DE2754013C2 - Hydraulische Betätigungsvorrichtung, insbesondere für eine Handbremse eines Schienenfahrzeuges - Google Patents
Hydraulische Betätigungsvorrichtung, insbesondere für eine Handbremse eines SchienenfahrzeugesInfo
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Description
a) ein Arbeitskolben trennt einen Vorlaufzylinderraum von einem Rücklaufzylinderraum, wobei
die dem Vorlaufzylinderraum zugekehrte Kolbenfläche größer ist als die dem Rücklaufzylinderraum
zugekehrte Kolbenfläche;
b) der Arbeitskolben ist über eine nicht-selbsthemmende
Schraubverbindung mit einem im Zylinder drehbar und geringfügig axial verschiebbar
gelagerten Teil einer als Reibungsdrehbremse ausgebildeten Rücklaufsperre verbunden;
c) zur Lösung der Reibungsdrehbremse dient ein im Zylinder angeordneter Abhebekolben, der
einen mit dem Rücklaufzylinderraum verbundenen Abhebezylinderraum vom Vorlaufzylinderraum
trennt;
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
d) Abhebezylinderraum (45) und Rücklaufzylinderraum (28) sind mit dem Vorlaufzylinderraum
(29) über ein in Schließrichtung federbelastetes, den Durchfluß vom Vorlaufzylinderraum (29)
zum Abhebezylinderraum (45) bzw. Rücklaufzylinderraum (28) sperrendes, differenzdruckabhängig
aufsteuerbares Überströmventil (49, 84, 84a^verbunden;
e) das Überströmventil (49, 84, 84a) ist mit dem Abhebekolben (43, 86) so gekoppelt, daß bei
gesperrter Reibungsdrehbremse (35, 38; 97, 105, 112) seine Aufsteuerung durch den
zwischen Abhebezylinden'aum (45) und Vorlaufzylinderraum
(29) herrschenden Differenzdruck erfolgen kann und bei gelöster Reibungsdrehbremse
keine Aufsteuerung möglich ist;
f) der Vorlaufzylinderraum (29) ist mit einer Ablaufleitung (68) verbunden, in der ein normal
geschlossenes, vom Druck im Rücklaufzylinderraum (28) aufsteuerbares Durchflußventil (69)
angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überströmventil (49) im Abhebekolben
(43) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überströmventil (84a^ in einer vom
Druck im Vorlaufzylinderraum (29) beaufschlagten Gehäusepartie (26a) des Zylinders (26) angeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überströmventil (84) im Arbeitskolben (83, 117) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Überströmventil (84) mit einem im
Arbeitskolben (83,117) axial verschiebbar geführten,
nicht drehbaren Verbindungsglied (82, 116) zur Schraubverbindung gekoppelt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchflußventil
(69) vom Druck im Vorlaufzylinderraum (29) in Schließrichtung belastet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorlaufzylinderraum
(29) mit einer weiteren Ablaufleitung (78) verbunden ist, in der ein weiteres Durcliflußventil
(73) angeordnet ist, das vom Druck im Vorlaufzylinaerraum
(29) in Schließrichtung und vom Druck im Rücklaufzylinderraum (28) in Öffnungsrichtung
belastet ist.
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Betätigungsvorrichtung, insbesondere für eine Handbremse eines
Schienenfahrzeuges, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Kolben-Zylinder-Aggregat der genannten Art ist der Rücklaufzylinderraum mit dem
Abhebezylinderraum an eine gemeinsame Betätigungsleitung
angeschlossen (CH-PS 5 46 895). Bei derartigen Ausführungen kann es geschehen, daß die beim Lösen
der Reibungsdrehbremse eingeleitete Rücklaufbewegung des Arbeitskolbens ruckweise erfolgt, da beim
Lösen der Rücklaufsperrt der Druck im Rücklaufzylinderraum
und im Abhebezylinderraum gleichzeitig sinkt, so daß der Abhebekolben unter der auf den Arbeitskolben
einwirkenden Kraft zurückgeschoben und damit die
Reibungsdrehbremse wieder wirksam wird. Entsprechend wird die Rücklaufbewegung des Arbeitskolbens
unterbrochen, bis jeweils durch erneute Druckmittelzu fuhr in den Abhebezylinderraum weitere schrittweise
Rücklaufbewegungen des Arbeitskolbens eingeleitet werden. Bei Vorrichtungen mit mehreren parallel
geschalteten Kolben-Zylinder-Aggregalen der genannten Art ist es auch schwierig, die Aggregate parallel zu
bedienen, da sich die Rücklaufsperren nicht gleichzeitig lösen. Vielmehr führt jeweils einer der Arbeitskolben für
sich die volle Rücklaufbewegung bis zu einem hinteren Anschlag aus; erst dann kann sich in der Betätigungsvorrichtung
ein für die Einleitung einer Rücklaufbewegung eines weiteren Arbeitskolbens erforderlicher
Druck aufbauen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine in dieser Hinsicht verbesserte Vorrichtung zu schaffen, bei
welcher jeweils eine kontinuierliche Rücklaufbewegung des Arbeitskolbens erzielt und bei Verwendung parallel
geschalteter Kolben-Zylinder-Aggregate jeweils ein synchroner Rücklauf der Arbeitskolben gewährleistet
wird.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die erfindungsgemäße <\nordnung wird jeweils
auf einfache Weise im Vorlaufzylinderraum ein Druck aufgebaut, welcher nur um den durch das Überströmventil
bedingten Druckabfall geringer ist als der Druck im Abhebezylinderraum. Durch entsprechende Erhöhung
des Druckes in diesen beiden Zylinderräumen wird somit eine auf den Arbeitskolben wirkende Kraft
ausgeübt, welche der über diesen eingeleiteten äußeren Kraft entgegenwirkt und welche auf noch zu beschreibende
Weise eine zunehmende Entlastung der über die Reibungsdrehbremse gehaltenen Schraubverbindung
bewirkt. Entsprechend wird bei gelöster Reibungsdrehbremse und geschlossenem Überströmventil die auf den
Arbeitskolben wirkende äußere Kraft durch die im Vorlaufzylinderraum wirkende Druckkraft aufgenommen,
und es wird eine kontrollierte Rücklaufbewegung des Arbeitskolbens nach Maßgabe der aus dem
Vorlaufzylinderraum abströmenden Druckmittelmenge ermöglicht.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen hervorgehoben.
Die Anordnung nach Anspruch 2 ergibt eine konstruktiv besonders einfache Ausführungsform.
