Dimethylsulfoxyd
wird unter Kühlen eine Lösung von 19,6 g 2-(4'-Hydroxy-phenoxy)-propionsäuremethylester
in 20 ml Dimethylsulfoxyd zugetropft. Nach einstündigem Rühren werden unter Kühlung
23,8 g 2,6-Dichlor-3-trifluormethylpyridin zugetropft. Nach 2 Std. wird mit 500
ml Wasser versetzt und mit Aether extrahiert. Der Aether wird mit Magnesiumsulfat
getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird im Kugelrohr bei 1300C (0,01 Torr)
destilliert. Die Umkristallisation aus Aether/Petroläther ergibt 12 g des Produktes,
das ab 50"C zerfliesst ohne scharfen Schmelzpunkt.
-
Beispiel 2 «-14-(5'-Trifluormethyl-pyrid-2'-yl)-oxy-phenoxy|-propionsäure
isopropylester.
-
Zu einer Suspension von 2,4 g (0,1 Mol) Natriumhydrid in 30 ml Dimethylsulfoxyd
wird unter Kühlen eine Lösung von 22,4 g (0,1 Mol) 2-(4'-Hydroxy-phenoxy)-propionsäureisopropylester
in 20 ml Dimethylsulfoxyd zugetropft. Nach einstündigem Rühren werden 16,5 g (0,1
Mol) 2-Fluor-5-trifluormethyl-pyridin zugegeben. Nach 2 Std. wird mit 500 ml Wasser
versetzt und mit Aether extrahiert. Der Aether wird getrocknet und eingedampft,
der ölige Rückstand am Hochvakuum destilliert. Man erhält 31,6 g des Produktes,
mit dem Siedepunkt von 100-105"C bei 0,008 Torr 30 und einem Brechungsindex nD von
1,4955.
-
Beispiel 3 a-14-(5'-Trifluormethyl-pyrid-2'-yl)-oxy-phenoxylpropionsäure-methylester
Zu einer Suspension von 2,4 g (0,1 Mol) Natriumhydrid in 30 ml Dimethylsulfoxyd
wird unter Kühlen eine Lösung von 19,6 g (0,1 Mol) 2-(4'-Hydroxy-phenoxy)-propionsäure-methylester
in 20 ml Dimethylsulfoxyd zugetropft.
-
Nach einstündigem Rühren werden 18,1 g (0,1 Mol) 2-Chlor-5-trifluormethyl-pyridin
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 2 Std. bei Raumtemperatur gerührt, dann mit
500 ml Wasser versetzt und mit Aether extrahiert. Der Aether wird mit Magnesiumsulfat
getrocknet und eingedampft. Der ölige Rückstand wird am Hochvakuum destilliert.
-
Man erhält 28,2 g Produkt mit einem Siedepunkt von 25 llO"C bei 0,01
Torr und einem Brechungsindex nD von 1,5056.
-
Beispiel 4 a-|4-(5'-Trifluormethyl-pyrid-2'-yl)-oxy-phenoxy|-propionsäure
34 g a-14-(5'-Trifluormethyl-pyrid-2'-yl)-oxy-phenoxy]-propionsäuremethylester werden
in 100 ml 2N Natronlauge 2 Std. auf 60"C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird mit konzentrierter
Salzsäure angesäuert und mit Chloroform eitrahiert. Das Chloroform wird mit Natriumsulfat
getrocknet und eingedampft. Nach der Umkristallisation aus einem Gemisch von Tetrachlorkohlenstoff
und Hexan erhält man 25,3 g des Produktes mit einem Schmelzpunkt von 90-94"C.
-
Beispiel 5 a-[4-(5'-Trifluormethyl-pyrid-2'-yleoxy-phenoxylpropionsäureäthyles
ter.
-
65 g a-l4-(5'-Trifluormethyl-pyrid-2'-yl)-oxy-phenoxy]-propionsäure
werden in 60 ml Thionylchlorid 4 Std. auf 60"C erhitzt. Die Lösung wird am Vakuum
eingedampft.
-
Das zurückbleibende Oel wird in 500 ml Toluol gelost und mit 20 ml
Aethanol versetzt. Bei 40"C werden 25 g Triäthylamin zugetropft. Nach 2 Std. wird
das Reaktionsgemisch abgekühlt, das ausgefallene Triä.thylaminhydrochlorid abfiltriert
und das Filtrat am Vakuum eingedampft. Der ölige Rückstand wird am Hochvakuum destilliert.
Man erhält 48 g des Produktes mit einem Siedepunkt von 103-1070C bei 0,008 Torr
und einem 25 Brechungsindex nD von 1,5013.
