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LICHTBOGENBESTÄNDIGE ZUSAMMENSETZUNG
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Gegenstand der Erfindung sind lichtbogenbeständige (arc-resistant)
Zusammensetzungen mit Poly(arylensulfiden) als Grundmaterial.
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Bei vielen kommerziellen Fällen, bei denen elektrischer Strom hoher
Spannung zur Anwendung kommt, z.B. Kraftübertragung, elektrische Widerstandsheizung,
ist es notwendig oder wünschenswert lichtbogenbeständige Mater alien, wie sie nach
ASTM-D-495-73 definiert sind, zu verwenden.
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Noch erwünschter sind lichtbogenbeständige Zusammensetzungen, die
außerdem wasserfest sind und akzeptable physikalische Eigenschaften aufweisen.
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Die vorliegende Erfindung ergibt lichtbogenbeständige (arc-resistant)
Zusammensetzungen, die in elektrischen Bauteilen verwendet werden können.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, lichtbogenbeständige
Zusammensetzungen und ein Verfahren zu ihrer Herstellung zur Verfügung zu stellen.
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Eine andere erfindungsgemäße Aufgabe besteht darin, lichtbogenbeständige
Zusammensetzungen aufzuzeigen, die auch akzeptable physikalische Eigenschaften aufweisen.
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Eine weitere erfindungsgemäße Aufgabe besteht darin, lichtbogenbeständige
Zusammensetzungen aufzuzeigen, die auch wasserbestandig sind.
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Gemäß einer anderen Aufgabenstellung sollen die lichtbogenbeständigen
Zusammensetzungen einen verbesserten linearen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von
Produkten unter Verwendung der lichtbogenbeständigen Zusammensetzungen.
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Ein bevorzugtes Ziel der Erfindung ist es, lichtbogenbeständige Produkte
zur Verfügung zu stellen, die akzeptable physikalische Eigenschaften haben, eine
verbesserte Wasserfestigkeit und einen verbesserten linearen Ausdehnungskoeffizienten
aufweisen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine lichtbogenbeständige
Zusammensetzung enthaltend Poly(arylensulfid) und mindestens einen solchen Anteil
an Ton und/oder Talk der ausreichend ist, um die Zusammensetzung lichtbogenbeständig
zu machen, wobei dieser Anteil im Bereich zwischen 20 und 50 Gew.O bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zusammensetzung liegt.
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Eine bevorzugte lichtbogenbeständige Zusammensetzung ist dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein ungehärtetes oder teilweise gehärtetes Poly(arylensulfid) und als Füllstoff
20-50 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung Ton und/oder Talk
enthält.
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Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann die lichtbogenbeständige
Zusammensetzung neben Poly(arylensulfid)
und Ton und/oder Talk als
Füllstoffe im Bereich von 30-60 Gew.% Gesamtfüllstoff noch 0-35 Gew.% Glas und/oder
0-40 Gew.% Calziumcarbonat jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
enthalten. Durch die Verwendung von Glas erhöht sich die Zugfestigkeit der Zusammensetzung.
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Die erfindungsgemäße lichbogenbeständige Zusammensetzung weist auch
eine verbesserte Wasserbeständigkeit auf.
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Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung enthält die erfindungsgemäße
Zusammensetzung mit verbesserter Wasserfestigkeit Poly(arylensulfid), 30-60 Gew.%
Füllstoff enthaltend mindestens Ton und/oder Talk und 0,5-5 Gew.% eines Silans,
wobei sich die %-Angaben jeweils auf Gesamtzusammensetzung beziehen.
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Die Erfindung schließt auch ein Verfahren zur Herstellung der lichtbogenbeständigen
Zusammensetzungen ein. Ungehärtetes oder teilweise gehärtet es Poly(phenylensulfid)
wird in einem üblichen Mischer zusammen mit 30-60 Gew.% Gesamtfüllstoffen, enthaltend
0-35 Gew.% Glas, 0-40 Gew.% Calziumcarbonat und mindestens Ton und/oder Talk (%-Angaben
jeweils bezogen auf Gesamt'zusammensetzung) eingefüllt.
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Die Bestandteile werden zu einer homogenen Mischung verarbeitet. Die
Mischung wird dann mittels Spritzguß zu einer lichtbogenbeständigen Zusammensetzung
geformt.