Die Anordnungen nach den Ansprüchen 3, 4 und 5 ergeben ebenfalls besonders zweckmäßige Ausführungsvarianten.
Die Ausführung nach Anspruch 6 ermöglicht pine besonders einfach steuerbare, kontinuierliche Rücklaufbewegung
des Arbeitskolbens.
Die Ausführung nach Anspruch 7 gestattet eine Beschleunigung des Lösevorganges, indem insbesondere
die sonst relativ lange letzte Phase des Lösevorganges verkürzt wird, in welcher nur noch eine geringe
äußere Kraft auf den Arbeitskolben einwirkt.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert.
Es zeigt
Fig. ! ein mit erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtungen
versehenes, teilweise dargestelltes Fahrgestell eines nicht weiter dargestellten Schienenfahrzeuges,
F i g. 2 ein Kolben-Zylinder-Aggregat der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einem größeren Maßstab mit einem Schema einer Bedienungseinrichtung,
Fig. 2a eine Einzelheit aus der Fig.2 in einer anderen Betriebsstellung,
F i g. 3 ein Kolben-Zylinder-Aggregat in einer anderen
Ausführungsform,
Fig. 3a eine Einzelheit aus der Fig. 3 in einer anderen Betriebsstellung,
Fig.4, 5, 6, 7 und 8 weitere Kolben-Zylinder-Aggregate,
je in einer anderen Ausführungsform,
Fig. 9 ein Schema einer Bedienungseinrichtung für ein Kolben-Zylinder-Aggregat, und
Fig. 10 eine weitere erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung
in einer abgewandelten Ausführungsform.
Bei den dargestellten Ausführungsformen sind einander entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
In der Fig. 1 sind die für die Erläuterung der Erfindung maßgeblichen Teile, welche in Wirklichkeit
im Bereich eines Drehgestellrahmens 1 angeordnet sind, aus AnschaulichkeitsgnJnden unmaßstäblich und teilweise
außerhalb des Drehgestellrahmens 1 dargestellt. Dieser ist über nicht dargestellte Lager auf den Achsen
dreier Radsätze abgestützt, deren Räder 2 je mit einer Bremse 3 versehen sind. In der stark vereinfachten
Darstellung gemäß Fig. 1 enthalten die Bremsen 3 je einen am Drehgestellrahmen 1 angelenkten zweiarmigen
Bremshebel 4 und eine mit dem betreffenden Rad 2 zusammenwirkende Bremsbacke 5. Jeder Bremshebel 4
ist mit einem Arm an einer Kolbenstange 6 eines Kolbens 7 angelenkt, welcher in einem Druckzylinder 8
einer Betriebsbremse 10 geführt ist. Die Druckzylinder 8 sind in an sich bekannter Weise über eine Druckleitung
11 an eine nicht weiter dargestellte Betätigungseinrichtung
9 für die Betriebsbremsen 10 angeschlossen, welche mit einer nicht dargestellten Druckluftquelle in
Verbindung steht.
Zur Betätigung der Betriebsbremsen 10 wird in bekannter Weise über die Betätigungseinrichtung 9 den
Druckzylindern 8 Druckluft zugeführt, so daß die Kolben 7 in Fig. 1 nach links verschoben, die
Bremshebel 4 entsprechend verschwenkt und die Bremsbacken 5 an die Räder 2 angepreßt werden. Zum
Lösen der Betriebsbremsen 10 werden die Druckzylinder 8 entlüftet, so daß die Kolben 7 — je unter der
Wirkung einer Federanordnung 7a — zurückgeschoben, die Bremshebel 4 in Fig. 1 im Uhrzeigersinn verschwenkt
und entsprechend die Bremsbacken 5 von den Rädern 2 abgehoben werden.
Die Bremshebel 4 sind ferner über eine Handbremseinrichtung
12 verstellbar, welche für jeden der Bremshebel 4 ein hydraulisches Kolbsn-Zylinder-Aggregat
13 enthält Die Aggregate 13 sind am Drehgestellrahmen 1 befestigt und weisen je eine
Kolbenstange 14 auf, welche über ein Mitnehmerstück 15 mit dem Bremshebel 4 beweglich gekoppelt ist Die
Mitnehmerstücke 15 sind je mit einem Langloch versehen, welches einen auf dem zugehörigen Bremshebel
4 angeordneten Zapfen 16 mit einem so großen Spiel umgibt, daß dieser bei der Betätigung der Bremshebel 4
durch die Druckzylinder 8 die entsprechenden Schwenkbewegungen ausführen kann, ohne zugleich die
Kolben der Aggregate 13 über die Mitnehmerstückc 15 mitzuschleppen. Die Aggregate 13 sind über Betätigungsleitungen
17 und 18 an zwei hydraulische Bedienungseinrichtungen 21 und 21a angeschlossen,
welche — abweichend von der Darstellung in F i g. 1 — in Wirklichkeit in den beiden Führungsständen des nicht
dargestellten Schienenfahrzeuges angeordnet sind. Die Bedienungseinrichtungen 21 und 21a sind je über ein
Handrad 22 steuerbar und auf noch zu beschreibende Weise je über eine an die Druckleitung 11 angeschlossene
Verbindungsleitung 20 beeinflußbar.
Die Kolben-Zylinder-Aggregate 13 enthalten gemäß F i g. 2 je einen Zylinder 26 mit einem Arbeitskolben 27,
dessen Kolbenstange 14 mit dem betreffenden Bremshebel 4 über den Zapfen 16 zusammenwirkt. Der
Arbeitskolben 2J trennt einen an die Betätigungsleitung
17 angeschlossenen Rücklaufzylinderraum 28 von einem Vorlaufzylinderraum 29. der mit der Betätigungsleitung
18 verbunden ist.
Der Arbeitskolben 27 ist durch die Mitnehmerverbindung mit dem Bremshebel 4 gegen Verdrehung
gesichert und drehfest mit einer Kugelumlaufmutter 31 verbunden, welche mit einer im Zylinder 26 im
wesentlichen axial unbeweglich gehaltenen Spindel 32 über Kugeln 33 zusammenwirkt. Diese sind in der
Kugelumlaufmutter 31 und in der Spindel 32 in Schraubennuten geführt, welche eine solche Steigung
aufweisen, daß eine nicht-selbsthemmende Schraubverbindung
entsteht. Entsprechend wird jede axiale Bewegung des Arbeitskolbens 27 in eine Drehbewegung
der Spindel 32 umgesetzt, wobei diese mit einem Ende in eine in der Kolbenstange 14 vorgesehene axiale
Bohrung 34 ragt, welche die Relativbewegungen der Schraubverbindung zuläßt. Das andere Ende der
Spindel 32 ist mit einem Kopf 35 versehen, welcher mit einer Reibfläche 36 an eine Stirnfläche 37 einer im
Zylinder 26 befestigten Zylinderbüchse 38 anlegbar ist, weiche das feststehende Glied einer Reibungsdrehbremse
bildet.