-
Beispiel 6 a-[4-(5'-Trifluormethyl-pyrid-2'-yl)-oxy-phenoxy|-thiolpropionsäure-methylester
In eine Lösung von 34,5 g a-[4-(5'-Trifluormethyl-pyrid-2'-yl) oxyiphenoxy-propionsäurechlorid
in 200 ml Toluol werden 4,8 g Methylmercaptan eingeleitet. Gleichzeitig werden 10,1
g Triä.thylamin' gelbst in 50 ml Toluol zugetropft.
-
Nach dem Einleiten des Methylmercaptans wird das Reaktionsgemisch
1 Std. bei 25"C, dann 2 Std. bei 35-400C gerührt.
-
Nach der Zugabe von 100 ml Wasser werden die Phasen getrennt, das
Toluol mit Magnesiumsulfat getrocknet und eingedampft. Als Rückstand verbleiben
24,8 g des Produktes 25 mit dem Brechungsindex nD von 1,5024.
-
Beispiel 7 α- [4-(5'-Trifluormethyl-pyrid-2'-yl)-oxy-phenoxy-thiolpropionsäure-allylester
Zu einer Lösung von 34,5 g a-C4-(5'-Trifluormethyl-pyrid-2'-ylXoxy-phenoxy]-propionsäurechlorid
werden 7,4 g Allylmercaptan zugegeben, dann 10,1 g Triäthylamin in 50 ml Toluol
zugetropft. Nach einstündigem Rühren bei 25"C wird 2 Std. auf 400C erhitzt. Nach
dem Abkühlen werden 100 ml Wasser zugegeben, die Phasen getrennt, die Toluolphase
mit Magnesiumsulfat getrocknet und eingedampft. Als Rückstand verbleit das ölige
Produkt mit einem Brechungsindex 30 von 1,5018.
-
nD Beispiel 8 a- 14-(5'-Trifluormethyl-pyrid-2'-yl)-oxy-phenoxy]-propionsäureäthylamid
Zu einer Lösung von 34,5 g a-14-(5'-Trifluormethylpyrid-2 -yl)-oxy-phenoxyl-propionsäurechlorid
in 200 ml Toluol wird unter Kühlen ein Gemisch von 10,1 g Triäthylamin und 4,5 g
Aethylamin zugetropft. Nach 2 Std. wird das Triäthylamin-hydrochlorid abfiltriert
und das Toluol eingedampft. Der Rückstand wird aus Aether/Petroläther umkristallisiert.
Man erhält 21,7 g des Produktes vom Schmelzpunkt 68-730C.
-
In entsprechender Weise wie in vorstehenden Beispielen beschrieben
erhält man die folgenden Derivate der Formel I: a) Ester der a-[4-(5'-Trifluoromethylpyrid-2'-yl)-oxyphenoxy]-propionsure
der Formel
worin R4 folgende Bedeutungen hat: n-Propyl, iso-Butyl, sec.Butyl, 2-Chloräthyl,
2-Methoxyäthyl, 2-Aethylthioäthyl, l-(Methoxycarbonyl-l)-äthyl, Pentyl-3, Cyclopentyl,
Benzyl, 4-Chlorbenzyl, Phenyläthyl, Phenyl, p-Tolyl, m-Anisyl, Cyclopentylmethyl,
2,2,2-Trichloräthyl, Tetrahydrofurfuryl, 2-Buten-l-yl, Allyl, Propargyl, 2-Cyanoäthyl,
Cyclopropyl, Methallyl.
-
b) Ester der entsprechenden Thiolpropionsäure der Formel
worin R5 folgende Bedeutungen hat: Aethyl, Butyl, Methoxycarbonylmethyl,
Octyl, Benzyl, Aethoxycarbonylmethyl.
-
c) Folgende Amide und Hydrazide der a-14-(5'-Trifluormethylpyrid-2'-yl)-oxy-phenoxy]-propionsäure:
Amid (NH2), Methylamid, Dimethylamid, iso-Propylamid, 3-Pentylamid, 2-Chloräthylamid,
Allylamid, N-Hydroxy-N-methylamid, N-äthoxy-N-methylamid, Propargylamid, Benzylamid,
Anilid, 4-äthoxycarbonylanilid, l,l-Dimethylpropargylamid, l-Methylpropargylamid,
Cyclopropylamid, Cyclopropylmethylamid, 2-Hydroxyäthylamid,2-Methoxyäthylamid, Aethoxycarbonylmethylamid,
l-Methyl-l-cyanoäthylamid, α-[4-(5'-Trifluormethylpyrid-2'-yl)-oxyphenoxy]-propionyl
- Morpholin - Piperidin - 2-Methylpiperidin sowie das Hydrazid, N-Aethylhydrazid
und N'N'-Dimethylhydrazid der α-[4-(5'-Trifluormethylpyrid-2'-yl)-oxyphenoxy]-propionsäure.