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Das Verfahren zum Herstellen von lichtbeständigen Zusammensetzungen
mit verbesserter Wasserbeständigkeit ist dadurch gekennzeichnet, daß man ungehörtetes
oder teilweise gehärtetes Poly(phenylensulfid) in einem Taumelmischer
(Tumbler)
zusammen mit etwa 30-60 Gew.% Füllstoff enthaltend 0-35 Gew.% Glas, 0-40 Gew.% Calziumcarbonat,
0,5 bis 5 Gew.% Silan und wobei der Rest mindestens einen Ton und/oder Talk einschließt,
mischt.
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Die Mischung wird dann durch Preßformen (compression molded) zu einer
lichtbogenbeständigen Zusammensetzung der gewünschten Gestalt verarbeitet.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung werden Gegenstände
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung hergestellt.
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Poly(arylensulride) ohne Zusätze weisen keine gute Lichtbogenbeständigkeit
(arc-resistance properties) auf.
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Beispielsweise weist Poly(phenylensulfid) eine Lichtbogenbeständigkeit
von etwa 10 Sekunden, gemessen nach AS?M-D-495-73 auf, während die akzeptablen Mindestwerte
für lichtbogenbeständige Materialien etwa 120 Sekunden betragen.
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Völlig überraschend wurde gefunden, daß durch die Zugabe von großen
Anteilen Füllstoffen, 30-60 Gew.% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, wobei etwa
20-50 Gew.% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung mindestens aus Ton und/oder Talk
bestehen zu Poly(arylensulfid) lichtbogenbeständige Zusammensetzungen ergeben. Die
vorstehende Mischung weist nach ASTM-D-495-73, gemessen eine Lichtbogenbeständigkeit
von 120 oder mehr Sekungen auf. Außerdem wurde gefunden, daß die Zugabe von kleinen
Anteilen von Silanen zu den neuen lichtbogenbeständigen Zusammensetzungen deren
Wasserbeständigkeit verbessert und den linearen Ausdehnungskoeffizienten verringert
oder zumindestens stabilisiert.
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Das geeignete Silan oder Mischungen von Silanen werden ausgewählt
aus Alkylsilanen, ilkoxysilanen oder deren Polymeren.
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Jedes ungehärtete oder teilweise gehärtete Poly(arylensulfid), ob
Homopolymer, Copolymer, Terpolymer oder dergleichen oder eine Mischung dieser Polymeren
kann für die Zwecke der Erfindung verwendet werden. Das erfindungsgemäß zu verwendende
ungehärtete oder partiell gehärtete Polymer ist ein Polymer, dessen Molekulargewicht
durch Zufuhr ausreichender Energie, wie Wärme, bevorzugt in Gegenwart. von Sauerstoff,
erhöht werden kann entweder durch Kettenverlängerung (lengthening of a molecular
chain) oder durch Vernetzen oder-durch Kombination von beiden. Das Verfahren, durch
das das Molekulargewicht der Polymeren erhöht wird, kann als Härtunsprozeß bezeichnet
werden; Bür die Zwecke der -
Erfindung besonders geeignet sind Poly(arylensulfide)
die eine inhärente Viskosität (inherent viscosity) in Chlornaphthalin (0,2 Gramm
Polymer in 100 ccm Chlornaphthalin) bei 2060C (402,80F)vonmindestens 0,08, bevorzugt
zwischen etwa 0,1 und etwa 0,3 aufweisen. Ganz besonders bevorzugt werden solche
mit einer inhärenten Viskosität von etwa 0,13 bis 0,23. Beispiele von für die Zwecke
der Erfindung geeigneter Polymerer sind in US-PS 3 354 129 beschrieben. Andere Beispiele
von Poly(arylensulfid) sind Poly(4,4'-biphenylensulfid); Poly(2,4-tolylensulfid);
ein Copolymer aus p-Dichlorbenzol, 2 ,4-Dichlortoluol und Natriumsulfid und deren
Mischungen. Von allen Poly(arylensulfiden) werden die Poly(phenylensulfide) (PPS)
für die Zwecke der Erfindung besonders bevorzugt.
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Jeder kommerziell erhältliche Ton, Talk, Calciumcarbonat oder jedes
Glas kann als Füllstoff benutzt werden.
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Eine hohe Reinheit dieser Bestandteile ist nicht erforderlich.