Auf einer in den Vorlaufzylinderraum 29 ragenden Gehäusepartie 26a des Zylinders 26 ist eine Druckfeder
39 abgestützt, welche über ein Wälzlager 41 auf den Kopf 35 einwirkt und diesen als bewegliches Glied der
Reibungsdrehbremse gegen die Zylinderbüchse 38 drückt. Die Spindel 32 wird daher durch eine
Reibungskraft, welche der Federkraft der Druckfeder 39 sowie der über den Arbeitskolben 27 eingeleiteten, in
Fig. 2 nach rechts gerichteten Kraft entspricht, gegen Verdrehen gesichert, so daß ein Zurückweichen des
Arbeitskolbens 27 verhindert wird. Diese Rücklaufsperre
bleibt somit unter jeder nach rechts gerichteten Belastung wirksam, selbst wenn der Druck im
Vorlaufzylinderraum 29 auf Null sinkt.
In der Zylinderbüchse 38 ist ein gegen den Kopf 35
und von diesem weg bewegbarer Abhebekolben 43 geführt, welcher in der Zylinderbüchse 38 einen inneren
Zylinderraum 44 von einem Abhebezylinderraum 45 trennt. Der Kopf 35 ist mit Bohrungen 46 versehen,
welche den inneren Zylinderraum 44 mit dem Vorlaufzylinderraum 29 verbinden. Der Abhebezylinderraum
45 ist über eine Verbindungsleitung 47 an die Druckleitung 17 angeschlossen.
Der Abhebekolben 43 ist in Form eines Topfes ausgebildet, welcher mit einem Deckel 48 versehen ist
und im Boden eine durch einen Ventükörper 49a eines Überströmventils 49 verschließbare Öffnung 50 enthält.
Der Deckel 48 ist mit einem Auflaufkonus versehen, welcher zum axialen Zusammenführen mit einem Ring
eines am Kopf 35 axial abgestützten Wälzlagers 51 bestimmt ist. Der Innenraum 53 des Abhebekolbens 43
ist durch im Deckel 48 angeordnete Durchtrittsöffnungen 52 mit dem Zylinderraum 44 verbunden, und durch
die Öffnung 50 mit dem Abhebezylinderraum 45 verbindbar.
Der Ventükörper 49a weist eine kegelige Sitzfläche auf, mit welcher er durch eine im Innenraum 53
angeordnete Druckfeder 54 gegen die Durchtrittsöffnung 50 gedrückt wird. Der Ventükörper 49a sitzt auf
einem Schaft 55, welcher durch den Abhebezylinderraum 45 und durch einen Anschlagring 56 in eine im
Deckel der Zylinderbüchse 38 vorgesehene axiale Bohrung 57 geführt ist. Das Ende des Schaftes 55 ist mit
einem gegen den Anschlagring 56 führbaren Bund 58 versehen, welcher den Hub des Ventilkörpers 49a
begrenzt.
Die Bedienungseinrichtung 21 enthält eine über das Handrad 22 antreibbare Pumpe 61. an welche die beiden
Betätigungsleilungen 17 und 18 angeschlossen sind, so daß diese je nach Drehrichtung des Handrades 22 in der
einen oder in der anderen Richtung vom Druckmittel durchströmt werden. Die Bctätigungslcitungcn !7 und
18 sind je über eine mit einem Rückschlagventil 62 bzw.
62a versehene Saugleitung 63 bzw. 63a an einen Ölbehälter 64 angeschlossen. Die Betätigungsleitung 18
enthält ein Druckminderventil 65 und ein Rückschlagventil 66. welches nur in Richtung zum Vorlaufzylinderraum
29 durchströmbar ist. Das Druckminderventil 65, welches zur Begrenzung des Druckes des dem
Vorlaufzvhnderraum 29 zuzuführenden Druckmittels dient, ist Ober die Verbindungsleitung 20 so an die
Druckluftleitung 11 (Fig. 1) angeschlossen, daß es auf
einen vorbestimmten maximalen Druck eingestellt ist, welcher durch den in der Druckleitung 11 herrschenden
Druck gegeben ist.
Die Betätigungsleitungen 17 und 18 sind je über eine Verbindungsleitung 67 bzw. 6S an ein als Löseventil
dienendes Durchflußventil 69 angeschlossert welches seinerseits an eine in den Ölbehälter 64 führende
Rückströmleitung 71 und eine Bypassleitung 72 angeschlossen ist Die Bypassleitung 72 mündet in den
die Pumpe 61 und das Druckminderventil 65 verbindenden Abschnitt 18a der Betätigungsleitung 18, während
die Verbindungsleitung 68 an den das Rückschlagventil 66 mit dem Aggregat 13 verbindenden Leitungsabschnitt
186 angeschlossen ist
Das Durchflußventil 69 ist über zwei Steuerleitungen 67a und 68a je an eine der Verbindungsleitungen 67 bzw.
68 angeschlossen und durch diese Steuerleitungen entsprechend der zwischen den Zylinderräumen 28 und
29 bestehenden Druckdifferenz zwischen einer Sperrstellung und zwei Durchflußstellungen verstellbar. In
der gezeichneten Sperrstellung ist die Verbindung zwischen der Verbindungsleitung 67 und der Rückströmleitung
71 sowie zwischen der Verbindungsleitung 68 und der Bypassleitung 72 unterbrochen. Durch
Verschieben des Ventilkörpers in F i g. 2 nach rechts, —
d. h. bei entsprechend erhöhtem Druck in der Verbindungsleitung 67 gegenüber der Verbindungsleitung 68
— gelangt das Durchflußventil 69 in die erste Durchflußstellung, in der die Verbindung zwischen der
Verbindungsleitung 68 und der Bypassleitung 72 freigegeben wird. Bei einer Erhöhung der Druckdifferenz
zwischen den beiden Verbindungsleitungen 67 und 68 wird das Durchflußventil in die zweite Durchflußstellung
verstellt, welche zusätzlich die Verbindung zwischen der Verbindungsleitung 67 und der Rückstromleitung
71 freigibt.