-
d) Weitere Verbindungen der Formel I a-14-(5'-Trifluoromethyl-3'-chlor-pyrid-2-yl)oxyphenoxyl-propionsäuremethylester
a-[4-(5'-Trifluormethyl-3'-chlor-pyrid-2-yl)oxyphenoxy)-thiolpropionsäuremethylester
α-14-(5'-Trifluormethyl-4'-chlor-pyrid-2-yl)oxyphenoxyl-propionsäuremethylester
a-[4-(5'-Trifluormethyl-4'-methyl-pyrid-2'-yl)oxyphenoxyj-propionsäure äthylester
a-[4-(5'-Trifluormethyl-6'-methyl-pyrid-2'-yl)oxyphenoxy 1 -propionsäure äthyles
ter α-[4-(5'-Trifluormethyl-6'-cyano-pyrid-2'-yl)oxyphenoxy]-propionsäure-isobutylester
α-[4-(5'-Trifluormethyl-6'-methyl-pyrid-2'-yl)oxyphenoxy]-propionsdure-äthylamid
und 2-L4-(51-Trifluormethyl-pyrid-2'-yl-oxy)-phenoxy]-äthyl-(1)-oxazolin der Formel
Diese Pyridyloxy-phenoxy-propionsäurederivate der Formel I sind stabile Verbindungen,
welche in üblichen organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen, Aethern, Ketonen,
Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd etc. löslich sind.
-
Die Herstellung erfindungsgemässer Mittel erfolgt in an sich bekannter
Weise durch inniges Vermischen und Vermahlen von Wirkstoffen der allgemeinen Formel
I mit geeigneten Trägerstoffen und/oder Verteilungsmitteln, gegebenenfalls unter
Zusatz von gegenüber den Wirkstoffen inerten Antischaum-, Netz-, Dispersions- und/oder
Lösungsmitteln. Die Wirkstoffe können in den folgenden Aufarbeitungsformen vorliegen
und angewendet werden: Feste Aufarbeitungsformen: Stäubemittel, Streumittel, Granulate,
Umhüllungsgranulate, Imprägniergranulate und Homogengranulate; In Wasser dispergierbare
Wirkstoffkonzentrate: Spritzpulver (wettable powder), Pasten, Emulsionen; Emulsionskonzentrate
Flüssige Aufarbeitungsformen: Lösungen Die Wirkstoffkonzentrationen betragen in
den erfindungsgemässen Mitteln 1 bis 80 Gewichtsprozent und können gegebenenfalls
bei der Anwendung auch in geringen Konzentrationen wie etwa 0,05 bis 1% vorliegen.
-
Den beschriebenen erfindungsgemässen Mitteln lassen sich andere biozide
Wirkstoffe oder Mittel beimischen. So können die neuen Mittel ausser den geannten
Verbindungen der allgemeinen Formel I z.B. Insektizide, Fungizide, Bakterizide,
Fungistatika, Bakteriostatika, Nematozide oder weitere Herbizide zur Verbreiterung
des Wirkungssprektrums enthalten.
-
Granulat Zur Herstellung eines 5%igen Granulates werden die folgenden
Stoffe verwendet: 5 Teile eines der Wirkstoffe der Formel I, 0,25 Teile Epichlorhydrin,
0,25 Teile Cetylpolyglykoläther, 3,50 Teile Polyäthylenglykol, 91 Teile Kaolin (Korngrösse:
0,3 - 0,8 mm).
-
Die Aktivsubstanz wird mit Epichlorhydrin vermischt und in 6 Teilen
Aceton gelöst, hierauf wird Polyäthylenglykol und Cetylpolyglykoläther zugesetzt.
-
Die so erhaltene Lösung wird auf Kaolin aufgesprüht und anschliessend
im Vacuum verdampft.