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Obwohl man der Meinung ist, daß jedes Silan zur Verbesserung der Wasserfestigkeit
und des linearen Ausdenhungskoeffizienten der neuen lichtbogenbeständigen Zusammensetzungen
verwendet werden kann, werden Alkylsilane, Alkoxysilane und deren Polymere oder
Mischungen davon bevorzugt. Beispiele dafür sind di;lycidoqypropyltrimethoxysilan,
Methyltrimethoxysilan und Polyisomethoxysilan.
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Der Anteil von Füllstoffen, der dem Poly(arylensulfid) zugesetzt wird,
kann variieren von etwa 30-60 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Die Füllstoffe enthalten innerhalb des genannten Gesamtfüllstoffgehaltes,
neben dem mindestens vorhandenen Ton und/oder Talk oder einer Mischung der beiden,
noch 0-35 Gew.% Glas und/oder 0-40 Gew. Calziumcarbonat, Jeweils auf die Gesamtzusammensetzung.
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Eine besonders bevorzugte lichbogenbeständige Zusammensetzung enthält:
PPS 45 Gew.% Ton 17,5 Gew.% Talk 17,5 Gew.% Glas 20,0 Gew.%.
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Die Konzentration der den verbessert lichtbogenbeständigen Zusammensetzungen
wahlweise zugesetzten Silanen kann variieren zwischen etwa 0,5 und etwa 5 Gew.%,
üblicherweise zwischen etwa 0,5 und etwa 1 Gew.% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung.
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Das Verfahren zur Herstellung der verbessert lichtbogenbeständigen
Zusammensetzungen läßt sich am besten erklären durch die nachfolgend wiedergegebene
Reihenfolge der einzelnen Verfahrensschritte.
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Wenn die Zusammensetzung durch Spritzgießen verarbeitet werden soll,
ist es erwünscht, das Polymer partiell zu härten um dessen Schmelzfluß auf einen
Wert unter 75 Gramm/10 Min. (gemessen nach ÄSTN Methode D-1238-74, bei 34300 und
mit 5 Kg Gewicht) zu reduzieren. Polymere mit einem Schmelzfluß unter diesen Wert
lassen sich mit größerer Leistung durch Spritzgießen verarbeiten.
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Der Härtungsprozeß wird ausgeführt durch Erwärmen des ungehärteten
oder teilweise gehärteten Polymeren, bevorzugt in Luft, auf erhöhte Temperatur bis
der gewünschte Schmelzfluß erhalten wird. Normalerweise werden Temperaturen von
mindestens 2600C (5000F) angewandt. Der bevorzugte Temperaturbereich liegt zwischen
288 und 482°C (550-9000F).
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Das ungehärtete oder partiell gehärtete Polymer wird in einen Trommelmischer
(tymbler) oder anderen gebräuchlichen Mischern zusanen mit dos ausgewählten Anteil
an Füllstoff
oder einer Mischung von Füllstoffen eingebracht. Wahlweise
werden noch die gewählten Anteile Silan zugefügt.
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Die Bestandteile werden in bekannter Weise so lange gemischt, bis
eine homogene Masse entstanden ist.
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Die Mischung wird dann in eine Spritzgußeinrichtung eingebracht und
zu einer lichtbogenbeständigen Zusammensetzung ausgeformt. Die gewünschte Gestalt
des Endproduktes kann durch Spritzgießen erhalten werden. Es ist jedoch auch möglich
anschließend an die Spritzgußverarbeitung noch andere maschinelle oder auch andersartige
Formgebungsmaßnahmen anzuschließen. Falls die Zusammensetzung nicht durch Spritzgießen
sondern durch andere Verfahren, beispielsweise Preßformen (compression molding)
verarbeitet werden soll, sind die Schmelzflußeigenschaften des Poly(arylensulfids)
normalerweise unwichtig. Jedes feste oder flüssige ungehärtete oder teilweise gehärtete
Poly(arylensulfid) kann mit den genannten Füllstoffen gemischt werden und die Mischung
kann durch Energiezufuhr, beispielsweise Hitze, gehärtet werden, ohne daß zuvor
der Schmelzfluß des Poly(arylensulfids) auf den bevorzugten Mindestwert gebracht
werden muß.