Die Bedienungseinrichtung 21 enthält ferner ein Durchflußventil (Schnellöseventü) 73, welches zwischen
einer an den Leitungsabschnitt 18a angeschlossenen Verbindungsleitung 78 und einer in den Ölbehälter 64
führenden, im wesentlichen drucklosen Abströmleitung 71a angeordnet ist. Das Durchflußventil 73 ist über eine
mit der Betätigungsleitung 17 verbundene Steuerleitung 77a und eine mit der Verbindungsleitung 78 verbundene
Steuerleitung 78a — entsprechend einem vorbeslimmten Druckverhältnis in den Betätigungsleitungen 17 und
' 18 — zwischen der gezeichneten Sperrstellung und einer Durchflußstellung steuerbar, in welcher eine
Verbindung zwischen dem Leitungsabschnitt 186 und der Abströmleitung 71a hergestellt wird.
Für die betriebsmäßige Betätigung der Handbremseinrichtung 21 wird jeweils von einem der Führerstände
aus. durch eine entsprechende Drehung des Handrades 22, Öl aus der Druckleitung 17 über die Druckleitung 18
in den Vorlaufzylinderraum 29 gefördert, so daß der Arbeitskolben 27 in F i g. 2 nach links verschoben wird,
bis der Bremshebel 4 gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt und damit die zugehörige Bremse 3
angezogen wird. Da die dem Rücklaufzylinderraum 28 zugekehrte Kolbenfläche kleiner ist als die dem
Vorlaufzylinderraum 29 zugekehrte, ist die diesem zuzuführende Ölmenge größer als die aus dem
Rücklaufzylinderraum 28 verdrängte Ölmenge, welche daher durch eine über die Saugleitung 63 angesaugte
zusätzliche Ölmenge aus dem Ölbehälter 64 ergänzt wird.
Durch den nach links bewegten Arbeitskolben 27 wird über die Kugelumlaufmutter 31 in die Spindel 32
eine der Druckfeder 39 entgegenwirkende Axialkraft eingeleitet, so daß die durch die Druckfeder 39
gegebene Auflagekraft des Spindelkopfes 35 an der Stirnfläche 37 entsprechend vermindert wird. Sobald
das am Gewindeeingriff der Kugelumlaufmutter 31 erzeugte Drehmoment ausreicht die restliche Reibung
zwischen der Reibfläche 36 des Spindelkopfes 35 und der Stirnfläche 37 der Zylinderbüchse 38 zu überwinden,
wird durch die nicht-selbsthemmende Gewindeverbindung die Spindel 32 praktisch ohne axiale Bewegung in
Drehung versetzt so daß der Kontakt zwischen der Reibfläche 36 und der Stirnfläche 37 bestehen bleibt; es
findet lediglich ein Gleiten unter geringem Druck statt Sobald der Bewegung des Arbeitskolbens 27 ein
erhöhter Widerstand entgegenwirkt nämlich beim Anlegen der zugehörigen Bremsbacke 5 an das Rad 2,
steigt der Druck im Vorlaufzylinderraum 29 bis auf den durch das Druckminderventil 65 begrenzten, vorbestimmten
Wert an, bei dem das Druckminderventil 65 geschlossen wird. Entsprechend bewirkt eine weitere
Betätigung der Pumpe 61 im Abschnitt 18a der Betätigungsleitung 18 einen starken Druckanstieg, der
sich durch einen entsprechend starken Anstieg des Widerstandes am Handrad 22 bemerkbar macht. Damit
wird der Bedienungsperson auch gefühlsmäßig angezeigt, daß der Bremsvorgang beendet ist.
Zum Lösen der Bremse wird die Pumpe 61 über das Handrad 22 in der entgegengesetzten Richtung
angetrieben, und damit Öl aus dem nun durch das Rückschlagventil 66 abgeschlossenen Leitungsabschnitt
18a sowie über die Saugleitung 63a aus dem Ölbehälter 64 in die Betätigungsleitung 17 und die Verbindungsleitung
47 gefördert. Entsprechend strömt das Öl in den Rücklaufzylinderraum 28, sowie in den Abhebezylinderraum
45 und von diesem — bei sich öffnendem Überströmventil 49 — in den Innenraum 53 des
Abhebekolbens 43. Aus dem Innenraum 53 gelangt das Öl durch die Bohrungen 52 des Deckels 48 und durch die
Bohrungen 46 des Spindelkopfes 35 in den Vorlaufzylinderraum 29, wobei das Überströmventil 49 einen
geringen Druckabfall zwischen dem Abhebezylinderraum 45 und dem Innenraum 53 bzw. dem damit
verbundenen Vorlaufzylinderraum 29 bewirkt. Durch das Rückschlagventil 66 wird ein Ausströmen des Öls
aus dem Vorlaufzylinderraum 29 verhindert.
Der Abhebekolben 43, der beim Anziehen der Bremse 3 in die in F i g. 2 gezeigte rechte Endstellung gedrückt
wurde, wird durch die geringe Druckdifferenz zwischen dem Abhebezylinderraum 45 und dem Vorlaufzylinderraum
29 nach links verschoben, bis der Deckel 48 das Wälzlager 51 berührt. Da die aus der Druckdifferenz
resultierende Kraft wesentlich kleiner ist als die durch die angezogene Bremse und die Druckfeder 39
ausgeübte Abstützkraft der Spindel 32, wird vorerst keine Abhebebewegung des Spindelkopfes 35 eingeleitet.
Wenn durch die Pumpe 61 weiterhin Öl in die Leitungen 17 und 47 gefördert wird, steigt der Druck im
Rücklaufzylinderraum 28 und im Abhebezylinderraum 45 sowie — um den Druckabfall im Überströmventil 49
vermindert — auch im Vorlaufzylinderraum 29 an, wodurch auf den Arbeitskolben 27 eine nach links
gerichtete, im Sinne eines Anziehens der Bremse wirkende Kraft ausgeübt wird. Bei weiterer Erhöhung
des Druckes wird die axiale Kraft, die auf den Arbeitskolben 27 nach rechts einwirkt, zunehmend
durch die dem Druck im Vorlaufzylinderraum 29 entsprechende, entgegengesetzte Druckkraft aufgenommen,
welche über die große Kolbenfläche des Arbeitskolbens 27 eingeleitet wird, so daß die von der
Kugelumlaufmutter 31 auf die Spindel 32 übertragene Axialkraft sich entsprechend verringert Sobald diese
Axialkraft kleiner wird als die aus der Druckdifferenz zwischen dem Abhebezylinderraum 45 und dem
Vorlaufzylinderraum 29 resultierende Kraft des Abhebekolbens 43, wird die Spindel 32 von der Stirnfläche 37
abgehoben, und damit die Reibungsdrehbremse gelöst so daß über die Kugelumlaufmutter 31 keine axiale
Kraft mehr auf die Spindel 32 übertragen wird. Entsprechend wird der Abhebekolben 43 mit der
Spindel 32 schlagartig nach links in die Stellung gemäß F i g. 2a bewegt in welcher der Bund 58 des Ventilschaftes
55 am Anschlagring 56 anliegt und der Abhebekolben 43 mit der Ventilsitzfläche an den Ventilkörper 49a
angepreßt wird, so daß die Öffnung 50 verschlossen ist.