-
Spritzpulver Zur Herstellung eines a) 70%igen und b) l070igen Spritzpulvers
werden folgende Bestandteile verwendet: a) 70 Teile eines der Wirkstoffe der Formel
I, 5 Teile Natriumdibutylnaphtylsulfonat, 3 Teile Naphthalinsulfonsäuren-Phenolsulfonsäuren-Formaldehyd-Kondensat
3:2:1, 10 Teile Kaolin, 12 Teile Champagne-Kreidè; b) 10 Teile a-[4-(5'-Trifluoromethylpyrid-2'-yl)-oxyphenoxy]
-propionsäuremethylester, 3 Teile Gemisch der Natriumsalze von gesättigten Fettalkoholsulfaten,
5 Teile Naphthalinsulfonsäuren-Formaldehyd-Kondensat> 82 Teile Kaolin.
-
Der angegebene Wirkstoff wird auf die entsprechenden Träger stoffe
(Kaolin und Kreide) aufgezogen und anschliessend vermischt und vermahlen. Man erhält
Spritzpulver von vorzüglicher Benetzbarkeit und Schwebefähigkeit. Aus solchen Spritzpulvern
können durch Verdünnen mit Wasser Suspensionen von 0,1 - 8% Wirkstoff erhalten werden,
die sich zur Unkrautbekämpfung in Pflanzenkulturen eignen.
-
Paste Zur Herstellung einer 45%igen Paste werden folgende Stoffe verwendet:
45 Teile a-[4-(5'-Trifluoromethyl-pyrid-2'-yl)-oxy-phenoxy 1 -propionsäuremethylester
oder eines anderen der genannten Wirkstoffe der Formel I, 5 Teile Natriumaluminiumsilikat,
14 Teile Cetylpolyglykoläther mit 8 Mol Aethylenoxid, 1 Teil Oleylpolyglykoläther
mit 5 Mol Aethylenoxid, 2 Teile Spindeloel, 10 Teile Polyäthylenglykol, 23 Teile
Wasser.
-
Der Wirkstoff wird mit den Zuschlagstoffen in dazu geeigneten Geräten
innig vermischt und vermahlen. Man erhält eine Paste, aus der sich durch Verdünnen
mit Wasser Suspensionen jeder gewünschten Konzentration herstellen lassen.
-
Emulsionskonzentrat Zur Herstellung eines 25%igen Emulsionskonzentrates
werden 25 Teile a-[4-(5'-Trifluoromethyl-pyrid-2'-yl)-oxy-phenoxy] -thiolpropionsäuremethylester
oder eines anderen der genannten Wirkstoffe der Formel I, 5 Teile einer Mischung
von Nonylphenolpolyoxyäthylen und Calciumdodecylbenzolsulfat, 35 Teile 3,5,5-Trimethyl-2-cyelohexen-l-on,
35 Teile Dimethylformamid miteinander vermischt. Dieses Konzentrat kann mit Wasser
zu Emulsionen auf geeignete Konzentrationen von z.B.
-
0,1 bis 10% verdünnt werden. Solche Emulsionen eignen sich zur Bekämpfung
von Unkräutern in Kulturpflanzungen.
-
Die neuen 4-Pyridyloxy-phenoxy-propionsäuren und ihre Derivate der
Formel I, sowie die sie enthaltenden Mittel besitzen eine ausgezeichnete selektiv-herbizide
Wirkung gegen Unkräuter in den verschiedensten Kulturpflanzenbeständen. Sie haben
ebenfalls eine das Pflanzen wachstum regulierende Wirkung.
-
Obwohl die neuen Wirkstoffe der Formel 1 bei pre-und post-emergenter
Anwendung wirksam sind, zeichnet sich die pre-emergente Applikation im Gegensatz
zu vielen bekannten Phenoxyphenoxy-Herbiziden durch eine vorzügliche Aktivität aus,
obwohl auch der post-emergente Einsatz von Interesse ist.
-
Bevorzugt werden die neuen Wirkstoffe als z.B.
-
25X-ige Spritzpulver oder z.B. 20%-ige emulgierbare Konzentrate formuliert
und mit Wasser verdünnt, auf die Pflanzenbestände post-emergent appliziert.
-
Herbizide Wirkung bei Applikation der Wirkstoffe nach dem Auflaufen
der Pflanzen (post-emergent.) Verschiedene Kulturpflanzen und Unkräuter werden aus
den Samen in Töpfen im Gewächshaus aufgezogen, bis sie das 4- bis 6-Blatt-Stadium
erreicht haben. Dann werden die Pflanzen mit wässerigen Wirkstoffemulsionen (erhalten
aus einem 20%-igen emulgierbaren Konzentrat) in verschiedenen Dosierungen gespritzt.
Die behandelten Pflanzen werden dann bei optimalen Bedingungen von Licht, Begiessung,
Temperatur (22-250C) und Luftfeuchtigkeit (50-70% relativ) gehalten. 15 Tage nach
Behandlung erfolgte die Auswertung der Versuche nach dem 9-er Index (siehe pre-emergent-Test)
Die Verbindungen der Beispiele zeigten in diesem Versuch gute Wirkung.