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Beispiel 1.: Poly(phenylensulfid) -Pulver, bekannt unter der handelsüblichen
Bezeichnung Ryton zu P3 mit einer Dichte von 1,3 gemessen nach ASTM D 1505-68 und
einem Schmelzfluß von 75 Gramm/10 Minuten gemessen nach ASTM D 1238-74, (3430C und
5 Kg Gewicht) wurde mit verschiedenen Anteilen an Ton, Talk, Calciumcarbonat, Glimmer
und Glasfasern gemischt. Der Anteil jedes Füllstoffes der einzelnen Mischungen ist
in Tabelle I wiedergegeben. Das Mischen erfolgte durch Schleudern (tumbling) der
Bestandteile Jeder Probe in einem Faasmischer (rotating drum blender).
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Jede Mischung und eine Probe von reinem Poly(phenylensulfid) des für
die Mischungen verwendeten Typs wurde mittels spritzguß zu einem Prüfkörper (bar
s.cimens) mit Abmessungen 21,6 cm x 1,3 cm x 3,18 mm (8,5 inch x 1/2 inch x 125
mils) verarbeitet. Die Form ist diejenige, die für die ASTM zur Festigkeitsprüfung
vorgeschrieben ist. Von Jedem Prüfkörper wurden bestimmt, seine Zugfestigkeit, die
Bruchdehnung in % (elongation), Lichtbogenbeständigkeit nach ASTM D 495-73. Die
Resultate sind in Tabelle I wiedergegeben.
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Tabelle I Lichtbogenbeständigkeit PPS Kontrollprobe Ryton R6 Poly(phenylen-Mischung
A B C D E F G H I sulfide Bestandteil Gew.% der Gesamtmischung Ryton P-3 Poly-(phenylensulfid)
60% 60% 60% 60% 60% 60% 60% 60% 45% 100 Ton(¹) 40% --- --- --- --- 20% --- 20% 17,5%
Talk(²) --- 40% --- --- --- 20% 20% --- 17,5% Calciumcarbonat(³) --- --- 40% ---
--- --- 20% 20%-Glimmer(4) --- --- --- 40%-Glasfasern(5) --- --- --- --- 40% ---
--- --- 20% Zugfestigkeit Kg/cm² 675 731 564 615 1279 724 664 545 1005 1371 (Tensile)
psi(7) 9.000 10.400 8.025 8.750 18.200 10.300 9.450 7.750 14.300 19.500 Zugfestigkeit,
kPa 66.240 71.760 55.373 60.375 125.580 71.070 65.205 53.475 98.670 134.550 % Bruchdehnung
1,04 0,8 1,02 0,54 1,08 0,88 1,12 0,83 0,1 1,3 Lichtbogenbeständigkeit (Sek.) 181
178 47 17 24 182 130 133 180 10,8
Tabelle I (Fortsetzung) Lichtbogenbeständigkeit
PPS Kontrollprobe Ryton R6 Poly(phenylen-Mischung A B C D E F G H I sulfide Isod
Schlagzähigkeit 24°C (75°F) (9) (6) (6) (6) (6) (6) ungekerbt 1/8", 2,20 1,93 nicht
nicht nicht 2,94 nicht nicht ft.-lbs./in. gepr. gepr. gepr. gepr. gepr. 2,2 8,0
ungekerbt 3,175 mm 12,03 10,56 nicht nicht nicht 16,08 nicht nicht 12,03 43,76 cm-kg/cm
gepr. gepr. gepr. gepr. gepr.
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ungekerbt, N.m 2,99 2,63 4,00 2,99 10,88 gekerbt 1/8", ft.-lbs./in.
0,27 0,29 0,21 0,36 1,38 0,24 0,25 0,20 0,45 1,4 gekerbt 3,175 mm cm-kg/cm 1,48
1,59 1,15 1,97 7,55 1,31 1,37 1,09 2,46 7,66 gekerbt, N.m 0,37 0,39 0,29 0,49 1,88
0,33 0,34 0,27 0,61 1,90 (6) (6) Schneckengang (inches) 27 22 nicht nicht 17 26
20 22 gepr. gepr.
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Schneckengang (cm) 69 56 43 66 10,8 56
Fußnoten zu
Tabelle I (1) Huber 7;200L (2) Desert mineral #57 (3) Georgia marble #10
(4) Marietta suzorite 20-40 mesh (5) Owens Corning # 497 (6) Einige Eigenschaften
wurden wegen zu niedriger Lichtbogenbeständigkeit nicht bestimmt, die Mindest-Lichtbogenbeständigkeit
betragt für dieses Harz 120 Sek.