Durch weitere Betätigung der Pumpe 61 im Sinne einer Ölzufuhr in den Rücklaufzylinderraum 28 wird in
diesem der Druck erhöht, jedoch nicht mehr — bzw. nur in einem durch die Multiplikatorwirkung der Differentialkolbenflächen
bewirkten, geringfügigen Betrag — im Vorlaufzylinderraum 29, da durch das zwangläufig
geschlossene Überströmventil 49 eine Ölzufuhr aus dem Abhebezylinderraum 45 in den Vorlaufzylinderraum 29
verhindert wird. Entsprechend steigt die absolute Druckdifferenz zwischen dem Rücklaufzylinderraum 28
und dem Vorlaufzylinderraum 29 stark bis auf einen vorbestimmten Wert an, der ausreicht, um über die
Verbindungsleitung 67a das als Löseventil wirkende Durchflußventil 69 aus der in Fig.2 gezeichneten
Sperrsteüung in die erste Durchflußsteüung zu verstellen,
in welcher das Öl aus dem Vorlaufzylinderraum 29 in den Leitungsabschnitt 18a fließen kann. Entsprechend
wird durch die Pumpe 61 das Öl nicht mehr über die Saugleitung 63a aus dem Behälter 64, sondern direkt aus
dem Vorlaufzylinderraum 29 angesaugt. Damit kann der Arbeitskolben 27 unter der jeweiligen Belastung mit
genau dosierbarer Geschwindigkeit, nach Maßgabe der aus dem Vorlaufzylinderraum 29 abgesaugten Ölmenge,
zurückweichen.
Da durch die Pumpe 61 mehr Öl aus dem Vorlaufzylinderraum 29 abgesaugt als in den Rücklaufzylinderraum
28 gefördert wird, steigt der Druck in diesem Raum und in der Betätigungsleitung 17 weiter
an, bis das Durchflußventil 69 über die Verbindungsleitung 67a in die zweite Durchflußstellung verstellt wird,
in welcher es als Überdruckventil wirkt, das die in die Betätigungsleitung 17 geförderte, überschüssige Ölmenge
zum Ölbehälter 64 zurückfließen läßt Damit herrscht während des ganzen weiteren Lösevorganges in der
Betätigungsleitung 17 ein durch die Einstellung des Durchflußventils 69 bestimmter, um einen konstanten
Betrag höherer Durck als in der Betätigungsleitung 18. Entsprechend wird der Arbeitskolben 27 zurückbewegt,
wobei infolge der Elastizität des Bremsgestänges die auf ihn einwirkende äußere Kraft verringert wird. Damit
sinken auch die Drücke in den beiden Betätigungsleitungen 17 und 18, wodurch sich das Verhältnis zwischen
diesen Drücken entsprechend vergrößert.
Ist z. B. die konstante Druckdifferenz 5 bar und betragen bei großer Bremskraft die Drücke z. B. 105 und
100 bar, dann ist das Verhältnis 1,05. Sinken die Drücke
auf z. B. 7 und 2 bar, wird das Verhältnis 3,5.
Die größte auf den Arbeitskolben 27 wirkende äußere Kraft tritt nur in einer relativ kurzen ersten Phase des
Lösevorganges auf, während die entsprechend verringerte äußere Kraft, etwa infolge der Federung 7a in den
Druckzylindern 8, auf einem relativ langen Rücklaufweg wirksam ist Dieser soll somit möglichst rasch
durchlaufen werden. Sobald daher das vorbestimmte, größere Druckverhältnis erreicht ist öffnet das
entsprechend eingestellte Schnellöse-Durchflußventil 73 und gibt den direkten Abfluß aus dem Leätungsabschnitt
18Ö frei, so daß das aus dem Vorlaufzylinderraum 29 verdrängte Öl direkt in den Ölbehälter 64 gelangt
Die durch die Pumpe 61 zu fördernde Ölmenge wird somit vollständig über die Saugleitung 63a aus dem
Ölbehälter 64 angesaugt Die Rücklaufgeschwindigkeit des Arbeitskolbens 27 ist damit durch die in den
Rücklaufzylinderraum 28 geförderte Ölmenge und die aus diesem Raum 28 beaufschlagte Fläche des
Arbeitskolbens 27 bestimmt und nicht mehr durch die aus dem Vorlaufzylinderraum 29 abströmende Ölmenge
und die betreffende Fläche des Arbeitskolbens 27, wie bei den vorangegangenen Phasen des Lösevorganges.
Dadurch kann eine bedeutend größere, z. B. die sechsfache Rücklaufgeschwindigkeit des Arbeitskolbens
27 erzielt werden.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung besteht darin, daß beliebig viele parallel
geschaltete Kolben-Zylinder-Aggregate 13 gemeinsam betätigt werden können, welche alle dieselben Drücke in
den entsprechenden Zylinderräumen aufweisen und daher die gleichen Bremskräfte erzeugen. Entsprechend
verläuft der Brems- bzw. Lösevorgang bei beliebig vielen Bremseinrichtungen synchron. Insbesondere
beim Lösevorgang wird erreicht, daß die gemeinsame Rücklaufbewegung aller Arbeitskolben 27 erst beginnen
kann, wenn die Spindeln 32 aller Aggregate 13 von den betreffenden Stirnflächen 37 abgehoben und damit alle
Überströmventile 49 geschlossen sind, so daß die Verbindung zwischen jedem Abhebezylinderraum 45
und dem zugehörigen Vorlaufzylinderraum 29 unterbrochen wird. Erst dann kann die für die Betätigung des
Durchflußventils 69 erforderliche Druckdifferenz zwischen den Zylinderräumen 28 bzw. 45 und 29 aufgebaut
werden.