-
Zum Nachweis der Brauchbarkeit als Herbizide (pre-emergent) und als
Wuchshemmer dienten folgende Testmethoden: Pre-emergente Herbizid-Wirkung Im Gewächshaus
wird unmittelbar nach der EinFaat der Versuchspflanzen in Saatschalen die Erdoberfläche
mit einer wässerigen Suspension der Wirkstoffe, erhalten aus einem 25-%igen Spritzpulver,
behandelt. Es wurden vier verschiedene Konzentrationsreihen angewendet, entsprechend
4, 2, 1 und 0,5 kg Wirksubstanz pro Hektar.
-
Die Saatschalen werden im Gewächshaus bei 22-25"C und 50-70% rel.
Luftfeuchtigkeit gehalten und der Versuch nach 3 Wochen ausgewertet und die Resultate
nach folgender Notenskala bonitiert (9-er Index): 1 = Pflanzen nicht gekeimt oder
total abgestorben 2-8 = Zwischenstufen der Schädigung 9 = Pflanzen ungeschädigt
(wie unbehandelte Kontrolle).
-
els Versuchspflanzen dienen: hordeum (Gerste) setaria italica triticum
(Weizen) echinochloa crus galli zea (Mais) beta vulgaris sorghum hybr. (Hirse) sida
spinosa oryza (Reis) sesbania exaltata
glycine (Soja) amaranthus
retroflexus gossypium (Baumwolle) sinapis alba avena fatua ipomoea pur pur ea lolium
perenne galium aparine alopecurus myosuroides pastinaca sativa bromus tectorum rumex
sp.
-
cyperus esculentus chrysanthemum leucum.
-
rottboellia exaltata abutilon sp.
-
digitaria sanguinalis solanum nigrum Die getesteten Wirkstoffe waren
in diesem pre-emergent-Versuch gegen viele Unkräuter ausgezeichnet wirksam.
-
Wuchshemmung bei Gräsern In Kunststoffschalen mit Erde-Torf-Sand-Gemisch
(6:3:1) wurden Samen der Gläser Lolium perenne, Poa pratensis, Festuca ovina und
Dactylis glomerata ausgesät und normal bewässert. Die aufgelaufenen Gräser wurden
wöchentlich bis auf 4 cm Höhe zurückgeschnitten und 40 Tage nach der Aussaat und
1 Tag nach dem letzten Schnitt mit wässerigen Spritzbrühen eines Wirkstoffs der
Formel 1 bespritzt. Die Wirkstoffmenge betrug umgerechnet 5 kg Aktivsubstanz pro
Hektar. 10 und 21 Tage nach Applikation wurde das Wachstum der Gräser beurteilt.
-
Wuchshemmung bei Getreide In Kunststoffbechern wurde Sommerweizen
(Triticum aestivum), Sommergerste (Hordeum vulgare) und Roggen (Secale) in sterilisierter
Erde angesät und im Gewächshaus gezogen.
-
Die Getreidesprösslinge werden 5 Tage nach Aussaat mit einer SpritzbrUhe
des Wirkstoffs behandelt. Die Blattapplikation
entsprach 6 kg
Wirkstoff pro Hektar. Die Auswertung erfolgt nach 21 Tage.
-
Die getesteten erfindungsgemässen Wirkstoffe bewirken eine merkliche
Wuchshemmung sowohl bei den Gräsern wie beim Getreide.
-
Hemmung des Wachstums unerwünschter Geiztriebe bei Tabak Im Gewächshaus
wurde Tabak der Sorte "Xanti" aufgezogen und kurz vor dem Blühen gekappt. (Der Haupttrieb
wurde abgeschnitten) Einen Tag nach dem Kappen wurden jeweils 3 Pflanzen von oben
her mit je 10 ml wässeriger Zubereitungen einer Verbindung der Formel 1 bespritzt.
-
Die gewählten Wirkstoffkonzentrationen entsprechen in einer normalen
Pflanzenpopulation den Aufwandmengen von 12 kg Wirkstoff/ha reps. 6 kg WS/ha und
3 kg WS/ha.
-
14 Tage nach der Applikation ist die Hemmwirkung auf das unerwünschte
Geiztriebwachstum evaluiert worden.
-
Hierbei ist die durchschnittliche Länge der Geiztriebe aus den 6 obersten
Blattachseln aller 3 Pflanzen ermittelt worden.
-
Die mit den Verbindungen behandelten Pflanzen zeigten kein oder nur
ganz geringes Wachsen der Geiztriebe, welche bei unbehandelten Kontrollen eine durchschnittliche
Länge von über 2Q cm erreichen.