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(7) Erwünschte Mindest-Zugfestigkeit 703 kg/cm2 (10 000 psi) (69,000
x 103 Pa) (8) Ryton R-6 ist pelletisiertes Ryton P-3 (Pulver) (9) ASTM D-256
Die
Ergebnisse zeigen, daß die Zugabe der aufgezählten Füllstoffe die Zugfestigkeit
und die prozentuale Bruchdehnung verringern, Jedoch wird durch jeden der Füllstoffe
die Lichtbogenbeständigkeit des Polymeren verbessert. Der Grad der Verbesserung
der Lichtbogenbeständigkeit variiert stark und hängt vom Anteil und der Art des
Füllstoffes ab. Die höchste Lichtbogenbeständigkeit wurde mit den Mischungen H,
B und I erreicht. Erheblich geringere Verbesserungen ergaben die Mischungen G und
H. Ändere,in Tabelle I aufgeführte Mischungen, zeigen nur eine geringfügig verbesserte
Lichtbogenbeständigkeit, die unbefriedigend ist und nicht den nach ASTM D 495-73
erforderlichen Mindestwert von 120 Sekunden erreicht.
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Festzustellen ist, daß die Mischung I, bestehend aus 17% Ton, 17%
Talk und 20% Glasfasern, eine Zusammensetzung ist, die nicht nur eine stark verbesserte
Lichtbogenbeständigkeit aufweist, sondern die auch die kleinste Verringerung der
Zugfestigkeit aller Zusammensetzungen mit Poly(phenylensulfiden) aufweist.
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Beispiel 2 Weil talk und Ton in'Sombination mit Poly(phenylensulfid)
gute Lichtbogenbeständigkeit aufweisen, wurden weitere Testreihe mit verschiedenen
Anteilen dieser beiden Füllstoffe ausgeführt. Die Versuche wurden nach den im Beispiel
1 genannten Verfahren durchgeführt. Die Ergebnisse werden nachfolgend wiedergegeben.
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Tabelle II Füllstoff Gew.% Lichtbogenbestandigkeit, Schmelzfluß(
Talk Ton sek. g/10 Minuten 10 10 132 93,6 15 15 183 68,1 20 20 188 37,4 25- 25 193
10,7 (1) ASTM D-1238-74, 343°C und 5 kg Gewicht Die Werte zeigen, daß alle Mischungen
den akzeptablen Mindestwert der Lichtbogenbeständigkeit von 120 Sekunden überschreiten,
daß aber die Mischungen mit 15 Gew.% jedes Füllstoffes die beste Kombination der
beiden Eigenschaften, Lichtbogenbeständigkeit und Schmelzfluß, aufweisen. Gute Schmelzflußeigenschaften
sind erforderlich für eine gute Verarbeitbarkeit der Zusammensetzungen, insbesondere
für das Spritzgießen.
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Beispiel 3 Eine Mischung der folgenden Bestandteile mit den angegebenen
Konzentrationen wurde durch Mischen in einem Taumelmischer (tumbler) hergestellt:
Bestandteil Anteil in Gew.% Partiell gehärtetes Poly(phenylensulfid) 45 Ton 17,5
Talk 17,5 Glas 20,0 Die Mischung wurde dann 4 sieben Proben geteilt. Sechs der Proben
wurden mit 0,8 Gew.% verschiedener Silane versetzt wie nachfolgend angegeben:
Probe
1 Kontrollprobe, kein Silan Probe 2 γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan (Union
Carbide) Probe 3 -lycidoxypropyltrimethoxysilan (Dow) Probe 4 Methyltrimethoxysilan
(Dow) Probe 5 Polyisoxymethoxysilan (Dow) Probe 6 Methylmethoxysilan (Union Carbide)
Probe 7 langkettiges Alkylsilan (Versuchsprodukt) (Dow) Die Muster wurden durch
Spritzguß zu den üblichen Testkörpern ausgeformt, die physikalischen und elektrischen
Eigenschaften und der lineare thermische Ausdehungskoeffizient wurden Jeweils geprüft.
Die Ergebnisse der Messungen sind in den Tabellen III bis V wiedergegeben.