Beim Kolben-Zylinder-Aggregat 81 nach Fig. 3 ist die Spindel 32 in einer Kugelumlaufmutter 82 geführt,
welche drehfest, jedoch um einen geringen Betrag von z. B. 1 mrn axial verschiebbar in einem Arbeitskolben 83
gelagert ist, wobei dieser drei über den Umfang verteilte, je mit einem Überströmventil 84 versehene
Durchtrittsöffnungen 85 aufweist, von denen nur eine sichtbar ist. Diese und drei entsprechende, in der
Kugelumlaufmutter 82 vorgesehene Durchtrittsöffnungen 85a ermöglichen eine Verbindung zwischen dem
Rücklaufzylinderraum 28 und dem Vorlaufzylinderraum 29. Die Spindel 32 wirkt mit einem Abhebekolben 86
zusammen, der den Abhebezylinderraum 45 gegen den Vorlaufzylinderraum 29 dicht abschließt.
Jedes Überströmventil 84 enthält zwei Ventilkörper 87 und 89, welche durch eine Druckfeder 88
auseinandergedrückt werden, wobei sie die Durchtrittsöffnung 85 gegen den Rücklaufzylinderraum 28 bzw.
gegen den Vorlaufzylinderraum 29 abschließen (Fig.3a). Der Ventilkörper 89 ist mit einem Schaft 91
versehen, welcher aus der Durchtrittsöffnung 85 in den Bewegungsbereich der Kugelumlaufmutter 82 ragt. Bei
belasteter und über die Reibungsdrehbremse verriegelter Spindel 32 werden die Ventilkörper 89 durch die
entsprechend der F i g. 3 an den Arbeitskolben 83 sich anlegende Kugelumlaufmutter 82 je vom Ventilsitz
abgehoben, so daß die Durchtrittsöffnungen 85 gegen den Vorlaufzylinderraum 29 durchströmbar sind. Bei
entlasteter und von der Zylinderbuchse 38 abgehobener
Spindel 32 wird, gemäß F i g. 3a, die Kugelumlaufmutter 82 unter der Wirkung einer im Arbeitskolben 82
angeordneten Druckfeder 92 vom Anschlag im Arbeitskolben 83 und von den Schäften 91 abgehoben und
gegen einen Anschlagring 93 gepreßt Durch die entlasteten Ventilkörper 89 werden die Durchtrittsöffnungen
85 auch gegen den Vorlaufzylinderraum 29 hin
verschlossen.
Die Wirkungsweise des Kolben-Zylinder-Aggregates 81 entspricht im wesentlichen derjenigen des Aggregates
13 in F i g. 1, mit dem Unterschied, daß die für die
axiale Entlastung der Spindel 32 und damit für die Lösung der Reibungsdrehbremse erforderliche Druckdifferenz
zwischen dem Abhebezylinderraum 45 rad dem Vorlaufzylinderraum 29 durch den Druckabfall in
den im Bereich des Arbeitskolbens 83 angeordneten Überströmventilen 84 verursacht wird.
Auch bei dieser Ausführung können mehrere Aggregate 81 parallel bedient werden, da das Überströmen
des Druckmittels aus dem Rücklaufzylinderraum 28 in den Vorlaufzylinderraum 29 erst unterbunden wird,
wenn jede der Spindeln 32 aller Aggregate 81 von der zugehörigen Zylinderbüchse 38 abgehoben ist und
daher alle Überströmventile 84 geschlossen sind.
In der F i g. 4 ist ein weiteres Kolben-Zylinder-Aggregat 94 mit drei Überströmventilen 84a dargestellt, von
denen nur eines sichtbar ist, wobei diese mit Durchtrittsöffnungen 90 zusammenwirken, weiche in
der Gehäusepartie 26a angeordnet sind. Die Durchtrittsöffnungen 90 sind über eine Zweigleitung 47a an die
Verbindungsleitung 47 angeschlossen und -nünden in die den Spindelkopf 35 enthaltende Partie 29a des
Vorlaufzylinderraumes 29. Das Wälzlager 41 ist mit einem Stützring 95 versehen, welcher mit den
Überströmventilen 84a je über eine Druckfeder 88a zusammenwirkt.
Die Überströmventile 84a enthalten je einen mit einem Schaft 91a versehenen Ventilkörper 89a, welcher
in der in F i g. 4 gezeichneten Sperrstellung — bei belasteter und über die Reibungsdrehbremse verriegelter
Spindel 32 — die betreffende Durchtrittsöffnung 90 verschließt. Bei einer Druckmittelzufuhr über die
Zweigleitung 47a werden die Ventilkörper 89a je aus der gezeichneten Sperrstellung vom Ventilsitz abgehoben,
so daß die Durchtrittsöffnungen 90 in Richtung zur Zylinderraumpartie 29a durchströmbar sind. Der
Ventilhub wird durch den Stützring 95 begrenzt, der einen Anschlag für die Schäfte 91a bildet. Bei entlasteter
und von der Zylinderbüchse 38 abgehobener Spindel 32 werden die Ventilkörper 89a durch den Stützring 95
gegen ihre Ventilsitze gepreßt, so daß die Durchtrittsöffnungen 90 für die Druckmittelzufuhr in den Vorlaufzylinderraum
29 gesperrt sind.
Die in den F i g. 2, 3 und 4 beschriebenen Aggregate 13, 81 und 94 wirken bei betriebsmäßig verstellten, d. h.
ausgefahrenen und verriegelten Arbeitskolben 27 bzw. 83 im wesentlichen als starre Elemente. Um eine
nachteilige Beeinflussung der erfindungsgemäß ausgeführten Betätigungsvorrichtung infolge von Veränderungen
der von außen einwirkenden Kräfte, z. B. ein Lösen der Bremsen unter dem Einfluß von Temperaturschwankungen,
zu vermeiden, ist beim Kolben-Zylinder-Aggregat 96 nach F i g. 5 der Abhebekolben 43 in einer
kolbenartig ausgebildeten, axial beweglichen Zylinderbüchse 97 angeordnet, welche über eine Druckfeder 98
gegen einen Zylinderdeckel 99 abgestützt und durch einen auf diesem angeordneten Zapfen 101 axial geführt
ist Entsprechend ist die Zylinderbuchse 97 mit einer Ringnut 102 versehen, deren Breite so gewählt ist, daß
die Verbindungsleitung 47 bei jeder Betriebsstellung der Zylinderbüchse 97 in den Bereich der Ringnut 102
mündet, von welcher Verbindungskanäle 103 zum Abhebezylinderraum 45 führen. Die dem Drehmoment
der Spindel 32 ausgesetzte Zylinderbüchse 97 ist gegen
Verdrehen gesichert Entsprechend ist der Zapfen 101 als Vierkant dargestellt, der mit prismatischen Führungsflächen
der Zylinderbüchse 97 zusammenwirkt Die wirksame Kolbenfläche 100 der Zylinderbüchse 97
ist gleich derjenigen des Arbeitskolbens 27. Die Kolbenfläche kann jedoch auch größer oder kleiner
sein.
Das Kolben-Zylinder-Aggregat 104 nach Fig.6 enthält eine als Differentialkolben ausgebildete Zy-
linderbüchse 105, welche mit einem Bund 105a in einer Ringnut 106 des Zylinders 26 geführt ist. Die große
Kolbenfläche 100 der Zylinderbüchse 105 ist dem Druck des Vorlaufzylinderraums 29 ausgesetzt, während auf
die ringförmige Differenzfläche 107 der Druck des Abhebezylinderraums 45 bzw. der identische Druck des
Rücklaufzylinderraums 28 wirkt. Auf diese Weise kann die Charakteristik des Verriegelungsvorganges und des
Lösevorganges so beeinflußt werden, daß die Kolbenkraft im verriegelten Zustand nicht identisch ist mit der
Kraft am Ende des Bremsvorganges bzw. die Entriegelung nicht mit der gleichen Kraft erfolgt wie die
Verriegelung. Es versteht sich, daß sich dadurch nahezu beliebige Kombinationsmöglichkeiten ergeben.
Die axial bewegliche bzw. elastische Lagerung der mit der Spindel 32 zusammenwirkenden Zylinderbüchse 97
bzw. 105 gemäß F i g. 5 und 6 erweist sich als besonders vorteilhaft im Zusammenhang mit der Verwendung der
Aggregate 96 und 104 in Handbremseinrichtungen gemäß Fig. 1. Dabei kann es vorkommen, daß die
Bremsen sowohl über die Luftzylinder 8 als auch über die Aggregate der Handbremseinrichtung 12 angezogen
werden. Durch diese Überlagerung wird die Bremskraft etwa verdoppelt. Bei einer Entlastung der
Druckluftzylinder 8 — bei der Verwendung von einer Ausführung mit einer axial unbeweglichen Zylinderbüchse
— müßte sich die doppelte Bremskraft auf den Verriegelungsmechanismus der Kolben-Zylinder-Aggregate
abstützen, welcher dadurch überbeansprucht werden könnte. Ein normales Lösen der Handbremse ist
bei derartigen Anordnungen daher nur durch erneutes Beaufschlagen der Druckluftzylinder 8 möglich, da das
Entriegeln der Kolben-Zylinder-Aggregate erst bei einem viel höheren Druck als vorgesehen erfolgt, wobei
dieser Druck durch die Pumpe 61 erzeugt werden müßte. Der erforderliche Kraftaufwand am Handrad 22
würde daher verdoppelt. Bei der Verwendung der Kolben-Zylinder-Aggregate 96 oder 104 gemäß Fig. 5
bzw. 6 hingegen bleibt die Verstellkraft etwa konstant, es tritt keine Überlastung auf und dementsprechend
wird der Lösevorgang kaum erschwert.
Beim Kolben-Zylinder-Aggregat 108 nach Fig. 7 ist ein Arbeitskolben 109 mit einer Gewindespindel 111
starr verbunden, welche mit einer im Zylinder 26 drehbar angeordneten Kugelumlaufmutter 112 zusammenwirkt.
An dieser ist die Reibfläche 36 der Reibungsdrehbremse ausgebildet, welche mit der
Zylinderbüchse 38 zusammenwirkt Die Wirkungsweise dieser Ausführung entspricht im übrigen etwa derjenigen
der Ausführung nach F i g. 2.
In der F i g. 8 ist eine weitere Ausführung eines Kolben-Zylinder-Aggregates 115 mit einer drehfest
angeordneten Spindel 116 und der drehbaren bzw. bremsbaren Kugelumlaufmutter 117 dargestellt Bei
dieser Ausführung ist die Spindel 116 mit einem Kopf
118 axial verschiebbar in einem Arbeitskolben 117 gelagert welcher das Überströmventil 84 und die
Durchtrittsöffnung 85 enthält Entsprechend sind die Durchtrittsöffnungen 85a im Spindelkopf 118 angeordnet
der mit dem Ventilschaft 91 zusammenwirkt Die Wirkungsweise dieser Ausführung entspricht im übrigen
etwa derjenigen der Ausführung nach F i g. 3.
Bei zwei Bedienungseinrichtungen 21 bzw. 21a (Fig. 1) und beliebig vielen Kolben-Zylinder-Aggregaten
können die Bremsen in bekannter Weise von einem der Führerstände aus angezogen und vom gleichen oder
vom andern Führerstand aus gelöst werden. Um bei einem Bruch einer der Rohrleitungen 17 oder 18 einen
Ausfall der ganzen Anlage zu vermeiden und deren Steuerung wenigstens noch von einer der beiden
Bedienungseinrichtungen 21 oder 21 a aus zu gewährleisten, kann gemäß F i g. 9 jedes der Kolben-Zylinder-Aggregate
13 über die Betätigungsleitungen 17 und 18 an einen Zweikreisschieber 121 angeschlossen sein, welcher
mit den beiden Bedienungseinrichtungen 21 und 21a je über zwei Steuerleitungen 122 und 123 bzw. 122a
und 123a verbunden ist. Die Steuerleitungen 122, 122a sind zur Beaufschlagung beim Lösen des verriegelten
Aggregates 13 bestimmt, während die Steuerleitungen 123, 123a jeweils zur betriebsmäßigen Betätigung, beim
vorliegenden Beispiel zum Anziehen der Bremsen 3, über die betreffende Pumpe 61 unter Druck gesetzt
werden.
Der Zweikreisschieber 121 enthält ein Gehäuse 124, in welchem ein Steuerkolben 125 zwischen zwei
Freikolben 126 und 127 beweglich angeordnet ist, die je einen am betreffenden Gehäuseende vorgesehenen
Zylinderraum 128 bzw. 129 gegen den Bewegungsraum des Steuerkolbens 125 abgrenzen. Die beiden Zylinderräume
128 und i29 sind je über eine Verbindungsleitung 131 bzw. 132 an die Steuerleitung 123 bzw. 122a
angeschlossen.