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Tabelle III Physikelische Eigenschaften Eigenschaften Zugfestigkeit
(¹) Biegemodul x 10-³ (²) ungekerbte Izod Schlagzähigkeit (³) Schlagzähigkeit (³)
kg/cm² (psi) kg/cm² (psi) cm#kg/cm (ft. lbs/in) cm#kg/cm (ft. lbs/in) Probe 1 932,7
5 (13 325) 117,1 6 (1 673,7) 15,77 (2,9) 2,99 (0,55) Probe 2 967,7 5 (13 875) 114,8
7 (1 641,0) 14,68 (2,7) 2,88 (0,53) Probe 3 920,5 (13 150) 119,8 5 (1 712,1) 15,23
(2,8) 3,1 (0,57) Probe 4 908,2 5 (12 975) 121,3 3 (1 733,3) 13,05 (2,4) 3,26 (0,60)
Probe 5 1013,2 (14 475) 123,4 9 (1 764,1) 14,68 (2,7) 2,61 (0,48) Probe 6 980,0
(14 000) 120,6 1 (1 723,0) 16,31 (3,0) 2,88 (0,53) Probe 7 854,0 (12 200) 115,2
3 (1 646,2) 13,05 (2,4) 2,88 (0,53) (1) ASTM D 639-72 (2) ASTM D 790-71 (3) ASTM
D 256-72a
Tabelle IV Elektrische Eigenschaften Eigenschaft Lichtbogenbe-
Dielektrische Kon- Dielektrische Kon- Volumenwiderstand (²) (2 Einheiten) standigkeit
stante (¹) stante nach 7 Tagen 1.0 KHZ 1 MHZ nach 7 Tagen La- unmittelbar Wasserlagerung
gerung in Wasser 1.0 KHZ 1 MHZ Probe 1 195 4,6 4,2 6,1 4,9 3 x 1015 2,8 x 1012 2
191 4,4 4,2 5,5 4,7 2,4 x 1015 9,7 x 1013 3 193 4,5 4,3 5,6 4,7 1,9 x 1015 1,9 x
1014 4 187 4,5 4,2 5,3 4,6 3,7 x 1015 7,6 x 1014 5 193 4,4 4,2 5,0 4,4 4,8 x 1015
8,4 x 1014 6 193 4,6 4,2 5,4 4,7 2,5 x 1015 2,3 x 1014 7 188 4,4 4,1 5,0 4,5 3,4
x 1015 1,2 x 1015 (1) ASTM D 150-70 (2) ASTM D 257-66
Aus den in
Tabelle III wiedergegebenen Ergebnissen ist zu ersehen, daß die Zugabe von Silan
die physikalischen Eigenschaften der Proben nur wenig beeinflußt.
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Die in Tabelle IV wiedergegebenen Ergebnisse der Prüfungen der elektrischen
Eigenschaften zeigen, daß alle Muster eine gute Lichtbogenbeständigkeit aufweisen.
Die elektrische Konstante aller Muster liegt in der gleichen Größenordnung, aber
nach 7-tägiger Lagerung in Wasser sind die dielektrischen Konstanten der silanhaltigen
Muster etwa 10 bis 20 % niedriger als die der Vergleichsprobe. Der Volumenwiderstand
der Vergleichsprobe war nach dem Eintauchen in Wasser um den Faktor 1000 (103) niedriger
als bei den silanhaltigen Mustern, die vergleichsweise geringe Änderungen zeigen.
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Tabelle V linearer thermischer Ausdehnungskoeffizient Eigenschaft
Temperatur-Bereich alle Werte x 106/°C -30 bis +30°C +70°C +125°C +140°C +225°C
Muster 1 20,7 21,8 13,4 23,8 42,7 2 :20,1 18,2 22,4 21,6 32,3 3 16,8 14,9 17,5 17,5
17,4 4 19,4 unregel- 10,7 16,9 39,6 mäßig 5 17,1 17,1 17,4 17,4 16,9 6 16,9 9,9
15,6 17,8 22,2 7 23,7 19,2 31,3 28,3 58,9 Die Ergebnisse zeigen, daß die silenhaltigen
Proben 3, 5 und 6 einen signifikant niedrigeren linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
aufweisen Die Silane in den Mustern 3 und 5 zeigen, daß durch die Zugabe der lineare
thermische Ausdehnungskoeffizient über einen weiten Temperaturbereich stabilisiert
wird.
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Nur bei dem Silan in Muster 7 ergibt sich ein ansteigender Koeffizient
gegenüber dem Vergleichsmuster (thster 1).
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Diese Wirkung auf den linearen Äusdehnungskoeffizienten war völlig
unerwartet und es kann noch keine Erklärung für diese Wirkung gegeben werden.