In der gezeichneten Stellung des Steuerkolbens 125 sind die Betätigungsleitungen 17 und 18 über die
Steuerleitungen 122 und 123 mit der Bedienungseinrichtung 21 verbunden. Die der Bedienungseinrichtung 21a
zugeordneten Steuerleitungen 122a und 123a sind verschlossen. Aus der Stellung des Freikolbens 126 geht
hervor, daß die Steuerleitung 122 zur Ausführung des Lösevorganges über die Pumpe 61 unter Druck gesetzt
wurde, so daß der Steuerkolben 125 gegen den Freikolben 127, und der Freikolben 126 in Fig. 9 in die
linke Endstellung verschoben wurde. Entsprechend werden in der gezeichneten Stellung der Rücklaufzylinderraum
28 und der Abhebezylinderraum 45 des Aggregates Ii unter Druck gesetzt, während der
Vorlaufzylinderraum 29 über die Betätigungsleitung 18 mit der nun drucklosen Steuerleitung 123 verbunden ist.
Falls von derselben Bedienungseinrichtung 21 aus — durch Antreiben der Pumpe 61 in der anderen
Drehrichtung — die Steuerleitung 123 samt der Verbindungsleitung 131 und dem Arbeitszylinderraum
29 unter Druck gesetzt werden und entsprechend die Steuerleitung 122 und die Zylinderräume 28 und 45
drucklos werden, wird der Freikolben 126 nach rechts verschoben, wobei diese Bewegung in der gezeichneten
Stellung des Steuerkolbens 125 keine Funktion auslöst. Falls hingegen der Steuerkolben 125 aufgrund einer
vorhergehenden Betätigung von der Bedienungseinrichtung 21a in der linken Position wäre, würde er vom
Sleuerkolben 126 nach rechts in die gezeichnete
Stellung gedruckt
Wenn eine der Steuerleitungen 122a oder 123a von der Bedienungseinrichtung 121a aus unter Druck
gesetzt wird, verschiebt sich der Steuerkolben 125 — bei Betätigung über die Steuerleitung 123a allein, ober bei
Betätigung über die Steuerleitung 122a zusammen mit dem Freikolben 127 — in Fig.9 nach links und
verbindet die Betätigungsleitungen 17 und 18 je mit der betreffenden Steuerleitung 122a bzw. 123a.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn auf nicht dargestellte Weise die Steuerleitungen 122,123 bzw. 122a, 123a der
jeweils nicht bedienten Bedienungseinrichtung 21 bzw. 21a drucklos sind, damit das beim Verschieben des
Steuerkolbens 125 jeweils verdrängte Öl drucklos abfließen kann. Eine derartige Einrichtung kann z. B. mit
einem Drehrichtungsschieber an jeder Pumpe 61 so gekoppelt sein, daß in desst/i Mittelstellung eine
Abflußverbindung von den beiden, der gleichen Pumpe öl zugeordneten Stcuerleitungen zum Ölbehälter
besteht Zweckmäßigerweise soll die Löseleitung zuerst entlastet werden, um beim Unterbrechen des Lösevorganges
ein einwandfreies Wiederverriegeln zu gewährleisten.
Die Erfindung ist nicht auf Handbremseinrichtungen mit handbetriebenen Pumpenbeschränkt Inder Fig. 10
ist ein Hubaggregat 135 mit einem Hubzylinder 136 und einem Hubkolben 137 dargestellt Der Hubkolben 137
ist über die Spindel 32 auf einem Absatz 138 des Hubzylinders 136 abgestützt, an welchen sich ein
Abhebezylinder 139 anschließt In der Verbindungsleitang 68 ist ein Stromregelventil 141 angeordnet,
welches nach dem Lösen der Reibungsdrehbremse, beim Absenken (Rücklauf) des Hubkolbens 137, zum
Dosieren der aus dem Vorlaufzylinderraum 29 abströmenden Ölmenge bestimmt ist. Bei Ausführungen mit
mehreren, ungleich belasteten Hubaggregaten 135 ist vorzugsweise jedem der Aggregate 135 ein eigenes
Stromregelventil 141 zugeordnet.
Die durch einen Motor 142 angetriebene Pumpe 61 ist über eine Druckleitung 143 an einen Steuerschieber 144
angeschlossen, welcher über einen Handhebel 140 oder eine andere geeignete Einrichtung aus der gezeichneten
Sperrstellung in zwei Durchflußstellungen verstellbar ist in denen er die Druckleitung 143 wahlweise mit einer
der Betätigungsleitungen 17 oder 18 verbindet und jeweils die andere Betätigungsleitung 18 bzw. 17 an die
Rücklaufleitung 71 anschließt. Die Druckleitung 143 ist mit der Rücklaufleitung 71 über ein Druckbegrenzungsventil
145 verbunden, durch welches sowohl von der Pumpe 61 gefördertes, überschüssiges Öl in den
Behälter 64 zurückgeführt als auch die beim Heben des Hubkolbens 137 zu entwickelnde Druckkraft begrenzt
wird.
Die Wirkungsweise dieser Ausführung entspricht im wesentlichen derjenigen der anderen beschriebenen
Ausführungen. Der Hubkolben 137 wird durch die Reibungsdrehbremse in der jeweiligen Stellung gehalten
und erst bei der vorbestimmten Druckdifferenz zwischen den Zylinderräumen 28 bzw. 45 und 29, nach
Maßgabe der aus dem Vorlaufzylinderraum 29 dosiert abströmenden Ölmenge, mit einer entsprechend kontrollierten
Bewegung abgesenkt
Es sind noch verschiedene andere Ausführungen der Erfindung möglich, beispielsweise kann bei einem
Hubaggregat auf einen eigens zu beaufschlagenden Rücklaufzylinden-aum 28 verzichtet werden, so daß nur
der Abhebezylinderraum 45 an die Betätigungsleitung 17 angeschlosser ist und der Hubkolben 137 sich jeweils
ohne hydraulische Betätigung, allein unter der auf ihn einwirkenden äußeren Kraft, absenkt
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Hydraulische Betätigungsvorrichtung, insbesondere für eine Handbremse eines Schienenfahrzeuges,
mit mindestens einem doppeltwirkenden KoI-ben-Zylinder-Aggregat,
das folgende Merkmale aufweist:
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